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Robert und Julia

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12.08.2004
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Robert und Julia

Robert hockte auf dem Fußboden. Mit den Augen suchte er den Teppich ab. Irgendwo mußte er ja hingefallen sein, der Apfelsinenkern. Die waren immer so verdammt flutschig, wenn man sie herauspuhlen mußte. Eine Schweinerei war das jedes Mal, aber was tat man nicht alles für die Gesundheit. Schließlich war Herbst und die Grippewelle rollte durch die Stadt. Doch Robert hatte beschlossen, sich zu wehren. Es war der vierte Tag seiner Apfelsinenkur. Es war der Tag, an dem er mit sich haderte, die billigen kubanischen genommen zu haben. Die saftigen, mit den vielen Kernen. Das nächste Mal wollte er sein Glück mit Kiwis...Da fiel sein Blick auf einen Erdnußflip, der auf dem Teppich lag. Routiniert schnellte die Hand nach vorn und beförderte die Beute zum Mund.
Während er kaute, überlegte Robert, wann er das letzte Mal eine Tüte Erdnußflips aufgemacht hatte. Er konnte sich nicht erinnern. Plötzlich fühlte seine Zunge etwas bestimmtes, ungewohntes. Wieder reagierte er reflexartig und starrte kurz darauf sinnend auf ein Schamhaar, das auf seinem Finger lag. Von wem stammte es? War es Sabines oder Christianes? Nein, die waren ja nie zu Besuch gewesen? Wann hatte er in letzter Zeit überhaupt Besuch gehabt? Das letzte Mal, müsste Julia dagewesen sein. Ja die Kissenschlachten mit Julia. Roberts Blick bekam einen verträumten Ausdruck. Sie hatte seit mehreren Tagen nichts von sich hören lassen. Julia, die Biofanatikerin, die sogar die Petersilie im Bioladen holte. Robert sprang auf und eilte zum Telefon. Er mußte sie wiedersehen. Wo war die Nummer? Das Handy mit den ganzen Nummern hatte Marianne überfahren. Mit Absicht, wie sie betonte. Bloß gut, daß er noch über eine Sicherheitskopie in Papierform verfügte. Jan, Jana, Julia... Julia! Das war sie! Warum war da ein Ausrufezeichen hinter ihrem Namen?
Bevor er wählte, blickte er noch einmal prüfend in den Spiegel. Es klingelte fünfmal und Robert stellte sich mental auf ihren Anrufbeantworter ein. Sie pflegte immer ihr Horoskop draufzusprechen. Sie war Wassermann und... nein sie war selber dran.
„Hallo?“
„Hallo hier ist die Jungfrau Robert.“
„Was?“
„Nein, ich meine ich hatte gerade diesen Erdnußflip im Mund und fragte mich, ob du und ich, ob wir uns mal wieder treffen könnten.“
„Jetzt?“
„Zum Beispiel...“, während er sich pfiffig im Spiegel zuzwinkerte hörte er einen tiefen Seufzer am anderen Ende der Leitung.
"Geht leider nicht", in ihrer Stimme schwang ehrliche Trauer. "Hör zu, mir geht´s beschissen, ich nehm´ jetzt diese Tabletten und dann...“, eine beklemmende Stille lag in der Leitung. „Ich muß allein klarkommen, versteh das bitte.“
Die Leitung wurde unterbrochen.
„Allein“ dieses Wort vibrierte zwischen seinen Schläfen. Also doch. Er war es gewesen! Jetzt erinnerte er sich. Vor zwei Wochen hatte er ihr versprochen einen Kirschkuchen zu backen. Doch das Rezept hatte im Auto von Helga gelegen und die hatte sich schon seit Ewigkeiten nicht mehr blicken lassen. Wahrscheinlich war Julia darüber nicht hinweggekommen. Denn selbst als sie sich kurz danach zum Kino verabredeten, hatte er´s nicht geschafft, da er dieses neue Computerspiel fertig spielen mußte. Es war also seine Schuld! Wahrscheinlich stand alles haarklein in ihrem Tagebuch, in das sie gerade ihre letzten anklagenden Zeilen... Die Wahlwiederholung vergessend jagte er die Finger über die Tastatur.
„Hallo?“ Ah. Sie lebte noch.
„Halt aus, ich rette Dich, das ist ein Versprechen.“
Entschlossen warf er den Hörer auf die Gabel. Ein letzter Blick in den Spiegel verriet, daß er sich noch rasieren mußte. Keine 17 Minuten später stand er vor seinem Opel und erinnerte sich, warum er lange nicht mehr Auto gefahren war. Tine hatte zum Abschied seine Reifen durchstochen, nachdem er ihr erklärte, daß er doch nicht mit ihr nach Israel mitkam, um im Kibbuz zu leben. Genau, am Scheibenwischer steckte noch das überzählige Flugticket, das sie für ihn umsonst gekauft hatte. Er beschloß spontan, die Bahn zu nehmen. Vorher ging er in die Apotheke und wollte ein Gegengift gegen Schlaftabletten. Die Apothekerin musterte ihn argwöhnisch, dann verkaufte sie ihm ein Brechmittel.
So gerüstet setzte er sich in die Bahn, mußte nach drei Haltestellen in den Schienenersatzverkehr umsteigen und kam letztendlich in Julias Wohngegend an. Doch wo genau wohnte sie, die Holde, die seine Hilfe brauchte? Alle Häuser sahen gleich aus. Die ganze lange Straße voller geklonter Häuser. Er war am verzweifeln. Plötzlich entdeckte er den Duftbaum in dem Auto. Ein Audi. Das war ein Zeichen. Es war sein Duftbaum. Also eigentlich ihrer. Zum letzten Geburtstag geschenkt. Eine grüne Tanne. Sie liebte Tannen. Er mochte den Duft. Er klingelte an dem Haus. Eine halbe Minute blieb sein Finger auf der Klingel. Die Verzweiflung riet ihm, das jetzt durchzuziehen, bis der Strom alle war. Was, wenn sie schon weggetreten war? Wie sollte er sie retten? In welches Fenster warf man den Ziegel oder doch ein Tritt gegen die Tür? Doch da, es bewegt sich etwas im Flur, jemand warf sich einen Bademantel über die Schulter, die Tür ging auf. Da stand Conan, der Barbar und war sehr sauer.
„Ich hab´ Nachtschicht du Arsch“, brüllte er und ließ die Tür ins Schloß fallen.
Ja richtig, Julia hatte keinen Audi. Sie hatte gar kein Auto, sondern nur ein Fahrrad. Bloß woher hatte der Kerl seinen Duftbaum? Robert beschloß, der Sache aus Zeitgründen nicht nachzugehen. Was sollte er tun? Anrufen ging nicht. Sie lag bestimmt schon im Koma. Wie schnell wirkten Schlaftabletten? Woran starb man eigentlich? Ersticken? Herztod durch wilde Träume? Und das alles wegen ihm. Das Telefonbuch! Die Auskunft, die mußten es wissen. Die Auskunftsdame war kooperativ. Sie nannte die Straße und die Hausnummer, sowie den derzeitigen Stand der Telefongebühren. Er war sehr hoch. Sie hatte bestimmt viel telefoniert, in ihrem Kummer. Warum hatte er sie nie angerufen? Er betete um eine zweite Chance. Dafür mußte er die Straße finden. Es war die nächste links, wie er einem englisch sprechenden Rumänen entlocken konnte. Ja dort war das Haus. Genau in diesem Garten hatte er mal einen Baum Apfelsinenbaum pflanzen wollen. Leider war aus keinem der Kerne etwas geworden.
Er klingelte nur kurz. Natürlich machte keiner auf. Voller Panik rannte Robert ums Haus und siehe da, im zweiten Stock war ein Fenster offen und diese Verandaüberdachung führte genau hin. Er nahm sich vor, mit ihr über dieses Sicherheitsdefizit zu reden. Aber dazu mußte er sie erst retten!
Mit einem großen Schwung und der Hilfe einer Regentonne, die er sich vom Nachbar lieh, gelangte er auf´s Vordach und stand zähe Minuten später in ihrem Schlafzimmer. Da lag sie im grün-gelb gestreiften Pyjama, seinem Pyjama, in der Hand noch die Ampulle mit den Tabletten, den Kopf zur Seite geneigt. Etwas Speichel tropfte aus dem Mundwinkel. Das war seine Julia, doch warum mußte sie diesen letzten, entscheidenden Schritt tun?
„Nein“, schrie er und stürzte zu ihr hin, verfing sich im Bettvorleger, rappelte sich hoch und begann sie zu schütteln.
„Nein“, wiederholte er. „Julia meine geliebte Julia. Wach´ auf ich werd´ Dich nie mehr verlassen.“ Dann küßte er sie auf den Mund. Ein intensiver, langer Kuß, als wolle er ihr das Gift aus dem Magen saugen.
Julia schlug die Augen auf und gab´ ihm instinktiv eine Ohrfeige.
„Hey!“
„Oh Julia“, Tränen rannen ihm über das Gesicht. „Du lebst. Geliebte, Du lebst.“
„Natürlich“, sie schaute ihn verständnislos an. „Wieso redest Du so geschwollen?“
„Ich rette Dich. Vor Dir selbst. Ich liebe Dich. Laß uns heiraten und Zwillinge bekommen.“
Er entwand ihr die Ampulle. Sie schaute ihn mit zusammengekniffenen Augen an und versuchte sich zu erinnern.
„Was machst Du hier?“
Er hielt ihr das leere Röhrchen unter die Nase.
„Was ist das? Was wolltest Du damit? Warum nur? Julia laß uns reden. Wir können alles...“
„Meine Vitamintabletten. Was ist damit? Gib sie wieder her, ich muß was unternehmen, verstehst du? Die Grippewelle rollt über die Stadt und am Montag muß ich wieder an der Kasse sitzen.“
„Grippe? Kasse?“, stotterte er und sein tränenverschleierter Blick versuchte das Etikett zu entziffern.
„Ja ich hab´ wieder dieses Kratzen im Hals und ich hab´ Dir schon mal gesagt, daß ich durch meine Herbstgrippe durch muß und von der ganzen Knutscherei hast Du Dich bestimmt angesteckt. Aber komm´ mir dann ja nicht damit, daß ich Schuld wäre. Sag´ dann nicht, ich hätte Dich nicht gewarnt..."
Sie stand auf und eilte in ihrem grüngelben Pyjama in die naturholzfarbene Küche, wo sie zielstrebig im Bio-Gemüse wühlte.
"Denn das hab´ ich ja wohl. Ich warne Dich ja immer, auch wenn Du nicht auf mich hörst. Noch am Telefon hab´ ich zu Dir gesagt, daß es jetzt nicht geht. Ich möchte echt ma wissen, wieso Du mir nie zuhörst." Sie fand das Gewünschte und began es, mit dem Messer zu bearbeiten. "Ich laß´ Dich jetzt nicht weg bevor Du diese rohe Zwiebel gekaut hast. Aber untersteh´ Dich, sie einfach so runterzuschlucken. Du mußt langsam kauen. Ich weiß, das das wehtut, aber ich sag´ ja, wenn´s Dir weh tut, dann auch den Bakterien. Und gegen Zwiebel ist kein Bakterium resistent. Schau die ist gar nicht groß. Robert?“
Robert war nicht mehr da. Er war auf dem Weg nach Hause, um hinter Julia ein zweites Ausrufezeichen zu machen.

 

Hi mac,

nicht übel deine Story. Besonders wie verschusselt du diesen Typ mit seinen vielen Mädels darstellst. Dass es auf ein Missverständnis bezüglich des Selbstmords herausläuft ist vorhersehbar, aber nicht so schlimm. Ein paar Kleinigkeiten noch:

Ich zweifle schwer, dass bei Werbesendungen noch irgendwer Briefmarken anlecken muss. Der arme Mensch tät mir schwer leid, bei diesen Stückzahlen. ;)

im grün-gelb gestreiften Pujama

Pyjama ... oder im Zweifelsfall Schlafanzug ;)

Und die letzten beiden Sätze scheinen mir fast ein bißchen unnötig angeklebt. Nach meinem Empfinden würde ich die Julia im Schlussmonolog vielleicht noch einen Tick überspannter zeichnen und es dann dabei oder bei einem "Aber Robert war schon wieder geflüchtet" oder so belassen.

Übrigens: hübsch auch der Bezug zu Romeo und Julia und Selbstmord ... oder interpretiere ich da jetzt zu viel?

Gruß,

Kira.

 

moin macsoja,

Ja, ich fand deine Geschichte auch ziemlich unterhaltsam und lustig. ein paar schöne Ideen waren drin und das Ganze ist sehr locker geschrieben. Paßt.

Zwei Dinge haben mir nicht so gut gefallen. Zum einen fand ich den Anfang irgendwie fad. Ich meine, das mit seinen Weibergeschichten war cool, aber die Sache mit den Apfelsinen ganz am Anfang hat sich meiner Meinung nach zu sehr gezogen. Da würde ich mehr Tempo reinbringen und evtl kürzen.
Unpassend, weil zu melodramatisch, fand ich Julias Gesprächsanteile während des Telefonats. Für meinen Geschmack zu sehr auf Selbstmord getrimmt - so redet wohl niemand, wenn es nur um ne fade Erkältung geht.

Ansonsten fand ich die Geschichte aber echt gelungen.

Jetzt war er fort und zwar mit Tine, die sich in ihren Judopartner verknallt hatte.
ja wie? Er läßt es einfach so zu, daß seine Ex ihm das Auto klaut?
Da entdeckte er den Duftbaum in dem Auto. Ein Audi. Das war ein Zeichen. Es war sein Duftbaum. Also eigentlich ihrer. Zum letzten Geburtstag geschenkt. Eine grüne Tanne. Sie liebte Tannen. Er mochte den Duft. Er klingelte an dem Haus.
Sind die kurzen Sätze Stilmittel? Wenn ja warum?

 
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Danke für Eure Meinungen. Werde mich noch mal ransetzen.

Ja kira, die Absicht unsern lieben William und das berühmte Traumpaar reinzubringen, war definitiv da (auch nicht zu übersehen), darum muß es so zweideutig sein @gnoebel ;)

Wenn allerdings der Schmalz so raustropft, daß man stecken bleibt, müßte ich dort mal ein bissl wegputzen. :bib:

@gnoebel
Was die gehackten Sätze betrifft, sollte ein bissl hektisch wirken, so als ob er sich permanent umdreht und schaut.

Und das Auto. Naja er ist so locker (war ja gebraucht). Und hat er entweder von ner anderen, die auch abgehauen ist oder von den Eltern. Wie Du siehst, hing sein Herz nicht dran bzw. er hat sich noch nicht gründlich damit auseinandergesetzt (was man daran sieht), daß er ja erstmal dahin ist, wo er das Auto vermutete.

tschüß

mac

 

Hallo macsoja,

so, da bin ich nochmal, und ganz freiwillig :D
Deine Geschichte hat mir gefallen, ich fand sie lustig und unterhaltsam. Merkwürdig, dass ihm das fürsorgliche Verhalten von Julia nicht im Gedächtnis geblieben ist ;)
Einziger Kritikpunkt ist nur eine Kleinigkeit: es kommt so rüber, als ob er mit Julia schon eine ganze Weile zusammen ist und sie sich häufig sehen (der gepflanzte Apfelbaum, der geschenkte Duftbaum zum Geburtstag...) - die anderen scheinen so nebenbei gelaufen zu sein, das find ich noch okay. Außer Tine und seinem Opel, denn auch bei ihr kommt es so rüber, als ob die beiden vor wenigen Tagen noch ein Paar gewesen wären.

Noch ein paar kleine Fehler:

Da fiel sein Blick auf ein Erdnußflip, der auf dem Teppich vor dem Sofa lag.
Der oder das Erdnußflip? Keine Ahnung, ich würde allerdings "einen Erdnußflip, der..." vorschlagen
Bloß gut, daß er noch über eine Sicherheitskopie in Papierform verfügte.
das ist schlau, machen die wenigsten ;)
Bevor er wählte, blickte er noch einmal prüfend in den Spiegel.
Da lag´ sie im grün-gelb gestreiften Pyjama, seinem Pujama
Pujama?

Liebe Grüße
Juschi

 

Wenn allerdings der Schmalz so raustropft, daß man stecken bleibt, müßte ich dort mal ein bissl wegputzen.
Naja, wenn ich erkältet bin und meine Freundin zwecks Nichtansteckung nicht sehen kann/möchte, sage ich nicht "es geht nicht mehr, ich nehm jetzt Tabletten", sondern "Ich bin krank, Schatz". Will sagen, die gewollte Zweideutigkeit war für meinen Geschmack ein wenig zu aufgesetzt.
Naja er ist so locker (war ja gebraucht). Und hat er entweder von ner anderen, die auch abgehauen ist oder von den Eltern. Wie Du siehst, hing sein Herz nicht dran
Im Text steht aber weder, daß das Auto gebraucht war, noch daß er es geschenkt bekommen hat. Laut Text ist er ein junger Mann (Student?) und für einen solchen ist ein Auto meist verdammt wichtig. ;)

 

Hallo Juschi & gnoebel,

habe Tine jetzt den Judopartner entrissen (schluchz), dafür fährt sie ins Kibbuz. Und das Auto ist auch wieder da.
Das konnte ich jetzt nicht riskieren, daß sich Tine irgendwie ernsthaft in seinem Leben breit macht, bloß wegen dem Auto.

Ja Julia ist die Dauerfreundin, auch wenn sich beide darüber nicht im klaren sind ;)

Und ich hoffe, ich habe es bissl natürlicher gemacht, was die Telefoniererei angeht.

Einerseits soll das Publikum natürlich vorerst auf die falsche Spur kommen, andererseits darf der Pathos nicht zu übertrieben sein. Ich hoffe, das ist noch zu sehen.

Vielen Dank für Eure Anmerkungen

mac

 

Hi mac,

wirklich eine witzige Geschichte.

Dein Romeo, äh, Robert, (Roman(n) als Name wär auch nicht schlecht gewesen :D ) ist ja ein lebenslustiges Bürschchen, mit theatralischem Hang.

Das Julia am Telefon nicht gleich sagt, dass sie nur krank ist, liegt wohl daran, dass sie ebenfalls eine theatr. Neigung hat.
Tja, gleich und gleich ergibt ... ein Drama :D

Auch die Hektik am Auto, (Tannenbaum) habe ich empfunden.
Aber zum Geburtstag son Duftding ...hm :schiel:

Aufjedenfall beschreibst du einen liebenswerten kleinen Chaoten, der noch recht unerwachsen ist, es vielleicht auch nie werden wird.
Sprich, ein Lebenskünstler.

Du sagst, die beiden haben eine unbewußt dauerhafte Beziehung.
Und er weiß nicht wo sie wohnt?
Naja, wenn er schon vergessen hat, dass sie kein Auto hat.
Und dann all die andern Frauen, klar ... :Pfeif:

Aber eins kann er wirklich gut: weglaufen.

Hat mir gut gefallen :)

liebe Grüße, coleratio

 

Hallo macsoja,

eine nette, unterhaltende Geschichte. Besonders hat mir gefallen, dass es Dir gelungen ist die im Verlauf der Handlung ansteigende Hektik gut darzustellen. Der Schluss ist natürlich zu offensichtlich, kann nicht überraschen.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo macsoja,

natürlich muss Du keine `Surprise-Ending-Story´ schreiben. (Manche Kritiker haben sogar generell etwas gegen solche Geschichten). Da ich mir schon gedacht hatte, dass es um Julia nicht so schlimm steht, war ich halt enttäuscht nicht doch noch eine Überraschung zu erleben, sondern `nur´ die Flucht des Helden (die auch nicht überrascht, aber zumindest zu seinem Wesen passt).
Eigentlich ist die Geschichte schon hier beendet:

„Meine Vitamintabletten. Was ist damit? Gib sie wieder her, ich muß was tun, verstehst du? Die Grippewelle rollt über die Stadt und am Montag muß ich wieder an der Kasse sitzen.“

Das wäre aber ein schwacher Schluss, wenn Du also weiter schreibst, dann (gerade bei so einer Geschichte, die auf eine Auflösung hin zielt, weniger von einzelnen Gags im Verlauf der Handlung lebt) finde ich es angebracht noch einen Knaller zu zünden.

Tschüß... Woltochinon

 

Hallo macsoja

Eine zunehmend temporeiche Geschichte über einen etwas schusseligen Chaoten. Ich bin froh, ihn nicht zum Freund zu haben und mich auf ihn verlassen zu müssen.
Einzig die theatralische und zu eindeutige Zweideutigkeit von Julias Gesundheitszustand war etwas unglücklich. Der Leser sieht das Ende eh kommen, wie bereits von anderer Seite angemerkt, also muss er nicht künstlich in die Irre geleitet werden. Wenn Julia ein "Mann, ich bin sterbenskrank und nehm jetzt die verdammten Tabletten, muss alleine damit klar kommen" ins Telefon haucht, welcher Chaot würde da nicht immer noch an einem beabsichtigten Selbstmordversuch zweifeln?
Für mich würde das der Geschichte keinen Abbruch tun, denn der Weg ist das Ziel, sprich die Würze der Geschichte liegt hier eindeutig in der Erzählung und nicht in der Pointe. Klar, es sind nicht die knallenden Gags wie bei gnoebel und JT, aber neben "Ich hab Nachtschicht, du Arsch" gibt es noch mehr subtile Schmunzler. Deshalb habe ich entgegen Woltochinons Empfinden nicht so wahnsinnig auf eine Wendung am Ende gewartet, obwohl ich ein Freund von twist-of-tail Geschichten bin.

Fazit:
Gute Unterhaltung, habe deine Geschichte gerne gelesen.
Gruss dotslash

 

Hallo Woltochinon & dotslash,

habe versucht, noch ein bissl rumzufeilen. D.h. der Anfang noch ein bissl gestrichen.

@Woltochinon
Ich glaube eine 180°-Drehung finde ich hier nicht mehr, darauf zielt die Story nicht. Habe jetzt mal was probiert, was aber eher ein normaler Schluß ist, der schon weiter oben vorbereitet wird.

@dotslash
Okay, Ihr habt mich überredet. Ich nehm den übriggebliebenen Romantikschmus raus. Macht mich allerdings etwas unsicher, ob er dann unten so geschwollen reden kann. Ich finde das theatralische eigentlich ganz nett. Evtl. muß ich dann auch B sagen und da unten die Passagen umarbeiten.
Aber etwas Irreleitung kann ich mir nicht verkneifen und probiere es jetzt ein bissl subtiler ;)

Danke für Eure Meinungen. Und JT und gnoebel im gleichen Thread, wie unsereins :schiel: das macht mich ja ... :eek1: ... ganz laternenlaufend...:bonk:

Gut, dann schiebe ich mal eine nach, mmh?

beste grüsse
mac

 

Hey mac,

du musst ja da ganz schön fleißig an dem Text gearbeitet haben, weil mir nämlich plötzlich nochmal einige Fehlerchen auffallen, die vorher noch nicht da waren. Nichts inhaltliches, keine Sorge. ;-) Der Text wird wirklich immer besser, auch nach dem dritten, vierten Lesen. Besonders das neue Ende mit dem zweiten Ausrufezeichen mag ich. Das gibt der Sache einen guten Schlusspunkt.

Hier also, was mein gemeines, pingeliges Auge noch gefunden hat:

Die Wahlwiederholung vergeßend
uuh ... "vergeßend" sieht schlimm aus - sag nicht, dass das die neue Rechtschreibung so vorschreibt - sonst vergessend

das überzählige Flugticket, daß sie
Flugticket, das sie

Dann sind da einige Stellen, wo ich instinktiv Kommas vermisse, zum Beispiel:

Ja richtig
Die Auskunft die mußten es wissen.
Geliebte Du lebst
Sind aber noch mehr, ich war nur zu faul alles einzeln rauszukopieren. Findst du sicher auch alleine. ;)

Zum Schluss schreibst du von der Zwiebel und dann

untersteh´ Dich, es einfach so runterzuschlucken. Du mußt es langsam kauen.
da würde ich statt es sie schreiben, weil ja vorher die Zwiebel namentlich erwähnt wurde.

Soweit immer noch schmunzelnd von der nächtlichen Verbesserungsfront.

N8,

kira.

 

Yep, der Schluss sitzt.

Obwohl Robert beim nächsten mal die beiden Ausrufezeichen natürlich wieder total falsch deuten wird. Hehe.

Gruss dotslash

 

Danke Ihr beiden für die zusätzlichen Hinweise.

@kira
Schön, wann man es mehrere Male lesen kann :thumbsup: Habe Deine Hinweise eingearbeitet. Man muß schon aufpassen, daß man mit dem Hintern nicht alles wieder einreißt.

@dotslash
Yes, it´s a neverending story. Prima, da habe ich schon zwei Ausrufezeichenfans.

Mal sehen, ob Woltochinon mit dem Schluß nun etwas zufriedener ist ;)

salut
mac

 

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