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Rocky: Eine lange und so irre geile Nacht.

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12.04.2002
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Rocky: Eine lange und so irre geile Nacht.

(Eine Episode aus dem Roman „Kijani. Der brave Mörder.“, und zwar gegen Ende des 3. und letzten Kapitels. Rocky hat inzwischen 23 Arschlöcher unserer Zeit auf dem Gewissen. Die Polizei weiß noch immer nicht, dass es sich um einen einzigen Täter handelt, weil die Taten so unterschiedlich sind. Der einzige Zusammenhang besteht ja darin, dass es sich bei allen Ermordeten um Arschlöcher gehandelt hat. Nach einem linken Arschloch hat er gleich ein rechtes Arschloch erledigt, dann einen Autoraser, einen extrem bösen Zuhälter, einen Kinderschänder, der nur drei Monate gesessen ist, dann einen Grünen, der gar nicht grün war, uswusf. Außerdem hat er jedes Mal die Tatwaffe gewechselt. Manchmal hat er aus einer Situation heraus getötet, manchmal hat er das Opfer ausgeforscht und alles genau geplant. Ihm ist das Ganze nicht mehr ganz geheuer. Ein Haufen Glück war natürlich auch dabei. Und da verliebt er sich. Echt schlimm und so geil zugleich. Er weiß nicht, soll er mit dem Töten aufhören? Soll er ein neues Leben anfangen?

Ich weiß momentan nicht, ob ich dem Roman nicht ein märchenhaftes Ende schenken soll? So in der Art von: Und wenn sie nicht gestorben sind, dann lieben sie sich noch heute. Hehe, wäre doch ein schönes Ende, oder etwa nicht? Na ja, EU! Mal sehen, vielleicht fällt mir ja auch noch ein anderes Ende ein?

A pro po Rocky! Alle Geschichten, in denen „Rocky“ vorkommt, gehören irgendwie in den Roman. Die einzelnen Mord-Geschichten kommen demnächst. Einige sind ja schon fertig, doch ich denke, die Zeit ist noch nicht reif dafür. Doch vielleicht fängt ja nun bald unser nächster Gutmenschen-Krieg an, der vielleicht sogar ein neuer Atomkrieg sein wird?! Mal sehen! Nach so einem „gutmenschlich braven Massenmord“ irritiert vielleicht so ein Neuer Serienmörder, also so ein „braver Mörder“, der bloß ein paar perfekte Individualisten unserer Zeit, also Egoisten, also Arschlöcher umbringt, nicht mehr gar so sehr, insbesondere dann, wenn die Geschichte von einem deutschen Autor kommt. Mal sehen?! Und wenn nicht: EU!)

Rocky: Eine lange und so irre geile Nacht

„Des sand jo oiss Vabrecha!“

Wow, geil! Rocky stieg in den O-Bus ein und war gleich mitten drin in unserem so verrückten Heute. Vier ältere Herren, so zwischen vierzig und fünfzig, Marke „ausgebrannt“ und „von Vorgestern“ saßen gleich beim Eingangsbereich und hatten anscheinend ein Objekt zum „Sudern“ gefunden. Ansonst war der lange Bus fast leer. Vorne beim Chauffeur saß noch eine Frau in mittleren Jahren, aus dem „alten Jugoslawien“, die er fast regelmäßig sah, wenn er um diese späte Zeit, es war nach zweiundzwanzig Uhr, den O-Bus nahm, um zu seiner „Arbeit“, der Bar- und Diskotheken-Dichterei zu fahren. Sie fuhr wohl von der Arbeit heim. Ganz hinten sah er auch noch vier bis fünf Leute.

In der Mitte standen sechs junge Burschen, so um die siebzehn, achtzehn Jahre alt. Alle sechs trugen eine Art Militär-Kluft, grüne oder braune Flecken auf weißem Grund, so wie sie zurzeit gerade „in“ war. Springerstiefel. Alle sechs mit Glatze. Kein Kopf war untätowiert. Einer, ein brutal aussehender Bursche, grobe Gesichts- und Körperknochen, hatte einen grauen Wolfskopf vom Nacken aufwärts eintätowiert, der den Kopf bis zum Rand der Schädeldecke hinauf verzierte, ab wo dann ein extrem kurz geschnittenes Haarfeld wachsen durfte. Sie unterhielten sich sehr laut mit einem Mädchen in einer Gruftie-Kluft. Alles an ihr war schön tief schwarz. Der Mini-Rock extrem kurz. Überall an hier hingen silbrig glänzende Ketten. Das linke Ohr silberte ebenfalls von eng aneinander gereihten Flinserln. Im rechten saßen oben am Ohrwaschel vier Ringlein, das Läppchen unten wurde von einem kleinen, herunter hängenden Silberkreuz, mit winzigen schwarzen Steinchen geziert. Zwei Flinserl hatte sie in der linken Augenbraue, und noch eines, wohl mit einem falschen Edelstein, schaute aus einem Nasenloch heraus. Wenn sie lachte, dann blitzte auch ihre Zunge silbern. Die schwarzen Netzstrümpfe waren zerrissen. Ihre winterweiße Haut leuchtete hell aus allen Löchern, so als gierte sie, die Haut, nach allen geilen Blicken.

Sie wusste halt, was sich so gehörte, also, was sie uns „armen“ Männlein schuldig war, überhaupt in dieser modisch so langweiligen Winterzeit. Sie schien ein Opfer der Jungs zu sein, blöde und wohl auch ungut angemacht, doch sie spielte das Spiel der Jungs brav mit. Es ging ums Ficken, wie Rocky gleich mit anhören konnte. Alle sechs würden sie sie so gern, und auch gemeinsam, also so von Vorne und von Hinten, und klar, auch von Oben und von Unten, ja, genau so wäre es wohl am Geilsten. Und alle Löcher zuspritzen würden sie ihr. Klar, das am Meisten. Rocky hatte so das Gefühl, dass sie diese Jungs nicht einmal gekannt hat. Und dabei verarschten sie offensichtlich diese alten Herren, so ganz nebenbei, denen ihr aller Aussehen wohl nicht so sehr gefiel. Das Mädchen mochte die Jungs nicht sehr, das war offensichtlich. Man konnte es irgendwie fühlen, doch das alte Gutmenschengesindel mochte sie noch viel weniger. Sie provozierten daher sehr laut und blickten dabei in die gewisse Richtung.

Rocky setzte sich auf einen freien Platz dazwischen. Er hing sofort wieder seinen Gedanken nach – er hatte eine Geschichte im Kopf, und schließlich hatte er so eine O-Bus-Streiterei schon hundert Mal erlebt, und er vergaß dabei, dass es besser wäre, „dort nicht hinzusehen“. Es war auf einmal still. Es verging wohl eine gute und so lange halbe Minute.

„Hey, schaut’s den Oiden do aun! Do is nu so ana, der schon laung kane festen Weiba-Haxen mehr g’sehng hot. Des is a so a geile oite Sau, wia de aundan viere do.“ Hahahaha. Es durfte gelacht werden. Die sechs Jungs lachten auch brav mit. Dann zu Rocky: „Jo, du do. Jo, du bist g’mant. Host leicht a ka Fut daham? Haa? Hahaha, bist leicht geil? Haa? Hahaha!“

Rocky „wachte“ aus seiner „Geschichte“ auf, die er heute schreiben wollte, wirkte dabei überhaupt nicht irritiert und blickte ihr direkt in die Augen. Er konnte es fühlen, sie wusste auf einmal, dass er eigentlich gar nicht „da“ gewesen ist und somit auch „Nichts“ gesehen hatte. Haha, zumindest nicht „so“. Auch die sechs Jungs wussten es. Der Angriff hatte einen völlig Unschuldigen getroffen. Doch das Spiel hatte weiter zu gehen. (A Gaudi muaß halt sein.) Und schließlich: Wer ist heute schon wirklich „unschuldig“? Als Mann hatte man schon allein aus Feminismusgründen heute Arschloch zu sein. `s ist Hollywood! Auch der deutsche Film versucht schließlich nur einigermaßen ebenbürtig zu sein.

Rocky laut, er schaute ihr dabei immer tiefer in ihre dunkelbraunen Rehäuglein hinein, mit einem kurzen Blick dazwischen auf ihre langen Beine: „Formidabel! ….. Exquisit!“ Sie wirkte leicht verunsichert. Daher nicht mehr gar so laut: „Was? Was meinst du?“ Und sie artikulierte sich auch nicht mehr gar so derb. Gutes Deutsch war auf einmal angesagt. „Du hast herrlich schöne Beine. Auch dein Busen leuchtet himmlisch zu mir her. Also was soll’s? Man möchte als alter Herr und gleichzeitig auch als ein kleiner Dichterling, wie ich, doch tatsächlich davon träumen, noch einmal so schön jung zu sein, wie diese sechs Herren da an deiner Seite. Ich würde glatt mein Glück bei dir versuchen, und dabei versuchen, der netteste von diesen sechs Herren da zu sein. Mensch, wär’ das nett! Einmal noch so jung sein, …., hihi, und kein so alter Idiot!“ Dabei guckte er ganz verträumt und lächelte sie mit seinem nettesten Lächeln an. Rocky ist diese unsere Welt von Heute ja so etwas von wurscht. Was sind schon Anstandsregeln? EU. Er hatte keine Angst. Rocky war schließlich nicht umsonst der bekannteste und zugleich auch unbekannteste Serienmörder von einer völlig neuen Art in seiner Zeit. Er wusste: Wenn es denn sein muss, dann „frisst“ er zur Not den ganzen Bus. Da lebt dann Niemand mehr. Allerdings gefiel ihm dieser Gedanke auch nicht so gut, denn dann wäre es ja mit seiner Unbekanntheit vorbei. Er hätte dann wohl ein ganzes Heer von Bullen am Hals. Ihn zu finden, dies wäre wohl kein Problem, schließlich fährt er seit Jahren O-Bus, und dies meist um diese späte Zeit. Und dann würden sie sich wohl auch „seinen ersten Mord“ noch einmal ansehen, und dann hätten sie ihn. Oh, das wäre echt nicht gut!

