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rainpeople

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rainpeople

BERLIN, den 29.08.2000


RAINPEOPLE


AUGUST 2000

„Aber Opa! Ich habe doch Angst! Bitte laß das Licht an. Ja."
Mein Enkel! Immer wenn er bei mir hier oben auf der Hütte am See ist und er schlafen soll, geht die Angst mit ihm durch. Nun, irgendwie verstehe ich ihn ja. Ich hatte schon so oft in meinem langen Leben - immerhin bin ich schon stolze achtundsechzig - Angst verspürt, doch jetzt bin ich es leid. Außerdem bin ich auch langsam zu alt um mich noch vor Angst im Licht zu verstecken oder unter der Bettdecke.
„Komm schon Dommy. Du weißt doch ,das du hier bei deinem Opa Marve keine Angst haben mußt. Ich bin unten im Wohnzimmer und werde über dich wachen. So wie ich es immer getan habe und auch weiterhin machen werde."
Dominique mein achtjähriger Enkel zog sich die Decke zum Kinn und sah mich mit großen Augen an.
„Opa erzählst du mir bitte noch eine Geschichte bevor ich einschlafe?"
„Soso mein Kleiner. Du sagst mir, das du Angst hast und trotzdem willst du eine Geschichte von mir hören. Und wie ich dich kenne, soll es natürlich eine Gruselgeschichte sein."
„Bitte Opa. Deine sind immer noch die besten. Ich verspreche dir auch, das du danach das Licht ausmachen darfst."
„Gut Dommy. Ich werde dir jetzt eine Geschichte erzählen die deinem Opa vor langer Zeit passierte. Damals war ich ungefähr so alt wie du jetzt."


OKTOBER 1942

Es war wieder ein kalter und regnerischer Herbstabend und ich lief wie sooft allein durch die Straßen. Der Nachthimmel war bedeckt und so konnte ich den wunderschönen Sternenhimmel der sich in solchen Nächten am Himmel zeigte nicht sehen. Ich liebte es so durch die Straßen der Stadt entlangzustreifen, ja manchmal setzte ich mich auch in einen Park und betrachtete einfach nur die Nacht. Der Regen, der der Stadt einen einheitlichen Anstrich verlieh störte mich wenig, denn ich liebte auch Ihn. Im Regen konnte man untertauchen. Man wurde zu einem Teil einer grauen Masse, unbeachtet und ungesehen. So konnte man sich seiner Phantasie hingeben oder aber auch einfach an gar nichts denken, den Kopf freimachen und einfach nur vor sich hinlaufen. Den endlosen Straßen folgend auf der Suche nach Gar nichts.
Auch an diesem Abend setzte ich mich in den Stadtpark unter eine große Eiche und betrachtete die Nacht. Ich lauschte der Stille die um mich herrschte. Kein Vogel war zu hören, kein Tier auch nur zu sehen. Ich fühlte mich- klitschnaß wie ich war -pudelwohl, die Kühle des Regens auf meiner Haut beruhigte mich ebenso wie die Ruhe , die nur vom Prasseln des Regens getrübt wurde.


AUGUST 2000

„Hat dich der Regen wirklich nicht gestört Opa? Du hast doch bestimmt eine Erkältung bekommen."
„Dommy mein Kleiner soll ich die Geschichte nun erzählen oder nicht?"
„Entschuldige bitte Opa, aber das ist das erste Mal das du eine Geschichte über dich erzählst."
Er sah süß aus wie er so in seinem Bett lag und mich mit den für unsere Familie typischen blauen Augen ansah. Ich konnte ihm einfach nicht böse sein.
„Alles klar mein Kleiner. Er hat mich nicht gestört und ich bekam auch keine Erkältung. Und jetzt laß mich bitte weiter erzählen. Ich saß also unter dieser Eiche..."

