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Samstag

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18.07.2005
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Samstag

Mit zwei voll bepackten Taschen kam ich von meinen Samstagseinkauf zurück. Ich war gerade im Begriff die Haustüre aufzuschließen, als ich zusammenschreckte. Das war eindeutig ein Klirren! Was ging hier vor? Hatte etwa Gina in der Küche einen Stapel Geschirr umgeschmissen?

Seit uns vor einer Woche meine Frau Erika wegen eines, so fand ich, belanglosen Streits Hals über Kopf verlassen hatte, lebte ich mit Gina alleine hier. 'Eigentlich', dachte ich mir 'ist es ganz gut, wenn Erika mal für ein paar Tage weg ist. Ich brauche einfach mal etwas Ruhe.' Aber von Ruhe konnte hier leider keine Rede sein. Nicht während der letzten Tage, und auch jetzt nicht. Immer ging es nur um Gina.

Ich öffnete vorsichtig die Türe, betrat die Diele und stellte erstmal die beiden Taschen ab. Aus Richtung Küche hörte ich jetzt ein leichtes Schnaufen. Das musste Gina sein. Sie hatte sich vor einigen Tagen eine Erkältung zugezogen, und war seitdem, auch ohne Verwendung von Echolot und Radar, immer bestens zu lokalisieren.

Die letzte Woche lebten wir etwas im Chaos. Vieles ging schief, einiges kaputt, und die Wohnung sah manchmal aus, wie nach einem Einbruch oder Erdbeben. Erika war immer derjenige Pol von uns beiden, der Ruhe in alle Geschehnisse brachte, immer wieder aufräumte und so manches richtete. Sie hatte sich nach ihrem Fortgang noch einmal kurz telefonisch gemeldet, um mir mitzuteilen, dass sie vorläufig bei ihrer Mutter bleiben wolle. Ich konnte das zwar nicht verstehen, akzeptierte es aber.

Ich nahm einige Dosen aus der Einkaufstasche und ging, an unserem Gäste-WC vorbei, in Richtung Küche. Die Türe stand offen und ich schaute hinein. Neben einer zerbrochenen Porzellanschüssel saß sie auf dem Boden und warf mir einen flüchtigen Blick zu, bevor sie ihr Gesicht leicht zu Boden senkte. Es folgte ein leichtes Schluchzen und ein treu fragender Blick.

Ohne ein Wort zu sprechen ging zu ihr hin, ließ mich auf gleiche Augenhöhe zu ihr auf meine Knie nieder, und stellte lautlos die Dosen auf den Boden. Ich konnte mir dabei ein Lächeln nicht verkneifen, rückte etwas näher zu ihr, und streichelte ein wenig ihren Nacken. Ich war mir zwar unschlüssig, ob sie das jetzt mochte, aber irgendwie spürte ich, dass das genau das Richtige war.

"Ich bin zurückgekommen! Und ich wollte dir als Überraschung eine Himbeergrütze zubereiten. Dabei bin ich ausgerutscht und die Schüssel ging zu Bruch", sagte sie mit leiser werdender Stimme. "Irgendwie war das ein sehr missglückter Versuch". "Absolut nicht missglückt! Ich bin froh, Erika, dass du wieder zurück bist", entgegnete ich ihr.

Im selben Moment kam Gina, laut kläffend und immer noch heiser, die Treppe herunter, zu uns in die Küche. Ich weiß nicht, ob sie sich mehr über den frischen Pansen in der Dose, oder über unsere zurückgekehrte Erika freute.

Die Himbeergrütze ließen Erika und ich Himbeergrütze sein. Wichtig war, dass wir wieder zusammen waren.

 

Hallo!

Also erstmal fand ich deine Geschichte nicht übel. Wobei mir der Anfang wesentlich besser gefallen hat, als der Schluss. Aber irgendwas stört mich, und verdammt, ich komm einfach nicht genau drauf.

Zu dem, was mir so aufgefallen ist:
"Ich konnte das zwar nicht verstehen, aber akzeptierte es." (das mit dem Zitieren hab ich noch nicht wirklich kapiert :( )
Klingt irgendwie holprig. Ich würde "akzeptierte es aber" schreiben


Ich musste den Text zweimal lesen um zu kapieren, dass Gina ein Hund ist. Ich dachte zuerst, es wäre die Tochter, obwohl mir schon einiges ziemlich seltsam vorkam :)

 

Was?
Entschuldige, das war nur meine erste Reaktion.
Ich lasse mal beiseite, daß das wieder so eine Geschichte mit einem Hund ist, den man aber als Mensch verkaufen will, damit der Leser überrascht ist. (Diese Geschichten liest man sehr häufig, glaub mir)
Aber was meine Verwirrung hervorgerufen hat ist folgendes: Dein Protagonist kommt mit der Dose Mittagessen herein, krault Gina (denkt man, denn erst schreibst du 'Gina', und dann 'sie') den Nacken, und dann spricht sie. Nur ist 'sie' auf einmal Erika.
Du scheinst deinen Leser wirklich um jeden Preis verwirren zu wollen. Und hat die Ehefrau wirklich einen treu fragenden Blick und dein Prot krault ihr den Nacken?
Mit ein bißchen mehr Inhalt und weniger Verwirrung fände ich die Geschichte besser.

 

Hallo Lars,

wieder einmal eine deiner Pointen-Geschichten.
Zuerst dachte ich auch es sei der Hund. Aber als er dann noch gesprochen hat, bin ich hinter die Lösung des Rätsels gekommen.

Einiges ist mir noch aufgefallen:

»Eigentlich« dachte ich mir »ist es ganz gut, wenn Erika mal für ein paar Tage weg ist. Ich brauche einfach mal etwas Ruhe.«

Zeichensetzung bei wörtlicher Rede, bei Gedanken vielleicht mit nur einem ' statt ";
'Eigentlich', dachte ich mir, 'ist es ganz gut, wenn Erika mal für ein paar Tage weg ist. Ich brauche einfach mal etwas Ruhe.'

Ohne ein Wort zu sprechen ging zu ihr hin, lies mich, auf gleiche Augenhöhe zu ihr, auf meine Knie nieder,

Ohne ein Wort zu sprechen ging ich zu ihr hin, ließ mich auf gleiche Augenhöhe zu ihr auf meine Knie nieder,

warum machst du danach einen Absatz (Absicht?)?

und kraulte ein wenig ihren Nacken.

Vielleicht wäre hier streichelte besser? Würde auf Menschen und Tiere passen.

»Ich bin zurückgekommen! Und ich wollte dir als Überraschung eine Himbeergrütze zubereiten. Dabei bin ich ausgerutscht und die Schüssel ging zu Bruch.« sagte sie mit leiser werdender Stimme.»Irgendwie war das ein sehr missglückter Versuch«. »Absolut nicht missglückt! Ich bin froh, Erika, dass du wieder zurück bist.« entgegnete ich ihr.

Hier ist wieder der Zeichensetzungsfehler bei der wörtlichen Rede.
"Ich bin zurückgekommen! Und ich wollte dir als Überraschung eine Himbeergrütze zubereiten. Dabei bin ich ausgerutscht und die Schüssel ging zu Bruch", sagte sie mit leiser werdender Stimme."Irgendwie war das ein sehr missglückter Versuch". "Absolut nicht missglückt! Ich bin froh, Erika, dass du wieder zurück bist", entgegnete ich ihr.

Diese Fehler hatte ich dir schon bei der Kritik zu deiner Geschichte "Sabina" aufgezählt. Aber du hast die Fehler weder bei der letzten Geschichte ausgebessert noch bei dieser beachtet.

Zusammenfassend kann ich nur sagen, eine kleine Auflockerung für Zwischendurch.

Eines möchte ich dir noch sagen. Du hast so viel ich sehen kann bereits drei Geschichten in ALLTAG geschrieben, aber auf keine der Kritiken reagiert. Noch nicht einmal ein "Danke schön". Auch hast du die Fehler, die aufgedeckt wurden oder die Anmerkungen, die von den Kritikern kamen, unbeachtet gelassen.
Also wenn du die nächste Geschichte einsetzt, ohne auf die alten zu reagieren, sehe ich keine Veranlassung mehr, dir eine Kritik zukommen zu lassen. Wahrscheinlich wird es den anderen Kritikern genauso gehen.

Gruß
bambu

 

Otherside schrieb:
Hallo!

Aber irgendwas stört mich, und verdammt, ich komm einfach nicht genau drauf.


so eine aussage ist keine grosse hilfe!

hallo lars,

dieser versuch geht daneben! chris schreibt es ja schon deutlich, du versuchst hier mit tricks anstatt mit literarischem können deine leser zu verwirren. du brichst einfach ein paar regeln (zurodnung der pronomen). diese regeln sollen aber gerade der verwirrung vorbeugen. also was für ein genialer geschichtenerfinder bist du, wenn du literarisch betrügst?

eine "legale" verwirrung geht nur, wenn der leser die freie wahl hat, in eine bestimmte richtung zu denken. seine eigene oberflächlichkeit verursacht die verwirrung, und diese oberflächlichkeit darf der schreiber ausnutzen. zum beispiel habe ich mal eine amokläufergeschichte geschrieben, bei der am ende deutlich wird, dass der "amokläufer" ein kind mit einer wasserpistole ist. der leser wird aufs keuz gelegt, aber er nimmt es mir nicht übel, weil ich an keiner stelle gesagt habe, dass es ein erwachsener ist, oder das es eine ernstzunehmende erzählung ist. du lässt aber den mann seine frau am nacken kraulen (typisch hund). du vertauscht die zu den pronomen zugehörigen personen. das ist keine schreibkunst.

sorry

barde

Das war eindeutig das Klirren von Geschirr! Was ging hier vor? War etwa Gina, so ungeschickt wie sie nun einmal war, im Halbschlaf in der Küche gegen einen Stapel Geschirr geraten?

"Geschirr" ist doppelt. vielleicht "Spüle" für das 2. "Geschirr?
"Halbschlaf"? schläft sie bis in den mittag?
muss sie als ungeschickt definiert werden?

Neben einer zerbrochenen Porzellanschüssel saß sie auf dem Boden.

oh, drehe die beiden satzteile hier bitte um

Sie warf mir einen flüchtigen Blickkontakt zu mir und senkte etwas ihr Gesicht. Ein leichtes Schluchzen und ein treu fragender Blick warfen sich mir entgegen.

"Blickkontakt" >> "Blick
das 2. "mir" ist zu viel
bei einem hund reden wir eigentlich nicht vom gesicht, sondern von "Schnauze", "Kopf" oder "Nase"
der 2. teil des 2. satzes ist eine sinnwiederholung zum 1. satz

Ohne ein Wort zu sprechen ging zu ihr hin, lies mich, auf gleiche Augenhöhe zu ihr, auf meine Knie nieder,
und stellte lautlos die Dose auf den Boden.

hinter "ging" ein "ich"
"lies" >> "ließ"
hinter "mich" kein komma
hinter "ihr" kein komma

Im selben Moment kam Gina, laut kläffend und immer noch heißer, die Treppe herunter, zu uns in die Küche.
"heißer" >> "heiser" ?

 

Hallo Otherside, Chris, bambu und Barde,

hatte gar nicht damit gerechnet, dass in so kurzer Zeit schon gleich 4 Antworten zusammen kommen. Aber umso besser! Zuerst also mal besten Dank und vor allem ein Sorry an bambu. Leider habe ich "Samstag" eingestellt, bevor ich deinen Kommentar zu "Sabrina" beherzigen konnte, daher auch wieder die gleichen Fehler. Jaja, die indirekte Rede. Ich hoffe, dass ich das das nächste Mal besser mache.
Jetzt noch vielleicht zu den Bemerkungen von Barde: Der direkte Schwenk von der "Dose mit Ginas Mittagessen" auf "Sie" (Erika) war mit Sicherheit verfehlt, das gebe ich gern zu. Habe das Ganze jetzt hoffentlich etwas entschärft, wenngleich der Leser vielleicht immer noch zu sehr und zu unrecht auf den Hund gebracht wird, der es ja gar nicht ist.

Ich denke, dass mir eure Kommentare hier schon ein wenig (oder auch ein wenig mehr) weitergeholfen haben. Falls ihr aber noch was auffällt, einfach her damit ...

Danke, Lars

 

Hallo Lars,

na also, klappt doch mit den Antworten.
War übrigens nicht böse gemeint, aber es nervt doch, wenn man bei seinen Kritiken immer wieder die gleichen Fehler aufführen muss.

Also nichts für ungut, wenn mein Ton vielleicht etwas barsch geklungen hat. Aber es hat genützt!!! *smile*

Auf bald
bambu

 

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