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Schizo, Deutschland von unten.

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08.02.2006
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Schizo, Deutschland von unten.

1.0. ([Teil 1] Intro: wer ist er? wo kommt er her? was macht er?)

,,It's unpredictable, when my tongue performs like Jujitsu
Cut you with my lyrics, stab you with my pencil"
(Fugees - Manifesto [Pras] )

Jennifer hat ihre Tage.
Sie reitet auf mir.
Ich bin zu betrunken um es ekelhaft zu finden.
Sie quiekt und arbeitet wie ein kleines fleissiges Schweinchen.
Ich bin lieber betrunken beim Sex, so kann ich meine Ejakulation besser
kontrollieren und mehr geniessen.
Mein Rausch hat den positiven Nebeneffekt das ich Jennifer nicht ganz
so hässlich finde.
Draussen ist der Hafen, wir sind im sechsten Stock eines alten Hauses und
treiben es genau vor dem Fenster. Wenigstens ein wenig Stil in dieser Nacht.
Dann klopft es an der Tür.
Jennifer bricht sofort ab, anscheinend hat sie es geahnt. Vor der Tür steht
Stefan, ein hässlicher Punk, mit Irokesenschnitt. Er ist in Jennifer verliebt,
er tritt ein und legt sich auf ein Sofa, fängt an zu schlafen.
Als ich aufspringe um ihm eine reinzuhauen stoppt Jennifer mich.
,,Wehe du fässt ihn einmal an, ich schwöre, dann schneide ich dir deinen Schwanz ab."
Ich sage nichts und lege mich schlafen.

Am nächsten Morgen gehe ich sofort zu dem Treffpunkt den Timo und ich uns
verabredet hatten.
Er verbrachte die Nacht bei Lisa und hat eine große Pizza in der Hand, von der er mir ein Stück anbietet.
,,Oh Man, das kommt gut, danke, Man!", sage ich.
Es ist kochend heiss, wir haben Sommer, einen schönen und knalligen Sommer.
,,Wie war die Nacht.", fragt Timo mich während er ein Stück Pizza im Mund hat.
,,Naja, wurden unterbrochen, bei dir?"
,,Sie hat mir endlich einen geblasen!"
Ich lache.
,,Ja, das kann sie verdammt gut!"

Wir gehen zu meinem Vater.
An uns fahren Türken auf BMX-Bikes vorbei, sie schauen agressiv und lassen
öfters einen Spruch ab, Timo und ich beachten es nicht.
,,Wann sind wir gestern eigentlich ausm "Laden" raus?"
,,Keine Ahung, um zwei?", antwortet Timo und zündet sich eine Marlboro an.
Er inhaliert tief.
,,Gib mir auch mal eine, hab meine verloren."
,,Man, die hat dir Jennifer geklaut, die kanns nicht lassen."
,,Wahrscheinlich.", sage ich und nehme die brennende Zigarette aus Timos Hand.

Mein Vater lacht als wir ihm erzählen was letzte Nacht so alles passiert ist.
Er schlägt vor das wir alle mal schauen was auf dem Fischmarkt so los ist, seine
Freundin Helga kommt mit.
Mein Vater ist arrogant und reich.
Er raucht nur Marlboro und zündet sie mit teuren Feuerzeugen an.
Seine High-Tech Geräte sind alle teuer und auf den neuesten Stand,
DVD-Recorder, DSL, Flatscreen, DVD-VHS-Player in One, Stereo-Anlage Sony,
teures Telefon, Digitales Fernsehen, Scanner, Drucker, Digi-Cam, Digitale Videokamera.
Einfach alles und viel mehr.

Sein Wohnzimmer ist in einem hellen Grün-Ton ausgestattet.
Es wird mit einem frischen Blau kombiniert, so entsteht ein waches Raumgefühl.
Wie dreissig Airways auf einmal essen.
Auf seinem Regal stehen teure Whiskey-Flaschen die er von Export-Kollegen geschenkt bekommt oder von Seminaren im Ausland mitnimmt.

Seine Freundin Helga kommt aus Polen.
Sie ist wunderschön und wohnt gleich neben an.
Helga hat eine Tochter, Anna, meine (fast) Stiefschwester, 15 Jahre alt und entdeckt
gerade die Rockmusik für sich. Ihre unbeholfenen musikalischen sowie modischen Schritte amüsieren mich und erinnern an einen vierzehnjährigen Sebastian der dachte er wäre ein Punk.

Mein Vater gibt mir Geld, ich hab keins mehr, hab mein Gehalt letzte Nacht ausgegeben.
Ich kaufe Zigaretten und gebe Timo ein paar ab.
Wir schlendern allesamt über den Fischmarkt und schauen uns um.
Mein Unterbewusstsein spielt Touristen raten, aber es ist zu einfach.
Meist erkennt man sie an ihrem Partnerlook oder an Leihfahrrädern.
Ich habe einen leichten Kater, die brennende Sonne und die Schwüle machen es nicht besser.

Die ganze Zeit schreibt mir meine Ex-Ex-Ex-Ex-Ex.....Freundin.
Sie war meine erste, vor kurzem rief ich sie nach drei Jahren Funkstille wieder an.
Um sie flachzulegen...das klappte leider nicht.
Sie schreibt mir unwichtige Scheiße und meint:
,,Du wolltest mich, als du betrunken warst voll küssen, ey!"
Ich schreibe:
,,Weiß ich nicht mehr. Hats geklappt?"
Antwort:
,,Nein..."
Ich schreibe nicht zurück.

Es ist Sonntag.
Ich muss sehen das ich den Zug kriege.
Muss wieder nach Stade, dort sind mein Arbeitsplatz und meine Wohnheimwohnung.
Das scheiß Ticket kostet mich zehn Euro....Geld das mir wehtut.

Ich verabschiede mich von Timo.
Wir versprechen uns bald wieder zu telefonieren.
Dann haue ich ab.
Weg aus Cuxhaven, meiner Familie, meinen Freunden und meinem Leben das ich liebe.

1.1.
,,Ready Or Not, Here I Come, You Can't Hide
Gonna Find You and Take it Slowly
Ready Or Not, Here I Come, You Can't Hide
Gonna Find You and Make You Want Me"

Hattet ihr schonmal einen schlimmen Traum?
Ich meine einen Traum bei dem ihr wirklich gedacht habt es ist vorbei?
Wo euch die Scheiße bis zum Hals steht?
Bestimmt.

Manchmal, es sind Phasen, da träume ich nur sowas.
Meistens hält es eine Woche an und dann ist es vorbei.
Wie böse Träume sind, sie kommen und gehen, Bilder bleiben
meist nicht, nur ein ungutes Gefühl das irgendwo Scheiß abgeht.

Manchmal wache ich mit Tränen auf.
Oder das Mädchen neben mir weckt mich, weil ich irgendwas erzähle.

Meistens ist es realistisch.
Ich denke das ich aufgewacht bin aber dann fängt der Traum erst an.

Es riecht verbrannt.
Ich wache auf, das Zimmer ist voller Pfützen in denen es brutzelt.
Elektrische Kabel liegen überall herum, ich darf nicht in die Pfützen treten,
muss aus dem Zimmer raus.
Renne wie bekloppt los und spüre plötzlich einen schrecklichen Schmerz
im rechten Fuss. Kann aber humpelnd aus dem Zimmer entkommen, sehe
wie das Treppenhaus schon voller Wasser steht.
Ich habe nur eine kurze Hose an.
Ich fange an zu rennen und springe durch ein Fenster aus dem fünften Stock.
Schlage nicht auf hartem Boden auf, sondern lande im Wasser...alles ist überschwemmt.
Totenstille?
Wo sind die Leute?
An mir treiben Autos und Fahrräder vorbei.
Plötzlich höre ich ein ohrenbetäubendes Rauschen hinter mir, ein Schatten fällt auf mich.
Ich drehe mich um.
Eine monströse Flutwelle rollt langsam auf mich zu.
Ich spüre wohlige Wärme zwischen meinen Beinen.

Und wache auf

1.2.
Was ist mein Leben!?!

Was ist Leben allgemein in dieser Welt?
Wer schafft es etwas Besonderes zu werden?
Ist jeder Mensch etwas eigenes? Oder
sind es nur die Menschen die es allen beweisen?

Ich liege auf meinem Bett und höre Musik.
Die Musik dringt in mein Gehirn.
Ich höre wie jemand rappt:
,,They Smiled Me In My Face, And Then They Caught Me On My Back!"
Ich verstehe.

Ich Lüge.
In Wirklichkeit bin ich auf der Arbeit, auf der Inneren Station und wasche einen Pat..
Ja Patient, wird mit Pat. abgekürzt.

Ich habe so schlimme Dinge gesehen und würde ich stolz drauf sein,
vielleicht wär ich dann etwas lauter.
Aber zu sehen wie der Mensch wirklich lebt und wie er wirklich stirbt ist schrecklich.
Dein ethisches Bedürfniss nach Schönheit und Moral wird innerhalbt eines ganzen Tages vollkommen zerstört und du darfst es dir alleine und einsam wieder aufbauen.

Ich stehe alleine im Zimmer.
Augen.
Ich sehe in seine Augen, er lässt keinen schlauen Spruch ab.
Er sagt nichts schlaues, nein, er stöhnt einfach nur.
Und dann stirbt er, denke ich.


1.3.
,,What's That Smell?"

Während Timo, Andre und Lisa den Typen in der Ecke bearbeiten, renne ich zu ihnen.
Das Disco-Licht schmerzt und macht mir den Alkohol in meinem Blut bewusst.
Er steckt einiges ein, scheint einer von den harten-ichlassmirnichtssagen-Typen zu sein.
Plötzlich steht ein wunderschönes Mädchen vor mir, sie glitzert in dem waberndem Licht.
,,Nein, bitte.", ihre Augen sind wässrig.
Sie versucht mich mit beiden Händen wegzudrücken.
Ich bleibe standhaft.
,,Bitte, tu ihm nicht mehr weh!", sie heult und ist hübsch.
Hat große braune Rehaugen, volle Lippen und gelockte braune Haare.
Trotz des Qualms und des allgemeinen Gestanks rieche ich überall ihr Parfüm.
Es ist das Parfüm das neun Monate mein Leben bestimmte.
Ich schubse sie weg, nicht doll, fast zärtlich. Sehe im Augenwinkel den Türsteher kommen.
Die Musik geht aus.
Ich renne auf den Typen in der Ecke zu, quetsche mich zwischen Timo und Lisa durch
und ramme ihm meine Faust in den Magen.
Er geht an der Wand schlurfend zu Boden und versucht seine Magenkuhle mit beiden Händen zu schützen. Als er weit genug auf dem Boden ist, knalle ich mein Knie gegen seine Nase, spüre
wie Knochen nachgeben. Dann trete ich auf ihn ein. Immer wieder.
Bis mich Timo wegreissen will, Lisa hält den Türsteher zurück, sie labert ihn voll, versucht ihn abzulenken.
Ich schüttel Timo ab und will wieder auf den am Boden liegenden Kerl losgehen.
Andre nimmt Anlauf und reisst mich mit einem Schrei zu Boden.
Timo schreit:,,Sebi, beruhig dich!!!
Während Andre auf mir liegt schreie ich:,,LASS MICH LOS! ICH WEISS WAS ICH TU!"

Dann ist es still, ich sehe Timo brüllen.
Lisa hat den Türsteher beruhigt.
Andre liegt immer noch auf meinem Bauch und klammert sich an mir fest.
Die Leute haben sich zu uns umgedreht...glotzen.
Dann sehe ich das Mädchen, wie sie zu dem regungslosen Kerl rennt und ihn auf den Rücken dreht. Es läuft alles so langsam...
Ich schüttel meinen Kopf um klar zu werden, es funktioniert nicht, ich bekomme Schmerzen in den Schläfen, mein linker Arm ist schrecklich taub...er blutet, er ist warm.
(.Das Parfüm.)

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Die Lichter wabern immer noch.
Plötzlich fällt mir ein Schatten ins Gesicht.

Schwarzer Hut.
Schwarze glänzende Schuhe.
Ein schwarzer Frack.
Schnurrbart und dunkle, zu dunkle Augen.
Sein Grinsen reicht fast von Ohr zu Ohr.
Er zwinkert mir zu.
,,Ach würden sie uns doch verstehen, Sebi...", seufzt er grinsend.

Dann bekomme ich von irgendwem einen Tritt ins Gesicht.
Ich sehe nur noch schwarz und schlafe beruhigt ein.

Er hatte einen Melonenhut auf dem Kopf.
Er ist der Melonenman...

1.4.
,,Wie sehr liebst du mich, Baby?"

,,Marlin...wie sehr liebst du mich?", ich grinse.
,,Sooo sehr!", lacht sie und breitet ihre Arme so weit aus wie es geht.
Dadurch strafft sich ihr Bauch und ich kann ihren leichten Muskelansatz erkennen.
,,Cool.", lächel ich und trinke ein Bier.

Seien wir ehrlich, Sebastian.
Der Sex in den neun Monaten war für'n Arsch.
Kannste voll vergessen, warst nicht der Bringer, echt nicht.
Aber es war irgendwie schön, oder?

Waren es ihre vollen Lippen?
Waren es ihr braunen, langen Haare?
Ihr perfekter Körper?
Das Gesamtkunstwerk das ihr Gesicht war?
Oder doch nur ihr Parfüm, das dich alles vergessen liess.

Marlin.
Flüster ihren Namen in die Nacht, oder in den Wind.
Er ist was er immer war...vergänglich.
Du willst große Kunst sehen, Junge?
Hier ist sie! Genau vor deinen Augen.
Doch warst du blind!

Das Gefühl die Drogentherapie umsonst gemacht zu haben,
oder das Gefühl wegen ihr beim Psychiater zu sitzen....
wie war das?
Demütigend?
Bist du deswegen ein kleiner Spast?
Machst du deswegen auf hart und tust so als wär dir dein Beruf egal?
Verkneifst du dir deswegen das Mitgefühl gegenüber den Pat.?
Es ist auch egal, Man...
Flüster den Namen nochmal, in den Wind....oder...vielleicht sogar
in die dunkle Nacht die vor deinem Bett steht.


1.5.
,,Are You Gonna Be mY Girl!?!"

Also:
Blonde kurzhaar Frisur, Strähnen im Gesicht.
Feminine volle Lippen.
Große runde Brüste, eine wunderbare Figur ohne unnötige Rundungen.
Eine kleine Stupsnase die perfekt zu ihren blauen strahlenden Augen passte.
Ihr fester Po war eine Offenbarung.
Ich liebte sie.

Hätte vielleicht ihr Freund gesagt.
Sehr wahrscheinlich sogar.

Naja, sie kam aus dem Osten und war verdammt intelligent, sie liebte es zu diskutieren
und hatte natürlich Abitur. Melanie liebte es zu diskutieren, jedesmal wenn ich sie
mit meiner Pro-Euthanasie Meinung ärgerte, wurden ihre Wangen rot und sie fing an
sich ihre blonden Strähnen aus dem Gesicht zu pusten.
,,Das kannst du einfach nicht ernst meinen.", schrie sie am Ende jeder Diskussion.
Danach war sie meist zehn Minuten beleidigt, bis ich dann anfing ihre Nacken sanft zu kraulen.
Sie hatte einen anderen Ausdruck für Kraulen, irgendein ostdeutsches Wort das ich hasste.

Der Sex war scheiße weil ich zu schnell kam.
Ich musste an meine frische Trennung denken, zum zweiten Mal nach drei Jahren hatte mich
wieder ein Mädchen abserviert. Es war als hätte man mir überraschend einen fetten Dildo
in den Arsch gerammt und ich genoss gerade das erleichternde Gefühl der Befreiung während
er rausgezogen wird, nur um mich umzudrehen und dem Arsch der mir das antat eine reinzuhaun.

Mein Zimmer war immer dreckig und unaufgeräumt, ich war seit Monaten nur noch betrunken.
Sie kam aus gutem Hause und hatte Manieren, sie war mit der Etikette vertraut.
Ich selbst hatte oft Mundgeruch und war fast immer ungeduscht.
Sie roch andauernd nach Pfirsich und trug ausgewählte Mode.
Melanie stand drauf Dreck zu ficken, während ihr Freund tausend Kilometer entfernt irgendnen Scheiß studierte und Geld von Mama und Papa bekam.

,,Mein Freund fickt besser!"
,,Dann verpiss dich du Fotze.", sagte ich zu ihr und trank ein Bier.

Ich hatte eine schwierige Phase.
Mein Leben geriet ein wenig aus dem Ruder und ich beschäftigte mich eingehend
mit Slayer und Jim Beam.
Mein Tagesablauf war bestimmt von Talkshows, Metal und Alkohol.

Ich war ein verdammter Dirtbag.


1.6.
,,Another Know It All"

Fade In.
Musik geht an. (Soundtrack....was nehmen wir? Weezer!?! Keine Ahnung!)
Mehr Licht auf sein Gesicht, dunkelt die Haare ab, er muss blass aussehen.
[i/]
Ein Pat. erbricht sich vor mir, ein warmer Schwall landet auf meiner Hand.
Dann fängt er an wild zu zucken, ich springe zur Notfallklingel.
Die Klingel piept laut und schnell.
Der Pat. ist ruhig und bewegt sich nicht, ich gehe langsam aus dem Zimmer.

Ein Arzt kommt mir mit dem Reanimationskoffer entgegen gerannt.
Kardio....was ne Scheiße, in der Schule hörte sich das toller an.
Ich sage irgendwas zu irgendeiner Schwester, sie nickt und ich gehe
in die Teeküche und rauche.
Pochende Schmerzen in den Schläfen.

Abends sitze ich mit meiner Freundin bei Birte.
Sie wurde am Wohnheim III von einem Exhibitionisten erwischt, sie ist total verängstigt.
Ich bin fassungslos, wieso läuft am Krankenhaus so ein Typ rum?
,,Und dann bin ich gerannt! Hatte voll Schiss!"
,,Ja, das glaub ich, Birte!", sagt meine Freundin besorgt.
Ich nehme meinen Arm, der eben noch um ihre Taille lag, weg.


Ok, na gut.
Ich gebs zu.
Es ist Nacht.
Und ich bin einsam, nicht alleine. Unterscheiden macht keinen Unterschied.
Meine Freundinnen hasse ich.
Und sie mich. Wir sind quit.
An alle kleinen Prolls und Schlampen:
Ihr wollt Kälte und Coolness?
Wisst ihr was das bedeutet? Wisst ihr was ihr euch eigentlich wünscht.
Ich hab soviel Kälte in meinem Körper das ihr dran verreckt.
Ich bin so kalt...ihr werdet es nicht glauben.

2.0 ([Teil2] It's On!)

,,The time has arrived, the prophecy will manifest
I saw death, I got scared, butterflies on my chest
Father if possible, pass this cup before me,
But it's too late I chose my destiny in Gethsemane."
( Fugees - Manifesto [Wyclef Jean] )


Ich:
Mittellange dunkelblonde Haare die mir ins Gesicht fallen, manchmal meine Augen bedecken.
Braune Augen, die oft schwarz wirken.
Sehr weibliche, feminine Wimpern, buschige Augenbrauen.
Schnurr- und Kinnbart, lange Koteletten.
1,83m groß, einen kleinen Bauch, muskulöse Beine, ein Überbleibsel meiner Fussballzeit.
Behaarte Arme, behaarten Bauch, ein Penis der von manchen Mädchen als groß, von anderen als "naja, normal halt" beschrieben wird, ein unspektakulärer Arsch.