OKTOBER 1942

Plötzlich spürte ich am Rande meines Sehfeldes eine Bewegung. Sofort drehte ich meinen Kopf in diese Richtung, doch außer dem Regen war nichts zu sehen. Ich konzentrierte mich auf diese Stelle. Doch - nichts. Als ich gerade wieder meinen Gedanken nachging, spürte ich es wieder. Irgendeine Bewegung links von mir. Doch wie schon zuvor - nichts. Beim zurücksehen jedoch, war mir als sehe ich etwas. Nur schemenhaft, vom Regen kaum zu unterscheiden.
„Hallo! Ist da irgend jemand?" Ich stand auf und starrte auf die Stelle. Nichts. Suchend blickte ich mich in der regenverhangenen Nacht um, wurde jedoch wieder nicht fündig und setzte mich.
`Marve, ich glaube jetzt hat es dich erwischt. Du drehst durch. Zu oft allein im Regen unterwegs, vielleicht überhaupt zu oft allein. Du fängst jetzt wirklich schon an Gespenster zu sehen.'
Manchmal helfen ja Selbstgespräche. Diesmal jedoch konnte ich mich nicht überreden nichts gesehen zu haben. Noch einmal rief ich in die graue Nacht hinein.
„Ist da wer? Hallo! "
Der Regen war so stark, daß er meine Stimme verschlang. Kein Ton wurde zurückgeworfen. Es war als würde er mich umschließen wie nasse Watte.
Schwer zu sagen, was ich dort sah. Es war als würde der Regen eine bestimmte Region in seinem Wirkungskreis auslassen, als wäre eine Blase freien Raumes in ihm. Nur zu sehen, wenn die Erscheinung am Rande des Blickfeldes war. Ich wußte nicht mehr, was ich denken oder sagen sollte. Ich war wie gelähmt bei diesem Anblick. Es war unglaublich. Dort war wirklich etwas. Und jetzt, wo ich wußte wo ich suchen mußte, sah ich es deutlicher als mir lieb war. Dieses Etwas kam langsam auf mich zu.


AUGUST 2000

„Opa! Du bist doch bestimmt weggerannt. Du kannst doch da nicht sitzen bleiben und warten bis es da ist. Es ist bestimmt etwas ganz schlimmes oder?"
„Dommy, du wirst das alles nie herausbekommen, wenn du mich nicht zu Ende erzählen läßt und mich ständig unterbrichst."
So wie er mich ansah, stand ihm die Entschuldigung im Gesicht geschrieben. Er hatte den Kopf leicht gesenkt und unter der wilden blonden Mähne, die er -absolut coole Frisur nannte- , sah er mich schuldbewußt an. Ich konnte diesem kleinen Kerl wirklich nichts übelnehmen.
„Schon gut Dommy. Ich erzähle sie ja zu Ende. Und wie du siehst sitze ich ja immer noch hier und kann dir die Geschichte erzählen. Also, ich habe es überlebt."
„Entschuldigung Opa. Ich verspreche dir, das ich dich jetzt nicht mehr unterbrechen werde."
„Ja, ja. Es kam also auf mich zu......"


