Was ist neu

Schluss gemacht

Mitglied
Beitritt
25.06.2006
Beiträge
6

Schluss gemacht

Schon bevor Bodo den Hörer abhob, fühlte er, dass 400 Kilometer südlich eine Überraschung auf ihn lauerte.
Und zwar keine gute.

Es war Sonntag, der 2. Februar, und Bodo Schuster quälte ein schlechtes Gewissen. Letztes Jahr hatte er vergessen, seinem alten Studienfreund Roman zum Geburtstag zu gratulieren. In den 16 Jahren, die sie sich jetzt schon kannten, war das noch nie passiert. Bodo betrachtete das als schlechtes Omen. Er hörte in seinem inneren Ohr bereits Romans spöttische Kommentare.

Obwohl Roman ihm damals an der Uni Bochum die Partnerin ausgespannt hatte und dreimal so viel verdiente wie er selbst, waren sie trotz der räumlichen Distanz zwischen Bochum und Heidelberg Freunde geblieben.
Er wählte Romans Privatnummer in Heidelberg. Nach fünfmaligem Klingeln schaltete sich der Anrufbeantworter ein und Romans jungenhafte Stimme erklang. "Guten Tag. Dies ist der Anschluss von Roman und Sylvia Machelet. Bitte hinterlassen Sie eine Nachricht nach dem Signalton."
Bodo sprach seinen Glückwunsch zum 38. Geburtstag auf Band und wählte dann die Durchwahl im Uniklinikum. Gut möglich, dass Roman heute trotz Geburtstag Wochenend-Dienst schob.
Als niemand abnahm, wählte Bodo die Zentrale. Eine piepsige Frauenstimme säuselte:
"Universitätsklinikum Heidelberg. Was kann ich für Sie tun?"
"Ich möchte Dr. Machelet sprechen."
Statt des erwarteten Säuselns kam 10 Sekunden lang nur Schweigen aus dem Hörer. Als die Stimme wieder zu sprechen begann, war die professionelle Fröhlichkeit weggeweht:
"Herr Dr. Machelet ist gestern unerwartet verstorben."

***

Fassungslos sah Bodo sieben Tage später auf dem Friedhof in Heidelberg-Handschuhsheim zu, wie vier Männer in schwarzen Anzügen Romans Sarg zum Grab brachten. Er konnte immer noch nicht glauben, dass Roman, der vor Lebenskraft nur so strotzte, freiwillig Schluss gemacht haben sollte.

Über hundert Menschen begleiteten das traurige Schauspiel bei nasser Kälte, während Wind und Regen gegen den klassisch-braunen Holzsarg peitschten.
Obwohl sie sich seit damals nicht mehr unter die Augen gekommen waren, hatte Sylvia ihn sofort erkannt. Soweit man das unter dem schwarzen Schleier und dem schwarzen Trauerkleid erahnen konnte, war sie noch genau so schön wie früher. Sie wirkte gefasst und obligat traurig. Um sie herum standen Verwandte von ihr und Roman. Dann gab es einige würdig und ernst dreinblickende Herren, die offensichtlich Ärztekollegen zu sein schienen.
Einer von ihnen, mit grauem Haarkranz, fleischigem Gesicht und untersetzter Figur, kam ihm von Bildern aus der Zeitung bekannt vor. Es war der bekannte Herzchirurg Wilhelm Kürthner, Chefarzt am Uniklinikum. Roman erzählte von ihm stets in den höchsten Tönen. Kürthner hatte ihn als Stationsarzt nach Heidelberg geholt. In respektvollem Abstand von den Würdenträgern standen einige meist junge Frauen, vermutlich Krankenschwestern.
Das Begräbnis und der anschließende Leichenschmaus in einem vornehmen Restaurant zogen an Bodo wie ein zu oft gesehener Film vorbei. Dann war es Abend und er saß mit Sylvia und einem Latino-Schönling mit pechschwarzem Gelhaar im Wohnzimmer ihrer Handschuhsheimer Altbauwohnung.

