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Schwarzarbeit - Der Neger in der Mülltonne

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09.08.2006
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Schwarzarbeit - Der Neger in der Mülltonne

Ich habe Angst. Draußen höre ich Stiefelschritte. Gerade eben noch waren sie ganz langsam, unregelmäßig, jetzt plötzlich bleiben sie stehen. Ganz unvermittelt gehen sie nun sehr schnell fort. Es ist wieder ruhig.

Eigentlich habe ich hier immer Angst. Niederschwellig, unbeständig stark und oft durch Radiomusik und anderen Lärm fast verdrängt. Doch wachsam bin ich trotzdem immer.

Mein Onkel, der früher hier war und nun wieder zuhause lebt, gab mir den Ratschlag „Junge sei Wachsam! Egal was gerade ist, egal was im Radio läuft, egal ob dir dein Rücken weh tut, egal ob du vor Kälte zitterst oder vor Hitze kaum noch atmen kannst. Sei wachsam!“. Und da er schon seid mehr als fünfzehn Jahren auf den verschiedensten Baustellen in Europa gearbeitet hatte und SIE ihn nie erwischt haben, nahm ich mir seine Worte zu herzen.

Mein Onkel wirkte immer irgendwie Traurig wenn ich ihn sah. Eine Art von Trauer, die nur Menschen, mit einem Leben wie er es führte haben konnten. Denn es war ihm nie direkt anzusehen dass er irgendwie unglücklich oder sonst unzufrieden war. Im Gegenteil, er lachte viel und machte Scherze und war auch sonst immer sichtbar gut gelaunt. Nur in den Momenten wo er selbst nicht redete sonder anfing anderen Menschen zuzuhören konnte man es sehen. Mein Onkel war ein guter Zuhörer. Wenn ich selbst mit ihm sprach hatte ich immer das Gefühl, er würde einem richtig zuhören, als sei seine ganze Aufmerksamkeit nur den Worten gewidmet, welche gerade meinen Mund verließen, als würde er wirklich wissen wollen was in mir vorgeht, was ich getan habe und beabsichtige zu tun. Das war auch der Grund, warum ich mich immer so sehr wohl fühlte in seiner Gegenwart. Ich fühlte mich im Ganzen ernst genommen und verstanden, obwohl er meistens bei diesen Gesprächen selbst kaum etwas sagte. Nur gelegentliches nachfragen des Verständnisses halber, gab er von sich. Doch wenn ich nicht selbst mit ihm sprach sondern ihn nur beobachtete wie er sich mit anderen unterhielt, dann konnte ich es sehen, dann konnte ich sie sehen, diese Traurigkeit die man sonst nicht bemerkte. Doch auch in diesen Momenten mischte sich unter seine Traurigkeit eine seltsame Art von Freude. Träudigkeit habe ich es mal im scherz genannt und zwar deshalb, weil sowohl seine Freude als auch seine Trauer aus demselben Topf gespeist wurden. Es war die Freude darüber endlich einmal wieder alle seine Freunde und Verwandten, seine Familie und seine Heimat wieder sehen zu können und es war die Trauer, bald nun wieder seine Freunde und Verwandten, seine Familie und seine Heimat zu verlassen. Wie er es abermals schaffte, in diese Festung namens Europa einzudringen, verriet er niemandem. Er sagte immer, dass er befürchte, dass dieser Weg sonst verloren gehen könnte. Doch war dies eh ein Thema, dem er schnell auswich; das einzige soweit es mich betraf.

Ich fange an zu schwitzen. Der Müll über mir, der meinen Aufenthalt hier verbergen soll reizt meine Lunge und ich muss mich sehr beherrschen nicht zu husten. Plötzlich höre ich jemanden laut rufen.

>> Peter, komm ma her, ick will hier noch die Ecken und Zwischenwände durchsuchen. Pass uff dass, dir keener durch die Lappen jeet, wenn da plötzlich welche rausjerannt komm.<<

Ich höre wie sie zwei von meinen Kollegen hinter den Rigipsplatten rausholen. Keiner kommt um auch hier nachzusehen. Unterm Dreck; beim Neger in der Mülltonne.

 

Hallo Leinad,

herzlich Willkommen auf kurzgeschichten.de. Mit deinem Erstling hast du dich gleich an ein in meinen Augen sehr schweriges Thema rangewagt, was dir in meinen Augen nur teilweise gelungen ist, da du dich viel zu knapp gefasst hast, um wirklich mit dem "Neger in der Mülltonne" mitfühlen zu können.

Auch weiß ich nicht ganz, ob ich die Geschichte richtig verstanden habe. Es geht um illegale Einwanderung nach Europa, so viel ist klar. Aber wo spielt die Szene? Zuerst dachte ich irgendwo in der Stadt, gegen Ende hin vermutete ich aber immer mehr ein Schiff, auf dem die Flüchtlinge aus Afrika versuchen, sich ins Land zu schleusen. Auch habe ich nicht ganz verstanden, was das "Schwarzarbeit" im Titel verloren hat? In der Geschichte wird nirgends deutlich, dass der Protagonist schwarz arbeiten geht.

Vielleicht solltest du noch etwas mehr auf die Erlebnisse des Protagonisten eingehen, was hat er selbst erlebt, wie ist er auf das Schiff bzw. in die Stadt gekommen, warum wollte er überhaupt nach Europa fliehen usw. Dinge, die dir als Autor selbstverständlich erscheinen, solltest du deinem Leser trotzdem nicht vorenthalten und das Thema "Illegale Einwanderung" kann man in meinen Augen nicht einfach in ein paar Sätzen abhandeln.

Was ich allerdings schön fand ist die Ausführung mit dem Onkel, die du teilweise wirklich bildhaft erzählt hast, auch wenn du auch dabei ein paar Details mehr hättest einfließen lassen können. Deine Wortschöpfung "Träudigkeit" hat es mir am meisten angetan, fand ich sehr gut gelungen.

Ich hoffe, dir deinen Start hier nicht allzu sehr vermiest zu haben, mit ein bißchen Übung schaffst du das schon ... Weiterhin ein frohes Geschichtenschreiben, viele liebe Grüße,

Sebastian

PS: Und hier noch ein bißchen Rechtschreib- und Grammtikkorrektur. Nimm es mir nicht übel, aber es würde dir sicher nicht schaden, einmal die Kommaregeln zu studieren ;)

zuhause
zu Hause


zu herzen.
zu Herzen

irgendwie Traurig wenn ich ihn sah.
traurig KOMMA

mit einem Leben wie er es führte haben konnten.
mit einem Leben KOMMA

Wenn ich selbst mit ihm sprach hatte ich immer das Gefühl,
sprach KOMMA

als würde er wirklich wissen wollen was in mir vorgeht,
wollen KOMMA


Nur gelegentliches nachfragen des Verständnisses halber,
Nachfragen
(das mit dem Verständnis liest sich auch nicht so schön, kannst aber auch weglassen ... wenn man nachfragt, ist es klar, dass man es "des Verständnisses halber" macht ;)

Doch wenn ich nicht selbst mit ihm sprach sondern ihn nur beobachtete wie er sich mit anderen unterhielt,
sprach KOMMA
beobachtete KOMMA


im scherz
Scherz


Der Müll über mir, der meinen Aufenthalt hier verbergen soll reizt meine Lunge
soll KOMMA


>> Peter, komm ma her, ick will hier noch die Ecken und Zwischenwände durchsuchen. Pass uff dass, dir keener durch die Lappen jeet, wenn da plötzlich welche rausjerannt komm.<<
Bitte die normalen Anführungszeichen nehmen, also „...“, oder wenn dir die nicht gefallen, über die Sonderzeichen »...« auswählen ;)

Und das Komma nach dass ist falsch, es gehört vor dass: Pass uff KOMMA dass

Egal was gerade ist, egal was im Radio läuft, egal ob dir dein Rücken weh tut, egal ob du vor Kälte zitterst oder vor Hitze kaum noch atmen kannst. Sei wachsam!

Was hat das Radio damit zu tun? Irgendwie passt das nicht in die Aufzählung ...

 

Lieber Sebastian,

zuerst, vielen Dank für die klaren Worte! Na dann aufie.
Die bei dir aufkommenden Fragen zeigen mir recht deutlich, dass ich, wie immer, vielzuviel als selbstverständlich nehme. Darum nun ein paar Erklärungen.

Auch weiß ich nicht ganz, ob ich die Geschichte richtig verstanden habe. Es geht um illegale Einwanderung nach Europa, so viel ist klar. Aber wo spielt die Szene? Zuerst dachte ich irgendwo in der Stadt, gegen Ende hin vermutete ich aber immer mehr ein Schiff, auf dem die Flüchtlinge aus Afrika versuchen, sich ins Land zu schleusen.

Nun nichts der gleichen. - *peinlichfürmichsei* - Es handelt sich, und das sollte man ja tatsächlich erst zum Schluss erfahren, um einen Schwarzarbeiter auf einer Großbaustelle. Darum auch der Tietel. Dies hoffte ich durch die zwei flogenden absätze zu entschlüsseln:

>> Peter, komm ma her, ick will hier noch die Ecken und Zwischenwände durchsuchen. Pass uff dass, dir keener durch die Lappen jeet, wenn da plötzlich welche rausjerannt komm.<<

Ich höre wie sie zwei von meinen Kollegen hinter den Rigipsplatten rausholen. Keiner kommt um auch hier nachzusehen. Unterm Dreck; beim Neger in der Mülltonne.


Einmal sollte das Berlinern auf den Typischen Berliner Untersuchungs/Polizeibeamten hinweisen und zum anderen meinte ich Kollege auch im arbeitskollegen Sinn.

Das es sich ansonsten um Flüchtling aus Africa (vielleicht noch Osteuropa) handelt hast du richtig erkannt.

Insgesammt sollte damit auch der Satz mit dem Radio, dass üblicherweise immer in irgendeiner Ecke auf'm Bau rumsteht und zumeist nur dudelt, einem machmal aber auch schöne Momente bereitet, erklärt sein.

--

Vielleicht solltest du noch etwas mehr auf die Erlebnisse des Protagonisten eingehen, was hat er selbst erlebt, wie ist er auf das Schiff bzw. in die Stadt gekommen, warum wollte er überhaupt nach Europa fliehen usw. Dinge, die dir als Autor selbstverständlich erscheinen, solltest du deinem Leser trotzdem nicht vorenthalten und das Thema "Illegale Einwanderung" kann man in meinen Augen nicht einfach in ein paar Sätzen abhandeln.

Mein eigendliches Zeil war es die Situation zu beschreiben in der sich ein Mensch mit gedanken und gefühlen befinden könnte, der gerade eine Polizeirazia auf einer Großbaustelle miterlebt und um sich zu schützen unter dem Bauschutt in einer der überall rumstehenden großen Mülltonnen versteckt. Aber da habe ich warscheinlich einfach zuviele Dinge meines inneren Auges nicht mit einfließen lassen. Ich wollte halt den Tennor der Geschichte auf Ihn und nicht auf die Bauchstelle im allgemeinen legen. Die verkürzung sollte als stilistisches Mittel dienen, hat die geschicht aber nur kasstriet.
Keine angst, ich schmeiß sie nicht in die Mülltonne, sonder werde weiter daran arbeiten um mein beschriebenes Textzeil zu erreichen.

Was ich allerdings schön fand ist die Ausführung mit dem Onkel, die du teilweise wirklich bildhaft erzählt hast, auch wenn du auch dabei ein paar Details mehr hättest einfließen lassen können. Deine Wortschöpfung "Träudigkeit" hat es mir am meisten angetan, fand ich sehr gut gelungen.

