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Ravioli ohne Hundehaare

Seniors
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13.06.2002
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2.977

Ravioli ohne Hundehaare

Paul Struck hier.
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Ach, Erika, du bists! Du, das paßt mir jetzt ehrlich gesagt gar nicht, ich hab gerade ne Dose Ravioli im
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Wie, das ist dir egal? Ja, aber ich muß doch was essen.
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Abgebrannt? Ach du scheiße... Wie, alles weg? Die ganze Wohnung? Oh, Erika, das tut mir leid. Wirklich. Wenn du irgendwie Hilfe
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Ach so, deswegen rufst du an... naja, was kann ich denn für dich tun?
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Bei mir übernachten? Na klar, kein Problem... ich kann dir das Gästebett klarmachen.
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Ja, ich weiß, daß du es schlimm in der Wirbelsäule hast. Na gut... dann... dann nehme ich das Gästebett und du kriegst meins.
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Bitte? Ja, natürlich beziehe ich das frisch. Mal sehen, ob ich noch Bettwäsche
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Keine Angst. Der Hund hat bestimmt nicht aufs Bett gepinkelt.
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Ja, ganz sicher. Das hab ich ihm abgewöhnt. Außerdem ist Pippo vor einer Woche überfahren worden. Habe ich das noch nicht erzählt?
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Danke. Mir tut das auch sehr
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Wie bitte? Ach ja, das Bett. Klar kann ich dir meinen Bademantel leihen.
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Das würde ich gerne, aber um die Zeit hat die Reinigung schon zu.
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Nein, Erika, bei aller Liebe, aber das ist illegal. Das kann ich nicht tun.
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Na gut, einmal kurz bügeln kann ich ihn wohl.
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Staubsaugen? Hier ist frisch gesaugt. Seit Pippo nicht mehr da ist, hat sich das Problem mit den Haaren ja praktisch von selbst
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Ja, du wirst sicher keine Haare im Abfluß finden. Ich sagte doch, der Hund
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Ach, meine Haare... ja, ich werde das wohl besser gleich noch mal saubermachen. Erika, die Ravioli brennen langsam an, und
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Was meinst du mit lauter Musik?
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Ach so, die Hippies von nebenan... wenn die Krach machen, dann werde ich
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Ja, einen Baseballschläger habe ich. Warum?
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Naja, irgendwie hätten sie das ja mal wirklich verdient... haha
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Ach, das war gar kein Witz... na gut. Wann kommst du denn?
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Dich abholen? Aber Erika, du wohnst doch ganz am andern Ende der
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Jaja... ist ja schon gut. Ich kann verstehen, daß du in deinem Zustand kein Auto fahren willst. Nimm doch ein Taxi.
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Nein, der Fahrer wird dich bestimmt nicht in einem Wald vernaschen wollen.
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Erika, nimms mir nicht krumm, aber niemand würde dich freiwi
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Ja, tut mir leid... ist mir so rausge
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Erika, ich hab doch gesagt, es tut mir leid.
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Okay, dann hol ich dich halt ab. Kann ich vorher noch essen? Es riecht schon so komisch aus der Küche.
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Ach, dir ist kalt.
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Deine Füße? Warum sollten die dich umbringen?
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Ach so... Ja, Erika, das kann ich alles gut verstehen. Ich mache mich gleich auf den
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Natürlich hab ich noch den alten Golf.
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Ja, den mit vollem Aschenbecher, den ich noch nie geleert hab.
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Leihwagen? Weißt du, was das kostet?
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Aber ich kann den Aschenbecher nicht leer machen. Der ist schon seit Jahren unberührt. Wer weiß, was da inzwischen
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Ich weiß, daß das stinkt. Aber ich kann nichts dafür. Das kommt noch vom Vorbesitzer.
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Na gut. Du hast ja recht. Irgendwann muß ich ihn sowieso mal ausleeren.
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Mein Kühlschrank ist leer. Da ist nur ein wenig Bier und ein Stück Käse drin.
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Nein, das geht nicht. Der Aldi hat doch um die Zeit nicht mehr
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Ich hab dir vorhin schon mal gesagt, daß so etwas illegal ist.
...
Scheiße! Die Ravioli! Die hab ich total vergessen. Erika, vergiß das alles, wir schlafen heute Nacht im Hotel.

 

Hallo Welt.

Zu diesem Text muß ich fix was sagen. Es handelt sich um einen Beitrag zu einem Wettbewerb eines anderen Forums (den ich sogar gewonnen habe).
Binnen kurzer Zeit einen Dialog aus maximal 600 Worten schreiben, bei dem der Leser nur den Beitrag eines Gesprächsteilnehmers (Paul Struck) liest.

Ist zwar kein literarischer Hochgenuß, aber vielleicht trotzdem ganz amüsant.

