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Schwärze

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27.10.2004
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Schwärze

Schwärze. Allumfassende, lichtfressende Düsternis.
„Wo bin ich?“ wollte sie sagen, doch ihr Mund ließ sich nicht öffnen. Gelähmt. Sie probierte, sich zu erinnern. Vor ihrem inneren Auge sah sie ein Auto, einen Kleinwagen, doch dann verblasste das Bild. Kein Ton, keine Bewegung. Es war nur ein lebloses Standbild gewesen, dem sie normalerweise keine Beachtung schenkte, doch… wer war sie eigentlich?
Wer bist du? fragte sie sich selbst. Was ist normalerweise? Was ist normal?
Nichts, keine Antwort. Sie dünkelte dahin, ohne wirklich an etwas zu denken. Sie war müde, sehr müde. Wach auf, zwang sie sich. Sie wusste nicht, weswegen sie aufwachen wollte. Eigentlich gab es gar keinen Grund. Der Schlaf tat so gut. Ihr ganzer Körper schrie danach, mehr noch, ihr Geist schrie danach. Aber etwas in ihr wollte keine Pause. Sie gab nicht nach. Mühsam fragte sie erneut nach ihrem Namen, nur langsam und mit viel Konzentration konnte sie ihre Gedanken formen. „Lisa“, flüsterte ihr etwas zu, und dann kam der Knall.
Bunte Lichter explodierten in ihren Gedanken, während es in ihrem Kopf schallte, als ob ein Flugzeug neben ihr gestartet hätte. „Lisa, Lisa, Lisa, Lisa, Lisa!“ vibrierte es durch ihren Kiefer.
Sie war Lisa, eine Frau mittleren Alters. Die Erkenntnis tat ihr fast körperlich weh. Ihre Stirn begann zu kribbeln, sie spürte etwas Kühles auf ihrer Stirn liegen, leicht, wie Wasser.
„Lisa, Lisa, Lisa!“
Jetzt bemerkte sie auch die Temperatur der Umgebung. Angenehm, nicht warm, nicht kalt. Gerade richtig. Aber ansonsten – nichts. Nur eine Gradzahl, kein körperliches Gefühl, mehr eine geistige Wahrnehmung. Das einzige, was für sie physisch greifbar erschien, war ihr Kiefer. Sie spürte etwas darauf ruhen, schwer. Knochen, Haut, Muskeln.
Was ist passiert? Wieso habe ich keinen Körper?
„Lisa, Lisa, Lisa!“
Die Stimme schrie in ihren Kopf, wo es ein schmerzendes Echo heraufbeschwor. Sie wollte etwas sagen, doch sie wusste nicht, wo ihre Muskeln waren, wie man sie bewegte, und ob sie überhaupt noch welche hatte. Sie konzentrierte sich – und da war ein Geschmack. Sie schmeckte etwas, irgendwo unterhalb der Stelle, wo sie ihre Gedanken vermutete. Bitterer, metallischer Geschmack. Wärme und Feuchte.
„Lisa?“ fragte diese Stimme. Oder war es eine andere? Lisa konnte sie nicht unterscheiden. Doch irgendwie war diese Stimme anders als die vorige. „Lisa?“
„Vergessen Sie es, Herr Brons“, sagte eine andere. Diese war dunkler. „Sie kann Sie nicht hören, wir haben bereits ausführliche Tests dazu gemacht. Es sind nur die Nerven, die auf den Reiz reagieren, oder das Unterbewusstsein, wir wissen es nicht.“
Sie verstand nur halb den Sinn dieser Worte, sie war zu viel damit beschäftigt, die Position und Funktion ihrer Ohren zu ermitteln. Sie spürte ein beklemmendes Gefühl irgendwo unten, ganz weit unten, wo ihr Körper eigentlich schon aufhören sollte. Oder? Wie groß ist mein Körper überhaupt?
„Ich sage es Ihnen ungern, aber ich weiß auch, dass es sinnlos ist, Ihnen etwas vormachen zu wollen, Herr Brons.“ Wieder diese Stimme, ein leises Piepsen in ihrem Ohr, oder dort, wo sie glaubte, es zu haben. „Nach fünf Monaten ist die Chance auf eine Wiederkehr äußerst gering. Sehen Sie, mit jedem Tag schwindet die Möglichkeit, dass Sie Ihre Frau jemals wieder wach erleben werden.“
„Sie wollen sagen…“ Die Stimme brach ab.
„Natürlich kann sie noch aufwachen, Herr Brons“, versicherte die Stimme. „Aber wie gesagt, es ist äußerst unwahrscheinlich. Einige Gehirnareale beginnen wieder ihren Dienst, wie Sie eben am Zucken sehen konnten, doch das Denken setzt nicht ein. Die Patienten bleiben einfach im Koma – und wachen nicht mehr auf. An dieser Stelle steht Ihre Entscheidung.“
Schweigen.
„Sie hätte gewollt, dass sie nicht so daliegen muss“, sagte die andere Stimme schließlich. Sie klang anders als vorher. Sie war heller nun und klang irgendwie nass und keuchend. „Doktor, ich kann es nicht sagen, aber machen Sie, was nötig ist.“
Wieder dieses Piepsen im Hintergrund. Und dieses Mal ging es nicht weg. Es bohrte sich versessen in ihren Schädel, genau dort, wo sie dachte, spürte sie immer einen Stich, wenn es ertönte. Regelmäßig, alle paar Sekunden. Piep, piep, piep, piep.
„Diese Entscheidung ist endgültig“, bemerkte die Stimme des Mannes, der offenbar Doktor genannt wurde. „Wenn die Maschinen einmal aus sind, dann ist es vorbei.“
Lisa – Doktor. Hallo, ich bin Lisa, du bist Doktor, richtig?, dachte sie. Was für Maschinen machst du aus?
„Ich weiß“, sagte Herr Brons. „Bitte, machen Sie es jetzt. Ich weiß nicht, ob ich die Kraft habe, Sie noch einmal zu bitten.“
„Sie müssen uns das schriftlich geben, Herr Brons. Es tut mir leid, aber das ist nötig.“
„Ja, machen Sie bitte schnell.“
Tak, tak, tak, tak, tak, klack, pock.