Sylvia kam, blond-unterkühlt wie sie war, schnell zur Sache:
"Bevor du es von jemand anderem erfährst, sage ich es dir lieber gleich selbst: Ich wollte mit Roman Schluss machen. Lorenzo (sie nickte mit angedeutetem Lächeln zum Latino-Schönling) und ich lieben uns. Das hat ihn, glaube ich, ziemlich mitgenommen."
"Und du glaubst, deswegen hat er sich umgebracht?"
Bodo schaute sie aus ungläubigen Augen an.
"Das hat vermutlich dazu beigetragen. Jedenfalls war sein Abschiedsbrief eindeutig."
"Was stand denn drin?"
Sylvia schluckte, bevor sie stockend weiter sprach:
"Ohne Sylvia macht mein Leben keinen Sinn."
Sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen, währen Lorenzo behutsam die Hand um ihre Schulter legte.
"Dieser Schuft," schluchzte sie, "mit seinem blödsinnigen Selbstmord wollte er mein Glück zerstören, wenn er mich schon nicht halten konnte."
"Und das glaubst du? Roman hat seine Arbeit viel zu sehr geliebt, um wegen dir den Abgang zu machen."
Sylvia lächelte bitter: "Das war vielleicht das Bild, das er dir immer bei euren Telefonaten malte. Tatsächlich kam er in letzter Zeit immer mit ziemlich mieser Laune aus der Klinik. Ich habe es kaum noch ausgehalten. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken. Aber er wollte es mir nicht sagen."
"Tut mir leid, aber ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass er sich umgebracht hat. Wie lautet denn der Leichenschau-Befund?"
"Tod durch Arsenik. Robert hat es sich in den Arm gespritzt. 'Fachmännisch', war das Wort, das der Leichenbeschauer benutzte. Schwester Gudrun fand ihn Samstagabend mit der Spritze in der Hand."

***

Bodo beschloss nach dem Abend bei Sylvia, ein paar Tage in Heidelberg zu bleiben.
Er hatte ihr gesagt, dass er nach Romans Tod dringend ein paar Tage Entspannung brauche, bevor er wieder in Bochum auf die Jagd nach Exklusiv-Stories gehe. Außerdem wolle er sich endlich einmal Romans geliebtes Heidelberg anschauen.

Sein erstes Ausflugsziel war am Montag das Polizeipräsidium.
"Aber wie oft soll ich es Ihnen denn noch sagen," Polizeisprecher Martin Klein versuchte mühsam, gelassen zu bleiben. "Die Untersuchung ist abgeschlossen. Es war Selbstmord. Unsere Spezialisten haben alles untersucht. Der Abschiedsbrief ist echt. Die Graphologen des LKA und die Witwe haben es bestätigt. Was wollen Sie noch?"
"Mit dem ermittelnden Beamten sprechen."
"Es gibt keine Ermittlungen. Aber wenn ich Sie dann schneller aus diesem Gebäude kriege, meinetwegen."
Klein telefonierte kurz und brachte Bodo dann in das Büro eines bierbäuchigen Kriminaloberkommisars namens Horst Wolf.
"Hier ist der Journalist, Horst. Viel Spaß."
Klein ging, ohne die Antwort abzuwarten.
"Soso," sagte Wolf und lehnte sich milde lächelnd zurück, "Sie denken also, es war kein Selbstmord. Was hat Sie denn auf die Idee gebracht?"
"Ich kenne Roman Machelet seit 16 Jahren. Er hätte sich nie selbst umgebracht, schon gar nicht wegen einer Frau. Arzt zu sein war für ihn sein Lebensinhalt, dem er alles unterordnete. Da ist was faul."
Wolf hatte aufgehört milde zu lächeln. "Nun hören Sie mir mal zu. Obwohl mich hier alle deswegen für verrückt erklärt haben, ließ ich die Todesursache gründlich untersuchen. Es wurde nur das gespritzte Arsenik gefunden. Keine weiteren Substanzen, die auf vorherige Betäubung schließen lassen und keine Spuren am Körper, die auf Gewalteinwirkung hindeuten. Einspritzwinkel und Fingerabdrücke sprechen eine klare Sprache.
Von dem zweifelsfrei authentischen Abschiedsbrief mal ganz zu schweigen. Einen so sauberen Selbstmord sieht man selten. Und überhaupt, wer sollte denn Ihrer Meinung nach ein Interesse am Tod eines mustergültigen Stationsarztes haben?"
"Das weiß ich noch nicht, aber ich werde es herausfinden."
"Falls Sie an Machelets Frau und ihren Liebhaber denken, schlagen Sie sich das aus dem Kopf. Die haben ein Alibi, waren als der Tod eintrat in einer italienischen Eisdiele in der Altstadt."