 

Yeah...:thumbsup: der ist wirklich amüsant.

Nur, was hindert dich daran, diesen Text ein wenig fulminanter enden zu lassen. Es kommt ein wenig zu abgebrochen. Der Entschluß ins Hotel zu gehen ist keineswegs inhaltlich nachvollziehbar.
Wie wäre es, wenn nun auch seine Bude abbrennt, also es schon anfängt schwerstens zu stinken und dann Qualmwolken rausblöken und er ..naja du weißt schon, du bist ja der Autor.

Also, ansonsten hab ich aber nix zu meckern. Schöner Dialog hat mir gefallen, Jungchen. :D

Lieben Gruß
lakita

 

Jungchen... pff, ich werde nie wieder Blaubeerkuchen von dir klauen ;)

Freut mich, daß es dir gefallen hat.
Deine Idee für das Ende find ich gut. Sogar so gut, daß ich das auch so hatte machen wollen. Mein Problem war nur die Begrenzung auf 600 Worte, da ist das wohl leider nicht so rübergekommen. Ich hatte am Ende der Worte halt noch so viel Text über :D

 

Hi gnoebel,

ein im positivstem Sinne quälender Dialog ist dir da gelungen.
Wahrscheinlich hätte ich mcih gegen Erika auch nicht wehren können, auch wenn ich mir beim Lesen eigentlich die ganze Zeit wünschte, er möge endlich einfach den Hörer auflegen.
Das Ende mit dem Hotel fand ichauch nicht so gelungen.
Witziger hätte ich es gefunden, wenn sie als sie sich beleidgt fühlte das Telefonat beendet und ihn mit dem von ihr produziertem schlechten Gewissen allein gelassen hätte.
Lakitas und eine Idee des Feuers hätte bei mehr als den erlaubten Zeichen bestimmt auch ihren Reiz gehabt. Aber das der Wettbewerb jetzt ja vorbei ist, kannst du das Ende ja zeichenunabhängig noch einmal frei gestalten.

Lieben Gruß,
sim

 

Hallo!

Ich finde den Dialog auch äußerst amüsant und sehr kurzweilig.
Das mit dem Ende hab ich aber auch in dieser Version so verstanden, wie Lakita es vorgeschlagen hat, also dass die Hütte abbrennt. Es steht zwar nicht explizit da, aber für mich hat es so schon ausgereicht, dass ich mir das dazu gedacht hab.
Also, nochmal Kompliment für die Geschichte, ich hatte meinen Spaß :-)

 
Zuletzt bearbeitet:

Probleme hatte ich mit dem Alter der Protagonisten. Du scheinst dir in Sprache und Namensgebung selbst nicht sicher zu sein. Mal Jugend- / bzw. Gossensprache "klarmachen", "Scheiße", dann wiederum Ausdrücke, die ich mit alten Menschen asoziire ("bei aller Liebe", "Hippies", "Pippo").
Ebenso stört der Baseballschläger. Ich stelle mir Struck da befreundet mit rückenkranker nörgelnder Erika, als älteren Herrn vor, zumindest sie müsste ein gewisses Alter haben ("deine Füße...?").
Dem entgegen steht natürlich wiederum entgegen, dass sie fürchtet, "vernascht" zu werden.
Die Sprache ist lebendig, die Idee ist gut und passend umgesetzt. Allerdings bleibt die Thematik banal, und die Pointe ist bereits nach vier Sätzen klar. Du arbeitest derartig draufhin, dass ich eine Wende bevorzugt und auch erwartet hätte. Dein (Witz-)Pointenreserviour beschränkt sich zudem grüßtenteils auf Erikas Hegemonie, da fehlt Abwechslung. Außerdem verwende ich zu viele Fremdwörter.
Fazit: Ein Gnoebel für Zwischendurch.
Dein
...para

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"Das hab ich ihm abgewöhnt. "
"Ich habe..." würde ein wenig Variation reinbringen, zumal Struck relativ oft "das" verwendet.

hab mir grad die anderen Beiträge durchgelesen:
Vorschlag:
Er legt auf, Schlusssätze sind aber z.B.: "Ja, Erika, ich bins noch mal.
...
Nein, sind angebrannt. Wir können ruhig ins Hotel ziehen, wenn du das möchtest.
o.Ä.
Dann kämst du deinem Ziel näher, denke ich. Außerdem besteht hier doch keine Wörterbeschränkung, und du bist nicht beim Monatswettbewerb deiner literarischen Krabbelgruppe. Womit ich eigentlich sagen will: Preis ist Preis. Gut gemacht, Joschi!

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin allerseits,

Erstmal danke fürs Kommentieren.