Doktor hatte den Raum verlassen. Raum?, dachte Lisa. Ich bin in einem Raum? Deswegen spüre ich keinen Wind. Ich liebe doch Wind, ich habe es immer so genossen, zusammen mit Karl über die Wiesen zu spazieren. Karl?
An dieser Stelle explodierten wieder Lichter vor ihr, und diesmal spürte sie, wie ihr Körper gezogen wurde. Den ganzen Körper spürte sie, als würde jemand ihre Gliedmaßen aus dem Zentrum ziehen, mit dem sie dachte, und das jetzt höllisch schmerzte.
Karl.
Sie sah einen weißen Himmel, und die Augen brannten wegen der Helligkeit der Sonne. Sie merkte, wie sie ihre Hand erhob, um sich die Tränen aus den Augenwinkeln zu wischen. Karl schaute sie an und lachte. „Warum guckst du immer wieder in die Sonne?“
Ich will nur die Wolken sehen.
„Meinst du nicht, langsam wäre es Zeit für eine Sonnenbrille, Liebes?“
Nein, ich will die Wolken sehen, wie sie sind. Ohne dunkle Gläser.
„Schon gut“, sagte Karl wohlwollend. Er lächelte sie an mit dem Lächeln, mit dem er ihr aufgefallen war, damals im Park. Sie merkte nun, wie der Wind an ihren Haaren zog, wie sie frische Luft durch ihre Nase in die Lunge sog. Die Erfahrung war wunderbar. „Du hörst ja sowieso nicht auf mich.“ Wieder lächelte er.
Ich liebe dich, dachte, nein sagte sie. Dann wurde es wieder dunkler. Das Bild verblasste, bis selbst die Konturen von dem Dunkel verschluckt wurden. Anstelle des Windes und Karl hörte sie wieder das monotone, helle Piep-Geräusch. Sie wollte nicht hier sein. Sie wollte zurück, in den Wind und zu Karl.
Etwas legte sich warm auf ihre Stirn. Angenehm. Es roch seltsam hier, nach Essig, aber süßer. Dann Schritte, ein Schloss, das geöffnet wurde, weitere Schritte und die Stimme von Doktor, die deutlich, aber belegt sprach: „Bitte, am unteren Rand unterschreiben, Herr Brons.“
Brons, Lisa und Karl Brons.
Etwas raschelte, dann kratzte etwas angenehm weich an ihr Trommelfell. Die Finsternis war jetzt etwas heller. Irgendwo meinte sie, eine Lichtquelle durch die geschlossenen Lider zu erkennen. Sie versuchte, die Augen zu öffnen, um ihren Mann zu sehen, doch es gelang ihr nicht.
“Da.“ Wieder raschelte es, dann seufzte jemand. „Ich bitte Sie, den Raum zu verlassen, Herr Brons. Sehen Sie es als Akt Ihrer Sicherheit.“
„Natürlich“, sagte Karl mit merkwürdig verzerrter Stimme. Lisa kannte diesen Tonfall. Sie verband damit etwas Schlimmes, sie wusste nur nicht was. Oft hatte sie diese Stimme noch nicht so gehört, wie sie sie jetzt hörte. Es machte ihr Sorgen. „Herr Doktor?“
„Es tut mir leid, Herr Brons.“
Sie stellte fest, dass sie auch hier Luft atmen konnte, nur war diese Luft wärmer und irgendwie stickig. Kein Vergleich mit dem Wind draußen. Schritte. Etwas klackte, dann schlug eine Türe zu. Etwas beugte sich über sie. Sie roch diesen süßlichen Duft, etwas herbes, würzig und nach Seife riechend. Der blasse Lichtfleck vor ihren Augen verschwand. Dann fühlte sie, wie etwas dicht über ihre Haut und an ihr vorbei fuhr. Es klickte zweimal laut und das monotone Piepen verzerrte sich zu einem langen, kreischenden Geräusch. Der Schatten, das Gefühl und der Geruch verschwanden.
Dieses Geräusch.
Und dann begriff sie. Sie kannte diesen Geruch, das süße Antiseptikum, und auch das Geräusch einer Beatmungsmaschine. Sie war in einem Krankenhaus. Ihr Mann hatte sie hier besucht, und dieses Geräusch musste bedeuten, dass…
Oh nein!
Sie versuchte, zu schreien, doch es gelang ihr nicht. Jede Faser ihres Körpers schmerzte vor Verzweiflung und Wut. Ich lebe, ich lebe!, schrie sie. Mach sie wieder an! Doch das Kreischen der Maschine blieb. Sie versuchte, zu atmen, um Kraft für einen Aufsprung zu sammeln, doch ihre Nase war leer. Keine Luft, kein Wind, kein Damm, kein Licht, kein Karl.
Karl…
Nur die Dunkelheit und sie, Lisa Brons.
Leiser, immer leiser hörte sie das Kreischen, von fern hörte sie Schritte und eine sich schließende Türe. Der Arzt hatte das Zimmer verlassen, das Zimmer, in dem sie vor einer Minute noch hätte erwachen können. Ihren Mann sehen können.
Karl, dachte sie. Aus ihrem Auge rann eine Träne, und diesmal war es keine Reaktion auf die Sonne, denn für sie schien keine Sonne mehr. Nie mehr.
Und als sie versuchte, ihre Verzweiflung irgendwie auszudrücken, sie einfach nur herauszulassen, da merkte sie, wie ihre Gedanken langsam trüber wurden. Karl.
Bedeutungslos wurde der Name des Mannes, den sie so geliebt hatte. Mit dem sie so viele Jahre verbracht hatte, dass ein Leben ohne ihn nicht mehr denkbar war. Ihr Körper und ihr Geist sehnten sich nach ihm, nach den Armen, die sie so fest umarmten, die Augen, die so treu und ehrlich in die ihren blickten, seinen Mund, der sie anlächelte. Dieses Lächeln, das sie so mochte. Sein Lächeln, Karls Lächeln.
Karl, dachte sie. Ihr Hals war jetzt blau, doch das konnte sie nicht sehen, denn sie sah nichts, nur Schwärze, Finsternis, die ewige Dunkelheit. Karl und Lisa Brons.
Und dann hörte sie auf zu denken. Das Gerät neben ihrem Bett malte eine gerade Linie.

