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Ratten

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03.08.2003
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Ratten

Ob hier’n McDoof in der Nähe ist? die gucken alle so dumm aus der Wäsche, klarer Fall, Watson, Doofheitsbazillen, boah, das ganze Gesochs hier! die Pest! oder noch besser, die Wasserstoffbombe, der Teller hat schon recht gehabt, die Bombe wäre genau richtig, dann wär wenigstens Ruhe, noch nicht mal mehr Vogelgezwitscher, Tirili, Tirilo, Tirila-ha, helft im Winter den Armen vögeln, heut abend, mal sehen, ob die Kleine wieder da ist, geil, einfach geil, für nen Zwanziger ohne Gummi, und wenn die Aids hat? vielleicht hab ich’s ja auch schon? was soll’s, in hundert Jahren werden wir alle gleich reich sein, cooler Spruch, der war sogar Nobelpreisträger, glaub ich, hatte absolut recht, der Mann, und in hundert Millionen Jahren weiß kein Schwein mehr was von ... pass doch auf du blöde Tussi! überall diese Türken-Matkas mit ihren Kopftüchern, und stinken tut‘s hier, irgendwie nach Pisse, und der Dreck überall, o Mann, ich hab‘s satt! wie sauber die U-Bahn in Prag war, da war alles besser, da war ja auch noch Heike dabei, komm, denk an was anderes, bringt ja nix, vorbei ist vorbei, denk an was Schönes, wie wärs mit ... Kakakerlakaken ... oder Ratten, Ratten, Ratten, har, har, har.
Die U-Bahn, Pech für McDoof, keine Zeit mehr.
Das war knapp, und sogar noch ein freies Plätzchen, tja, Dickerchen, hat du Pech habt, mut du früher aufstehen, wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, ich hab‘s heut mit Sprüchen, der olle Gorbi, har har har, nun zieh nich so ne Flappe, was sehen Sie Watson? die üblichen Verdächtigen, kreuzworträtselnde Frau, Goldring, gut angezogen, kombiniere: sauber und ordentlich, gut beobachtet Watson, danke Holmes, vertreibt sich die Zeit mit Kreuzworträtseln, ob das Spaß macht? ob zu Hause wer auf sie wartet? eher nicht, eine von den vielen Witwen, sitzen überall, Parkbänke, Cafes, spinnen ihr ewig gleiches Garn, „neulich hat der Doktor zu mir gesagt ... also die Tabletten ... mein Blutdruck ...“ laber, laber, laber, die haben auch den richtigen Zeitpunkt fürs Abtreten verpasst, wozu leben die überhaupt noch? muss heut noch im Krankenhaus anrufen, bin schließlich der treusorgende Sohn, har, har, har, und wenn sie stirbt? ja, was soll dann sein? früher oder später trinken alle Wurzelpeter, Jägermeister, Fernet Branca, igitt! der macht sich ganz schön breit, der Schnösel, ein Stöpselschnösel, zieht sich wahrscheinlich Konservenmusik ...
„Guten Tag. Fahrscheinkontrolle!“ Schei... witzig! sehr witzig, wirklich, du solltest Komiker werden, du Arsch, komm her, du, ich polier dir die Fresse, du Wichser.
Blödmann!
Idiot!
Die haben ja noch nicht mal hochgeguckt, die haben ja Zeitungen statt Köpfe! müssen ihre Gesichter verstecken, weil sie so hässlich sind, har, har, har, dafür sind die hier richtige Schönheiten, tun so, als wären sie im falschen Film, blasierte Hühner, die, dabei scheißen die aus genau dem gleichen ... hoppla, was war das denn?