OKTOBER 1942

Als ich das folgende sah, dachte ich wirklich, das ich jetzt wahnsinnig werde.
Dieses Etwas war kurz vor mir, als eine Veränderung einsetzte. Vor meinen Augen begann sich etwas in der Blase zu materialisieren. Es war wie in einem dieser Science Fiction Romane. Die Blase begann sich zu füllen und plötzlich stand ein Mann vor mir. Die Sachen die er trug hatte ich bisher nur auf Bildern gesehen. Auf Bildern, die circa neunzehnhundert aufgenommen wurden. Sein Alter war schwer zu schätzen. Aufgrund seines Körperbaus und seiner Haare würde ich sagen, er war zwischen dreißig und vierzig. Es war wirklich schwer einzuschätzen. Wer war er? Was war er?
Meine Gedanken spielten verrückt. Klares Denken war mir unmöglich. Ich saß nur da und beobachtete ihn. Langsam kam er auf mich zu. Er lächelte mir entgegen, und dieses Lächeln war irgentwie beruhigent.
„Na mein Kleiner. Habe bitte keine Angst vor mir, ich werde dir nichts antun."
„Wer sind Sie? Wo kommen Sie her?"
Er stand jetzt genau vor mir und blickte auf mich herab.
„Ich werde dir alles erklären Marve. Darf ich mich zu dir setzen?"
„Woher kennen Sie meinen Namen Sir?"
„Wie gesagt Marve, ich werde dir alles erklären."
Dieser Mann setzte sich neben mich und starrte genau wie ich vorher in die Nacht hinaus.
Ich starrte ihn nur an und wußte nicht was ich sagen sollte. So saßen wir bestimmt schon zwei oder drei Minuten, bevor er endlich zu sprechen begann.
„Als Erstes sollst du meinen Namen erfahren. Ich bin Sir Melvin Gersh oder besser war ich es, bevor ich in diese missliche Lage kam. Ich bin achtzehnhundertdreiundsechzig in England geboren. Auf dem Landsitz meiner Familie, der uns schon seit Generationen gehört. Ich hatte eine Frau die mich liebte und wir waren sehr glücklich. Unsere Beziehung blieb zwar Kinderlos, doch wie gesagt wir waren glücklich."
Als er mir dies erzählte sah er traurig aus. Ich hatte Mitleid mit diesem Fremden, den ich kaum kannte und der mir immernoch recht unheimlich war.
„Aber Sir, sie sehen bestimmt nicht aus wie fast achtzig. Was ist geschehen, das sie jetzt hier sind?"
„Ich bin hier um dir zu helfen Marve. Also höre mir bitte zu, so unheimlich dies alles dir auch erscheinen mag. Als meine geliebte Alice endlich schwanger wurde war unser Glück nicht mehr zu übertreffen. Doch bei der Geburt nahm dann mein böses Schicksal seinen Anfang."
Trotz des Regens, der immer noch auf uns herniederprasselte, konnte ich sehen wie ihm Tränen in den Augen standen.
„Beide starben bei dieser Geburt. Danach war ich nicht mehr derselbe. Ich ließ keinen Menschen mehr an mich heran und versteckte mich auf meinem Gut. Bei langen Spaziergängen suchte ich meinen Frieden zu finden. So wie dir, waren mir dabei die Nacht und der Regen die liebsten Begleiter. Und auch mein Verhängnis. Ich versteckte mich immer mehr. Bald sprachen die Leute nur noch vom `einsamen Gut' und von dessem seltsamen Bewohner, der nie zu sehen war."
Ich sah ihn an und spürte seine Trauer beinahe körperlich auf mir lasten. Jede Hilfe kam für ihn offenbar zu spät. Doch was wollte er von mir? Wie wollte er mir helfen?
„Sir , entschuldigen sie bitte die Störung, aber was ist nun mit ihnen geschehen?"


AUGUST 2000

„Ja genau Opa! Was ist mit ihm geschehen?"
Wie mein Enkel mich so ansah, mit seinen vor Spannung fast aus den Höhlen fallenden Augen, befürchtete ich, doch einen Fehler begangen zu haben. War die Geschichte für ihn richtig? Mußte ich sie ihm wirklich jetzt schon erzählen?
Aufrecht in seinem Bett sitzend, spornte er mich an weiter zu erzählen.
„Bitte Opa. Wie geht die Geschichte aus? Du erzählst sie doch zu Ende, ja?"
„So wie du mich ansiehst, habe ich ja keine andere Wahl. Oder?"
„Nein. Bitte erzähle den Rest. Vorher kann ich jetzt sowieso nicht mehr einschlafen."
„Ist ja schon gut Dommy. Du hast ja gewonnen."


