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Rosenmoos

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08.07.2020
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Anmerkungen zum Text

Dieser Text kann auf manche Leser verstörend wirken.

Rosenmoos

Das frische Moos umhüllte ihre nackten Füße. Fast schwebend rannte sie über den noch taufrischen Waldboden. Sie hielt an, atmete aus, legte sich auf den leicht feuchten Boden und blickte auf. Ein bläulich/lilafarbener Himmel war ihre Sicht. Sie lachte. So schön war es gewesen, damals mit ihrem besten Freund im Wald verstecken zu spielen. Damals war alles anders… Ein krachendes Geräusch riss sie aus dem Gedankengang. Es war ein Geräusch, welches normalerweise nicht im Wald zu hören war, aber es war auch kein verwunderliches. Es war der Klang der einem in die Ohren schallte, als wenn man eine vertrocknete Rose zermalmte. Sie stand auf, klopfte sich ab und sah sich um. Es war so schön friedlich, so leise… fast schon zu leise… Sie dachte, dass Geräusch wäre von einem Tier gekommen. Langsamer ging sie weiter. Es wurde kälter. Man konnte einen leisen Schrei vernehmen. Eine trockene in rotem Zeug, wahrscheinlich Farbe, getränkte Rose mit komisch warmen Dornen lag auf dem Weg. Sie war mitten drauf getreten. Sie sackte in sich zusammen auf den Boden und zog sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die merkwürdig warmen Dornen aus ihrem Fuß. Als sie den letzten Dorn herauszog betrachtete sie diese aufmerksam. Auf der flachen Seite des Dornes stand „Du“, auf der nächsten „stehst“ und auf der Folgenden „auf“, „der“, „Liste“. Erschrocken rutschte sie weg. Sie sprang auf und stolperte über einen Stein. Sie hielt sich an einem Baum fest. Sie nahm ihre Hände vom Baum. Dort war eine Liste zu finden. Mit „Rosen“ war sie betitelt. Die meisten Namen konnte sie nicht entziffern. Außer ihrem eigenen. Verstört stellte sie fest, dass der Baum eine Art Moos hatte, das sich wie vertrocknetes Fleisch anfühlte. Mit seichten Schritten umfasste sie den Baum. Sie fühlte etwas, was sich anfühlte wie ein Arm. Ängstlich schreckte sie zurück und betrachtete den aus einem anderen Blickwinkel. Mit Schrecken stellte sie ein halb verwestes, menschliches Skelett fest, welches an den Baum gekettet war. Ihre furchterfüllten Augen blickten auf ihre Füße, welche warmheißes, rosenmodriges Moos fühlten. Auch wenn sie sehr erschreckt war, trieb die Neugier sie tiefer in den Wald… oder viel mehr hatte sie vergessen wo es hier wieder raus ging. Sie fühlte ein schlingendes, glitschiges, kratzendes, schlangenartiges etwas ihr Bein hinaufkriechen. Sie schrie, bis ihr die verfaulte, rosenbuschartige Pflanze ihre tentakelartigen Arme um ihren Mund schlang. Sie fühlte wie ihre Haut, wie vertrocknete Rosenblätter, abblätterte und rosenrot wurde. Erst in diesem Moment bemerkte sie wie ihr die Dornen ins Fleisch stachen. In ihrem letzten Moment konnte sie noch weitere Menschen oder etwas was lebendig war neben ihrem Kopf kopfüber hängen sehen. Anstelle von Augen hatte diese Person Rosen, die anstelle von Augäpfeln die Augenhöhlen füllten. Sie ließ einen dumpfen Schrei los, der nur so laut war wie ein Rosenblatt, welches auf menschliche Haut fiel… Schweißgebadet wachte sie auf, fuhr sich durch die Haare und lehnte sich wieder zurück auf ihr Kopfkissen. Neben ihr lag eine mit Blut getränkte Rose…

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Mia K. ,
ich finde deine Kurzgeschichte an sich eigentlich schon ziemlich gut. Die Beschreibungen am Anfang lassen sich gut lesen und Spannung wird aufgebaut. Ein bisschen verwirrend fand ich die Stelle, wo alles in Fantasy überging, also die Stelle wo die Rose sich um das Mädchen schlang usw... Das war meiner Meinung zu viel auf einmal. Ich hätte das vielleicht ein bisschen mehr ausgestreckt...Also mehr so wie am Anfang beschrieben...Vielleicht hätte ich auch noch so eine Stelle eingebaut, wo das Mädchen sich fragt, wie das denn sein kann und was gerade passiert... Mir war kam das mit dem Fantasy-Teil zu plötzlich... Aber das ist nur meine Meinung … Ich fand die Wendung, als sich alles als Traum entpupte aber umso besser! Und der Fakt, dass da dann noch eine blutgetränkte Rose lag setzt dem Ganzen noch die Krone auf. Das ist wirklich eine gute Idee! :)
Liebe Grüße

 

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