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Sie denkt jetzt, sie hat ihn falsch eingeschätzt, aber vielleicht...
Sie denkt jetzt, sie hat ihn falsch eingeschätzt, aber vielleicht lag sie gar nicht so weit daneben
Ihr Blick ist standhaft und voller Willenskraft. Die Männer trauen sich nicht, mit ihr zu reden. Sie ist furchteinflößend schön. Einige Dumme und Todesmutige versuchen es dennoch. Hinter Belanglosigkeiten wollen sie ihre Absicht verbergen. Doch naiv ist sie längst nicht mehr. Jeder, der auf sie zugeht, will Sex. Aber auch sie ist nur wegen Sex da. Sie lässt sie alle abblitzen. Wenn sie aber selbst mal jemanden interessant findet, geht sie selbst hin und lässt ihn wissen, was sie will. Es dauert nie lange. Wenn sie sich an den spendierten Drinks von langweiligen Kerlen betrunken hat, dann sucht sie sich einen Passenden aus.
"Gefalle ich dir?"
Er lächelt böse, sein Blick geht an ihr auf und ab.
"Naja... irgendwie schon", sagt er und grinst.
"Dann komm mit."
Er legt Geld auf den Tisch, das genügen sollte, um seine Drinks zu begleichen. Dann folgt er ihr.
Sie führt ihn auf die Straße, in ein Taxi, zu ihm nach Hause. Sobald die Tür von innen geschlossen ist, schmeißt sie sich um seinen Hals und zieht ihn aus.
Sie holt sich, was sie will, ohne Rücksicht darauf, wieviel zu geben er bereit ist.
Ein Mensch erwählt den Anderen nach den selben Kriterien, nach denen er im Supermarkt sein Gemüse wählt. Frisch, gutaussehend, wohlriechend, nutzbar. Sie nutzt mich aus. Ich nutze sie aus. Danach werfen wir einander weg wie Taschentücher. Sehen einander nicht wieder. Holen uns neue Taschentücher, um den Dreck in unserem Leben wegzuwischen, wenn auch nur für den Moment eines Orgasmus.
Er spritzt ins Kondom und raunt. Sie ist noch nicht fertig, lässt ihn nicht gehen. Er erträgt ihre Bewegungen, bis auch sie zufriedengestellt ist.
Er zieht das Kondom aus, sein Schwanz ist nass. Er geht ins Bad und trocknet ihn mit einem Handtuch, während sie sich auf seinem Bett ausstreckt und eine Zigarette anzündet.
"Mach sie aus, in der Wohnung wird nicht geraucht", ruft er ihr zu, als er den Rauch riecht.
Ein kindisches Lachen dringt ins Bad, und er möchte gerne jemandem ins Gesicht schlagen.
Sie geht zu der Badezimmertür. Sie ist nackt. Ihre Nippel stehen ab, sie hat überall Gänsehaut auf ihre perfekten Brüsten. Sie zieht an der Zigarette und bläst provokativ Rauch an die Decke.
"Wie alt bist du?", fragt sie ihn.
"Fünfunddreißig", antwortet er. Er wirft das Handtuch beiseite und schnappt ihr mit einer flinken Bewegung die Zigarette aus der Hand. Er spült sie in der Kloschüssel herunter.
"Ich bin 17", sagte sie und lächelt verschmitzt.
"Sowas habe ich mir schon gedacht." Er ist unbeeindruckt. "Ich habe eine Tochter in deinem Alter."
"Du verarschst mich doch."
"Nein." Er lächelt. Sie lächelt nicht zurück.
"Ich hab sie jetzt vor ein paar Wochen gesehen und mich gewundert, wie es wohl wäre, sie zu ficken. Deswegen bin ich mit dir gegangen."
"Aha."
"Ist dir das Thema unangenehm?"
Sie sagt nichts. Sie dreht sich von ihm weg und geht ins Schlafzimmer, um sich anzuziehen.
"Warum hast du mich ausgesucht?", fragt er sie, während er ihr zusieht.
"Du sahst so unschuldig, so unverbraucht aus", sagt sie ohne Gefühl in ihrer Stimme. Sie zieht sich an. Sie geht, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Er steht noch eine Weile nackt im Schlafzimmer und lächelt. Dann setzt er sich aufs Bett und zündet sich eine Zigarette an. Das war es also, denkt er.
Das war also mein erstes Mal.