***

Kalt und abweisend zeichneten sich die Betonburgen der Uniklinik vor den grauschwarzen Wolken des Neuenheimer Mittagshimmels ab. Bodo betrat die steril-freundliche Eingangshalle der Chirurgischen Klinik und nahm den Lift zu Romans ehemaliger Station. In einem Büro saß eine hagere grauhaarige Frau in weißgestärktem Kittel, die Oberschwester, wie Bodo vermutete.
"Guten Tag. Wo finde ich Schwester Gudrun?"
Die Oberschwester mustierte ihn wie einen Patienten, der vom OP-Tisch gehüpft ist.
"Was wollen Sie von ihr?"
"Sie sprechen. Ich bin ein langjähriger Freund von Dr. Machelet und möchte alles über die Umstände seines tragischen Todes wissen, um damit besser klar zu kommen."
Ihre strengen Gesichtszüge entspannten sich.
"Ach so. Nun, wenn das so ist, Schwester Gudrun verteilt gerade das Mittagessen. Sie finden sie am Ende des Ganges rechts." Er wollte sich gerade umdrehen, als sie ihm zuraunte: "Ach, und seien Sie ihr gegenüber rücksichtsvoll." "Selbstverständlich, schließlich hat sie ihn gefunden. Muss furchtbar gewesen sein." "Nein, das meinte ich nicht." Sie schaute ihn bedeutungsvoll an. "Man munkelt, dass Schwester Gudrun eine gewisse Zuneigung für Dr. Machelet empfand. Es war für sie ein doppelt harter Schlag."

Als er das Gangende erreichte, blickte ihn eine kleine, fahlgesichtige Frau aus ängstlichen blauen Augen an, die gerade mit einem Rollwagen voller Essenstabletts den Gang entlangschlich.
"Schwester Gudrun?"
"Ja, das bin ich. Und wer sind Sie?"
"Bodo Schuster. Ein alter Freund von Dr. Machelet. Ich möchte mit Ihnen über seinen Tod reden."
Sie antwortete nach kurzem Zögern mit gedämpfter Stimme: "Nicht hier. Ich rufe Sie an. Geben Sie mir Ihre Nummer. Dr. Machelet hat Ihren Namen hin und wieder erwähnt. Er schien Ihnen zu vertrauen." Mit dumpfem Blick schaute sie auf ein nach Kartoffeln und Gulasch riechendes Tablett und fügte hinzu: "Er hätte hier einen Freund gebraucht. Aber jetzt ist es zu spät."

***

Den Zugang zum Büro von Professor Kürthner bewachte eine resolute Matrone mit rötlich gefärbten Haaren. "Sie können jetzt nicht mit Professor Kürthner sprechen," knurrte sie.
"Warum fragen Sie ihn nicht mal, ob er mit mir sprechen kann. Ich bin ein alter Freund von Dr. Machelet."
So schaute mißtrauisch und sprach dann in die Gegensprechanlage:
"Hier ist ein Herr ― wie war Ihr Name?"
"Bodo Schuster." "Ein Herr Schuster, der behauptet ein Freund von Dr. Machelet zu sein."
Die Antwort war offenbar positiv, denn sie führte Bodo in ein edles Arbeitszimmer, in dem Eichenholzregale mit medizinischer Literatur und Kalligraphien mit fernöstlichen Schriftzeichen hingen.
Am Schreibtisch sass der Mann mit dem fleischigen Gesicht, den er schon bei der Beerdigung gesehen hatte, und war gerade dabei, sich Mundspray in den Rachen zu sprühen. Dann stand er mit federndem Schritt auf und drückte Bodo kraftvoll die Hand. Aus seinem breiten Gesicht schauten unter buschigen schwarzen Brauen aufmerksame braune Augen auf Bodo.
"Roman hat mir von Ihnen erzählt. Was kann ich für Sie tun?"
"Ich möchte verstehen, warum er Selbstmord begangen hat. Vielleicht können Sie mir dabei helfen. Schließlich waren Sie sein Vorgesetzter und, wenn ich an unsere Gespräche zurückdenke, auch sein Vorbild."
Kürthner lächelte traurig. "Das ehrt mich. Diese Frage habe ich mir natürlich auch gestellt. Wenn ich zurückdenke, hat Roman sich in den letzten Wochen sehr verändert. Statt fröhlich und optimistisch wirkte er grüblerisch, ja, manchmal depressiv. Er schien private Probleme zu haben. Es kursierten Gerüchte, dass seine Frau, die in der Psychiatrischen Klinik nebenan arbeitet, sich von ihm trennen wollte. Einen Tag vor seinem Tod war sie hier. Ich kam gerade dazu als sie ihm eine furchtbare Szene machte, warum er sie nicht gehen lassen wolle."