Pause! Niemand sagte etwas. Alle waren sie ein wenig konsterniert, ob dieser so unerwarteten Nettigkeit, die kein Bisschen in diese Atmosphäre des Hasses hinein passte. Dann: „Ach ne! …. So …. so Einer sind Sie also?!“ (Ach ne, auf einmal sind wir per „Sie“! Braves Mädchen.) Rocky bleibt beim „Du“: „Ja, kann schon sein. Was immer du auch damit meinst? Hehe. Du bist halt echt ein hübsches Mädchen. Ein Hammer bist du! Ja, echt, du bist der geilste Hammer deiner Zeit!“ Niemand lachte. Es war still. Sooo still. „Und ich denke, du weißt das auch ganz genau. Stimmts? Also, ….. wie du dich so gibst? Und, wie du so wirkst?! Und ich denke, du weißt auch ganz genau, ….. was du ….. so ….. willst!? Stimmt’s?“ Sein Lächeln geriet ihm ganz, ganz zart.

Stille. Pause.

„Du bist echt a echta Depp! Hey, …., hahahaha, hey, du spinnst! Mir scheint, Oida, du kennst de bei de Weiba überhaupt net aus. De Schlaumpen do, deee, dee is’ net schee. Des is’ a blede Nutten, echt, a Sau-Nutten is’, a Nutten a dreckige, …. und sunst goar nix.“ Das sagte einer von den vier Alten. Rocky wollte schon etwas dazu sagen, da: „Wos host g’sogt? A Nutten!? A Sau-Nutten …. bin i? A dreckige! Des nimmst z’ruck! …… Du Oarsch!“ Das Mädchen flog mit Riesenschritten durch den Bus. Was für ein herrlicher Anblick!!!? Die personifizierte Wut! (Rockys Dichterherz liebte sie! Diese Szene kommt in eine seiner nächsten Geschichten hinein! So viel ist gewiss!) Sie stützte sich mit ihrer Linken an der Haltestange am Sitz des Mannes ab. Ihre rechte Faust kam aus dem Nichts. Wumm! Sie nahm den Schwung voll mit. Genau aufs Auge. (Das gibt mit Sicherheit ein nettes Feilchen. Rocky vergönnte es ihm.) Und dann packte sie ihn mit ihrer Krallenhand und zog sie ihm mitten über das Gesicht. Die Kratzer fingen schon unter den Nägeln an zu bluten (Wie schön! Wie schön anzusehen? Manchmal möchte Rocky ja viel lieber ein Maler sein. Bilder. Bilder, so „viel“ sie auch aussagen mochten, Bilder sind einfach nur schön, …. wenn sie schön sind. Hihi. Und so ein Gesicht mit einer Krallenhand darin, die Blutstropfen rinnen. Oh Gott der Maler und der Bilder! Wie wunderwunderschön?!)

Der alte Herr schrie auf. (Rocky konnte sein Gesicht dann nicht mehr sehen.) Seine Rechte knallte von Unten hart in ihren Bauch, so dass es sie fast ausgehoben hat. Dann fasste er mit der Linken nach ihrer Kehle. Da mischten sich dann auch die anderen Drei hinein. Sie versuchten das Mädchen weg zu zerren. Eine Handfläche klatschte von Hinten in ihr Gesicht. Fäuste flogen. Ein laut Geschrei.

Rocky wollte sich schon einmischen. Da bewegten sich die sechs Jungs, so, als hätten sie nur darauf gewartet. Und dann brach die Hölle los. Fäuste wirbelten durch die Luft. Ein Hin- und Her-Gezerre. Blut floss. Lippen schwollen an. Augen zu. Rocky konnte es sehen. Er saß nur da und war begeistert – ja, er möchte ein Maler sein, …. und guckte zu. Das war echte „action“. Das bessere Hollywood. Da kam kein Kino und kein Fernsehen mit. Einfach geil. Nur geil!

Auf einmal guckte aus dem Geknäuel der nackte Hintern des Mädchens heraus. Der Mini-Rock war ganz zur Hüfte hinauf gerutscht. Der String-Tanga war leicht verrutscht. Muschi-Gucky-Zeit. Und was für ein herrlich strammer Arsch? Da kam Freude auf. Mmmmhhh, was für ein Genuss. (Rocky musste an Terence Hill denken – und musste innerlich lachen-, der sich ja auch des Öfteren in seinen Filmen so auf dem Boden rückwärts kriechend aus einer Massenschlägerei – er und Bud Spencer gegen viele - verdrückt hat. Und dann hat er sich meist auf eine Bar gesetzt und grinsend zugesehen. Immer wieder ein Bild für Götter. Rocky liebte diese alten Filme mit Bud Spencer und Terrence Hill.) Rocky schnappte schnell danach, fasste sie mit seinen Händen vorne herum an den Hüftknochen und zog die Kleine aus dem Getümmel heraus. Und siehe da, da saß sie auch schon auf seinem Schoß. Sie war extrem wütend, total zerzaust. Wunderschön. Und wild. Sie wollte schon nach ihm schlagen. Er fing ihre Hände ab, hielt sie fest. Ihr Gesicht war zur Furie verzerrt. Doch er lächelte sie nur an und sagte: „Du bist wirklich schön! Hihi, wenn du so wütend bist!“ Er sagte es ganz leise, so dass es sonst niemand hören konnte und hielt dabei seinen Mund ganz nahe an ihr Ohr. „Hey, beruhige dich! Ich tu dir nichts.“ Dann deutete er mit seinem Blick auf den Menschenknäuel hin, und wieder ganz leise: „Lass uns zusehen! `s ist `ne Seltenheit. Schau, da prügeln sich die Alten Nazis mit den Jungen Nazis. Geil! Und sie wissen es nicht einmal! So geil! `s ist Krieg! `s ist Krieg! `s ist geil! Wow! `s ist eine Geschichte für mich. Hahaha.“ Er hielt sie nun nur noch halb so fest fest und schaute auf das Herumgeprügel hin.

Auf einmal grinste sie. Ihre Augen lachten auf. Sie schaute auch kurz hin und drehte dann wieder ihren Kopf zu ihm herum: „Neo-Nazi gegen Alt-Nazi, hahahahaha. Hey, Oida, du bist echt a Hit. Hahahahaha.“ Dabei wackelte sie ein wenig mit ihrem Hintern auf seinen Oberschenkeln herum, hob ihn kurz an und zog sich den Rock über und gerade. Dann saß sie wieder brav auf seinem Schoß. Er: „Jo, waß i eh! Auba oit bin i scho, zu oit fia di. Leider. Is echt schod. Und waunn i ehrlich bin, daunn is eigentlich scheißen! Voi scheißen! Echt! Denn, echt, du g’foist ma megamega guat. I mog di, genau so, wia du bist. I tat glott sterb’n fia di. …. Übrigens, ich heiße Rocky.“ Wahnsinn, da gab sie ihm ein Küsschen auf die Wange: „Ich bin die Eva.“

„Wow! Eva! Welch schöner Name! Eva! Es wird doch nicht so eine Art von Omen sein? Ich wollt’, ich wäre dieser olle Adam aus dem Paradies. Hihi. Wir wären dann die einzigen Menschen auf der Welt und nicht von lauter solchen Vollidioten umgeben, ….. hihi. Echt, Eva, …. echt, für dich würde ich jede Sünde begehen. Und zwar jede! Wirklich jede Sünde! Mmmmhhhhh.“

Sie grinste und wollte schon etwas sagen. Da blieb der O-Bus (endlich) stehen. Es war sogar die richtige Haltestelle, an der Rocky in die Straßenbahn umsteigen musste. „Ich muss jetzt aussteigen. Ich muss mit der Bim weiter. Kommst du mit? Ich will mit den Bullen nichts zu tun haben, hihi. Und die werden gleich da sein. Schau, der Chauffeur telefoniert schon die ganze Zeit. Ich lade dich auf einen Trink ein, oder auch auf zwei, oder drei. EU! Haha. Was immer du auch trinken willst.“

„Ja, klar. Wie geil. I woit heit eh schon furt geh’n, auba i hob ka Gö’d.“ Und wow. Das gibt es nicht. Rocky zog dann mit ihr in der Altstadt in Linz von Lokal zu Lokal. Es war so, als hätten sich zwei verwandte Seelen getroffen. Sie wollte auch Schriftstellerin werden. Und sie konnte, wie er, über die nun sicher bald kommende Sintflut lachen. Sie haben sich über Literatur und Philosophie unterhalten, und über diese scheiß Gesellschaft hier in den Industrienationen, die sich einzementiert hat in ihrer so perversen Wohlstandsverwahrlosung, und die gleichzeitig dauernd so tat, als hätte es vor ihr keine „guten“ Gesellschaften gegeben und die auch noch dauernd dabei war, die Geschichte zu ihren Gunsten umzuschreiben. Dieser scheiß Weltkrieg gegen den Terror war doch nur der Anfang von der Weltrevolution. Die globalisierte, also immer mehr zusammenwachsende Welt ist heute einfach klein geworden, und Bin Laden ist der Robin Hood von Heute – schließlich hat auch Robin Hood damals den Kutscher vom Bock geschossen, die berittenen Bewacher umgebracht, den fetten Bischof entführt und hat dann für ihn ein hohes Lösegeld verlangt. Verdammt, das vergessen wir immer gerne, wenn wir einen Film über ihn sehen. Und dieser Ganze Zivilisierte Westen gilt heute dem Rest der Welt als der stinkende Besitz- und Blutadel von Gestern, dem die Französische Revolution ja galt. Eva sah das auch so. Und dieser ganze Inti-Individualismus dieser sich selber schön schreibenden 68er-Generation war doch nur der pure Egoismus, und sonst gar Nichts. Dann über die Umweltzerstörung, die Sintflut, die Eiszeit, die Gen- und Virenkatastrophen und all den Scheiß, der nun gleichzeitig auf einmal kommen würde, nein, sicher kommen wird. Was haben sie doch dabei gelacht? Sie haben sich gegenseitig auch ein paar Gedichte aufgesagt. Sie hatte echt was drauf, trotz ihrer erst neunzehn Jahre. Sie sprühte vor wilder und so wütender, aufgebrachter Lebendigkeit. Sie kannte sogar die Namen vieler Politiker und Politikerinnen, sogar aus der fernen Vergangenheit. Sie war umfassend informiert. Rocky hat dabei all seine Probleme, ja, sogar sein scheiß Alter total vergessen.

