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Seifenblasen

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05.06.2005
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Seifenblasen

Manchmal fragte er sich, warum sie sich damals überhaupt kennen gelernt hatten. Sie besaß damals schon die merkwürdige Angewohnheit und trug diesen seltsamen roten Rock unter dem sie fast gänzlich verschwand. Mit der Zeit wurde der Rock immer abgetragener und schäbiger, aber sie hielt an ihm wie an einer lieb gewonnenen und vorallendingen nützlichen Angewohnheit fest. Früher hat ihn das noch nicht gestört, wie auch, verbrachten sie doch einen Großteil ihrer Zeit damit miteinander zu schlafen. Es schien fast so als wollten sie dadurch ihrer Einsamkeit vorbeugen oder sie wenigstens für einen kurzen Moment vergessen. Von Zeit zu Zeit hatte er sogar das Gefühl, damit nicht nur mit ihr zu schlafen, nein, mit der ganzen Welt. Was war sie denn anderes, wenn nicht eine ganze Welt? Wenn nicht die Welt. Vielleicht gerade deswegen fragte er sie einmal, wie es denn komme, dass sie so wenig von sich selber spricht und immer so viel von anderen, belanglosen Dingen. Sie antwortete wie so oft nicht direkt auf seine Fragen sondern schaute lieber minutenlang den Schwalben dabei zu, wie sie Sekunde für Sekunde am Himmel kreisen. Übrigens sagt sie, fast beiläufig, nachdem er fast schon damit gerechnet hatte auf seine Frage nie eine Antwort zu bekommen. Übrigens, ich habe das Unwirkliche stets dem Wirklichen vorgezogen. Aber natürlich wird dir das nicht entgangen sein? Ich hoffe, dass du damit kein Problem hast. Doch anstatt ihm nur den Hauch einer Chance zu geben ihr zu antworten, begann sie erneut zu reden, nein, sie begann zu erzählen. Ob er es denn nicht bemerkt hätte, dass sie es nicht leiden könne, wenn er ihr ihre Träume erzählt? Dann erzähle ich dir doch lieber meine.


Nach kurzer Zeit schon begannen sie damit sich jede Woche neue Namen zu geben. Mit den Namen wechselten auch ihre Vergangenheiten, Träume, Wünsche. Nur der kleine rote Rock, der blieb. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass das einfach so sein müsste. Sonst würde er sie womöglich nicht erkennen. Nein, dieses Risiko konnte sie dann doch nicht eingehen. Die Namen schrieben sie jede Woche an die kleine Tafel, die noch in ihrem Flur hing. Am Ende glaubt er sogar, ihren wirklichen Namen fast vergessen zu haben. Für ihn war sie schon lange nur noch das Mädchen mit dem kleinen roten Rock. Ob er sie denn geliebt habe? Jeden morgen, wenn er neben ihr aufgewacht ist, hatte er sich das gefragt. Zu einem brauchbaren Ergebnis ist er bis heute nicht gekommen. Trotzdem oder vielleicht gerade deswegen hatte er sie vor langer Zeit einmal gefragt, ob es ihr denn Spaß machen würde, die ewige Verkleidung. Natürlich, so bekommst du immer nur einen Teil von mir zu sehen und zwar den Teil, den ich auch preisgeben will. Während sie ihm das sagte wippte sie fast unmerklich mit ihren Füßen und summte eine kleine Melodie. Nein, kein vollständiges Lied, nur eine kleine Melodie.


Übrigens habe ich dir ein Foto mitgebracht, hatte sie noch mit einer aufgesetzten Leichtigkeit gefragt, nur um im gleichen Augenblick hinzuzufügen, dass das doch eigentlich gar nicht wichtig sei. Ja, warum zeigst du es mir denn dann überhaupt? Damit du bemerkst, dass ich schon lange vor unserer Beziehung existiert habe. Später an diesem Tag fuhren sie hinaus ans Meer. Immer wenn sie nach etwas Sehnsucht hatte, aber sie nicht wusste wonach, zog es sie ans Meer. Während der gesamten Autofahrt fragte sie ihn erst zögerlich, später viel ungeduldiger, wann sie denn endlich ankommen würde und sie erschien ihm dabei je näher sie dem Meer kamen, wie ein Kind, dass seine Mutter fragt, wann es endlich Geburtstag hat.


Als sie endlich am Meer standen sagte sie leise zu ihm, dass sie jetzt, wenigstens für eine kurze Zeit, angekommen sei. Aber er konnte doch nicht immer mit ihr hinaus ans Meer fahren, nur damit sie sich besser fühlte. Was würde passieren, wenn sie wieder zu Hause wären und sie, nachdem sie gerade miteinander geschlafen hätten, auf dem bett lag wunderschön zwar, aber mit diesem großen blauen Augen, die ich nichts herumstocherten. Während er noch dastand und über sie nachdachte begann sie schon ihn mitzuziehen und sich mit ihm im Kreis zu drehen. Erst langsam dann schneller bis die ganze Welt verschwamm und sie nur noch sein Gesicht erkannte.

 

Juliana schrieb unter ihre Geschichte:

Mh, mich würde interessieren, wie ihr die Kurzgeschichte findet und ob es sich lohnen würde an ihr noch weiter herumzufeilen. Den Titel "seifenblasen" finde ich selber noch nicht besonders zutreffend, aber für einen Arbeitstitel reicht es allemal ;)

Herzlich willkommen! Bitte solche Kommentare immer als Extra-Posting unter die eigentliche Geschichte. Und auf den ersten Blick: hat Kursiv einen Sinn? Wenn nicht: normale Schrift ist wesentlich leserfreundlicher. Du kannst das selbst editieren mit dem Button unten rechts, bearbeiten.

schöne Grüße
Anne

 

die kursivschrift hatte den sinn, dass man die kurzgeschichte und meinen kommentar auseinander halten konnte. aber so ist das ja jetzt auch in ordnung :)

 

Hallo Julianastraat!

Mir ist es etwas schwer gefallen deine Geschichte zu lesen. Zum einen lag das an dem etwas holprigen Satzbau.

Vielleicht gerade deswegen fragte er sie einmal, wie es denn komme, dass sie so wenig von sich selber spricht und immer so viel von anderen, belanglosen Dingen.

Besser:
Er fragte sie einmal, wie es denn komme, dass sie so wenig von sich selber sprach. Wichtig waren ihr anscheinend viele andere belanglosere Dinge.

Du solltest aus den etwas verschachtelten Sätzen mehrere etwas kürzere machen.
Weiterhin habe ich einen "roten Faden" in deiner Geschichte vermisst. Mir kam es so vor, wie wenn man einen Abschnitt aus einem Film herausgeschnitten hätte. Ich weiß immer noch nicht, wo sich die zwei Protagonisten eigentlich befinden. Sind sie im Auto, oder irgendwo zu Hause? Befinden sie sich auf einer Reise. Mir fehlt der Rahmen etwas.
Die Idee mit dem roten Rock finde ich recht amüsant. So ein außergewöhnliches Merkmal eignet sich immer gut dazu, es durchgängig in einer Geschichte einzubauen. Aber mir ist die Beschreibung des Rockes am Anfang etwas zu kurz gewesen. Allein, dass er zu groß war, ist mir etwas zu wenig.

Gruß,
Theo

 

Hallo Julianastraat,
Mich hat deine Geschichte irgendwie gefesselt, ich kann nicht genau sagen warum...

Mir ist aufgefallen, dass du den Rock am Anfang lang beschreibst

trug diesen seltsamen roten Rock unter dem sie fast gänzlich verschwand
spaeter als kurz bezeichnest. Hat das einen Grund? Versinnbildlicht der Rock irgendetwas? Wenn ja wuerde es mich interessieren was?

Was moechtest du mit deiner Geschichte aussagen?

Noch ein bisschen Textkram:

Früher hatte ihn das noch nicht gestört

Am Ende glaubte er sogar

Jeden morgen, wenn er neben ihr aufgewacht war, hatte er sich das gefragt.

Während sie ihm das sagte, wippte sie fast unmerklich mit ihren Füßen und summte eine kleine Melodie.

Übrigens habe ich dir ein Foto mitgebracht, hatte sie noch mit einer aufgesetzten Leichtigkeit gefragt
...ich glaube es passt besser gesagt als gefragt..

Als sie endlich am Meer standen, sagte sie leise zu ihm

auf dem Bett lag wunderschön zwar


Während er noch dastand und über sie nachdachte, begann sie schon ihn mitzuziehen

Lieben Gruss
Dreamer

 

danke an euch beide für die konstruktive kritik :) kann ich den verbesserten text im selben thread nochmal hier posten?

 
Zuletzt bearbeitet:

hallo juliana,

herzlich willkommen auf kg.de.
als lesabare kurzgeschichte ist das vielleicht schon einmal ein gerüst. du hast eine idee, für die du einen akzeptablen erzählstil finden musst. die idee ist im ansatz interessant. eine frau trägt immer den selben rock. aber trotzdem wird der leser nicht ausreichend informiert, wieso. roter rock als markenzeichen, damit er sie wiedererkennt; also dieses argument ist nicht überzeugend. es würde nämlich bedeuten, dass sie kein gesicht hat. aber menschen ohne gesicht sind nicht wunderschön. eine überzeugende these wäre, wenn etwas in ihrer vergangenheit passiert war, das sie auf diesen rock fetichistisch fixiert. ansonsten wird die frau zu wenig beschrieben. sie ist wunderschön und trägt rock. das könnte eine barbie-produktion sein. ausserdem plappert sie einen furchtbaren käse. *sorry*. es reicht nicht, irgendwelche ausdrücke anzureissen. "Ich ziehe das Unwirkliche dem Wirklichen vor". die erklärungen danach sind nämlich schon wieder sehr dürftig. was genau meint sie denn nun damit? also, die ganze literarische persönlichkeit der frau hat mehr luft als bestand. der erzähler selbst kommt hingegen sogar ungewollt unsympathisch herüber. zuerst schläft er mit einer frau, für die er eigentlich nichts übrig hat. ihn interessiert nicht einmal der rock. er macht sich gar keine gedanken (von allein) über seine gefühle zu ihr. irgendwie ist er nicht einmal eine antriebskraft für die frau. er steht nur am rande eines geschehens, indem er aktiv mitmischt. klingt wieder widersprüchlich, oder?
der ganz inhalt ist mit gedankenfetzen ausgeschmückt, bei denen der leser keine chance hat, diese zu einem reim zusammen zu bekommen.
was erschwerend hinzu kommt, der erzählstil ist so träge und trocken, dass er jede geschichte kaputt machen würde. aber die kombination von trockendem erzählstil und inhaltsarmut gibt der geschichte einen dolchstoss. keine spannung, kein humor, keine poesie, keine hübsche satzakrobatik - nichts.
zu dem erzählstil kommt noch, dass schreibtechnisch viele sätze verholpert sind und dass auch noch viel zu viele grammatik und stil fehler die sätze verunstalten.
ich weiss, es tut nicht gut, dass zu lesen. du hast immerhin viel zeit geopfert für diese geschichte. aber du wolltest wissen, ob es sich lohnt, an dieser geschichte zu arbeiten. m.e. lohnt es sich auf gar keinen fall, weil einfach zu viel geändert werden müsste, dass der aufwand grösser werden würde, als eine neue geschichte zu schreiben.
ich sehe aber, dass du durchaus gute geschichten schreiben könntest, dass es dir dazu nur an übung fehlt. ich empfehle dir, viel zu lesen, weiter zu schreiben, und die kritiken konstruktiv umzusetzen. auch fragen stellen hilft. wir helfen dir gerne weiter.

im detail:

Manchmal fragte er sich, warum sie sich damals überhaupt kennen gelernt hatten. Sie besaß damals schon die merkwürdige Angewohnheit und trug diesen seltsamen roten Rock unter dem sie fast gänzlich verschwand.

"damals" ist doppelt. vielleicht kannst du das erste "damals" mit "einst" ersetzen.
vor "unter" ein komma

Von Zeit zu Zeit hatte er sogar das Gefühl, damit nicht nur mit ihr zu schlafen, nein, mit der ganzen Welt.

das klingt nicht so toll. nach dem "nein" ist der satz zu kurz. vorschlag: "Von Zeit zu Zeit hatte er sogar das Gefühl, weniger mit ihr als mit der ganzen welt zu schlafen."

Was war sie denn anderes, wenn nicht eine ganze Welt? Wenn nicht die Welt.

langsam ist es zu viel "Welt". Diese beiden Sätze sollten in einen satz zusammenfliessen. "Was war sie denn anders, wenn nicht die Welt selbst."

Vielleicht gerade deswegen fragte er sie einmal, wie es denn komme, dass sie so wenig von sich selber spricht und immer so viel von anderen, belanglosen Dingen.
"komme" >> "käme"
"spricht" >> "spräche"
das "und" würder ich in einer "aber" verwandeln

Sie antwortete wie so oft nicht direkt auf seine Fragen sondern schaute lieber minutenlang den Schwalben dabei zu,

vor "sondern" ein komma

Übrigens sagt sie, fast beiläufig, nachdem er fast schon damit gerechnet hatte auf seine Frage nie eine Antwort zu bekommen. Übrigens, ich habe das Unwirkliche stets dem Wirklichen vorgezogen.

du wechselst die erzählzeit, das ist falsch.
bitte schreibe diesen satz so: [absatz] "Übrigens", sagte sie fast beiläufig, nachdem er fast schon nicht mehr daran glaube, auf seine Frage eine Antwort zu bekommen, "ich habe das Unwirkliche stets dem Wirklichen vorgezogen."

Ob er es denn nicht bemerkt hätte, dass sie es nicht leiden könne, wenn er ihr ihre Träume erzählt? Dann erzähle ich dir doch lieber meine.

"könne" >> "könnte"
wer ist ich? was sagt dieser satz "Dann erzähle ich dir doch lieber meine."?

Nur der kleine rote Rock, der blieb. Sie hatte ihm einmal gesagt, dass das einfach so sein müsste.

sie unterhält sich mit dem rock? lasse "ihm" doch einfach weg.

Während sie ihm das sagte wippte sie fast unmerklich mit ihren Füßen

hinter "sagte" ein komma

Später an diesem Tag fuhren sie hinaus ans Meer. Immer wenn sie nach etwas Sehnsucht hatte, aber sie nicht wusste wonach, zog es sie ans Meer.
"Meer" ist doppelt. zwar hier nicht so schlimm aber vermeidbar. das 2. "ans Meer" könntest du ersetzen mit "dorthin"

Als sie endlich am Meer standen sagte sie leise zu ihm,
vor "sagte" ein komma
"Meer" könnte man hier mit "Wasser" ersetzen.

Was würde passieren, wenn sie wieder zu Hause wären und sie, nachdem sie gerade miteinander geschlafen hätten, auf dem bett lag wunderschön zwar, aber mit diesem großen blauen Augen, die ich nichts herumstocherten.
*huch*, was ist das für ein satz?
bitte überlies den mal. der ist schwer verdaulich.
grundsätzlich aber:
"hätten" >> "hatten"
dass sie wunderschön ist, kommt ziemlich spät. das sollte an den anfang der geschichte.
"die ich nichts herumstocherten" >> "die ins Nichts herumstocherten"?

Während er noch dastand und über sie nachdachte begann sie schon ihn mitzuziehen und sich mit ihm im Kreis zu drehen.

vor "begann" ein komma

Erst langsam dann schneller bis die ganze Welt verschwamm und sie nur noch sein Gesicht erkannte.

vor "und" ein komma

sorry!

viel erfolg

barde

p.s.

Mich hat deine Geschichte irgendwie gefesselt, ich kann nicht genau sagen warum...

spaeter als kurz bezeichnest. Hat das einen Grund? Versinnbildlicht der Rock irgendetwas? Wenn ja wuerde es mich interessieren was?

Was moechtest du mit deiner Geschichte aussagen?


auch herzlich willkommen dreamer.
stimmt das? dich hat eine geschichte fasziniert, ohne zu wissen, was die geschichte aussagt *smile*?

 

Hallo Juliana,
Es wuerde mich freuen, wenn du mir auf meine Fragen antworten wuerdest...wuerde mich wirklich interessieren..

@barde
ich wuerde gerne von Juliana wissen, was SIE damit aussagen moechte..fuer mich sagt sie etwas aus.

Lieben Gruss
Dreamer

 

ah, du hast schon recht. vorallendingen die vielen kommafehler und grammatikfehler sind nicht nötig gewesen. ich hätte die geschichte vielleicht nochmal einen tag ruhen lassen unn nochmal lesen soll bevor ich sie hier veröffentliche. vielleicht wäre ich selber dann auch etwas objektiver gewesen. mal eine frage an dich. schreibst du, bevor du eine kurzgeschichte beginnst, ein manuskript? ich habe einfach nacheinander geschrieben ohne vorher einen "plan" zu haben wie die geschichte letztendlich ausgehen soll.

 

mhh, das thema war eigentlicb die typische liebe-hass beziehung mit unterdrückten gefühlen.

 

an wen war die frage?
für eine kurzgeschichte brauche ich keine eigene vorlage, in der hoffnung, dass die geschichte sich noch im überschaulichen rahmen bewegen wird.

 

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