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Rottöne

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08.12.2004
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Rottöne

Wenn ich diesen dreckigen Bastard in meine Finger kriege. Gut, es wird eine Weile dauern bis sie nicht mehr nach mir suchen, aber das ist es mir Wert.
Ein Geräusch schreckt mich aus meinen Gedanken. Irgendsoein Drecksviech, das was trinken will. Mit einem Tritt, in dem mein ganzer Hass und meine komplette Frustration sich kanalisieren, donnere ich gegen die Haustür.
"Mach auf du Drecksack! Mach die verdammte Tür auf!"
Nur das Rauschen des Wasserlaufes an der Rückseite des Hauses ist zu hören. Ich gehe um das Haus, nach einem Eingang suchend.

Selbst durch die Kopfhörer die ich trage kann ich ihr Geschrei gut hören. Das enttäuschte Frauen immer so laut sein müssen. Erst stöhnen sie das Haus zusammen und dann, wenn alles vorbei ist, die gesamte Nachbarschaft. Mir ist es egal. Cradle of filth dröhnt sanft wummernd mir zu einem kleinen Trip die Birne weg. Der Fussboden scheint im Takt mitzuwogen. Als mein Teppich nach mir greift, verlasse ich das Wohnzimmer. Ich schmeisse noch einen Trip, und denke die ganze Zeit angestrengt nach was ich vergessen habe. Ich will noch etwas erledigen. Irgendetwas habe ich vergessen. Ich stosse den Vorhang zur Seite und nehme ihm sein Weinglas weg. Die Boxen lecken wieder, die Musik versaut den weissen Teppich und überzieht ihn mit einem chaotischen Muster aus surrealen Farben.

Durchs Schlafzimmerfenster kann ich Ihn sehen. Er hat wieder diesen Blick drauf. Er kämpft mit dem Vorhang und reist dabei eine Kordel ab. "Rede mit mir!" brülle ich durch das schräggestellte Fenster. Verdammt, warum ist er nur so gleichgültig allem gegenüber. Also gut. Ich ziehe die Waffe aus der Handtasche.
"Hör mir endlich zu oder ich schiess dich über den Haufen!"
brülle ich vor Angst zitternd als ich die Waffe auf Ihn richte. Er sieht durch mich hindurch und tappt langsam auf das Fenster zu. Er öffnet das Fenster.

Sie steht am Fenster. Brüllt irgendwas von wegen hör mir zu. Das Fensterbrett bewegt sich wie ein Mund im Takt zu Ihren Worten. Völlig fasziniert von dem sprechenden Fenster, beschliesse ich es zu öffnen um zu sehen was dahinter wohl ist. Es ist nur sie, mit ausgestreckten Armen und zitternden Händen. Seltsam, dass das Bild sich nicht geändert hat, als ich das Fenster geöffnet habe. Der Musikverschmierte Teppich greift wieder nach meinen Füssen und ich stolpere. Ich stürze halb über das Fensterbrett und habe auf einmal etwas im Mund. Es ist hart und kalt, und es schmerzt. Rottöne dominieren mein Sichtfeld. Wie im Zeitlupentempo springe ich von der Fensterbank auf. Der kalte Gegenstand in meinem Mund ist immer noch da. Ich greife danach.

Unglaublich. Dieser kranke drogenabhängige Spinner hatte sich tatsächlich selbst gerichtet. Ich konnte garnicht schnell genug reagieren, als er das Fenster öffnete und herausstolperte.
Abartig war sein unbeholfener Versuch gewesen sich die Waffe aus dem Mund zu ziehen.
Rottöne dominierten mein Sichtfeld.

 

Nichts bestimmtes im Sinn, einfach nur eine verzweifelte Frau die mit einer Trennung nicht fertig wird.
Wenn die Geschichte eine Moral hat, dann "Nehmt keine Drogen" ;)

Ich hoffe sie gefaellt

Gruss Julian

 

Nur mal kurz vorab: Mir hat sie gefallen :D

Krasse Geschichte. Hab mal was ähnliches geschrieben (die Drogentypen-Sicht) aber mit der zusätzlichen Perspektive der Frau und dem hintergründig angedeuteten Streit der beiden Prots gewinnt die Geschichte ein ungeheuren Spannungsmoment, den du gekonnt auflöst. Der Abschlussbezug zum Titel ist super :thumbsup:
Nur reagiert die Frau für meinen Geschmack etwas zu kaltblütig.

Abartig war sein unbeholfener Versuch gewesen sich die Waffe aus dem Mund zu ziehen.
Und diesen Satz fand ich irgendwie in diesem Zusammenhang unpassend. Wie so abartig? Und wer hat nun abgedrückt?

Jetzt ist es doch ein längerer Kommentar geworden :) Aber gut find ich die GEschichte immer noch

lg
Hagen

 

du hast sofort mein Problem bei der Geschichte gefunden.

Der Typ schiesst sich selbst ab bei dem Versuch sich die Waffe aus dem Mund zu ziehen. Wie die Frau das findet hab ich noch nicht herausgefunden. Da bin ich mit einer Freundin auch schon ne Wiele drangesessen.

letztendlich ist uns nichts besseres Eingefallen.

Aber schoen dass sie dir gefaellt :)

Gruss Julian

 

hi dicker,
sag mal, wo bitte haben cradle of filth einen rythmus ;)
aber zur geschichte: ein irrer drogentrip ist wohl nichts wirklich neues und du schaffst es leider auch nicht dieses problem zu ändern.
deine geschichte ist was für zwischendurch. nicht schlecht, aber auch nicht herausragend. ein komplexeres thema würde dir wohl besser stehen. wie gesagt: ansonsten nicht schlecht

grüße...
morti

 

Hallo dicker!

Mit einem Tritt, in dem mein ganzer Hass und meine komplette Frustration sich kanalisieren, donnere ich gegen die Haustür.
Vielleicht besser, wenn so: Mit einem Tritt, in dem sich mein ganzer Hass und meine komplette Frustration kanalisiert, donnere ich gegen die Haustür.

Das enttäuschte Frauen immer so laut sein müssen. Erst stöhnen sie das Haus zusammen und dann, wenn alles vorbei ist, die gesamte Nachbarschaft.
Wenn alles vorbei ist dei Nachbarschaft. :confused: Das musst Du mir erklären.

Cradle of filth dröhnt sanft wummernd mir zu einem kleinen Trip die Birne weg.
Hätt ich auch ein wenig umgestellt. Cradle of filth dröhnt mir zu einem kleinen Trip, sanft wummernd die Birne weg. Sanft wummernd ist gut gewählt, verdeutlicht die Stimmung gut.

vergessen habe. Ich will noch etwas erledigen. Irgendetwas habe ich vergessen.
wiederholt sich

auf das Fenster zu. Er öffnet das Fenster.
er öffnet es. Hört sich besser an

Die Geschichte hat mir nicht so sehr zugesagt. Eine Mischung aus Fear And Loathing und einem Eifersuchtsdrama, finde ich unpassend.
Dein Schreibstil ist teilweise etwas holprig und der Ausdruck kann auch geschliffener sein. Einfach mal laut lesen - mehrmals, dann fallen Dir die Stellen schon auf. Einige habe ich ja angesprochen.
Als Krimi könnte ich mir die Story aber gut vorstellen.

Gruss

 

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