OKTOBER 1942

Er sah mich mit seinen stahlgrauen Augen an, in denen immernoch seine Trauer zu erkennen war.
„Habe nur noch etwas Geduld. Ich möchte dich bestimmt nicht langweilen, aber du mußt alles hören um zu verstehen."
„Was verstehen?"
„Nur Geduld. Ich entwickelte mich also zu einem einsamen Spaziergänger. Von niemandem gesehen und auch ich sah niemanden.
Ausser dieses eine Mal, als ich hätte zuhören sollen. So wie du jetzt Marve."
Ich saß da und wußte nicht mehr ein noch aus. Trotz meiner Angst war meine Neugier geradezu übermächtig. Es war mir unmöglich auch nur eine Regung zu zeigen. Meine Augen mußten fast aus den Höhlen getreten sein, kurz davor herrauszufallen, meine Ohren hörten jedes auch noch so leise Geräusch in der Umgebung. Mir war, als würde ich vor Konzentration platzen, da begann er von neuem zu erzählen und ich konnte ein Aufschrecken nur schwer unterdrücken.
Die Umgebung wurde wieder leiser, ja alle Geräusche verstummten geradezu um mich herum. Ich hörte nur noch seine einzigartige traurige Stimme. Weich und ruhig, etwas rauh aber über alledem klang die unermäßliche Trauer mit, die ihn erfüllte.
Ich glaube, ich habe nie zuvor und auch danach niemandem wieder so gebannt zugehört, wie diesem Fremden.
„Eines Tages, ich glaube, meine Lieben waren seit etwa zwei Monaten nicht mehr bei mir, und ich hatte schon Kilometer um Kilometer auf meinem ‘einsamen Gut’ zurückgelegt, geschah es dann. Ich ging wie immer spazieren. Durch meinen langsam verwuchernden Garten, über Wege, die einst gepflegt waren. Lief langsam vor mich hin, voll Trauer über meinen Verlust und ließ mich einmal mehr vom Regen durchweichen.
Als ich in Gedanken versunken um die nächste Ecke bog, stand er plötzlich vor mir. Ein Mann, in einer Kleidung, die einer Zeit weit vor mir entsprach. Er überragte mich um etwa zehn Zentimeter und seine Erscheinung war irgendwie furchterregend. Sein großer Hut hing ihm tief im Gesicht, seine Augen waren nicht zu sehen. Wie er dort im Regen vor mir stand, sah er aus wie ein Fels in einer tobenden Brandung. Unerschütterlich und keinen Schritt vor der endlosen, unermüdlichen Kraft des Wassers weichend. Derselben Kraft die jetzt auf ihn herniederregnete. Als er mich mit seinen geradezu steinernen Augen ansah, und mich anlächelte, durchlief mich ein Schauer. Ich dachte, das ich zu keiner emotionalen Regung mehr fähig wäre. Doch in diesem Augenblick, wurde ich eines besseren belehrt.
In seinen Augen sah ich unermeßliche Trauer. Aber auch Wut. Desgleichen auch Liebe. Ich konnte mich nicht bewegen, konnte nichts sagen. Ich stand nur da, spürte wie mich der Regen durchnäßte und starrte ihn an.“
So wie er diese Situation beschrieb, spach er meine Empfindungen aus. Er beschrieb mich und meine Gefühle. Wie gebannt starrte auch ich ihn an.
„Sir Gersh, bitte hören sie mich an. Ich werde ihnen kein Leid antun. Lediglich ihre Aufmerksamkeit erwünsche ich. Bitte seid euch selbst gefällig und haltet ein in eurem Gebaren.“
„Wer sind sie, und wie können sie es wagen, mich in meiner Trauer zu stören?“
„Mein Name tut nichts zur Sache. Wandelt nicht mehr allein im Regen und gebt euch eurer Trauer hin. Ich bitte euch. Sonst erleidet ihr dasselbe grausame Schicksal wie ich. Verbannt zu einem Leben zwischen den Welten, nur am Leben teilhabend, wenn der Regen über dem Land hängt.“
„Was meint ihr bitte damit?“
„Einst war ich wie ihr. Doch ich wurde eins mit dem Regen und bin nun zu ewiger Trauer verbannt. Bitte haltet rechtzeitig ein, um euch dasselbe Schicksal zu ersparen.“
Nach diesen Worten drehte er sich um, und lief in den Regen. Nach einigen Schritten verschmolz er mit dem Regen und kurz darauf war er nicht mehr zu sehen.
Ich schlug seine Worte in den Weg, und jetzt bin auch ich ein Regenmensch. Ebenso wie er verbannt und immer auf der Suche nach dem ewigen Frieden.
Bitte nimm dir meine Worte zu Herzen Marve. Das Leben als Rainpeople ist alles andere als aufregend. Bitte ende nicht so wie ich, kämpfe dagegen an!“
Mit diesen Worten wandte er sich von mir ab und ging hinaus in den Regen.
Wie aus weiter Ferne hörte ich ihn noch.
„Bitte denk an meine Worte Marve. Das Leben als Rainpeople ist einsamer als man es sich je wünschen kann.“


AUGUST 2000

Fassungslos sah mein Enkel mich an.
„Opa ist das wirklich alles wahr?“
„Wer weis Dommy. Wer weis? Aber wie du siehst bin ich immer noch hier und kann dir diese Geschichte erzählen. Und jetzt halte bitte dein Versrechen und schlaf.“
„Ich hoffe das ich jetzt schlafen kann Opa, aber versprochen ist versprochen.“
Oh wie ich diesen kleinen Kerl liebte.
„Also gut mein Kleiner. Ich lösche jetzt das Licht, und dann gehe ich noch auf die Veranda eine Zigarre rauchen. Sei artig und schlafe mein Schatz. Denk daran, morgen früh holen dich deine Eltern ab, und ich möchte nicht das du dann unausgeschlafen bist. Den Ärger bekomme ich ja dann.“


