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Rotz

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13.11.2003
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Rotz

ROTZ

Richard und Ralf sind die besten Freunde. Eines Tages, während einer Busfahrt nach Frankreich, saßen sie- wie sie es bei jeder Klassenfahrt und sonstigen Veranstaltungen taten - nebeneinander. Ralf war müde. Seine Augenlider schwer, wie nasse Handtücher, die immer nasser wurden. Und so war es nicht verwunderlich, dass er es gerade mal zwanzig Minuten im Bus aushielt bis er schließlich sanft ruckelnd einschlief.
Richard grinste. Ach was würde er bei dieser Fahrt noch für einen Spaß haben. Er legte schon den Fotoapparat bereit, um die witzigsten Aufnahmen seines Lebens aufnehmen zu können, als ihm plötzlich etwas ins Auge stach.
Etwas was aus Ralfs Nase hing, als gehörte es schon immer dahin, nur das Richard zu blind war um es je zu bemerken.
Es war Blattgrün, mit einem Stich hermelingelb und einer Beschen Verzierung und wirkte unter bestimmten Umständen auch ästhetisch, aber Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und für Richard war das alles andere als ein Kunstwerk. Es war der pure Ekel.
Es war Rotz.
Richard sah, wie der Tropfen sich mit jedem schlafenden Atemzug, weiter nach vorne bewegte und sich dabei einen Weg über die feinen Haare bahnte und in einer zerstörerischen Wut die winzigen Hautporen in eine Welt des Grünen Horrors tränkte.
Richard begann leicht zu würgen, schluckte jedoch einmal kräftig, wobei sein Schlucken sich endlos durch den Hals zu ziehen schien.
Er setzte sich etwas gerader auf seinen Sitz und versuchte sich wieder zu besinnen.
Immerhin war das neben ihm sein bester Freund und Nasenschleim ist etwas ganz natürliches.
Auch er hatte ab und zu Schnupfen und brauchte ein Taschentuch um sich dem Schleim zu entledigen.
Aber das hier war Rotz. Purer ekelhafter Rotz.
Richard verzog sein Gesicht und versuchte an den widerlichen Schleim vorbei zu schauen.
Aber es klappte nicht. Auch wenn es eklig war, lag es doch in der Neugier des Menschen, Dinge die ihm Fremd sind genauer zu betrachtet.
Richard verabscheute sich dafür, dass er sich vor seinem besten Freund ekelte.
Immerhin haben sie schon so vieles durchgemacht und nie käme einer von ihnen auf die Idee, dass der andere Abscheulich wirken konnte.
Was sollte Richard jetzt bloß machen? Er war ratlos.
Ein lautes Kreischen ging durch den Bus. Elisa, das schönste Mädel der Klasse, wurde mal wieder geärgert und konnte sich ihren Frust immer öfters nur durch Schreien entledigen.
Richard riss die Augen auf und schaute zu seinem Freund. Wie sehr hoffte er in diesem Moment, dass Ralf seine Lider nicht hob. Dass er noch irgendwo im Traumland spazierte und diesen markant, lauten Schrei nicht gehört hatte. Richard biss sich fest auf die Lippe und tatsächlich, es schien so, als hätte Ralf den Schrei wirklich überhört.
Richard atmete einmal tief durch und schloss die Augen.
„Man, kann die dumme Lise nicht mal ihren Mund halten. Ich will pennen.“
Richard riss die Augen auf. Neben ihn schaute Ralf mit halb offnen Sehschlitzen zu ihm herüber.
Der Rotz bewegte sich bei jedem Atem, wie ein Herzschlag hin und her.
Richard war sprachlos.
„Man Alter, was hängt denn dir da aus der Nase. Das ist ja widerlich!“
Ralf verzog sein Gesicht und zeigte mit seinem Finger auf Richards Nase.
„Hier nimm ein Taschentuch! Man, Man. Warum bin ich bloß aufgewacht?“
Er gab Richard ein Taschentuch und kehrte ihm darauf den Rücken.
Richard saß noch genauso da, wie er es kurz nach dem Schrei tat. Verdutzt und Verwirrt.
Er schaute zu seinem besten Freund, der wieder seine Reise ins Traumland antrat und dann schaute er in das Fenster, was ein verzerrtes Spiegelbild, von ihm selbst zeigte.
Und er sah den Rotz, der aus seiner eigenen Nase hing.
Und Richard begann zu lachen...