Irgendwann gegen ein Uhr früh kamen sie dann auch zur Liebe und zum Sex. Rocky deutete verlegen wieder einmal sein Alter an. Sie meinte dazu nur: das wäre ihr egal. Die Jungs heutzutage wären ja sowieso nur blöd und bloß darauf aus, ihr das Höschen auszuziehen. Rocky grinste und meinte: „Du glaubst doch nicht etwa, dass wir Alten uns da unterscheiden, hihi. Echt, ich denke an nichts anderes mehr, seit ich dich im Bus gesehen habe, hihi. Haha.“ Sie war von seiner Ehrlichkeit entzückt. Auf einmal sagte sie: „Fahren wir zu dir nach Hause!“

Ein Taxi war schnell gerufen. Zu Hause fackelte sie auch nicht lange, zog sich pudelnackert aus und kroch ins Bett. Rocky legte noch schnell eine selbst zusammengestellte CD ein, genau für solche Stunden. Nicht zu hart, aber auch nicht fad. Southern Rock. Lynyrd Skynyrd, Marshall Tucker Band, Allman Brothers, J. Geilsband, The Outlows und Konsorten. Und dann kuschelte er sich an sie an. Und dann „zerfetzte“ es ihn. Er wurde zur Ganz-Körper-Gedicht-Explosion. Und er war so gut, wie schon lange nicht mehr. Er kannte ja über hundert Gedichte auswendig, von allen möglichen berühmten Dichtern und auch von ihm selber. Er riss diese Gedichte auseinander, formte sie entsprechend um und setzte sie der jeweiligen Thematik entsprechend wieder zueinander.

Sie lagen Haut an Haut. Bald schon steckte er mitten in ihr drin. Er lag unten und bewegte sich nicht. Er „erfaulenzte“ sich den besten Fick seit einer ewig langen Zeit, wie es ihm schien. Die Zeit stand still. Sie war wohl ein echtes Medium für ihn, so eines, wie er es schon lange nicht mehr angetroffen hatte. Sie hatte sofort begriffen, „um Was“ es in „seiner Geschichte“ ging, die er ihr da teilweise in Gedichtform erzählte. Sie sagte überhaupt nichts mehr und hörte nur noch zu. Er lag einfach still. Er war nur noch ein einziges Gefühl. Und dabei steckte er mitten in ihr drin. Er erzählte ihr die Geschichte der ersten Menschen auf ihren sich so wunderbar anfühlenden Jungmädchenleib.

Rocky war so eine Art Adam, und sie war seine Eva. Sie war sein Wald, in dem er jagte. Sie war seine Weide für das erste gezähmte Vieh. Der Acker. Die Achselhöhle ein dauernd gackernder Hühnerstall. Dort suchte er jeden Morgen mit seiner Zunge nach den gelegten Eiern. Alles war schön aufgeteilt und Alles so schön und so paradiesisch neu zugleich. Er säte im ersten gemeinsamen Frühling den Weizen auf ihrem Rücken aus. Seine Fingerspitzen verkitzelten die erste Saat darauf. Auf ihrem Hintern spross dann bald der erste Mais. Er stellte Vogelscheuchen auf. Ab und zu erjagte er dann so ein Vögelchen. Er klatschte dabei fest mit seiner Hand auf ihren Hintern drauf. Und auf ihren Oberschenkeln baute er dann die ersten Kartoffeln an. Ihre Arme waren der Garten vor dem Haus.

Dabei bewegte er sich nicht. Sie presste ihm ihre Brüste fest auf seine Brust. Auch sie lag nur still. Auch sie bewegte sich nicht. Bloß ihr Popsch popschte ein klein wenig auf und ab. Zeitlupe. Ihre Muschi muschte sich ganz nass. Sonst lag sie still. Sie tat sonst nichts. Nein, nicht ganz. Ihre Lippen saugten zart an einer Stelle an seinem Hals. Ihr ganzes Ich war Lauschen. Bloß der Popsch popschte seinen Zeitlupenzerfall auf und ab. Auf und ab. Zeitlupe. Und die Lippen lippten zart. Und immer an derselben Stelle.

Sie war Eva. Sie war Wildnis. Sie war Wüste. Sie war der kleine Bach vor ihrem ersten Haus. Sie war der Fluss unten im Tal. Und überall auf ihr wuchs das Grün heran. Seine Hände waren die Herde der Schafe und die zwei Ziegen. Er graste die Wiese in ihren kleinen Grübchen auf den Hüften auf und ab. Der Sommer kam. Alles blühte. Sie liefen Hand in Hand über die Wiesen unten im Tal. Sie badeten im Fluss. Sie lernten schwimmen. Sie liebten sich das erste Mal im Duft eines Maiglöckchenfeldes. (Sie lagen still. Nur ihr Popsch popschte seinen Zeitlupentakt auf und ab. Und ihre Lippen lippten lieb an seinem Hals. Und seine Finger flogen.) Seine Finger waren der erste Schmetterling. Sein Handballen machte nach den Hauch von einem Flügelschlag. Seine Fingerkuppen waren die ersten Bienen, die auf den Blütenkelchen saßen und den Honig saugten.

Doch da: Ein Sturm? So dunkle Wolken zogen über den Himmel her. Der Horizont ertrank im Purpurrot. Die untergehende Sonne verbrannte den Wald am Horizont mit ihrem Feuerrot. Noch nie zuvor hatten sie so etwas gesehen. Sie fühlten es: das kann nichts Gutes sein! Gefahr!? Ihr beider Blut wallte hoch. Angst kam auf! Was tun? Kann die Natur auch „böse“ sein? (Evas Popsch popschte seinen Zeitlupentakt. Eva floss!)

Der erste Donner grollte. Die Erde zitterte. Noch nie zuvor gehört. Da zuckte ein erster Blitz aus dem Schwarz des Wolkenbands. Angst! Noch nie zuvor gesehen. Angst! (Rocky war Adam und Eva war Eva. Sie hielten sich an sich selber fest. Er hielt sie ganz fest umschlungen. Er drückte sie ganz fest an sich. Er zerdrückte sie fast. Sie stöhnte. Sie lagen still. Doch ihr Popsch popschte sein Zeitlupentaktgefühl. Sein Schwanz - so hart.)

Ein Knall. Ein dicker Blitz schlug direkt vor ihrem Haus in einen Baum hinein. Das Feuer loderte zum Himmel auf. (Rocky krallte seine Fingernägel spitz in ihren Arsch und kratzte sich ihren Rücken hinauf. Sie schrie auf. Sprudel, sprudel, sprudel. Auf einmal steckte er mitten drin in einem Sprudelbad. Ihr Popsch popschte auf und ab. Ihr Popsch machte Schmatz. Schmatz. Schmatz. Doch sie lagen still. Still. So still. Nur ihr Popsch popschte langsam auf und ab. So Schmatz. So Schmatz um Schmatz. So Sprudelsprudelsprudelbad. So heiß und heißer, immer heißer.)

Da: Hagelschlag. (Dabei zerquetschte er sie fast.) Dicke Hagelkörner krachten auf das Hüttendach. (Rocky war Adam und biss vor lauter Angst in ihr Wangenfleisch hinein. Fest, und doch so zart. Eva biss dabei in seinen Hals. Angst. Der ersten Menschen Angst.) Die Hagelschlossen sprangen meterhoch. Der Donner donnerte. Es blitzte und es knallte. Die Nacht war so hell, wie der Tag. Noch nie zuvor ist es so laut auf ihrem Berg gewesen. Angst. Ihre Herzen pumperten. Sie flüchteten sich vor der eigenen Angst in die Angst des anderen hinein. (Rocky kratzte und kratzte und kratzte. Seine Zähne schnappten nach ihrem Schulterfleisch. Er biss auf einmal ganz fest hinein. Sie schrie. Lag still, doch sie popschte und popschte und popschte auf und ab ganz wild. Schneller, schneller, schneller. Und spritzte ab. Es sprudelte. Eine Hölle aus kochendem Öl. Es machte Schmatz und Schmatz und Schmatz. Ein ölig verkochendes Sprudelbad.)

Der Hagel wurde zum Regen. Der Regen hörte nicht mehr auf. Der Fluss stieg mächtig an. Selbst der Bach vor ihrer Hütte wurde nun zum Fluss. Das Tal ein großer, weiter See. (Eva kam und kam und kam.) Zum Glück lagen die Felder hoch genug. Und doch?! Würde etwas für die Ernte übrig bleiben? Werden wir im kommenden Winter genug zu Essen haben? Angst war da. Furcht. (Eva presste sich an Adam an und popschte und popschte wild.) Die Sommernacht war auf einmal kalt, so eisig kalt. Sie wickelten sich ganz fest ins erste Bärenfell, das Adam kurz zuvor unter Einsatz seines Lebens von einer Jagd nach Hause mitgebracht hatte. Der Bär hätte ihn fast umgebracht. Er hat Adam schwer verletzt. Er hat ihm seine ganze Hüfte zerfetzt. Es war warm im Fell, so warm. Und so: `s ist sicher! Ja, `s ist sicher sicher! Es musste sicher sein. Sie kuschelten sich aneinander. Hoffnung war! (Ihr Popsch popschte weiter auf und ab. Kein Zeitlupentakt. Wurde schneller, schneller, schneller. Ein heißes Sprudelbad. Da fing Adam an sich zu bewegen. Sein Hintern ruckte langsam auf und ab.)

Das Unwetter zog vorüber. Es wurde Tag. (Rockys Atem ging nicht mehr gar so flach. Sein Hals fühlte sich geborgen in ihrer Lippen Heimat. Das würde einen schönen Lutschfleck geben. Rocky dachte: Wie wunderbar! Rockys Schwanz schwanzte steif im Saft des Lebens. Er fing nun erstmals an sich ein wenig schneller zu bewegen. Er zog Ihn fast ganz raus und rammte Ihn dann ganz tief hinein. Er rammte, rammte und rammte. Schneller, schneller, schneller. Hart. Dann biss er sie. Eva schrie. Eva schrie. Nein, Eva brüllte sich die Angst des Lebens aus ihrem Leib. Explosion. Sie spritzten beide ab. Ein paar Zucker noch. Schnauften dann und lagen still. Rocky dachte: Was für ein Fick! So gut war es schon lange nicht mehr. Wahnsinn!)

Am Morgen gingen sie vor ihre Hütte, die den ersten Orkan der Menschenzeit glücklich überstanden hat. Sie hatten gut gebaut, ….. so, …. so, als hätten sie gewusst. Ja, so, …. genau so ist dieses Leben. Sie sahen sich die Bescherung an. Das halbe Weizenfeld lag danieder. Ein Teil des Maisfeldes auch. (Fingerspitzen streichelten sanft darüber.) Der Kartoffelacker war kaum zu sehen. Dort stand die Flut einen halben Meter hoch. Doch sie dachten, das wird schon wieder. Das sind Kartoffeln. Die halten das wohl aus. (Rockys Hände wühlten da unten im Saft herum.)

Die letzten Wolken zogen über den Rand des anderen Horizonts hinweg. Die Sonne stand wieder hoch droben am Himmel. Ihre Strahlen wärmten weg die Angst der Nacht. Rockys Fingerspitzen waren wieder Schmetterling und Bienen. Sie saugten wieder den Honig aus den Blüten. Die Vögel waren wieder da und schnappten nach den so lästigen Sommermücken. Sie erlegten gemeinsam einen ersten Wolf, der zuvor ein paar Schafe geschlagen hatte. Das Fell hing von nun an stolz an einer Wand. Es zeugte von der Menschen Schlauheit und von der Menschen Kraft. In Evas Bauch wuchs ein erstes Kind heran. Sie ahnten, es würde wohl so ähnlich, wie bei den Tieren sein. Sie freuten sich darauf.

Der Weizen wurde reif. Adam schnitt ihn mit seinen Zähnen ab. Eva hatte so feine Härchen auf ihrem Unterarm. Ein bunter Garten. Karotten. Sellerie. Tomaten. Zwiebeln und Salat. Adam zupfte das ganze Gemüse ab. `s ist Erntezeit! Welch schöner Wahn! Eva gickste und quiekte ganz leis und gurrte. Der Schwanz war wieder hart und steif. Er warf sie von sich ab, drehte sie auf den Rücken, legte sich auf sie drauf, ohne dabei heraus zu rutschen. Ein Ficken war in der Welt. Ein Mösensprudelbad. Die Hintern ruckten wild im gleichen Takt. Es sprudelte so laut, es machte: Schmatz und Schmatz und Schmatz. Ein jeder Stoß machte Patsch. Es spritzte bis zu seinen Knien hinab. Dann noch ein letzter Patsch. Rocky spritzte wieder ab. Dann lag er still. Schnaufte. Er war „fertig“, so und so. Er wäre am Liebsten eingeschlafen auf ihr. Sein Körper war nur noch müde. Doch der Dichter in ihm hatte noch nicht genug. Die Geschichte war noch nicht zu Ende. Und dieser Dichter war, wie schon so oft in Rockys Leben, der Boss. Er befahl es: „Hey, Rocky, du Möchtegern-Adam, du, tu nicht einschlafen jetzt. Jetzt kommt der Höhepunkt. Du musst noch die Kartoffeln ernten!“ Da lachte Rocky innerlich.

Rocky dichtete wieder laut. Er rutschte dabei so Kuss um Kuss und Kuss ihren Göttinnen-Leib hinab. Auch um ihren Nabel herum wuchsen so ganz, ganz zarte Härchen. Er graste sie ab. Er riss die Härchen mit seinen Zähnen aus. Und Eva gickste wieder und quiekte wieder, und bald nicht mehr so leis’. Sie brummte wieder. Da riss er ihr mit seinen Zähnen das erste Haar von Unten aus. Kartoffelernte ist! Sie schrie ganz laut auf. Dann zwei, drei Haare auf einmal. Er schluckte sie einfach runter. Dann ein ganzes Büschel. Sie schrie. Sie schrillte voll gespielter oder auch nicht gespielter Wut: „Hey, du spinnst!“ Sie packte ihn an den Haaren, riss seinen Kopf hoch, …. hehe, in den Zähnen das nächste Büschel. Sie schrillte lauter: „Hey, du wülde Sau, du! Du spinnst? Hey, das tut weh, du Arsch, …. verdammt!“

Adam kicherte nur, und steckte ihr dann die Zunge mitten hinein in den Anfang des Kartoffelfeldes und saugte ihr jeden Kartoffel einzeln aus dem Loch. Ab und zu war auch ein Gemüse mit dabei. Hehe. Sie schrie. Und Adam war wieder geil. Er stemmte sich hoch, steckte ihn hinein und volles Rohr. Sie schrie dazu. Auf einmal wollte er der erste Menschen fressende Kannibale sein. Er biss fest in ihre Brustwarze hinein. Sie brüllte. Und Adam: „Gggrrrrhhh. Gggrrrhhh. Fressen, auffressen möchte ich dich!“ Ficken. Ficken. Ficken. Und da: Da kam er wie der Uhu aus einer Uhutube. Jedes einzelne Samenkorn brannte sich die ganze Samenröhre entlang. Adam konnte jedes dieser einzelnen Samenkörnchen brennen fühlen. Geil. Sie schrieen nun zu zweit. Geil. Geil. So megamegageil.

Verdammt!

Verdammt!

Verdammt!?????

Verdammt!? Was ist das? Verdammt! Es läutete an der Türe. Es läutete und läutete. Immer wieder. Sie lagen still. Er zuckte noch ein paar Mal mit seinem Schwanz. Verdammt! Was sollte das? Es hörte nicht mehr auf zu läuten. Tttrrriiillll. Tttrrriiilll. Tttrrriiilll. …….. Sie lagen still. Sie blickten sich an. Er grinste. „Wegen deinem Geschrei kann wohl der Nachbar nicht schlafen, hihihi. Der arme Hund will sich wohl beschweren!? Verdammt!“

Tttrrriiilll. Und wieder. Verdammt! Tttrrriiilll! Nun ja, EU! Egal! Und wohl auch nicht. Rocky zog sein Ding heraus, schmiss sich aus dem Bett, wischte das noch immer rinnende Ding mit einem herum liegenden Leibchen ab, zog sich den Morgenrock über und ging zur Tür. Er schaute aus dem Spion hinaus ins Vorhaus. Scheißen! Nein, das durfte nicht sein: Die Bullen! Scheißen! Scheißen! Scheißen!

„Ja, was ist?“ „Bitte, machen’S auf!“ „Wieso?“ „Wir haben eine Anzeige gegen Sie wegen Ruhestörung. Bei Ihnen ist es so laut. Bei Ihnen schreit dauernd eine Frau so laut um Hilfe. Und: Wir haben es auch gehört! Bei Ihnen hat eine Frau ihre Not!“

Rocky dachte, er spinnt. Hat sie wirklich „Hilfe“ geschrieen? Er wusste es nicht! Was tun? Er machte vorsichtig einen Spalt auf. Drei Bullen standen draußen. Der erste gab der Türe sofort einen harten Stoß und trat dann auch gleich mit einem Fuß über die Schwelle. Er drehte den Kopf zum Schlafzimmer hinein, dessen Türe gleich neben der Eingangstüre war: „Geht es Ihnen gut? Brauchen Sie Hilfe?“ „Hey, seit Ihr deppert? Schleichts Euch! Verdammt! Das ist ja wirklich das Letzte! Heut’ darf man nicht einmal mehr in Ruhe Ficken. Was ist das bloß für eine beschissene Zeit? Schleicht’s Euch und lasst uns in Ruhe!“

Wow! Was für ein braves Mädchen! Rocky stand im Schlafmantel da und schaute wahrscheinlich wie der letzte Trottel drein. Die drei Bullen schauten ihn groß an. Sie wussten nicht recht: Was tun? Er wusste, er muss nun etwas sagen, sonst würde das Ganze noch entarten. Und das muss ja nicht unbedingt sein. Außerdem, wenn diese Bullen herein kommen und den Altersunterschied sehen, dann sperren sie ihn auf der Stelle ein. Also ganz höflich: „Entschuldigung! Es tut mir leid. Aber uns war gar nicht bewusst, dass wir so laut sind. Sie verstehen? Es war halt einfach schön! Es tut mir leid. Es wird nicht mehr vorkommen. Beim nächsten Mal werden wir darauf achten und leiser sein.“

Die Bullen schauten schön blöde aus ihren schönen neuen Polizei-Uniformen heraus. Keiner verzog auch nur sein Gesicht. Kein Lächeln oder wenigstens ein Grinsen weit und breit. Man konnte es sehen: diese armen Bullen waren angefressen. Am Liebsten hätten sie sie wohl beide verhaftet. Rocky konnte es fühlen. Also riss er sich noch einmal zusammen. Er dachte: nur ja nicht lachen oder gar grinsen. Bleib ernst! Er zog seinen Schlafrock enger, schaute dabei ganz ernst, so ernst und bieder, wie der bravste Bürger weit und breit. „Tut mir leid! Was soll ich sonst noch sagen? Es wird nicht mehr vorkommen! Mit Sicherheit! Ich verspreche es!“

„Nun gut! Aber passen’s in Zukunft auf, ja! (Auf Was? Rockys Herz frohlockte.) Wir wollen noch einmal Nachsicht üben! Das nächste Mal müssen Sie aber Strafe zahlen. Ist DAS klar?“ „Ja, ja, klar!“ Da zogen sie ab. Er schloss die Türe und lief schnell ins Wohnzimmer hinüber, zum Fenster. er schaute vorsichtig an der Seite durch den kleinen Spalt des Vorhanges hinaus. Sie standen draußen. Diskutierten. Da griff einer in seine Brusttasche. Er zog ein Handy heraus. Auf einmal stand Eva hinter ihm, presste sich, so nackt, wie eine Eva, ganz eng an ihn an und guckte auch hinaus.