NACHTS IN DER HÜTTE

Dominique war gerade eingeschlafen, als ihn der ans Fenster trommelnde Regen weckte. Noch aufgewühlt von der Geschichte seines Großvaters schlich er sich zum Fenster und schaute hinaus auf die Veranda.
Sein Opa war nirgendwo zu sehen. Alles was er sah, war dichter Regen, der die Nacht noch weiter verdunkelte.
Das Licht der Außenleuchte wurde vom Regen unweit vom Haus verschluckt.
Gerade noch im Sichtbereich sah Dommy etwas, das ihn nicht mehr schlafen ließ. Diese Nacht nicht und auch in vielen weiteren in seinem Leben nicht.
Er sah aus dem Nichts plötzlich Rauch aufsteigen. Rauch wie von einer Zigarre hing kurz in der Luft und wurde dann vom Regen zerschlagen.
Beim nächsten erscheinen des Rauchs war Dommy, als würde er das Gesicht seines Großvaters sehen. Sein Großvater der ihm zulächelte. Doch im nächsten Moment war es wieder verschwunden.


BERLIN; 26.02.2001 MARIO LÖßNER

 

Hey capdad!

Ich muß sagen, ich habe deine Geschichte zwar gerne gelesen, aber die vielen Zeichensetzungsfehler haben den Lesefluß schon etwas gestört. Kommen wir aber erst mal zum Inhalt.


Ich verspreche dir auch, das du danach das Licht ausmachen darfst.

Das klingt irgendwie unrealistisch. Das Kind hat vor Angst die Decke bis ans Kinn hochgezogen, es will aber trotzdem noch eine Gruselgeschichte hören und danach erst das Licht ausmachen?


Ich werde dir jetzt eine Geschichte erzählen die deinem Opa vor langer Zeit passierte.

Nach "erzählen" gehört ein Komma hin und wenn du "passierte" für "passiert ist" ersetzt, hört sich der Satz besser an.


Doch - nichts.

Das hört sich irgendwie abgehackt an. Es würde besser klingen, wenn du nur das Wort "Nichts" stehen lassen würdest, obwohl dies auch keine perfekte Lösung ist. :Pfeif:


Es war als würde er mich umschließen wie nasse Watte.
Es war als würde der Regen eine bestimmte Region in seinem Wirkungskreis auslassen, als wäre eine Blase freien Raumes in ihm

Zwischen diesen beiden Sätzen steht nur ein kurzer Satz und somit wiederholt sich der Anfang dieser Sätze in zu kurzer Zeit. Außerdem gehört nach dem "war" jeweils ein Komma hin. Im übernächsten Abschnitt fängst du einen Satz mit "es war wie" an. Überleg dir doch eine Alternative, wie z.B. "Es kam ihm so vor, als ob...."


Er lächelte mir entgegen, und dieses Lächeln war irgentwie beruhigent.

beruhigend ; irgendwie ; Das Komma muß auch noch weg.


Ich bin Sir Melvin Gersh oder besser war ich es, bevor ich in diese missliche Lage kam.

Der Satz liest sich unschön. Besser wäre vieleicht: "Ich bin Sir Melvin Gersh oder besser gesagt, ich war es, bevor ich in diese missliche Lage kam."
Durch die richtige Zeichensetzung und das Wörtchen "gesagt" hört sich der Satz meiner Meinung nach flüssiger an.


Unsere Beziehung blieb zwar Kinderlos, doch wie gesagt wir waren glücklich."

kinderlos wird klein geschrieben, es ist doch ein Adjektiv!


Bei langen Spaziergängen suchte ich meinen Frieden zu finden.

Doppelt gemoppelt. Entweder "Bei langen Spaziergängen suchte ich meinen Frieden" oder "Bei langen Spaziergängen versuchte ich meinen Frieden zu finden"


In seinen Augen sah ich unermeßliche Trauer. Aber auch Wut. Desgleichen auch Liebe.

Hier übertreibst du etwas. Es ist schwer jemandem in die Augen zu schauen und gleich drei völlig unterschieldiche Gefühle zu erkennen.

