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Schmelzende Schokolade

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22.02.2007
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Schmelzende Schokolade

Schmilzende Schokolade

Sie liebte ihn von ganzem Herzen, aber nicht mit ihrem Verstand. Davon besass sie ohnehin nicht allzu viel, wie sie glaubte. Zuwenig jedenfalls, um sich auf ihn zu verlassen.
Sie mochte es, wenn er sie streichelte, sie küsste, ihr sagte, wie schön sie sei. Und schön war sie wirklich, das sagten alle.
Sie mochte nicht, wenn er über Ausländer debattierte, mit unkontrolliert lauter Stimme und betrunken, wie er es so oft war; wenn er vom „dreckigen Jugo“ erzählte, der ihm den Job weggeschnappt habe und den Muslimen, die sich hier einschleichen und bald die Schweizer Mehrheit ausmachen und damit die Abstimmungen domineren würden.
Sie hasste es, wenn er – ebenfalls betrunken – ihre Tochter, eine Gymnasiastin, als blöde Besserwisserin beschimpfte.
Als sie ihrem Exmann ein Foto von ihm gezeigt hatte, hatte dieser lauthals gelacht: „Was ist denn das für ein komischer Typ?“
Sie hatte beleidigt geschwiegen.
Er sollte bloss die Klappe halten, schliesslich hatte er seit ihrer Trennung keine Freundin mehr gehabt.
Ihr Exmann war Gymnasiallehrer, ein Langweiler, wie er im Buche stand. Tagsüber arbeitete er und abends schlief er vor dem Fernseher ein.
ER war da ganz anders. Er brachte ihr Blumen mit und kochte für sie; nicht besonders gut zwar, aber sie fand es nett, dass er es versuchte.
Wenn sie ihm etwas erzählte, küsste er sie und sagte, dass sie wahnsinnig intelligent und gutaussehend und seine Traumfrau sei.
Sie wusste, dass er sie nie betrügen würde. „10 000 Schweizer Männer gehen fremd“, so stand es heute im Blick, aber ER würde sie nie betrügen.
Ihre Tochter war wütend auf sie. „Wie kannst du mit diesem Blocher-Verschnitt zusammensein?“, fragte sie immer wieder.
Sie hatte ihr die Sache mit dem Herz und dem Verstand zu erklären versucht, aber die Tochter hatte nur den Kopf geschüttelt.
Sie war gerade frisch verliebt und ging den ganzen Tag verträumt umher, scheinbar ohne etwas von ihrer Umgebung mitzukriegen.
Sie redete nicht viel, und wenn, dann erzählte sie von ihrer grossen Liebe.
Sie seufzte. Die Liebschaften ihrer Tochter dauerten nie besonders lange und endeten meistens mit langen Shoppingtouren und einem übermässigen Taschentuchverbrauch.
Aber wenigstens schien sie während ihrer Beziehungen immer vollkommen überzeugt von ihrem Glück. Dafür war sie wirklich zu beneiden.
Vielleicht machte diese Überzeugtheit, die ihr selbst schon lange abhanden gekommen war, das ganze Glück aus.

Weiterhin an den Voraussetzungen einer glücklichen Beziehnung
herumstudierend, öffnete sie den Briefkasten. Die Zeitung, zwei Rechnungen, eine unleserliche Postkarte von der Tante, noch mehr Rechnungen und ein kleines Päckchen mit der Aufschrift „für Isabel“. Sie öffnete es neugierig.
Es war ein Schokoladeherz. Dazu ein Kärtchen: „Ich liebe dich, Tom.“
Herzhaft biss sie hinein – und spuckte gleich wieder aus. Marzipan.
Er wusste, dass sie Marzipan hasste. Sie waren seit zwei jahren zusammen und sie hatte es ihm immer wieder gesagt: Jedesmal wenn er wieder eines seiner Marzipanhäschen, -bärchen und –blümchen vorbeibrachte. Er musste es einfach wissen.
Wütend warf sie das angebissene Herz in den Mülleimer. Sie hatte einen Entschluss gefasst.