Mal schauen, ob ich noch ein schöneres Ende einbaue, jetzt, wo ich nicht mehr in meiner Krabbelgruppe bin, sondern in der großen, weiten Welt, in der es keine Zeichenbeschränkung gibt (ich hab das mit dem gewonnen Wettbewerb auch nur erwähnt, weil ich angeben wollte) ;)

Wie schon in meinem Eingangspost angedroht, ist diese Geschichte bestimmt kein sprachlicher Hochgenuß und mit Sicherheit auch nicht das Tollste und Orignellste, was ein gnoebel jemals zustande gebracht hat (obwohl... naja...). Wenn ich das ändern wollte, würde ich wohl das ganze Ding noch mal neu schreiben müssen. Es ist einfach eine nette Anekdote für Zwischendurch, die aber sicher noch ein Ende bekommt, das sich gewaschen hat und von dessen Genialität noch in hundert Jahren die Rede sein wird.

Fazit: Ein Gnoebel für Zwischendurch.
Das hätte ich besser kaum auszudrücken vermocht, gutster para

 

---------
Ja, ganz sicher. Das hab ich ihm abgewöhnt. Außerdem ist Pippo vor einer Woche überfahren worden. Habe ich das noch nicht erzählt?
--------um mal ganz sicher zu gehen.....

--------
aber niemand würde dich freiwi
-------bruuuaaahhhaaaaaa

Genial! :rotfl:

Gruß Manfred

 

Hallo gnoebel,

ich fand die Geschichte echt lustig, hab mich kringelig gelacht.
Mehr brauche ich dazu echt nicht sagen.
Mach`s gut,
alexa333

 

:D

Hehehehe, sehr schön! Einen Dialog als Monolog zu präsentieren und dabei derart erfolgreich ein breites Grinsen auf das Gesicht des Lesers zu zaubern, das ist schon eine Leistung. Dazu gehört natürlich auch die Vorstellung, die man von Erika am anderen Ende bekommt und die sich sehr, sehr deutlich vor dem inneren Auge abzeichnet, ohne daß man auch nur einen einzigen Ton von ihr gehört hat... *lol* Deinen Preis hast du sicher nicht umsonst dafür kassiert.

Das Ende fällt allerdings wirklich ein wenig ab, da kann man sicher noch ein bißchen mehr rausholen, wenn man mag. Ansonsten ein amüsanter Beitrag zum Thema Humor.

LG

Die Trainspotterin

 

Moin,

Auch euch vielen Dank fürs Kommentieren.
Man kann sich die Erika wohl vor allem deshalb gut vorstellen, weil ich hier ganz tief in die Klischeekiste der keifenden, egoistischen Frau gegriffen habe.

Was das überarbeitete Ende angeht: das kann durchaus ne Weile dauern, weil ich mich immer sehr schwer tue, eigentlich fertige Texte nochmal teilweise komplett neu zu bearbeiten. Aber es kommt noch - ganz sicher...

 

Moin, moin nach H in D bei C,

musste mir doch mal eine Geschichte meines Kritikers ansehen :read: .

...und kann leider ( :crying: ) nix aussetzten.

Hat mir sehr gut gefallen und gezeigt wo es bei meinen Geschichten hapert. Zumindest ansatzweise.

Werde noch weitere Geschichten von dir lesen :huldig: und lernen :D .

Gruß
Michael

 

Moin Michael,

Da hast du ja ne ganz alte Schwarte ausgebuddelt (und mich daran erinnert, daß ich das Ende entgegen allen Versprechungen doch noch nicht geändert hab... kommt noch... ganz sicher...) :D

Schön, daß es dir gefallen hat.

Gruß aus dem Vorort von Celle nach irgendwo zwischen Dortmund und Bochum

 
Zuletzt bearbeitet:

Moin gnoebel,

Zitat gnoebel:
"Hehe... ne ne ich wohn da nicht, ich find nur den Verein gut!"


Gruß
Michael

 

Hallo Gnoebel,

finde Deine Geschichte sehr gut. Hat mich zum Lachen gebracht.
Orginell ein Telefongespräch zu nehmen. :thumbsup:

Kleine Anmerkung: Nach gut der Hälfte der Geschichte war mir schon klar, dass es auf das abbrennen der Wohnung hinausläuft.
Wäre über ein anderes Ende doch erstaunter gewesen.

LG
Schneckchen

 

moin Schneckchen,

Danke für Les- und Kommentier- und Lobung

Die Idee des Telefongesprächs kann ich mir, auch wenn ich es noch so gern täte, leider nicht auf mein Banner schreiben. Das war die Vorgabe des erwähnten Wettbewerbs, wenn ich mich recht entsinne (ist schon ne Weile was her...)
Und das Ende... jaha, das kommt noch dicker. Irgendwann setz ich mich da dran. Ehrlich. ;)

 

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