Diese Dinge sind mir aufgefallen, wobie ich nicht alle Rechtschreibfehler und vor allem Zeichensetzungsfehler berücksichtigt habe.

Die Geschichte an sich basiert auf einer guten Idee, welche durch die Pointe am Schluß noch mehr an Kreativität gewinnt, weil ich das Ende bei dieser Geschichte nicht vorrausgesehen habe. Der Wechsel in den Zeiten zerstört die eigentlich dichte Atmosphäre, aber ohne diesen Wechsel würde das Ende der Geschichte natürlich nicht mehr passen.

Alles in Allem eine nette Geschichte, die mich aber nicht wirklich gegruselt hat. Sorry!

Mfg, syscolin!

 

Hallo Capdad,

Ich finde deine Geschichte von der Idee her interessant. Gegruselt habe ich aber leider nicht.

Die Umsetzung vor allem bei den Charakteren nicht gelungen. Total unglaubwürdig ist, dass der kleine Junge Angst vorm Dunkeln hat, dann aber eine Gruselgeschichte hören will und darauf das Licht ausmachen will!
Ebenfalls schwierig finde ich, wie es syscolin auch angemerkt hat, 3 so verschiedene und starke Gefühle auf einmal in zwei Augen zu sehen.

Aber die Idee ist wirklich nicht schlecht!
Gruß Thomas

 

Hallo capdad.

Willkommen auf dieser Seite, und schön, dass du den Mut hast, dich den Kritiken hier zu stellen. :D

So, auch von mir gibts leider kein großes Lob. Es sind einfach zu viele Punkte, die mich an deiner Geschichte gestört haben.
Da wäre zunächst der Umgang des Opas mit seinem Enkel. Unwahrscheinlich, dass er ihn stellenweise so anfährt. Auch die Wortwahl entspricht mehr dem Dialog mit einem Erwachsenen.

Dann erzählt der Opa ja die Geschichte. Wie gesagt, er erzählt sie. Hast du deinem Sohn mal eine Geschichte erzählt (nicht vorgelesen) und dabei wörtliche Rede benutzt? Klingt ziemlich doof, und ich denke, ein achtjähriger könnte das auch nicht nachvollziehen.

Dann das Auftauchen von Sir Melvin Gersh. Was, um Gottes Willen, erzählt er einem ebenfalls achtjährigen Kind? Dass seine Ehe kinderlos war, dass er und seine Frau trotzdem glücklich waren usw...
War mir persönlich ein bisschen zu viel und zu unwahrscheinlich. Aber, wie gesagt, mein Empfinden.

Sicherlich wolltest du durch das Hinauszögern der Auflösung Spannung erzeugen. Bei mir war leider das Gegenteil der Fall: viel zu lang und ausführlich. Und das größte Problem daran: es passiert nix neues! Immer nur Regen, Geräusche, Trauer ... Hinauszögern. Puh!
Und dann kommt nach dem Sir noch einer! (dessen Erzählweise ebenfalls kein Achtjähriger verstehen würde). Ich dachte die ganze Zeit: Bitte nicht noch jemand! Lass ihn doch endlich zum Punkt kommen!

Sorry, dass ich das so hart sagen muss, aber wenn eine Sache nur wiederholt wird, wird es halt langweilig. Ebenso wie bei deinen Zwischenpassagen (Opa und Enkel). Auch die sind beinahe identisch: Enkel unterbricht Opa, dieser wird sauer, guckt aber in die süßen Augen des Enkels, verzeiht ihm und erzählt weiter. Nix neues!

Einzigen Pluspunkt gibts für das Ende! Damit hatte ich nicht mehr gerechnet, und hier holst du ein klein wenig Grusel hervor!

So, das war´s von mir. Aber bitte nicht entmutigen lassen; einfach weiter schreiben. Ist ja auch nur eine Meinung von vielen.

Gruß! Salem

 

ehrlich danke

Vielen dank an euch für das lesen der geschichte und für die Kritik.
War wohl ein wenig vorschnell die hier reinzustellen, aber ich habe durch Zufall diese Seite gefunden und da fiel mir meine alte Geschichte wieder ein.
Also habe ich sie einfach mal hier reingestellt um zu sehen was passiert. Ich habe sie vorher nicht einmal nochmal gelesen. SORRY und nochmal danke.

Werde mich bessern :D :rolleyes:

 

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