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Sankt Nikolaus

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11.12.2003
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Sankt Nikolaus

Sankt Nikolaus (er hiess wirklich so) war kein sehr reicher Mann, er war eher arm. Auch war er nicht sehr gross, sondern ziemlich klein. Um genau zu sein war er einen Meter und siebzig Zentimeter gross, also halt schon ziemlich na ja. Das war einer der Gründe, warum er oft bei Frauen aneckte. An diesem Abend war er mit Brigitte Kraus verabredet. Sie war Kassiererin im Dorfladen, und darum war sie so gut wie jedem im Dorf bekannt.
Sankt sass mit Brigitte im „Edlen Wellensittich“, einem ziemlich noblen Restaurant im Zentrum des Dörfchens. Er hatte sie auf ein teures Essen und einen edlen Wein eingeladen, und so sassen die Zwei sich nun gegenüber an einem Zweiertisch und plauderten über verschiedene Dinge, über die Leute vom Land eben so redeten. Wetter, die Ernte, Skandale und Gerüchte und noch viel mehr. Gesprächsstoff war also mehr als genug vorhanden, doch Sankt wartete auf den richtigen Moment, um Brigitte seine Liebe zu gestehen. Sankt hatte dasselbe bestellt wie Brigitte, und sagte danach ganz überrascht „Nanu, wir haben dasselbe bestellt! Menschenskind, wir haben ja so viel gemeinsam!“ Das sollte ein erster Annäherungsversuch sein, und tatsächlich erwiderte Brigitte ihn mit einem Lächeln.
Sankt war den Umgang mit Menschen nicht gewohnt, da er schon als Kind viel gehänselt und ausgestossen geworden war. Er hatte nie gelernt, mit Menschen richtig zu kommunizieren, und war dadurch psychisch sehr instabil. Enttäuschungen konnten in ihm regelrecht Welten zusammenstürzen lassen, oft reagierte er auf Misserfolge, in welcher Hinsicht auch immer, mit starken Aggressionen.
Bereits beim Bestellen des Essens merkte Sankt, dass der heutige Abend wohl nicht so verlaufen würde wie er es sich gewünscht hatte. Trotzdem wollte er sein Bestes geben und Brigitte erobern.
Inzwischen war es kurz vor elf Uhr, als die beiden fertig gespeist hatten und nun noch an den Weingläsern saugten. „Du, Brigitte“, sagte Sankt endlich. „Ich muss dir was sagen.“
„Und was denn, Sankt?“, wollte Brigitte wissen.
„Ich liebe dich. Du mich auch?“, schoss es aus Sankt heraus. Er wollte es eigentlich langsam angehen, doch als das Ventil in ihm nun endlich mal einen Spalt offen war, sprudelten seine ganzen Gefühle auf einmal heraus.
„Nein, eigentlich nicht. Bist schon in Ordnung, und das Essen war auch gut, aber mehr ist da nicht zwischen uns, ok? Sowieso bin ich müde und muss gehen. Danke fürs Essen, machs gut!“, sagte Brigitte trocken. Dann stand sie auf, nahm ihre Handtasche und verliess aufgebracht das Lokal.
Sankt nahm ihr Weinglas und schnupperte daran. „Ach, ich glaube, ich kann noch ihren warmen Lippenstift auf dem Glas riechen...“, dachte er. „Brigitte...“
Dann trank er den restlichen Wein aus ihrem Glas und bezahlte das Essen. Nach einigen Minuten stand er schliesslich auf und ging nach Hause. So hatten schon viele Abende für ihn geendet.
Zuhause sah er sich noch „Die purpurnen Flüsse“ auf DVD an und ging dann ins Bett. Er träumte von Brigitte...

Ende

 

Danke für deine konstruktive und hilfreiche Kritik. Wäre die Geschichte deiner Meinung nach unter "Humor" besser aufgehoben? Oder Seltsam? Vielleicht kannst du mir wenigstens in dieser Hinsicht einen sinnvollen Tipp geben.

Mit noch freundlicherem Gruss

Norther

 

Hallo Norther,
also, ich weiß nicht recht was die Geschichte soll.
Keine Romantik, keine Erotik, keine Spannung, eigentlich auch keine Handlung….
Einfach nur ein Text.
Zunächst lässt der Name Deines Prot. auf einiges hoffen, dann kommt aber nix.
Einen Tipp, wohin die Geschichte soll, kann ich Dir auch nicht geben. Bau eine interessante Handlung auf und entweder Romantik oder Erotik mit ein und man wird was finden.
Sorry, aber so sehe ich das.

Gruß
3

 

Hallo Dreimeier
OK, also ich wollte eigentlich eine Geschichte schreiben, die irgedwo ein wenig (nicht zuviel) Spannung aufbaut, vielleicht dass es zwischen den beiden mal zu knistern scheint, oder dass Sankt dies zumindest meint. Dann aber wollte ich die Geschichte wirklich ganz trocken enden lassen, das ist also Absicht dass es wenig Romantik hat. Vielleicht war ich aber etwas gar geizig mit dem Spannungsaufbau, aber auf jeden Fall wollte ich darauf hinaus, dass Sankt am Schluss mit leeren Händen wieder heimgeht, wie dies schon so oft der Fall war und auch noch oft sein wird.
Vielleicht war auch der Name etwas zu auffällig und lenkt zu sehr vom eigentlichen Inhalt ab. Die Geschichte sollte auch durchaus so eine Art trockenen Humor haben. Naja vielleicht passt sie auch einfach nicht in diese Sparte.
Deine Tipps von wegen Handlung und vor allem Romantik merk ich mir, vielleicht überarbeite ich den Text sogar.

Danke und Gruss

NOrther

 

Hallo Manuel

Danke für deine Mühe, aber wirklich helfen tut mir eigentlich nur dieser Punkt:

Das Scheitern des Abends sollte eine Art Pointe darstellen, doch ist ab dem Satz "[...] doch Brigitte erwiderte ihn nur mit einem müden und künstlichen Lächeln" klar, wie die Geschichte enden wird.

Denn da hast du wohl Recht, das habe ich jetzt beim Durchlesen selber gemerkt. Damit schlage ich den Spannungsaufbau sozusagen halb tot, also im symbolischen Sinne. Also da werde ich mir vielleicht etwas anderes einfallen lassen. Da wäre ich wahrscheinlich nicht drauf gekommen.

Deine anderen Kritikpunkte finde ich zwar nachvollziehbar, möchte ich aber so lassen weil ich das alles bewusst geschrieben habe, auch wenns dir nicht gefällt.

Also danke und Gruss

Norther

 

Ach ja, der Name des Protagonisten ist vielleicht wirklich etwas unglücklich gewählt, auch da werde ich mir nochmals Gedanken machen.

 

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