Was ist neu

Schmerz

Mitglied
Beitritt
30.07.2010
Beiträge
2

Schmerz

Der Gesang weinender Violinen durchklang den Raum. Jedermann horchte den traurigen, melancholischen Klängen der Instrumente, deren leidenschaftlichen Spieler, so schien es, ihr Herzblut in Form der musikalischen Kunst vergossen. Meine Wenigkeit beobachtete diese künstlerische Darbietung unterdessen mit Erstaunen. Dieses Stück sprach mir in mehrfacher Weise aus der Seele, es schien mir sogar regelrecht, als wenn es mir noch einmal mein ganzes Leben vorspielt, vom bitteren Anfang, bis hin zur bitteren Gegenwart.
Nie zuvor besuchte ich ein Konzert, ich fragte mich, ob es daran lag, mich in dieser schwierigen Lage selbst bemitleiden zu wollen, oder mich einfach von der Musik an die Hand nehmen zu lassen, und soweit es geht weg zu reisen, weg von der Realität. Als ich nun da saß, mit eingefallen Augen und vorgebeugtem Kopf, gelang ich immer weiter in meine eigene irreale Welt, und desto tiefer ich hinein geriet, desto besser fühlte ich mich, der Schmerz schien plötzlich nachzulassen.
Die Tatsache das meine Frau und meine Tochter noch bis vor einer Woche bei einem Autounfall ums Leben kamen, berührte mich nicht mehr so stark wie normalerweise, denn ich glitt weg von der Welt, die mir nun das Liebste in meinem Leben weggenommen hatte.
Ein betrunkener, er war schuld. Als er alkoholisiert das Auto rammte in dem meine Frau und mein einziges Kind saßen, war es noch an Ort und Stelle für sie vorbei, doch der Mann überlebte leicht verletzt, was für eine Ironie. Oft überlegte ich mich zu rächen, doch innerlich wusste ich es ist der falsche Weg. Ich wusste nicht von wo ich mir die Kraft holen sollte diese schwere Zeit zu überstehen, mir schien alles wie ein böser Traum der einfach an einem Punkt aufhört, doch dem war leider nicht so.
Das Konzert ging weiter, die Töne wurden immer schöner, die Spieler immer leidenschaftlicher, meine Gedanken immer leerer. der Schmerz wurde mir etwas genommen, ich war dankbar diesem Stück zuhören zu dürfen.
Die Musik neigte sich dem Ende zu und verschwieg langsam wie eine Flamme die mit einem leichten Hauch erlosch. Es klatschte Beifall, der von meinen Händen begleitet wurde, und jeder im Publikum war berührt. Alle standen auf und gingen zum Ausgang, manche noch mit ihren Jacken in der Hand, doch ich blieb noch sitzen und gelang langsam wieder in die Realität. Es schmerzte wieder, aber immerhin so kam es mir vor, nicht mehr so bestechend stark. Als auch nun ich als letzter aufstand und mich langsam mit gesenktem Kopf zum Ausgang begab, schienen die Tränen die mir dabei im Licht flossen, wie schimmernde Diamanten.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Wolfslied,

Mir gefällt, wie du die Musik einbaust.

Der Gesang weinender Violinen durchklang den Raum.
Dieser erste Satz hat mir gefallen und dafür gesorgt, dass ich weitergelesen habe.

Ansonsten müsstest du an deiner Sprache noch viel arbeiten.

...gelang ich immer weiter in meine eigene irreale Welt...
Du hast zweimal "gelang" geschrieben, richtig heißt es "gelangte", denn du wolltest ja nicht das Verb "gelingen", sondern "gelangen" verwenden.

Die Tatsache das meine Frau und meine Tochter noch bis vor einer Woche bei einem Autounfall ums Leben kamen
Rechtschreibung: ",dass", und so wie es jetzt dort steht waren Frau und Kind bis vor einer Woche durchgehend mit sterben beschäftigt, also eher: "Die Tatsache, dass meine Frau und meine Tochter vor einer Woche bei einem Autounfall ums Leben kamen ..."

Das sind nur Beispiele. Schau dir doch mal jeden Satz für sich an und überlege, ob er korrekt ist.

schöne Grüße!

 

Hallo Wolfslied!

Für mich ist Dein Text eher noch eine Szene, ein Bericht, keine Kurzgeschichte.
Typ verliert Frau und Kind, geht ins Konzert, Musik tröstet ihn.

Wie wärs z.B. mit: Typ verliert Frau und Kind, verliert fast den Verstand, überlegt nur noch, auf welche Weise er es tun soll, auf dem Rückweg von der Apotheke, die Schlaftabletten in der Tasche, wird ihm die Konzertkarte angeboten, er kauft sie, warum auch nicht, und hört dann die Musik...

Ah ja, und noch eine Sache, die öfter hier im Forum angesprochen wird, ich glaube zu recht:

Der Gesang weinender Violinen durchklang den Raum. Jedermann horchte den traurigen, melancholischen Klängen der Instrumente, deren leidenschaftlichen Spieler, so schien es, ihr Herzblut in Form der musikalischen Kunst vergossen
So viele Adjektive, Adverbien gleich im ersten Satz. Ohne - dafür mit starken Verben - klingt's meist besser!

Liebe Grüße! - T. Anin

 

Hallo T Anin, was? Im ersten Satz gibt es Adjektive? "weinen" wird vielleicht bisschen adjektivisch gebraucht, ist aber ein sehr passendes Verb an dieser Stelle, oder?

Nicht, dass das ober wichtig wäre, wollte nur mal nachfragen ;)

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom