Was ist neu

Schatten meiner Selbst

Mitglied
Beitritt
04.12.2007
Beiträge
5

Schatten meiner Selbst

Schatten meiner Selbst

Ach ist es schon wieder so früh? Oder bin ich einfach zu spät aufgewacht? Bis tief in die Nacht hinein habe ich geschrieben, aber ob es etwas geworden ist?
Ich denke eher nicht, dazu war viel zu wenig Zeit. Auch wenn ich es versucht habe, viel bleibt nicht, woran ich mich hängen kann. Worte vermögen halt nicht das zum Ausdruck zu bringen, was sich in meinen Welten abzuspielen vermag.
Vielleicht sollte ich es daher lieber lassen. Es bringt doch eh nichts! Ich weiß zwar das die Zeit davon läuft, aber ich kann es einfach nicht. Ich kann es nicht zu Ende bringen. Dafür bin ich zu schwach, zu monoton. Zu abgelenkt?!
So wenige Worte getunkt in Buchstaben und Phantasiewelten, sind doch allzu schwer zu sagen.
Oder es ist es nicht eher so, dass ich schneller laufe als die Zeit? Bin ich es nicht, der sich selbst die Kraft raubt und alles zu Grunde gehen lässt? Bin ich der Schuldige in dieser gemeinen Posse?
Oder schlafe ich einfach nur noch? Wo ist mein Bett, mein Zimmer, meine Gedanken von vorhin? Hat sie wohl wieder jemand gestohlen. Und nun liegen meine Hoffnungen in Ketten in einem stinkenden, triefenden Loch und wollen nicht mehr sein. Wollen nicht mehr zu mir zurück finden, wobei ich doch all die Jahre versucht habe, es ihnen beizubringen.
Es ist alles unnütz, wenn man nicht kämpfen will, wenn man nicht für seine Träume bluten will.
Doch, wie soll ich bluten, wenn ich tot bin. Fort von allem, was mir lebenswert erscheint? Sollte es etwa so zugrunde gehen. Es tut mir leid!
Für mich ist immer Nacht! Egal was passiert! Es könnte alles so einfach sein, wenn die Last nicht zu schwer wäre.
Dabei begehre ich sie doch so sehr. Alles würde ich dafür geben, bei ihr zu sein.
Ihre Haut zu fühlen, ihre Wangen zu streicheln, ihr durch ihr langes, blondes Haar zu greifen und dann würde ich sie...!
Nein, es ist ein Trugschluss, meiner Selbst. Es wird nicht..., aber wenn ich fest daran glaube, dann... könnte ich... ja dann könnte ich sie vielleicht küssen.
Denn, wenn ich meine Augen schließe, ist alles so wie ich es will. Und niemand ist da, der mich verachten könnte, der mich peinigen und niedermachen könnte. Nur Sie und Ich!
Im Einklang! Als ein Bild! Gemalt mit unseren eigenen, erdachten Farben und Formen! So soll es sein, so soll es werden! Ich sehe es schon direkt vor mir, wie sie mir gegenüber tritt und mir lange in die Augen schaut.
Und dabei vergesse ich dann alles. Alles was mir schwer fällt zu sagen, alles was mir schwer fällt um zu sein.
Und dann wenn sie ihren Mund öffnet, schmecke ich ihren Atem und sie formt ihre Lippen zu Worten! Sie spricht zu mir, sie betört mich! Sie liebt mich... nicht!
Denn, alles was ich sage, alles was ich tue, alles was ich mir erträume ist nicht mehr, als ein Schatten meiner Selbst. Er ist mir zuwider. Er unterdrückt meinen Mut.
Oder ist er es dem ich vertraue, den ich liebe, da ich mich schon so sehr lang begleitet und nicht von meiner Seite weichen will.
Sollte ich vielleicht bei ihm bleiben und nicht Phantastereien hinterher jagen? Schützt er mich vor dem Desinteresse der Anderen neugierigen Beobachter?
Es ist sinnlos! Denn gleich, wenn es wieder Nacht wird, dann..., dann werde ich wieder gegen meinen Schatten klettern und ich weiß eh schon wer gewinnt.
Und zwar der, der nicht alles so abscheulich ernst nimmt!

 

Hey,

durch den letzten Satz kriegt das ganze noch so eine ironische Wendung, aber das ist mir dann ja auch wurscht, weil eine Zeile Ironie nicht die siebzig Zeilen Text jetzt "ironisch" werden lässt. Die musste ich ja trotzdem lesen. Vorher schon. Und der Text nimmt sich eben furchtbar ernst.
Detailanmerkungen gäbe es ne ganze Menge, das fängt bei Kommafehlern an und hört bei unsauberen Formulierungen dann irgendwann auf.
Aber die spar ich mir einfach (weil's wieder ne halbe Stunde Arbeit wäre und ich nicht weiß, ob du daran überhaupt Interesse hast), nur noch so viel: Wenn in einem Text steht, dass man das, was man sagen möchte, nicht sagen kann, dann frag ich mich: Warum zum Geier soll ich den Text dann lese? Da steht: Das, was ich sagen will, kann ich in Worten nicht ausdrücken. Ja, mein Gott, dann steht da also nichts? Es ist mir schon klar, was damit gesagt werden soll, aber diese Formulierung mit der Armut der Sprache ist in einem Text fast immer unvorteilhaft.
Und dann mittendrin taucht auf einmal diese Angebtete auf, die kommt so quasi aus dem Nichts, ist dann hier eine Frau da, die begehrt wird, boah nee. Also für mich war's nix.

