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Schlechter Herbst

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14.10.2006
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Schlechter Herbst

Herbstnüchtern blicke ich hinab auf den nassen Asphalt. Irgendwo da hinten verschwindet die Straße im Nebel und knickt kurz dahinter nach unten ab. Alle Autos die im Nebel verschwunden waren sind kurz dahinter in bodenlose Leere gefallen.

Ich glotze nach rechts und erspähe sowohl bunte Bäume, als auch den, von der Sonne bunt gefärbten, Himmel. Das ist keine Natur. Das ist Verarschung.
Ich schlage gegen einen der Bäume die am Straßenrand stehen. Und noch mal. Das ist die einzige Möglichkeit, ihm klarzumachen wie traurig doch seine Existenz ist. Er wächst einfach nur friedlich aus dem Boden und ich verletze mich an ihm. Er kann gar nichts dagegen machen. Ja, was bringt dir deine ganze Stärke, deine Sanftmut, wenn ich dagegen schlage. Ha, du kannst ja nicht mal Emotionen ausdrücken. Für mich siehst du gleichgültig aus.

Ein Reh versucht von der Wiese zurück in den angrenzenden Wald zu fliehen. Weg vom, wenn auch spärlichen, Verkehr der Straße, auf der ich stehe. Wovor flieht es? Vor dem Leben? Na ja, Reh, wir sprechen uns in 10 Jahren wieder. Was hat es dann für einen Sinn, dass du dein Leben lang geflohen bist?

Je näher ich dem Nebel komme, desto weiter schwindet auch der Abgrund in die Ferne.
Ich blicke zurück. Da klebt etwas. Da auf der Straße.
Ich hatte es verloren. Es ist ein Stück von mir. So eine schwarze Masse.
Eklig.
Ich kann mich gar nicht freuen, dass das jetzt nicht mehr in mir drin ist. Viel mehr ist die Vorstellung verabscheuungswürdig, dass das mal in mir war.

Ich pisse auf die Straße. Das hilft auch nicht.

Ich nehme mir vor, vor dem Leben zu fliehen, denn was hat es für einen Sinn, in 100 Jahren sagen zu können: Ich habe mich immer dem Leben gestellt. Und nu?

 

Hallo

und nu?

Ja, weiß ich auch nicht. Herbstdepression? Schon fast Herbsthaß?

Es ist alles scheiße, egal wie man es sieht oder dreht oder wendet.

Aber warum erzählst du das? Sicherlich: Warum nicht? weil es so ist wie es ist, deine Geschichte, die nicht einmal eine richtige geschichte ist, was mich aber nicht stört.

Weiß nicht, wie ich das finden soll! Ehrlich nicht.

gruß

 

Hallo
Erst mal Danke für Eure Kommentare
Ja, was soll ich im Gegenzug wieder dazu sagen?
Mehr Inhalte? Aha, kann ich versuchen, aber warum?
Herbstdepression? Na ja... Eigentlich sollte der Text gar nicht so rüberkommen, dass alles scheiße ist. Aber, stimmt ich hätte irgendwo noch einbringen sollen, dass der Protagonist etwas lächelt. Das fehlt hier eindeutig. Naja, jetzt ist zu spät.
Naja, dieses Gefühl, dass man nicht weiß, wie man den Text finden soll ist ja schon mal irgendwie besonders. Irgendwie.
Naja, vielleicht kann man den letzten Satz auch missverstehen.
Vor dem Leben fliehen heißt hier nicht Suizid, sondern praktisch so wie´s das Reh macht, praktisch ne Art Einsicht.
Vielleicht auch so ´ne Art Besserung? Aber nur vielleicht

Tschuldigung, aber ich hasse die Fantastischen Vier. Eine der schlechtesten Bands, die ich kenne. Zwar hauptsächlich wegen der Musik. Aber auch die Texte finde ich nicht ansprechend.

Es ist leicht, dem Weltschmerz zu verfallen, als obs die große Liebe wär.

Aha. Leicht also. Okay...

 

Zuerst dachte ich mir, hier geht es um was....
Doch beim zweiten Mal durchlesen verkneife ich mir meine Meinung.

LE

 

Hallo, zusammen
@LE:

Zuerst dachte ich mir, hier geht es um was....
Doch beim zweiten Mal durchlesen verkneife ich mir meine Meinung.

Wie du möchtest...

@ZP :

Wie wäre es mit Kritik annehmen?
Ja, tut mir Leid, ich sehe es so, als hätte ich deine Kritik angenommen, vielleicht habe ich mich nur unpässlich ausgedrückt, aber ich sehe es so, dass man über Kritik doch auch gerne mal diskutieren kann, oder?
Ich meine, klar, du hast schon recht: Man muss nicht so negativ schreiben. Aber ich sage halt, man kann...

Zitat:
Mehr Inhalte? Aha, kann ich versuchen, aber warum?

Stimmt. Spann dir doch mal eine Seifenblase statt eines Papiers in die Schreibmaschine. Inhalte, weil: Ohne Inhalt keine Geschichte. Ne.


Okay, ich hätte die Frage auch formulieren können: Wie definierst du "mehr Inhalte"? Ist das für dich mehr Handlung, oder mehr Offenbarung von, entweder den Personen oder dem Drumherum?

Zitat:
Naja, jetzt ist zu spät.

Es gibt da so einen lustigen Zeitvertreib, der nennt sich Überarbeiten!


Ja, das Problem ist nur, ich finde jetzt keine Stelle mehr, wo das hineinpassen könnte...

Aber ob du positiv denkst oder negativ - was juckt das mich?

Das finde ich schade, aber das ist halt deine Lebensanschauung...


Vier Naja´s in deiner Antwort sprechen eine deutliche Sprache

Nun, als ich mir meinen Kommentar noch mal durchgelesen habe, ist mir das tatsächlich auch aufgefallen, aber was sagen dir denn die 4 Najas? Nur so, weil ich versuche, deine Meinung möglichst komplett zu verstehen, also bitte: Nicht als Anklage sehen, oder so,

P.S.: War das mit der Seifenblase in irgendeiner Form Anlehnung an "Gewinnen und Verlieren" von mir, oder ist dir das nur so in den Sinn gekommen?

 

Okay, danke ZP für die Antwort.
Das erklärt schon viel mehr so ein paar Hintergründe. SIehst du ich, finde Inhalte können auch sein ein kleiner Einblick, wenn auch nur ganz spärlich in die Welt eines Menschen, der unsere Umgebung anders wahrnimmt, als "wir Normalmenschen". Deswegen hat für mich die Geschichte schon irgendwie einen Inhalt.

Und dazu

Soll ich dir Positivität in die Eingeweiden prügeln oder was? Du bist schließlich alt genug!

Nein, das natürlich nicht, aber vielleicht kann man ja eine Einstellung entwickeln, das einem die Leute, mit denen man interagiert, nicht so egal sind, dass man sich sagt: "Na und? Springt der halt vom Hochhaus, mir doch egal"
und ich sage jetzt nicht, dass du so denkst, also bitte versteh mich nicht falsch.

Naja, dass die Geschichte dir nicht viel gibt muss ich so doch aber nun akzeptieren, da kann ich ja jetzt nicht irgendwie was an der Geschichte ändern, damit sie dir mehr gibt. Ich wüsste gar nicht wie!
So war der Kommentar gemeint: Kann ich jetzt nicht viel zu sagen... er sollte nicht bedeuten, dass deine Meinung mir unwichtig wäre oder so

Ja so viel dazu `nen schönen Gruß von mir und bis denne

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi,

also ersteinmal schreibst du eindeutig zu wenig.
Warum? Die Kürze deines Textes macht ihn überschaubar.

Interssant wir das ganze im Zusammenhang mit deinem
Nicknamen.

Du outest dich ja als Literaturignorant (Bin mir noch nicht sicher, wie du dich da siehst)

Der Text ist natürlich so geschrieben das man versucht, ihn zu deuten. Ich versuchs mal

Herbstnüchtern blicke ich hinab auf den nassen Asphalt. Irgendwo da hinten verschwindet die Straße im Nebel und knickt kurz dahinter nach unten ab. Alle Autos die im Nebel verschwunden waren sind kurz dahinter in bodenlose Leere gefallen.

Es ist nicht gerade angenehm. Irgendtwie bist du auf einer bestimmten stelle gefesselt eingesperrt. Weiter hinten ist Nebel da hast du dir nicht ausgedacht was da ist.

Ich glotze nach rechts und erspähe sowohl bunte Bäume, als auch den, von der Sonne bunt gefärbten, Himmel. Das ist keine Natur. Das ist Verarschung

Das ist Verarschung. Was den nu? Werden wir von dir "verarscht" oder werden wir von der Natur verarscht? Seit wann färbt die Sonne den Himmel bunt?

Was spricht dafür das wir von Dir "verarscht" werden:

Da klebt etwas. Da auf der Straße.
Ich hatte es verloren. Es ist ein Stück von mir. So eine schwarze Masse.
Eklig.

Warum? Man soll sich irgentwas ekliges vorstellen, präzise wirst du dabei jedoch nicht.

Was dafür das die Natur und das Leben uns verarscht:

Das Reh; Der Baum

Also: Ich finde einfach mehr schreiben.

Was sagst du zu meiner Deutung? Völlig neuer Aspekt oder kann man so machen?

Hat Spaß gemacht. Aber Texte die der Deutung bedürfen sind doch in meinen Augen Literatur ... oder?

Also, einfach nur so lesen wie es is?

 

Also ich muss sagen, dass ihr komisch kritisert. Ihr drängt dem Autor eure Meinung auf. So wie ihr schreiben würdet. Ich finde den Stil und die Kürze des Textes ziemlich gut, da die Dichte an Informationen dies auch zulässt.
Ihr sagt, mehr Inhalte, was ich überhaupt nicht finde, in der Geschichte gibt es sehr viel zu entdecken und diese Betrachtungsweise ist sehr interessant.
Da gehört es dazu, auch mal nicht präzise zu werden.

Dass er hier jemanden verarscht, steht glaube ich außer Frage...

 

Hallo erstmal
Danke für eure ANtworten. Langsam wird´s ja doch noch richtig produktiv.
Zu Nachtregen:

Dass er hier jemanden verarscht, steht glaube ich außer Frage...

Danke, das war übernotwendig...

Da gehört es dazu, auch mal nicht präzise zu werden.

Ja. So sehe ich das auch.

zu Hanqw:

Ich kann deine Kritik so gut akzeptieren und ich muss auch sagen: Ich empfinde sie als ziemlich konstruktiv, danke schön noch mal.

also ersteinmal schreibst du eindeutig zu wenig.
Warum? Die Kürze deines Textes macht ihn überschaubar.

Zu überschaubar? Mag sein. Ich schreibe auch längere.
Hab ich och schon.

Du outest dich ja als Literaturignorant (Bin mir noch nicht sicher, wie du dich da siehst)

Ich auch nicht. N gefühlter Ignorant halt.

Es ist nicht gerade angenehm. Irgendtwie bist du auf einer bestimmten stelle gefesselt eingesperrt.

So ist es gut umschrieben.

Weiter hinten ist Nebel da hast du dir nicht ausgedacht was da ist.

Doch: Ein ABgrund, der die Autos verschluckt!

Werden wir von dir "verarscht" oder werden wir von der Natur verarscht?

Die FRage ist wohl besser: Wer verarscht hier wen :confused:

Nein, natürlich verarsche ich euch hier nicht, sondern die NAtur.

Seit wann färbt die Sonne den Himmel bunt?

Häh? Noch nie n Sonnenuntergang betrachtet?

Warum? Man soll sich irgentwas ekliges vorstellen, präzise wirst du dabei jedoch nicht.

Ist durchaus möglich, dass es zu unpräzise ist. ABer nicht für mich.

Was dafür das die Natur und das Leben uns verarscht:

Das Reh; Der Baum


Genau. Zum Beispiel.

Also: Ich finde einfach mehr schreiben.

Kann ich demnächst versuchen.

Was sagst du zu meiner Deutung? Völlig neuer Aspekt oder kann man so machen?

Hat Spaß gemacht. Aber Texte die der Deutung bedürfen sind doch in meinen Augen Literatur ... oder?

Also, einfach nur so lesen wie es is?


Erstmal, ich finde sie deutlich produktiver als so manche "konventionelle" Kritik hier. Auch dieser letzte Abschnitt zeigt so n bisschen was persönliches von dir. Das find ich sehr gut. Dass es Spaß gemacht hat zum Beispiel. Das ist für mich enorm wichtig. Auch wenn du nur die Kritik meinst.
Dass du dich damit auseinandergesetzt hast, finde ich richtig. Auch dein Senf dazu.

Okay bis denne Grüße Literaturignorant

 

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