 

Moin Fenar,

Ich machs kurz: Die Geschichte hat mir leider nicht gefallen. Zwar ganz nett geschrieben, aber ich konnte ehrlich gesagt nicht drüber lachen.
Der Humor basiert hier vor allem darin, den Leser zu ekeln und so zum Lachen zu bringen (vielleicht ähnlich Filmen wie "Verrückt nach Mary" oder so) - sowas hat bei mir noch nie funktioniert. Naja, Humor ist Geschmackssache, aber meinen hast du leider nicht getroffen.

 

Sorry, aber deine Story fehlt jeglicher Sinn für Humor. Liest sich mehr wie eine Drehbuchsequenz o.ä., vom sprachlichen Stil her aber halbwegs verkraftbar.

 

Hi Fenar!

Auch von mir kannst du leider kein Lob erwarten. So dermaßen flacher Ekel-Humor mit ganz flacher Pointe - da musst du lange nach jemandem suchen, den du damit zum Lachen bringst ( wobei ich mir beim Lesen nicht einmal im Klaren darüber war, was ich denn nun an dem Text witzig finden soll! )
Was das Sprachliche angeht - nun, das geht für einen Schreibanfänger gerade noch so, einem Fortgeschrittenen würde ich das um die Ohren hauen.
Du wechselst zwischen Grundschulstil ( "Richard und Ralf sind die besten Freunde", "Ralf war müde", "Man, kann die dumme Lise nicht mal ihren Mund halten" ) und verschachteltem Laberstil ( "Es war Blattgrün, mit einem Stich hermelingelb und einer Beschen Verzierung und wirkte unter bestimmten Umständen auch ästhetisch, aber Kunst liegt bekanntlich im Auge des Betrachters und für Richard war das alles andere als ein Kunstwerk" ) und dazwischen ist der Sprachstil zwar vernünftig, aber von so zahlreichen Fehlern durchsetzt, dass ich mich stirnrunzelnd durch den Text geholpert habe.

Beispiele:

"Richard und Ralf sind die besten Freunde."
Tempusfehler. Es sei denn, die Freundschaft ist Teil deiner Botschaft, dann könntest du das vielleicht in Präsens setzen.

"Eines Tages, während einer Busfahrt nach Frankreich, saßen sie- wie..."
Leerzeile vor Bindestrich!

"...dass er es gerade mal zwanzig Minuten im Bus aushielt, bis er schließlich sanft ruckelnd einschlief."
Komma einsetzen. Außerdem: Dass ein Fahrgast ruckelt, ist mir neu. Doch wohl eher der Bus, oder?

"Ach, was würde er bei dieser Fahrt noch für einen Spaß haben."
Hinter den Ausruf ein Komma setzen. Nicht bei, sondern auf dieser Fahrt.

"...als ihm plötzlich etwas ins Auge stach."
Missverständlich. Ich nehme das beim ersten Lesen wörtlich und muss mich hinterher korrigieren. Das hemmt den Lesefluss.

Und das waren nur die ersten sechs Zeilen! Danach nimmt die Fehlerdichte zwar ein wenig ab; der Anfang ist jedoch der wichtigste Teil der Geschichte, weil seine Qualität darüber entscheidet, ob der Leser weiterliest oder nicht. Du hättest also lieber zum Ende hin mehr Fehler gemacht...

"...und Nasenschleim ist etwas ganz natürliches."
Etwas ganz Natürliches.

"...und brauchte ein Taschentuch um sich dem Schleim zu entledigen."
Das heißt "des Schleims".

..."Dinge die ihm Fremd sind genauer zu betrachtet."
Die Fehler findest du mal selbst.

"...und konnte sich ihren Frust immer öfters nur durch Schreien entledigen."
Ihres Frustes. Wenn dir diese Wendung zu gestelzt ist, musst du den Satz anders formulieren. Das fette kleine s muss weg. Außerdem ist Frust nichts, das sich nach dem Geärgertwerden einstellt. Frustration stellt sich nach einem Misserfolg ein. Du kannst aber schreiben "...machte ihrer Wut durch Schreien Luft."

Undsoweiter, undsoweiter, undsofort. Wenn dir an dieser Geschichte etwas liegt, solltest du dich noch einmal daransetzen und sie gründlichst überarbeiten. Vielleicht findet sie dann ja Gnade bei einem Leser.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Fenar.
Der Text liest sich sauber und angenehm. Zwischendrin konnte ich mich eines leichten schmunzelns nicht erwehren. :D
Die Pointe ist zwar kein Knüller, aber alles in allem hat mir die Story gefallen. :thumbsup:
MfG
ET

 

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