Schreibe auf dem Rechner. Wenn ich daran denke, wie man früher auf der Maschine hämmerte und mit Tippex wurschtelte, wird mir ganz schwummerig.
Ich versuche auch immer wieder den bedürftigen Verein, der mir diese Computerarbeitshilfe zur Verfügung gestellt hat, finanziell zu unterstützen:
VERRECHNUNGSSCHECK
Empfänger: Bill Gates, Microsoft
Betrag: 5 €
Verwendungszweck: Spende, Word Autokorrektur.
Ich sammle eigentlich keinen Stoff. Meistens beginnt es entweder mit einer „Was wäre wenn“-Überlegung ( Was wäre, wenn der Tod ein Angestellter wäre, hochtechnisiert und extrem mobil?), oder ich schreibe einen ersten Satz
(»Der Kerl bewegte sich, als praktiziere er Zen in der Kunst, Süßkram einzusortieren«), und lass es auf mich zu kommen, Kaffee und Kippen bei Fuß.
Bei einer Kurzgeschichte benötige ich keine Notizen, höchstens mal irgendwelche Recherchedaten aus dem Netz.
Für einen Roman allerdings ist es gut, sich Tabellen anzulegen, um sich im Handlungsverlauf nicht zu widersprechen, oder wie es dem unsterblichen, aber leider toten Raymond Chandler passierte, komplette Taxifahrer einzuführen und dann zu vergessen.
Wenn ich an mehreren Geschichten arbeite, wird mindestens eine nix, weil ich den Ton nicht treffe. Deswegen hab ich mir angewöhnt, immer eine nach der anderen zu verfassen. Dann kommt zwar immer noch oft genug allzu grausame Scheiße dabei heraus, aber ich fühle mich nicht so durcheinander.
Ciao
J