***

Bodo stand mit dem Handy am Ohr auf der Alten Brücke und blickte in die schlammbraunen Fluten des Neckar.
"Herr Wolf, ich habe gerade mit Professor Kürthner gesprochen. Wussten Sie, dass es einen Tag vor Roman Machelets Tod einen heftigen Streit zwischen ihm und seiner Frau gab?"
"Nein, aber es ist auch nicht wichtig, da Frau Machelet und ihr Freund Lorenzo Buitoni ein wasserdichtes Alibi haben."
"Das ist schon möglich, aber beide hatten ein Motiv. Abgesehen davon, dass sie die Trennung gegen Romans wollte, ist sie jetzt auch um eine Million Euro reicher. Roman hatte mir von der Lebensversicherung, die er vor zwei Jahren abgeschlossen hatte, erzählt."
"Wenn jeder mit einem Motiv zum Mörder würde, wäre unser schönes Heidelberg schon längst entvölkert," ätzte der Kriminalbeamte nun schon etwas ungeduldig in den Hörer.
Bodos Stimme wurde lauter und sein Gesicht färbte sich rot: "Sie vergessen, dass ich Frau Machelet gut kenne. Wenn sie etwas will, tut sie alles, um es zu erreichen. Sie ist kühl und skrupellos. Und sie hat als Ärztin das Fachwissen, um einen Profikiller zu instruieren, den Mord wie einen Selbstmord aussehen zu lassen."
"Sie bringen da schwere Anschuldigungen vor, Herr Schuster. Es gibt keinerlei Fakten, die Ihre Theorie stützen. Ich kann Ihnen nicht helfen. Außerdem möchte ich Sie bitten, Ihre Privatermittlungen zu beenden."
"Ist das Ihr letztes Wort?" Bodo brüllte nun so laut, dass einige japanische Touristen entsetzt zur Seite sprangen.
"So ist es," keilte Wolf scharf zurück und knallte den Hörer auf.

***

Die Dämmerung brach über Heidelberg herein. Bodo kam gerade aus der Lokalredaktion der Rhein-Neckar Zeitung, wo er mit Peter Steinmeier gesprochen hatte. Er kannte den gleichaltrigen Steinmeier aus dem Deutschen Journalisten-Verband und hatte noch ein bis zwei Gefallen beim ihm gut. Bodo war enttäuscht. Steinmeier konnte ihm keine Hinweise auf kriminelle Verbindungen der Familie von Sylvias Freund, Lorenzo Buitoni, geben.
Ziellos ging Bodo über die Hauptstraße, als sein Handy anfing, die Melodie von "Final Countdown" zu quäken.
"Schuster,"brummte er in den Hörer. Eine zaghafte Frauenstimme meldete sich: "Hier spricht Gudrun Trautwein. Schwester Gudrun. Ich bin jetzt zu Hause. Sie wollten mit mir über den Tod von Dr. Machelet sprechen."
"Das stimmt. Glauben Sie auch, dass er sich wegen der drohenden Trennung von seiner Frau umgebracht hat?"
Schweigen. Dann sagte sie stockend: "Nein, das glaube ich nicht. Ich glaube eher, es hatte mit dieser Sache im letzten Jahr zu tun." "Welche Sache?" "Es war voriges Jahr im September. Dr. Machelet und Professor Kürthner führten einen schwierigen herzchirurgischen Eingriff durch, eine Bypass-Operation mit Komplikationen." Ja , und? Was weiter?" "Die Arterie wurde an der falschen Stelle durchstochen. Ein Kunstfehler. Der Patient starb." "Wer hatte den Fehler zu verantworten?" "Laut Untersuchungsbericht Dr. Machelet." "Das kann ich mehr schwer vorstellen. Seit ich ihn kenne hat er nie einen Fehler gemacht. Er war nicht nur ein Perfektionist, er war als Chirurg nahezu perfekt." Bodo blickte abwesend in den blauschwarzen Abendhimmel und murmelte dann, wie zu sich selbst: "Das würde zumindest seine Depressionen erklären." "Das dachte ich auch. Bis er mir einen Tag vor seinem Tod sagte, dass er mit dieser Schuld nicht leben könne und einen Schlussstrich ziehen müsse. Das waren die letzten Worte, die ich von ihm hörte."
Schon bevor er das hemmungslose Schluchzen am anderen Ende mit der Aus-Taste beendete, rannte Bodo zurück in die Lokalredaktion und stürzte atemlos zum Schreibtisch von Peter Steinmeier, der überrascht von seinem Computer aufblickte. "Peter, ich brauche noch ein paar Informationen."
"Schon wieder wegen Buitoni?" "Nein, diesmal geht es um jemand anderen."