war das eben das, von dem ich denke, dass es das war? hab ich jetzt schon Halluzina-dingsdas? Scheiße! tatsächlich, das gibt’s doch nicht, steht einfach so im Gang, die sieht ja mich an, mit ihren Knopfaugen, putzt sich die Schnurrhaare, was ist los? wo bleibt das Gekreische? die ist doch fett genug, keiner scheint die zu sehen, scheint so, als ob nur ich die sehe, mir wird schlecht, komm, geh woanders hin, Ratten in der U-Bahn, tolle Schlagzeile, ein Königreich für einen Fotoapparat.
Aber das ist ja voll widerlich, voll krass, jetzt schnuppert die doch an meinem Schuh, ist ja krank, abartig, fehlt bloß noch, dass die zubeißt, au! sie hat’s getan, ich fass es nicht, tut das weh! Scheiße, Scheiße, Scheiße! das kann doch nicht wahr sein, die Zähne, was willst du von mir? hau ab, du blödes Vieh.
„Junger Mann. Sie könnten sich wenigstens entschuldigen.“
„Wieso? Ich trete gerne Omas“, har, har, har, die Glubschaugen, und die Schnute, einfach köstlich! gleich geht’s mir besser, und die Ratte ist auch weg, hab ich mir das nur eingebildet? muss wohl, die anderen haben ja nichts gesehen, man, Alter, das stimmt bedenklich, du solltest echt deinen Feuerwasserverbrauch ... aber die Löcher sind deutlich zu sehen, wie durchgestanzt, die muss Stahlnägel statt Zähne gehabt haben, und verdammt weh tut das, ein Indianer kennt keinen Schmerz, schon wieder so ein Spruch, heut ist der Tag der Sprüche, das blutet bestimmt wie Sau, wieso haben die nichts gesehen?
Oder ... vielleicht ... vielleicht ... haben die nur so getan, so getan, als ob alles in Ordnung wäre, vielleicht stecken die mit der Ratte unter einer Decke, ein Rattenkomplott, wenn ich‘s mir recht überlege, so wie die alle aussehen – ihre fiesen Rattengesichter hinter den Zeitungen verstecken, tun ganz harmlos, aber wenn ich grad nicht hinsehe, dann linsen sie zu mir, fixieren mich, fixieren mich mit ihren Knopfaugen, so tückisch! wo bleibt die nächste Station? müsste doch schon längst kommen, muss hier raus, verdammt heiß hier drin, wieso kommt die nächste Station nicht? man kriegt ja keine Luft hier drin, der Knopf! was ist los mit mir? dieses Flimmern, hatte ich ja noch nie, das wird immer schlimmer, kann ja fast nichts mehr seh...
„Issst Iiiiiihnen nichtttttt guuuuuuut?“
Ist Ihnen nicht gut? ist Ihnen nicht gut? es gibt keine dummen Fragen – nur dumme Antworten, du bist der, bist der, bist der Sprüchüchekönönig heute, har, ha... Scheiße, mir ist wirklich nicht gut, das kommt von euren Visagen! überall Rattengesichter, ja, jetzt zeigt ihr euer wahres Ich, weiter so, raus mit der Wahrheit, ihr nickt? ihr findet das wohl lustig, wie ich hier verrecke.
„Ihr findet das wohl lustig, häh!! Warum lacht ihr dann nicht?“
Ist doch komisch, das Bild hängt schief, aber gewaltig, das gesamte, wo alles drauf ist, Ratten können nicht lachen.
„Das ... Bild ...“
„Waaaaaaass haaaaaaben Siiiiiiiiiie?“
Die Augen, mein Gott, die leuchten, überall die Schwänze, dicke rosa Regenwürmer, tun so, als ob sie Menschen wären, machen Kreuzworträtsel, Ich muss gleich schreien, riesige fette Ratten, dieses grässliche Fiepen, nicht hinsehen, bloß nicht, wenn die merken, dass ich sie durchschaut habe... sieh aus dem Fenster, da, endlich, die nächste Station, Ehrmannstraße, bloß raus hier ... und wenn die auch ..., o G..., das kann doch nicht, dddas, unmöglich, überall, die sind, völlig unmöglich, nein, die nicht auch, die sind ja alle ...