Der Bulle telefonierte kurz. Dann sagte er etwas zu den anderen. Dann hatten sie es auf einmal verdammt eilig. Sie sprangen ins Auto hinein. Oben ging das Blaulicht an. Dann die Sirene. Voll laut. Und ab die Post. Die Reifen quietschten.

Eva und Rocky sahen sich an und fingen beide wie auf Kommando an zu lachen. Eva musste wirklich ein Medium für ihn sein. Sie hatte denselben Gedanken. Die Bullen hatten wohl den nächsten Lärmeinsatz. Es war ja Vollmond. Da hat schon wieder jemand zu laut gefickt.

Also wieder ab ins Bett. Sie kuschelten sich ganz eng aneinander, aber auf der anderen Bettseite. Die eine war patschnass, so patschnass, als hätte gar ein Tsunami seine Wasser weit ins Land hinein geschwappt. Und inzwischen war es auch eisig kalt, so eiskalt, so als wäre auch schon die Eiszeit da.

Da lachte Eva auf einmal auf und meinte: „Hey, Rocky, bitte, hör jetzt auf. Nicht schon wieder so eine Geschichte. Ich kann nicht mehr. Ich bin echt müde. Ich möchte jetzt schlafen. Geht das? Mann oh Mann, was ist das für ein Zeug, das du da nimmst. Du bist ja nicht mehr zum Bremsen! Kannst du dich jetzt abstellen? Haaa, bitte!“ Dabei lachte sie ganz leise vor sich hin und streichelte Rocky den Rücken. Da hat dann der Dichter „buji“ in Rocky endlich kapiert und hat endlich sein loses Mundwerk gehalten. Sie sind dann auch gleich eingeschlafen. Rocky hat geträumt, er wäre kein Adam mehr, sondern ein Säbelzahntiger auf der Jagd und Eva seine knusprige Gazelle. Aber gebissen hat er sie nicht mehr. Glaubt er. Vielleicht hat sich Eva auch nicht mehr laut zu schreien getraut. So genau weiß er das nicht mehr. Nun ja, EU. Zumindest kam die Polizei dann nicht mehr wieder.

© Copyright by Lothar Krist (19./20.1.2007 von 22.25 – 22.45 in O-Bus und Straßenbahn und dann so ab und zu bis 04.00 im Smaragd und dann noch gut zwanzig Stunden zu Hause am PC)

 

Hallo buji!

Da du auf Kommentare ja meist wenig zuvorkommend reagierst, verwundert es dich sicher nicht, dass hier noch keiner steht.
Ich bin nicht schreckhaft und lege einfach mal los.

"Eine Episode aus dem Roman" => Ist das ein Stilmittel, oder haben unsere Moderatoren einfach vergessen, diesen Text zu löschen?

"Ende des 3. und letzten" => Erfahrene Autoren sollten wissen, dass man Zahlen möglichst ausschreibt.

"um Arschlöcher gehandelt hat. Nach einem linken Arschloch hat er gleich ein rechtes Arschloch" => Ja, Arschlöcher sind ja so romantisch.

"Ihm ist das Ganze nicht mehr ganz geheuer." => Wow. Welche Wortgewalt.

"Und da verliebt er sich. Echt schlimm und so geil zugleich. Er weiß nicht, soll er mit dem Töten aufhören?" => Das wird vermutlich ein drittklassiger Trashstreifen.

"Hehe, wäre doch ein schönes Ende, oder etwa nicht? Na ja, EU!" => Muss ich verstehen, was die europäische Union damit zu tun hat?

"A pro po" => Wer kein Latein kann, der sollte es auch nicht benutzen. (Wenigstens steht da nicht: a Popo!)

"Und wenn nicht: EU!" => Ernsthaft: Was zum Teufel soll das heißen?

"„Des sand jo oiss Vabrecha!"" => Was für ein Dialekt ist das?

"Rocky stieg in den O-Bus ein und war gleich mitten drin in unserem so verrückten Heute." => Was ist ein O-Bus? Uns wo war Rocky davor? Im Gestern oder im Morgen?

"Objekt zum „Sudern" gefunden." => Was heißt das?

"brutal aussehender Bursche, grobe Gesichts- und Körperknochen," => Guckt Rocky sich gerade seine Röntgenaufnahme an?

"ab wo dann ein extrem kurz geschnittenes Haarfeld wachsen durfte" => Er hat also eine Glatze mit Haaren?

"am Ohrwaschel vier Ringlein" => Himmel, was für eine Sprache! Und warum beschreibst du sie bis ins kleinste Detail? Hat das irgendeinen Zweck?

"Dann zu Rocky: „Jo, du" => Zu Rocky, ja, aber wer sagt das?

"Haha, zumindest nicht „so"." => Aha, jetzt wissen wir, dass der Autor seinen Text witzig findet. Hat das "Haha" sonst noch eine Funktion? Wohl kaum.

"`s ist Hollywood! Auch der deutsche Film versucht" => Zusammenhang? Ich kann dir absolut nicht folgen.

"Formidabel! ….. Exquisit" => Ein erfahrener Autor sollte wissen, dass das immer nur drei Punkte sind.

"Daher nicht mehr gar so laut: „Was?" => Erst ist er laut, dann sie gar nicht mehr so laut? Passt wenig zusammen.

"Und sie artikulierte sich auch nicht mehr gar so derb. Gutes Deutsch war auf einmal angesagt. „Du hast herrlich schöne Beine. Auch dein Busen" => Sie schwärmt also von seinem Busen?

"und dabei versuchen, der netteste von diesen sechs Herren da zu sein" => Er verwandelt sich also erstmal in eine dieser Glatzen, ja?

"lächelte sie mit seinem nettesten Lächeln an." => Uns schon wieder diese unbeschreibliche Wortgewalt!

"Rocky war schließlich nicht umsonst der bekannteste und zugleich auch unbekannteste Serienmörder von einer völlig neuen Art" => Sehr logisch.

"denn dann wäre es ja mit seiner Unbekanntheit vorbei." => Wo er doch schon "der bekannteste" ist.

"dies wäre wohl kein Problem, schließlich fährt er seit Jahren O-Bus, und dies meist um diese späte Zeit." => Dies wäre mit weniger "dies" viel schöner.

"Was für ein herrlicher Anblick!!!?" => Drei Ausrufezeichen und ein Fragezeichen. Bist du dir sicher, dass da nicht vier Ausrufezeichen hinmüssen? Oder zwei Ausrufezeichen und drei Fragezeichen? Oder ...?

"Da mischten sich dann auch die anderen Drei hinein." => Aha. Vier alte Herren prügeln auf Gruftiemädchen ein. Dann haben wir da noch die sechs Glatzen und den Serienmörder. Habe ich was vergessen? Dein Text ist wirklich ungeheuer glaubwürdig, das muss ich schon anerkennen.

"Ein Hin- und Her-Gezerre." => Errätst du selbst, was hier nicht stimmt?

"Einfach geil. Nur geil!" => Dann wissen wir jetzt ja, warum der Text in "Romantik" steht.

"Muschi-Gucky-Zeit." => Himmel hilf!

"Rocky musste an Terence Hill denken" => Wegen der Muschi?

"Und siehe da, da saß sie auch schon auf seinem Schoß." => Und gleich tun sie's. So einen Mist kann wirklich nur ein Mann verzapfen.

"Ich will mit den Bullen nichts zu tun haben, hihi." => Das soll wohl eine glaubwürdige verrückter-Serienkiller-Sprache sein?

"Ich lade dich auf einen Trink ein, oder auch auf zwei, oder drei. EU! Haha." => Ernsthaft: Das ist einfach nur schlecht. Vielleicht solltest du es besser mit malen versuchen.

"Bin Laden ist der Robin Hood von Heute – schließlich hat auch Robin Hood damals den Kutscher vom Bock geschossen, die berittenen Bewacher umgebracht, den fetten Bischof entführt und hat dann für ihn ein hohes Lösegeld verlangt." => Und jetzt erklärt uns der Autor auch noch seine Sicht der Weltgeschichte! Wann soll Bin Laden einen Kutscher vom Bock geschossen haben?

"Umweltzerstörung, die Sintflut, die Eiszeit, die Gen- und Virenkatastrophen" => Jaja, Blabla. Was hat das mit deiner Geschichte zu tun?

"Irgendwann gegen ein Uhr früh kamen sie dann auch zur Liebe und zum Sex." => Ach, wirklich? Das hätte ich jetzt nicht gedacht.

"Echt, ich denke an nichts anderes mehr, seit ich dich im Bus gesehen habe, hihi. Haha."" => Das sollte sich die Polizei merken: Serienkiller reden immer mit hihi und haha.

"zog sich pudelnackert" => Tolles Vokabular.

"Lynyrd Skynyrd, Marshall Tucker Band, Allman Brothers, J. Geilsband, The Outlows und Konsorten." => Das Aufzählen der Bands darf man auch auf keinen Fall vergessen, wenn man ficken will.

"Er wurde zur Ganz-Körper-Gedicht-Explosion." => Sie ficken Gedichte? Oder was nun?

"Rocky war so eine Art Adam, und sie war seine Eva. Sie war sein Wald, in dem er jagte. Sie war seine Weide für das erste gezähmte Vieh. Der Acker. Die Achselhöhle ein dauernd gackernder Hühnerstall." => Hilfe! Schlecht, schlechter, noch schlechter, und das ist noch eine maßlose Untertreibung!