Tut mir leid
Quinn

 

Hi Quinn, ich wollte nur mal kurz auf deine Antwort reagieren. Und ich finde es in keinster Weise schlimm was du schreibst, da es deine Meinung wiederspiegelt. Aber der letzte Satz, sollte die Zerissenheit der Person aufzeigen. Sie erkennt das sie alles zu ernst nimmt und sich damit nur selber straft. Die "unsauberen" Formulierungen sind gewollt. Mir ging es nicht um schön schreiben, sondern um das was die Person wirklich sagt.
Zudem ist es das was er nicht sagen kann, doch trotzdem von mir hevorgehoben. In den Bildern die er sieht.
Und die Dame um die es geht, ist von Anfang an das Thema und taucht nicht einfach erst irgendwann auf. Sie ist doch der Teil, der ihm in seinem Leben so zu schaffen macht.
Aber vielen Dank, für die Kritik. :)
Modulok

 

Dabei begehre ich sie doch so sehr. Alles würde ich dafür geben, bei ihr zu sein.
Hier taucht sie auf. Ungefähr in der Mitte des Textes. Bis dahin war es allgemeiner Weltschmerz.

Und, bitte. Wenn ich noch einmal hören muss: "Es ist absichtlich unsauber geschrieben", "Es ist absichtlich langweilig", "Es ist absichtlich schlecht", dann werd ich zum Hirsch. Wenn du mal zwanzig Geschichten hier gepostet hast, die wahnsinnig unterhaltsam und toll und sauber waren, dann kauf ich dir das ab mit dem "absichtlich unsauber", aber vorher: Keine Sekunde. Ehrlich nicht.

 

Hallo Modulok

Ich möchte mich Quinn anschliessen, was den Schlusssatz betrifft. Wenn Du eine derart ernste "Geschichte" mit so einem Satz beendest, dann fühlt man sich als Leser irgendwie an der Nase herumgeführt. Kaum hat man sich in die Lage des Erzählers hineingefühlt, kommst dieser ominöse Schlusssatz. So ein bisschen nach dem Motto: "Nein, nein ganz so traurig und schlimm ist es in Wirklichkeit gar nicht. Ich hab ein bisschen übertrieben. Es geht mir eigentlich gar nicht so schlecht." Was genau wolltest Du dem Leser denn nun mitteilen? Dass man das Leben nicht so schwer nehmen soll? Meines Erachtens und meiner Erfahrung nach genügt ein einziger Satz selten bis nie, um jemanden davon zu überzeugen, dass alles gar nicht so schlecht ist. Meistens braucht es dafür etwas, woraus Hoffnung geschöpft werden kann. Aus Deinem Schlusssatz schöpfe zumindest ich keine grosse Hoffnung.

MacDuke

 

Re:

Es geht auch nicht um eine Aussage oder eine Lehre. Es geht nur um die Figur. Es geht nicht um irgendwelche Sichten oder Schreibstile oder sonst was. Es geht nur um das Gefühl und das selbst Belügen der Figur. Sie versucht sich selbst zu beruhigen und ruhig zu stellen.
Vergesst eine Aussage, man muss nicht immer etwas aussagen. Es geht nur um das Gefühl der Zerissenheit, das ist alles.

 

Hi,

das ist eine sehr lange und zähe Zustandsbeschreibung vom Innenleben einer Figur.
Mehr allerdings nicht und so frage ich Dich, warum stellst Du das hier rein, wenn Du diese Figur nicht verwendest. Wenn Du Ihr keine Entwicklung zugestehst, sie nicht handeln läßt?

Mich würde Deine Erwartung interessieren
- wartest Du auf jemanden, der "so geht´s mir auch immer / manchmal" sagt?
- oder war es eher für Dich, damit Du Deine Gefühle mal geordnet darlegen konntest?

Und nein, ich erkenne kein Selbstbelügen Deiner Figur, da es keinen Gegenpol gibt, an dem ich erkenne, wo die wahren Gefühl aufhören und das Belügen anfängt - abgesehen davon, daß ich dann noch immer nicht berührt bin, weil ich gar nicht weiß, wo das Problem (oder auch der Konflikt) liegt.

Grüße
mac

 

Hallo Modulok,

daß deine Figur so tragisch unter Liebeskummer leidet, was erst sehr spät in deiner Story zu erkennen ist und am Ende diese übertrieben dramatisch depressiv dargestellten Gefühlswelten mit einem völlig überflüssigen satirischen Satz killt, lässt mich als Leserin deprimiert im Regen stehen.
Ich hätte am Anfang der Geschichte dargestellt, dass der Prota einer nicht erwiderten Liebe hinterhertrauert und die hin- und hergerisse Gefühlswelt stilistisch klarer herausgestellt.
Ich kann nicht nachvollziehen, dass jemand, der nicht mehr um seine Träume kämpfen will und sich wie tot fühlt, am Ende alles auf die leichte Schulter nimmt.

MfG, Mariela

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom