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Schattenhände

Seniors
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31.10.2003
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Schattenhände

„Dean?“
Sie strich über die Falten der Bettdecke, die seinen Körper einhüllte, spürte seine Schulter.
„Dean!“ Sie rüttelte kräftiger.
Irgendetwas hatte sie geweckt. Der Schweiß, der sich zwischen ihren Brüsten gebildet hatte, begann zu trocknen, doch schlug ihr Herz immer noch so kräftig, dass sie meinte, es durch ihre nackte Haut hindurch sehen zu können.
Sie zog die Hand zurück. Dean rührte sich nicht. Im schwachen Mondlicht, das durch den Vorhang drang, sah sie ihn auf der Seite liegen. Abgewandt.
Sollte sie ihn wirklich wecken? Im Bett sitzend sah sie sich um, klemmte eine feuchte Haarsträhne hinter ihr Ohr. Der bis zum Boden reichende Vorhang wehte, ganz leicht nur; sie konnte dahinter das Fensterkreuz erkennen. Es schien sich ebenfalls zu bewegen. Was hatte sie geweckt? Alles war so wie immer. Die Regale, der alte Sessel ihrer Großmutter, der in der Ecke neben einer Standleuchte ruhte. Alles nur undeutlich, doch genauso wie immer. Hatte sie einen Albtraum gehabt? Sie versuchte, sich zu erinnern, doch hinter ihrer Stirn war es blass, hohl. Sie konnte nicht einmal sagen, ob sie überhaupt geträumt hatte.
Dean würde sie auslachen.
Und wenn er gar nicht mehr lebte?
Sie riss den Kopf herum, sah das bewegungslose Laken über dem bewegungslosen Körper. Ein gezwungenes Grinsen umspielte ihre Lippen. Für einen Moment war es ihr peinlich, einen solchen Gedanken überhaupt gehabt zu haben. Warum sollte er tot sein?
Sie legte ihre Finger wieder auf die sich abbildende Schulter unter der Decke. Warum tust du das? Er schläft lediglich!
„Dean?“, flüsterte sie sanft. Sie wollte ihn nicht wecken.
Der Körper unter dem Laken fühlte sich weich an. Schwammig.
Erneut riss sie die Hand zurück, drückte sie gegen ihre Brust, zwischen der sich wieder ein winziges Rinnsal Schweiß gebildet hatte.
Warum hörte sie ihn nicht atmen? Was, verdammt noch mal, hatte sie geweckt?

„Sarah, was tust du da?“ Er setzte sich auf. „Sarah?“
Die Silhouette ihres nackten Körpers zeichnete sich vor dem hellen Vorhang ab. Er konnte nicht genau ausmachen, ob sie ihn ansah oder hinausblickte. Ihre Arme hingen neben dem Körper. Dean erstarrte bei dem, was er dann erblickte.

Sie schwang ihre Beine aus dem Bett, zog die Zehen zusammen, als die Kälte des Laminatbodens ihre Haut berührte. Noch einmal blickte sie hinüber zu Dean, der seine leblose Position noch nicht verändert hatte.
Sie würde jetzt zur Toilette gehen, und wenn er sich bis dahin immer noch nicht bewegt hatte, würde sie ihn wecken. Sie streckte den Arm aus, um die Nachttischlampe anzumachen. Dann schrie sie.

Ihre Hände waren verschwunden! Dean schluckte, doch da war nichts in seinem Mund, was er herunterwürgen hätte können.
„Sarah …“ Seine Stimme war ein Krächzen. Was war das, das da vor dem Fenster stand?
Ihre Arme endeten an den Handgelenken, hingen direkt neben ihrem Gesäß, welches er jetzt, nachdem sich seine Augen an das Dämmerlicht gewöhnt hatten, deutlich erkennen konnte. Sie blickte also aus dem Fenster, genauer gesagt: gegen den Vorhang.
Sein Blick wanderte hoch, und jetzt wusste er, dass es sich hier nur um einen Traum handeln konnte. Ihre Augen funkelten genau in seine Richtung.
Dean stammelte irgendwas, wollte ihren Namen rufen.
Der verdrehte Körper ohne Hände setzte sich in Bewegung; und Dean stellte mit Grauen fest, dass Sarah – seine Sarah -, in etwa zehn Zentimetern Höhe über dem Boden schwebte. Seine Blase entleerte sich.

Auf dem Bett sitzend hielt sie ihre Arme vors Gesicht. Was war mit ihren Händen passiert?
Ein Kribbeln durchzog ihre Finger, sanften Stromschlägen gleich. Und durch ihre Hände konnte sie die Umrisse der Nachttischlampe ausmachen. Sie waren durchsichtig! Das Kribbeln wurde stärker. Heißer.
Sie stieß die Fingerspitzen gegeneinander, die augenblicklich verschmolzen, wie zwei aufeinander treffende Schatten.
Das Kribbeln kroch ameisengleich ihre Arme hinauf, und sie ließ ihren Körper zurück auf das Bett gleiten. Es war ein Gefühl wie Müdigkeit, das sie sanft einhüllte.
Sie schloss die Augen, konnte den Mond durch den geschlossenen Vorhang sehen. Sie stand vorm Fenster, und als sie die Augen wieder öffnete, sah sie Dean, der mit offenem Mund im Bett hockte. Er lebte!
„Dean.“ Ihre Stimme war so weich, zart.

Ein heiseres Fauchen drang ihm entgegen.
Dieses Ding, das einmal Sarah gewesen war, hatte das Fußende des Bettes erreicht, schwebte nun nach oben. Jetzt sah Dean das Gesäß seiner Frau ganz deutlich, sah die Rundungen, die er immer so geliebt hatte, immer so gern verwöhnt hatte. Wieder fauchte sie, und ein bestialischer Gestank nach Kadaver und Fäkalien schlug ihm entgegen.
Dean wollte schreien, zurückweichen, doch nichts funktionierte. Er war gelähmt.
Das Sarah-Ding schwebte jetzt knapp über der Matratze.

„Dean, was hast du denn?“ Leichtigkeit ließ sie lächeln. Was war mit ihm los? Warum sagte er denn nichts?
„Schatz.“ Sie stieg auf das Bett. Roch es hier nach Urin? „Schatz, geht es dir nicht gut?“
Ihr ganzer Körper war diesem Kribbeln verfallen. Ein Zentrum entstand an ihrer Scham, ließ sie kurz aufstöhnen. „Dean ...“

Jetzt schaffte er es doch, seinen Körper nach hinten zu schieben, doch war da nicht mehr viel Platz, bis der Rücken gegen die Wand stieß.
Das Wesen streckte seine Arme nach ihm aus. Arme ohne Hände. Oder waren da doch welche? Dean blinzelte. Finger waren zu erkennen. Schemenhaft, wie … Schatten.
Wieder öffnete das Ding den Mund; der faule Gestank ließ ihn würgen. Seine Beine begannen unkontrolliert zu zittern, wie nach einem Zehn-Meilen-Lauf. „Sarah“, würgte er hervor, als die Schattenhände in seinen Brustkorb eindrangen.

Sarah stöhnte, leise nur, dann ein wenig fordernder. Zärtlich berührte sie seine haarlose Brust, verschmolz mit ihm, drang tief in ihn ein. Ihre Hände öffneten ihn sanft, als würden sie ein großes Gebetsbuch aufschlagen. „Oh, Dean.“
Sie strich an ihm hinab, öffnete das Buch auch hier, legte sich hinein in diese heiße Feuchtigkeit, die ihre Hände zu verbrennen schien. Sie wühlte, ihr Stöhnen wurde zu einem Schrei. Sie schloss die Augen. Schrie weiter ...

„Dean?“ Sie strich über die Falten der Bettdecke, die seinen Körper einhüllte.
Irgendetwas hatte sie geweckt. Sie würde aufstehen und nach den Kindern sehen.

 

Moin Salem!

Schön, wieder was von dir zu lesen.
Auch wenn mich deine Geschichte etwas ratlos zurücklässt.

Kurze Zusammenfassung zum Verständnis:
Sarah erwacht aus für sie unerfindlichen Gründen mitten in der Nacht. Sie befürchtet, dass Dean etwas passiert sein könnte, hat aber auf der anderen Seite Hemmungen, ihn zu wecken. Dann merkt Sarah, dass mit ihr etwas nicht stimmt, sie beginnt sich aufzulösen? Das Ende verstehe ich so, dass sie Dean durch ihr Verlangen, durch ihre Berührung tötet. Oder soll das Ganze ein Traum sein, wie die Wiederholung am Ende impliziert? Oder ein Kreislauf?
Du siehst, inhaltlich habe ich noch etwas Erklärungsbedarf.

Atmosphärisch sagt mir deine Geschichte zu, allerdings stören mich die häufigen Perspektivwechsel. Zum einen werfen sie mich aus dem Lesefluss, weil ich jedes Mal umdecken muss, zum anderen lösen sie die anfangs aufgebaute Einsamkeit Sarahs auf. Das ist schade, denn gerade aus dieser Einsamkeit zieht die Geschichte ihre Atmosphäre.
Vielleicht kannst du die unterschiedliche Art der Wahrnehmung auch dadurch beschreiben, dass du einfach Deans Reaktion auf Sarah schilderst, z.B. das ängstliche Zurückweichen.

Ich halte mich mit meinen klugen Ratschlägen jetzt lieber noch etwas zurück, weil ich das Gefühl nicht los werde, die Geschichte inhaltlich nicht vollständig erfasst zu haben.

J

 

Moin Jorgo,

Mensch, das ging ja schnell. Schön, dass du dich an dieses kleine "Experiment" gewagt hast.
Der Perspektivwechsel ist (logischerweise) beabsichtigt. Die Verwirrung, die zwangsläufig hierdurch entsteht, übrigens auch.
Das Surreale der Geschichte sollte sich auch in seiner Form widerspiegeln.
Deans Sichtweise ist mMn nötig. Die Frage, die sich hierdurch aufwirft, ist ja die, ob es sich nun um einen Albtraum handelt oder nicht. Und: Wer träumt? Oder ist doch alles real?
Eines kann ich verraten: Es ist kein Kreislauf!
Ähnlich wie in den Perspektiven, verhält es sich mit der Zeitdarstellung. Die Geschichte verläuft nicht linear :schiel:

Atmosphärisch sagt mir deine Geschichte zu
Das freut mich riesig. (Es fiel mir übrigens nicht leicht, keinen Splatter dazustellen:D )

Danke dir für deine "Verwirrtheit" und deine Interpretation. Und natürlich fürs Lesen!

Gruß! Salem

 

Tach Z-P.

Vorab: Den Smiley am Ende im Bezug auf meine Geschichte, verstehe ich nicht so ganz ...:p

Ein Wergeist
:lol:
Der ist gut. Aber du hast Recht: Hab ich wirklich nicht so gemeint.

Hat mir aber trotzdem sehr gut gefallen: Schön schaurig, gut geschrieben, viel Stil und Atmosphere in so wenig Zeilen - Respekt!
Das ist schön. Mir war heut einfach nach was Kurzem.

Bezüglich der Interpretationsmöglichkeiten ... hm... sicherlich gibt es mehrere. Könnte ja z.B. ein Wergeist ...:D
Ne, im Ernst, ich hab eigentlich nur eine. Wenn es aber jemand anders sieht und sich trotzdem unterhält, dann freut es mich natürlich.

Dank dir vielmals für deinen Kommentar.

Gruß! Salem

 

Moin Salem!

Ich noch einmal kurz:

Ähnlich wie in den Perspektiven, verhält es sich mit der Zeitdarstellung. Die Geschichte verläuft nicht linear.
Okay, ich kann mir vorstellen, dass der Anfang der Geschichte beispielsweise nicht der Anfang der Handlung ist. Dass Sarahs Aufwachen, ihre Sorge um Dean eher das Ende als der Anfang der Handlung ist.
Allerdings muss ich sagen, dass ich mir dann (und auch, wenn meine Interpretation falsch ist) mindestens ein, zwei Indizien (mehr) wünschen würde. Die zeitliche Einordnung könnte man über ein übergeordnetes Element regeln, z.B. den Stand des Mondes oder dergleichen.

In der momentanen Form ist der verursachte Grad der Verwirrung nämlich auf der Grenze zwischen interessant und anstrengend. Vielleicht fällt dir ja etwas ein, dass das Ganze wenigstens etwas leichter einordbar macht.

J

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Salem

Nun, ich mach es mir mal gaaanz einfach. Für mich haben die beiden jeweils einen Alptraum. Diese Träume ergänzen sich aber, sind sozusagen auf einander abgestimmt. Auch wenn die Lösung eine andere sein sollte, würde mir die Idee, wie ich sie herauslese, ganz gut gefallen. Vielen Dank, dass Du auf die billigste Form des Horrors, nämlich Splattern und Ekeleffekte verzichtet hast. :huldig:

Tolle Athmo!

Dies noch:

Im Bett sitzend, sah sie sich um
Ohne Komma

schien so, wie immer
Ebenfalls

konnte sie die Umrisse der Nachtischlampe ausmachen
War da noch eine Nachti-Schlampe im Raum?? :hmm:

Sarah-Ding
Schöne Wortkreation, die ich aber wegen der Exotik nur einmal anwenden würde :kleinscheiß:

drang tief in ihm ein
Ihn? Vielleicht meinste ja wirklich „ihm“. Ja, könnte auch gehen.

Beste Grüße
nic

 

Moin Jorgo nochmal.

In der momentanen Form ist der verursachte Grad der Verwirrung nämlich auf der Grenze zwischen interessant und anstrengend. Vielleicht fällt dir ja etwas ein, dass das Ganze wenigstens etwas leichter einordbar macht.
Der Einwand ist verständlich. Ich werd morgen oder am Wochenende mal was einbauen. Gute Idee!

Hi nictita.

Vielen Dank, dass Du auf die billigste Form des Horrors, nämlich Splattern und Ekeleffekte verzichtet hast
Die billigste Form????:xxlmad:
Du weißt, dass das eigentlich mein heimliches Steckenpferd ist?!;)

Auch wenn die Lösung eine andere sein sollte, würde mir die Idee, wie ich sie herauslese, ganz gut gefallen.
Wie gesagt, der Leser muss ja nicht immer mit dem Autor einer Meinung sein, bezüglich der "Lösung" seiner Geschichte. Deine Interpretation gefällt mir.

Vielen Dank fürs Fehlerraussuchen. Werde sie gleich mal berichtigen.

Gruß! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Die billigste Form????:xxlmad:
Du weißt, dass das eigentlich mein heimliches Steckenpferd ist?!;)
Klar wusste ich das ... :Pfeif:

Wer aber so eine gelungene Gruselathmo erzeugen kann, sollte sich zur Abwechslung auch mal in Eingeweiden suhlen dürfen und dazu ein Tässchen halb geronnenes Blut schlürfen. :wein:

All the best
nic

P.S. ich erinnere mich an "Wettschulden sind Ehrenschulden". Kurz bevor es eklig wurde, endete die Geschichte :lol:

 

Hallo salem,

Mir gefällt es, wenn es kniffelig ist. Kann es sein, dass Dean und Sarah sich zu einer jeweils anderen Zeitzone auseinanderleben? Ich stelle mir deren Leben zeitlich zweidimensional, als einen Kreis vor, der sich aus unerklärlichen Gründen (Weil die Zwei-Dimension es nicht veranschaulichen kann) teilt und auseinanderdriftet, so dass zwei Kreise entstehen, die sich noch überschneiden. Die Schnittmenge der beiden Kreise , um einen Begriff aus der Mengenlehre zu verwenden, ist deine Geschichte, in der beide den anderen aus einer anderen Zeit noch erfassen.
Gerne gegruselt.

Goldene Dame

 

Hi Salem


Ich muss gleich mal sagen, dass ich die Geschichte nicht verstehe. Nicht mal ansatzweise. Jedes Mal, wenn ich denke: "Jetzt hab ichs" flutscht es mir wieder durch die Finger. Das ist eine von diesen Geschichten, bei der ich das Gefühl habe, dass ich sie verstehen könnte, aber irgendetwas immer und immer wieder überlese, um es letztendlich auch zu tun.
Deshalb inhaltlich: ?


Stilistisch: Schön, schön. Der Gebetsbuchvergleich ist toll, mehr braucht es in so einer kurzen Geschichte auch gar nicht. Toll geschrieben, zurückhaltend, nicht so "angreifend" wie sonst. Gefällt mir. Passt zu dem Thema (das ich, nur um es nochmal zu erwähnen, nicht verstehe :D ).


Deshalb: Hat es mir gefallen: ?

Klär mich auf. :)


Tamira


begann zu trocknen, doch schlug ihr Herz immer noch so kräftig, dass sie meinte, es durch ihre nackte Haut hindurch sehen zu können.
... doch ihr Herz schlug immer noch so kräftig ...
Sie versuchte, sich zu erinnern, doch hinter ihrer Stirn war es blass, hohl.
finde ich beide ganz schön unpassend

 

Zitat:
Sie versuchte, sich zu erinnern, doch hinter ihrer Stirn war es blass, hohl.

finde ich beide ganz schön unpassend


@ tamira
salem will aber damit auch ihre äußere Erscheinung in der optischen Wahrnemung aufzeigen. Will sagen: die Stirn ist blass und hohl nur die Prot bemerkt es irgendwie nicht.

 

Hallo Salem.
Manche Marken tragen Qualität, so auch hier.
Zunächst: Das einzige, das mir nicht ganz zusagte war der Schluss.
Warum? Nun, es ist zwar zweifelsohne klassisch, dass man aufwacht und einem die Fantasie einen streich gespielt hat (und vielleicht wacht man wieder auf und wieder und wer weiß wieoft man noch aufwachen kann), aber das nimmt den ganzen Horror und mine bescheidene Wenigkeit hatte eher erwartet, dass sich die beiden gegenseitig zerfleischen, aus Lust, aus Wahnsinn und aus Träumerei.
Klasse, wie du die beiden Positionen ergänzt, wie du zwei menschen das Geschehen erleben lässt!
Ich fühle mich inspiriert!

Wir sehen uns :)
Sam Caracha

 

Moin Salem!

Kurze Geschichte, kurze Antwort. Hat mir extrem gut gefallen, vor allem der Twist am Ende und das herrlich horrorhafte Ausmalen des Geschehens.

Etwas irritiert hat mich jedoch der Perspektivwechsel, ich hätte "die Wahrheit" etwas objektiver erzählt und nur nebenbei erwähnt, dass er in Wirklichkeit nicht schläft sondern wach ist.

Eine Erklärung zum Schluss (ist Sarah eine Art Vampir etc.) ist ebenfalls absolut unnötig und würde die aufgebaute Atmosphäre nur zerstören, das Wissen um Sarahs Andershaftigkeit reicht aus.

Also, nochmal Kompliment für die gelungene Kg.

Ciao, Marvin

 

Entschuldigung, wenn ich mich einfach mal dazwischen schalte, aber kann mir irgendjemand hier den Plot mal in ein paar Worten zusammenfassen?
Interessieren würde mich vor allem die bereits von Salem aufgeworfenen Fragen "Wer träumt?", "Was ist real, was nicht?" und vor allem, welche Abschnitte stellen Rückblenden dar, welche Erzählen chronologisch?

Antworten auch gerne per PN. Anscheinend bin ich einer der wenigen, die bezüglich des Plots immer noch auf dem Schlauch stehen.

Danke im Voraus!

J

 

Hi Salem,

igitt, ein Traum. Ach komm, das kannst du doch nicht ernst meinen.
Gibt es irgendwas Abgedroscheneres ...

Na ja. Den Schreibstil finde ich ziemlich gut, aben Inhalt finde ich selbst wenn man den Traum mal ausklammern würde, nicht so interessant. Uninteressant, wenn du so willst. :)

Tserk!

 

Mir gefällt die Story für ihre Kürze ganz gut. Sie hat in Trance Sex, wacht dadurch auf, fällt langsam wieder in Trance, hat dann Sex, usw. Der Perspektivwechsel zu ihrem Mann macht deutlich, daß es sich schwerlich um einen Traum handeln kann. Ob das so gedacht war oder nicht: Es funktioniert.

Ändern würde ich aber:
- Die Namen der Charaktere. Warum müssen die englisch sein? Wenn man King kopiert und die Geschichte in einer amerikanischen Vorstadtsiedlung spielen läßt, ist das noch ok, aber so? Für mich entsteht dadurch eine Distanz, weil ich mich mit diesen Namen nicht identifizieren kann, sondern vielmehr mich über sie ärgere.
- Einen zweiten kleinen Bruch erzeugt die erotische Beschreibung gegen Ende - ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß er in seiner Situation über die zu verwöhnenden Stellen seiner Frau nachsinnt. Und sei sie auch noch so schön! :D

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leute.

Ich freue mich ja richtig über diese "rege Beteiligung" (sagte mein Sowi-Lehrer früher immer ...:) ).

Ich möchte zunächst einmal zwei aussagekräftige Sätze zitieren:

Zitat nictita:
Auch wenn die Lösung eine andere sein sollte, würde mir die Idee, wie ich sie herauslese, ganz gut gefallen.
Zitat Blackwood:
Ob Alptraum oder Realitäts-/Fiktionswechsel oder Dimensionswechsel oder einfach nur Perspektiven- und Wahrnehmungswechsel – das ist doch schnurz.

So, gez ma im Einzelnen:

Hallo Goldene Dame.

Also, ich fand dein Interpretationsversuch einfach fantastisch. Musste ihn mir selbst mehrmals durchlesen, um ihn zu verstehen ...:D
Aber er war wirklich interessant; könnte tatsächlich so sein.

Gerne gegruselt.
Das freut mich. Dank dir!


Hi Tamachen!!!

Ich muss gleich mal sagen, dass ich die Geschichte nicht verstehe.
Na, dann strengen Sie sich mal an, junge Dame!!!:D


Stilistisch: Schön, schön. Der Gebetsbuchvergleich ist toll, mehr braucht es in so einer kurzen Geschichte auch gar nicht.
Es fiel mir wirklich nicht leicht, muss ich gestehen. Die Nächste wird wieder härter, versprochen!!!

Klär mich auf.
Och nööö...


Zitat:
begann zu trocknen, doch schlug ihr Herz immer noch so kräftig, dass sie meinte, es durch ihre nackte Haut hindurch sehen zu können.
... doch ihr Herz schlug immer noch so kräftig ...
Findest du, dass meine Version nicht passt?

Zitat:
Sie versuchte, sich zu erinnern, doch hinter ihrer Stirn war es blass, hohl.
finde ich beide ganz schön unpassend
Auch das würd ich gern belassen. Mir gefällts (´n bisschen zumindest)


Hallo Sam.

Manche Marken tragen Qualität, so auch hier.
Ich verneige mich in Ehrfurcht!!! Vielen Dank.

Zunächst: Das einzige, das mir nicht ganz zusagte war der Schluss.
Warum?
Also, mir gefiel er im Gesamtkonzept. Einfach so im Splatterwahn zu enden ... hm... ich denke, da hätte was gefehlt.

Ich fühle mich inspiriert!
Na dann: Nix wie los!!!


Moin Marvin!

Kurze Geschichte, kurze Antwort. Hat mir extrem gut gefallen, vor allem der Twist am Ende und das herrlich horrorhafte Ausmalen des Geschehens.
Das freut mich wirklich!

Etwas irritiert hat mich jedoch der Perspektivwechsel, ich hätte "die Wahrheit" etwas objektiver erzählt und nur nebenbei erwähnt, dass er in Wirklichkeit nicht schläft sondern wach ist.
Aber dann hätte man ja nicht so schön rätseln können ...

Ach, Jorgo:

Anscheinend bin ich einer der wenigen, die bezüglich des Plots immer noch auf dem Schlauch stehen.
Keine Angst, ich gehöre mittlerweile fast auch dazu ...

Hi Tserk.

igitt, ein Traum. Ach komm, das kannst du doch nicht ernst meinen.
Hab ich doch nie nie nie behauptet!!!

Uninteressant, wenn du so willst.
*snief* Danke für deine ehrliche Antwort.

Hi falk!

Ob das so gedacht war oder nicht: Es funktioniert.
Mehr wollt ich doch gar nicht.

Ändern würde ich aber:
- Die Namen der Charaktere. Warum müssen die englisch sein?
Die Geschichte spielt doch in Deutschland: Sarah ist ein deutscher Name. Die Gute hat halt einen Ami geheiratet, und nach einer wundervollen Hochzeit in Vegas, verbrachten sie eine stürmische (...) und zogen dann hierher!


- Einen zweiten kleinen Bruch erzeugt die erotische Beschreibung gegen Ende - ich kann mir wirklich nicht vorstellen, daß er in seiner Situation über die zu verwöhnenden Stellen seiner Frau nachsinnt. Und sei sie auch noch so schön!
Hm... es soll ja nur ein kurzer Gedankengang sein.

Hi Blackwood!

Ein Missgriff allerdings, dass Du die ersten beiden Dean-Episoden vorgreifst, ab dann aber chronologisch ordnest.
Die beiden Handlungsstränge sollten sich gegen Ende treffen und wieder zu einem werden.


Das verdrehte Bild, das sich Dean präsentiert, ist für mein Gefühl sehr umständlich erklärt. Einer fremden Frau schau ich meinetwegen auch erst mal auf den Hintern, aber der eigenen wohl erst mal in die Augen. Das sollte die Ausgangsposition sein:
Ne, die Ausgangsposition sind die nicht vorhandenen Hände. Und da sich diese direkt neben dem Gesäß befinden, guckt er zwangsläufig zuerst dorthin.


Schade auch, dass Du das Erotische in der Sarah-Perspektive zum Schluss nicht in die Sprache führst. Das Zentrum zwischen ihren Beinen schien zu explodieren – das klingt so erotisch wie eine Passage aus den Schundheften meiner Schwester.
Schuldig im Sinne der Anklage! Ist mir nicht aufgefallen, aber wo du´s sagst. Werde ich ändern!

Ich danke Euch allen nochmal für die hilfreichen Kommentare. Hat mich sehr gefreut.

Gruß! Salem

 

Hi Salem,

mir hat dein Traum im Traum Wechselspiel gut gefallen. Auch das Ende finde ich gelungen, denn meiner Meinung nach hast du hier nicht das typische "Hach, es war ja nur ein Traum-Szenario" abgespult, sondern eine Schlaufe geschaffen, die die KG ad infinitum weiterspielen lässt.
So zumindest meine Lesart.

gruesslichst
weltenläufer

 

Hi weltenläufer.

So zumindest meine Lesart.
Ich glaube, das ist eine durchaus vielseitig interpretierbare Geschichte.
Hab ich eigentlich nicht erwartet und nicht beabsichtigt. Aber es freut mich.

Ich danke dir für deinen Kommentar und freue mich, dass es dir gefallen hat.

Gruß! Salem

 
Zuletzt bearbeitet:

Ich nochmal...

"vielseitig interpretierbar" - kann man positiv oder negativ sehen. Negativ, weil der Verfasser scheinbar (oder anscheinend) kein konkretes Ziel ansteuert. Wenn es eine eindeutige Aussage geben soll, müsste sie ebenso eindeutig herauslesbar sein. Ich persönlich (hab' ich schon oft mitgeteilt...) schätze Geschichten nicht besonders, die allzu großes Rätselraten verursachen. Nun war ich bei Deiner Geschichte ja zu einem Ergebnis gekommen: nicht nur "igitt ein Traum" (Tserk), sondern zwei Alpträume zweier schlafender Menschen, und diese Alpträume sind perfekt auf einander abgestimmt, ergänzen sich. Zwei Menschen teilen sich einen Alptraum. Ist doch irgendwie unheimlich. Hat doch was. Beziehungsweise hätte was gehabt. Denn ist dies ja offenbar nicht der Inhalt der Geschichte. Ich werde auch nicht weiter rumrätseln, weil ich ja ... (siehe oben). :Pfeif:

Der positive Aspekt einer viG ist sicherlich die stärkere Anregung der Fantasie des Lesers.

Das Herstellen einer viG ist dagegen furchtbar simpel. Man lässt einfach eindeutige Aussagen weg. Schon fertig. Oder unfertig, je nach Sichtweise...;)

Mir hat die Geschichte gefallen, weil sie sehr effektvoll geschrieben ist und ich mit meinem "Ergebnis" ganz zufrieden bin.

Beste Grüße
nic

P.S. Während ich hier schreibe, kreischten irgendwo da draußen die Bremsen eines Zuges. Für Sekundenbruchteile dachte ich an schrille Todesschreie von zig Kreaturen. Und dass sowas völlig normal ist. Ich sollte dringend mal die Rubrik wechseln ... :drool:

 

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