 

Hallo Sturek,
mal sehen, ob ich deine Story richtige verstanden habe: ein Mann mit Liebeskummer fährt in der U-Bahn und verfällt dem Wahnsinn. Die erste Halluzination ist eine Ratte, die ihn beißt, dann verwandeln sich alle Passagiere in Ratten, und zum Schluss er selbst, wie er im Spiegelbild in der Fensterscheibe erkennt.

Abgefahren, wirklich. Ich mit meiner Alltags-Erfahrung (rubrikenmäßig) musste schlucken. Aber fand ich gut. Und wenn ich dich richtig verstanden habe, ist die Umsetzung auch gelungen. Beide Bedingungen, SoC und Antiheld (welch ein Unsymp :mad: ) sind erfüllt, und ich frage mich, wieso dir das noch keiner der anderen gesagt hat :confused:

Zwei Sachen noch:

Denk an was Schönes. Wie wärs mit ... Kakakerlakaken ... oder Ratten, Ratten, Ratten.
Versteh ich nicht. Ich nehme an, du willst die Ratten vorbereiten, aber schön und Ungeziefer?
Sprüchüchekönönig
und
Schwänänze
Sind die Verdoppelungen absichtlich? Ich finde, sie nerven und haben keine Aussage. Oder habe ich das nur nicht verstanden?

Gruß, Elisha

 

Hallo Sturek,

ich fand die Story zwar interessant, aber ich hatte nicht wirklich einen aha-Effekt. Bei Kurzgeschichten ist es ziemlich schwer zu erahnen, ob die Handlung in einer "realistischen" Welt stattfindet, oder in einer Welt in der auch Magie, Transformationen usw. vorkommen können. Ich finde bei Deiner Geschichte keinen Anhaltspunkt, ob der Protagonist einfach durchdreht, oder ob da etwas Sci-Fi-mäßiges passiert.

Vielleicht wolltest du das ja auch offen lassen, aber so wie es ist, kann ich nicht viel damit anfangen. Vielleicht könntest Du etwas mehr Hintergrund oder etwas zur Vorgeschichte einbauen.

Zum Bewusstseinsstrom und zum Antihelden denke ich, dass die Randbedingungen erfüllt sind. ...aber die Meinung hierzu ist wie immer ohne Gewähr.

Lieben Gruß,

Mihai

 

Hallo,

so, endlich ist Wochenende, und ich komme dazu, auf die Kommentare zu antworten und vor allem auch die anderen Stories zu lesen. Bin schon gespannt.

@ Elisha:
Du hast die Story schon richtig verstanden, wobei es natürlich auch möglich ist, dass es keine Halluzinationen sind und nicht er selber sondern die Situation verrückt wird - sozusagen ein Umkippen ins Surreale.

Zu deinen Fragen:
"Denk an was Schönes ..." Mein Protagonist ist Zyniker durch und durch, und als solcher macht er sich natürlich über alles Schöne und Gute lustig, sogar darüber, dass er an was Schönes denken will.
Die Verdoppelungen sind einfach eine blöde Angewohnheit meines Prot. Er ist unheimlich stolz auf seine Wortschöpfungen. Habe ichs damit übertrieben? Mal überlegen.

@ Mihai:
Also die anscheinend von dir gewünschte Auflösung, ob es eine phantastische Geschichte ist oder ob der Prot. verrückt wird, musste ich meiner Meinung nach sogar offen lassen.
Wenn ich in der Technik des Bewusstseinsstroms erzähle, befinde ich mich ja immer nur im Kopf des Prot, erlebe alles genauso wie er. Und er selber kann unter keinen Umständen wissen, welche der beiden Möglichkeiten zutrifft.

Danke für Kritik und Kommentar

Grüße
Sturek

 

Hi Sturek,

die Geschichte lässt mich zwiespältig zurück. Natürlich ist der innere Monolog gelungen, ob es ein Bewusstseinsstrom ist…?... sollen andere beurteilen. Für meine Begriffe zu sehr ausformuliert, mit Punkt und Komma, Groß- und Kleinschreibung, etc. Ohne deine jetzige Version herabwürdigen zu wollen würde ich vorschlagen: Teste doch mal eine Version mit weniger ausformulierten Sätzen, vielleicht weniger Absätzen. Dann wirkt es nicht mehr so strukturiert, überdacht. Der Vorschlag ist allerdings sehr subjektiv, die Meinungen in diesem Challenge gehen da teilweise sehr auseinander, was ihn aber auch wieder sehr interessant macht. Ich glaube keine der Geschichten hier ist so etwas wie „Everybody´s Darling“.

Das Abtriften in den Wahnsinn triffst du gut, wobei ich wie Elisha die Verdoppelungen irritierend finde. Wirken m. E. nicht echt, würde sie weglassen.

Der Antiheld, - komme mir schon wie einer vor, wenn ich über ihn schreibe :D
Ist einer, der wahnsinnig wird zwangsläufig ein Antiheld? Ich denke nicht. Welche sonstige Eigenschaft, welches Verhalten macht aus deinem Prot. einen Antiheld? Im Gegenteil zu Elisha sehe ich es nicht.

Ich weiß, so richtig konstruktiv war die Kritik nicht, aber ich hoffe, di r ein paar Anregungen gegeben zu haben.

gruß vom querkopp

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Sturek!


Ein tolles Geschichtchen. Hab ich sehr gern gelesen! Wollte eigentlich nur mal in den Thread hier reinschauen, nach den Antworten der anderen gucken, hab aber angefangen die Story zu lesen - und erst wieder aufgehört als ich durch war.
Tatsächlich kam mir das Ganze sehr bekannt vor. Ich hab zwar keine Halluzinationen und seh keine Ratten, aber ich selbst (ich leide an klinischer Depression) habe zum Teil exakt solche Gedanken und Gefühle wie man sie in deinem Prot "hört".

Dachte erst, dass dein SoC perfekt ist. Aber jetzt wo der querkopp sagt, dass es ja eigentlich ein innerer Monolog ist, muss ich ihm recht geben. Anfangs hieß es, das sei erlaubt, aber die Regeln wurden ja noch verschärft und so wie es zuletzt im Infothread stand sind reine innere Monologe nicht erlaubt.
Ist aber kein großes Problem. Dein Text ist eigentlich schon ein "Gedankenstrom". Aber zum SoC gehören noch etwas mehr als die Gedanken, denn es soll ja ein "Bewusstseinsstrom" sein. Füg zu deinem Text einfach noch Sinneswahrnehmungen und Eindrücke hinzu, dann hast du einen SoC.

Ein Antiheld... Naja. Weiß nicht so recht. Schätze, das ist so ein Grauzonenfall, aber ich akzeptiere ihn mal.

Von dem her, ein paar Änderungen in Bezug auf den SoC, und dann haben wir hier eine echt tolle Sache am Start!


Grüße,
Seth Rock

 

Hallo querkopp und Seth Rock,

@ querkopp:
Och, ich fand deine Kritik schon konstruktiv.
Das mit dem Ausformulieren muss ich sicher noch mal überdenken. Denkt man mit Punkt und Komma? Aber irgendwie lesbar muss es natürlich auch bleiben.
Die Eigenschaften, die meinen Antihelden "auszeichnen":
Vor allem verachtet er Menschen, hasst sie eigentlich sogar (Wasserstoffbombe), hat mit seinem Leben irgendwie abgeschlossen (es ist ihm egal, ob er Aids hat).
Außerdem sollte durch meinen Text zum Ausdruck kommen, dass er zynisch, unhöflich und ichbezogen ist und keinen Spaß versteht. Kommt es so nicht raus? Dann müsste ich noch was tun.

@ Seth Rock:
Freut mich, dass dir meine Story gefallen hat. Jetzt, wo du es sagst - depressiv zu sein, würde sicher zu meinem Antihelden passen. Ich hab ihn aber nicht bewusst so angelegt. Eine Bekannte von mir wird auch deswegen behandelt. Lass dich nicht unterkriegen.
An den Bewusstseinsstrom bin ich relativ unbekümmert rangegangen. Es ist das erste Mal, dass ich mich an dieser interessanten Technik versuche und ich habe mich wirklich bemüht, z.b. durch Assoziationen und Sprünge die Aufgabenstellung zu erfüllen.
Du hast sicher recht. Man kann da noch viel radikaler sein und ich werde die Story in dieser Hinsicht noch mal überarbeiten.

Als Kompromiss habe ich jetzt einige Verdoppelungen entfernt.

Danke euch beiden.

Grüße
Sturek

 

Hi Sturek,

deine KG ist ganz gut geschrieben. Ich kann aber nicht sagen, dass sie mir gefallen hat. Ich mag die "Denke" dieser Menschen nicht.
Ich meine das Bewertend, Verachtende.
Nun wirst du denken: Warum liest du sie denn? :D
Weil ich alle Ch.KGs gelesen habe und deine, die Einzige ohne Punkt auf meiner Liste gewesen wäre. :shy:

Ich hatte den Eindruck, dass dein Prot unter Drogen stand?!
Wenn nicht, dann waren es wohl seine schlechten Gedanken, die ihn was hässliches haben sehen lassen.
Es sei denn, dein Prot leidet an einer Krankheit, so wie es bei Seth Rock der Fall ist.
Wie auch immer, normal waren seine Halluzinationen nicht.
Wie gesagt, gut geschrieben, flüssig zu lesen, aber nicht mein Ding.
Da mach dir aber nichts draus, Geschmäcker sind nun mal verschieden. ;)

Ich denke, dass du die Vorgaben erfüllt hast.

lieben Gruß, coleratio

 

Hallo Coleratio,

Da mach dir aber nichts draus, Geschmäcker sind nun mal verschieden.
Nö. ;)
Ich habe kein Problem mit Kritik, solange sie sachlich ist, und das ist sie ja auch.
Allerdings hat mich deine Begründung etwas verwirrt. :confused:
Ich mag die "Denke" dieser Menschen nicht.
Ich meine das Bewertend, Verachtende.
Aber auf genau diese Weise wird mein Protagonist doch zum Antihelden.
Wenn du ihn nicht magst, ist das in gewisser Weise sogar eine Bestätigung für mich, dass der Antiheld funktioniert.

Glaub mir, es war nicht leicht, sich in diesen Typen reinzuversetzen. Obwohl ich zugeben muss, beim Schreiben hat's dann sogar Spaß gemacht. :hmm:

Danke jedenfalls fürs Lesen, auch wenns schwer fiel, und für dein Feedback.

Ich habe jetzt einige kleinere Umformulierungen und Ergänzungen vorgenommen, auch die Form mehr dem Bewusstseinsstrom angepasst und Punkte, sowie Groß-Kleinschreibweise verändert. Auch Kommafehler sind beabsichtigt. :D
Ich hoffe, damit wird der Bewusstseinsstrom deutlicher.

Grüße
Sturek

 

Hallo Sturek!

Was mich schon die ganze Zeit an Deiner Geschichte stört, sind die übertrieben vielen a und i im Titel. Da hätten doch drei Stück gereicht, so wie bei den Punkten, da machst Du ja auch richtigerweise nur drei und ziehst sie nicht so in die Läääääääääänngeeeeee.

Dein Protagonist scheint arg betrunken zu sein, oder auf halluzinogenen Drogen. Er sieht Ratten, Kakerlaken usw., die die anderen Leute nicht sehen. Alles ist ihm schon egal, er denkt wirres Zeug, und ein bisschen an seine Vergangenheit. Sicher hat er schon einiges mitgemacht in seinem Leben, sonst hätte er andere Halluzinationen, keine, die er als bedrohlich erlebt. Halluzinationen kommen aus dem Unterbewußtsein. Er kippt dann um oder so, die Leute scheinen sich um ihn kümmern zu wollen, aber er erlebt sie wiederum nur als bedrohliche Ratten. – Besteht sein Antiheldendasein darin, daß er sich nicht helfen lassen will? :confused:
Oder zeigst Du uns hier einfach nur die Endstation eines Menschen, der schon viel länger – seit Jahren – Antiheld ist, indem er vor seinem Leben davongelaufen ist, irgendwann aufgegeben hat? Ja, das würde passen, so gesehen ist er auf alle Fälle ein Antiheld. :)
Daß er sich am Schluß selbst als Ratte erkennt, scheint mir allerdings nicht so ganz dazuzupassen.

Ich kann auch nicht sagen, daß mir die Geschichte »gefallen« hätte – solche Gedanken können einem ja kaum wirklich gefallen. Aber der Gedankenstrom funktioniert meiner Ansicht nach, und den Antihelden habe ich auch gefunden. Bis auf die langgezogenen Worte im Titel und am Schluß ließ sie sich auch ganz gut lesen. :)

Liebe Grüße,
Susi :)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Susie,

Im Gegensatz zu den Auslassungspunkten gibt es ja für Lautmalereien keine festen Regeln.
ich hatte aber nicht damit gerechnet, dass der Titel nerven könnte. Mir war kein passender eingefallen, bis ich dann die Idee hatte, einfach etwas aus dem Text zu nehmen. Den Titel lasse ich jetzt in "Ratten" umändern. Die langgezogenen Worte am Schluss möchte ich gerne beibehalten, damit klar wird, dass mein Antiheld seine Umgebung zum Schluss verzerrt und als bedrohlich wahrnimmt.

Super, dass du den Antihelden gefunden hast. Ich sehe ihn nicht als betrunken.
Dass er sich nicht helfen lassen will, gehört sicher zu seinem Antiheldentum dazu, vor allem ist er aber für mich auf Grund seiner hässlichen Gedanken - wie ekelhafte Maden in seinem Kopf - ein Antiheld.

Dass er sich am Ende selbst als Ratte sieht, riecht ein bisschen nach Selbsterkenntnis. :D Deswegen habe ich jetzt den Schluss verändert.

Danke für deine Kritik

Grüße
Sturek

 

Hi Sturek,
den Titel Ratten finde ich besser als den vorher.
Gruß, Elisha

 

Hallo Sturek

Dicht erzählt, wilde Fahrt von der realen zur subjektiv durchgeknallten Wahrnehmung eines nullachtfünfzig Junkey in der U-Bahn.
Dein Prot ist mir unsympatisch, gut so, aber macht dies und dass er in seinem Alkohol-/Drogenrausch überall und alle als Ratten sieht zu einem Antihelden?
Ich finde übrigens nicht, dass er Hilfe ablehnt, sondern dass er die Welt gar nicht als reale Umgebung wahrnimmt, sie zieht an ihm vorbei, sich ständig verwandelnd, sein kleingeistiges Hirn ist dabei der Zerrspiegel.

Ist Ihnen nicht gut? ist Ihnen nicht gut? ist Ihnen nicht gut?
Eines zuviel, bremst den Lesefluss.

Und weshalb fängst du hinter den Satzzeichen immer mit Kleinbuchstaben an?


Lieben Gruss ./

 

Hallo,

@ Elisha:
freut mich zu lesen. Mit dem Titel habe ich immer so meine Probleme.

@ ./:
Also ich denke, was den Antihelden betrifft, ist die Jury nicht zu beneiden.
Genau wie für Helden gibt es da sicher eine große Spannbreite. Aber unsympathisch sollte er schon sein, und das ist mein "Held" meiner Meinung nach mehr als ausreichend. Deine Formulierung, dass zum Schluss sein kleingeisiges Hirn der Zerrspiegel der Welt ist, gefällt mir recht gut.
Jetzt glaube ich endlich zu wissen, was ich da eigentlich geschrieben habe. Für meinen Antihelden sind Menschen kaum mehr als Ratten oder Ungeziefer...

Habe einmal "Ist Ihnen nicht gut?" entfernt.

Das mit der Kleinschreibung sollte nur dazu dienen, den Strom des Bewusstseins besser zu verdeutlichen und ist übrigens einem Beispiel im Info-Thread entlehnt.
Ich denke, schon die äußere Form macht eine Menge aus. Bei herkömmlicher Schreibweise empfindet der Leser hinter jedem Satz eine gedankliche Pause.
Mal überlegen, wie ich die äußere Form noch verändere.

Danke für die Kritik.

Grüße
Sturek

 

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