"Bloß ihr Popsch popschte ein klein wenig auf und ab. " => Und es wird schlimmer und schlimmer!

"Ihre Muschi muschte sich ganz nass." => Das ist doch nicht zu fassen!

"Bloß der Popsch popschte seinen Zeitlupenzerfall auf und ab." => Nein, ernsthaft, ich kann nicht mehr! Fällt dir denn nicht selbst auf, was für einen abgründigen Schwachsinn du dir da zusammentippst?

"Sie lagen still. Nur ihr Popsch popschte seinen Zeitlupentakt auf und ab."
"Evas Popsch popschte seinen Zeitlupentakt."
"Doch ihr Popsch popschte sein Zeitlupentaktgefühl."
"Ihr Popsch popschte auf und ab. Ihr Popsch machte Schmatz."
"Nur ihr Popsch popschte langsam auf und ab."
"Lag still, doch sie popschte und popschte und popschte auf und ab ganz wild."
"Eva presste sich an Adam an und popschte und popschte wild."
"Ihr Popsch popschte weiter auf und ab."
=> Vorschlag: Ändere den Titel deines Textes in: Popschi-popsch.

Und was gibt es sonst noch?

"Verdammt!?????"

"Tttrrriiillll. Tttrrriiilll. Tttrrriiilll. …….. Sie lagen still"

"Da hat dann der Dichter „buji" in Rocky endlich kapiert und hat endlich sein loses Mundwerk gehalten." => Dicht oder nicht dicht, das ist hier wohl keine Frage.

Vermutlich gewinnst du jedes Jahr den ersten Preis in der Nacht der schlechten Texte, nicht wahr?
Obwohl: Schlimmer geht immer.

Grüße
Chris

 

Gehen wir doch einfach mal die Checkliste einer großen Gutfrauen-Zeitschrift durch: "So erkennen Sie, ob ein Text von buji stammt":

(x) Gutmenschen, die die schlimmsten Mörder überhaupt sind
(x) 68er-Generation
(x) Nazis
(x) Ficken (9 Erwähnungen), Muschi (nur 3 Erwähnungen???), Popsch (22!!! Wow!)
(x) Sex
(x) Noch mehr Sex
(x) Ganz, ganz viel Sex!
(x) Selbstlob ("Die einzelnen Mord-Geschichten kommen demnächst. Einige sind ja schon fertig, doch ich denke, die Zeit ist noch nicht reif dafür")

Yep - definitiv ein buji-Text!
Dabei verheißt die Einleitung ja einiges:

Manchmal hat er aus einer Situation heraus getötet, manchmal hat er das Opfer ausgeforscht und alles genau geplant. Ihm ist das Ganze nicht mehr ganz geheuer. Ein Haufen Glück war natürlich auch dabei. Und da verliebt er sich. Echt schlimm und so geil zugleich. Er weiß nicht, soll er mit dem Töten aufhören? Soll er ein neues Leben anfangen?

Leider ist die Einleitung (Zusammenfassung? Keine Ahnung) das einzig halbwegs Spannende am Text.

Mal sehen, vielleicht fällt mir ja auch noch ein anderes Ende ein?

Ich würde dir empfehlen, mal eine andere Geschichte einfallen zu lassen. Immer die gleiche Leier: Ein Typ fickt sich durch die langweilige Weltgeschichte, die aus Alt-Nazis, Neo-Nazis, Gutmenschen-Nazis, 68er-Nazis besteht, ein bisschen Comic-Gewalt, Gelabere über die Politiker, die allesamt, egal wo und wer, Arschlöcher sind, und ein Gejammere, das zumindest mir nach wenigen Absätzen auf den Senkel geht:

Sie haben sich über Literatur und Philosophie unterhalten, und über diese scheiß Gesellschaft hier in den Industrienationen, die sich einzementiert hat in ihrer so perversen Wohlstandsverwahrlosung, und die gleichzeitig dauernd so tat, als hätte es vor ihr keine „guten“ Gesellschaften gegeben und die auch noch dauernd dabei war, die Geschichte zu ihren Gunsten umzuschreiben. Dieser scheiß Weltkrieg gegen den Terror war doch nur der Anfang von der Weltrevolution

Blablablablablabla ... ja, alles voll scheiße, ey!

Einziger Lichtblick: Ein Körnchen Selbsterkenntnis:

Da lachte Eva auf einmal auf und meinte: „Hey, Rocky, bitte, hör jetzt auf. Nicht schon wieder so eine Geschichte.

(Hervorhebung durch den User)

Nix für ungut, aber immer die selbe Leier, in deine Bumm-Bumm-Sprache gegossen, langweilt und nervt auf Dauer.

 

Hi!

Ein großer Dichter, der Zeit seines Lebens nie die Anerkennung genießen konnte, die ihm eigentlich für seine neue Art zu schreiben gebührt hätte - er musste schon früh aus Nazi-Deutschland flüchten und starb dann im Krieg durch eigene Hand, u.a. auch deshalb, um nicht langsam im fremd bleibenden Ausland zu verhungern, hat einmal gesagt:
"Ich habe ja lange Zeit selber nicht ganz sicher gewusst, ob meine den herrschenden Intellektuellen meiner Zeit überhaupt nicht gefallenden Geschichten und Gedichte gut sind. In den Zeiten meiner tiefen Depressionen habe ich immer an mir gezweifelt. Oft hätte ich am Liebsten Alles hin geschmissen. Doch als sie dann angefangen haben, meine Werke in seitenlangen Abhandlungen zu zerreißen, sie haben jeden meiner Absätze zertrümmert, meine Sätze zerfetzt, sie haben sich einzelne Worte heraus gepickt und ihnen jede Sinnhaftigkeit abgestritten. Ab da wurde mir dann immer mehr bewusst, dass ich mich auf dem richtigen Weg befinde. Oft waren diese Kritiken länger, wie meine Geschichten. Diese Kritiker haben oft mehr Zeit in ihre Anwürfe gegen mich investiert, als ich in meine Kritik meiner Zeit. Ich habe mir dann oft gedacht: Wenn ich diesen Systembeschützern so viel Anstrengungen mit all den vielen Zitaten usw. wert bin, dann muss ich gut sein. Es scheint doch so zu sein, als würde meine Werke kaum Jemand so intensiv lesen, wie meine Feinde. Und heute weiß ich es ja schon, sie haben alles Böse auch getan, was ich damals schon befürchtet hatte…….“

Liebe Chris, lieber Rainer, ich danke Euch daher in diesem Sinne für Eure Bemühungen. Macht weiter so, hört bloß nicht auf.

buji

 

Hi!

Zitat aus "Grassierender Zynismus und die Tyrannei des Zuschauerratings" von Rüdiger Suchsland in Telepolis:

"Es herrscht die Tyrannei der als Demokratie verbrämten Zuschauerratings und der verschwiemelten unstandesgemäßen Hochzeit aus Information und Entertainment. Das Ergebnis ist ein hässlicher Bastard: Stumpfsinn auf fast allen Kanälen, ein versagendes öffentlich-rechtliches Fernsehen, die Machtübernahme des TV-Proletariats und der totale Verfall des guten Geschmacks. Noch nie war das Niveau des öffentlichen TV-Programms so niedrig, die in den Staatsverträgen geforderte Grundversorgung mit Information und Kultur so miserabel, wie heute (vgl. Die Industrialisierung des Denkens). Das schreiben aber gerne auch die Autoren deutscher Feuilletons. Wenn aber einer dann mal eine Frontalattacke gegen dieses Gegenwartsfernsehen von "arte" bis "Sat 1" fährt, das die Dummen dümmer und die Klugen nicht klüger macht und gegen die nicht zuletzt von diesem verursachte Bildungskatastrophe und Demokratiezerstörung - dann ist es auch wieder nicht richtig."

Dieses für das Fernsehen Gesagte gilt auch für unsere Literatur, ja, unsere Kunst und Kultur überhaupt. Im Theater wird heute die Kopie von einer Kopie von einer Kopie gespielt, und dies oft auch noch miserabel, so wie gestern die Premiere in den Linzer Kammerspielen. Jeder weiß das und es wird auch oft und viel darüber diskutiert, aber natürlich nur im Stil der allgemein anerkannten Beschwichtigungsphilosophie. Dabei habe ich nie mitgemacht. Die Intis der 68er-Generation haben gerne das „dumme Volk“ beschimpft, siehe die Publikumsbeschimpfungen unserer damaligen Aktionskünstler.

Mir war schon 1977 als 20-Jähriger bewusst, dass diese neue Welt der Sich-Selber-Schön-Sprech-Philosophen im Desaster enden würde. Also habe ich daraus die Publikumsverarschung, also die LeserInnenverarschung gemacht. Ich verarsche in meinen Geschichten nun mal gerne die Intellektuellen des ganzen letzten Jahrhunderts. Die 38er-Intis (die Nazis und die Stalinisten) waren schon vom philosophischen Standpunkt her perfekte Massenmörder. Die 68er wollten dann zur Friedensgeneration werden, leider haben sie dabei die Mittäterei perfektioniert und aus uns Allen perfekte Massenmitmörder gemacht. Wir schauen heute überall, und wenn es noch so böse ist, brav zu.

Wenn heute ein europäischer Intellektueller zufällig Zeuge einer Vergewaltigung wird, zB in der öffentlichen Straßenbahn, dann schaut er nur aus den Augenwinkeln hin und steigt bei der nächsten Haltestelle schnell aus. Wenn es gut geht ruft er dann die Bullen über sein neues Handy, auf das er ja so stolz ist. Und er hat dabei auch kein schlechtes Gewissen, schließlich hat er einen Haufen Bücher unserer lieben Friedens- und Beschwichtigungsphilosophen gelesen. Und da steht ja drin, dass man selbst nichts Böses tun darf. Er ist also ein guter Mensch, schließlich hat er ja selbst Nichts getan, und schon gar nichts Böses. Kaum ein Wichtiger von Heute schläft deshalb schlechter, ich denke, das ist sicher. Das Arschloch-Sein ist schließlich „gelernt“.

Unsere uns geistig anführenden Intis haben jegliche Zivilcourage aus unserer westlich zivilisierten Welt hinaus geschrieben, und wenn das Jemand ganz offen sagt, dann fällt man über ihn her und killt ihn gesellschaftlich. Heute, mehr als 60 Jahre nach dem 2. WK endet noch immer jede kritische Auseinandersetzung mit einem unserer Probleme beim Adi, selbst dann, wenn er gar Nichts damit zu tun hatte. Als Totschlagargument reicht er einem politisch Korrekten alle Mal. Mann o Mann, ist das nicht geil? Oder ist es gar geistig krank? Ja, ich denke schon! Die Vergangenheitsbewältigung ist das einzige brenzlige Thema, bei dem man als Künstler von Heute noch so richtig schön frech sein darf. Und wenn man da nicht mittut, wird man von unseren Politisch Korrekten zum Abschuss frei gegeben, ja, sogar beruflich vernichtet. Und wenn man Pech hat, dann wird man auch noch eingesperrt, und dies bloß, weil man von seinem Recht auf freie Meinungsäußerung Gebrauch gemacht hat.

Ich kann diese oben schon angesprochenen Massenmörder ja auch nicht ausstehen, doch unsere philosophischen Massenmitschänder, unsere Massenmitfolterer und unsere Massenmitmörder von Heute kann ich genau so wenig riechen. Für mich handelt es sich dabei um ein und dasselbe Gesindel, ja, eigentlich ist die Masse unseres Beschwichtigungsphilosophengesindel noch viel, viel schlimmer, denn erstere, also die Täter, gäbe es ja gar nicht oder kaum, wenn es nicht auch die so braven Mittäter geben würde. Und das schreibe ich auch ganz offen. Und wenn ich deshalb irgendwo von irgendwem mit Dreck beworfen oder gar zensuriert werde, dann kümmert mich das einen feuchten Dreck. Ja, dann weiß ich, dass ich Alles richtig mache.

Was Ihr wahrscheinlich nicht versteht könnt, ist, dass ich das ja bewusst mache! Ich überlege oft, bei einer Geschichte, wie muss ich sie schreiben, damit sie auch ordentlich aufstößt, damit sich der gewisse Leser, die gewisse Leserin auch angesprochen fühlt. Ich baue gewisse „schöne böse“ Worte ein. Geil! Wenn mir eines einfällt, dann lache ich immer schon im Voraus, haha. Schließlich soll Schreiben ja auch Spaß machen.

Ich will das Spiel hier in den Foren – ich schreibe dir was Schönes auf deine Geschichte rein, dafür schreibst du mir auch was Schönes rein und dann sind wir beide wieder auf Seite 1 - nicht mitspielen. Aber ab und zu möchte ich ja auch auf Seite 1 sein, haha. Also spiele ich den Bösen des Internets, und ich schwöre, es ist ein echt geiles Spiel. Dieses Internet-Dichter-Sein ist eine neue Dimension der Literatur, aber das wird wohl noch eine Weile dauern, bis das Alle begriffen haben. Meine Geschichten sind meist Rechtschreibfehlerfrei, aber ich baue einen schweren Fehler ein, ja, ich mache so einen sogar zu einem Teil meines Stils. Dann schreibt mir jemand: „Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, aber du hast in Absatz 3 Zeile 2 einen schweren Rechtsschreibfehler. Das muss heißen: …….!“ Ich mache das jetzt schon seit 1999 so, und niemand hat es geschnallt. Oder ich wechsle aus einer schönen Sprache in eine primitive. Ich falle in Lokalkolorit. Schließlich bin ich Realist, durch und durch. Ich beschönige Nichts in ein einer Geschichte. So wie ich sie gesehen, gehört und gefühlt habe, genau so kommt sie aufs Papier. Uswusf. Und wenn sich dabei ein Leser oder eine Leserin angesprochen fühlt, dann ist sie wohl selber schuld. Nicht ich verallgemeinere, nein, das tut der Leser, die Leserin schon selber. Man ist heute als Kulturkonsument halt ziemlich verwöhnt, unsere Kulturindustrie will ja Kohle machen, also kriecht sie ihren Konsumenten in jeder nur möglichen Art und Weise in den Arsch, siehe das Zitat am Anfang. Und ich bin da halt anders, war ich auch schon immer. Ich habe mir immer gedacht: Ein Dichter, der von den Politisch Korrekten seiner Zeit nicht ab und zu zensuriert wird, so was ist kein echter Dichter. Okay, er mag ein reicher Schriftsteller sein oder werden, wenn er seine Geschichten seiner Klientel aufs Maul schreibt, aber ein Dichter ist etwas anderes. Ihr kennt doch die Geschichte mit Palmström und Dr. Korff von Christian Morgenstern. Also diese zwei waren mir immer Vorbild.

Früher habe ich dieses Spielchen ja viel intensiver gespielt, zB in der Leselupe. Ihr hier habt ja Glück, weil ich in den letzten Jahren nicht mehr so fit bin. Ein LKW-Fahrer hat über das Handy mit seinem Boss gestritten und dabei das Rot an der Ampel übersehen. So Etwas geschieht hier in der EU ja jeden Tag hundert Mal. Das Handy ist halt wichtiger als das Leben anderer Menschen. Und dies ist bloß ein Beispiel von Vielen!!! Und Eines ist deshalb wohl gewiss: Diese unsere Welt von Heute hat ja Irgendjemand geschaffen. Dieses unser System hat sich irgendjemand ausgedacht. Daran wird jeden Tag von unseren Supergescheiten herum gebastelt und herum gedoktert. Irgendein faules und wohl auch äußerst intelligentes Arschloch saß wahrscheinlich verkatert im Parlament und hat für unsere Gesetze gestimmt, und oft stimmt dann hinterher gar Nichts mehr. Geil! Aber wir sind ja Friedenskinder! Wir sind wohl erzogen von der so lieben Friedensgeneration. Gewisse Dinge tut man als „Zivilisierter Mensch“ halt nicht. Man will sich nicht auf dieselbe niedrige Stufe stellen, wie der Täter. Dabei übersieht man allerdings, dass man hundert Mal dreckiger wird, wenn man Nichts tut. Irgendwann rächt sich das nämlich.

Die 68er-Generation ist nun am Höhepunkt ihrer Macht, sie sind nun alle über 55. Sie sind müde und frustriert geworden. Sie wollen nur noch ihre Jahre schön hinter sich bringen. „Hinter uns die Sintflut!“ ist heute ihre wichtigste Devise. Also führen sie uns nun schnurstracks in den Umwelt-Holocaust hinein und wer sich dagegen wehrt, der wird (nun bald) erschossen oder sonst wie um die Ecke gemurkst. Schließlich sorgen sie ja so ganz nebenbei auch dafür, dass die Kriege weltweit immer mehr zu einem einzigen zusammen wachsen. Die alten Knacker in den Konzernen wollen noch einmal so richtig schön absahnen. Und wer etwas dagegen tut, der ist ein Böser. Es ist nur die Diskussion erlaubt. Doch das wissen diese alten Knacker schon zur Genüge. Davor haben sie keine Angst mehr. Außerdem stehen alle Gewerkschaftsführer auf ihrer Lohnliste. Und weil das ja meist Männer sind, kann man sie mit Nutten filmen (siehe die dt. Autoindustrie) und dann erpressen. Dann kuschen sie schon. Die Masse der ArbeiterInnen ist somit heute völlig führerlos. Aber schreib das mal! Dann killen sie dich!

Nun ja, EU! Nichts für Ungut! Die nächste Geschichte mit ein paar neuen, von mir erfundenen „Fehlern“ kommt nun bald.

Beste Grüße
Euer buji, das stinkendste Bujerl auf unsere Zeit von Heute.
Dieser Kommentar kann zensuriert werden. Ich weiß, der Aufruf zur Gewalt zuletzt ist unüberhörbar.

 

Text, Text, wir brauchen Text! Was geht'n, Alder?
Text, Text, wir brauchen Text!

 

Liebe Chris, lieber Rainer, ich danke Euch daher in diesem Sinne für Eure Bemühungen. Macht weiter so, hört bloß nicht auf.

Was mich betrifft, so werde ich allerdings damit aufhören, meine Zeit mit Kommentaren zu verschwenden, auf die du ja doch nicht eingehst.
Ja, ich gebe zu: Ich bin ein Spießbürger, der aus einem Text irgendetwas herauslesen möchte, das ihn unterhält, aufwühlt, informiert.
Der Bujismus ist mir leider ein paar Stufen zu hoch. Leider? Oder nicht vielmehr zum Glück? Im Parterre wohnt es sich bequemer - man muss keine Einkäufe hochschleppen.


Mir war schon 1977 als 20-Jähriger bewusst, dass diese neue Welt der Sich-Selber-Schön-Sprech-Philosophen im Desaster enden würde.

Natürlich, natürlich. Alles scheiße, und ich hab´s euch schon vor 30 Jahren gesagt, bäh!

Also habe ich daraus die Publikumsverarschung, also die LeserInnenverarschung gemacht.

Die Intis der 68er-Generation haben gerne das „dumme Volk“ beschimpft, siehe die Publikumsbeschimpfungen unserer damaligen Aktionskünstler.

Ja, bloß, dass man dafür ein Publikum benötigt, das sich darüber empört. Tut mir echt leid, dir das so unverblümt sagen zu müssen, aber einer muss es ja tun.
Wenn ich nicht irre, fühlt sich eigentlich keiner hier auf den Schlips getreten, Mr. Prophet, Sir!

Ich verarsche in meinen Geschichten nun mal gerne die Intellektuellen des ganzen letzten Jahrhunderts.

Die werden sich ganz schön darüber ärgern, könnte ich mir vorstellen.