Danke

PS: Und hier noch ein bißchen Rechtschreib- und Grammtikkorrektur. Nimm es mir nicht übel, aber es würde dir sicher nicht schaden, einmal die Kommaregeln zu studieren

Und da ist es wieder. Leider bin ich starker Legastheniker und die Version die ich gepostet habe, war schon drei mal arkriebisch (schreibt man das so?) von mir duchgesehen worden. Nun ja ich werd weiterhin versuchen mich zu verbessern und hoffe dass es das Lesen nicht allzusehr behindert hat. Im übrigen bin ich sehr dankbar für alle Rechtschreibkorekturen!

Vielen dank nochmal; fühle mich gut aufgenommen und habe schon das erste Erfolgserlebniss: Ich hab was gelern! und darum soll es gerade hier ja auch gehen.

Daniel

 

hallo,ich muss sagen es war nicht schlecht auch wenn mir der Titel erst ganz und gar nicht gefallen hat,ist die Geschichte gut und zeigt das der titel nicht im bösen teil gemeint ist.So wie ich es erst dachte.Wenn ich meine vorurteile gegen den titel beiseite räume war das alles in allem eine recht ordentliche Geschichte. es gab ein paar fehler bei der zeichensetzung und so die ich aber gar nicht bennenen möchte.Ich möchte nur auffordern es noch mal zu übergehen(was du ja eh schon tuen wirst,hoffe ich)
alles in allem ;) GUT.

 

du sagtest doch du bist dankbar über jede korekktur
: „Junge sei Wachsam!
ein zeichen fehlt

 
Zuletzt bearbeitet:

du sagtest doch du bist dankbar über jede korekktur
: „Junge sei Wachsam!
ein zeichen fehlt

Ich wohl wie immer auf kopf gefallen aber was feht denn?

Daniel

 

hi leinad20

es ist mir eigentlich egal, ob du dein prot ein schwarzer ist, den titel finde ich trotzdem nicht in ordnung. falls du mit provokation etwas erreichen willst, dann finde ich das ziemlich armselig. das nur mal im voraus gesagt. ich wurde aber heute schon darauf hingewiesen, dass ich nicht sehr objektiv bewerte. dann wollen wir mal die objektivität eintreten lassen.

zum text.
ich habe eigentlich die genau meinung wie sebastian. ich dachte auch, dass es sich um flüchtlinge aus afrika handelt. warum osteuropa. soweit ich weiß, gibt es in osteuropa kein land mit dunkelhäutigen menschen.:confused:

: „Junge sei Wachsam!
"
Und da er schon seid mehr als fünfzehn Jahren auf den verschiedensten Baustellen in Europa gearbeitet hatte und SIE ihn nie erwischt haben, nahm ich mir seine Worte zu herzen.
seit
sie (kannst auch normal schreiben, macht kein unterschied, ob du alle buchstaben groß schreibst. wenn du das betonen willst, dann schreib ihn kursiv)
schon korrigiert
Wenn ich selbst mit ihm sprach hatte ich immer das Gefühl, er würde einem richtig zuhören, als sei seine ganze Aufmerksamkeit nur den Worten gewidmet, welche gerade meinen Mund verließen, als würde er wirklich wissen wollen was in mir vorgeht, was ich getan habe und beabsichtige zu tun.
einem--> mir
Doch wenn ich nicht selbst mit ihm sprach sondern ihn nur ...
... sprach, sondern ...
Keiner kommt, um auch hier nachzusehen. Unterm Dreck; beim Neger in der Mülltonne.
ich weiß nicht genau, was ich von diesem satz halten soll. ist er nun traurig, dass man nicht bei ihm nachschaut. das kommt jedenfalls für mich so rüber. ich bin mir auch sicher, dass ein schwarzer sich selber nicht, in so einer situation n... nennen würde. dieses wort ist natürlich viel ausdrucksstärker, als "schwarzer", trotzdem finde ich es nicht so toll. aber wir wollen ja objektiv bleiben.

das thema finde ich gut bis sehr gut. aber auch für mich ist es eindeutig zu kurz geschrieben. du hättest das thema ausführlicher beschreiben sollen. den teil mit dem onkel finde ich auch gut, aber da würde ich halt kürzen und mehr von dem szenario auf der baustelle reinbringen.
ansonsten keep going, my n*:sealed:

cu J:baddevil:

ps. dein einstieg ist nicht schlecht, glaub mir. bei mir hat man mir gesagt, dass meine erste geschichte, gar keine geschichte sei.;)
ach und wenn ich dann doch subjektiv war, dann behalte es für dich;)

 

Hallo JoBlack87,

also erst nochmal danke an dich und die anderen. Soviele konstruktive und nachdenklichhinterfragende Kritik erfreut mein Schreibeherz. Also...

Wenn ich selbst mit ihm sprach hatte ich immer das Gefühl, er würde einem richtig zuhören, als sei seine ganze Aufmerksamkeit nur den Worten gewidmet, welche gerade meinen Mund verließen, als würde er wirklich wissen wollen was in mir vorgeht, was ich getan habe und beabsichtige zu tun.

einem--> mir

Deinen Einwurf verstehe ich gut, aber ich denke das dieses "einem" etwas die glattheit aus dem satz nimmt und ihm die "fehler" des gedachten satzes verleiht. Dadurch wirkt es für mich autentischer, denn er meint da ja eine verallgemeinerte tatsache festzustellen, nämlich das der onkel aufgrund von Lebensgeschichte ein guter zuhörer geworden ist, der wirklich in der lage ist auf die seele seiner (aller) gegenüber einzugegen.
Das schwinkt aber offenbar nur in meinen Kopf mit, doch vieleich wirkt es auf andere ja in dem von mir gemeinten sinne.

es ist mir eigentlich egal, ob du dein prot ein schwarzer ist, den titel finde ich trotzdem nicht in ordnung. falls du mit provokation etwas erreichen willst, dann finde ich das ziemlich armselig.
und
ich weiß nicht genau, was ich von diesem satz halten soll. ist er nun traurig, dass man nicht bei ihm nachschaut. das kommt jedenfalls für mich so rüber. ich bin mir auch sicher, dass ein schwarzer sich selber nicht, in so einer situation n... nennen würde. dieses wort ist natürlich viel ausdrucksstärker, als "schwarzer", trotzdem finde ich es nicht so toll. aber wir wollen ja objektiv bleiben.

Jetzt mal zum Neger. Also zum kotzen dieses Wort und ich hab immer wieder überlegt, ob ich nicht lieber schwarzer schreiben sollte. Doch nein! genau hier ist nämlich ein wichtiger Charakterologischer (um mit Zweig zu sprechen ;) ) aspekt in meinem Geschichts-Rohling zu bedenken. - Und wieder zeigt sich das auch dieser gedanke nicht so ankam wie ich ihn angekommen sehen wollte. Nun, mein Protagonist ist also ein Schwarzer, sehr wahrscheinlich aus afrika, und das ist, man denke an z.B. Ceuta und Mellia auch sinnvoller als osteuropa. Dennoch ist dieser punkt nur nachranngig und er könnte auch aus osteuropa kommen (da soll es nämlich auch schon dunkelhäutige menschen geben hab ich mir sagen lassen...) denn wie und wohergenau verschweige ich bewust. Damit beabsichtige ich die allgemeinheit der situation der Illegalisierten menschen europas zu verdeutlichen. Warum aber dann Neger und nicht schwarzer oder gar nur Ausländer? Der Mensch sollte eine besonderheit haben, und zwar eine von denen, die rechtsgesinnte menschen - und damit meine ich nicht die NPD wähler, sonder fange schon beim Staatsgläubigen, vieleicht sogar SPD wählenden Polizisten an - gern benutzen um die menschen zu umschreiben die "ihnen" die arbeitsplätze wegnehem würden. Das sind wörter wie neger, mulatte, kanakke, kümmeltürke, spagittifresser u.v.a. abartigkeiten mehr die man sich da anhören kann. Und diese worte sind der jeweiligen gruppe schmerzlich bewusst. Jede kennt ihr stickmata genau. Klarr will kein dunkerhäutiger mensch (abgesehen von diesen US Hiphop-"Komikern" *verstehediewerwill* [vielleicht ja stoff für noch ne geschichte...]) als neger deformiert werden. Doch sie haben das stikmata im kopf. Ihnen ist klarr, dass sie für viele ihrer deuschen kollegen auf dem bau nur die scharzarbeitenden neger sind. müll sind.
Mein Protagonisst sitz nun also in dieser mülltonne, hasst sein leben in europa wie die pest, seine mikrige Wohnung, seinen karklichen Lohn sein "tollen" deuschen arbeitskolegen, seine einsamkeit und die ständige bedrohung erwischt zu werden. Er ist also nicht traurig, dass keiner kommt und ihn beachtet, sonder resingnativ, wütend und ohnmächtig in seiner situation. Und da macht er, dieser sensieble junge "mülltonnenbesiter" das was alle nachdenklichen und sensieblen menschen in einer sollchen ohmachtssituation tun; Er fühgt sich selbst schmerzen zu, indem er das messer seines feindes benutzt, und sich neger nennt.

Nun ja alles in allem hätte ich wohl wirkich noch meine gedanken dazu schreiben sollen. Aber ich weiß halt noch nicht so gut wie ich diese erklärenden "fakten" in die von mir gewählte literarische form, des in der geschichte integrieten erzählers bringe. Nun ja eine herausvorderung.

Aber nochmal die frage: Ist denn meine beschriebene intention an dieser stelle gar nicht klar geworden?

na dann: auf zum Atem,

Daniel

 

wow, du hast mich wirklich vom gegenteil überzeugt. okay ich bin vllt auch schnell zu überzeugen, aber jetzt verstehe ich wenigsten, was deine intention war. leider kommt das in deiner geschichte nicht so rüber, wie in deinen statements. das musst du leider aufjedenfall ändern.

(abgesehen von diesen US Hiphop-"Komikern" *verstehediewerwill* [vielleicht ja stoff für noch ne geschichte...])
ganz genau, ich finde es nämlich auch total idiotisch, wie sie einfach solch ein wort in den mund nehmen, wo es gerade sie betrifft und an ihre schmerzhafte geschichte erinnert.
die rechtsgesinnte menschen - und damit meine ich nicht die NPD wähler, sonder fange schon beim Staatsgläubigen, vieleicht sogar SPD wählenden Polizisten an -
okay, soweit würde ich nicht gehen. die meisten, die NPD wählen, sind die rechtsgesinnten, aber warum sollte ein neonazi die SPD wählen. jeder normal denkende mensch weiß, dass das weg nehmen von arbeit nicht möglich ist. bleiben wir doch bei der realität.
Nun ja alles in allem hätte ich wohl wirkich noch meine gedanken dazu schreiben sollen. Aber ich weiß halt noch nicht so gut wie ich diese erklärenden "fakten" in die von mir gewählte literarische form, des in der geschichte integrieten erzählers bringe. Nun ja eine herausvorderung.
und das mein lieber, ist die kunst des schreibens.:D

 

JoBlack87 schrieb:
die rechtsgesinnte menschen - und damit meine ich nicht die NPD wähler, sonder fange schon beim Staatsgläubigen, vieleicht sogar SPD wählenden Polizisten an -

okay, soweit würde ich nicht gehen. die meisten, die NPD wählen, sind die rechtsgesinnten, aber warum sollte ein neonazi die SPD wählen. jeder normal denkende mensch weiß, dass das weg nehmen von arbeit nicht möglich ist. bleiben wir doch bei der realität.
und das mein lieber, ist die kunst des schreibens.:D

Muss man sicher nicht mitgehen! Ich hab mich mal mit einer Politikwisserschaftlerin über ihre diplomarbeit unterhalten. Thema war !rechtsradikalismus in den gewerkschaften! Bei ihrer studie hatte sie einen fragebogen erstellt, der die positionen der befragten (gewerkschaftsmitglieder, aktive und passsive) zu verschiedenen punkten an denen sich, "richtig" beantwortet, rechtsradikalismus erkennen ließ. Kurz gesagt gab es da sehr viele menschen die mit ihren meinungen und ansichten 1zu1 hätten die npd wählen müssen. Doch das erschreckede war, dass diese Menschen oft SPD wähler wahren. Sie sind sich (so sie nicht diese spezielle diplomarbeit gelesen haben) gar nicht über ihre radikalität im klaren. Die meisten von ihnen sind nette leute, menschen die es durch harte arbeit zu was gebracht haben und nun an dem punkt angelangt sind (Mittelschicht) wo sie was zu verlieren haben. Na ja und wenn ich sehe wie tagtäglich bei mir um die ecke die mitarbeiter der Berliner Stadtreingung am abend in ihren blankgeputzen a-klassen und sonstigen neuwagen vom werksgelände fahren, da frag ich mich dann schon, wo eigendlich der "Proletarien" geblieben ist. Und dass auch diesen leuten vielzuoft dieses kleine beleidigende negerwort "rausrutscht"...naja traurig.

Nun ja, schon ne seltsame gesellschaft.

Daniel

 

Hi nochmal,

Ich habe die Geschichte in einem Anfall von Arbeitsinteresse gleich in Angriff genommen. Meine Ziele waren zum einen deutlicher zu machen das mein Protagonist sich auf einer Baustelle befindete und zum anderen noch herrauszustellen wie er sein Leben sieht. Das alles nätürlich in Erzählzeit=Erzähltezeit, also eben weiterhin ein versuch ihn sagen zu lassen was einem Menschen in einer Situation wie der seinigen wohl durch den Kopf gehen könnte, gepaart natürlich mit dem Erzählenden als sollchem. So jetzt bin ich mir nicht mehr sicher ob überhaupt noch einer was versteht :D und darum auf in die zweite Runde.


Schwarzarbeit - Der Neger in der Mülltonne


Ich habe Angst. Draußen höre ich Stiefelschritte. Gerade eben noch waren sie ganz langsam, unregelmäßig, jetzt plötzlich bleiben sie stehen. Ganz unvermittelt gehen sie nun sehr schnell fort. Es ist wieder ruhig.

Eigentlich habe ich hier immer Angst. Niederschwellig, unbeständig stark und oft durch das Radio und anderen Lärm, meist von Kreissägen, Bohrhämmern, Kippladern oder der nie stillstehenden Betonmischmaschine, fast völlig verdrängt. Wachsam bin ich trotzdem; immer! Mein Onkel, der früher hier war und nun wieder zu Hause lebt, gab mir nur einen einzigen Ratschlag für den Fall, dass ich auch einmal seinen Weg beschreiten sollte: „Junge sei Wachsam! Egal was gerade ist, egal was im Radio läuft, egal ob dir dein Rücken weh tut, egal ob du vor Kälte zitterst oder vor Hitze kaum noch atmen kannst. Sei wachsam!“. Und da er schon seit mehr als fünfzehn Jahren auf den verschiedensten Baustellen in Europa gearbeitet hatte und sie ihn nie erwischt haben, nahm ich mir seine Worte zu Herzen. Nie gehe ich an die Arbeit ohne mir auszugucken, wo ich mich am besten verstecken könnte, was der beste Fluchtweg währe, falls es mal wieder soweit ist.

Mein Onkel wirkte immer irgendwie Traurig, wenn ich ihn sah. Eine Art von Trauer, die nur Menschen, mit einem Leben, wie er es führte haben konnten. Denn es war ihm nie direkt anzusehen, dass er irgendwie unglücklich oder sonst unzufrieden war. Im Gegenteil, er lachte viel und machte Scherze und war auch sonst immer sichtbar gut gelaunt. Nur in den Momenten wo er selbst nicht redete sonder anfing anderen Menschen zuzuhören konnte man es sehen. Mein Onkel war ein guter Zuhörer. Wenn ich selbst mit ihm sprach, hatte ich immer das Gefühl, er würde einem richtig zuhören, als sei seine ganze Aufmerksamkeit nur den Worten gewidmet, welche gerade meinen Mund verließen, als würde er wirklich wissen wollen, was in mir vorgeht, was ich getan habe und beabsichtige zu tun. Das war auch der Grund, warum ich mich immer so sehr wohl fühlte in seiner Gegenwart. Ich fühlte mich im Ganzen ernst genommen und verstanden, obwohl er meistens bei diesen Gesprächen selbst kaum etwas sagte. Nur gelegentliche Verständnisfragen, gab er von sich. Doch wenn ich nicht selbst mit ihm sprach, sondern ihn nur beobachtete, wie er sich mit anderen unterhielt, dann konnte ich es sehen, dann konnte ich sie sehen, diese Traurigkeit die man sonst nicht bemerkte. Doch auch in diesen Momenten mischte sich unter seine Traurigkeit eine seltsame Art von Freude. Träudigkeit habe ich es mal im Scherz genannt und zwar deshalb, weil sowohl seine Freude als auch seine Trauer aus demselben Topf gespeist wurden. Es war die Freude darüber endlich einmal wieder alle seine Freunde und Verwandten, seine Familie und seine Heimat wieder sehen zu können und es war die Trauer, bald nun wieder seine Freunde und Verwandten, seine Familie und seine Heimat zu verlassen. Wie er es abermals schaffte, in diese Festung namens Europa einzudringen, verriet er niemandem. Er sagte immer, dass er befürchte, dass dieser Weg sonst verloren gehen könnte. Doch war dies eh ein Thema, dem er schnell auswich; das einzige soweit es mich betraf.

Es wird zunehmend wärmer; ich fange an zu schwitzen. Der Müll über mir, der meinen Aufenthalt hier verbergen soll, reizt meine Lunge und ich muss mich sehr beherrschen nicht zu husten. Die mit Nägeln gespickten Holzstücke, die Glaswolle und Scherben der Bierflaschen der letzten Tage stechen mich, schneiden mir in die Haut und zerreißen meine Kleidung. Plötzlich höre ich jemanden laut rufen.
»Peter, komm ma her, ick will hier noch die Ecken und Zwischenwände durchsuchen. Pass uff dass, dir keener durch die Lappen jeet, wenn da plötzlich welche rausjerannt komm.«
Ich höre wie sie zwei von meinen Kollegen hinter den Rigipsplatten rausholen. Die haben’s also nicht geschafft. Ali aus Syrien und Igor aus Kasachstan, für sie ist das Leben hier nun erstmal vorbei. Vorbei die Zeit, in denen du immer Angst haben musst in eine Ausweißkontrolle zu geraten, vorbei die Zeit des Zusammenlebens mit vier Arbeitskollegen im zwölf Quadratmeterzimmer mit Doppelstockbetten und ohne Privatsphäre. Vorbei auch die immer bösen Blicke und beleidigenden Worte der deutschen „Kollegen“. Vorbei die Zeit der Einsamkeit.
Die Schritte der Fahnder und ihrer Beute entfernen sich. Abermals wird es leise. Aus Angst bleibe ich in meinem Versteck, doch keiner kommt. Niemand kommt um auch hier nachzusehen, unterm Dreck; beim mir, beim „Neger“ in der Mülltonne.

 

hallo leinad
was "Junge sei wachsam!
fehlt ist das " am ende
ich weiß ja n bischen kleinlich aber du sagtest ja wir sollen dich auf alle fehler hinweisen (=

 

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