Dr. med. Rauner schaute auf den Computerbildschirm und las die Zeit ab.
Exakter Todeszeitpunkt: Sechzehn Uhr Siebenunddreißig, notierte er in der Akte von Lisa Brons, die vor fünf Monaten nach einem Autounfall eingeliefert worden war. Ein betrunkener Autofahrer hatte sie frontal gerammt. Der Mann war bei dem Aufprall nur leicht verletzt worden. Sein Verfahren lief, aber er würde wohl nur eine kleine Strafe erhalten, denn er wird auf Unzurechnungsfähig plädieren.
Lisa Brons hingegen hatte schwere Erschütterungen vieler Gehirnregionen erlitten, sowie etliche Brüche und Schürfwunden. Die Operationen hatte sie gut überstanden, ihre Funktionen waren zum Großteil wieder zurückgekehrt, aber sie wachte einfach nicht wieder auf. Seit dem Unfall lag sie im Koma.
Dr. Rauner seufzte. Es war schrecklich, machtlos zu sein. Am Anfang hatte er länger gekämpft, aber nach dreißig Jahren Theorie und Praxis wusste er es besser. Nach fünf Monaten wachte niemand mehr auf. Er warf sich eine Aspirin gegen die Kopfschmerzen ein und schaute auf die Uhr. Noch drei Stunden bis Feierabend. Zeit für den Rundgang.
Er stand von seinem Sessel auf, trat an die Türe und knipste das Licht aus. Für die kurze Notiz hatte er noch nicht einmal seinen Kittel ausgezogen. Er stand für einen Moment da, als weiße Silhouette im Nichts, dann öffnete er die Türe und trat hinaus auf den weißen, synthetischen Korridor, der manchen Menschen Rettung versprach.
Lisa nicht.

 

hallo klip,

nach einem eher zähen anfang ging die geschichte ab wie eine rakete. das lag natürlich hauptäschlich an dem inhalt, dass der leser mitfiebert, ob lisa noch gerettet werden würde. diesen inhalt hast du wunderbar mit fragmenten von erinnerungen und lisas rudimentäre eindrücke ihrer umgebung unterstützt.
das ende mag ich nicht. das kann natürlich persönliche vorliebe sein, aber mal ehrlich - welcher leser würde nicht von anfang an fest davon überzeugt sein, dass lisa keine chance hat? dabei wäre es doch ganz einfach gewesen, den leser zu überraschen. karl hätte kurz vorm abschalten seine meinung ändern können und gehetzt das krankenzimmer betreten können. in deiner version aber fiebert der leser mit und erreicht letztendlich doch genau das ende, was er erwartet aber nicht erhofft hatte.
erzählstilistisch ist es hier wie bei dem inhalt. am anfang weniger geschickt. wortdoppelungen und langes lamentieren drohen mit langeweile. z.b. die "Lisa" rufe waren zu monoton. sie müssen eindringlicher sein. erst als es klar wird, dass es ein wettlauf mit dem leben geben würde, scheinst du dich stilistisch auch im element gefunden haben. das hat mir gut gefallen.
ich habe noch folgende textbezüge:

„Wo bin ich?“ wollte sie sagen,

vor "wollte" ein komma

Es war nur ein lebloses Standbild gewesen, dem sie normalerweise keine Beachtung schenkte, doch… wer war sie eigentlich?

vor "doch" besser ein neuer satz. zwischen "doch" und "..." ein leerzeichen

Wer bist du? fragte sie sich selbst.

vor "fragte" ein komma

mehr noch, ihr Geist schrie danach. Aber etwas in ihr wollte keine Pause. Sie gab nicht nach.

"nach" ist unschön doppelt. vielleicht das 2. "nach" ein "auf"

als ob ein Flugzeug neben ihr gestartet hätte.

"hätte" >> "wäre"

„Lisa, Lisa, Lisa, Lisa, Lisa!“ vibrierte es durch ihren Kiefer.

vor "vibrierte" ein komma
"Kiefer"? du wolltest wohl die "Kopf" doppelung verhindern. vielleicht besser: "ihren Kiefer" >> "sie hindurch"

Ihre Stirn begann zu kribbeln, sie spürte etwas Kühles auf ihrer Stirn liegen, leicht, wie Wasser.

"Stirn" ist doppelt. "ihrer Stirn" >> "dieser"

„Lisa?“ fragte diese Stimme.

vor "fragte" ein komma

„Natürlich kann sie noch aufwachen, Herr Brons“, versicherte die Stimme.

"kann" sollte nicht kursiv stehen. versuche auf visuelle beinflussungen deiner worte zu verzichten.
"Stimme" kommt jetzt viel zu häufig. suche synonyme. z.B. "Worte", "Klang"

die vor fünf Monaten nach einem Autounfall eingeliefert worden war. Ein betrunkener Autofahrer hatte sie frontal gerammt.

"Auto" ist doppelt. "Autounfall" >> "Verkehrsunfall"?

Sein Verfahren lief, aber er würde wohl nur eine kleine Strafe erhalten, denn er wird auf Unzurechnungsfähig plädieren.

das ist unwesentlich für diese geschichte

fazit: im ganzen eine gut geschriebene geschichte. sie hält den leser in atem. das ende dürfte nicht jedermanns sache sein. stilistisch noch nicht ganz ausgefeilt.

bis dann

barde

 

Danke für die Kritik, Barde.

Freut mich, das man als Leser mitfiebern kann. Du hast recht. Nachdem ich gepostet habe, sind mir selbst noch etliche Stellen aufgefallen, die man besser schreiben könnte. Ich werde sie noch einige Male bearbeiten müssen.

Der Anfang ist träge, stimmt. Ist mir nur vorher nicht so aufgefallen. Ich probiere, es zu ändern.

 

Hat mir ungemein gut gefallen. Und ich muß barde widersprechen: das Ende ist vollkommen stimmig, genau so muß es m.E. sein. Der Text provoziert, und im Prinzip trifft er eine Aussage, die ich nicht teile. Das macht aber gar nichts. Empfinde ich als vollkommen stimmig.

Zwei Kleinigkeiten:

  • Angenehm, nicht warm, nicht kalt. - “Warm” werden die meisten Menschen als positiv empfinden. Ich plädiere für “heiß”.
  • ”Da.” - Hier stehen die falschen Anführungszeichen.

 

@barde:
Zugegeben, ich widerspreche Dir nicht, wenn Du schreibst:

barde schrieb:
das ende mag ich nicht. das kann natürlich persönliche vorliebe sein, aber mal ehrlich - welcher leser würde nicht von anfang an fest davon überzeugt sein, dass lisa keine chance hat? dabei wäre es doch ganz einfach gewesen, den leser zu überraschen.
Ich bin einfach nicht Deiner Ansicht, denn ich mag das Ende. Habe ich schlampig formuliert, sorry. Und im Prinzip war meine Erwartungshaltung (aus Angst, die Geschichte könnte eine kitschige Wendung nehmen: eine Kritikerdenkweise) eher, daß Lisa überleben würde. Insofern noch ein halber Widerspruch hinterdrein: ich bin so ein Leser, wie Du ihn nicht für wahrscheinlich hältst.

Ich mag es auch durchaus, wenn die Hoffnung (denn in der Parteinahme bin ich natürlich für Lisa: eine Leserdenkweise), enttäuscht wird, sich das eigentlich Vorhersagbare konsequent vollzieht.

 

Hallo Klip,
deine Geschichte hat mich gerührt. Bei Ausdrücken wie "Düsternis" oder "dünkelte ich" war ich erst unsicher, ob ich es für genial oder übertrieben halte - hab mich aber jetzt entschieden, dass mir die Ausdrücke in diesem Zusammenhang gefallen.
Den Schluss finde ich unnötig - warum endest du nicht mit Lisas Tod? So verschiebst du die Perspektive auf den Arzt, was die Wirkung der Geschichte etwas abschwächt. Eine Rettung Lisas (wie von Barde vorgeschlagen) hätte ich übrigens völlig konstruiert empfunden.
Gruß, Elisha

 

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