Das bin ich.
Ungefähr sieben Sätze um mein Aussehen zu beschreiben, wieviel braucht ihr?


Es ist Freitagabend, ich muss morgen arbeiten, Spätdienst, bedeutet ich muss
um zwei auf der Arbeit sein. Viel Zeit, aber die Wohnheime sind leer, alle weg, ich
streune auf dem Krankenhausgelände herum, es ist dunkel.
Wir haben Winter, Spaziergänge zu dieser Zeit in der Nacht haben etwas erfrischendes.
Ich laufe durch den Krankenhauspark, komme auf eine Bank zu und sehe dort ein Glimmen.
,,Na, Sebastian, auch nichts zu tun?"
,,Ne, nicht wirklich, sag mal, ist das'n Joint?"
,,Was denkst'n, willste mitrauchen?"
,,Klar, Steffi.", ich setze mich.

Steffi:
Zwanzig Jahre alt. Schon vorher eine Ausbildung zur Krankenpflegerin gemacht, aber abgebrochen wegen Unfähigkeit.

Daniela:,,Du, Sebi, Steffi hat mir letztens erzählt das sie mal vergewaltigt wurde."
,,Hm, na und?"
,,Man, Arschloch, es war ihr erstes Mal."
,,Naja, schon sehr scheiße."
,,Und wie, sie hat voll geheult."

Bernd:,,Ey, Steffi hat mir letztens als sie breit war erzählt das sie nen Dildo hat den
sie sich in den Arsch schiebt..."
,,Oh, man, was ist hier bloss los?"
,,Ja, derbe, oder?"
,,Sag ma, Bernd? Warst du mit ihr alleine, als sie das erzählt hat?"
,,Naja...doch schon."
,,Bernd?"
,,Was denn?"
,,Is' nich' wahr, oder?"
,,Leck mich, Sebastian!"

Sie ist nicht hübsch, aber auch nicht wirklich hässlich.
Sie hat einen flachen Bauch, einen runden dicken Arsch und riesige Brüste.
Dunkelblonde Haare und komisch lange Arme.

Steffi geht gegen alle Meinungen an.
Diskutiert andauernd im Unterricht, schläft danach ein und zeigt nachmittags in ihrem Zimmer jedem Mädchen das sie einlädt ihre Titten, mit der Aufforderung:,,Zeig mir mal deine."

Steffi lebt in einer surrealen Welt.

Wir sitzen in ihrem Zimmer und kichern, sie schenkt mir Sekt ein.
,,Man, ich trink keinen Sekt, schmeckt wie Pisse und ich bekomm Kopfschmerzen."
,,Och, Sebi, bitte, nur ein Glas. Danach bekommst du auch Bier."
,,Das ist Erpressung, aber ok."

Ihr Zimmer ist nett eingerichtet, sie scheint eine Künstlerin zu sein. Alles voller selbstgemalter
Bilder, eigentlich hasse ich Maler/Zeichner, ich halte sie für Lügner.
Aber Steffis Bilder sind sehr interessant.

Nach einer kurzen Zeit bekomme ich mein Bier.
Wir quatschen ein wenig über dies und das.
,,Sag mal, Sebi, mit was für Mädchen hast du schon geschlafen?"
Ich stutze... ,,Naja, in der Klasse oder allgemein?"
,,In der Klasse."
Melanie und Katharina. Sie lacht:,,Und waren die gut?"
,,Ne, obwohl Katharina war sehr süß, wie ne Jungfrau. Wieso fragst du das?"
,,Nur so.", sie lächelt.

Eine Stunde später sitzt sie breitbeinig auf mir und steckt mir ihre nasse Zunge in den Mund.
Ich knete ihren Arsch, kann ihn durch die Stoffhose gut spüren und greifen.
In ihrer Stereoanlage läuft Placebo.
Sie zieht mein Deftones-Shirt aus und flüstert:,,Du hast ne ganz schön dicken Bauch."
,,Und du nen fetten Arsch."
Steffi steckt ihre Hand blitzschnell in meine Hose und kneift mir langsam in den Penis.
,,Du bist ein Arschloch.", haucht sie. Mir gefällt es.

Sie steht auf und zieht sich langsam aus, danach kniet sie sich mit dem Rücken zu mir auf ihr Bett und streckt ihren Arsch in die Luft. ,,Leck es.", befiehlt sie.
Ich streife meine Klamotten ab und fange an ihr warmes Arschloch zu lecken und vollzusabbern.
Steffi stöhnt leise:,,Schneller.", sie greift nach rechts, ich kann nicht sehen wohin, sie hat das Licht gedimmt. Es ist wirklich wahr, sie hat einen grünen Dildo. Nicht sehr dick und groß.
Nichtsdestotrotz schiebt sie sich ihn in die Vagina und fängt nach einer kurzen Zeit an laut zu stöhnen. ,,Leg dich auf den Rücken.", sagt sie, nachdem ich das getan habe, machen wir es in der 69er. Sie bläst wundervoll, saugt, schlürft und stöhnt gedämpft.
Ich komme fast, aber der Alkohol lässt mich meinen Trieb kontrollieren.

Nach mehreren Stellungen, setzt sie sich auf einen Stuhl und streckt ihre Beine aus.
Ich kniee vor ihr und fange an ihre Füsse bis auf den letzten Zentimeter abzulecken, während sie sich den Dildo in die Fotze rammt.
Ich lege mich unter den Stuhl und sie massiert mit ihren Füssen meine Hoden und meine Eichel.

Zehn Minuten später kniet sie dann vor mir und ich wichse ihr ins Gesicht.
Ihr Make-Up verläuft.

Es läuft langsam die Wangen herunter.
Tropft langsam auf den Boden.
Es sieht fast so aus als würde sie weinen.

Zehn Minuten später liege ich alleine, nicht einsam, in meinem Bett.
Es ist dunkel, ich muss schlafen.

Der Mann mit der Melone sitzt neben meinem Bett.
Ich erkenne ihn, ich höre ihn tief und regelmässig atmen.
,,Das war gut, oder? Warum ficken Verrückte bloss so gut, Sebastian?"
Ich kollabiere fast vor Angst, spüre fünf Sekunden nachdem er gesprochen hat
eine wohltuende Wärme zwischen meinen Beine.
Ich kann mich nicht bewegen, bin starr vor Schreck.
,,Mhm, du hast Angst, brauchst du nicht, ich bin hier um dich zu beschützen.
Ich bin hier weil ich dich beschützen MUSS!"
Ich sage nichts.
,,Gut du sagst erstmal nichts, aber du solltest...naja....vielleicht solltest
du anfangen dich an mich zu gewöhnen!"


2.1.
,,Fotze + Späte Rache"

Ich werde dich nicht nur töten, ich werde dich demütigen.
Ich werde dir alles nehmen was du besitzt.
Immer werde ich bei dir sein, Marlin!
Du hast mein Leben zerstört.

Hass ist das selbe wie Liebe.
Also geben wir es zu, wir lieben uns noch immer.
Du denkst, Marlin, du denkst wirklich das du mir einfach an's Bein pisst
und ich stehe lächelnd da?
Du denkst du kannst machen was du willst, oder?
Deiner Meinung nach habe ich es auch noch verdient!
Ist es so? Liege ich richtig?

Ich werde dich fertig machen, ich werd' dich ficken, ausweiden und zerstören.
Nicht ein einziges Härchen bleibt von dir übrig.
Mit deinen Freunden fange ich an, arbeite mich zu deiner Familie vor
und dann...dann komm ich zu dir.

Ich werd dich fressen, mit Haut und Haaren fress ich dich auf.
Bekomm Angst, Marlin! Fang an zu zittern, begreif es endlich.
Du bist nicht mehr sicher, sobald der letzte Buchstabe getippt ist,
fange ich an....'s geht los!

----

Gehe in die Stadt.
Gehe nach Hause.
Schreibe "Stumpfsinn" auf eine Tafel und lache mich aus.
----------

Du hast deine funktionierende Familie,
du besitzt ein Auto und kannst dir das Benzin leisten,
du wohnst zu Hause, du hast regelmässig Essen.
Deinen Kater, nach dem Saufen, kuriert Mutti mit einem netten Frühstück.
Deine Freundin ist eine kleine, blonde Schlampe die du
zum Oralverkehr drängst und lässt sie glauben es wäre
der Gipfel des modernen Sex'.
Dein Leben ist groß und du denkst das dir keiner was kann,
du hast zwanzig oder mehr Leute die hinter dir stehen, die dir den
Rücken freihalten, du lässt dich nicht anlabern.
Denn du bist der Mann!
Du bist Rambo, der moderne Sylvester Stallone in einem 5er BMW.
Fahr los, gib Gas Schwarzenegger...

2.2.
,,Drei Tage Seminar: Sterben und Tod"

Mit meinem Kurs drei Tage lang Seminar.

Wir reden andauernd übers Sterben.
Sitzen in einem Kreis mit zwei Lehrern, der Kurs ist einem kleinen Kabuff
in einem entlegenen Krankenhaus. Draussen ist ein Wald...es regnet.
Ich habe Kopfschmerzen, warte auf den Kerl mit Schnurrbart und Melone auf seinem
Kopf, er kommt aber nicht.

Wir sehen auch Filme.
Mitunter Aufnahmen davon wie ein Totgeborenes gewaschen wird, wähend
die Bestatterin mit dem toten Kind redet.
Ich finde es pervers, aber interessant.

Carin beschwert sich:,,Das ist pietätlos! Sowas darf man nicht zeigen, widerlich!!!"
Keiner pflichtet ihr bei, alle schweigen, die Lehrerin sagt:,,Ansichtssache, Carin!"

,,Wo Moral aufhört, fängt Sterben an."

Habe ich das gerade gesagt?
Alle schauen mich an.

,,Wie meinen sie das, Sebastian?"
,,Was?"
Kichern, zwei Mädchen lachen.
,,Das was sie gerade gesagt haben!"
Ich räuspere mich, puste mir dann die Haare aus dem Gesicht.
,,Naja, wir sind alle so hilflos im Umgang mit dem Tod.
Wir wissen nicht wie wir damit umgehen soll, nun gut, manche haben schon Vorstellung
davon was man mit Toten machen sollte, wie man über sie spricht oder wie man sie behandelt und wäscht. Aber die Wahrheit ist doch, das solche Dokumentationen nur dadurch zustande
kommen das wir kurz zum Fernseher schauen wollen um zu sehen das es Leute gibt
die sich um Tote kümmern und wenn dabei ein totes Baby gezeigt wird, naja, das nimmt
man gerne in Kauf, es nimmt einem sogar die Angst, aber auf der anderen Seite
wird einem bewusst das es schnell gehen kann und jeden irgendwann trifft...
naja, ist meine Meinung."

Das Kichern hat aufgehört.
Der Regen prasselt gegen die Fenster, an den Wänden hängen Regeln,
wie z.B. ,,Ich gehe mit meinen Klassenkameraden respektvoll um und lasse sie aussprechen."
Die Lehrerin fragt mich irgendwas, ich sage einfach:,,Weiß ich nicht."

Dann fragt sie:,,Haben sie sich mit dem Thema beschäftig, Sebastian?"

,,Sie wollen alles genau wissen, Sebi, gibs ihnen, hau rein, ich bin bei dir."

Ich sauge die Luft regelrecht ein und fange an:
,,Mein Onkel hat sich vor einem Jahr in den Kopf geschossen, er war Alkoholiker
und obwohl er mein Onkel war, kannte ich ihn kaum. Vielleicht hätten wir ihm helfen können,
aber niemand hat etwas gesagt, sein Sohn, also mein Cousin, ist seitdem anders..."
Ich bekomme Tränen in den Augen und starre auf meine Hände.

,,Oh, haben sie mit ihren El..."
Ich unterbreche die Lehrerin.
,,Und wegen Leuten, wie Carin, passiert so eine Scheiße, weil wir sagen
,,Oh, es ist ekelhaft Tote zu zeigen! Es ist schrecklich, unwürdig!"
Dadurch denken wir das man Angst vor dem Tod haben muss, ihn verdrängen muss,
Und das tun wir dann auch, wenn dann jemand in unserem Umwelt Anzeichen von
Todessehnsucht zeigt, reagieren wie ein verängstlichtes Kaninchen, wir verziehen uns
Denn der Tod ist... (Carin bekommt große Augen, ihre Lippen beben),,,etwas schreckliches
und wir wollen uns damit nicht beschäf..."

Carin unterbricht mich:,,Das habe ich gar nicht gesagt, Sebastian, du redest dir da was ein, weisst du eigentlich was du mir vorwirfst?"

,,Ach was? Ich werfe nur dir was vor? Weißt du was? Ich werfe der gesamten Gesellschaft diese Scheiße vor. Wir zeigen Geburten im Fernsehen, schon am Morgen! Aber zeigen wir sterbende Leute? Nein! Nein! Tun wir nicht, warum?
Weil wir alle Angst haben!"

,,Ich rede nicht mehr mit dir, du spinnst!"

,,Sebastian, beruhigen sie sich bitte wieder, das meinte Carin damit sicherlich nicht."

Die Klasse ist still schockiert.

,,Ach ich weiß, niemand meint das was er sagt."
Ich stehe auf und gehe auf Toilette, erbreche dort fünf Minuten und begebe
mich zurück in die Klasse.


2.3.
Herr Wagner und dann die Geschichte von dem Jungen ohne Unterschenkel

Achte Klasse.
Unser Englischlehrer hatte die Schule gewechselt, ich denke mal das er zur Zeit
sabbernden Viertklässlern beibringt "The" richtig auszusprechen.

Die gesamte Klasse saß still und gespannt da.
Dann ging die Tür auf und im Klassenzimmer stand ein strammer Herr mit Vollbart und
Brille. Er hatte eine Halbglatze, seine restlichen Haare waren komplett weiß.
,,Guten Morgen, ich bin Herr Wagner."
Ein paar Mädchen interessierte es schon nicht mehr was er zu sagen hatte
und fingen an zu quatschen.
Herr Wagner schritt zur ihren Tischen und schlug mit seinem Englischbuch auf den Tisch.
,,Ja, Herr Schmidt hat mir erzählt wie ihr so seid."
Die beiden Mädchen, Lisa und Chrissi erschraken und starrten Herrn Wagner ungläubig an.
,,Ich schwör euch.", schrie Herr Wagner und schaute in die Klasse,
,,Ich MACH AUS DIESEM LADEN HIER EINE ACHTERBAHN! Bald wisst ihr nicht mehr
wo oben und unten ist!".
Totale Stille.

Der Unterricht mit Herrn Wagner machte mir Spaß, er war sehr streng aber unglaublich gerecht.
Wenn man es versuchte, aber trotzdem nicht schaffte, bekam man immer noch eine angemessene Zensur. Unseren anderen Lehrern war es vollkommen egal, ob wir lernten oder nicht,
das was in der Klausur stand, war für sie richtig.

Ich machte eine harte Zeit durch,
ich war gerade in die Klasse gekommen, hatte die Schule gewechselt, meine Eltern hatten sich brutal scheiden lassen und ich wir mit meiner Mutter ein paar Kilometer weggezogen.
Die Klasse hatte nichts als Verachtung für mich übrig, ich wurde von Tag zu Tag stiller,
meine Gedanken drehten sich im Kreis und ich war einsam.
Meistens wurde ich verarscht, nicht besonders gut, aber mir wurde gezeigt was ich
auf dieser Schule wert war.

Im Unterricht war ich meistens still, ich meldete mich nie und auch die Lehrer ignorierten mich,
ich war früher ein sehr guter Schüler gewesen, dann schrieb ich nur noch vieren und fünfen.
Nur bei Herrn Wagner blühte ich auf.
Wir hatten auch "Werte und Normen" bei ihm, die Stunden liefen meist so ab, das er und ich uns in eine Diskussion verwickelten und die Klasse nicht mehr zuhörte.
Zum Schluss überzeugte er mich meistens.
Oft sagte Herr Wagner Dinge die mich beeindruckten.
Er wurde von Monat zu Monat immer mehr zu meinem Idol.

Wenn ich mitbekam das meine Mutter und mein Vater sich trotz Trennung
stritten, wurde ich sogar in Herrn Wagners Stunden still.
Das passierte ungefähr dreimal hintereinander bis er mich auf dem Schulhof ansprach,
ich stand alleine gelangweilt herum.
Es schneite und alles war in weiß getaucht, ich mochte diese Jahreszeit sehr.
,,Na, Sebastian, schneit schon wieder, was?", sagte er und lächelte mir durch seinen Bart zu,
er hatte eine knallgrünen Apfel in der Hand.
,,Ja, Herr Wagner."
,,Du sag mal, Sebastian, wieso bist du eigentlich in letzter Zeit so still?"
,,Ich weiß nicht."
,,Mhm, n bisschen Ärger zu Hause?"
,,Ja, kann schon sein."
,,Na, du musst nicht drüber reden, aber ich will dir nur eins sagen,
jeder macht mal harte Zeiten durch, die Frage ist ob man stark genug ist sie zu
überstehen oder nicht. Meinst du, das du stark bist?"
,,Ich glaube nicht.", meine Augen füllten sich mit Tränen.
,,Was? Na, halt mal, weißt du was ich denke? Ich denke du bist ein ziemlich intelligenter Junge,
du hast halt nur ein wenig Ärger am Hals, das hat jeder mal, aber du bist doch wohl schlau
genug das durchzuhalten, oder? Nicht alles ist für die Ewigkeit, Sebastian!"
,,Danke, Herr Wagner, ich glaub ich muss in die Klasse."
Ich ging auf die Toilette und heulte mir die Seele aus dem Leib.
,,Na Klar!", er lächelte und zog weiter seine Runden zwischen prollenden Jungs und quatschend, kreischenden Mädchen.
Es hatte noch nicht mal geklingelt.

Wir schrieben nur eine Klausur im ganzen Jahr in "Werte Und Normen", ich vergeigte sie komplett
und schrieb eine sechs.
Darunter stand in Rot:
,,Entäuschend Sebastian, du hast anscheinend nicht gelernt."
Ich ging nach dem Unterricht zu Herrn Wagner und entschuldigte mich.
Er nahm die Entschuldigung an.
Trotz der Sechs gab er mir eine Zwei im Endjahres-Zeugnis.

Dann wurde Herr Wagner versetzt.
Er hatte zu einem Schüler (ein schreckliches, arrogantes Arschloch, war der Kerl, ich hasste ihn)
,,DU bist unfähig, ich weiß nicht wie du erzogen wurdest, aber anscheinend scheinst du in
Dummheit dir viel von deinen Eltern abgeguckt zu haben!", gesagt.

Ungefähr fünf Jahre später.

Ausbildung.
Auf unserem Stundenplan steht "Wundbehandlung",
als wir in die Klasse kommen, steht da ein dicker Mann, der anscheinend Bruno heißt vor einer Projektorlanweind. Wir setzen uns.
Bruno scheint ein lustiger Kerl zu sein, der Name passt irgendwie nicht zu ihm, er lässt ihn dumm erscheinen.

Er zeigt uns Photos, die im Krankenhaus von dem wir ausgebildet werden, gemacht wurden.
Manchen Menschen ist der ganze Unterkörper weggefault.
Wir sehen mumifizierte Füße, Arme und Beine, die noch an ihren lebendigen Besitzern baumeln.
Mir wird schlecht und ich fange an sauer aufzustossen.
Unter anderem sehen wir ein Photo von einem Knochenbruch, der fünf Jahre nicht behandelt wurde,
durch die ständige Spannung der Haut, waren die Gefässe geplatzt und jegliches Gewebe um den Bruch herum war verfault. Dieser Mensch hatte in einer Familie gelebt, keiner hatte sich um ihn gekümmert. Der gesamte Unterarm war so nekrotisiert (abgestorben) das man den Knochen sah, der auch schon angeschimmelt war.

Bruno macht Klick.
Neues Photo.
Bruno macht wieder Klick.
Neues Photo.
Bruno macht noch einmal Klick.
Immer mehr, immer mehr, immer schrecklicher.

Dann.
Ein Bein, zuerst die Röntgenaufnahme.
Man sieht die Knochen doch in der Mitte des Unterschenkels verwandelt sich alles in eine weiße Masse. Dann das erste Farbphoto, ein normales Bein, bis zum Knie, alles darunter verschwindet
in einem grünen Verband, es sind keine Formen zu erkennen, nichts lässt uns einen Fuss oder sonst irgendwas erahnen.
Jemand fragt Bruno ,,Wie alt ist der Patient?"
,,Zehn".
Klick.
Ein Photo von einem lachendem, kleinen Jungen. Vollkommen fröhlich, der Hintergrund lässt uns erkennen das er sich in einem OP befindet.
Bruno fängt an:,,Der Junge ist ein Spastiker, aber ansonsten sehr gesund, seine Eltern kümmerten sich sehr gut um ihn, bis der Vater verstarb. Danach muss die Mutter den Verstand verloren haben,
der Junge hatte eine kleine Schnittverletzung die sich entzündetet. Die Mutter bekam es gerade noch auf die Reihe sein Bein zu verbinden, zum Arzt ging sie nicht. Zwei Jahre lang.
Irgendwann muss sie einen wachen Moment gehabt haben und kam ins Krankenhaus."
Klick.
Der Verband ist weg.
Das Bein ist vollkommen abgestorben, an ein einigen Stellen sieht man grünes Muskelgewebe.
Die Zehen sind abgefallen, einige sind noch da, manche mumifiziert, manche nekrotisiert.

Ich war ne Zeitlang auf echt krassen Seiten im Internet,
aber so etwas habe ich noch nie zu Gesicht bekommen.

Ein Aufschrei geht durch die Klasse.
Bruno sagt:,,Die Mutter verlor innerhalb von 24 Stunden das Sorgerecht."


2.4.
Der "Emo-Faktor", eine Geschichte über Sascha
/ Sebastian ist verliebt

Timo und ich sitzen zu Hause und trinken Bier.
,,Nein, Nein, NEIN! Eindeutig die ersten beiden Alben, Timo!", sage ich.
,,Deine Mudda, "Follow The Leader" ist eindeutig am Besten, guck dir doch nur die
Verkaufszahlen an und ich sach dir, warte ab bis "See You On The Otherside" rauskommt,
diese Album wird der Hammer!"
,,Du spinnst, Timo, mit dir kann man nicht reden, du hast keine Ahnung von Musik,
das neue Album wird leider Scheiße!"
Timo nimmt eine Schluck Bier.
Ich zünde mir eine Zigarette an und skippe vor bis "7 Words".
,,Nimm mal die Deftones, Timo, die haben sich weiterentwickelt,
Korn überlegen seit Jahren wohin sie sich entwickeln soll und mit "Otherside"
werden sie zeigen das sie das Überlegen ganz aufgegeben haben!"
,,Man, Sebi, du gottverdamm...", dann klingelt es an der Tür, da nur Timo und ich zu Hause sind, muss einer von uns aufmachen. Das entnervende Blickduell mit ihm verliere ich dann und stehe auf um die Tür zu öffnen.
Mir hämmert sofort Wind und Regen in mein Gesicht, dann merke ich wer vor mir steht.
,,Sascha!?!...Wieso? Hä?", stellt euch vor euer verstorbener Opa steht vor der Tür und sagt,,Blas mir einen du Homo!", nehmt dann eure Verwunderung mal zehn und ihr seid ungefähr an meinem Gefühlszustand. ,,Wer is'n da? Wehe es is Jennifer!", schreit Timo aus dem Wohnzimmer.
,,Nein, Man, es ist Sascha!", schreie ich zurück.
,,Das kann gar nicht sein, der is'n Wichser!"
Als ich sehe das Sascha vollkommen durchnässt ist, bitte ich ihn reinzukommen.
Wir setzen uns an den Tisch zu Timo.
,,Was machst du hier? Du hast dich seit du mit Chrisi zusammen bist, nicht mehr blicken lassen, was willst du von uns? Geld oder sowas?", fragt Timo.
Und dann kommt ein emotionaler Gefühlsausbruch denn wir von Sascha niemals erwartet hätten.
Er heult wie ein kleines Kind.
Timo und ich schrecken zurück.
,,Sach ma, willste n Bier oder ne Kippe?".
,,Beides!", quietscht Sascha während ihm Rotze aus der Nase läuft.
Timo gibt eine Zigarette, ich ein kühles Becks.
,,So.", sage ich und schlage Sascha auf den Rücken.
,,Wieso stehst du nach einem Jahr Funkstille vor der Tür meiner Mama?"
,,Ach Fuck, (er schnieft die ganze Zeit), Chrisi hat mich betrogen und ich hab Schluss gemacht."
,,Ach die es eh ne dumme Fotze, schon als Lisa mir das erzählt hat wusste ich Bescheid."
Ich stutze...,,Wie? Du hast das schon gewusst? (Timo nickt, langsam) Wieso erzählt du mir das denn nicht, du Wichser?."
Er pustet sich seinen blonden Pony aus dem Gesicht.
,,Naja, ich hielt es für zu langweilig."
Sascha fängt an laut aufzuheulen.

Schnitt.

Wir reden viel, wir reden lange.
Über das was war und hoffentlich bald wieder ist.
Unsere Gesichter sind warm vom Alkohol und den Zigaretten.

Sascha sagt er würde auch gerne ein Glas Jim Beam trinken.
Ich schenke ihm ein.
,,Schon scheiße gelaufen...sie hat gesagt ich hätte sie dazu gebracht fremdzugehen."
Timo und ich schrecken kurz auf.
,,Bitte? Wie soll das denn gehen?"
Sascha lächelt.
,,Weiß ich auch nicht, der Kerl ist öfters im "Laden", ihr kennt den bestimmt.
Nennt sich Stefan oder Frank....."
,,Wie der nennt sich Frank? Ist der schwul oder sowas?"
Timo lacht:,,Anscheinend nicht."
Sascha grinst.

Timo fragt:,,Wollen wir denn heute in "laden"?"
,,Lisa ist auch da, ich hab mich mit ihr verabredet.", sage ich.
,,Hm, na wenn ich mitkann?", fragt Sascha und sieht aus wie eine Schwuchtel.
,,Du kleine Fotze, frag uns nochmal so schwul und du darfst nicht mit!"

Sascha scheint trotz seiner Flennerei immer noch der harte Kerl von früher zu sein,
Er hat den stillen Gesichtsausdruck nicht verloren, seine Bewegungen sind bestimmt und sicher.
Hat sich im Griff, aber er hat zugenommen.

Wir wollen uns gerade ein Taxi rufen, als Timos Handy klingelt.
Ein kurzer Anruf.
,,Ok, das war Lisa, schöne grüße Sebi, ähm, in ner halben Stunde ist n Konzert im HDJ,
zwei lokale Bands und dann noch Tobi Schlegl. Wollen wir da mit Lisa hin?"
Wir wollen.

Aussehen:
Der kleine Raum, in dem das Konzert stattfinden soll, ist verdreckt.
Sascha, Timo und ich stehen neben Lisa und tausend anderen Menschen.
Viele haben einen Parka an, viele haben Dreadlocks, Ramones- Shirt, zerrissene Jeans,
Turnschuhe und Mischgetränke in der Hand.

Ich habe ein leicht blaues Sakko an, darunter einen grauen Kapuzenpullover mit einer Kalaschnikov vorne drauf. Meine Hose ist schwarz, keine Baggy, aber ich trage sie als wäre sie eine.
Man kann meine weißen Boxershorts sehen, mein Gürtel hängt quer über mein Becken.

Ich trage einen Mittelscheitel, von links und rechts fallen mir die Haare ins Gesicht.
Auf meinem Kopf sitzt eine schwarze, eckige Brille, dazu kommen Schnur- und Kinnbart.
Koteletten bis zum Unterkiefer.

Ich fühle mich gut, habe alles unter Kontrolle.
Alles bestens...so wie immer.

Sascha lacht.
Wir trinken Bier.
,,Irgendwie sind hier nur Kinder.", sagt Timo.
Wir stehen an einem runden Tisch, im HDJ gibt es eine nette Stehkneipe in der wir uns mit ungefähr zwanzig anderen Leuten betrinken. Insgesamt scheint mir das HDJ heute gut besucht, in dem Konzertraum und vor dem Gebäude scheinen insgesamt hundert Leute zu stehen.

Meine junge Stiefschwester läuft öfters an mir vorbei, sie ist Gothic, demenstprechend schwarz gekleidet. Ich grüße sie freundlich, sie lächelt zurück, ich bin sehr stolz auf sie.
Saschas wunderschöne 15 Jahre alte Schwester steht neben uns, ihre Mutter hat sie gebracht.
Caro.
Braungebrannt, ihre wunderschön symmetrisches Gesicht wird von dunkelblonden, mittellangen Haaren umschlossen. Sie scheint zu strahlen.
Ihre Brüste sind klein, ihr Bauch ist flach, aber ihr Arsch bringt die Männer um den Verstand.
Er ist rund und ein wenig groß, fest wie ein frischer, kalter Apfel.
,,Du musst ihn nur langsam reindrücken, Sebi, nur sanft reindrücken, sie mag das."
Ich rieche ein strenges Aftershave, für einen Moment der so kurz ist das ich ihn nicht mehr bewusst wahrnehmen kann.

,,Hey, Caro. Wie gehts dir?"
,,Gut. Und dir?"
Sie hat eine abweisende, kalte Art die dich dazu zwingt sie zu begehren,
du willst dieses Eis schmelzen, sie so lange ficken bis sie schreit, bis sie leidenschaftlich wird,
.....bis sie dich fickt!
,,Wie soll's mir gehen, ich bin Sebastian, mir gehts immer gut."
,,Das bezweifle ich.", sagt sie und lächelt herablassend, während ihr Blick an mir runterwandert.
Caro verdreht die Augen und geht weg um mit einem sehr jungen HipHopper mit blauen Augen und blonden Haaren zu reden.

Timo und Sascha reden mit Lisa, sie erklären ihr was Chrisi für Sachen macht, wenn sie sich "einsam fühlt".
Lisa muss lachen, ihr spritzt fast das Bier aus dem Mund.
Ich stelle mir vor wie Timo es mit ihr getrieben hat, lache und denke nicht mehr drüber nach.
Sascha wendet sich von den Beiden ab, ich rede gerade mit zwei Typen mit denen ich mal in einer Klasse war, entschuldige mich und gehe zu Sascha hinüber.
,,Hey, lass uns mal reden...alleine!", sage ich ihm.
,,Ok."

Wir sitze draussen auf der Treppe, es ist dunkel geworden.
Ich schaue auf meine Uhr, 13. Dezember.
,,Warum hast du dich nie bei uns gemeldet, Sascha?"
,,Weiß nicht."
,,Wir waren beste Freunde, Man! Da muss es einen Grund geben!"
,,Chrisi hat gesagt, ihr haltet mich für einen Idioten."
,,Du bist einer....wenn du so einen Dreck glaubst!"
,,Ja.....was soll ich sagen, Man?"
,,Keine Ahung, piss die Wand an, wenn ich das wüsste....
Sascha...wenn du weißt was du sagen sollst, dann ruf an!"
Er will wieder nach drinnen gehen und steht auf.
Ich bleibe sitzen.
,,Hosch?"
,,Ja?"
,,Cool das du wieder bei uns bist, Man!...Hät ich nie drauf gewettet.!"
Er lächelt.
,,Find ich auch....komm mit, wir trinken jetzt n paar Kurze, ich geb aus!"
,,Ich komm gleich nach.", sage ich.

Ist es so?
Ist dir die Welt zu kalt, Sebi? Schreibst und redest über ein hartes Leben,
willst aber nur in einem kuscheligen Häuschen deinen schwuchtel Arsch wärmen.
Was bist du für ein Mensch?
Du tust so als hättest du Prinzipien, als wär dir irgendwas oder irgendwer etwas wert!
Aber dem ist nicht so, DU STRICHER!
Ich weiß das, aber ich bin hier um dich zu retten, Man, ich werd dir Trost geben.
Das da drinnen sind deine Freunde? Du reisst sie alle ins Unglück!
Nur DU wirst schuld an ihrem Unglück sein!

Ich bin drinnen, nach einer halben Stunde geht das Konzert los.
Wir sind alle betrunken, gnadenlos.
Sascha und ich springen in den sogenannten Moshpit vorne.
Ein Witz, nur Kinder, wir reissen sie alle um, wir bangen, wir rocken,
Wir sind beschissene Könige.

Als Schlegl mit seiner Band auftritt geht die richtige Show los.
Wir hielten ihn für einen Idioten, aber er macht eine ganz nette Show, echt,
ganz ok. Bei den letzten zwei Songs gehen Sascha, Timo und ich auf die Bühne und dürfen ins das Mic von dem Gitarristen singen, bekommen sogar Bier von der Band.
Wir sind wirklich gut drauf.

Dann ist es vorbei, es ging schnell.

-------------
Ich stehe neben einem Mädchen. Sie heißt Johnny.
,,Wieso Johnny?", frage ich.
,,Weil Jenny sich langweilig anhört."
,,Kennst du Caro?", frage ich.
,,Ne, wer isn das?"
,,Ach, egal.", mir ist schwindelig.
Sie hat blau gefärbte Haare, lila Schminke im Gesicht, zwei große Titten und schöne Augen.
Ihr Arsch ist geil, sie gefällt mir. Ich versuchs. Ja, versuch es, Sebi!
,,Sag mal, was machst du heute noch so?"
,,Ist das ne Anmache?", sie kaut Kaugummi und trinkt Becks.
,,Bild dir nichts ein, ich hab ne Freundin, will nur wissen ob noch ne Party für meine Kumpels geht!"
Ich habe keine Freundin.
,,Ach so, sorry, joah vielleicht du weißt wo das "Caramba" ist? (Ich nicke) Genau da fahren wir gleich hin!"
Sie hat einen Seitenscheitel, die rechte Seite ist ausrasiert, ihr Name schneidet wie eine Klinge in meinem Gehirn.
,,Hey, Johnny, meinste nicht das du uns mitnehmen willst?", ich lächel ihr zu.
,,Klar. warum nicht?"
Ich lache:,,Weil ich dich flachlegen könnte?", aber sie ist schon auf dem Weg zu ihren Freundinnen.

Kennt jemand diese Solo in dem Song "N.I.B." von Black Sabbath?
Es ist vielleicht technisch nicht das perfekte Meisterwerk, aber diese Atmosphäre die dabei aufkommt ist unbezahlbar, wenn das Lied beim Sex läuft, versuche ich beim Anfang des Solos abzuspritzen. Unglaubliches Gefühl....

,,Hier kanns nicht sein!", Timo ist verwundert.
Sascha inhaliert den Rauch seiner Zigarette bevor er:,,Fuck, ich hätte nicht soviel kiffen sollen!" sagt.
,,Ach, wir klingeln einfach hier!", ich drücke wahllos eine Klingel unter zwanzig.
,,Die hat dich verarscht....OH FUCK!", Sascha schreit plötzlich.
Timo und ich zucken zusammen und drehen uns zu ihm um.
Er greift sich an den Kopf, schaut uns erschrocken an.
,,Was ist?", frage ich Sascha.
,,Mein verdammtes Gehirn bewegt sich."
Der Summer geht und wir laufen ins Treppenhaus.

Eine Tür geht auf und wir stehen in einem dunklen Flur, grünes Licht wabert an den Wänden.
Die Wohnung ist überfüllt, der Teppich komplett versifft.
An den Wänden stehen Punks, die uns kritisch beäugen.
Der Flur ist eng, ich gehe vor, Timo, dann Sascha.
Entengang.
Irgendein Punk rempelt mich an. Ich wirbel herum und packen ihn am Nacken.
Timo tritt ihm in die Knie, er fällt um, aber ich halte ihn und hämmer meine Faust in seinen Magen.
Dann lasse ich los, er bleibt liegen, die Punks schauen alle weg.
Sascha läuft an ihm vorbei, als er ,,Dummer Wichser!", zu ihm sagt, zuckt er zusammen und versucht seinen Arm schützen vor sein Gesicht zu halten.
Sascha lacht.

Wir kommen ins Wohnzimmer, (Wie kann ein Wohnzimmer nur so groß sein?) ein einziger schwitzender, pulsierender Haufen Mensch.
Sascha ist plötzlich auf meiner Höhe. ,,Was ist das hier, Alter?", er zeigt auf eine große Leinwand,
auf der mit einem Beamer Hardcore-Pornos projeziert werden.
Ich lache:,,Wir sind im verdammten Himmel gelandet. Fuuuck!"
Was erzählst du da?

Irgendeine Dance-Super-Group wird gespielt, uns wird freundlich Bier in die Hand gedrückt.
,,Boah, wie eklig, Man, Astra!", sagt Sascha.
Wir sitzen zu dritt auf einem alten Ledersofa.
Auf einmal tritt Johnny aus dem Tanzmob heraus.
Sie lächelt und kommt direkt auf mich zu.
,,Ist sie das?", fragen mich die beiden.
,,Ja, Man!"
,,Die bekommst du niemals rum, das ist ne andere Liga!", sagt Sascha.
,,Du hast Chrisi auch rumbekommen!"
,,Und zu welchem Preis, Sebi?", aber da bin ich schon aufgestanden und laufe auf Johnny zu.
,,Na?", sage ich.
,,Im HDJ hast du besser ausgesehen.", sagt sie.
,,Sorry, alle Männer mit großem Schwanz sind hässlich, schonmal aufgefallen?"
,,Baggerst du mich jetzt an?"
Ich flüster ihr in's Ohr:,,Es tut mir leid, Johnny!"
,,Ich dachte du hast eine Freundin?"
Ich grinse. Sie hat eine süße Stupsnase...aber diese wundervollen Lippen...das einzige was an ihr stört sind ein paar Pickel auf der Stirn.
,,Nein, nicht mehr, ich hab gelogen."
Sie sieht wirklich wütend aus.
Uns umringen die Tanzenden, Sascha und Timo....wo?
,,Du bist ein Wichser, echt n Arschloch!", sie zischt die Wörter regelrecht.
,,Hey, hey....hey. Hab ich mich nicht entschuldigt?"
,,Doch hast du, na und?"
Ich nehme einen Schluck vom Astra.
,,Reicht dir ein Kuss las erweiterte Entschuldigung?"
Ich bewege meinen Kopf auf ihren zu. Sie wendet sich ab und drückt mich weg.
Johnny zeigt mir den Mittelfinger und geht.
Dann erblicke ich Sascha und Timo, sie reden mit einer kleinen Punkerin, die ziemlich vollgedröhnt zu sein scheint. Timo hat sein Handy in der rechten Hand.

Ich gehe aus der Wohnung und setze mich in den Hausflur, die Musik ist nur dumpf zu hören.
Mein Handy sagt zwei Uhr.
Ich trinke mein Astra in einem Schluck aus.
Es riecht nach altem Aftershave. ,,Melonenman.....Melone.", flüstere ich und gleite in meine Gedanken ab.
Ich denke an meine Ex-Freundin....

Erinnerung:
Du liegst zitternd auf meinem Bett.
Ich stehe schwankend davor, mir läuft Galle aus dem Mund.
Ich mache meinen Gürtel auf, meine Hose gleitet leise zu Boden.
Das dämmerige Licht scheint auf deinen Arsch.

,,Ich hab nachgedacht Sebastian! Vielleicht, naja, es ist wohl so das du nicht der Mann für mein Leben bist."...
,,Nein, ich habe keinen anderen, ich lieb dich einfach nicht mehr."...
,,Aber so geht es nicht mehr weiter!"
,,Schatz, deine Zigarette!", sage ich leise.
Der Wind auf dem Sportplatz im Winter ist hart und deine langen braunen Haare wehen.
,,Was!?!", fragst du.
,,Schatz, deine Zigarette ist aus!", sage ich während ich nach unten lächel.
Ich nehm sie dir aus der Hand und zünd sie wieder an, will sie dir reichen.
,,Scheiße, Sebastian! Ich mache Schluss! Verstehst du?", zischst du.
,,JA! Ich habs gemerkt! Ich bin nicht so dumm wie du denkst! Du hast einen anderen, ich kenn ihn sogar!
UND NIMM DIE BESCHISSENE ZIGARETTE JETZT! DIE DINGER SIND TEUER!"
Du schweigst, bist still, ich halt dir die Kippe immer noch hin, du nimmst sie einfach nicht.
,,Nimm das Scheißteil jetzt!", zische ich durch meine Zähne.
Dein Gesicht ist starr vor Schreck.
,,Nein, Sebastian, ich will jetzt mit dir vernünftig reden!"
,,Fick dich doch! Red mit deinem neuen Ficker!"
,,Was ist los mit dir, Sebi?"
,,Was mit mir los!?! Scheiße, nichts! Ich bin vollkommen in Ordnung!", und es passiert...ich heule wie ein kleines Kind. Rotz und Tränen laufen mir über mein Gesicht.
,,Es tut mir leid, Sebi!"
,,Fick dich Marlin!"
Du nimmst die Kippe immer noch nicht...

Ich stehe immer noch im Dämmerlicht vor meinem Bett.
Du bist betrunken, der Absinth ist schuld.
,,Lasch unf vöggen!", nuschelst du in deinen Arm.
Ich nehme mir einen Stuhl und schaue deinen nackten Körper genau an, kein Makel zu finden.
,,Marlin, Marlin gibt ne Partyyyy!", singe ich.
Du kicherst.
,,Sara?"
,,Waaaaff?"
,,Willst du wirklich Sex?", ich zünde mir eine Zigarette an, meine nackten Beine werden kurz erhellt.
,,Jaaaa!", sagst du schon leicht genervt.
,,Schonmal was von Verführung Minderjähriger gehört?"
,,Nein, iff mir auch egal."

Und dann lässt du mich mit der brennenden Zigarette stehen.
Ich rauche sie auf, denke nicht nach, stell mir vor ich wäre ein Ziegelstein.
Unzerstörbar und ohne Gedanken.
Sehe dir noch lange nach und denke dann doch...

Du quiekst leise vor Schmerz, als ich deinen Schliessmuskel dehne.
Ich spüre Erregung in mir hochkriechen, sie schleicht sich an dem Ziegelstein in meinem Kopf vorbei.
,,Sara?", flüster ich in dein Ohr.
,,Jaha?", stöhnst du.
,,Davon ein Wort in der Schule und ich schlitz deine Mutter auf!"
Du stöhnst laut auf, nicht vor Schmerz.
,,In Ordnung, aber mach weiter!"
Ich bohre meinen Finger so tief rein wie ich kann.
Du beisst grunzend in mein Kopfkissen.
Aus meiner Stereoanlage schreit Jonathan Davis Kinderreime.

In der Schule grüßt mich mein Schatz nicht mehr.
Auf der Toilette steht seit letzter Woche ,,Mr. K ist einsam!"

Der Joint im Aschenbecher verglüht und ich stöhne zum erstenmal auf,
als ich auf dein Arschloch ejakuliere.
Wir liegen nebeneinander.
,,Ich bin nicht richtig gekommen!", nörgelst du.
,,Dein Problem.", sage ich.

Du ziehst dich an, bist fast wieder nüchtern.
Ich sitze halbnackt im Bett.
,,Sara? Mr. K ist einsam!"
----------------------------------

Die Wohnungstür geht auf.
Für einen kurzen Moment ist die Musik unendlich laut.
Johnny hat eine Jacke an, sie scheint auf dem Heimweg zu sein.
Sie beachtet mich nicht. ,,Johnny? Warte mal! Bitte!"
Sie läuft schneller, ich stehe auf und gehe hinterher.
,,Johnny! Bitte, ich will dir nur noch kurz was sagen!"
Sie fängt fast an die Treppen herunterzurennen.
,,JENNY! BLEIB STEHEN!", ich schreie.
Sie hält inne, bleibt auf dem Fleck stehen, ihr Gesicht ist mir abgewandt.
,,Bitte, gib mir eine Minute."
Sie dreht sich um:,,Was denn, Man?"
,,Ich bin...naja...ach, ich mag dich irgendwie."
,,Bist du 'n verdammter Trottel?"
Ich grinse, unsere Wörter hallen im Treppenhaus.
,,Ja, das bin ich."
,,Bist du in mich verliebt?", fragt sie und grinst.
,,Ja."

Es ist....
Es war....
Die Welt....in meinem kleinen Kopf, Welt ist ein großes Wort.
Jemals? Jemals Angst gehabt? Angst das deine Angst real wird?
Das sie dir helfen will keine Angst mehr zu haben, in dem sie dich mit ihr konfrontiert?
Jenny, ihr Zimmer ist eins....vor allem blau!
Mein Schwanz verschwindet komplett in ihrem Mund.
Die "Deftones" von weit her.
Ich soll meinen Mund öffnen, sie legt mir ein Geschenk auf die Zunge, ich soll es lutschen.
Schmeckt bitter.
Ihr Arsch ist in meinem Gesicht, Körperteile verknoten sich. Sie hat Poster an der Wand.
,,Dein Herz pocht so unglaublich doll.", sagt sie.
Ich weiß.
Die Poster reden durcheinander.
Sie stöhnt meinen Namen....danach vergesse ich ihn. Ich bin Meditation-Man.
Irgendwann komme ich zwischen ihre Po-Backen...
Dann glimmt eine Zigarette im Dunkeln auf...

Stehe auf ihrem Balkon in Boxershorts.
Ich inhaliere den Rauch der Zigarette nicht, ich sauge ihn auf...
Jenny steht neben mir.
,,Hat's dir gefallen?"
,,Hast du mir Drogen gegeben?"
,,Ja...vielleicht?"
,,Mir hat's gefallen..."


0.0. ([Teil0] Zwischenspiel)

,,That's Why I Say, Hey Man Nice Shot!
....what a good Shot, Man!"

Sebastians Eltern sind geschieden.

,,Wo ist Mama?", hat er gefragt.
,,Bei Oma, ausruhen.", hat Papa gesagt.

Einen Tag später saß mein Vater an meinem Bett.
,,Mach das nicht so wie ich....
...Das beste Beispiel das Alkohol schlecht ist.
...Es tut mir leid, Sebastian."

Sebastians Vater hatte seine Frau so verprügelt das sie in's Krankenhaus musste.
Sebi vergisst die Fotos nicht mehr. Sie sind in seinem Gehirn und gehen nicht raus.
Das Gesicht seiner Mutter....blau, grün, gelb. Ihr Blick ohne Ausdruck.

Sebastians Mutter saß nachts neben ihm, im Wohnzimmer.
,,Soll ich deinem Papa noch eine Chance geben?"
Sebastian ist elf Jahre alt und weint.
,,Warum könnt ihr nicht wieder alles gut machen?"
,,Manchmal geht das nicht, glaube ich, Purzel!", sie streichelt seinen Kopf,
er starrt, mit Tränen in den Augen, die Wand an.
,,Ich weiß nicht."

Wie lange habe ich dafür gebraucht um mich selbst glauben zu lassen, das
alles verkraftet zu haben, die ganze Kacke, den Bullshit.
Er hat mich aufgefressen, er hat aus mir einen anderen Menschen gemacht.
Ich habe nie herausgefunden, was für ein Mensch das werden sollte.

Wie ein Schuss in den Kopf, habe ich den Psychotherapeuten und Drogenberatern gesagt.
,,Ein verdammter Schuß in den Kopf, den, verdammt noch mal, nur ich spüre und sehe!"
Keiner hat gepeilt was mit mir nicht stimmt, noch nicht mal ich.
Aber ich weiß das etwas bei mir was nicht in Ordnung ist, irgendwas läuft hier falsch...


,,Als meine erste Freundin mich verlassen hat, damals...da war ich einsam, sehr sogar.
Ich hatte diesen Spruch, den ich total cool fand. "Mr. K. ist einsam!".
Ich kann nicht beschreiben wie es war sie zu verlieren, wegen ihr musste ich zu einer "Jugendlebensberatung", weil es anfing ernst mit mir zu werden.
Timo und Sascha kapierten damals nicht wie hart sowas sein kann.

Mittlerweile schreibe ich ihr ab und zu eine SMS auf die sie knapp antwortet.
Sie hat wieder einen neuen Freund und nimmt weiter Drogen.

........
Mein Leben war bis zu meinem 15. Lebensjahr von Unterdrückung und Erniedrigung bestimmt.
Ich kam auf eine neue Schule und war der "Loser", ich wurde in den Pausen ausgelacht und verarscht.
Ich hatte keine Freunde, ich wusste nicht wie es ist, sich in der Schule für den Nachmittag zu verabreden.
Auf dem Pausenhof sah ich sie in den Ecken stehen, die Schüchternen, die Hässlichen, die Dummen und die Schlauen, manche weiblich, manche männlich.
Die Loser, die Dullies, die Assis, die Trottel die keiner leiden kann. Die Penner die vorne beim Lehrer sitzen...auf einem Einzelplatz.
Mein Hass vermischte sich mit dem Gelächter, er versank in grinsenden Augen und abgefuckten Kosenamen die man mir gab. Ich konzentrierte mich darauf nach unten zu schauen und einfach alles zu ertragen. Wie sich das alles geändert hat, weiß ich nicht mehr.
Eines Tages war ich der Kerl vor dem ich früher Angst hatte. Ich schlug Leute auf dem Schulhof ohne Grund zusammen, bekam ich Ärger weil sie petzten, schlugen meine Freunde sie noch einmal zusammen. Aus meiner Angst und meinem Hass wurde unbändige Wut die ich nicht gegen mich selber einsetzen konnte aus Ängstlichkeit vor Erkentnissen, also konzentrierte ich mich auf die Menschen die meinem alten "Ich" am ähnlichsten waren.
Je mehr Aussenseiter, desto mehr Schläge von mir.

Eines Tages schlossen sich die Eltern gegen mich zusammen.
Ich hatte mit ein paar Freunden fünf Mädchen, die alle mit ihren Familien auf Bauernhöfen lebten, so lange fertiggemacht bis sie sich nicht mehr in die Schule trauten.
Ich durfte sie nicht schlagen, das machten weibliche Freundinnen von mir.
Die verdammten Bauern hatten Angst vor mir, sie zuckten morgens zusammen wenn ich in die Klasse kam. Ich liess sie nicht in Ruhe, ich hasste sie weil sie es nicht schafften zu begreifen das sie schwach waren, sie verstanden nicht das man aufstehen musste und das zu zerschlagen hatte was einen bedrohte.
Die Eltern liessen Klassenkonferenzen abhalten. Sie wollten mich von der Schule haben, sie hatten Angst um ihre kleinen "Kücken", nur hatte ich einen Durchschnitt von "2,3", ich war verdammt nochmal "unkündbar", außerdem stritt ich alles ab und hatte meinen Vater auf meiner Seite. Und mein Vater hatte damals und noch heute viel Geld. Es versank im Sand....es kam nichts mehr nach.
Irgendwann liess ich von den Bauern ab.

Bis Marlin kam.
Sie wurde meine erste Freundin.
Sie nahm mir meinen Hass, sie verabscheute die Drogen die ich nahm.
Sie verurteilte meine Freunde und setzte sich für mich ein.
Marlin nahm mich in die Arme.
Sie war zärtlich und sanft, sie war alles was ich wollte.
Sie hatte schwarze Haare, wunderbar blaue Augen, volle Lippen und eine Figur die ich nur aus Filmen kannte. Als wir das erste Mal versuchten miteinander zu schlafen, kam ich während sie mich zum ersten Mal zwischen den Beinen berührte.
Ich war das alles nicht gewohnt.

Marlin machte mir klar das ich krank war.
Ich ging für sie in Therapien und in eine Drogenberatung.
Ich arbeitete hart für sie, ich wollt ein normaler Mensch werden, jemand den man aus besonders guten Gründen respektierte. Ich hatte genug davon gehasst zu werden.

Marlin verliess mich nach sechs Monaten, wir kamen noch einmal zusammen, dann machte sie nach drei Monaten wieder Schluss.
Sie konnte nicht mehr und hatte keine Kraft mehr.
Als ich vor ihrer Tür stand, schrie mich ihre Mutter an.
,,Du hast meine Tochter zerstört, sie lacht nicht mehr, früher hat sie soviel gelacht!
Sie lächelt nicht mehr, du hast sie mit runtergezogen, Sebastian!"

Ich begriff nicht, ich hatte doch soviel getan.
Ich war der Gearschte.
Für mich war es wie eine zweite Scheidung, nur war ich in der Rolle meines Vaters.
Ich konnte nichts zu Marlins Mutter sagen, mein Mund stand offen und meine Augen waren wässrig.

Ich war wie gebrochen.
Mir kam es so vor als hätte ich endgültig alles verloren.
Ich nahm keine Nahrung mehr zu mir, ich fing wieder an zu kiffen, ich fing an zu trinken und schmiss Morphium ein. Ich war ein Freak geworden.
Ich redete nicht mehr mit meinen Eltern, manchmal fing ich am Mittagstisch einfach an zu weinen.
Zu Sascha und Timo war zu der Zeit der Kontakt weggebrochen, sie versuchten mich zu erreichen, kamen aber nicht an mich ran.
Ich war alleine und einsam.

Bestimmt würden viele über mich lachen, wegen dieser Geschichte, aber keiner von diesen Menschen hat eine Vorstellung von meiner damaligen Situation.

Ich sah Marlin oft auf dem Schulhof, sie lachte wieder viel und hatte neue Freunde
und einen neuen Freund...eine Woche nach mir.
Irgendwann, ich hab vergessen wann, nahm sie die Drogen die mich zerstört hatten.

Das war's.
Nach einiger Zeit fing ich an zu vergessen. Dann kam der tröstende Hass.
Ich war in meiner Welt gefangen, für immer, das wusste ich.
Meine Mutter schickte mich wieder in eine Psychotherapie, leider kannte ich mittlerweile die Tricks von diesen Arschlöchern, so kamen sie nicht mehr an mich ran.

Ich wurde der, der ich heute bin.
ICH wurde Sebastian.
Der Kerl der Weiber fickt und sie danach nach Hause schickt.
Ja, ich fühle mich cool so, ich finde mich geil, ich mag mich.
Jeder der mich nicht bewundert ist ein Trottel.
Mein Leben ist perfekt. Ich bin Maniker.
Ich bin arrogant, ich bin alles was du hasst.
Ich bin Sebastian..."


2.5.
,,Working Class Hero"
+
Jenny In Love...

Ich weiß nicht warum ich Sebastian einen geblasen habe.
Ist das widerlich? Viele meiner Freundinnnen würden ja sagen.
Er hat mich gefragt:,,Jennifer, würdest du mir einen Gefallen tun?"
Und dann sind wir auf die Kneipentoilette gegangen.
Ich kenne Sebi, glaube ich, mittlerweile seit acht Jahren. Und dementsprechend habe ich seinen Lebenslauf mitbekommen. Er hat mich verraten, verarscht und niedergemacht.
Ich habe ihm entweder verziehen, weil ich zu dem Zeitpunkt in Sebi verliebt war oder Mitleid mit ihm hatte. Er tut immer so als wäre steinhart, aber in Wirklichkeit ist er ein ganz kleiner Verlierer der sein Lieblingsspielzeug kaputtgemacht hat und nun sauer ist.
Nach acht Jahren, habe ich vor einem Monat zum ersten Mal mit ihm geschlafen.
Es war grottenschlecht, daran merkte ich, das er es nicht ernst meinte.
Oft ist Funkstille, weil es ihm gut geht und ich würde ihn dann nur an schlechte Zeiten erinnern, aber wenn er wieder ganz unten ist, dann ruft er an....nur weil er weiß, das ich dieses Gefühl kennen.
Und dann versuche ich ihm zu helfen.
Ich hasse und liebe ihn, ich glaube....ich glaube ernsthaft das Sebastian mich abgrundtief hasst.

Jennifer sitzt neben Sebastian am Tresen.
,,Sag mal Jenny, wolltest du nicht um elf nach Hause?"
,,Ja, wieso?", fragt sie ihn, während sie mit ihren Haaren rumspielt.
,,Ist gleich soweit...", Sebastian starrt die ganze Zeit auf sein Bier.
,,Ja.....danke, du blödes Arschloch!", Jennifer nimmt ihre Military-Handtasche und geht schnurrstracks aus der Kneipe in die kalte Nacht.
,,War nicht so gemeint, Jenny.", flüstert Sebastian, aber da ist Jennifer schon weg.

Jennifer laufen schon lange keine Tränen mehr über die Wangen.
,,Er ist so ein Wichser.", denkt sie und geht die kühlen Strassen von der Stadt hinab.
Sie trifft Timo.
,,Aufm Weg zu Sebi, wollten einen heben...", antwortet er, auf die Frage was er noch so macht.
Sie geht sofort weiter. Timo zuckt mit den Achseln und betritt nach zehn Minuten die Kneipe.
Jennifer hat sich mittlerweile ein Taxi gerufen, sie ist zu wütend zum Laufen.

Zu Hause schaut sie sich alte Photos an.
Sebastian, lachend, mit ihr im Arm. Sebastian und Jennifer auf Party, auf Helgoland und am Strand.
Auf den neueren Photos lacht Sebastian nicht mehr.
,,Wenn du wüsstest was ich sehen kann.", hatte er vor einer Woche zu ihr gesagt.
,,Was denn?"
Sebastian lachte. ,,Einer von denen hat nen Melonenhut."
Sie dachte er macht Witze.
,,Spinner...", kommt Jennifer leise über die Lippen.
Ihr Zimmer ist dunkel, sie sitzt in einem Knautschsessel, eine kleine Schreibtischlampe leuchtet auf die Photos, die sie sich anschaut. Ihr Vater ist nicht zu Hause.
Wo ihre Mutter ist, weiß sie nicht.

Sie schaut kurz auf ihr Handy, eine SMS von ihrem Ex-Freund.
Sebastian hasst ihn, und er hasst Sebastian. Wer von beiden Recht hat, weiß sie nicht.
Wahrscheinlich ihr Ex.
,,Wenn man mich so sieht...könnte man denken das mein Leben von Sebastian bestimmt wird.",
denkt sie sich.
,,Hallo, Jenny!
Wollte nächsten Freitag in "Laden",
hast du Lust mitzukommen?
Hajo."