Fünf Stunden später ass sie mit ihrer Tochter zu Abend und erzählte ihr alles. „Ich bin wirklich wütend auf ihn“, endete ihr Bericht. „Aber Mam, vielleicht hat Tom gar nicht gewusst, dass es ein Marzipanherz war, wo es doch mit Schokolade umhüllt war!“
„Ja, aber Schokolade schmilzt“, antwortete sie, als wäre das eine unglaublich kluge Erkenntnis.
Die Tochter schaute sie verständnislos an.
„Jedenfalls habe ich Schluss gemacht.“
„Wegen dem Herz?“, fragte die Tochter ungläubig.
„Weisst du, wahllose Geschenke und Schmeicheleien haben mir einfach nicht mehr gereicht. Das war mir nicht genug.“
„Ich verstehe. Das Herz hat nicht gereicht.“
„Ja. Der Verstand hat sich zu sehr eingemischt.“

 

Hallo merettschen

Aus dieser Geschichte kann ich leider auch nicht allzu viel entnehmen. Einfach unlogisch und nicht nachvollziehbar. GEnau wie die andere.
Und das mit der schmelzenden Schokolade habe ich auch nicht verstanden. Die Fehler sind natürlich auch drin. :dozey:

Fazit: Zu viel erzählt und keine richtige Handlung! Sorry, aber das war wieder nix. Außerdem sind beide Geschichten alltäglich und haben eigentlich in dieser Rubrik nichts zu tun.
Nicht verzagen. Schau dich mal hier um und lies ein paar Geschichten. Dann weißt du auch, was ich meine.

Cu
J:baddevil:

 

Hey Jo!
Na ja, kann sein, dass meine Geschichte dich gelangweilt hat.
Aber vom Verständnis her finde ich sie nicht so schwierig. Kannst du mir vielleicht sagen, was genau du nicht verstanden hast? Das wär hilfreich für mich...
Falls du den Schluss nicht verstanden hast: Er bezieht sich auf den Anfangssatz. Und es geht darum, dass der Freund der Protagonistin ihr zwar viele Geschenke macht, sie aber nicht wirklich kennt, was durch das Marzipanherz ausgedrückt werden soll. Es ist eine Art Symbol für das Nichtfunktionnieren dieser Liebesgeschichte.
Cja Merettschen

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo merettschen!

Ich kann leider auch nicht viel mit Deiner Geschichte anfangen. Erst einmal tut mir schon der Rechtschreibfehler im Titel in den Augen weh, es heißt "schmelzende", nicht "schmilzende". Der erste Satz ...

Sie liebte ihn von ganzem Herzen, aber nicht mit ihrem Verstand.
... ist ja eigentlich logisch, da Liebe ein Gefühl ist und mit dem Verstand nicht viel zu tun hat. "Liebe" mit dem Verstand heißt Berechnung und hat selten was mit richtiger Liebe zu tun.

Bei Deiner Protagonistin scheint da aber tatsächlich nicht viel Unterschied zu sein, denn sie kann ihn ja auch lieben, obwohl er auf Ausländer und ihre Tochter schimpft. Erst, als er nicht weiß, daß sie kein Marzipan mag - was, wie die Tochter richtig sagt, ja gar nicht feststeht, wegen der Schokolade - fühlt sie sich gekränkt und macht Schluß.
Das ist Egoismus pur und hat nichts mit dem Thema, warum Frauen bei schlagenden oder sonstwie ekligen Männern bleiben, zu tun - falls das Deine Intention gewesen sein sollte.

Liebe Grüße,
Susi :)

Edit:

es geht darum, dass der Freund der Protagonistin ihr zwar viele Geschenke macht, sie aber nicht wirklich kennt, was durch das Marzipanherz ausgedrückt werden soll.
Warum sollte man sich, bei dem Ekel von Mann, das Du schilderst, derartige Gedanken machen?

 

Hallo Susi!

Ganz so war meine Geschichte auch gemeint.
Sie basiert auf einem Satz, den meine Mutter über ihren Freund gesagt hat: "Ich liebe ihn mit dem Gefühl, aber nicht mit dem Vestand."
Damit meinte sie, dass sie mit seiner Meinung oft nicht einverstanden ist, da er auch ziemlich ausländerfeindlich ist. Ich kann ihn nicht besonders gut ausstehen, was mich zu dieser Geschichte inspiriert hat.
Die Protagonistin hat ihn natürlich nicht wegen dem marzipanherz verlassen. Es war nur der Auslöser, um über ihre Beziehung nachzudenken. Sie hat dadurch gemerkt, dass sie ihn nicht genügend liebt und er sie wohl auch nicht.
Das schmilzen kommt wohl daher, dass ich Schweizerin bin, tja... bisschen peinlicher Fehler *schäm*
Auf jeden fall danke für den Kommentar... m.

 

Ich nochmal :sick:

Aber vom Verständnis her finde ich sie nicht so schwierig. Kannst du mir vielleicht sagen, was genau du nicht verstanden hast?
Mit verstehen meinte ich eher, dass ich nicht nachvollziehen kann, warum die Protagonistin so handelt.
Häferl hats schon sehr gut beschrieben. Die Frau handelt sehr egoistisch.
Obwohl der Freund ausländerfeindlich ist, die Tochter beschimpft etc. macht sie gar nichts. Sobald er die falsche Schokolade kauft, macht sie Schluss.
„Ja, aber Schokolade schmilzt“, antwortete sie, als wäre das eine unglaublich kluge Erkenntnis.
Dieser Satz hat bei mir für die meiste Verwirrung gesorgt. Ja schön, SChokolade schmilzt, aber doch nicht im Supermarkt, sodass man sieht, was sich im Herz befindet. Sie hätte sagen können, dass auf der Packung Marzipan-Herz oder so steht, aber doch nicht Schokolade scmilzt. :susp:

Das meinte ich damit. :Pfeif: :)

Cu J:baddevil:

 

Hallo merettschen,
ich weiß, was Du mit dieser Geschichte ausdrücken willst - es steht natürlich zwischen den Zeilen und nur der, der sich in die Lage dieser Frau hineindenken kann - was sicherlich Erfahrungssache ist -, wird es verstehen. Die schmelzende Schokolade war auch das Schmelzen der Gefühle, das Erkennen, dass alle Oberflächlichkeit nicht das Wahre ist.
Schöne Worte sind nur Schein und die kann man niemals mit dem wahren Kern vergleichen. Dumm ist nur, wenn man es nicht durch die Verpackung sehen kann.

Davon abgesehen sind Männer besonders bei Geschenken etwas ... ja, wie will ich sagen ... derb oder auch einfach linkisch (manche zumindest) oder wissen z.B. gar nicht, was Marzipan sei?:) Schokolade ist Schokolade aus und fertig, so wird das meist gesehen.

So kann der tiefere Sinn bei diesem Geschenk doch schlicht und einfach daran liegen, dass dieser Tom seiner Frau Liebe in Form eines Geschenks geben wollte. Die Geste hat es doch ausgemacht???

Ich denke, dass ich es verstanden habe, was Du mit Deiner Geschichte sagen wolltest. Trotzdem hat Isabel überreagiert, weil sie diese Geste nicht so erkannt hat. Diese Spontanhandlung, indem sie sich entschlossen hatte, die Beziehung zu beenden, war nicht gut überlegt.

Mir hat es gefallen, um es klar auszudrücken. :)

LG KaLima

 

Hallo merettschen,

ich habe den Titel korrigiert und die Geschichte in die Rubrik Alltag verschoben. Das Geschehen ist ja wirklich sehr alltäglich und die Rubrik Sonstige ist für Geschichten gedacht, die sich keiner anderen Rubrik eindeutig zuordnen lassen.

Viele Grüße
Kerstin

 

Hallo Merettschen,

mir hat die Geschichte gefallen. Es ist eben nicht immer logisch, warum Menschen - wider besseren Wissens - in einer Beziehung bleiben. Als Außenstehender kann man da leicht urteilen. Jeder Mensch sehnt sich nach Nähe, Koplimenten, Treue etc. und übersieht dabei schon mal gerne die vielen negativen Seiten des Partners. Vielleicht erst recht nach einer Scheidung wie im Falle deiner Prot. Ich finde das nicht egoistisch, ich finde es menschlich, zumal sich deine Prot ja entwickelt und schlußendlich die Beziehung beendet.

Aber am Schluß habe ich was zu bemäkeln, da erklärst du zuviel. Überlaß deinem Leser die Interpretation. Da du ja so schön das Schokoherz ins Spiel bringst, würde ich nach der Frage der Tochter "Wegen dem Herz", die Mutter einfach nur antworten lassen: "Nein, wegen dem Verstand."

Und les nochmal drüber, sind noch einige Rechtschreibfehler drin, die nicht sein müssen.

LG
Katinka

 

hallo meerrettchen,

ich muß mich katinka anschließen; mir hat deine geschichte ebenfalls gefallen und ich finde auch nicht, dass deine protagonistin egoistisch reagiert. manchmal handeln menschen eben, weil das faß zum überlaufen gebracht wurde - das muß nicht immer rational erklärbar sein. ich denke, es gibt - wie du ja auch in deiner geschichte dargelegt hast - einfach zu viele dinge, die sie an ihm stören; z.b. diese ausländerfeindlichkeit. oder wie er über ihre tochter gelegentlich spricht. das marzipanherz hat lediglich das faß zum überlaufen gebracht.

es ist ja auch eine tatsache, daß sich viele menschen wegen dem falschen verschließen von zahnbürsten trennen. das klingt absurd, aber ist durchaus auch verständlich; manchmal kommt das tüpfelchen auf dem i und dann isses aus.

fazit; mir hat die geschichte gefallen. :)

liebe grüße
stephy

 

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