Die 38er-Intis (die Nazis und die Stalinisten) waren schon vom philosophischen Standpunkt her perfekte Massenmörder.

Was mit deiner Geschichte was zu tun hat?

Wenn heute ein europäischer Intellektueller zufällig Zeuge einer Vergewaltigung wird, zB in der öffentlichen Straßenbahn, dann schaut er nur aus den Augenwinkeln hin und steigt bei der nächsten Haltestelle schnell aus. Wenn es gut geht ruft er dann die Bullen über sein neues Handy, auf das er ja so stolz ist.

Ja, das regt mich auch irrsinnig auf! Umberto Eco hat damals nicht einmal die Polizei gerufen, sondern ist auf eine Pizza gegangen.

Unsere uns geistig anführenden Intis haben jegliche Zivilcourage aus unserer westlich zivilisierten Welt hinaus geschrieben, und wenn das Jemand ganz offen sagt, dann fällt man über ihn her und killt ihn gesellschaftlich.

Wer wäre das, zum Beispiel?

Und wenn ich deshalb irgendwo von irgendwem mit Dreck beworfen oder gar zensuriert werde, dann kümmert mich das einen feuchten Dreck. Ja, dann weiß ich, dass ich Alles richtig mache.

Weißt du was? Kunst darf alles - aber nicht alles ist Kunst.
Und bloß, weil man selber von seiner Genialität überzeugt ist und dies seltsamerweise keiner außer einem selber erkennt, ist man kein unfehlbares Genie. Behaupte ich mal.

Was Ihr wahrscheinlich nicht versteht könnt, ist, dass ich das ja bewusst mache! Ich überlege oft, bei einer Geschichte, wie muss ich sie schreiben, damit sie auch ordentlich aufstößt, damit sich der gewisse Leser, die gewisse Leserin auch angesprochen fühlt. Ich baue gewisse „schöne böse“ Worte ein. Geil!

Und was du nicht verstehen wirst können, ist, dass jedenfalls mir das durchaus bewusst ist. Nichtsdestotrotz erreichst du mich als Leser mit deinen pseudo-provokanten Texten nicht. "Alles ist scheiße, ihr seid alle verkappte Nazis, ficken, ficken, FICKEN!!!!"
Gähn ... da stößt mir ja eine Spam-Mail noch übler auf.

Schließlich soll Schreiben ja auch Spaß machen.

Schön, dass wenigstens einer Spaß an deinen Texten hat.

Also spiele ich den Bösen des Internets, und ich schwöre, es ist ein echt geiles Spiel.

Kommt mir ein bisschen vor wie einer dieser "bösen" Rapper aus gutbürgerlichen Vorstadtsiedlungen, der am Wochenende den Bösewicht raushängen lassen möchte und gar nicht merkt, dass ihn keiner ernst nimmt.


Dieses Internet-Dichter-Sein ist eine neue Dimension der Literatur, aber das wird wohl noch eine Weile dauern, bis das Alle begriffen haben.

Du bist uns halt immer 30 Jahre voraus, o weiser Buji, dessen Füße zu küssen wir unwürdig sind! Ommm....

Meine Geschichten sind meist Rechtschreibfehlerfrei, aber ich baue einen schweren Fehler ein, ja, ich mache so einen sogar zu einem Teil meines Stils. Dann schreibt mir jemand: „Ich möchte dich darauf aufmerksam machen, aber du hast in Absatz 3 Zeile 2 einen schweren Rechtsschreibfehler. Das muss heißen: …….!“ Ich mache das jetzt schon seit 1999 so, und niemand hat es geschnallt.

In der Schule haben die Lehrer auch nie geschnallt, dass ich die Antworten eigentlich alle wusste. Die hab isch voll krass verarscht, ey!

Ich habe mir immer gedacht: Ein Dichter, der von den Politisch Korrekten seiner Zeit nicht ab und zu zensuriert wird, so was ist kein echter Dichter.

Ja, eh. Und ein Hund, der nicht beißt, ist `ne Katze.

Früher habe ich dieses Spielchen ja viel intensiver gespielt, zB in der Leselupe.

Du bist ein Held, echt!

Die nächste Geschichte mit ein paar neuen, von mir erfundenen „Fehlern“ kommt nun bald.

Vielleicht freuen sich ja Bujisten (klingt ein bisschen wie "Putschist". Verstehste? Bujist! Putschist!!! Wahaha, ich lach mich wech! Ich bin ein Künstler! Ich bin genial!!!) darüber.

Dieser Kommentar kann zensuriert werden. Ich weiß, der Aufruf zur Gewalt zuletzt ist unüberhörbar.

Ah, da haben wir sie wieder: Diese grandiose Selbstüberschätzung! "Hilfe, ich werde zensuriert und unterdrückt von Internet-Nazis!"
Dies wäre dann mein allerletzter Kommentar zu einer deiner Geschichten. Meinetwegen kannst du diese Kapitulation als Erfolg an deine stolzen Banner der Erhebung in den Künstlerstand heften - wahrscheinlich hast du das eh schon vor 20 Jahren vorhergesehen.
Viel Spaß noch beim Laufen im Kreis - Hunden scheint es ja auch eine irre Freude zu machen, ihrem eigenen Schwanz nachzuhecheln.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi!

Jakob van Hoddis hat schon 1910 "Fehler" in seine Gedichte eingebaut, er hat Worte so verändert, dass sie mit einem "richtigen Wort" einen Reim ergeben haben, zB indem er einen Buchstaben ausgelassen, verändert oder einen Umlaut gebildet oder weggelassen hat. Seine Fehler wurden Teil seines Stils und von anderen Dichtern später übernommen. Die konservativen Literaturliebhaber haben aufgeschrieben und seine Werke für Unsinn erklärt.

Schiele hat der Ästhetik den Krieg erklärt. Den "alten" Zeichenlehrern seiner Zeit galt er als ein einziger "Fehler", der verbrannt gehört.

Als die ersten Jazzer absichtlich "falsch" gespielt haben, hat das den konservativen Musikliebhabern in den Ohren weh getan.

Ich liebe seit meinem 15. Lebensjahr die Expressionisten. Aber ich will ja nicht ihr Klon sein. Also mache ich neue Fehler zu einem Teil meines Stils. Heute muss ich darüber gar nicht mehr nachdenken, sie passieren einfach. Es gibt seit dem WTC kaum eine Geschichte, in der mir hiezu nicht ein kleines Fehlerchen passiert ist. Das Glücksgefühl dabei ist einfach unvorstellbar. Ich freue mich dann schon immer teuflisch vor auf die Reaktionen in den Foren. Das gilt auch für die neuen Wortkreationen. Ohne wenigstens einer einzigen in einer Geschichte wird diese nicht veröffentlicht.

Mit Fehlern zu arbeiten, das ist einfach geil. Ist das so schwer zu verstehen? Und außerdem: Kunst soll ja aufregen!

Aber ich verstehe es ja! Wenn man einem Gag auf den Leim gegangen ist, .... das darf nicht sein! Und es auch noch zugeben! Also bitte, WIR selber sind doch fehlerfrei! Also muss der Künstler ein Depperl oder gar ein Böser sein! Geil! Hahaha! Ich habe schon wieder einen Lachkrampf, hahaha.

Nun ja, EU! Und diese Geschichte hier hat ja anderswo ganz gute Kritiken bekommen. Dort treiben sich wahrscheinlich nicht gar so viele konservative LeserInnen herum.

z.B.: "deine Geschichten sind wie kleine Labyrinthe, sie fangen an einer Stelle an, schlängeln sich durch Handlung und Sprache, machen seltsame (und oft amüsante) Kehren und enden an unvorhergesehenen Orten.
Schön zu lesen, auch wenns manchmal "was für´n sexistischer Kram" in mir grummelt - ein Eindruck, der jedoch meist schnell wieder aufgehoben wird.
Der eingeflochtene Dialekt paßt - auch wenn ich z.B oft erst mal überlegen muß, was nun was bedeutet, bzw wie die Sprachebene einzuordnen ist.
Kannst ruhig weiter machen mit deinen Geschichten"

oder: "...... trotzdem, eigentlich ganz ok geschrieben, vielleicht ein bisschen zu übertrieben"

uswusf.

Und ja, buji ist ein Putschist! buji ist ein böser Sprachterrorist! buji möchte gerne so ein böser Osama bin Laden der Sprache sein. Und wenn dabei alle braven George W. Bushis, Chenderln und Bumpsfelds der Literatur verrückt werden, dann wäre das supersupi.

Auf die nächsten Lustigkeiten freut sich
Osama bin buji
Hahaha, Wahnsinn, ich lache mich noch eines Tages tot!

 

Das Schöne an der Kunst ist, dass man den größten Scheiß als eben solche bezeichnen darf.

 

Hagabungo!

@buji:

Oft waren diese Kritiken länger, wie meine Geschichten.
Welcher "große Dichter" hat diesen Satz geschrieben? Kannst Du eine Quelle für dieses Zitat angeben?

Jakob van Hoddis hat schon 1910 "Fehler" in seine Gedichte eingebaut, er hat Worte so verändert, dass sie mit einem "richtigen Wort" einen Reim ergeben haben, zB indem er einen Buchstaben ausgelassen, verändert oder einen Umlaut gebildet oder weggelassen hat. Seine Fehler wurden Teil seines Stils und von anderen Dichtern später übernommen. Die konservativen Literaturliebhaber haben aufgeschrieben und seine Werke für Unsinn erklärt.
Über den fand ich im Internet gerade folgendes Zitat:
Bei den Zeitgenossen hatte van Hoddis großen Erfolg, seine Lyrik wurde von den damaligen Literaturkritikern und Intellektuellen hoch geschätzt.

Gruß

Ben, der sich bereits eines Tages totgelacht hat.

P.S.: Bitte keine zehn Seiten 68er-Abscheu als Antwort, die Beantwortung meiner Eingangsfrage interessiert mich tatsächlich.

 

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