Warum nicht?

Zur selben Zeit versuchen Sebastian und Timo, drei befreundete Mädchen zu überreden mit ihnen zu Sascha zu fahren und da 'n bisschen Gras zu rauchen.
,,Nur 'n bisschen!", sagt Sebastian und lächelt, während er den Dreien ihre Mischen reicht.

Sebastian und Jennifer hatten es einmal in einem Hinterhof neben dem "Laden" getrieben.
Sie war unglaublich oft gekommen, beschwerte sich aber trotzdem darüber das er nicht richtig mitmachte.
Sie kam nicht so oft zum Höhepunkt weil Sebi so gut war,
es lag daran das es roh, dreckig und stumpf war.

Nach dieser Erinnerung geht Jennifer schlafen.
Sie denkt an Hajo, nicht an Sebastian.

Sebastian sitzt, nackt auf einem Hocker, vor einem Spiegel.
Draussen fliegen Dämonen durch die Luft,
einige greifen sich flüchtende Menschen,
sie heben mit ihnen in die Lüfte ab und verschwinden im Nichts.
,,Du hast dein ruhiges Leben, du hast deine Frau, dein Auto und dein Haus,
vielleicht sogar noch ein Pack Kinder.
Drauf geschissen, alles für den Arsch.
Und du weißt es, nachts betest du dafür das deine Frau dich an ihr Arschloch lässt.
Du willst Action haben, darfst du nicht. Deine Frau verklemmt? Nein!
Es liegt wahrscheinlich an dir, du hast die falsche Frau.
Und das weißt du, aber würdest du dich trennen, wäre dein Leben anders,
davor hast du Angst..!"

Deine Nächte sind so kalt wie meine?
Du fühlst dich einsam?
Du weißt das bald etwas geschieht das alles umwerfen wird?
Ja?
Du kannst nichts dagegen tun! Dein Leben gehört nicht dir!
Es gehört der Gesellschaft! Du bist eine Nummer, ein Aktenzeichen.
Du bist Scheiße unter den Schuhen der Gesellschaft die dich zertritt,
jeden Tag....jede Woche...jeden Monat...jedes verdammte Jahr."

Ein Herr mit einer Melone betritt das Zimmer.
Stellt sich hinter Sebastian, der weiter sein Spiegelbild anschaut.
Melonenman gibt ihm einen Kuss auf die Wange und geht aus dem Raum heraus.

,,Ich bin ein Nichts.", sagt Sebastian.
Draussen kreischen die Menschen.
Die Luft wird heiss.

-------------

Manchmal sagen sie zu mir.
,,Hey, hört mal zu, ich gehör hier gar nicht hin!", dann lächeln sie ganz sympathisch.
Aber ich weiß, sie sind komplett wahnsinnig.
Herr K. fühlt seine eigene Kacke in Gurkengläsern ab.
Herr M. denkt, das sein Vater ihn vergiften will.
Herr B. ist stumm geworden und denkt gar nichts mehr.
Frau B. hat Narben an gewissen Stellen.
Herr C. hat Katzen gefoltert.

Alle haben sie eins gemeinsam.
Am Anfang sind sie nicht verrückt.
Du kommst nicht verrückt auf die Welt, es muss was passieren.
Sei es eine Operation, ein Drogentrip zuviel, ein Trauma, ein Hormon-Unfall im Hirn...
der psychische Genickbruch ist näher als man denkt.

Manche Einsätze waren einfacher, viele schwieriger.
Aber mein Einsatz auf der Geschlossenen war der spannendste.
Man darf nicht geschlossene sagen, es heißt geschützte...denn hier sind die Patienten am besten vor sich selbst geschützt.

Männer die früher Lehrer waren, Akademiker, Mechaniker und auch Polizisten, sogar ehemalige Ärzte landen hier. Sie bauen sich ein warmes Nest aus wohlig kuscheligem Wahn.
Manchmal macht es die Sache einfacher.

Die meisten Patientin werden geheilt entlassen.
Aber viele behalten etwas zurück.
Viele kacken sich voll, verursacht durch die Medikamente. Sie spielen damit rum, wie mit Knete.
Es bringt ihnen Spaß.
Natürlich machen das nicht alle.
Typen in meinem Alter, muss ich waschen und den Arsch abwischen, weil sie es durch Drogenkonsum verursacht, nicht mehr hinbekommen. Sie starren mich dabei an, vielleicht denken sie ich bin ein kleiner Kobold....keine Ahung was sie für Halluzinationen haben.

Morgens um Sieben fängt es schon an.
Ich muss sie waschen, rasieren und eincremen.
Die Vorhaut zurückschieben und dann die Eichel saubermachen, das Arschloch so richtig auswaschen und dann irgendne Creme draufklatschen.
Das einzige was mir wirklich richtig schlimm zu schaffen macht sind die Gerüche.
Man kann es sich nicht vorstellen, manche von den Patienten werden eingeliefert und haben sich
ein paar Monate nicht gewaschen.
Wer diese Leute saubermachen muss?
Natürlich der Auszubildende!

Wenn ich nachts Sitzwache bei einem von Ihnen habe, dann flüstern sie mir zu.
Sie schreien, fluchen, manche beten.
Die meisten sind verloren, für immer in einem Land ohne Sinn, ohne Zusammenhang, nur eine verquere Logik gibt ihnen Halt, der Sinn ihres Lebens ist ihre Geisteskrankheit. Medikamente nehmen, Therapien besuchen, das würde ihnen nur den Sinn nehmen, davor haben sie Angst.
Lieber sind sie auf der Flucht vor dem KGB oder irgendwelchen Höllendämonen.

Ich habe Mitleid mit ihnen, auch wenn sie das nicht wollen.
Wenn sie versuchen mich zu schlagen, nehme ich das gerne hin, denn es gibt wenige die ihnen beistehen.
Ich bin kein Engel oder ein guter Mensch, nichts dergleichen.
Nur weiß ich, das jeder in diese Situation geraten könnte...

----------------

Für Jennifer:
Jennifer.
Du weißt wer ich war und du wusstest schon immer wer ich sein werde.
Ich habe dich oft geliebt und wurde entäuscht, versuch es nicht immer so hinzustellen, das ich der Typ bin der dein Leben zerstört.
Aber, überleg, denk nach, wenn du dich ficken lässt....denkst du da an mich?
Du sitzt neben mir, du feierst neben mir, ab und zu redest du mit mir, aber willst du nicht zu mir gehen und meine Hand halten?
Lagen wir nicht oft nebeneinander und dachten beide das gleiche?
,,Ich liebe dich."
Wir waren nie ein Paar. Und ich lass dich so oft in Schmerzen abgleiten, aber es tut mir alles so leid.
Mittlerweile ist es zu spät dir das zu sagen.
Du weißt wie oft ich Abstürze hatte, ich lag oft neben einem Klo in meiner eigenen Kotze und habe an dich gedacht.
Du weißt genau wie es mich schmerzt wenn du einen anderen küsst.
Ich weiß das du es hasst wenn ich eine andere ficke.

Ich habe versucht für dich da zu sein, aber ich bin zu schwach....ehrlich.
Ich bin ein Nichts, ich kann den Melonenman riechen....sehen....hören....und fühlen.
Es gibt viele Lieder die mich an dich erinnern....
Irgendwann wirst du es zu was bringen. Ich weiß das du mal viel Geld haben wirst....
Wir haben gefickt, nur war ich der, der sich keine Mühe gegeben hat.
Die Welt, Jennifer, kann Menschen wie uns nicht ausstehen.
Sie hasst uns....nur weißt du damit umzugehen.
Ich habe es bis jetzt noch nicht geschafft.

Jedesmal wenn ich dich hasse....bitte, bitte, bitte, merk doch endlich das es ein Hilferuf ist.
Du hast alle Gefühle für mich verloren?...vielleicht.
Aber....aber du hast mir immer geholfen, ich konnte sogar vor dir weinen.
Ich bettel dich an mich zu verstehen.

Ich bin drogenabhängig,
ich bin wahnsinnig geworden,
ich ficke jede Schlampe,
ich bin Dreck,
....
ich weiß du wirst mir nie wieder helfen.

Weißt du?
Altenwalde...dieses beschützte Dorf, alles war schlimm.
Am Baggersee haben wir gesessen und die Sonne genossen, wir dachten es wäre für immer,
wir hofften das manche Tage nie vorbei gingen, findest du das jetzt falsch?
Ich bin mir nicht sicher, aber alles was sich gut anfühlt, kann doch nur richtig sein, oder?
Ich war oft in dich verliebt und du in mich in diesen Zeiten, aber nie haben wir
uns gefunden.
Wir sind zu schwierig...

Aber, Jenny, wir wussten nicht wie das richtige Leben sein kann...stimmst du mir zu?
Ich weiß wie du denkst...immer noch.
Wir gehen alle drauf....ich früher, du später.
Du weißt das du irgendwann an meinem Grab stehst...du kennst meine dunkle Seite....

Als die Nazis damals vor Dirks Tür standen...du wolltest sie mit einem Messer töten...
ich sag es ehrlich....ich hatte nicht die geringste Angst...ich hätte sie alle umgebracht...
Ich hätte sie gefoltert, ihnen den Finger in den Arsch gesteckt und vor dir erstochen.
Du hast es geschafft das alles zu verhindern.

Wusstest du das ich dachte unsere Jugend geht nie vorbei?
Weißt du noch wie ich war als meine Eltern sich liebten?
Weißt du denn noch wie glücklich ich damals, trotz allem, war?
War das keine gute Zeit?
Du warst mit deinen Eltern genauso glücklich...
Alles war zum kotzen? Aber wenigstens liebten sich Mama und Papa!
Du, scheiße, weißt was ich meine!

Und jetzt?
Wo bist du?
Wo bin ich?
Wir sind nicht mehr die von damals!
Das war meine Schuld....nur meine.
Ich hätte dir helfen müssen, du hättest mich lieben müssen.
Es war schrecklich...zum Schluss aber richtig.

Manchmal hast du gedacht ich bin cool und hart.
Du dachtest ich bin der Macker.
...alles Lüge.

Diese Zeilen werden zu lang.
In einem Jahr bin ich tot, diese Geschichte hält mich gefangen.
Ich habe es dir erzählt....Melonenman? Erinner dich.
Vielleicht werde ich nie wieder klar im Kopf.....

Hilf....mir!


2.6.
Sex, Violence and...Trauer


Violence:
,,Hast du was gesagt du Wichser?"
Jennifer springt dazwischen:,,Beruhig dich Sascha, man, das ist lächerlich!"
Sascha ignoriert sie komplett.
Timo und ich bleiben ruhig sitzen und schauen zu Sascha und seinem Gegenüber auf.
,,Ja, hab ich, du Fotze!", sagt Dennis, hinter ihm stehen drei Kerle. Sie tragen weite Shirts, Pullover und Hosen.
Hier hinten ist die Musik leise, man kann alles genau verstehen.
,,Boah, ihr seid solche Arschlöcher!", sagt Jennifer und setzt sich zu Timo und mir.
,,Willst du nicht was sagen, Sebi?", fragt sie mich mit wütenden Augen. Ihre blonden Haare sind zu einem Zopf zusammengebunden.
Ich grinse sie an. Timo schüttelt den Kopf.
Sascha und Dennis stehen noch nicht einmal einen halben Meter voneinander entfernt.
,,Sach ma, Sascha, ist das deine Freundin oder nur wieder ne Nutte, wie deine Ex?", fragt Dennis mit Blick auf Jennifer, die ihm sofort den Mittelfinger zeigt.
Seine drei Kumpels kichern.
,,Willst du mit mir flirten oder warum laberst du soviel?", fragt Sascha.
Jenny will aufstehen, ich umgreife ihr schlankes Bein und ziehe sie auf ihren Platz zurück.
,,Weißt du Sa....".

Sascha haut ihm aus dem Stand auf seine Nase.
Er beugt sich mit einem Schrei nach vorne und greift sich in sein Gesicht.
Blut tropft aus seinen Händen.
Sascha bleibt stehen.

,,Ach so, er denkt er ist Vin Diesel? Ihr seid dumme Machoschwuchteln, Sebi!"
,,Jetzt warte doch mal!", sage ich.
Timo schüttelt wieder den Kopf. ,,Ich halt da jetzt auch nicht soviel von."

Wir sind in einer etwas dunkleren Ecke vom "Laden".
Der Türsteher kann uns nicht sehen und die Gäste um uns herum scherrt es einen Dreck.

Einer von Dennis' Kumpels (er hat eine rote Capie auf dem Kopf) stürmt auf Sascha zu und verpasst ihm einen gewalten Kinnhaken.
Sascha taumelt nach hinten, bis er an die Wand stößt.
Ein anderer Kerl tritt Sascha aus vollem Lauf gegen seine Kniescheibe, Sascha läuft Gefahr auf die Knie zu gehen.
Ich packe mir den dritten Kerl und ramm seinen Kopf gegen die Wand. Er geht stumm zu Boden.
Erschrocken fühle ich seinen Puls und manöveriere ihn in die stabile Seitenlage.
Timo lacht.
,,Scheiße.", fluche ich.
Der Kerl mit der roten Capie will Sascha einen Faustschlag gegen den Hals geben, Sascha weicht aus und rammt ihm sein Knie in die Eier. Er geht zu Boden.
Der andere springt auf Sascha zu, wird am Hals gepackt und bekommt eine Kopfnuss.
Sascha löst den Griff nicht. Der Typ gurgelt, er blutet an der Stirn.
Ich wende mich von meinem Opfer ab und schlage dem Blutenden meinen Ellbogen in sein Genick.
Er jault auf.
Dennis ist mittlerweile auf die Knie gegangen und schreit:,,Ich verblute."
Timo wickelt sich die Sicherheitskette von seinem Portmonaie um die Faust und schlägt ihm in die Schläfe. Er wird ohnmächtig.
Jennifer steht auf und spuckt Dennis in sein blutverschmiertes Gesicht, ,,Dummer Wichser! Wegen euch darf ich wieder vor nem fuck Gericht aussagen!".
Sascha hat den Letzten immer noch in seinem Griff, er verzieht keine Miene.

Timo fängt an zu lachen.
,,Hey Leute...ich hab....ne geile Idee.", er trinkt sein Weizenglas bis auf einen kleinen Schluck aus.
Dann zieht er seine Nase hoch und spuckt in das Glas, danach reicht er es mir.
Ich sammel Speichel und lasse ihn langsam vor den Augen des Kerls ins Glas tröpfeln.
Sascha grinst, Jennifer kichert, beide machen es uns gleich.
Ich reiche das Weizenglas, das mittlerweile voller Schleim und kleinen grünen bis braunen schwimmenden Flecken ist, dem Typen.
,,Du trinkst das jetzt!"
,,Nein, Man!", seine Augen füllen sich mit Tränen.
Das Weizenglas ist zu einem Viertel gefüllt.
,,Timo, hilf mir mal."
Die anderen Gäste gehen aus unserem Blickfeld, die meisten gehen auf die Tanzfläche oder an die Bar. Timo reisst dem Kerl den Mund auf. Ich fülle ihm die Hälfte in den Mund, während er schluckt, haue ich ihm ganz leicht gegen den Hals, so das er sich daran verschluckt und hustet.
Ich mache mich an seinem Gürtel zu schaffen und ziehe ihm die Hose runter.
,,Mach mal schneller, ich kann ihn nicht mehr halten.", sagt Sascha.
,,Dann lass ihn doch los.", sagt Timo.
,,Sebi, is' auch ma' gut jetz' ?", fragt Jennifer genervt, während sie sich hektisch umschaut.
,,Ja, gleich!", sage ich.
Sascha lässt den Kerl los, er sackt in sich zusammen und präsentiert uns seine behaarten Eier.
Ich zünde seine Haare an, er schreit auf.
Dann kipp ich den restlichen Inhalt des Glases zwischen seine Beine um das kleine Feuer zu löschen.
Sascha und Timo lachen.
,,Hey, Sorry! War keine Absicht!", sage ich und trete ihm in den Magen.
Er weint, wir lassen ihn liegen und gehen.

Der Geruch von starkem Aftershave betört meine Nase, als wir auf die Strasse gehen.
,,Riecht ihr das auch?", frage ich die Drei.
,,Was denn?", fragt Timo.
,,Ich rieche nichts.", sagt Jennifer.
Sascha lacht noch.
,,Ach, schon gut!", sage ich.

Es ist Nacht.

Ich bin bei dir, Sebi.
Langsam geht es los, du gehst in die Vollen.
Ich liebe dich!


Sex:

Wir wollen zu Lisa.
Sie feiert heute ihren 18. Geburtstag.
Die Luft ist gefüllt mit Alkohol, Gelächter, nassen Fotzen und steifen Schwänzen als wir das Haus ihrer Eltern betreten. Alles ist rustikal eingerichtet, Eichenholz und sowas.
An den Wänden hängen Bilder von ihrer Familie. Sehr süß.
Lisa hatte als kleines Kind schon große Titten.

,,Dahinten sind Vanessa und Chrisi, ich sag mal Hallo!", sagt Jennifer.
,,Warum muss meine Ex hier sein?", fragt Sascha.
Im ganzen Haus sind die Leute verteilt, im Wohnzimmer wird zum "Wu-Tang Clan" getanzt.
,,Ex-Freundinnen sind grundsätzlich da, wo man sie nicht erwartet.", sagt Timo.
Sascha nickt. Ich halte nach Jenny Ausschau.

,,Bist du grad in der Stadt oder so?", frage ich sie am Telefon.
,,Wieso, wer isn da?"
,,Sebastian!"
,,Oh, hey cool! Wie gehts dir?"
,,Ganz gut und selbst?"
,,Auch gut, du, sag mal, ich bin heute bei Lisa, biste auch da?"
,,Woher kennst du Lisa?"
,,Vom Englisch-Kurs."
,,Oh, wieso wusste ich das nicht?"
,,Musst nicht alles wissen, Sebastian!"
,,Ähm, ja ich bin da!"
,,Ok dann bis nachher....".

,,Du hältst nach Johnny Ausschau?", fragt Timo.
Wir sitzen in der Küche, an der Quelle, hier stehen die Bierkisten.
,,Sie heißt Jenny....ja."
Timo lacht. ,,Na dann mach dich auf die Suche, du geiler Tiger."
Sascha drückt mir einen Kuss auf die Wange.
Wir lachen alle und ich wische mir mit meinem Pullover über mein Gesicht.
Ich ziehe ab.

Die Musik dröhnt sogar bis in die Küche.
Sascha und Timo sitzen alleine dort, ab und zu kommen ein paar Leute rein, grüßen freundlich und hauen mit ein paar Bieren wieder ab.
,,Sascha?", sagt Timo und setzt sein Bier ab.
,,Ja, Sebi ist anders."
,,Woher wusstest du das ich das frage?"
,,Ich hab euch lang nicht mehr gesehen, er ist wie ausgwechselt.
,,Was zieht er sich so rein?"
,,Wie? Was zieht er sich so rein?"
,,Was für Drogen?"
,,Keine Ahnung, er kifft und trinkt viel, Pillen nur selten."
,,Das reicht schon."
,,Meinst du?"
,,Ja, ich denk mal, willst du mit ihm reden?"
,,Red du mit ihm!"
,,Er hört nicht auf mich, ich glaub er ist noch n bisschen beleidigt. Außerdem hattest du in letzter Zeit mehr mit ihm zu tun."
Timo nickt.
,,Woll'n wir jetzt mal Lisa gratulieren?"
,,Klar, komm!".

Ich stehe planlos im Flur herum und versuche den Leuten über die Köpfe zu sehen,
vielleicht entdecke ich ja einen blauen Haarschopf.
Aber ausser schlechten Frisuren und einem Melonenhut sehe ich nichts.
Plötzlich spüre ich eine warme Hand auf meinen Rippen, während bei "Dick Lips" von Blink 182 der Refrain startet.
Ich drehe mich um, Jenny steht vor mir, sie lächelt, in ihrem Haar sind zwei schwarze Haarspangen, sie hat einen anderen Lippenstift als letzes Mal aufgetragen.
Ich finde ihn toll, er lässt ihre Lippen nur dezent ein weniger roter scheinen.
,,Hi, Sebastian!", sagt sie und küsst mich schnell auf die Wange.
,,Hallo, Jenny.", ich schaue sie von oben bis unten an.
Sie trägt ein rückenloses Top, ihre Brüste sind hochgepusht.
,,Was trinkst du da?", fragt sie mich.
,,Find's raus.", ich gebe ihr meinen Jim Beam den ich leider gerne mit "Mezzo Mix" mische.
Jenny nippt kurz, sie verzieht ihr Gesicht.
,,Mach das nicht!", sage ich zu ihr und nehme mein Glas, unsere Finger berühren sich.
Die Nacht mit ihr war anscheinend nicht real, es kann nicht stimmen.
,,Was?", fragt sie.
,,Dein Gesicht ist hübsch, verzieh es nicht."
,,Du laberst manchmal ein Zeug, Sebastian!", sie lacht.

Das Gespräch:
Jeder kennt das Gefühl, wenn man zur Abwechslung mal was am Laufen hat.
Zwischen tausend Leuten redet man als wäre niemand da.
Du und dein süßes Mädchen, ihr merkt gar nicht wie besoffen ihr werdet.
Ihr redet über Gott und die Welt, je besoffener ihr werdet, desto glücklicher werdet ihr.
Das eigentlich Vorspiel...

Sie schaut etwas ernster.
,,Meine Mutter ist gestorben als ich 13 Jahre alt war, das ist jetz' fünf Jahre her..."
Ich nehme ihre Hand und streichel ihre Finger.
Wir befinden uns seit fünf Minuten im Land des kitschigen Verliebens.
,,Mein Vater hat das jetzt verkraftet, aber ich hinke noch hinterher."
.........
Ich erzähle ihr von der Scheidung meiner Eltern.
,,Ich hab sie sogar im Garten streiten gehört, wie kleine Kinder haben se sich beschimpft."
Ich beichte das ich Drogen nehme.
,,Es gehört mittlerweile dazu, es ist nichts anders, nur das ich etwas regelmässig konsumiere."
........
Sie erzählt das sie auf die Hauptschule geht, weil sie sich sehr oft nicht konzentrieren kann,
Jenny hat ein starkes Aufmerksamkeitsdefizit.
........
Ich erzähle von meinem Beruf und wie er mich zerstört.
Sie sagt ich.....,,....dann brich ab, dann ist es sinnlos."
Ich nicke.
,,Geht nicht, bekomme nichts anderes."

Jenny erzählt mir wie sie zu ihrem Spitznamen "Johnny" kam.
,,Meiner Freundin ist es eingefallen, wir hatten damals in der Klasse noch eine Jenny,
und dann hatte ich die Arschkarte gezogen, ist dir mal aufgefallen das zwei Leute mit demselben Namen in derselben Klasse, nie gleich genannt werden?"
Ich lächel.

Je mehr Zigaretten sie raucht, desto mehr wird ihre Stimme kratziger.
Mir gefällt es, so wird die Kühle in dem Klang verstärkt.
Sie spricht immer als wäre sie erkältet.

Je später es wird, desto mehr muss ich ihr ins Ohr schreien.
Die Leute auf der Party werden besoffener und lauter.

Und dann gehen Jenny und ich.
Sie verabschiedet sich bei ihren Freundinnen und ich zwinker Sascha und Timo zu.
Ich bin draussen für heut Nacht.

Trauer:
Der Tag als Eddie Guerrero starb.

Kennt jemand Eddie Guerrero?
Als ich angefangen habe mir Wrestling anzuschauen, war er noch in der WCW.
Meist spielte er die Rolle des bösen, verschlagenen Latinos.
Aber er hatte was besonderes, Eddie hatte Eleganz und Stil, nicht wie die anderen hirnlosen
Muskelprotze. Eddie flog durch den Ring, für ihn gab es keine Schwerkraft. Ich saß jeden Abend am Wochenende gebannt vor dem Fernseher und schaute ihm zu.
Auch wenn er der bad Guy war, sein Lächeln hatte etwas unschuldiges.
Er bewegte sich mit schneller Sicherheit, er war schon in der Luft, als der andere noch nicht
mal gesprungen war.
Ich mochte seine Art, er half den jungen Wrestlern, die Anfänger die noch nicht mal einen Schlag gut verkaufen konnten. So auch Rey Mysterio Jr. , er half ihm dabei in der WCW aufzusteigen.

Doch dann...ich hatte das Interesse an Wrestling verloren....

Also, ich schaltete den Fernseher nachts ein, ich konnte nicht schlafen und plötzlich sah ich eine Dokumentation über Eddie...er war gestorben.
Es war als wäre ein Teil meiner Kindheit verreckt, ich fühlte mich sonderbar erwachsen.


2.7.
,,Dreams Are My Reality."

Ich taumel über einen langen, vergilbten Flur.
Befinde mich in einem Stunden-Motel. In meiner rechten Hand halte ich eine Pistole, ich schwitze.
Taumelnd versuche ich die Tür am Ende des Flurs zu erreichen.
Ab und zu übernimmt die Schwäche in mir Überhand und ich muss mich an die Wand lehnen.
Aus manchen Zimmer dröhnt Musik.
Ich falle hin, rappel mich wieder auf und stolper weiter.

Der Flur ist heruntergekommen, die Tapete blättert von den Wänden ab und lässt einen Blick auf das verschimmelte Gemäuer zu. Es riecht nach Urin, Kacke und ungewaschener Fotze.

Ich bin an der Tür angekommen.
Da ich weiß das sie verschlossen ist, nehme ich meine gesamte Kraft zusammen und trete sie ein.
Es klappt erst bei dem dritten Versuch.
Die Tür gibt nach und ich stehe in dem Zimmer.

Jennifer und Johnny liegen auf dem Bett.
Jennifer hat einen Dildo umgeschnallt und fickt Johnny in den Arsch.
Beide schauen in meine Richtung...machen weiter.
Im Hintergrund erkenne ich den Melonenman, er macht ein paar Aufnahmen mit seinem veralteten Fotoaparat.
Jennifer stöhnt:,,Ich gebs dir, du verschlampte Hure!"
Melonenman lächelt mir freundlich zu und widmet sich wieder dem Fotografieren.
Ich hebe zitternd meine Waffe und schiesse ihm ins Gesicht.
Er fängt die Kugel wie ein Mann und geht langsam grinsend zu Boden.
Jennifer und Johnny machen weiter.
Ich trete an das vergammelte Bett heran, auf dem Nachtschrank steht ein Obstkorb in dem sich Maden und Fliegen tummeln.
,,Ich fick dich hart, du Nutte.", kreischt Jennifer.
Dann schaue ich an mir herunter, bin fast nackt, trage nur eine Unterhose.
Mir fällt auf das es keine Fenster in dem Zimmer gibt.
,,Was....wo....nein....wer bin ich?", frage ich die beiden, sie achten nicht auf mich und ficken weiter.
Ich schaue zur Leiche vom Melonenman, sie ist nicht mehr da, ein paar Spiegelscherben liegen in seiner Blutlache, sie reflektieren mein verstörtes Gesicht.

Ich richte meine Waffe auf Jennifers Kopf.
,,Hilf mir.", sage ich und drücke ab.
Ihr Kopf zerblatzt, Gehirn spritzt auf meinen nackten Körper und Johnny Rücken.
Ihre strahlenden blauen Haare....

Meine Augen sind weit aufgerissen.
Ich beisse auf meine Lippe bis sie aufreisst.
Hebe meinen Kopf, atme, ein, aus und schreie.

Jennifers Körper fällt zur Seite.
Johnny liegt stumm auf dem Bauch, ihr Arsch ist gerötet.
,,Fick mich, Sebi.", stöhnt sie.
Ich steige aufs Bett, sinke tief in das Blut-Hirn-Gemisch.
Dann stecke ich Johnny meine Pistole in den Arsch, es flutscht.
,,Oh, Ja, geil.", sie lacht.
,,Friss!", schreie ich und drücke sie mit dem Kopf in die Gehirn-Reste von Jennifer.
Johnny fängt an zu schmatzen und zu schlucken.
Nach der Mahlzeit drücke ich ab....

2.8.
Sascha und Timo....und Jennifer...und Chrissi....und ihr neuer Freund.

,,Wie scheiße."
,,Ja, kann ich aber nix machen, wünsch euch trotzdem nen geilen Abend."
,,Ok...Kopf hoch, Sebi!"
,,Tschau."

,,Wer war das?", fragt Timo.
,,Sebi. Er kann heut nicht, muss Nachtwache schieben."
Timo schlägt sich gegen die Stirn.
,,Na toll, und nu?"
,,Naja, gehen wir zu zweit los. "
,,Du Vollidiot, Sascha, Jennifer wollte auch kommen, sonst wär sie die ganze Zeit bei Sebi geblieben, aber jetzt hängt sie uns am Arsch."
,,Na und? Dann fick ich sie.", Sascha grinst.
,,Sebastian würd dich töten."
,,Wieso das denn?"
,,Man, Alter, du bekommst auch nix mit, Johnny ist seine Traumfrau, aber Jennifer ist trotzdem...naja, du weißt was ich meine, er fickt sie nicht mehr, aber...er mag sie..."
,,Ey, er beschimpft und verarscht sie doch!?!"
,,Ja, aber das ist Sebi, das sind versteckte Autoagressionen oder sowas."
,,Du bist bescheuert."
,,Ich sag nur das du Jennifer nicht anfassen solltest."
,,Mach ich nicht...", Sascha holt hinter dem Sofa einen Sechserträger hervor.
Er grinst.

Timo und Sascha sitzen auf der Rückbank eines Taxis.
,,Wenn dieser Pisser vom letzten Mal kommt, hack ich ihm seinen Schwanz ab.", sagt Sascha.
,,War ein kleiner Wichser, er war es letztes Mal schon nicht wert, Sascha."
An den beiden rauscht Cuxhaven vorbei, die alten Häuser, vergammelte Hafenkneipen in denen sich ehemalige Seemänner tot-trinken und neue Supermärkte die keine Kunden finden.
,,Warum gehen wir eigentlich nie woanders hin, Timo?"
Timo dreht seinen Kopf von der Fensterscheibe zu Sascha.
,,Weil der "laden" voller kleiner Rockfotzen ist, die alle nur darauf warten mit mir zu ficken!"
Sascha lacht.
,,Meinst du deine Ex ist heute da?", wird er von Timo gefragt.
,,Bestimmt, Chrissi ist jeden, wirklich jeden Freitag im Laden!"
Timo seufzt und schaut auf seine Uhr: "23:45".
,,Naja, vielleicht versteht sie sich ja mit Chrissi.", sagt Sascha.
,,Man, obwohl ich Jennifer hasse...sie ist ganz ok, manchmal, das letzte was sie macht, ist sich mit deiner Ex anfreunden!"
,,Wenn du meinst, Sebi sagt Jennifer fickt geil..."
Timo lacht:,,Super interessant, Alter!"
Sascha grinst:,,Ich kenn n guten Witz."
,,Na...lass hören."
,,Was macht'n Nigger auf'm Sofa?", er grinst noch mehr.
Timo verdreht die Augen:,,Ich hasse Rassisten-Witze."
,,Na, komm, was macht er da?"
,,Ich hab keine Ahnung..."
,,Ein Niggerchen, Man!", Sascha lacht los.
Timo auch.

Das Taxi verschwindet in der Nacht.
Die Sterne leuchten, es ist eine warme Dunkelheit die sich diese Nacht
über Cuxhaven gelegt hat. Die Menschen sind ruhig heute.

Jennifer steigt ins Taxi ein.
Der Wagen riecht sofort nach Frau.
,,Na Jungs? Wo habt ihr Sebi gelassen?", sie lächelt.
,,Na, der musste leider in Stade bleiben, hat Nachtschicht."
,,Oh schade.", sie verzieht ihre Mundwinkel leicht nach unten.
,,Machen wir zu dritt Party?"
Timo erwidert:,,Na, es kommen noch n paar andere, Lisa, Anna, Andre...und so weiter, kennste ja alle."
,,Hm, ja, sind immer da."
Das Taxi erreicht den "Laden".

Ihr seid die High-Society-Bitches.
Ihr habt perfekte Körper, wenn ich mir vorstelle euch zu lecken, weiß ich das eure Fotze gut riechen würde!
Ihr beachtet mich nicht, ich bin Luft. Ich schleiche in der Disco um euch herum, beobachte euch.
Und manchmal, wie ein Löwe, stosse ich in eure Herde rein, schnappe mir eine und fresse sie.
Ihr könnt euch nicht wehren, ihr könnt nur schreien.
Bevor ihr was gegen mich sagen könnt, habt ihr meinen Schwanz in der Fresse.
Ihr gottverdammten Huren.
Ihr versteht nicht das ihr euch durch eure äussere Schönheit für intelligente Menschen disqualifiziert.
"Der Faschismus der Kosmetikwerbung!"
Manchmal schneide ich mir in die Arme und rieche strenges Aftershave,
Manchmal gehe ich auf die Partybilderseiten und hole mir einen runter, während
ihr wie Zombies mit aufgesetztem Grinsen in die Kamera geifert.
Ich bin 'n Scheiß wert....und ich hasse es.
Ich will bei euch sein, etwas bedeuten, ich will das ihr mich mögt und respektiert.
Tut ihr nicht, ihr fickt nur mit mir. Ich bin eure kleine Schlampe.

,,Wieso muss Chrissi überall sein, wo ich auch bin, Timo?"
Er lacht:,,Sie verfolgt dich, Man, sie will dich eifersüchtig machen. Wer ist der Kerl neben ihr?", Timo schaut Jennifer fragend an.
,,Ich glaub ihr Neuer...heisst...ähm...genau Stefan. Stefan heisst er, ist eigentlich ganz in Ordnung!"
Die Musik dringt in ihre Ohren ein, kommt bis in die letzte Synapse des Gehirns.
,,Shove It, Shove It!"
Sascha seufzt und läuft an der bunten Bar vorbei. Den dreien schauen wild feiernde Punks und Gothics nach.
Sie setzen sich an einen runden Tisch.
,,Hol mal drei Tequilla!", sagt Sascha und drückt Jennifer fünf Euro in die Hand, ohne sie anzuschauen.
,,Was denkst du wer ich bin, Sascha?"
,,Sebis Fickschlampe?", er lacht.
,,Hey, Sascha, ist gut, ja?", Timo guckt ihn säuerlich an.
,,Ach, fickt euch, dann hol ich''s eben selbst!", Sascha steht auf und verschwindet zwischen den Menschen.
,,Er hat nur schlechte Laune wegen Chrissi, nimm das nicht ganz so persönlich.", sagt Timo und lächelt Jennifer an.
,,Jaja, er ist genauso wie Sebastian.", aber kurz nach dem Satz fängt sie an zu lächeln und sagt:,,Scheiß drauf."
,,Genau."

Plötzlich geht die Musik aus.
Ein paar Leute drängeln sich agressiv zur Tanzfläche hervor.
,,Bleib hier!", sagt Timo und rennt los.
,,Das bist du Sascha, oder? Du hast dich wieder mit irgendwem angelegt...!", denkt er und erreicht die Tanzfläche.
Er muss sich durch einen Halbkreis durchdrängeln und erschrickt.
Stefan sitzt auf Sascha drauf und schlägt ihm durchgehend mit beiden Fäusten ins Gesicht, während Chrissi weinend daneben steht.
Timo reisst einem Zuschauer das Weizenglas aus der Hand.
Sascha scheint kurz vor der Ohnmacht zu sein, er blutet aus der Nase.
Timo zerschlägt Stefan das Glas auf dem Hinterkopf.
Er fällt auf Sascha.

Die Leute drehen sich um, manche wollen eingreifen, werden aber von anderen zurückgehalten.
Timo tritt Stefan von Sascha herunter und hilft ihm hoch.
,,Danke, er hat mich von hinten überascht...ich warte draussen auf ihn."
Timo schüttelt den Kopf:,,Nein, lass mal gut sein!"
Sascha fängt plötzlich an zu lachen.
Chrissi schreit:,,Das ist nicht witzig du Arschloch!"
,,Was is....", doch dann sieht Timo es auch.

Der am Boden liegende Stefan wacht gerade wieder auf, nur um zu sehen das seine fast komplette blaue Jeans ein schmieriges Braun angenommen hat.
,,Haha, du hast dich vollgeschissen!", Sascha krümmt sich vor Lachen.
Timo schüttelt den Kopf:,,Das kann nicht sein...was bist du denn für einer, Alter?", er lacht jetzt auch.
Stefan windet und dreht sich um zu sehen wo das Braun überall sitzt.
Er zittert.
Jennifer dreht sich würgend weg.
,,Du dumme Fotze, schau dir deinen Macker jetzt an....!", schreit Sascha.
Timo zieht ihn weg, zu Jennifer die schon grinsend auf die beiden gewartet hat.

,,Wir verpissen uns, Sascha. Ich glaub für heute abend reichts...vielleicht können wir noch zu Jennifer..", sagt Timo als die drei vor dem "laden" stehen,
die Musik geht wieder an, sie ziehen die kalte Luft tief in die Lunge ein.

Sie rufen ein Taxi.
Verschwinden in der Nacht.
---------------------------

,,Timo?"
,,Ja, Sebastian?"
,,Wieso bist du eigentlich mit Sascha und mir befreundet?...ich meine, wir ziehen dich doch nur runter?"
,,Willst du mich loswerden, Alter? So was wie ein schwules Schlussmachen?"
,,Nein, nein, aber sind wir nicht irgendwie....zu dumm für dich?"
,,Ne, ihr seid ok, solange ihr nüchtern seid."
,,Sind wir ja nie."
Timo grinst:,,Ich weiß! Aber in den paar Minuten seid ihr echt ok!"

2.9.
,,I need somebody, someone
Can somebody help me?
All I need is some pain
Not just for me"

Eine Einladung.
Zu einer Party: Lisas nächster Geburtstag.
Ein gemietetes Haus mitten in einem kleinen Wäldchen.
Nur erreichbar über einen Waldweg.
Sebi fährt mit Timo und Sascha.


,,Vielleicht hätten wir doch echt früher fahren sollen.", sagt Timo leise, während er vom Beifahrersitz aus in die dunkle Nacht schaut.
,,Wir fahren schon extra die scheiß Abkürzung durch den Wald.", zischt Sebastian, er ist sauer, denn es ist seine Schuld das sie zu spät zu Lisa's Geburtstag kommen. Er hatte
zu lange mit dem Duschen getrödelt.
,,Fuck, ich bin total breit...irgendwie....Leute!", kichert Sascha von der Rücksitzbank, er hat sich einmal der Länge hin, hinten ausgebreitet.
,,Ach, halt doch die Fresse.", flüstert Timo, leicht hypnotisiert vom Ruckeln des Wagens auf dem Kiesweg, die Bäume draussen scheinen bei der Geschwindigkeit alle gleich.
Im Kegel der Scheinwerfer in Front des Wagens erscheint alles monoton.
,,Wir sind gleich da.", sagt Sebastian und grinst, während er einen Gang hochschaltet.
Im Player laufen Crosscut mit "Everytime Too Hard".

Die Nacht draussen ist schwül, es wurde schon früh dunkel, am Himmel hingen den ganzen Tag lang dunkle Wolken.
,,Wieso musstest du auch einen rauchen, jetzt bist du zu nix mehr zunutze!", meckert Timo.
,,Ach fick dich doch.", gröhlt es von der Rücksitzbank, gefolgt von einem Lachanfall.
,,Ficken....was'n blödes Wort eigentlich.", lacht Sascha.

Sebastian sieht es zuerst.
,,Nach Rechts!?! ODER NACH LINKS? OK! ÜBERALL BÄUME!
RECHTS."

Timo bekommt es durch Sebastians Schrei mit.
Bevor Sascha es begreifen kann, ertönt schon der Knall, der Sascha noch nach Jahren
in Träumen begegnet und ihn daran erinnert das damals etwas passiert ist, das er nicht vergessen sollte.

Das Reh rennt nachdem der Fiat gegen den Baum gefahren ist verschreckt in den Wald zurück.

-------
Was ist passiert?
Ich hänge zwischen den Vordersitzen.
Mein Kopf ist verklebt.
Mir ist kalt.
Wo sind Sebi und Timo?
Mein rechter Arm ist taub, er schreit gar nicht, er ist so still.
Ich klettere aus dem Wagen. Ich taumel, mir ist schwindelig.
Ich erbreche, einmal, zweimal............dreimal.
Falle mit den Knien zuerst auf das weiche Moos im Wald. Überall Bäume.
Es ist Nacht? Wieso? Ja, wir waren losgefahren....in der Nacht...oder?
,,Scheiße, scheiße, scheiße!", das ist Sebastian, oder? War er mit? Ja! Er ist gefahren, war das so?
Ich versuche der Stimme zu folgen, wo ist Timo? Ich muss mich an den Bäumen stützen.
Äste zerkratzen mein Gesicht, glaube ich. Es sind bestimmt Eichhörnchen die in meinem Gesicht nach Nüssen suchen.
Wo wollte ich hin?
,,Scheiße.".....genau.
Da hinten, beim Wagen, Sebastian liegt da, er liegt auf einem großen roten Ast.
Gibt es rote Äste?
Ich renne, falle hin, kotze, mir ist so schlecht...wo sind eigentlich meine Zigarettten?
Mir ist kalt.
Sebi liegt auf keinem Ast. Das muss ein Mensch sein? Timo? Ich gehe näher ran, taumelig, aber doch irgendwie bestimmend sicher.
,,Scheiße, Man, Scheiße.", Sebi schluchzt jetzt.
Ich schaue jetzt auf Sebi, mein Blick geht ein wenig überhalb seines Kopfes. Sebi ist voller Blut, er muss verletzt sein.
Timo liegt unter ihm. Er hat die Augen auf, er muss leben....
Ich kann Timos Gesicht sehen, Sebastian versucht aufzustehen, seine Beine scheinen verletzt. Wo sind meine Kippen? Sind wir schon da?
Jetzt gibt Sebi den Blick auf Timos Oberkörper frei.
.....aber.....
,,Scheiße, nein.", schluchzt Sebi.
Sebi schaut mich an:,,Ich habs versucht, du weißt....das haben sie mir doch in der Schule beigebracht, aber wie soll ich das schaffen wenn...."
,,Wenn was, Sebi?", frage ich höflich, muss mich grad verguckt haben.
,,Bist du blind, Sascha? BIST DU BLIND DU VOLLIDIOT!!!!"
,,WAS DENN!?!", schreie ich zurück.
,,Sein beschissener Hals, siehst du das denn nicht?...alles im Arsch, Scheiße, sein Hals!"
Ich schaue auf Timos Hals. Nein, da ist keine Scherbe, Timo lächelt doch.
,,Hallo Sascha!", sagt er. ,,Hallo Timo...altes Haus, du!", sage ich und lächel.
,,Du lächelst?", fragt Sebi, er liegt immer noch am Boden.
,,Oh, Fuck." Er schaut auf meinen rechten Arm. ,,Das ist mir nicht aufgefallen im Wagen, Fuck....du musst nen Schock haben." Er versucht aufzustehen, ich helfe ihm, ich glaube seine beiden Beine sind verletzt.
Sebi bindet mir einen Fetzen von seiner Jacke straff um den rechten Arm. Obwohl ich nach prüfendem Blick sagen kann das da nix ist, aber es scheint nass zu sein.
Sebi sagt ich soll mich gerade hinstellen und ein wenig Dehnübungen machen, wie beim Kickboxen damals. Ich mache es. Ich glaube ich habe eine Sonnebrille auf, es ist alles so dunkel.
Sebastian benutzt sein Handy zum dritten Mal jetzt, er schreit so laut das es mir in den Ohren wehtut. Dann wird mir wieder übel, ganz schummrig auf einmal....ich....falle....tief....
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Ich wache auf, meine Beine tun weh wie scheiße. Sie bluten stark, mein Kopf ist gegen das Lenkrad gedonnert, ich scheine keinen starken Schock zu haben, dafür sind die Schmerzen zu groß. Ich richte mich auf. Schaue nach links, der Beifahrersitz ist leer.
Sascha ist zwischen den Sitzen eingeklemmt, er ist nicht verletzt, nur der Kopf blutet, keine Platzwunde. Er hat einen schnellen Puls, aber wenigstens hat er einen Puls.
Die Windschutzscheibe ist nach aussen aufgerissen. Timo muss rausgeschleudert worden sein. War er angeschnallt?
Ich löse den Gurt und falle nach links aus dem Wagen in das weiche Moos. Ich merke das ich nicht mehr aufstehen kann, der Schmerz in den Beinen raubt mir alle Sinne.
Ich erkenne Timo ein paar Meter vor mir liegen. Schaue nach rechts und sehe das der Wagen frontal gegen einen Baum gedonnert ist, der Mond gibt ein wenig Licht.
Ich robbe mich durchs Laub zu Timo.

Er robbt wie eine kleine Schlange.
Aber er zischt nicht.


3.0. ([Teil3] Game Over)
,,Nach dem Spiel ist vor dem Spiel!"


Sie fragen was passiert ist.

Sie fragen Sascha:,,Standen sie unter Einfluss von Alkohol?"

Sie fragen Sebastian:,,Standen sie unter Einfluss von Alkohol, oder anderen Substanzen?"

Sascha starrt an die Wand.
Sebastian sagt:,,Fick dick du Hurensohn!", und achtet darauf wie dem Kerl mit dem Schlips das Mitleidsgesicht gefriert.

,,Herr Klupinski?", sie fragen Sascha.
Sie fragen solange bis der Arzt sagt:,,Es reicht meine Herren, sie sehen doch das der Junge unter Schock steht. Der weiß nicht mal mehr seinen eigenen Namen."

,,Herr Koop, mit Arroganz hat man noch keine Befragung zu einem positiven Abschluss geführt!"
Der Raum ist kalt, nicht wie in den Hollywood-Filmen mit einem riesigen Spiegel.
Auch bei Herrn Koop ist ein Arzt anwesend.
,,Ich weiß, ich möchte jetzt gehen, kann ich?", fragt Sebastian.
,,Wollen sie keine Fragen beantworten?", fragt der Schlips.
,,Ich habe ihnen alles erzählt, da war ein scheiß Reh und ich war ein wenig zu schnell....Arschloch!"
,,Herr Koop, ich bitte sie.", Schlips schaut Sebastian in die Augen und Sebastian tut etwas was auch nicht der Arzt erwartet hätte, er fängt an zu weinen.
Ganz plötzlich, irgendwie ohne Grund.
Fällt von dem Stuhl auf den Boden und fängt an wild zu schluchzen.
,,Ich wollt das nicht, Timo, ich wollt das nicht...."

Im Arztzimmer.
,,Herr Klupinski?"
Sascha reagiert nicht, er schaut gerade aus.
Die Pupillenreaktion ist normal.
Saschas Mutter steht besorgt neben dem Arzt. Draussen ist immer noch Nacht.
,,Ich meine....wird er wieder normal?"
Der Arzt macht die Taschenlampe aus, steckt sie in seine Brusttasche und seufzt.
,,Bestimmt, aber es kann ein wenig dauern. Vielleicht sollten wir langfristig eine gezielte Medikation einsetzen. Solche Therapien sind meist wirkungsvoll, aber ich denke das wir am Anfang erst einmal abwarten....ihr Sohn braucht jetzt viel Ruhe."
Zwei, drei Tränen kullern von roten Wangen auf den gefliessten Boden,
es bildet sich eine kleine Pfütze.
Saschas Gesicht spiegelt sich darin, er bemerkt es, schaut hin und denkt nach.

,,Herr Koop beruhigen sie sich doch bitte!", der Arzt tritt näher an Sebastian heran und wirft dem Schlips einen wütenden Blick zu. Schlips zuckt mit den Schultern. ,,Ich mach meine Arbeit. Genauso wie sie."
Der Arzt kniet sich neben Sebastian, der sein Gesicht in seinen Armen verbirgt, so das die Schluchzlaute nur gedämpft zu hören sind.
,,Das war eine normale Befragung, keine Wertung. Versuchen sie sich aufzuraffen."
Das Schluchzen verstummt.
Sebastian hebt seinen Kopf, er hat knallrote Augen.
,,Wo ist Sascha?"
Der Arzt lässt kurz den Kopf hängen:,,Ihr Freund ist....bei Leuten die ihm helfen."
,,Ich will ihn sprechen!"
,,Das geht zur Zeit nicht."
,,Wann denn?"
,,Bald."
Sebastian steht auf.

Auf dem Flur.
,,Weißt du, ich glaube wir machen erstmal Urlaub."
,,Ja, Mama."
,,Dein Vater kommt dich morgen besuchen."
,,Danke, Mama."
Sebastian und seine Mutter laufen den langen Flur im Polizeipräsidum entlang.
Die Mutter muss ihren Sohn stützen, psychisch wie physisch.
Plötzlich zieht Sebastians Mutter scharf Luft ein.
,,Du, Schatz, da kommt Timos Mutter."

Und in diesem Moment, genau in diesem Moment ist der Melonenman wieder da.
Für einen kurzen Moment steht er vor Sebastian und schüttelt traurig den Kopf.
Und dann, dann ist er wieder weg.

Die Schritte von Frau Peters klackern, sie hallen, das Echo ist unerträglich.
Sie keift, als Sebastian an ihr vorbeiläuft.
Das,,Beruhigen sie sich bitte Frau Peters!", von Sebastians Mutter ist nicht zu hören.
Sebastian weint.
Frau Peters weint.
Sie gibt Sebastian eine schallende Ohrfeige.

Nach kurzer Zeit werden sie von Polizisten getrennt.

Es ist immer noch Nacht draussen.
Dunkle Nacht.
Sascha starrt an die Wand.


3.1.
,,So I came too far
To end up this way
Feeling like I'm God
Feeling is no way"

Das Melonenman-Syndrom.
Wer bist du?
Ich bin alles.
Wieso verfolgst du mich?
Ich bin da, weil ich wusste was geschieht und geschehen wird.
Werde ich bald sterben? Bist du eine Art Begleiter?
Ja! Das bin ich.
Wieso muss ich sterben?
Du bist an eine Kreuzung gekommen und hast den falschen Weg genommen.
Nehmen nicht alle Menschen den falschen Weg, Melonenman?
Ja.
Warum dann ich?
Weil du verrückt geworden bist!
Bin ich nicht!
Oh, Sebi, und wie du das bist. DU bist ein Freak, du lebst in der falschen Welt.
Du hasst alles was du siehst...die paar Male wo du geliebt hast....jedesmal wurde daraus Hass.
Du bist das beste Beispiel für Mensch gewordener Hass.
Das ist nicht wahr.
Es tut mir leid, Sebastian.
Ich werde das nicht zulassen.
Du kannst es nicht aufhalten!

-----------------------------------------------------------


,,Hey Sebi, ich war nicht dabei....aber Sascha hat gesagt du konntest da nichts für...:", Jenny streicht mir über den Rücken.
,,Es war meine Schuld....das wisst ihr alle....", ich trinke Jim Beam.
Wir befinden und in ihrem Zimmer. Es ist wunderschön und duftet nach Unschuld.
Jenny hat sich ihre Haare schwarz gefärbt, es sieht gut aus, ich bin beim Sex aktiver geworden weil es mich so anturnt.
,,Schatz, bitte, ich weiß das es hart ist....aber vielleicht solltest du versuchen es nach zwei Monaten objektiver zu sehen."
Ich liege auf ihrem Bett, stehe auf, setze mich auf die Bettkante, sie legt ihren Kopf in meinem Schoss.
Ihre Augen sind feucht und glänzen.
,,Vielleicht hast du Recht.", ich nehme noch einen Schluck.
Sascha habe ich seit dem Unfall nicht mehr gesehen, er musste in die Psychatrie...er ist vollkommen weg, total durch. Es tut mir im Brustkorb weh, jedesmal wenn ich darüber nachdenken muss.
,,Lass uns schlafen...ich bin müde, sage ich."

....

Sie rüttelt mich wach.
Es ist stockdunkel....
,,Was isn?", frage ich...
Jenny kuschelt sich unter meinen rechten Arm.
Ich lächel,,Baby, hast du schlecht geträumt?"
,,Ja, auch, ich muss dir was sagen!"
,,Weinst du?", frage ich nachdem ich das Zittern ihrer Stimme bemerkt habe.
,,Ja, aber egal..."
,,Also?"
,,Also....Sebastian, ich bin schwanger...."
......

Wir reden.
Sie sagt sie will nicht abtreiben.
Ich streichel ihren flachen Bauch.
Mache das kleine Nachtlicht an und zünde mir eine Zigarette an.
Setze mich auf die Bettkante, Jenny bleibt liegen.
Bin geschockt, mir fallen keine Wörter zum Aussprechen ein.
Freue ich mich? Wenn ich ehrlich bin...nein!
,,Weißt du....Baby, wäre....naja...wäre das nicht passiert...das alles, dann hätte ich die beiden jetzt angerufen, wahrscheinlich hätte sich Timo gefreut...ich glaube er hätte es cool gefunden. Aber...is'...vorbei."
Sie lächelt...
Ich liebe es wenn sie dabei ihre vollen Lippen aufeinander pressen, ihre Augen glänzen dabei.
Ich lächel auch.
,,Was sagst du dazu, Schatz?", fragt sie mich.
,,Ich weiß es nicht, Baby, ehrlich. Ich muss erstmal drüber schlafen."
,,Sorry...ich weiß nicht, ich hätte es dir wann anders sagen können, weil alles für dich eh hart ist....und...",
sie schluchzt und fängt an zu weinen.
Ich mache das Licht aus und drehe mich um.
Mir ist kalt.


3.2.
Jennifer erzählt + Musik


Sebastian, Timo und Sascha haben echt viele Zeiten durchgemacht.
Ich kannte Sebastian....nein, ich war schon mit Sebastian befreundet, da haben die Drei noch nicht mal daran gedacht das sie irgendwann zusammen feiern gehen.
Sascha und Sebastian waren schon immer Einzelgänger, der eine mehr, der andere weniger.
Timo war eigentlich schon früh ein Optimist und fröhlicher Typ, nur seine beiden Kumpel hatten immer etwas grüblerisches.
Timo und Sebi wurden schnell unzertrennliche Freunde, während Sascha sich eher anderen Dingen widmete.
Er dachte wahrscheinlich das er damit den harten Kerl besser rauskehren kann.
Ich glaub ihm das bis heute nicht...

Doch irgendwann und irgendwie fanden die Drei zusammen, nur riss Chrissi Sascha dann aus dem Trio heraus.
Aber nach zwei Jahren, in denen Sebi und Timo viel zusammen erlebten, stand er wieder vor der Tür und wurde ohne Moralpredigt von den Beiden aufgenommen.
Seitdem sind sie fast nur noch zu Dritt unterwegs.

Sebi, der war immer eher der Anführer, er hat den Jungs die Musik die "cool ist" gezeigt und bestimmt auch heute noch die Aktivitäten am Wochenende.
Timo war der Kerl der den anderen die gute Laune ins Gesicht gehauen hat....
Sascha....versuchte, wie gesagt, immer der coole Kerl, der Eisentyp zu sein, was ihm manchmal auch gut gelingt, aber man merkt das er auch so wie Timo und Sebi ist...
Sensibel.
Denn das sind sie alle Drei, eigentlich komplette Heulsusen...aber das ist manchmal süß.

Irgendwann driftete Sebi ab, er verlor die Kontrolle, konnte Wochenende und Arbeitswoche nicht mehr auseinanderhalten.
Ich vermisse ihn ein bischen...also den alten Sebastian.
Damals war er anders....netter.


Musik:
Am liebsten höre ich (sebastian), die ersten drei Alben von Korn.
Das erste Album hat mir bewiesen das man trotz allem Stress und Hass etwas schaffen kann, das deine innere und verletzte Seite zeigt, sich aber trotzdem durch Härte und Boshaftigkeit auszeichnet.
,,Life Is Peachy" ist etwas für meine kranke Seite, Songs wie "Twist", "Cunt", "Kill You", oder "Lowrider"
sind einfach nur genial krank. Sie zeichnen sich nicht dadurch aus das sie schnell, brutal und roh sind so wie Death Metal, nein, sie trumpfen mit Einsichten in ein vollkommenes durchdrogtes und kaputtes Gehirn auf. "Follow The Leader" dagegen ist für mich Party-Musik im Korn Universum, nette Songs, nette Hooklines, alles halt sehr catchy, obwohl es auch auf dem dritten Album einige sicke Tracks gibt, "Dead Bodies Everywhere" und "My Gift To You" sind Bretter die man erst mal verstehen muss.
Leider verloren Korn ihre Richtung, durch Drogenentzüge und fette Sponsoren-Gehälter, wurden sie zu einer austauschbaren Alternativ-Industrial-Band.

Die Deftones dagegen, fingen ähnlich brutal wie Korn an, gingen dann aber schnell in eine ruhige Richtung (der Höhepunkt hier das Sideproject "Team Sleep), diese ruhige in den Deftones wird aber umso bedrohlicher wenn die harten Gitarren und das schwebende Drumming von Chinos Gesängen begleitet werden, seine Schreiattacken hingegen sind doch ein wenig gewöhnungsbedürftig.
Die Deftones wurden von Album zu Album komplexer und sind für mich heute eine der wichtigsten Metal Bands.

Es gibt noch viele Bands die mir gefallen, es seien nur Machine Head, Static-X, die ersten (Hed)P.E.,
Billy Talent, Chevelle, Coal Chamber, das erste Bizkit Album und Mudvayne genannt.

Aber auch Punk hat seine Vorzüge, natürlich nur wenn es sich um Punk wie "Tut Das Not", But alive oder Slime handelt.

Ich kann hier noch vieles aufzählen, aber das wäre einfach nur langweiliges Runtergeleier.
Aber ohne Musik wären viele Menschen nicht das was sie heute sind,
und was ist schon ein Selbstmord ohne die richtige "Deftones" Platte?


3.3.
,,I hurt so bad inside
I wish you could see
The world through my eyes
It stays the same
I just wanna laugh again"


Es vergehen ein paar Tage.
Die Leute versuchen Sebastian zu trösten...aber...sie hätten auch einen Kartoffelsack trösten können.
Der Effekt wäre der selbe.
Sebastian schreibt viel in diesen Tagen, Kontakt zu Sascha darf er nicht haben und Timos Mutter bat darum das er nicht bei der Beerdigung erscheint.
Hart kann das Leben sein, manchmal ist es besonders hart und in diesen Stunden denkst es kann nicht abgefuckter werden.
Und dann drehst du dich kurz um....und plötzlich ist alles schlimmer geworden.
Manche ertragen sowas...manche eben nicht.

Sebastian eträgt den Tag nicht mehr clean.
Er ist ein Dirtbag.

Du kannst nicht den Doktor rufen, auch nicht die Polizei.
Niemanden, deine Freunde wissen nicht was sie sagen sollen, deine Familie kennt dich nicht mehr.
Ist das Einsamkeit, oder eher ein "In-Sich-Gehen"?
Egal.
Das Wichtige daran ist der Schmerz und Schmerzen muss man immer alleine ertragen.
Wenn deine Augen geschlossen sind, dann siehst du irgendwelche Bilder.
Aber was, wenn du deine Augen nicht mehr aufbekommst?

Auf einmal merkst du, dass das was immer selbstverständlich war, nicht mehr existiert.
Du hast ein Handy in der Hand und niemanden zum anrufen.
Und wenn du wieder weinst oder schreist deswegen, kannst du nicht anders als dir Lügen zu erzählen,
solange bis deine Zunge wund ist und du aufhören musst.
Stille im Kopf.
Am Kopf kratzen und umherlaufen.
Deine Realität ist übervölkert mit Halluzinationen,
die Drogen die du nimmst, nimmst du nicht mehr um der Realität zu entfliehen, du haust es dir rein damit du deine Realität erträgst.
Der Tod erscheint logisch und tröstend.
Leider.


,,Ich bin ein Dirtbag, Jennifer."
,,Was soll das sein?"
,,Du weißt was das ist."
,,Wie geht es dir heute, Sebi?"
,,Gut, es ist ok..."
,,Bist du nüchtern?"
,,Nein, sonst hätte ich gesagt das es mir scheiße geht."
,,Bitte, Sebi, bau keinen Scheiß, wenigstens du musst bei mir bleiben."
,,Jennifer, verstehst du nicht? Jenny ist schwanger!!!"
Sebastian hört nur noch das Rauschen im Telefon, Jennifer schweigt.
,,Ich weiß...aber das ist doch eigentlich schön!"
,,Weiß ich nicht..."
,,Besuchst du sie regelmäßig?"
,,Nein."
,,Wieso nicht, Sebi?"
,,Weiß ich nicht, ich liebe sie...trotzdem."
,,Du lügst."
,,Ich lüge immer....immer."

Schnitt.

Sascha schaut aus dem Fenster.
,,Vermissen sie immer noch ihren Freund, Herr Klupinski?", fragt eine Krankenschwester, die sein Zimmer betreten hat.
,,Nicht nur den einen...alle."
,,Ihnen gehts bestimmt gut.", sagt die Schwester freundlich lächelnd, sie hat schwarze Haare.
,,Nein (sascha lacht), das auf keinen Fall, dem einen zumindest nicht."
,,Wieso?"
,,Ich hab Angst...ich hoffe er bringt sich nicht um.", Sascha seufzt.
,,Das wird er nicht, er wartet ja auf sie bis sie entlassen werden, Herr Klupinski.
,,Das hat Sebastian noch nie gemacht.....wird er auch nie."

Saschas Nächte sind kalt.
So wie alle unsere Nächte.
Er versucht die Nebenwirkung des Antidepressivums zu vergessen.
Er versucht zu schlafen.
Er versucht zuviel auf einmal.

In der Kunsttherapie zeichnet er Bilder. Bilder von seiner Familie, Freunden und Chrissi.
Sie hat ihn besucht:,,Ich komme wieder.", hat sie gesagt. Sascha weiß das sie es tun wird.
Aber er ist nicht glücklich, sie haben ihm seine Fantasie geraubt.
Er läuft, mit geballter Faust, auf und ab in seinem Käfig, sie sollen ihn entlassen.
Er will wieder an die Freiheit, er will an Timos Grab, er will sich an irgendwem rächen.
Nur Sascha weiß nicht an wem.
,,Herr Klupinski?", hier und da, andauernd wollen sie was von ihm. Sie wollen das er zeigt was für ein normaler Mensch er wieder ist. Keine Angstzustände, keine Depressionen, nur noch Hass.
Saschas Klinge in die er sich nachts erschöpft stürzt, Träume von Chrissi und Timo.
Er denkt auch an Sebastian, seine Mutter hat den Kontakt verboten. Sie haben einmal kurz telefoniert, Sebi war still wie noch nie. Dann hat er mit Jennifer telefoniert, sie wollte nicht über Sebastian reden.
Manchmal fragt Sascha sich was mit Johnny ist, ob sie noch zu Sebi hält.
Seine Eltern besuchen ihn oft, aber er weiß nicht was er ihnen erzählen soll.
Sascha merkt wie Sebastians Welt ist...er sitzt in ihr gefangen und findet keinen Ausweg.
Also nimmt er den Hass.
Chrissi hat ihn in die Arme genommen und über den Kopf gestreichelt.
,,Es tut mir leid!", hat sie Sascha ins Ohr geflüstert.
Er hat geweint, ein bisschen aber nur.
Als er danach auf Toilette ging, ist er auf die Knie gefallen und hat alles rausgelassen.
Tränen geheult, geschrien, bis jemand an die Tür klopfte.

Jetzt liegt er im Bett, die Station ist ruhig und das Medikament wirkt.
Sascha will schlafen.
Nur fallen ihm keine Träume mehr ein,
die hat Timo,
in diesem Wald,
einfach mitgenommen.

Schnitt.

Ich habe getrunken.
Sie schubst mich aufs Bett.
Ich sitze schwankend auf ihrem Kopfkissen.
Sie stellt sich vor mir hin und fängt an sich langsam auszuziehen.
Ja, das ist Sandy, ich habe sie im Internet kennengelernt, wir haben uns verabredet.
Ein paar Korn gekippt, dazu Tequilla, ein wenig Absinth und dann ein paar Bier.
Sie hat nur noch einen Tanga an.
Sie greift auf ihren Nachttisch und nimmt eine kleine rosa Tablette, die sie sich auf den Mund legt.
Sandy beugt sich zu mir, ihre großen festen Brüste hängen in der Luft, und küsst mich.
,,Schluck das mein Süßer."
Ich schlucke. Vor einer halben Stunde habe ich in ihr Waschbecken gekotzt, ihrem Personalausweis nach ist sie sechs Jahre älter als ich.

Sandy zieht ihren Tanga aus.
Nachdem ich mich ausgezogen habe, setzt sie sich auf mich, ich spüre ihre Wärme auf meinem Schwanz.
Sofort lecke und sauge ich an ihre Brustwarzen, sie stöhnt mir leise in mein Ohr.
,,Hast du eine Freundin, Süßer?"
Ich lalle:,,Scheiße, ich weiß es nicht mehr, sag du es mir."
,,Meiner Meinung nach...nein, Daddy!"
,,Ok..."
Ich greife ihre Arsch mit beiden Händen.
Sandys rote Haare kitzeln meine Schultern.
In ihrer Stereo-Anlage läuft ein Lied, das wohl "Funeral" heißt.

,,Sandy?"
Sie stöhnt.
,,Ja?"
,,Bin ich komisch?"
,,Ja und jetzt sei still!"

Ich reibe mit meinem Zeige-und Mittelfinger über ihr immer wärmeres Arschloch, bis ich nach kurzer Zeit beide Finger reinstecke. Sie stöhnt laut auf.
Dann schmeisst sie mich nach hinten, ich liege auf dem Rücke. Sie stellt sich breitbeinig über mich, lächelt, dreht sich langsam um, so das ich ihren prallen Arsch sehen kann, dann setzt sie sich auf mein Gesicht und ich lecke Fotze und Arschloch abwechselnd.

Kurze Zeit später, ficke ich sie in den Mund, während sie sich ihre Hand in die Fotze rammt.
Mit der anderen knetet sie meine Eier.
Wir gehen in die Dusche.
Ich ficke sie in den Arsch während warmes Wasser über unsere nackten Körper läuft.
Ihr stöhnendes Aufschreien liegt synchron zu meinen Stössen.

Zum Schluss liegt Sandy in ihrem Bett auf dem Bauch und ich spritze auf ihre Füsse.

,,Ich muss gehen.", lalle ich.
,,Wohin?", fragt sie.
,,Nach Hause." sage ich.
Ich knalle ihre Haustür aus Versehen ein wenig zu laut zu.
,,Sorry, Sandy.", flüstere ich.


Schnitt.

,,Also Jungs!", hätte Timo gesagt. ,,Wieso, wenn wir doch alle so gut aussehen, sind wir alle einsam?"
,,Ist mir egal!", hätte Sascha geantwortet.
Und ich hätte gelacht:,,Wir sind nicht einsam, wir sind zu dritt...das ist schon ne Menge!"

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,,ES ist deine Schuld, das ich das tun musste, Sascha!", hat Chrissi geschrien.
Sascha vergräbt, in einem Bett in einer Psychatrie, seinen Kopf in der Decke.
,,WAS!?!", hatte er zurückgebellt.,,WAS!?! WEISST DU EIGENTLICH NOCH WER ICH BIN? ICH BIN SASCHA KLOPINSKI! ICH BIN EIN SCHEISS HARTER KERL, DAS WISSEN ALLE IN DIESER VERFICKTEN STADT, UND WENN DU DAS VERGESSEN HAST MUSS ICH DIR WOHL BEWEISEN WIE HART ICH SEIN KANN!", er hatte beim Schreien gespuckt und gesabbert, er war noch nie so wütend gewesen.
Chrissi's Augen waren groß geworden, als sie ihren Freund so sah.
Sascha vergräbt seinen Kopf tiefer.
Er beruhigte sich nur schwer:,,Wie heisst der Kerl? Ich bring ihn um, sei froh wenn Timo davon Wind bekommt, er würde den Spinner retten!"
Sie fing an zu weinen:,,Ich wollte es nicht, verzeih mir, Schatz bitte!"
,,Vergiss es, ich hab schon genug durchgemacht und das hier kommt nicht mal in Top Five."
Sie verbarg ihr Gesicht in ihren Händen, doch die Tränen flossen durch die Hände.
Sascha setzte sich wieder hin.
Er streichelte ihr zärtlich über den Kopf, drückt ihr die Hände (zärtlich) vom Gesicht und sagt zärtlich:
,,Weißt du noch der Kerl der dich angebaggert hat im "Laden", du bist vor uns nach Hause gegangen, aber erst nach dem Timo, Sebi und ich dir versprachen ihm nicht wehzutun."
Chrissi schüttelt den Kopf:,,Nein."
,,Wir haben ihn draussen erwischt, er dachte er wäre so hart wie ich, aber das ist niemand, niemand.
Timo hat ihn festgehalten, Sebi hat ihm die Beine auseinander gedrückt, er hat sogar geweint und gebettelt.
Zum Schluss mussten beide mich davon abhalten ihn zu töten."
,,Du bist ein Arschloch.", Chrissi fing sich, sie schrie nicht.
,,Ja, aber du bist verlogen, und du hast mich beschissen, Chrissi, Schatz, wir sind ein wunderbares Paar eigentlich. Aber....du hast mich von meinen Freunden abgehalten...verpiss dich, geh aus meinem Leben."
Sie ging.

Sascha bleibt sitzen, schaut ihr nicht nach.
Er nimmt seine brennende Zigarette und will sie sich auf dem Arm ausdrücken.
Doch...er schafft es nicht.
,,Ich bin nicht hart...", denkt er, er weint....ein bischen.

In dem psychatrischen Bett fragt sich Sascha ob er ein schlechter Mensch ist.
Timo hätte gesagt:,,Nein, du bist einer von den Guten!."...wieso war er nicht für ihn draufgegangen, Timo war der netteste von den Dreien.
Wieso er?..... ,,Wieso...wieso nicht ich?"


Schnitt.


,,Hey Baby, ich hab ein bisschen Scheiße gebaut.
Aber alles wird gut, ich verspreche dir das, du bist mein Leben, du bist alles für mich!
Nur bin ich zu schwach, ich ertrag das alles nicht mehr. Ich liebe dich!",
spreche ich auf Jennys Mailbox.

Es drei Uhr Nachts
Ich nehme mir ein Taxi das der Melonenman fährt und werde zu dem Haus gebracht wo alles angefangen hat.
Es steht in Altenwalde.

Es ist das Haus in dem ich mit meinen Eltern lebte und in dem sie verlernten sich zu lieben.
Es schneit.

Mittlerweile lebt eine andere Familie dort.
Wahrscheinlich schlafen sie jetzt gerade in ihren warmen Betten.
Bestimmt haben sie einen Sohn....
Ab morgen wird er vielleicht anders träumen als sonst.

Ich schleiche an den Fenstern vorbei und setze mich in den Garten.
,,Zweihundert Euro für den Tod.", flüstere ich und schaue mir die glänzende Waffe an.
Der Melonenman steht hinter mir.
,,Es tut mir leid, Sebastian.", sagt er und legt seine Hand auf meine Schulter.
,,Ist schon ok, aber lass mich jetzt alleine...bitte."
,,Wir sehen uns bald.", er geht, tauch im Dunkeln ab, der Geruch des strengen Aftershaves verschwindet endlich.
Irgendwo bellt ein Hund, die Bäume rauschen und die Schneeflocken tanzen.
Mir ist schrecklich kalt.

Timo fragt ob Sascha und ich noch ein Bier wollen.
Ich nicke. Sascha auch.
,,Ey Leute, wir stossen auf uns an!"
Timo und Sascha lachen, wir schlagen klirrend die Biere aneinander.
-
Sascha steht mit Chrissi auf einer sonnigen Wiese,
Er starrt auf den Boden, sie hält seinen Arm, sein Gesicht ist schmerzverzerrt.
,,Du wirst es durchhalten, Sascha."

Jenny legt sich neben mich.
,,Ich liebe Dich, Schatz!"
,,Baby, ich dich auch."
-
Sie kniet vor einem Stein nieder und weint, während sie ihren
runden Bauch hält. ,,Ein Sohn, Schatz!"

Ich stehe vor Jennifer.
Sie schaut mich an.
,,Jennifer....es tut mir leid, wirklich. Ich besser mich dieses Mal...!
Sie nickt...,,Ist schon ok, Sebi!"
-
Sie sitzt in ihrem Zimmer und wartet darauf das ich ihr schreibe,
das ich mit ihr reden will...

Meine Mutter und mein Vater wecken mich an meinem Geburtstag morgens auf.
,,Alles gute mein Sohn, ich hoffe das nächste Jahr wird genauso erfolgreich."
Meine Mutter umarmt mich. Mein Vater lächelt stolz.
-
Mein Vater sitzt in seinem Wohnzimmer und trinkt eine Flasche Jim Beam,
der Schmerz wird nicht weniger.
Meine Mutter nimmt noch ein paar Tropfen, es beruhigt nicht, es betäubt nicht,
es macht den Lärm im Kopf nur etwas erträglicher.


Dann spüre ich die Kälte an meiner Schläfe.
Mein Herz pocht.
Der Hund bellt wieder.
Ich schaue in den Sternenhimmel. Schnee, überall, ich lächel verzerrt.
,,Bring es endlich zu Ende!", sag ich mir selbst.
Dann bin ich entschlossen.

Ich habe Angst.
Aber als ich abdrücke, merke ich, das ich mir das nur eingebildet habe.

Der Schnee färbt sich rot.
In dem Haus gehen Lichter an.
Der Hund bellt.
Als sie mich finden, spürt Jenny das erste Mal eine Bewegung in ihrem Bauch.


,,Wir haben gehalten,
in der langweiligsten Landschaft der Welt,
wir haben uns unterhalten,
und festgestellt, das es uns hier gefällt.

Let There Be Rock,
verflixt noch mal,
nur noch eine Stunde,
nur noch einen Tag,
Let There Be Rock"

 

So. Habe Fertig! *g*

Ich hoffe die Geschichte ist nicht vollkommen mit Fehlern vollgestopft, wenn doch, werd ich mein Bestes geben, es zu ändern.

In dieser Geschichte sind viele Auszüge aus meinem Leben, was auch die Distanz zur Geschichte gemindert hat. Dadurch entstehen natürlich viele Nachteile, aber auch ein großer Vorteil. Mein Herzblut steckt drinnen.
Aber bitte keine Schüchternheit, zerreisst mich ruhig! *g*
Falls die Geschichte überhaupt gelesen wird.

Dankeschön!

 

Hi Roter Knopf,

gelesen wird sie schon, auch wenn sie lang ist.
Manche Geschichten brauchen diese Länge. Bei deiner bin ich mir da nicht sicher. Auf der einen Seite brauchst du eine Menge an Wiederholungen, damit die Monotonie des Lebens dadurch vermittelt wird, auf der anderen Seite denkt man dann aber spätestens ab Teil 2.0, dass ohnehin nichts mehr kommt. So ging es mir jedenfalls und ich habe abgebrochen.
Mit dem Tonfall ist es ähnlich. Ich kann verstehen, warum du ihn so gewählt hast und er scheint auch direkt aus dem Gefühl zu kommen. Und doch erschwert er das Lesen in seiner simplen Struktur auch, liest sich trotz der Länge der Geschichte und der vielen Details, abgehackt und fragmentarisch.
Am Anfang fand ich das sehr interessant, aber später dann eher ermüdend.

Später passiert ja schon einiges und ich frage mich, ob es eher die geringe Schonung ist, die du dir angedeihen lässt, dass du den Sebi zum Teil als derartigen Unsympath darstellst, oder ob es vielleicht auch eine Art Selbstmitleid ist. Aus dem Text kommt es jedenfalls bei mir manchmal so an.
Bei noch etwas bin ich mir unsicher. Du beschreibst Sebis Vater zwar als negativ, aber so richtig baut sich für mich die Beziehung zwischen den beiden nicht auf. Das ist in sofern gut, dass du nicht in eine Kausalkette kommst, nach der es Sebi nur so erging, weil die Vater/Sohn Verbindung gestört ist, es hat aber auch den Nachteil, dass sich die Gegenwart nirgends heraus erklärt.

Mit Fehlern ist die Geschichte in der Tat noch sehr vollgestopft. Vor allem die Zeichensetzung solltest du dir noch mal anschauen. Es fehlen reihenweise Kommas und auch die Anführungszeichen für wörtliche Rede sind oft falsch.

Allgemein bin ich noch recht unsicher bei dieser Geschichte. Sie hat eindeutig was, offenbart auch Talent, aber trotzdem fand ich sie in dieser Länge zu ausufernd und langweilig. Sie hat die Länge mE nicht genutzt. Dadurch vermittelt sich auch das Herzblut, das du da rein gesteckt hast, nur immer mal zwischendurch.

Lieben Gruß, sim

 

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