***

Die Villa am Philosophenweg lag hinter einer hohen Steinmauer wie ein vergessenes Märchenschloss in die Dunkelheit gebettet. Bodo drückte die Messingklingel am Eingangstor. Aus der Sprechanlage schnarrte eine ihm vertraute Stimme: "Wer ist da?" "Bodo Schuster. Ich muss mit Ihnen sprechen." "Lieber Herr Schuster. Es ist spät. Können wir das nicht morgen machen?" "Möchten Sie, dass ich stattdessen mit der Rhein-Neckar-Zeitung darüber rede?" Der Torsummer ging an und Bodo schritt einen von hohen Blumen gesäumten Weg empor. "Treten Sie ein, Herr Schuster. Möchten Sie etwas trinken?" "Nein, lieber nicht. Man weiß ja bei Ärzten nie, was drin ist." Kürthners kurzes, heiseres Lachen klang gequält.
"Wissen Sie, Kürthner, ich habe eine Weile gebraucht, um herauszufinden, wie Sie es gemacht haben." "Wie ich was gemacht habe?" "Einen Selbstmord vorzutäuschen." "Das ist ja absurd, was Sie sagen." "Meinen Sie? Ich zeige Ihnen, wie einfach es ist." Mit diesen Worten zog Bodo eine Mundspray-Dose aus der Manteltasche und richtete sie auf Kürthner. "Was war denn in Ihrer Dose, als Sie am 1. Februar in Romans Zimmer gingen? In meiner ist Chloroform. Hilft prima gegen Schlafstörungen." "Sie sind ja gemeingefährlich." Kürthners fleischiges Gesicht war bleich wie Sichtbeton geworden.
"Das stimmt. Aber zum Glück werden Sie ja tief schlafen, wenn ich die Arsenik-Lösung in Ihren Arm spritze. Nur Ihr Abschiedsbrief wird mir etwas Mühe bereiten. Da haben Sie es als geübter Kalligraph einfacher."
"Nein, bitte nicht!" Kürthners sonst feste Stimme zitterte vor Panik. "Ich hatte keine andere Wahl. Machelet wollte meinen Fehler in die Welt hinausposaunen, nur um sich reinzuwaschen. Ich wäre erledigt gewesen." "Das sind Sie jetzt auch." Bodo lächelte grimmig und sprach dann in sein Kragenmikrofon: "Haben Sie alles verstanden, Herr Wolf?"

 

Hallo Migu.

Eine wirklich nette kleine Gutenachtgeschichte; sie erinnerte mich an diese Kurzkrimis, die ich als Jugendlicher immer gern gelesen habe.

Du bringst die Personen gut rüber, zeichnest kleine Charaktere (den Polizisten, die Krankenschwester ...), die sich gut in die Handlung einfügen.

Eine überraschende Wende am Schluss rundet das Ganze ab. Hat Spaß gemacht!

Gruß! Salem

 

Hi Migu,
tolle Geschichte, gut geschrieben.

Zwei Sachen stören mich:
1. Mach doch bitte jede wörtliche Rede in ne neue Zeile
2. Irgendwoher kenn ich diese Geschichte. Versteh mich nicht falsch, ich möchte dir kein Plagiat vorwerfen! Aber wie gesagt, ich hatte die ganze Zeit über das Gefühl, sie zu kennen, und wusste schon genau, wie sie ausgeht etc.

Sorry.

Hau rein

Tserk

P.S: Fehlerliste kommt per PN.

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom