Was ist neu

Smiley

Mitglied
Beitritt
06.10.2017
Beiträge
434
Zuletzt bearbeitet:

Smiley

Kann sein, ich habe in den Augen meines Vaters gerade etwas Stolz aufflackern sehen. Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert, und natürlich überwiegt der vorauseilende Spott in seinem Blick: Das wird doch sowieso nichts!, aber Mum freut sich, und auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich. Respekt, Kleiner, hat er geschrieben, haben die dich tatsächlich genommen! Und irgendwie bin ich selbst erstaunt, hier zu sitzen und diesem Dekan zuzuhören. Nach erfolgreichem Studium, sagt er, werden wir fähig sein, die Zukunft des Landes zu errichten: Im wahrsten Sinn des Wortes! Er hat Spaß an dieser Parallele, das kann man sehen; ich könnte wetten, er sagt das jedes Jahr. Hinter mir quengelt ein Kind. Pssst!, macht jemand – lauter als das eigentliche Gejammer. Vornehmes Hüsteln und zarte Parfümwolken schweben durch den Raum, verflüchtigen sich in der strengen Luft der Aula. Meine Hose ist zu weit. Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her, umfasse den Stoff an den Oberschenkeln, bis er eng an den Beinen anliegt. Irgendwo klingelt ein Handy. Schschsch! Der Dekan gerät ins Stocken. Das Handy von einem alten Kiffer wahrscheinlich, der sich einen Bob-Marley-Song als Klingelton heruntergeladen hat. Zwei Sekunden höchstens, dann höre ich das Meer rauschen. Rieche die Brandung, denke an die letzten Ferien.
Ich war allein unterwegs, lag im Sand und beobachtete die Surfer.

Ich bin allein unterwegs, liege im Sand und beobachtete die Surfer.
Die Surferinnen.
Eine bestimmte Surferin, die unermüdlich ins Wasser fällt, ohne nur annähernd zum Stehen zu kommen. Ich beobachte ihr Lachen, die salzverklebten Haare, die sie sich aus dem Gesicht schüttelt, und den Neoprenanzug, der sich an ihren Körper schmiegt wie eine schwarz glänzende Haut. Sie legt sich bäuchlings aufs Board, paddelt ein Stück hinaus, geht in den Liegestütz, zieht das rechte Knie an, versucht, das linke … und verschwindet in einer Welle. Ich nehme mir vor, nach ihr zu tauchen, falls es sein muss. Aber sie kommt immer wieder zum Vorschein, flucht, lacht und wirft den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Ich muss daran denken, wie ich ein paar Jahre zuvor mit meinem Bruder genau so im Sand gelegen und den Surfern zugeschaut habe.

Ich liege im Sand neben meinem Bruder und schaue den Surfern zu.
Wie geil das sein muss, das zu können, sage ich und blinzle gegen die Sonne. Wie sie ihre Bretter übers Meer treiben, als würden sie Steilhänge aus flüssigem Glas hinabjagen! Wie sie für einen magischen Moment mit den Wellen verschmelzen, als hätten sie sich gegenseitig erschaffen!
Einfach geil, oder?, sage ich nochmal.
Mein Bruder blickt von seiner Formelsammlung hoch und zuckt mit den Schultern.
Weiß nicht, sagt er, macht mich jetzt nicht so an. Das ganze Gefuchtel und Getue, und am Ende landen sie doch alle mit der Fresse im Wasser.
Na ja, ich finde die Surfer trotzdem cool. So makellos in diesen glatten Neoprenanzügen. Bei ihren Dehnungsübungen am Strand lassen sie die Ärmel an der Hüfte herunterbaumeln, drehen die Oberkörper kraftvoll von links nach rechts und sehen aus wie Zentauren ohne Mittelteil.
Kann ich 'nen Surfkurs machen?, frage ich meinen Vater, und Mum sieht ein bisschen so aus, als wäre sie dabei.
Na klar, sagt er, sonst noch Wünsche? Kümmere du dich erst mal um deine SCHULE!

Irgendwann merke ich, dass meine Haut langsam verbrennt, und im selben Moment kommt dieses Mädchen auf ihrem Board zum Stehen; den Blick nach vorn gerichtet, die Knie gebeugt, die Arme ausgestreckt wie eine Kung-Fu-Kämpferin. Im Spotlight der tiefstehenden Sonne fährt sie einen Wellenrücken hinab. Ich bin ein bisschen stolz, als wäre das mein Verdienst; also schaue ich weiter zu, bis sie ans Ufer kommt, die Haare aus der Stirn schleudert und ihre Hülle zur Hälfte abstreift. Ich tue so, als würde ich eine Sandburg bauen. Schließlich klemmt sich die Surferin das Board unter den Arm und stapft an mir vorbei – die Ärmel zwei Schwänze, die gegen die schwarzen Oberschenkel schlagen. Ich glaube, sie hat mich gar nicht wahrgenommen, aber plötzlich bleibt sie stehen und dreht sich um. Lächelt mich an, einfach und ungekünstelt wie ein Basic-Smiley, und ich lächle zurück.

Am Abend sehe ich sie wieder, in dieser Strandbar mit dem zerfetzten Strohdach.
Hi, sage ich. Die Meeresbrandung klingt wie tosender Applaus.
Hi, sagt sie, macht das Shaka-Zeichen und lacht, dich kenne ich doch, du bist der Sandkünstler, krasser Sonnenbrand übrigens.
Jemand drängelt sich an uns vorbei, stolpert und verschüttet sein halbes Bier über meinem Arm. Sorry, Dude, murmelt er und geht weiter.
Jedenfalls wird man damit nicht so leicht übersehen, sage ich und lecke meinen Unterarm ab. Unser Lachen katapultiert uns mitten ins Gespräch: Sie ist für ein Jahr als Au-Pair hier, danach wird sie mal schauen, sie weiß noch nicht genau – erst mal surfen. In ihren Augen überschlagen sich grüne Wellen.
Und du so?, fragt sie.
Ja, ich, sage ich und nehme einen Schluck von meinem Super Bock. Reggae-Sound und Marihuanaschwaden wabern hinauf in den Nachthimmel, der Mond grinst bekifft übers Meer und ich muss an früher denken. An die Kugelbahn, an meinen Bruder und an Smiley.

Dein blöder Smiley verstopft sowieso wieder alles, sagt mein Bruder. Er baut mit mir eine Kugelbahn, obwohl er längst zu groß dafür ist, wie er findet; er ist schon zwölf. Wir haben so ein Set mit allem Drum und Dran, komplett aus Holz: Schienen und Spezialsteine, die um die Ecke führen, ein Zick-Zack-Element und diesen Richtungswechsler, bei dem sich die Kugeln selbst entscheiden müssen, ob sie nach links oder rechts oder nach hinten wollen; eine Schanze und schließlich die kleine Glocke, die von den Siegerkugeln angetippt werden muss, bevor sie in den Auffangbecher fallen.
Okay, du bist dran, sagt mein Bruder, nachdem wir abwechselnd unsere Murmeln ausgewählt haben, wie in Sport, wenn die Mannschaften für Völkerball zusammengestellt werden. Meine Lieblingskugel ist grün – so ein bestimmtes Grün, das man nicht richtig beschreiben kann, bei dem man einfach weiß: Genau so muss es sein. Auf der Oberfläche sind zwei Luftblasen nebeneinander und darunter so was wie ein Strich: Smiley. Er ist ein bisschen größer als die anderen und bleibt manchmal in einem der Umlenksteine stecken. Jetzt auch wieder. Also müssen wir eine Rettungskugel losschicken, die ihn dort rausholt, und er wird natürlich disqualifiziert und mein Bruder sagt Boah, Junge, dein blöder Smiley wieder. Und nun behindern sich die beiden Kugeln gegenseitig: Smiley springt aus der Schiene, klackert übers Parkett, rollt unter den Schrank zu den Wollmäusen, und unser Vater ruft, dass wir aufhören sollen, diese verdammten Glasmurmeln durch die Gegend zu werfen. Mum scheppert irgendwo mit den Töpfen und sagt Mach mal halblang!, – das sagt sie meistens, oder Nun krieg dich wieder ein!
Ich singe so ein Lied mit, das im Radio kommt, Grüffelo Soldscher, und sortiere meine Ersatzkugeln nach Farbe. Buff, du Genie, sagt mein Bruder und verdreht die Augen. Er hat jetzt keine Lust mehr, mit mir zu spielen. Es wäre eh völlig sinnlos, so einen Mordsaufwand zu treiben und eine komplizierte Kugelbahn zu bauen, nur um ein paar bescheuerte Murmeln nach unten zu befördern, die man auch gleich unten lassen könnte.
Also mache ich alleine weiter. Ich schummle ein bisschen, gebe Smiley Vorsprung und lasse ihn öfter an den Start. Ich weiß genau: Wenn er sich erst mal richtig anstrengt, dann schafft er es auch um die Kurve. Ein paarmal springt er aus der Bahn, aber ich glaube, es wird langsam. HerrGOTTnochmal!, ruft mein Vater – und keine Ahnung, ob es ist, weil er so angestampft kommt oder weil ich den einen Eckstein etwas verschoben habe, jedenfalls kracht die ganze Kugelbahn tosend in sich zusammen. Das ist ja nicht zum AUShalten! brüllt mein Vater; er steht jetzt neben mir, schüttelt den Kopf und murmelt, was auch immer mal aus mir werden wird, wenn überhaupt jemals etwas, dann auf keinen Fall ein Architekt.

Wow, sagt sie, Architektur! Das wäre doch total schwer, da überhaupt genommen zu werden.
Ach, sage ich, kein Ding, – und ich denke an die letzten Jahre, an Mathe und Physik, und wie ich mich trotzdem durchs Abitur gequetscht hatte; an die Eignungstests und all die Nächte mit den Skizzen und Entwürfen für meine Mappe: fragile Hirngespinste und hochgestapelte Luftschlösser, die so auszusehen versuchen, als könnte sie einer bauen; ich denke an die Verzweiflung, die Zweifel und an die Frage, warum ich nicht gejubelt habe, als die Zusage kam. Und, fragt sie – sie heißt Paula, aber ich nenne sie Smiley –, willst du Surfen lernen, ist ganz einfach, kann ich dir zeigen.

Und sie zeigte mir alles.
Die Wellen gehörten uns und wir gehörten den Wellen, bis sie zurück mussten, am Meeresgrund entlang tauchten, um am Ende der Welt erneut gegen das Ufer zu branden.

*​

Ich blinzle gegen den Kronleuchter und denke an Smiley. Frage mich, ob das so sein muss, dass mein Vater am Ende immer recht behält. Jedenfalls stehe ich jetzt auf und zwänge mich an ihm vorbei, während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert, und vorbei an Mum, die ein bisschen so aussieht, als will sie mitkommen – aber da trabe ich schon durch den Mittelgang Richtung Foyer; das Gehüstel und die Parfümwolken perlen in kleinen Tropfen von meiner Jacke ab und die salbungsvollen Worte des Dekans verschwinden unter den Schuhsohlen; Woy-yoy-yoy habe ich jetzt als Ohrwurm im Kopf, ein Stück von diesem Song; ich stelle mir meinen Bruder vor, wie er sich mit den Fingern durch die BWL-Frisur fährt und ich stolpere über ein Paar ausgestreckte Füße, remple beinahe so ein Kleinkind um, das im Weg herumsteht; es hat ein Doppelkinn und guckt so beleidigt, dass ich jetzt schon weiß, wie es mit fünfzig aussehen wird, Sorry, Dude, sage ich zu ihm und laufe weiter, um die Ecke ins Treppenhaus und die Stufen hinab: dadapp, dadapp, da-woy-yoy yoy-yoy – rutsche das letzte Stück am Geländer runter, springe in die Höhe und klatsche im Flug den Türrahmen ab. Shaka!
Ich bin draußen.
Hinter mir ertönt ein Geräusch, das klingt wie schallender Applaus. Aber vielleicht klingt es nur so; vielleicht sind es die Steine, die übereinanderklackern, weil das Haus in sich zusammenfällt.
Der Mond leuchtet mir ins Gesicht.
Ich nicke ihm zu und mache mich auf den Weg. Ich bin ein Zentaur, der ans Ende der Welt galoppiert.

 
Zuletzt bearbeitet:

Shaka! Ich habe den Text inzwischen korrigiert, Gedankenstrich-Kommas gekillt und ein paar Kleinigkeiten abgeändert. Der Aufbau ist der gleiche geblieben; die Zeitform ist jetzt fast durchgängig Präsens - aber durch etwas anders gestaltete Übergänge hoffe ich, dass es trotzdem möglich ist, die jeweilige Szene richtig einzuordnen. Und jetzt kann ich mich endlich euren Kommentaren widmen!


Sorry, liebe Maske,
ja, lieber @linktofink
ich weiß, es ist blöd, wenn der erste Kommentar gleich keine Lobeshymne ist, aber dein Text ist komplett an mir vorbeigerauscht
Natürlich ist das blöd, zumal du es bist, der für die letzten meiner Texte so viel Lob übrig hatte! :cry: Aber genau das ist auch das Spannende an der Maskenballsache! Natürlich weiß ich, du hättest mir auch ohne Maske so ein ehrliches Feedback gegeben.
Auf jeden Fall bin ich erst mal ernüchtert ...
Was zum Henker willst du mir eigentlich erzählen?
Uh, eigentlich soll die Maske ja nur den Autoren verdecken, aber nicht die Geschichte verschlüsseln ... Da habe ich wohl total danebengehauen. Jedenfalls bei dir schon mal. Mal sehen, wie es weitergeht. Deshalb lasse ich es zunächst mit dem Erklären, was ich eigentlich erzählt habe - denn ich habe es ja bereits erzählt ... Wenn am Ende gar niemand damit zurechtgekommen ist, werde ich natürlich etwas mehr dazu sagen.
Ich hab noch so im Ohr, dass eine Kurzgeschichte einen entscheidenden Augenblick im Leben, einen Wendepunkt, etwas Wichtiges darstellen soll, wenigstens einen Konflikt, einen kleinen Twist, irgendwas ...
Das hast du richtig im Ohr. Und natürlich glaube ich, das alles auch drinzuhaben in der Geschichte. Wenn auch nicht so geradlinig, wie es sich vielleicht gehört. Hm. Das ist wohl eine meiner Schwachstellen, wird mir mal wieder bewusst. Dass der Konflikt nicht immer auf den ersten Blick zu fassen ist. Dass der Spannungsbogen durchhängt ... Bei dieser Geschichte erst am Ende zu erkennbar wird, wenn überhaupt.
Ich les das so runter und finde zwischen Surfen, Murmelbahn und Schule nichts davon, vor allem nichts, was mich irgendwie tangiert.
Ich glaube, der Aufbau der Geschichte, diese einzelnen Episoden und die nicht chronologische Reihenfolge machen es extra kompliziert. Ich gebe zu, ich mache es dem Leser da nicht leicht. Aber es war nicht meine Absicht, ihn unnötig zu verwirren. Nur ein bissel puzzeln sollte er ... Dass dann so gar nichts ankommt von dem, was ich mir gedacht habe, lässt mich natürlich daran zweifeln, dass es so überhaupt funktioniert.
die angedeuteten Konflikte kratzen mich nur ein bisserl an der Pelle, da kommt nichts durch.
Natürlich ist es blöd, wenn man den Konflikt erklären soll. Ich warte damit noch ein wenig, mal sehen, ob es vielen so geht. Vielleicht aber ist der Text, um mal aus ihm selbst zu zitieren, tatsächlich ein "fragiles Hirngespinst".
...Vermutung, dass du sehr jung bist.
:lol: Bei jeder anderen Gelegenheit würde ich mich über diese Vermutung sehr freuen. Aber natürlich ist es kein Kompliment, denn du meinst ja leider nicht jung, aber erfahren (wie es ganz viele bei den WK sind), sondern einfach nur jung und keine Ahnung. Wobei letzteres nicht gänzlich falsch ist, denn als Schreiberin bin ich ja erst zwei Jahre alt. :shy: Das soll natürlich keine Entschuldigung für blutige Anfängerfehler sein - nur der Versuch einer Erklärung dafür, dass du einen sehr jungen Menschen hinter der Maske vermutest. Denn nur die Jugend des Prots wird sicher nicht allein der Grund dafür sein, dass du auch einen jungen Verfasser vermutest.
Nochmals sorry, nix für mich.
Aber für mich, linktofink, war das was, wenn auch erstmal eine Ernüchterung. Aber durch dein ehrliches Feedback habe ich ganz schnell gesehen, dass der Text vielleicht nicht wirklich funktioniert, wie gedacht.
Nachtrag:
Holla Raindog, so viele Stories von dir, die ich echt klasse fand und dann rauscht ausgerechnet die Maske komplett an mir vorbei. Nicht böse sein.
Ich war und bin nicht böse, linktofink! (Trotzdem war ich natürlich froh, dass es auch positivere Kommentare gab.) Alles gut! :)
Liebe Grüße von Raindog


Liebe @bernadette

ich freue mich, wieder ein Maskenball-Text lesen zu dürfen. Das ist sooo spannend.
Oh ja, das finde ich auch! Da kommt man gleich ganz schön ins Schwitzen unter der Maske ... Und ich freue mich, dich hier zu treffen!
... vorauseilender Spott seinen Blick: Das wird doch SOWIESO NICHTS! –, aber Mum freut sich jedenfalls,
den Geviertstrich finde ich hier entbehrlich, wenn nicht sogar zuviel
zumal es dann munter mit vielen Kursiven weitergeht und dann wiederholend
Okay, gleich mal zu den Geviertstrichen: Ich habe es gemerkt. Da ist wohl ein Sack aufgegangen ... Das sind echt viele, da brauchen wir gar nicht lange drüber zu reden, ich werde die reduzieren. Irgendwie hatte ich immer das Gefühl, die m ü s s e n einfach sein, aber sowas funktioniert wohl nicht nach Gefühl, sondern nach Regeln ... Ich werde sie mir aneignen. :read:
Das Handy von einem alten Kiffer, der sich einen Bob-Marley-Song als Klingelton heruntergeladen hat.
Der alte Kiffer ... da stelle ich mir einen Alt-68-er vor. War das so gemeint? Oder doch eher: ein Gewohnheitskiffer, jedoch noch jung?
Ich hatte mir tatsächlich auch einen ehrer älteren Vater aus dem Publikum vorgestellt.
An meinen letzten Urlaub.
Urlaub ist für mich für die arbeitende Bevölkerung besetzt. Mir scheint es, dass die Person eher direkt von der Schule kommt, dann wären das doch eher Ferien, oder?
Urlaub ist für mich schon immer gewesen, wenn man weggefahren ist, auch als Schulkind. Ferien hat man einfach, aber da kann man auch die ganze Zeit daheim sein. Trotzdem passt es mit Ferien vllt. besser zum Prot, wird also geändert. Da er ja "unterwegs" ist, gibt es da auch keine Unklarheiten.
Eine bestimmte Surferin, die unermüdlich ins Wasser fiel, bevor sie auch nur annähernd zum Stehen kam.
Im Kontext zu den vorderen Sätzen gefiele mir: Die Surferin, die ... besser.
Das überlege ich mir noch.
Ich beobachtete ihr Lachen, die salzverklebten Haare, die sie sich aus dem Gesicht schüttelte, und den Neoprenanzug, der an ihrem Körper saß wie eine schwarz glänzende Haut.
Sinnlicher wäre: Der sich an ihren Körper schmiegte ...
Gekauft!
Aber sie kam immer wieder zum Vorschein, fluchte, lachte und riss den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Tänzer reißen nicht, die werfen den Kopf zur Seite.
Auch gekauft. Klingt auch viel schöner.
Mum scheppert irgendwo mit den Töpfen und sagt Mach mal halblang –,
Hmm, ich versteh es halt nicht, wieso hier wieder so ein Geviertstrich steht. Ein Ausrufezeichen vielleicht?
Ja!
Jedenfalls stehe ich jetzt auf und zwänge mich an ihm vorbei, während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert,
Sehr schön, das erklärt vieles, was voraus ging.
Ich feue mich, dass du diese Erklärung am Ende magst, ohne schon vorher von den Großbuchstaben allzu genervt zu sein.
Ich bin draußen.
Mutig. Oder naiv.
Ich denke, das trifft beides zu.
Ich nicke ihm zu und mache mich auf den Weg. Ich bin ein Zentaur, der ans Ende der Welt galoppiert.
Der Protagonist zeigt den Erwartungen seiner Eltern/Familie die kalte Schulter. Er hat kaum Aufbauendes (sic!) für seine Vita von seinem Vater mitbekommen, wenn man dann sowas als Sohn anhören muss: er steht jetzt neben mir, schüttelt den Kopf und murmelt, was auch immer mal aus mir werden wird, wenn überhaupt jemals etwas, dann auf keinen Fall ein Architekt.
Nein, von seinem Vater hat er nichts Brauchbares mitbekommen, auch wenn diesem das wahrscheinlich nicht einmal bewusst ist.
Dann hat der Arme so gestrampelt, um an sein Ziel zu kommen, nur um zu gefallen, um dem Vater zu zeigen, dass er es doch kann.
Genau so. Ich hatte zunächst noch einen Satz drin, nach diesem fiesen Spruch vom Vater sagte der Prot: "Ab jetzt habe ich ein Ziel vor Augen". Das fand ich dann aber doch zu sehr mit der Nase drauf. Finde den Aha-Moment spannender, als Paula im nächsten Absatz sagt: "Wow, Architektur!" und man eben da erst versteht, dass er das jetzt tatsächlich studieren wird. (würde …)
Für mich etwas sehr dramatisch aufgebaut, dass das gerade in der finalen Situation eskaliert. Möglich wäre auch der Gedanke, dass er es im Unbewussten sogar soweit hat kommen lassen - um die Familie richtig entblößt sitzen zu lassen.
Naja, dramatisch: An irgendeiner Stelle muss es ja mal knallen. Im "letzten" Moment wird ihm aufgrund der verschiedenen Erinnerungen, die durch den Klingelton (den immer wieder auftauchenden Song) ausgelöst werden, bewusst, dass es gar nicht sein Ding ist, was er versucht hat, durchzuziehen.
Aber leider stehe ich echt auf dem Schlauch, wie du den zweiten Satz meinst: Was im Unterbewusstsein wie weit kommen lassen? Sorry für meine Begriffsstutzigkeit … :rolleyes:
Ich vermute, er wird mal ein guter Surflehrer werden und mit viel Glück mit Paula eine Surfschule aufmachen. Und sich hoffentlich mit Sonnencreme gegen Sonnenbrand schützen.
Das ist sehr gut möglich. Er wird jedenfalls erstmal herausfinden, was er selbst will. Vielleicht kommt er in ein paar Jahren braungebrannt zurück und studiert tatsächlich noch Architektur.
Beim Aufbau der Geschichte fand ich die Bezüge zu Smiley schwierig. Die Erklärung dazu kommt sehr spät, jedenfalls für mich, erst bei: Lächelte mich an, einfach und ungekünstelt wie ein Basic-Smiley, und ich lächelte zurück.
Dann die Murmel mit ihrer Symbolik. Aber anfangs verstehe ich nicht, wieso der Protagonist an Smiley denken soll: Zwei Sekunden höchstens, und ich muss an Smiley denken
Ich gebe dir recht, Smiley taucht zu spät auf. Das liegt vermutlich daran, dass ich die Geschichte zunächst chronologisch aufgebaut hatte: Erst die Kugelbahn, dann der Urlaub mit Familie, die Begegnung mit Paula, Immatrikalationsfeier. Das fand ich dann aber so geradlinig und vorhersehbar (obwohl es vielleicht geschickter gewesen wäre), und dann hatte ich die Idee, alles zu mischen. Und gehofft, der Leser hat Spaß daran, erst nach und nach ein Bild zu bekommen, warum einiges so ist. Aber genug gelabert - ja, Smiley taucht tatsächlich spät auf und ich muss mir da etwas überlegen. (Inzwischen habe ich mir etwas überkegt: Er muss erst mal noch gar nicht an Smiley denken!)
Da die Geschichte innerhalb des Erzählrahmens nochmals drei chronologische eigenständige Teile hat, wäre es mir als Leser einfacher gefallen, auf diese Gewichtung Smiley eingehen zu können, wenn das im ersten Part schon angesprochen wird.
Wie gesagt, ich bin am Herumdenken.
Ich mag die Geschichte sehr gerne, von den inflationären und mir nicht nachvollziehbaren Geviertstrichen abgesehen
Juhuuuu! :bounce: Das tut natürlich gut, nachdem der erste Kommentar so gar nicht prickelnd war. Und die Geviertstriche, wie schon gesagt, werden dezimiert!
Sauber und ansprechend geschrieben, sehr gerne gelesen.
Danke dir, Bernadette, das freut mich enorm!
Ich tippe auf TeddyMaria. Der Plot ist von einem jüngeren Autor geschrieben und die Sorgfalt und der Aufbau des Textes würde zu ihr passen. Zudem verwendet sie auch in anderen Geschichten Semikolons.
Haha, TeddyMaria wird dir was husten, wenn du sie mit diesen blöden Strich-Komma-Konstrukten in Verbindung bringst! Aber ich kann hier mit der Vermutung, der Autor wäre jünger, tatsächlich sehr gut leben. Auch wenn es halt nicht so ist - aber wenn der jugendliche Prot glaubhaft rüberkommt - egal, wie spätmittelalt die Autorin ist, dann freut sich diese!
Liebe Bernadette, ich danke dir für diesen tollen, konstruktiven Kommentar.
Viele Grüße von Raindog

Liebe @Katla,

nur kurz für die Nerven: mir hat's ausnehmend gut gefallen, vor allem vom Tonfall her, der Erzählstimme, den Bildern her.
Das ist ganz klasse von dir, diese schnelle, positive Rückmeldung für die Nerven! Danke! Ich habe hier eh einen Stapel Schokolade liegen, da bekommst du gleich mal ein paar Tafeln ab:
Wenn ich falsch liege, fress ich nen Besen (oder ne Schokolade ).
Also, hau rein! :D
Den letzten Satz finde ich zu selbstreferenzig, das Ende wäre stärker ohne ihn.
Ich liebe den natürlich, weil er zwei so schöne Bezüge zu dem Vorangegangenen hat. Muss ich noch bisschen drauf rumkauen.
Bei der Murmelsequenz (die vllt. eine Straffung vertragen könnte) bin ich kurz mal rausgeflogen, weil ich keinen Plan hatte, um was es geht und warum mir das erzählt wird (außer, um "Smiley" zu verankern ... hm). Aber im Nachhinein finde ich die Szene ganz passend.
Das mit der Straffung überlege ich mal. Ja, im Nachhinein: Das genau ist der Punkt - dass ich dem Leser ziemlich viel Geduld abfordere, weil einiges erst am Ende Sinn macht und man während des Lesens gar nicht genau weiss, warum das jetzt eigentlich da steht. Aber schön, zu sehen, dass es eben auch funktionieren k a n n.
Ich habe oben schon an Bernadette geschrieben, ursprünglich wollte ich es viel chronologischer aufbauen, vielleicht wäre das ja auch besser für die Geschichte. Ich fand es nur andersrum spannender. Das wird sich jetzt sicher zeigen, falls noch mehr Leute etwas dazu sagen. Dann werde ich mir etwas überlegen.
Ach ja: allein (alleine existiert nicht, auch wenn man das oft so ausspricht).
Oh! Danke, wird geändert.
Ich bin absolut überzeugt, dass das nur zigga sein kann - dieser Flow, Wortwahl, Souveränität im Erzählfluss, diese Intensität gemischt mit melancholischem Witz, das Thema, die ganze Szene, die Gefühle, die vermittelt werden.
Ja, also die Schokolade hast du ja schon, und das Lob, das du zwar eigentlich zigga zugedacht hast, nehme ich trotzdem gerne entgegen und freue mich wie verrückt darüber! :)
Und mit zigga verwechselt zu werden ist sowieso eine Ehre. Auch wenn ich weder ihn noch irgendjemand anderen nachahmen wollte.
Liebe Katla, ich danke dir für diesen schönen Kommentar und werde deine Überlegungen bei der Bearbeitung der Geschichte berücksichtigen.
Viele Grüße von Raindog


Liebe @Chai,

vom Thema, und vor allem von der Art des Erzählens, hat mir die Geschichte sehr gut gefallen. Du schaffst schöne Bilder, die Dialoge wirken glaubhaft, und das Ende ist natürlich ein Klassiker.
Das ist so spannend hier hinter der Maske: Ich sehe dich und du sagst mir all diese schönen Sachen und hast keine Ahnung, wer ich bin … :cool:
Leider wirkt die Geschichte aber sehr unstrukturiert auf mich, ich hatte lange keinen Plan, worauf du eigentlich den Focus legst, deshalb konnte ich auch das tolle Ende erst gar nicht genießen.
Das verstehe ich immer mehr. Vielleicht habe ich mich etwas verexperimentiert mit den versetzten Zeitebenen und Parallelthemen. Eine Kurzgeschichte ist vermutlich nicht das ganz richtige Format für dieses Konstrukt. Ich werde trotzdem probieren, diesen Text noch KG-tauglicher hinzubekommen.
Mein Problem mit dem Text ist, dass du mMn die Szenen falsch gewichtest, Erwartungen bei mir als Leser schürst, die dann nicht eingelöst werden. Und damit meine ich nicht, dass es falsch ist, den Leser auf eine falsche Fährte zu locken, sondern ihn (mich) grundsätzlich zu verwirren.
Und das wollte ich ganz bestimmt nicht! Auch eine falsche Fährte zu legen war nie mein Plan, aber so scheint es wohl doch anzukommen. Mein Gedanke war, dass sich das Ganze Stück für Stück zusammensetzt und immer klarer wird. Da muss ich nochmal überlegen, wie ich das besser gestalten kann.
Die toll geschriebenen Szenen ergeben für mich kein Ganzes, ich habe das Gefühl, als würde ich durch verschiedene Programme zappen, die mir jedes Mal ein neues Fragment einer Story präsentieren.
"Toll geschrieben" ist ja was, das freut mich sehr, und mit dem Zappen hast du wohl einfach recht. Es sind kleine Ausschnitte - auf den ersten Blick unscheinbare, aber wichtige Momente im Leben des Prots - die erst am Ende ein Ganzes ergeben soll(t)en.
Ich habe keine Ahnung, was es mit Smiley auf sich hat, warum dieser Szene so viel Zeit gewidmet wird.
Meinst du die Kugelbahn-Szene? Diese stand ursprünglich mehr am Anfang der Geschichte. Hier will ich den Prot charakterisieren als jemanden, der sich in gewisser Weise mit dieser Loser-Kugel Smiley identifiziert, die immer wieder stecken bleibt, aus der Bahn springt oder die Kurve nicht kriegt. Dass er trotzdem "an sie glaubt", weil sie ihm sympathisch ist. So, wie er selbst sich sich später durchs Abitur quetscht. Und den überheblichen Bruder und den autoritären Vater versuche ich natürlich in dieser Szene auch entsprechend zu charakterisieren.
Das einzige, was ich mir vorstellen kann, ist, dass die Smiley-Murmel eine Art Glücksbringer für den Prota ist, an den er sich erinnert, als er sein Leben selbst in die Hand nimmt. Er in den Augen des Mädchens dasselbe Grün sieht wie in der Murmel oder so.
Er erinnert sich (aufgrund des Bob-Marley-Songs) an diese Szene von früher, als ihn der Vater so runtergeputzt hat. Als er aus Trotz beschlossen hat, irgendwann Architekt zu werden. Und das Mädchen erinnert ihn entfernt auch an die Lieblingskugel, aufgrund ihrer grünen Augen, ihres Lächelns, und aufgrund ihrer Ausdauer beim Surfenlernen, als sie zunächst stundenlang vom Board fällt - so wie die Lieblingskugel es auch meistens nicht gescheit geschafft hat, die Bahn ordentlich runterzurollen. Und dann wird (rein zufällig - jaha, ist halt ein Konstrukt ...) in der Strandbahr wieder der gleiche Song gespielt wie damals. Das soll(t)en so die Verknüpfungen sein, aber vermutlich habe ich einen einzigen Wirrwarrfitz daraus gemacht.
Mag sein, dass du es so gemeint hast, aber selbst wenn, finde ich es sehr ungeschickt platziert, tut mir leid.
Ein wenig anders gemeint, siehe oben.
Du hast im Grunde drei Erzählstränge, nein, sogar vier: Die Begegnung mit dem Mädchen, der Urlaub mit dem Bruder, das Murmelspiel, durch das auch die Beziehung zum Vater deutlich wird, und die Gegenwart.
Also, ich verstehe, dass es nicht zu funktionieren scheint. Da muss ich mir noch viel überlegen.
der Bruder bekommt sehr viel Gewicht, also denke ich mir: Aha, da passiert was mit dem - Ach nee, doch nicht, es geht um die Smiley-Murmel, und dass er sich wünscht, Surfer zu werden.
Schön, dass du mich daran teilhaben lässt, wie es auf den Leser wirkt - das zeigt mir wirklich gut, wo es hakt!
MMn könntest du einige Szenen mehr straffen und auch anders gewichten, damit das Thema erkennbarer wird.
Werde ich versuchen.
Durch drei Rückblenden, Urlaube mit und ohne Bruder, Smiley, den tyrannischen Vater, fühle ich mich überladen und die einzelnen Szenen scheinen keinen erkennbaren Bezug zu haben.
Ich werde mir überlegen, wie ich die Bezüge deutlicher machen kann.
Das finde ich schade, denn vom Schreib- und Erzählstil hättest du mich sofort.
Das wiederum freut mich!
SOWIESO NICHTS!
Ich finde, die Aussage verliert ihre Wirkung nicht, wenn du nicht alles in Großbuchstaben schreibst. Das wirkt sehr comichaft.
Vielleicht reduziere ich das mit den Großbuchstaben, lasse aber einige Stellen so, wie z.B. "HerGOTTnochmal!"
Pssst! macht jemand -, lauter als das eigentliche Gejammer
Hahaha! Ja, das ist mir auch schon oft so gegangen.
Das ist wirklich so albern manchmal. :rolleyes:
Vornehmes Hüsteln und zarte Parfümwolken schweben durch den Raum, prallen ab an der strengen Luft der Aula.
Mit der Aussage hab ich Schwierigkeiten. Erst schweben die Gerüche durch den Raum und dann prallen sie an der strengen Luft ab? Ich würde eher schreiben, dass sie sich vermischen, oder dass die strenge Luft ( die du noch näher definieren könntest) diese Gerüche überlagert. Abprallen finde ich eher unpassend, denn da stößt ja nichts zusammen.
Ich denke da an so etwas wie diese Bildschirmschoner-Bubbles ... Die prallen doch auch vom Rand ab, oder? Na, mal überlegen.
Wie sie ihre Bretter übers Meer treiben, als würden sie Steilhänge aus flüssigem Glas hinabjagen!
Gefällt mir sehr gut!
Danke, mir auch! :)
Im Spotlight der tiefstehenden Sonne
Spotlight ist für mich gleißendes Licht, während die tiefstehende Sonne warmes Licht ausstrahlt.
Ein Spot kann auch dezent sein, denke ich, und mit warmem Licht eine bestimmte Szenerie beleuchten.
In ihren Augen überschlugen sich grüne Wellen
Da krieg ich kein vernünftiges Bild. Außer, dass sie einen unruhigen Blick hat, aber das soll hier ja nicht gemeint sein. Glitzernde Augen fiele mir als erstes ein, aber das klingt zu abgedroschen. Vielleicht fällt dir ja noch was Passenderes ein.
Das ist jetzt eine der wenigen Stellen, in denen ich gewagt habe, mein angelesenes Surferwissen zu verwenden, ohne hoffentlich durch Unverständlichkeit zu nerven: Eine "grüne Welle" zu surfen ist das Ziel eines jeden Anfängers. So heißen die Wellen weiter draussen im Wasser, noch bevor sie brechen. Und da das so ein Basic-Element des Surfens ist, fand ich es hier sehr passend, selbst für den Fall, dass man nichts damit verbindet. Zunächst hatte ich sogar: "In ihren Augen brachen sich grüne Wellen" - aber das klingt natürlich nach gebrochenem Blick, was ja nun gar nicht geht. Meine Intention ist auch nicht, dass sie einen unruhigen Blick hat, sondern vor Begeisterung funkelt. Aber dein Einwand hat mir sehr geholfen - ich habe jetzt, bevor die Augen kommen, noch etwas angefügt: "...danach würde sie mal schauen, sie wusste noch nicht genau - erst mal surfen". Dann ist der Bezug hoffentlich klarer.
während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert
Toll! Und mMn verliert der Satz auch nicht an Kraft, wenn du den Vater vorher nicht in Großbuchstaben sprechen lässt
Wie gesagt, ich reduziere sie wahrscheinlich.
durch die BWL-Frisur fährt
Freut mich, dass du die Frisur magst! :D
es hat ein Doppelkinn und guckt so beleidigt, dass ich jetzt schon weiß wie es mit fünfzig aussehen wird
Herrlich!
Freut mich natürlich auch, weil einer meiner Lieblingsdarlings ...
Also, liebe Maske, ich hab keine Ahnung, wer du sein könntest. zigga kann ich mir nicht vorstellen, weil seine Texte eine kompakte Struktur haben. Sonst fällt mir auch keiner ein. Bin gespannt.
Also, weißte ja inzwischen: Ich bins!
Ganz lieben Dank, Chai, für diesen Superkommentar, mit dessen Hilfe ich wieder ein Stück weiter gekommen bin.
Nachtrag:
Ich fass es nicht! Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen :eek:
Warum denn eigentlich nicht? :lol:

Viele Grüße von Raindog

Ich glaube, ich weiß, wer Du bist. :lol: Aber erstmal der Kommentar:
Liebe @TeddyMaria,
hihi, falsch getippt - aber ich kann sehr gut mit deiner Vermutung leben. Und du hoffentlich damit, dass ich es bin! :lol:
Die Geschichte gibt mir das Gefühl eines ganz bestimmten Autors hier im Forum, gleich die ersten Sätze, deshalb bin ich mir auch so sicher. Und ich bin ein Fan, deshalb war ich gleich happy, etwas von Dir zu lesen (wenn Du es sein solltest).
Ja, also, nee ...
Allerdings werde ich beim Weiterlesen doch nicht ganz warm mit der Geschichte. Die ist so verschachtelt. Ich habe zum Beispiel erst beim zweiten Lesen verstanden, dass es zwei Szenen am Strand gibt. Beim lockeren Lesen dachte ich, dass der Prot die Surferin beobachtet, während er neben seinem Bruder liegt. Natürlich steht es da, aber nimm es gerne als Symptom dafür, dass die Übergänge für mich zu viel und zu rasant sind, vor allem zu Anfang – und die Szenen auch einfach viel zu ähnlich.
Ich hatte es jetzt inzwischen mal kurz zu einer einzigen Szene zusammengeschrumpft, mit inkludierter Erinnerung, aber im Moment doch wieder auseinander getröselt. Mal sehen, wenn ich mit den Kommentaren fertig bin, ob ich da nochmal rangehe.
Ich nehme an, dass dieses Verschachtelte, Assoziative von Dir gewollt ist: Eine Szene lässt den Prot an eine ähnliche Szene denken, die weiter in der Vergangenheit liegt. Und so weiter. Du versuchst, das durch Zeiten deutlich zu machen, aber ich verstehe die Wahl Deiner Zeiten nicht.
Das Verschachtelte ist schon gewollt. Ist ja ein wenig wie bei einer Kugelbahn. Die Wahl meiner Zeiten ... Manchmal denke ich gar nicht viel und mache einfach ... Murks. Da gehe ich nochmal ran.
Alles ist im Präsens bis auf die Szene mit der Surferin. Dabei liegt die gar nicht am weitesten zurück, sondern die zeitliche Abfolge ist doch so: Murmelbahn, Strand mit Familie, Surferin, Rektor. Warum ist gerade die Surferin im Präteritum? Und inwiefern soll mir das helfen, mich als Leserin in der Zeit zurechtzufinden?
Hilft vermutlich nicht. Im Moment habe ich jetzt fast alles im Präsens, bin aber noch nicht ganz schlüssig, ob ich das so lasse ...
Das kannste auch gleich lassen, denke ich, und lieber versuchen, dass die Szene mit dem Familienurlaub der Szene mit der Surferin inhaltlich unähnlicher wird – dann könnte ich mich tatsächlich leichter zurechtfinden.
Ich hatte die beiden Szenen kurz zu einer (mit Erinnerung) zusammengefasst, wie gesagt, aber jetzt ist es wieder so ähnlich wie vorher. Ich brauche da noch etwas Zeit.
Ich weiß, @bernadette hat die Gedankenstriche schon angesprochen, aber ich möchte darauf noch weiter eingehen, denn die machen mir wirklich zu schaffen: Was soll das Komma am Gedankenstrich? Ein Komma am Gedankenstrich ergibt in meinen Augen nur Sinn, falls in dem Moment, in dem Du wegließest, was von zwei Gedankenstrich umgeben wird, ein Komma fehlen würde.
Ich war mir sicher, dass muss so sein … Ich habe bestimmt eine undiagnostizierte Gedankenstrich-Komma-Schwäche ... :lol: Okay, das klingt nach fauler Ausrede, und "faul" trifft es wohl auch - hätte mich ja schon längst damit beschäftigen können. Deine Beispiele haben mir nun einiges klargemacht, ich gelobe Besserung!
Reicht Dir ein Gedankenstrich nicht, um Deine Sätze zu zerhacken?
Zerhacken ist fein ... Jawoll, der reicht mir ab jetzt.
Apropos, Du hast ein paar echt lange Sätze drin, aber das hier haut dem Fass den Boden aus:
Jedenfalls stehe ich jetzt auf und zwänge mich an ihm vorbei, während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert, und vorbei an Mum ... rutsche das letzte Stück am Geländer runter, springe in die Höhe und klatsche im Flug den Türrahmen ab.
Das ist ein Satz. Warum?
Ich habe ihn (hier im Zitat) in der Mitte unterbrochen, damit das hier nicht so lang wird. Aber abgesehen von den falsch gesetzten -, soll er so lang sein, weil es sozusagen ein einziger langer Bewegungsablauf ist: vom Aufstehen bis zum Abklatschen des Türrahmens und ins Freie treten.
Also, er ist nicht wirklich schwer zu verstehen, denn er ist ja nicht verschachtelt, sondern Du vermeidest lediglich den Punkt durch haufenweise Gedankenstriche. Aber ich frage mich: Warum? Warum nicht ein, zwei, ach was, zehn Punkte hier reinsetzen? Willst Du, dass ich das verschachtelt und schnell lese? Den gesamten Absatz so lese, als würde ich eine Treppe runterfallen? Ein bisschen fühle ich mich beim Lesen nämlich so. Bumms – Können wir eine Sekunde auf diesem Satz(-teil) verharren; der ist so schön – Bumms; aua, mein Kopf – Oh, das ist ein schönes Bild – Bumms; ey, ich wollte noch gucken – Bumms – ...
Das verdeutlicht mir natürlich sehr witzig, wie es dir beim Lesen damit geht ... Aber du triffst damit auch meinen Punkt: Es soll sich zwar nicht so lesen, als fällst du die Treppe runter, aber so ähnlich - nämlich so, als wäre der Prot eine Murmel, die die Kugelbahn runtersaust, fast steckenbleibt (wegen Mum), fast stürzt bzw. aus der Schiene springt (wegen des beleidigten Kleinkindes), und so weiter und so fort, bis zum finalen Abklatschen des Türrahmens - sozusagen dem Antippen der Glocke. Das war der Gedanke dahinter. Mit vielen Punkten klappt dieser Fluss eher nicht. Aber ich schaue mal, ob ich einen besser lesbaren Kompromiss hinbekomme.
Und vielleicht entgehen mir auch deshalb all die schönen Details, weil sich der Text so durchpeitscht, so ein Wortfluss ist, wie Brei, den Du auf die Tastatur gegossen hast.
Da habe ich nun den Salat. Ich will ja den Wortfluss, aber natürlich will ich auch, dass du schöne Details wahrnimmst ...
Für mich ist das keine Struktur, die Du durch die vielen Gedankenstriche erzeugst, sondern mehr eine Anti-Struktur.
...
Denn hier sind ja viele schöne Details
Ich freue mich über die von dir zitierten Stellen! Und mal sehen, ob ich sie durch mehr Struktur noch mehr zum Glänzen bekomme.
Hier ist Carlo Zwei am Werke. Endlose Kreativität, romantische Typen, manchmal etwas verschrobene Zeichensetzung. :p KÖNNTE auch zigga sein, aber da würde ich etwas mehr Ordnung erwarten.
Also, ich kann mit deinen beiden Vermutungen sehr gut leben, denn Carlos Sachen mag ich ja auch!
Zusammengefasst: Allein inhaltlich und von den Bildern her gefällt mir die Geschichte total gut. Sie berührt mich, sie ist wunderbar visuell und originell.
Danke! :)
Wenn Du den Wechsel zwischen einigen Szenen, vor allem den zwischen "Allein am Strand" und "Mit Familie am Strand" etwas deutlicher machen könntest, die Szenen unterschiedlicher gestalten würdest, würdest Du mir sehr helfen, diesen Stolperer auszubügeln.
Das habe ich ja oben geschrieben, da brauche ich noch ein wenig Zeit. Erst mal die Kommentare beantworten.
Einige Sätze könnten etwas kürzer sein und weniger Semikolons und vor allem Gedankenstriche enthalten. Den Sinn hinter Deiner Gedankenstrich-Komma-Kombination kannst Du mir ruhig erklären.
Da gibt's schlichtweg nix zu erklären …
Aber so, wie ich Gedankenstriche verstehe, ergibt sie für mich keinen Sinn. Und sinnlose Zeichensetzung macht mich wütend. Na ja, ich versuche, mich nicht in Rage zu schreiben: :sealed: (Ist schon zu spät, oder?)
Bestimmt hast du dich wieder beruhigt inzwischen, stimmt's? Ich wollte das nicht ... :shy:
Denn inhaltlich habe ich eigentlich nicht viel auszusetzen. Ich bleibe auch ein Fan. ;)
Dass der Inhalt dich überzeugt, freut mich riesig! Und Fan darfst du natürlich auch gerne von mir werden! :D
Liebe TeddyMaria, danke dir für diesen äußerst hilfreichen Kommentar, der hat mich noch ein Riesenstück weitergebracht. Und ich werde jetzt jede Gedankenstrich-Komma-Kombination aufs Schärfste unter die Lupe nehmen.

Viele Grüße von Raindog

Liebe @greenwitch,

oh wie schön, ich liebe den Maskenball, irgendwann traue ich mich da auch mal ran.
Ja, mach das, es ist wirklich spannend! Und ich freue mich total, dass du auch hier bist, das ist ja ein halbes Gathering!
Also erstmal Gratulation zu dem Mut, denn es gibt definitiv ungeschönte Kommentare und man kann die kleinen Baustellen (die wir ja alle haben) erst nach zehn Tagen angehen - stelle ich mir echt hart vor.
Der erste ungeschönte Kommentar war tatsächlich eine kalte Dusche, aber inzwischen ist es mir wieder warm, und die kleinen Baustellen kann man ja auch schon während der zehn Tage angehen..
Also nach einem ersten Lesen hätte mein Kommentar voll ungefähr so ausgesehen wie @linktofink s, ich konnte einfach den Sinn nicht finden, war mit den Sprüngen unzufrieden und hätte nur Deine schönen Bilder loben wollen.
Ich bin natürlich sehr erleichtert, dass du es nicht bei einmal Lesen belassen hast und dass du schöne Bilder siehst. Und die Sprünge - du bestätigst einmal mehr, dass die ziemlich wüst sind.
Aber ich hab mich nochmal ran gemacht, und nun, beim dritten Lesen, zitiere ich mir ein paar Belegstellen heraus.
Immer her damit!
Kann sein, ich habe in den Augen meines Vaters gerade etwas Stolz aufflackern sehen.
Interessant. Ich hake nämlich jedesmal, aber irgendwie macht das den ersten Satz dadurch recht eingängig. Ich will irgendwie immer eine Frage draus machen. Also: "Kann es sein, dass ich in den Augen ..."
Aber richtig ist er wohl bei Dir.
Richtig wäre die Frage auch. Bei mir ist es einfach anders. Ich hatte erst: Vielleicht habe ich in den Augen ... Ich finde aber "Kann sein" jugendlicher und zweifelnder. Mal sehen, ob noch mehrere daran hängenbleiben.
Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert
"erst mal" eventuell ein Streich-Kandidat?
Soll schon so sein. Es sagt ja aus, dass sich der Prot über das eventuelle Wohlwollen seines Vaters wundert, es mit Vorsicht genießt, denn noch hat er das Studium ja wirklich noch nicht begonnen.
Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert, und natürlich dominiert vorauseilender Spott seinen Blick
Wenn es Absicht ist, finde ich es irgendwie genial, trotzdem erscheint es mir "falsch". Das sind irgendwie zwei völlig unabhängige Infos und ich brauchte mehrere Anläufe. Vielleicht hat aber auch der Regen mein Gehirn aufgeweicht ...
Vielleicht auch meins ... Also, schon Absicht. Der Prot schraubt alle Erwartungen von vornherein runter: erstens hat er ja noch nicht mal begonnen, zweitens ist der Stolz des Vaters sowieso nur marginal.
prallen ab
fand ich wirklich witzig als Bild, aber im Gegensatz zu den zarten Wolken und deren schweben erscheint mir das Verb dann doch zu übertrieben
Das habe ich schon in einem anderen Kommentar beantwortet: Ich denke an so etwas wie diese Bildschirmschoner-Bubbles. Ich behalte sie im Blick! (und habe es inzwischen geändert, die verflüchtigen sich jetzt)
Ich war alleine unterwegs, lag im Sand und beobachtete die Surfer.
Die Surferinnen.
Eine bestimmte Surferin,
Mir würde es besser ohne die dritte Wiederholung gefallen
Mir gefällt es so ganz gut. Soll wie ein Kamerazoom funktionieren, war der Gedanke dahinter.
riss den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Okay, bei mir im Kopfkino kullert der Kopf jetzt abgerissen über Pakett/durch die Gischt
Das ist ja schrecklich, ich wollte niemanden köpfen! :eek: Bernadette hat mich auch schon darauf hingewiesen, und in der Neufassung heißt es "wirft".
Ich musste daran denken, wie ich ein paar Jahre zuvor mit meinem Bruder genau so im Sand gelegen und den Surfern zugeschaut hatte:
Ich liege im Sand neben meinem Bruder und wir schauen den Surfern zu.
Wie gesagt, jetzt finde ich die Übergänge, das immer tiefer schrauben ziemlich gut, ein wenig Hilfe durch eine angepasste Zeitformwahl wäre trotzdem nett.
Hier habe ich inzwischen alles im Präsens, aber vielleicht mache ich es nochmal anders.
Wie geil das sein muss, das zu können, sage ich und blinzle gegen die Sonne. Wie sie ihre Bretter übers Meer treiben, als würden sie Steilhänge aus flüssigem Glas hinabjagen! Wie sie für einen magischen Moment mit den Wellen verschmelzen, als hätten sie sich gegenseitig erschaffen!
Okay, ich gebe es zu. ich bin eine stinkkonservative Leserin und mir fehlt die Kennzeichnung der wörtlichen Rede total. Gerade hier, wo Gespräch und Gedanke in einem Absatz stehen. Aber das ist ja eindeutig Geschmackssache.
Manchmal habe ich einfach Spaß daran, so etwas auszuprobieren. Es gibt keinen direkten Grund dafür - es war mein Gefühl, dass es in diese Geschichte passt, da die Dialoge nur am Rande vorkommen und es sich ganz gut in den Sprachfluss fügt. Immer würde ich das aber auch nicht wollen.
So makellos in diesen glatten Neoprenanzügen.
Da war so eine Stelle, an der ich gerne den Gedanken des Prots dazu hätte, im Sonne von, wie er wohl wirken würde. So ein bisschen Eigenbild ...
Schwingt das nicht schon in dieser Bewunderung mit? Abgekürzt natürlich.
sehen aus wie Zentauren ohne Mittelteil.
Ähm, also ohne Rumpf/Pferdebauch - Nur Kopf, Menschenbrust plus Sixpack und ein großer Pferdeschwanz :sealed:
Ja! Der menschliche Oberkörper ist vom Vorderteil, die Beine vom Hinterteil, weil ja der Schwanz (die Schwänze) dran hängen ...
Im Spotlight der tiefstehenden Sonne
:herz:
mich hat das englische Wort hier in der Romantik gestört, aber passt wahrscheinlich zum Tag Jugend
Finde auch, dass es passt, aber du bist schon die zweite. Und ich finde es schon einen feststehenden Begfiff, auch im Deutschen.
Die Meeresbrandung klang wie tosender Applaus.
eine meiner Lieblingsstellen
Danke, mag ich ebenfalls sehr! :)
Sorry, Dude,
ich komm einfach nicht drauf. Irgendwer hier im Forum benutzt das Wort, aber es will mir partout nicht einfallen
Wer auch immer es benutzt - ich bin es (bisher) nicht gewesen. Dude ist Surferslang, so nennen sich männliche Surfer untereinander, im Sinne von "Alter" etc.
Unser Lachen katapultierte uns mitten ins Gespräch: Sie war für ein Jahr als Au-Pair hier, danach würde sie mal schauen, sie wusste noch nicht genau.
Falls Du eine Stelle für etwas Feinschliff suchst ...
Lasse ich mal noch. Meine Intention war, dadurch indirekt Paulas sprudelnde Redeweise zu zeigen. In der Neufassung kommt sogar noch dazu: - erstmal surfen. Aber ich beobachte es trotzdem, danke.
unser Vater ruft, dass wir aufhören sollen, diese VERDAMMTEN GLASMURMELN
lass ihn doch brüllen, dröhnen, meckern oder sonstwas, aber schön sind die Großbuchstaben wirklich nicht.
Gewonnen - in der Neufassung wird es weniger Großbuchstaben geben.
Die Wellen gehörten uns und wir gehörten den Wellen, bis sie zurück mussten, am Meeresgrund entlang tauchten, um am Ende der Welt erneut gegen das Ufer zu branden.
:herz:
Danke! Ich mag es auch ...
Der Mond leuchtet mir ins Gesicht.
Auch wenn ich den Kerl schütteln möchte, aber ja so läuft es wohl manchmal im Leben und wer weiß, wo es hin führt. Also das Ende gefällt mir sehr. Nur, wo kommt hier der Mond her? Immatrikulation Nachts?
Das führt ans Ende der Welt und vielleicht auch wieder zurück. Ich freue mich, dass dir das Ende gefällt! Und mit dem Mond: Ich habe mir tatsächlich deine Frage auch gestellt, ob es tageszeitlich passt. Und viele Unis machen die Feier tagsüber, aber einige, die es besonders feierlich gestalten, eben auch abends. Und es ist dann bereits Oktober - ein Kinderspiel für den Mond also, da am Abend zu scheinen!
Wirklich gerne gelesen, wenn ich es auch erst im zweiten Anlauf geschnallt habe.
Ich habe mich sehr über deinen Kommentar, deine Lesegeduld und deine Hilfe gefreut, liebe witch. Und ich gebe mein Bestes, die Schwachstellen auszubügeln, so dass es nach der Überarbeitung auch beim ersten Anlauf klappt.
Tja, wie gesagt, das Wort "Dude" ist mir hier schon ab- und an untergekommen, aber ich kriege es nicht zu packen (trotz etwas Suche im Forum)
Mein erster Gedanke nach dem einstellen war @linktofink , aber das wars ja dann wohl nicht. Ich bleibe also hängen, ein Mann, jung, aber schon recht erfahrener Schreiber.
Also, der Dude hätte dich da auch nicht weiter gebracht. Und ich finde es langsam sehr lustig, dass ausnahmslos alle denken, den Text hätte ein junger Mann geschrieben: Beides nein. Aber jung war ich zumindest schon mal - von daher … ;)
Also, nochmal meinen herzlichsten Dank!

Liebe Grüße von Raindog


Wird fortgesetzt ...

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Raindog ,

hier steckt einiges an schönem Sound drin. Hier und da auch bisschen ‘Bemühtheit‘. Insgesamt habe ich deinen Text gemocht. Leise Töne, viel Stimmung, mag ich eben. Ich mache mich erstmal an den einleitenden Absatz ran.

aber Mum freut sich

Dieses Mum hat mich irgendwie gestört. Ein junger Erwachsener nennt seine Mutter nicht so. Habe mich auch gefragt, warum es hier überhaupt dieses Anglo-Setting braucht. Gut, wegen dem Surfen. Aber vielleicht gibt es dazu ein stimmungsmäßiges Equivalent oder zumindest eine Möglichkeit aus einer Art biografischem Verständnis von Literatur die deutsche Sprache (sowie darin transportierte Kultur) im Text zu reflektieren, dem Amerikanischen gegenüberzustellen. Eine Jugenderinnerung ist etwas so Persönliches, das ist verknüpft mit authentischsten Eindrücken. Warum also genau eine anglo-Raum Jugend? habe ich mich gefragt.

Gerade das "Mum" ist ja so etwas, was wir z. B. zu Grundschulzeiten plötzlich mal zu Hause einführten, weil wir es in einer amerikanischen Serie oder so gesehen hatten, und das Amerikanische eben den Hauch des Coolen hatte. Hier verwendet, kriege ich allein über diese Bezeichnung das Bild eines zwanzigjährigen Typen, der da im Hörsaal sitzt und ernsthaft immer noch denkt, dass es lässig ist, seine Mutter Mom zu nennen. Vielleicht eben auch weil bis auf Surfen, Smiley und Mum ich nicht viel von dem eventuellen anglo-Setting zu spüren bekomme.
Runtergebrochen: Ich würde auf »meine Mutter« ausweichen.

und auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich

fand ich schwierig. Also: die Mutter freut sich (Komma) auch der Bruder meint es ehrlich. Was meint der ehrlich? Klärt sich im Nachfolgesatz. Er meint die Glückwünsche ehrlich. Für mich sind die Informationen hier nicht ansprechend aufgeteilt. Das »auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich« hat letztlich wenig Relevanz. Es ist irgendwie entbehrlich. Da könnte genauso gut stehen: mein Bruder hat mir sogar eine Nachricht geschrieben. Da wird so ein Konflikt angedeutet. Hat im Nachfolgenden nicht großartig Bedeutung.

Haben die dich tatsächlich genommen!

Warum ist das so unwahrscheinlich. Warum "tatsächlich genommen"? Architektur ist in der Regel NC-Fach. Ist das in deinem Setting anders? Es gibt vereinzelt an Kunsthochschulen (hierzulande) Eignungsprüfungen für Architektur. Ist aber eine absolute Seltenheit und dann auch meistens »Innenarchitektur« oder dergleichen. Hier klingt es, als wäre er für irgendeinen krassen Job genommen worden.

hier zu sitzen und diesem Rektor zuzuhören

da dachte ich zuerst: warum Rektor? Ich ging davon aus, dass er von seiner ersten Vorlesung erzählt. Wie ich das jetzt sehe, ist das eher die Feier zur Semestereröffnung bzw. die Erstsemester-Vorlesung/Begrüßung/wie auch immer. Die muss ja eigentlich auch nicht unbedingt vom Rektor gehalten werden, dass kann auch der Inhaber des Lehrstuhls (Professor/in) sein. Wäre für mich sogar einleuchtender. Jedenfalls würde ich in diesem Satz nicht den Rektor zum Subjekt machen, sondern die Einführungsvorlesung. Der nachgeschobene Witz ist sowieso lasch. Den Rektor brauchts für mich nicht.

In ein paar Jahren, sagt er, nach erfolgreichem Studium, werden wir fähig sein, die Zukunft des Landes zu errichten

Super viel Text für einfache Message: Später einmal werden wir fähig sein ...

Im wahrsten Sinn des Wortes! Er hat Spaß an dieser Parallele

Ja, der Witz ist schon lasch. Was ich gut finde, ist die Brechung: er hat Spaß an der Parallele; sagt das bestimmt jedes Jahr. Aber insgesamt bleibt bei mir als Leser der Eindruck eines etwas eigentümlichen Scherzes.

verflüchtigen sich in der strengen Luft der Aula

die strenge Luft hast du, glaube ich, im Edit dazugefügt. Da will ich schon genauer wissen, wie das riecht. Womit vermischt sich das Parfüm?

Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her und umfasse den Stoff an den Oberschenkeln, bis er eng an den Beinen anliegt.

Mini-Anmerkung: du raffst hier. Deswegen würde ich mir die Konjunktion schenken (durch Komma ersetzen) um bisschen Fahrt aufzunehmen.

Edit: vorher falsches »und« markiert. jetzt korrekt

Der Rektor gerät ins Stocken.

Lahmer Rektor. Repräsentationsfiguren wie solche Uni-Rektoren oder Dekane haben gerade aus Sympathiegründen in solchen Situationen (wirklich) witzige Sprüche nötig.

Das Handy von einem alten Kiffer, der sich einen Bob-Marley-Song als Klingelton heruntergeladen hat

Da hat es mich beim ersten Lesen richtig rausgepfeffert. Schon der Begriff »alter Kiffer«. Ist das jetzt Beleidigung, also ein oller Kiffer, verkiffte Birne. Oder ist mit dem alt wirklich das Alter gemeint und eben ein Altsemester? Egal welcher Fall. Diese Zuschreibung in Form von Kiffer hat für mich fast automatisch etwas Klischeehaftes. Der "Bob-Marley-Song" (das ist jetzt blöd, weil das wiederkehrendes Symbol ist) setzt dem noch den Hut auf. Das ist Karikatur. Ganz anders, wenn du den Typen äußerlich beschreibst und ihn mir als Kiffer zeigst, ohne ihn so zu nennen. Und wenn er wirklich den Bob-Marley-Song spielt, dann lass deinen Protagonisten ausrasten, weil er dieses RealKlischee einfach nicht fassen kann.

Bis dahin bin ich jetzt erstmal gekommen.

LG
Carlo

 

Hey @Raindog,

Ich fass es nicht! Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen :eek:
Warum denn eigentlich nicht? :lol:
In erster Linie wegen der Struktur. Es wirkte ja - zumindest auf mich - recht zerfasert, ich hab den Smiley irgendwie nicht untergekriegt und die eleganten Raindog'schen Szenenübergänge vermisst. ;)
Dann - und da finde ich interessant, was @Novak geschrieben hat - hab ich tatsächlich auch im Hinterkopf gehabt, dass da ein junger Junge schreibt. Das spricht absolut für dich als Autorin und zeigt mal wieder, wie sehr ich mich als Leser vom Ton des Erzählers beeinflussen lasse, bzw. den Autoren damit in Verbindung bringe. Dabei weiß ich ja eigentlich, dass ein Ich-Erzähler nicht der Autor ist, es nicht mal ansatzweise sein muss. Aber unbewusst läuft da offenbar nochmal ein ganz anderer Film ab. Und ja, dich hätte ich da überhaupt nicht auf dem Schirm. :shy:

Liebe Grüße und eine schöne Woche wünscht Chai

Und nun hab ich ganz vergessen, deine Frage zu beantworten:

Meinst du die Kugelbahn-Szene?
Ja. Jetzt, wo du sie erklärt hast, macht das alles Sinn. Dass er sich als Loser sieht, die Kurve nicht kriegt, usw. Andere Leser haben das ja offenbar ähnlich gelesen wie du es gemeint hast, also kann natürlich auch sein, dass ich auf dem Schlauch stand. Aber weil das Lächeln der Surferin dann auch Smiley war, fiel es mir schwer, da den Bogen zu schlagen. Wobei - mit deiner Erklärung im Hinterkopf steht der Smiley wohl auch für eine Art Freiheit, denn selbst, als er sich als Loser gefühlt hat, hat er dieses Gefühl eben mit einem Smiley verbunden und nicht mit irgendwas Negativem.

 

Lieber @dotslash,
jetzt wird es ja wirklich das reinste re-Gathering - wie schön! :)

Mir hats vom ersten Satz an den Ärmel reingezogen, folgte deinem Prot, wie er es entgegen seinen Träumen dem dominanten Vater beweisen will, aber im Augenblick des Teilerfolgs in dessen Augen letztendlich trotzdem scheitern wird. Wie er mittels Rückblenden das Fazit über seinen bisherigen Werdegang zieht und zu einer wegweisenden Entscheidung kommt, zugegeben im dümmsten Moment. Aber was ist schon der richtige Moment für eine 180 Grad Kehrtwende.
Wie schön - du fasst es einfach kurz und treffend zusammen, wie ich mir die Lesart des Textes vorgestellt habe! (Ich musste erstmal googeln, was "an den Ärmel reingezogen" bedeutet: scheint tatsächlich nur in der Schweiz so gesagt zu werden - aber prima jedenfalls! :bounce:)

Erstaunlicherweise hatte ich keine Probleme hinter Smiley gleich eine Person zu verorten. Ich wunderte mich nur darüber, warum jemand Smiley genannt wird. Klar, später am Strand löst der Erzähler das mit Paula auf, und doch finde ich "Smiley" als bewusst konstruierter roter Faden etwas arg bemüht.
Konstruiert ist das natürlich schon, da muss man gar nicht drum herumreden. Und da ich schon mehrmals darauf hingewiesen wurde, dass der Bezug zu "Smiley" erst so spät kommt, versuche ich mir da etwas zu überlegen. (Habe ich inzwischen getan, und Smiley wird an dieser Stelle nun erstmal noch gar nicht erwähnt.)
Ich denke also an Smiley und frage mich, ob das so sein muss, dass mein Vater am Ende immer recht behält.
Ja, welches Smiley hättens gern? Dachte er nun an die Murmel mit der einstürzenden Kugelbahn oder an Basic-Smiley Paula? Schon klar, an letztere, aber mir wars halt bemüht
Er denkt ja nicht nur an Paula, sondern er hat alle diese zufällig scheinenden Smiley-Assoziationen (in seinem Kopf blitzt das natürlich nur kurz auf, viel schneller, als wir es lesen), die ihm im Unterbewusstsein zeigen, warum sich alles so entwickelt habt, und was er will oder bzw. nicht will. Und ganz zufällig ist das immer mit "Buffalo Soldier" verknüpft, damit es auch noch eine akustische Assoziation gibt. Ja, etwas umständlich konstruiert, passend zum Kugelbahn-Setting ...
und ich meine, der Text funktioniert auch ohne dieses "und ich dachte an ..."-Konstrukt.
Darüber habe ich ein wenig nachgedacht und es inzwischen geändert. Er denkt zwar immer noch an etwas, weil das genau das Ding ist, wie ich diese Übergänge gestalten will, aber es bezieht sich nicht mehr sofort namentlich auf Smiley.
Das Finale steht ganz im Zeichen der sich selbst erfüllende Prophezeihung des Scheiterns und verbindet alle losen Erinnerungsfetzen zu einem Ausstiegs-Big-Bang, dem dein Prot - lecktsmialleamarsch - mit seiner "Lebe endlich deinen Traum"-Erkenntnis entsteigt.
Hat mir trotz des Smiley-Wehmutstropfen sehr gut gefallen
Wie ich mich darüber freue!
und wenn mich nicht alles täuscht ... ist das die Handschrift von AWM. Schnörkellose Sprache mit Ellipsen und Wortwitz, obwohl das "Mum" für Mutter dabei aus der Reihe schlägt. Hat er bisher noch nie verwendet. Hmm, trotzdem ich bleib dabei: AWM war's. :D
In meinem zweiten Leben werde ich auf jeden Fall ein junger Mann! Oder, vielleicht ist das bereits mein zweites Leben und ich war schonmal einer … :eek:
Mum habe ich bestimmt auch zum ersten Mal verwendet, weil es eben genau dieser Prot so sagt. Dass er einerseits "Mum" sagt, und andererseits "Vater", zeigt ja auch einiges. (Nachdem sich aber inzwischen @Carlo Zwei so sehr an dieser Mum gestört hat, überlege ich, sie stattdessen Ma zu nennen.)
Ganz vielen Dank, lieber dot, hat mich sehr gefreut, dein Besuch.
Viele Grüße in die Schweiz von Raindog

Hallo @kiroly,
schön, dass du auch kommentierst:

Sehr viele erfahrene Foristen haben sehr viel geschrieben, daher wage ich mich mal an eine subjektive Einschätzung, aus einer etwas naiveren Sicht.
Subjektiv ist ja sowieso alles, und viele Sichtweisen gezeigt zu bekommen, hilft total weiter. :thumbsup:
Ich freue mich natürlich sehr über die von dir zitierten Stellen, die du magst in dem Text:
Im Spotlight der tiefstehenden Sonne fuhr sie einen Wellenrücken hinab.
Gefällt mir.
wie er sich mit den Fingern durch die BWL-Frisur fährt
:-)

ungekünstelt wie einen Basic-Smiley
Nur eine Idee!^^
Die Idee verstehe ich leider nicht richtig :confused: (allerdings ist das wohl beim Zitieren auch noch mehr durcheinander geraten ...
das im Weg herumsteht –,
Ist das Komma wirklich notwendig? Empfand die Zeichenfolge als störend.
War auch falsch, ich hatte einige solche Stellen und habe sie inzwischen verbessert.
Ich bin ein bisschen ratlos bezüglich Deiner Geschichte. Sie erinnert mich an eine Straßenbahnfahrt. Im ersten Stadtviertel tanzen Leute auf den Straßen, es gibt Dönerbuden und irgendwer gibt vor, ein Reclam-Heft zu lesen. Im zweiten Stadtviertel wird es ruhiger und ruinierter, im dritten steht kein Stadtviertel sondern ein Stadtwald und vierten reihen sich Reihenhäuser in Mischnutzung. Dann Wendeschleife.
Was haben die Viertel miteinander zu tun? Naja, eben die Verbindung durch eine Straßenbahnlinie. Und sonst?
Da bist du auch nicht allein mit deiner Ratlosigkeit. Bei einigen kam es tatsächlich so an, wie ich es mr vorgestellt habe, aber oft eben auch nicht. All diese Erinnerungen und Assoziationen sind Situationen im Leben des Prots, die ihm im Moment der Immatrikulationsfeier bewusst werden: Die Ablehnung. die er durch seinen Vater erfährt, die ihn aus Trotz genau das machen lassen will, was sein Vater ihm nicht zutraut; dass er sich selbst mit der "ungeschickten" grünen Kugel identifiziert, die es nicht packt, gescheit den Kugelbahn-Parcours zu meistern, später erinnert ihn auch das Mädchen auf ihrem Surfboard daran, als sie immer wieder ins Wasser fällt, und letztendlich inspiriert sie ihn dazu, herauszufinden, was er selbst eigentlich will. Das sind so die Fäden, die in meinem Kopf existieren, aber:
Der Prota verbindet Murmelbahn, Surferin(nen), Immatrikulation, Vater dominant und einen überheblich-nöligen BWL-Bruder, der seit dem Auszug von Mama ein "BWL" an sich ergänzt hat. Mir gefallen deine Sprachbilder, mir gefällt der Wechsel zwischen den Szenen, mir gefallen viele Sätze, aber im Grunde beende ich diesen Kommentar mit vielen, einzelnen Elementen, die für meinen Geschmack - so was von subjektiv - zu schwach zusammengehalten sind.
Ich sehe, es scheint nicht generell so zu funktionieren wie eben in meinem Kopf. Ich versuche langfristig, das noch besser zu strukturieren.
Als besten Abschnitt empfand ich die Beschreibung der Murmelbahn. Murmelbahn! Ja, vielleicht war ich von der Murmelbahn, besonders der grünen Kugel, zu kindlich-naiv begeistert und verstand den Zusammenhang nicht.
Dass du die Murmelbahn magst und sie dich begeistert hat, ist schön. Mir hat das auch immer riesigen Spaß gemacht, deshalb habe ich sie wahrscheinlich auch so detailgetreu beschrieben ;). Zunächst hatte ich sie weiter vorne im Text, dann wäre es vielleicht leichter nachzuvollziehen gewesen, was ich mir gedacht habe - nur fand ich es langweiliger.
Aber: Ich bin ja noch lange nicht fertig! Vielleicht kommt noch ein Geistesblitz, der mich das verständlicher machen lässt.
Vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Leseeindruck, kiroly!
Liebe Grüße von Raindog


Hallo, liebe @Fliege,
ich freue mich, dass du auch hier bist!

ich mochte den Text. Sehr gern sogar. Für mich haben sich all die kleinen Episoden am Ende zusammengefügt. Schätze, man braucht sie auch. Man muss ja diese 180 Grad-Wende am Ende auch herbeiführen, sie nachvollziehbar für den Leser gestalten, und da bisher kein Leser diese Wendung angezweifelt hat, ist es Dir ja auch gelungen. Insofern macht die Geschichte was sie soll und was will man mehr.
Also - ich will jedenfalls nicht mehr, als diesen Traumkommentar zu genießen. :herz: Bei dir ist jetzt wirklich ziemlich alles so angekommen, wie ich es mir gedacht habe. Das ist einfach wunderschön. Trotzdem kann ich viele Argumente der anderen Kommentatoren nachvollziehen und muss noch einiges tun an der Geschichte.
Auch fand ich das geschickt gemacht, mit den Zeitenebenen, noch eine zurück und noch eine und noch eine. Warum eine davon im Prät. steht, ging mir allerdings nicht auf, verwirrte mich eher kurz.
Ich habe im Moment fast alles im Präsens, mal sehen, wie das wirkt. Ich probiere mal noch etwas herum. Vorher hatte ich diese eine Szene nur deshalb im Präteritum, weil es da für mich schöner klang.
Das wird doch SOWIESO NICHTS! –, aber Mum freut sich jedenfalls, und sogar mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich.
Finde ich nicht ganz so geschickt. Die beiden Worte relativieren die Aussage, schwächen sie. Wobei der Bruder doppelt relativiert wird, einmal durch das sogar und dann noch mal durch glaube ich. Das bräuchte es eigentlich nicht. Wirkt unentschieden auf mich.
... aber Mum freut sich, und auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich.
So war es ja auch gemeint: unenetschieden und vorsichtshalber mehrfach relativiert ... Aber das habe ich inzwischen so abgeändert, wie du es vorschlägst, danke.
Ich war alleine unterwegs, lag im Sand und beobachtete die Surfer.
Die Surferinnen.
Eine bestimmte Surferin,
Sehr cool! Das funktioniert bei mir tatsächlich wie ein Kamerazoom. Strand - alle Sufer - ein paar Surfer - ein Surfer.
Jawohl, juhuuu, genau so war's gedacht! :)
Aber sie kam immer wieder zum Vorschein, fluchte, lachte und riss den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Das Bild der Tangotänzerin ... klar geht, aber ich war so schön im Wasser mit ihr und dann holst Du mich mit einem Wort da wieder raus und katapultierst mich in so einen stickigen Raum.
Muss doch kein stickiger Raum sein: Tango Argentino auf den Straßen von Buenos Aires ...
Ich musste daran denken, wie ich ein paar Jahre zuvor mit meinem Bruder genau so im Sand gelegen und den Surfern zugeschaut hatte:
Ich liege im Sand neben meinem Bruder und wir schauen den Surfern zu.
Das fand ich so geil. Dieses Übergang. Und ich dachte, wenn das so weiter geht, und noch ein paar Jahre zurück am Strand, und noch eins, und dann Auflösung, boah, okay, kam nicht, aber trotzdem, den Wechsel fand ich mega.
Darüber freue ich mich auch mega, allerdings war ich auch schon am Überlegen, die beiden Szenen zu einer zusammenzufassen. Dann wäre der geile Übergang weg ... Aber mal schauen, vielleicht geht beides, irgendwie.
Wie geil das sein muss, das zu können
... sage ich und blinzle gegen die Sonne. Wie sie ihre Bretter übers Meer treiben, als würden sie Steilhänge aus flüssigem Glas hinabjagen!
Ja, die vielen Blitzlichter machen schon Sinn, Du sammelst Gründe. Eine Leidenschaft, eine Frau, was braucht man mehr, um auszusteigen.
Danke, du bringst es auf den Punkt!
Weiß nicht, macht mich jetzt nicht so an, sagt er, das ganze Gefuchtel und Getue, und am Ende landen sie doch alle mit der Fresse im Wasser.
LOL
Ist halt schon ein spezieller Typ, der doofe Bruder!
Na klar, sagt er, sonst noch Wünsche? Kümmere du dich erst mal um deine SCHULE!
Und immer wieder der Papa, der so gar nicht auf die Bedürfnisse und Wünsche des Sohnes eingeht.
Ich war ein bisschen stolz, als wäre das mein Verdienst;
sweet
In ihren Augen überschlugen sich grüne Wellen.
nice
der Mond grinste bekifft übers Meer
Ich hätte gern so einen Mondsmily! Feines Bild.
Mensch, liebe Fliege, über die ganzen zitierten Stellen, die du gelungen findest, freue ich mich total! :)
An damals, als wir noch Kinder waren.
Das ist irgendwie bisschen platt - nimm doch den Faden von vorher auf:
Ich musste daran denken, wie ich ein paar Jahre zuvor mit meinem Bruder genau so im Sand gelegen und den Surfern zugeschaut hatte:

Ich liege im Sand neben meinem Bruder und wir schauen den Surfern zu.

und passe den Bruch entsprechend an.
Da hast du mich auf eine gute Idee gebracht, Fliege, ich habe mal versucht, es in diese Richtung zu ändern. Sieht jetzt so aus:
"...der Mond grinst bekifft übers Meer und ich muss an früher denken. An die Kugelbahn, an meinen Bruder und an Smiley.

Dein blöder Smiley verstopft sowieso wieder alles, sagt mein Bruder. Er baut mit mir eine Kugelbahn ..."

Mum scheppert irgendwo mit den Töpfen und sagt Mach mal halblang –, das sagt sie meistens, oder Nun krieg dich wieder ein.
Ich glaube ja, Mama hat es in dieser Familie auch nicht so leicht.
So ist es leider. Sie gibt aber ihr Bestes ...
... ich weiß genau: Wenn er sich erst mal richtig anstrengt, dann schafft er es auch um die Kurve.
Genau! Ich kaufe sofort das Kind, was da spricht.
Danke. Schön, dass du ihn verstehst. Sicher warst du früher auch so ein Kind!
... schüttelt den Kopf und murmelt, was auch immer mal aus mir werden wird, wenn überhaupt jemals etwas, dann auf keinen Fall ein Architekt.
Ja, wenn Kinder die eigene Lebensvorstellung leben sollen. Ach, Mensch!
Funktioniert wirklich nicht immer gut!
Wow, sagte sie, Architektur!
Hehe
Ich mag diesen Übergang auch sehr.
Doch, ich denke, es braucht all die Szenen und in ihrer Kürze vermitteln die schon echt viel, können die richtig was. Ich mag überhaupt all das gern lesen. Es fließt so schön.
Und mich freut das ganz ungeheuerlich!
Jedenfalls stehe ich jetzt auf und zwänge mich an ihm vorbei, während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert, ...
Highlight!
Yesss! Freu! :) Und ein paar dieser Großbuchstaben (nicht alle) lasse ich noch im Text stehen, damit es hoffentlich ein Highlight bleibt.
und vorbei an Mum, die ein bisschen so aussieht, als will sie mitkommen
Ja, Mama, geh mit!
Sollte sie wirklich überlegen!
Hinter mir ertönt ein Geräusch, das klingt wie schallender Applaus. Aber vielleicht klingt es nur so – vielleicht sind es die Steine, die übereinanderklackern, weil das Haus in sich zusammenfällt.
Der Mond leuchtet mir ins Gesicht.
Ich nicke ihm zu und mache mich auf den Weg. Ich bin ein Zentaur, der ans Ende der Welt galoppiert.
Ich könnte auch ohne diesen Appendix.
Ohne den ganzen Absatz, meinst du? Oder nur den Zentaur? Mimimi - ich brauche das, glaube ich, alles ... Doch.
Für mich ist das rund und passend, ich habe ein schönes Gesamtbild am Ende und vor allem, ich kaufe ihm diesen Entschluss ab. Ich kaufe, warum er sich hat immatrikulieren lassen, für etwas was er gar nicht will, ich kaufe die Surf-Leidenschaft und Paula, ich kaufe die Rebellion, ich kaufe seine Freiheit.
Das bedeutet mir richtig was, dass das eben generell auch so ankommt/ankommen kann. Freut mich sehr! :)
Wo auch immer sie ihn hinführen wird und vielleicht kehrt er nach zwei Jahren in die Aula zurück, aber dann aus freien Stücken, weil es sein Wunsch ist und nicht der des Vaters. Vielleicht wird er aber auch Bäcker oder Umweltirgendwas oder Mönch :).
Hihi! Umweltirgendwas und Mönch sind auch keine schlechten Optionen! Aber genau so habe ich das in der Antwort auf einen anderen Kommentar selbst geschrieben: Vielleicht studiert er in zwei Jahren dann tatsächlich doch noch Architektur.
Also, beste Fliege, nochmal tausend Dank für diesen schönen Kommentar. Für das ausführliche Feedback, und vor allem auch für den Denkanstoß bezüglich der Übergänge!
Liebe Grüße von Raindog


Hallo @Vulkangestein,
schön, auch dich hier anzutreffen! :)

deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen, auch wenn ich vielleicht etwas länger als nötig gebraucht habe, um den Protagonisten zu verstehen. Der Knackpunkt für mich war schließlich (auch im doppelten Sinne, dazu im Spoilerpart mehr):
und sortiere meine Ersatzkugeln nach Farbe.
Damit rundete sich mein bis dahin etwas faseriges Bild des Protagonisten ab. Für sich genommen ist das ja eigentlich keine große Auffälligkeit, ich sortiere auch gerne Dinge. Ich denke, hier soll es als Chiffre dienen, dass der Protagonist irgendwo im autistischen Spektrum verortet werden könnte.
Erstmal freue ich mich logischerweise, dass du die Geschichte magst. Und sicher liegt es nicht an dir, sondern eben an diesem verschachtelten Text, dass man länger braucht als gewöhnlich. Ich würde mich gerne mal blitzdingsen lassen, um herauszufinden, wie er eigentlich auf mich wirken würde ... Dass du wegen der Farbsortierung an Autismus gedacht hast, oops, das war gar nicht so geplant. Aber, obwohl es dich dann weiterhin noch etwas in eine andere Richtung denken lassen hat, ist die Quintessenz am Ende ja trotzdem auch für dich die gleiche. Mit dem farblichen Sortieren: Ich wollte den Prot an dieser Stelle einfach nur nebenbei etwas tun lassen, irgendwie auch zeigen, wie er sich in seinem Spiel verliert und wie ernst er es nimmt.
Damit ergab dann auch für mich folgende Szene im Nachhinein Sinn für mich:
Ich tat so, als würde ich eine Sandburg bauen.
Das schreibt man (vielleicht leider) eher Kindern zu, daher irritierte es mich in Verbindung mit dem Gespräch und erst recht dem Superbock. Den Effekt finde ich auch prinzipiell in der Nachbetrachtung gut - allerdings könnte durch eine Präzisierung von "Sandburg bauen" für mich deutlicher werden, dass der Protagonist wahrscheinlich nicht einfach einen kleinen Plastikeimer umstülpt, sondern da mehr Begeisterung und mehr Fachwissen hat, als ein Kind.
Da bist jetzt natürlich wirklich auf die Autismus-Schiene geraten und machst dir komplexe Gedanken zu dieser Szene, das tut mir leid. Es ist nämlich ganz simpel: Der Prot ist mega aufgeregt, weil das Mädel, das er die ganze Zeit aus der Ferne angestarrt hat, jetzt in seine Richtung läuft, bei ihm vorbeikommt; aber er strotzt ja eben nicht vor Selbstbewusstsein und hat das Gefühl, er muss jetzt schnell irgendwas machen! So eine Art Übersprungshandlung. Also schiebt er völlig sinnlos etwas Sand zusammen, formt ihn, klopft ihn fest und blinzelt dabei vorsichtig Richtung Surferin.
Etwas banaler, aber es irritierte mich:
Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert
Ich versuche, diesem Rektor zuzuhören
Ich assoziiere mit dem Begriff eindeutig "Schule", dachte dann an den Abschlussball, aber das ginge mit der Immatrikulation schwer zusammen - wenn auch nicht unmöglich. Letzten Endes (und nach einer Google-Suche) gehe ich davon aus, dass hier mit Rektor bereits eine Person der Architektur-Hochschule gemeint ist.
Nach deinem gab es inzwischen noch mehrere Kommentare, denen es ähnlich ging. Hm, also für mich war Rektor bisher (u.a.) auch der Begriff für den Oberboss der Uni - und Dekane, Professoren etc. unterstehen ihm. Vielleicht wird das regional tatsächlich unterschiedlich verwendet, und da ein Rektor eben auch der Leiter einer normalen Schule sein kann, ist es wohl wirklich irreführnd ...
Zumindest in meiner Gegend wird "Rektor" allerdings nicht im universitären Gebrauch benutzt oder ich habe es bisher sehr effektiv umschifft. Im Zweifelsfall fährt man in der Mitte Hessens zielsicher, wenn man vom Universitätspräsidenten, Dekan, Professor oder was es sein will, spricht.
Ich vermute, du kennst dich mit unispezifischen Angelegenheiten besser aus als ich, deshalb werde ich deinem Hinweis folgen und den Rektor in einen Dekan umwandeln. Das ist zwar nur der Leiter eines bestimmten Fachbereichs, aber das passt ja auch gut, und wahrscheinlich halten auch Dekane diese Einführungsreden. Und mit Dekan verbindet man definitiv die Uni. Also, danke!
Abgesehen von diesen beiden Irritationsmomenten hat mir der Text, wie gesagt, sehr gut gefallen. Ich finde es gut gemacht, wie sich die Situation des Protagonisten allmählich entfaltet, dabei die Rückblenden auch schön ineinandergeschachtelt.
Das freut mich so sehr! Denn mit diesen Verschachtelungen ist der Text ja schon etwas unübersichtlich und erfordert einige Geduld beim Lesen - umso besser, wenn es am Ende klappt, wie es soll.
Die Geschichte lebt dabei stark von der Sicht des Protagonisten und der schönen Beschreibungen - das Umfeld ist leider etwas stereotyp, insbesondere der Vater. Aber für die (Meta-)Beschreibung: "während er noch die Großbuchstaben in seinem Mund sortiert" bin ich gerne bereit, ihn so zu nehmen, wie er ist
Ja, nimm ihn bitte einfach hin mit seinen Großbuchstaben, danke! :D Den Vorwurf des stereotypen Umfelds muss ich mir gefallen lassen - die anderen, also Bruder und Vater, bekommen von mir leider keine Gelegenheit, ihre eventuell sympathischeren Seiten zu zeigen. Dafür ist die Geschichte zu kurz.
... das erste Mal, dass ich hier mitrate!
Ich glaube, hinter der Maske versteckt sich jimmysalaryman! Als ersten Hinweis möchte ich die oben zitierte Stelle heranziehen: Der Junge sortiert Murmeln nach Farbe. Das ist eine kleine Szene mit großer Schlüsselwirkung (für mich), die den Protagonisten charakterisiert - und das als eine Person, die es alles andere als leicht haben dürfte, mit dem Leben klar zu kommen. Da muss ich an die Könige von Nichts denken und ihren Autor, der die Figuren gern gewonnen hat, denen im Leben nicht so viel gegeben wurde. Daher: jimmy. Sowohl von der Thematik als auch von der Machart her.
Oha! Das ist ja wirklich spannend, wer alles hinter der Maske vermutet wird! Die von dir genannte Szene habe ich selbst zwar nicht als Schlüsselszene gedacht, aber wenn sie zu der von dir wahrgenommenen Charakterisierung des Prots geführt hat, dann stimmt ja wieder alles: Er hat es zumindest nicht leicht, sein Selbstbewusstsein zu kultivieren, weil er in einem Umfeld mit arrogantem Überflieger-Bruder und stets unzufriedenem, herrschsüchtigem Nörgelvater aufwächst.
Zudem eine Kleinigkeit: Das Bier ist nicht einfach nur Bier, es ist ein Super Bock. Und ich glaube, (gerade bei Alkohol) sind das die Art Details, die im besten Sinne typisch für deinen Stil sind.
Ja, der Biername, das sieht tatsächlich jimmylike aus, wo du es jetzt sagst. Ich habe das Bier so genau beim Namen genannt, weil ich für den Fall, dass es jemanden interessiert, einen kleinen, verspielten Hinweis hinterlassen wollte, wo diese Surf-Location eigentlich ist. Ohne dabei Portugal zu sagen, weil es ja eigentlich für die Geschichte egal ist. Dort sind die gängigsten Biersorten Sagres oder Super Bock - und bei letzterem weiß man dann gleich, dass es ein Bier sein muss. In diesem Sinne, Prost :anstoss:!
Ganz herzlichen Dank für deinen hilfreichen Kommentar, Vulkangestein.
Liebe Grüße von Raindog

 

Ich will auch noch kurz meinen Senf dazugeben solange ich noch raten kann.
Liebe @annami,
wie schön, Besuch aus Texas, amerikanischer Senf, yeah! :thumbsup:
Also:
Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert, und natürlich dominiert vorauseilender Spott seinen Blick
Ich habe den Text jetzt schon drei mal gelesen, und jedes Mal muss ich hier innehalten, den Satz nochmal lesen, bevor ich ihn verstehe. Ich lese nämlich jedes Mal „ich werde immatrikuliert und (ich werde) dominiert“. Mag sein, dass es an dem doppelten -iert liegt ...
Diesen Satz nehme ich nochmal unter die Lupe, vielleicht bekomme ich ein „iert“ weg.
aber Mum freut sich jedenfalls
Aber und jedenfalls in einem Satz ist zu viel. Eins davon würde meiner nach reichen.
Das habe ich inzwischen schon angepasst, danke.
Ich versuche, diesem Rektor zuzuhören, der davon redet, dass wir diejenigen sein werden, die die Zukunft des Landes errichten
Ziemlich langer Satz, ziemlich viele Kommas, ziemlich viele Wörter nach den Kommas, die mit d beginnen.
Auch diesen Satz habe ich jetzt geändert, wobei er mir noch nicht wirklich gefällt. Ist jetzt erstmal eine Zwischenlösung mit weniger Ds.
und beobachtete die Surfer.
Die Surferinnen.
Eine bestimmte Surferin
Das mag ich.
Danke. :)
Zentauren ohne Mittelteil
Also ich finde das Bild auch nicht sehr stimmig. Kann mir zumindest überhaupt nicht vorstellen, was sich aufwärmende Surfer mit Menschenköpfigen Pferden ohne Rumpf zu tun haben sollten.
Das ist genau das Bild, was mir selbst spontan in den Sinn kam beim Anblick von Surfern mit freiem Oberkörper und runterhängenden Neoprenanzug-Oberteilen: Oben Mensch, unten Pferd, wegen der schwarz glänzenden Beine. Die runterhängenden Ärmel (je nach Perspektive sieht man manchmal nur einen davon) der Schwanz. Also sind unten die Beine vom Hinterteil, weil da ja der Schwanz dranhängt, und oben der Menschenoberkörper vom Vorderteil - und die Mitte fehlt. Ist doch ganz einfach … :drool:
Spotlight
Aber Spotlight ist doch immer so furchtbar unangenehm hell. Abendlicht ist definitiv zu augenfreundlich dafür.
Ein Spotlight muss ja nicht zwangsläufig Flutlicht sein. Denk nur mal ans Theater, da gibt es so viele Varianten von (Spot-)Lichtern, die ganz verschiedene Farben und Helligkeiststufen haben, warm oder kalt sind, und sicher auch wie die Abendsonne strahlen können.
dich kenne ich doch, du bist der Sandkünstler, krasser Sonnenbrand übrigens.
Ich würde da nach Sandkünstler einen neuen Satz anfangen, das klingt sonst irgendwie zu spontan.
Generell stimme ich dir zu, aber hier ist das so gewollt, um in aller Kürze die Paula durch ihre sprudelnde Redeweise zu charakterisieren. Später kommt noch einmal so eine Stelle: willst du Surfen lernen, ist ganz einfach, kann ich dir zeigen.
Dann schreibst du zuerst:
Smiley springt aus der Schiene, klackert übers Parkett, rollt unter den Schrank zu den Wollmäusen
Aber danach dann:
Ich schummle ein bisschen, gebe Smiley Vorsprung und lasse ihn öfter an den Start
Also wenn mir als Kind Murmeln unter den Schrank gerollt sind, dann habe ich immer eine halbe Stunde geheult, weil es keine Möglichkeit gab, die da wieder rauszubekommen. Es gibt natürlich auch höhere Schränke, deswegen kann es an mir liegen, dass mir das komisch vorkommt. Aber es kommt mir eben komisch vor.
Ja, wahrscheinlich hattest du früher so einen schweren Kleiderschrank, der auf dem Boden steht, dann klappt das wirklich nicht. Du Arme! Mein Schrank ist aber so einer mit dünnen, spillrigen Beinen, wo man gerade noch so mit einem Arm, falls er nicht zu fett ist, oder zumindest mit einem Dreißigzentimer-Lineal drunter kommt und Wollmäuse und Kugeln hervorangeln kann. ;)
So ein Sternchen machst du glaube ich nur beim letzten Szenenwechsel. Warum nicht auch Bein den anderen? Vielleicht zumindest auch nach dem ersten, dann trennst du die Jetztzeit konsequenter von den Rückblenden ab?
Auch das ist bewusst, auch wenn es vielleicht inkonsequent aussieht. Die anderen Szenen gehen ja immer direkt ineinander über, da würde das Sternchen den Fluss stören. Am Ende will ich dadurch wohl einfach markieren, dass es nun vorbei ist mit den Rückblenden, dass man wieder am Anfang angelangt ist. War aber auch mehr so ein Bauchgefühl.
Jetzt will ich natürlich noch raten: Ich habe beim Lesen irgendwie an AWM gedacht, aber ich weiß nicht genau, warum. Schöner Sprachfluss und so. Aber ich war einfach viel zu lange nicht mehr richtig aktiv hier, um es genauer zu wissen. Bin auf jeden Fall sehr gespannt. Na ja, die Großbuchstaben und die vielen Gedankenstriche mit komischen Kommas lassen mich noch mehr zweifeln.
Komische Kommas, tsss … :pah: Na, ich hoffe sehr, dass ich damit jetzt durch bin und meine Lektion gelernt habe. Die Großbuchstaben müssen allerdings nicht zwangsläufig schonmal in anderen Geschichten des gleichen Autors vorgekommen sein - aber klar, man sucht nach irgendwelchen Auffälligkeiten, durch die man denjenigen hinter der Maske enttarnen kann.
Ich danke dir sehr für deinen tollen Kommentar, annami. Sicher bist du bald aus Amerika zurück, oder? Vielleicht hast du dann wieder mehr Zeit fürs Forum, wäre schön!
Liebe Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Das ist verrückt. Spontan dachte ich: "Raindog"
Liebe @Chutney,
schade, du hättest Rätselkönigin werden können! :)
Nach den anderen Kommentaren bin ich davon abgekommen, dann habe ich mich gestern nochmal in deinen Geschichten festgelesen (u.a."Nichtsdestotrotz" fand ich wieder großartig) und bin zu dem Schluss gekommen, dass du es nicht bist. Leider. Ich guck nochmal woran das lag.
Weißt du es schon? Ich nämlich nicht. Vielleicht hängt es in diesem Fall wirklich mit der Ich-Perspektive zusammen, dass man an einen Mann denkt.
Ich freue mich sehr, dass du nochmal Spaß an Nichtsdestotrotz hattest!

Liebe Grüße von Raindog


Liebe @Novak

Vielleicht liegt das ja daran, dass du, Raindog, aus der Sicht eines jungen Mannes schreibst? Und man als Leser beim Autorenraten dann doch unwillkürlich daran Maß nimmt? Naja nicht ganz ernst gemeint.
Ich habe das gerade auch an Chutney geschrieben, und ich denke, die Ich-Perspektive wird es wohl sein.
Aber irgend einen Grund wird es schon geben, dass man an lauter männliche Autoren denkt?
Vielleicht liegt es zusätzlich auch an diversen männlichen Vorbildern, die im Hinterkopf herumhocken.
Wie auch immer, worauf wir uns bestimmt einigen können, das ist, dass es dir sehr gut geglückt ist, die Perspektive dieses jungen Mannes einzunehmen und auch seine Sprache nachzuempfinden.
Mir gefiel deine Geschichte außerordentlich gut.
Danke dir, Novak, das freut mich sogar mehr als außerordentlich!
Und bevor du alles abänderst, wollte ich loswerden, dass mir gerade der Aufbau so gut gefiel. Ich fand das schön gemacht, von ein paar Einzelheiten abgesehen, wie du den Kreis spannst von der Szene in der Universität und zu ihr wieder zurück.
Auch das freut mich, und inzwischen bin ich mir auch sicher, den Aufbau so zu lassen. Nur einige Irritationen werde ich versuchen, zu beheben, und auch sonst noch schauen, wo es vielleicht noch etwas zu glätten gibt.
Und dazwischen passieren, nur in seiner Erinnerung, die Stationen, die zu seiner Um- und Abkehr führen, sich immer an den Maßstäben des Vaters und Bruders messen zu lassen. Und gerade dadurch wurde dieser scheinbar plötzliche Entschluss dann so nachvollziehbar.
Ja, das habe ich gehofft, dass das beim Leser so ankommt, und ich bin glücklich, dass es zum Teil funktioniert!
Kann sein, ich habe in den Augen meines Vaters gerade etwas Stolz aufflackern sehen.
Ungewöhnlicher Beginn, gleich in eine so umgangsprachliche Formulierung hineinzuspringen. Aber das bahnt ja vielleicht gerade die Glaubwürdigkeit deines Protagonisten an.
Ich hatte erst "Vielleicht habe ich in den Augen meines Vaters gerade ....", aber ich fand das Umgangssprachliche dann auch passend zum Prot und zum gewünschten Sound.
Dabei werde ich erst mal nur immatrikuliert, und natürlich dominiert vorauseilender Spott seinen Blick: Das wird doch SOWIESO NICHTS! –, aber Mum freut sich jedenfalls, und sogar mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich.
Gegen die Großbuchstaben habe ich gar nichts, im Gegenteil, ich fand die Spielerei mit ihnen überall und den Rückgriff darauf am Ende des Textes sehr witzig. Es gibt ja viele Beispiele, gerade in Jugendliteratur, wo mit Schrifttypen u.ä. gearbeitet wird. Es kann natürlich nur sein, dass man sich am Ende deiner Geschichte an diese speziellen Großbuchstaben vom Anfang nicht mehr erinnert.
Du bist ja eine der wenigen, die die Großbuchstaben mag, DANKE! Ich denke, die Mehrheit findet sie zwar nervig, aber für das Ende braucht es schon ein paar von ihnen. Die am Anfang habe ich entfernt und zwischendrin auch noch einmal welche, aber die entscheidenden bleiben. Die gehören einfach in diese Geschichte hinein.
Nur die zahlreichen Relativierungen fand ich nicht ganz so gelungen. Bei der Mutter fand ich es inhaltlich unpassend, die ist doch eigentlich eher auf seiner Seite und beim Bruder fand ich es passend, aber mit "sogar" und "glaube ich" zu viel. Wie Fliege würd ich das "sogar" streichen. Das nachgehoppelte "glaube ich" bringt den Zweifel besser zur Geltung.
Ich habe das jetzt so gemacht, wie ihr das vorschlagt. Ich habe ursprünglich diese mehrfachen Relativierungen bewusst eingesetzt, um seinen Zweifel noch stärker zu zeigen, aber ich merke inzwischen: Ist wohl wirklich zuviel.
Ich versuche, diesem Rektor zuzuhören, der davon redet, dass wir diejenigen sein werden, die die Zukunft des Landes errichten: Im wahrsten Sinn des Wortes!
Mit diesem Satz konnt ich mich nie anfreunden, dank @annami weiß ich jetzt, warum. Das klingt durch die vielen "d" und die umständlichen Konjunktionen ungelenk und stotterig. Ich kann mir, so wie ich deine Geschichten kenne, sogar vorstellen, dass das absichtlich war, dass es die Meinung des Prot. über den Rektor abbildet, aber ich fand es hier nicht so gelungen.
Hier war es unabsichtlich, und die vielen ds waren mir gar nicht aufgefallen. Ich habe jetzt eine Zwischenlösung, die mir noch nicht richtig gefällt. Da mache ich nochmal was.
Ansonsten fiel mir natürlich das "errichten" auf, da habe ich aufgemerkt, und gedacht, holla, um was geht es hier genau. Und später wird es ja auch aufgelöst, dass es sich um den beruf des Architelkten handelt.
Ja, schön, dass du an dieser Stelle bereits den Hinweis für später eingesammelt hast!
Einzuwenden habe ich, dass ich aus irgendeinem Grund automatisch in einer Abifeier gelandet war, aus der ich mich geistig wieder befreien musste, auch wenn du von Immatrikulation geschrieben hast. Hier hätte ich einen kleinen Fingerzeig gebraucht. Du kannst ja mal prüfen, ob das mehr Leuten so ging.
Ja, ging wohl mehreren so. Dabei habe ich doch extra "immatrikuliert" geschrieben! Aber vielleicht ist der Fingerzeig inzwischen da, weil ich nach dem Hinweis von @Vulkangestein einen Dekan aus dem Rektor gemacht habe. Weiterhin redet der dann (in der momentanen Fassung) auch noch vom "Studium".
Hinter mir quengelt ein Kind. Pssst! macht jemand –, lauter als das eigentliche Gejammer.
Schön
Danke! :)
Vornehmes Hüsteln und zarte Parfümwolken schweben durch den Raum, prallen ab an der strengen Luft der Aula.
Dieses Bild passt einfach nicht. Verschiedene Gerüche vermischen sich doch und prallen nicht voneinander ab.
Habe ich inzwischen geändert, die "verflüchtigen" sich jetzt.
Aber sie kam immer wieder zum Vorschein, fluchte, lachte und riss den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Bin unschlüssig bei dem Vergleich. Ich finde dieses Kopf zur Seite werfen der Tangotänzer immer ein wenig komisch und affektiert und muss an ulkige Filme denken. Aber das ist es nicht allein, es folgt halt einem bestimmten Ablauf und wenn die Smiley hier den Kopf zur Seite reißt vor unbändiger Lebensfreude, dann macht die das doch grad, wenn sie will.
Ja, ich finde ja selbst, dass das mit dem Kopf-zur-Seite-werfen ein wenig albern aussieht beim Tangotanzen, irgendwie beleidigt oder schnippisch - und so war es eigentlich von mir gedacht: Dass Paula-Smiley jedes Mal mit dieser Bewegungihre nassen Haare aus dem Gesicht zu schleudert, mit dieser beleidigt-trotzigen Geste, als würde sie ihrem eigenen Mißerfolg den Stinkefinger zeigen.
Ich liege im Sand neben meinem Bruder und wir schauen den Surfern zu.
Oha, dachte ich hier zuerst, die nächste Rückblende, das ist ja wie bei den russischen Schachtelpuppen. Also man merkt auf, es ist halt schon ungewöhnlich und vielleicht auch gewöhnungsbedürftig, was du machst, aber ich habe mich davon einfangen lassen, seinem Gedankenprozess immer mehr zu folgen, immer mahr nach innen zu gehen. Ich fand das auch gut, dass du hier mit verschiedenen Zeiten arbeitest, auch wenn es vielleicht ein eher technischer Grund ist. Aber mir hat das der Orientierung gedient.
Im Moment habe ich alles im Präsens, aber ich bin noch am Rumdenken, was am besten funktionieren könnte. Ich habe die Übergänge insgesamt etwas verändert und hoffe, dadurch mehr Übersichtlichkeit reinzubekommen. Aber wie gesagt, da schaue ich nochmal.
Mein Bruder verteilt Sonnencreme auf seinen Schultern.
Weiß nicht, macht mich jetzt nicht so an, sagt er, das ganze Gefuchtel und Getue, und am Ende landen sie doch alle mit der Fresse im Wasser.
Deutlicher kann man den Unterschied zwischen den beiden nicht zeigen. Wunderbar.
Das freut mich!
Na ja, ich finde die Surfer trotzdem cool. So makellos in diesen glatten Neoprenanzügen. Bei ihren Dehnungsübungen am Strand lassen sie die Ärmel an der Hüfte herunterbaumeln, drehen die Oberkörper kraftvoll von links nach rechts und sehen aus wie Zentauren ohne Mittelteil.
"Ohne Mittelteil", das hat mich ein wenig rausgebracht. Ich glaube, ich würde das Bild zwar lassen, weil ich es sehr schön finde, dazu gleich mehr, aber das Mittelteil ist dann recht technisch und man überlegt, wie das zusammenpasst. Ich glaube, ich würde einfach nur schreiben: erinnern an Zentauren.
Ich zitiere mal, was ich an annami geschrieben habe, bezüglich des Mittelteils: "Das ist genau das Bild, was mir selbst spontan in den Sinn kam beim Anblick von Surfern mit freiem Oberkörper und runterhängenden Neoprenanzug-Oberteilen: Oben Mensch, unten Pferd, wegen der schwarz glänzenden Beine. Die runterhängenden Ärmel (je nach Perspektive sieht man manchmal nur einen davon) der Schwanz. Also sind unten die Beine vom Hinterteil, weil da ja der Schwanz dranhängt, und oben der Menschenoberkörper vom Vorderteil - und die Mitte fehlt." Irgendwie brauche ich selbst die Erwähnung der fehlenden Mitte (noch) ...
Was ich gut finde an dem Vergleich: Das nasschwarz glänzende Unterteil hat was Archaisches, Urwüchsiges an sich. Wie ein Fabeltier. Da ist nichts Kalkuliertes, nichts Geschäftsmäßiges dran, sondern Kraft und einfach Spaß und sich den Elementen überlassen und mit ihnen umgehen. Das gefällt mir also sehr gut. Und der zweite Grund ist, dass du das Bild am Ende so passend wieder aufgreifst.
Schön, ich fand es nämlich auch wirklich passend und hatte diese Assoziation eben auch in echt, deswegen vertraue ich ihr auch.
Ich zitiere jetzt zwar nicht noch einmal all die Stellen, die du wunderbar findest, aber ich freue mich immer noch über jede einzelne! :) Und es waren viele, danke!
Ja, ich
, sagte ich und nahm einen Schluck von meinem Super Bock. Reggae-Sound und Marihuanaschwaden waberten hinauf in den Nachthimmel, der Mond grinste bekifft übers Meer und ich musste an Smiley denken:
Wunderbare Atmosphäre. Ich würde hier nur einsetzen, dass er an ein anderes Smiley denken muss, oder den Übergang dazu iwie eleganter gestalten. Man ist beim Lesen halt noch sehr bei dieser Smiley und denkt natürlich bei der Nennung des Namens erst mal an die Frau. Ist ein Stolperer.
Den Satz habe ich geändert, dann kommt das/der/die Smiley nicht an so dominater Stelle: … der Mond grinst bekifft übers Meer und ich muss an früher denken. An die Kugelbahn, an meinen Bruder und an Smiley.
Wow , sagte sie, Architektur! Das wäre doch total schwer, da überhaupt genommen zu werden.
Das ist toll, wie du hier den Bogen schlägst zum Beginn, wenn man nur die Andeutung erhalten hat, um welche Art der Immatrikulation es gehen könnte.
Freut mich, so soll es funktionieren!
und ich stolpere über ein Paar ausgestreckte Füße, remple beinahe so ein Kleinkind um, das im Weg herumsteht –, es hat ein Doppelkinn und guckt so beleidigt, dass jetzt schon weiß, wie es mit fünfzig aussehen wird
Ich kenne solche Babys. Leider! Die sind schon fertig, kaum, dass sie geboren sind.
Die gibt es wirklich, und das letzte Exemplar davon, das ich gesehen habe, hat mich schlagartig zu diesem Satz inspiriert. :lol:
Liebe Novak, jetzt kamen noch so viele schöne Wertschätzungen von dir für verschiedene Stellen, die ich wirklich nicht alle erneut zitieren kann - aber weil ich mich natürlich wahnsinnig freue, dass du den Schluss magst, gönne ich mir noch einmal dein abschließendes Lob:
Hinter mir ertönt ein Geräusch, das klingt wie schallender Applaus. Aber vielleicht klingt es nur so – vielleicht sind es die Steine, die übereinanderklackern, weil das Haus in sich zusammenfällt.
Der Mond leuchtet mir ins Gesicht.
Ich nicke ihm zu und mache mich auf den Weg. Ich bin ein Zentaur, der ans Ende der Welt galoppiert.
Ich finde den Schluss, die Symbolik, das Anknüpfen an vorher gesetzte Elemente wunderschön.
Hat echt viel Spaß gemacht, deine Geschichte.
Mehr geht nicht! Danke für diesen tollen Kommentar, Novak!

Liebe Grüße von Raindog


Hallo @Carlo Zwei

Haha, sehr gut! Habe schon den ganzen Tag auf die Enthüllung gewartet. Schöner Text übrigens, Raindog. Habe mich nach @TeddyMaria Vermutung rausgehalten. Schreibe dir, wenns zeitlich hinhaut aber noch einen richtigen Kommentar (zur Überarbeiteten?).
Wäre übrigens nicht drauf gekommen. War ziemlich ratlos. Dachte, TeddyMaria wäre es vielleicht und sie hätte den super-Bluff abgezogen. Oder wirklich Zigga ...?
Lieber Carlo, ja du warst ja auch unter den "suspicious young men", aber immerhin hast du auch mal an eine Frau gedacht! Ich freue mich schon auf deinen Kommentar.

Und hier ist er ja schon: :)

hier steckt einiges an schönem Sound drin. Hier und da auch bisschen ‘Bemühtheit‘.
Ein bisschen? Ich habe mich sehr bemüht! ;) Nein, Spaß beiseite, ich weiß ja selbst, dass durch den ganzen Aufbau mehr Konstruktionsarbeit erforderlich war als bei einer eindimensionalen Geschichte. Das fällt an einigen Stellen wahrscheinlich auf. Vielleicht kannst du sie mir ja noch deutlicher aufzeigen.
Insgesamt habe ich deinen Text gemocht. Leise Töne, viel Stimmung, mag ich eben.
Danke, mag ich auch!
aber Mum freut sich
Dieses Mum hat mich irgendwie gestört. Ein junger Erwachsener nennt seine Mutter nicht so. Habe mich auch gefragt, warum es hier überhaupt dieses Anglo-Setting braucht. Gut, wegen dem Surfen.
In erster Linie soll das "Mum" den Kontrast zum nüchternen "Vater" aufzeigen. Einfach eine ganz vertraute, liebevolle Anrede. Aber ich komme natürlich ins Zweifeln, wenn du als junger Mensch das so sagst: dass man das nicht sagt .... Dummerweise habe ich genau so einen jungen Menschen im Ohr, den ich kenne, der tatsächlich "Mum" sagt. Aber vielleicht ist gerade der nicht repräsentativ, das kann gut sein. :D
Um ein Anglo-Setting ging es mir dabei ganz und gar nicht, auch wenn es dadurch nun so wirkt. Und das Surfen ist ja auch sowieso international, das war ebenfalls kein Grund.
Aber vielleicht gibt es dazu ein stimmungsmäßiges Equivalent oder zumindest eine Möglichkeit aus einer Art biografischem Verständnis von Literatur die deutsche Sprache (sowie darin transportierte Kultur) im Text zu reflektieren, dem Amerikanischen gegenüberzustellen. Eine Jugenderinnerung ist etwas so Persönliches, das ist verknüpft mit authentischsten Eindrücken. Warum also genau eine anglo-Raum Jugend? habe ich mich gefragt.
Wie gesagt, gar nicht geplant, die anglo-Raum Jugend.
Gerade das "Mum" ist ja so etwas, was wir z. B. zu Grundschulzeiten plötzlich mal zu Hause einführten, weil wir es in einer amerikanischen Serie oder so gesehen hatten, und das Amerikanische eben den Hauch des Coolen hatte. Hier verwendet, kriege ich allein über diese Bezeichnung das Bild eines zwanzigjährigen Typen, der da im Hörsaal sitzt und ernsthaft immer noch denkt, dass es lässig ist, seine Mutter Mom zu nennen.
Der Prot soll zwar schone zweifelnd und unsicher rüberkommen, lässig auch, aber nicht infantil. "Mutter" geht nicht, das ist kein Kontrast zum "Vater", "Mama" ist natürlich zu kindlich - was hältst du von "Ma"? (Kannst mir gerne auch ganz kurz ne PM schicken )
und auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich
fand ich schwierig. Also: die Mutter freut sich (Komma) auch der Bruder meint es ehrlich. Was meint der ehrlich? Klärt sich im Nachfolgesatz. Er meint die Glückwünsche ehrlich. Für mich sind die Informationen hier nicht ansprechend aufgeteilt. Das »auch mein Bruder meint es ehrlich, glaube ich« hat letztlich wenig Relevanz. Es ist irgendwie entbehrlich. Da könnte genauso gut stehen: mein Bruder hat mir sogar eine Nachricht geschrieben. Da wird so ein Konflikt angedeutet. Hat im Nachfolgenden nicht großartig Bedeutung.
Hier habe ich inzwischen schon geändert. Das mit dem Bruder, der es vielleicht ehrlich meint, hat in meinen Augen schon Relevanz. Hier zeigt der Prot ja seine Zweifel an der ernsthaften Anerkennung durch seinen Bruder, und dieses Motiv zieht sich durch alle Teile der Geschichte.
Haben die dich tatsächlich genommen!
Warum ist das so unwahrscheinlich. Warum "tatsächlich genommen"? Architektur ist in der Regel NC-Fach. Ist das in deinem Setting anders? Es gibt vereinzelt an Kunsthochschulen (hierzulande) Eignungsprüfungen für Architektur. Ist aber eine absolute Seltenheit und dann auch meistens »Innenarchitektur« oder dergleichen. Hier klingt es, als wäre er für irgendeinen krassen Job genommen worden.
Ich bin mir sicher, dass du, was diese Studiengänge und die Voraussetzungen dafür angeht, ein aktuelleres und umfangreicheres Wissen hast als ich. (Off topic: Als ich deine Geschichte "Bockwurst und Mohnkuchen", die ich sehr mag, kommentiert habe, habe ich an meiner hier schon einige Zeit gearbeitet. Dann kamst du mit deinem Architektensohn, der das vielleicht auch studieren sollte/wollte. Und ich dachte mir, na prima, das sieht ja schon ziemlich doof aus, wenn ich kurz danach auch noch mit so einem verhinderten Architekten ankomme, als obs nix anders gäbe. Deshalb hätte ich dir am liebsten gleich geschrieben, dass es so und so ist und, ich eben auch einen Möchtegernarchitektenprot habe ... Aber ich hatte ja vor, den Maskenball zu machen und durfte nicht darüber reden! :rolleyes:) So, zurück zum Eigentlichen: Ich kann mich nur aufs Internet berufen, aber wenn ich dort schaue (studycheck etc.) finde ich sehr viele "normale" Archtekturstudiengänge mit und ohne NC, mit oder ohne Eignungsprüfung - eine absolute Seltenheit kann ich da nicht erkennen. Und natürlich ist es doch erstmal immer die Frage, ob man den gewünschten Studienplatz bekommt, allein wegen der Bewerberzahl. Und wenn einer dann nicht das größte Glanzlicht ist, aber eben aufgrund der momentanen Gegebenheiten trotzdem seinen Wunschplatz bekommt, dann ist es doch nicht abwegig, dass ein arroganter Bruder von "tatsächlich genommen" spricht. So sehe ich das jedenfalls, aber Insiderwissen dazu fehlt mir natürlich.
hier zu sitzen und diesem Rektor zuzuhören
da dachte ich zuerst: warum Rektor? Ich ging davon aus, dass er von seiner ersten Vorlesung erzählt. Wie ich das jetzt sehe, ist das eher die Feier zur Semestereröffnung bzw. die Erstsemester-Vorlesung/Begrüßung/wie auch immer. Die muss ja eigentlich auch nicht unbedingt vom Rektor gehalten werden, dass kann auch der Inhaber des Lehrstuhls (Professor/in) sein.
Den Rektor habe ich inzwischen in einen Dekan umgewandelt, weil das mehrfach beanstandet wurde.
Wäre für mich sogar einleuchtender. Jedenfalls würde ich in diesem Satz nicht den Rektor zum Subjekt machen, sondern die Einführungsvorlesung. Der nachgeschobene Witz ist sowieso lasch. Den Rektor brauchts für mich nicht.
Ich brauche den Rektor/Dekan schon, denn irgendwas muss doch dort vorne passieren in der Aula, um das Setting klarzumachen. Und der Witz, bzw. diese Sprachspielerei ist in der Tat lasch, aber so sind Reden nun mal leider oft ...
In ein paar Jahren, sagt er, nach erfolgreichem Studium, werden wir fähig sein, die Zukunft des Landes zu errichten
Super viel Text für einfache Message: Später einmal werden wir fähig sein ...
Wollte das "Studium" noch unterbringen, um Mißverständnisse auszuschließen, aber den Satz nehme ich generell noch einmal unter die Lupe.
Im wahrsten Sinn des Wortes! Er hat Spaß an dieser Parallele
Ja, der Witz ist schon lasch. Was ich gut finde, ist die Brechung: er hat Spaß an der Parallele; sagt das bestimmt jedes Jahr. Aber insgesamt bleibt bei mir als Leser der Eindruck eines etwas eigentümlichen Scherzes.
Das darf es ja auch. Der Eindruck bleibt vielleicht bei allen Besuchern dieser Veranstaltung.
verflüchtigen sich in der strengen Luft der Aula
die strenge Luft hast du, glaube ich, im Edit dazugefügt. Da will ich schon genauer wissen, wie das riecht. Womit vermischt sich das Parfüm?
Die strenge Luft war schon da, das "verflüchtigen" ist neu. Mal schauen, was ich da noch mache.
Der Rektor gerät ins Stocken.
Lahmer Rektor. Repräsentationsfiguren wie solche Uni-Rektoren oder Dekane haben gerade aus Sympathiegründen in solchen Situationen (wirklich) witzige Sprüche nötig.
Das ist schön, wenn du von solchen schlagfertigen Leuten umgeben bist, aber ich bin sicher, es geht auch lahm. Habe da selbst eine ganz bestimmte Person im Kopf.
Das Handy von einem alten Kiffer, der sich einen Bob-Marley-Song als Klingelton heruntergeladen hat
Da hat es mich beim ersten Lesen richtig rausgepfeffert. Schon der Begriff »alter Kiffer«. Ist das jetzt Beleidigung, also ein oller Kiffer, verkiffte Birne.
Oha, das sollte niemanden raushauen. Das denkt der Prot nur so schnodderig nebenbei vor sich hin. Er sieht denjenigen, dessen Handy klingelt, gar nicht, er hört nur den Bob-Marley-Klingelton und hat diesen, natürlich klischeehaften Gedanken. Es ist ihm auch bewusst, dass es ein klischeehafter Gedanke ist, aber er beleidigt niemanden persönlich damit, und er weiß ja selbst nicht einmal, ob die Person jung, alt, männlich oder weiblich ist. Er stellt es sich nur kurz genauso vor, wie du es sagst, als
Karikatur.
Wie man so etwas manchmal sagt/denkt, ohne es ernst zu meinen.
Ganz anders, wenn du den Typen äußerlich beschreibst und ihn mir als Kiffer zeigst, ohne ihn so zu nennen. Und wenn er wirklich den Bob-Marley-Song spielt, dann lass deinen Protagonisten ausrasten, weil er dieses RealKlischee einfach nicht fassen kann.
Ich denke, bei dir ist diese Stelle viel bedeutungsgeladener angekommen, als ich das vorgesehen habe. Ich mache mir mal weitere Gedanken drüber. Vielleicht muss ich deutlich machen, dass mein Prot den Handybesitzer gar nicht sieht. Denn beibehalten werde ich die Stelle, schon allein wegen der späteren Bezüge.
Bis dahin bin ich jetzt erstmal gekommen.
Vielleicht kommst du ja sogar nochmal, aber wie dem auch sei, bis hierhin danke ich dir sehr für diesen tollen Kommentar, Carlo!
Liebe Grüße von Raindog

 
Zuletzt bearbeitet:

Kann ich 'nen Surfkurs machen?, frage ich meinen Vater, und Mum sieht ein bisschen so aus, als wäre sie dabei.

»Berggipfel in den Seealpen.« Nun bitte ich Sie in aller Welt! Seealpen – wissen Sie, wo die Seealpen liegen? Ich weiß das nicht. Ich habe damals, als wir das durchgenommen haben, gefehlt, … Seealpen! Drumherum die Reihen hatte ich; mir fehlten aber die Buchstaben, die man aus andern Reihen nicht erraten konnte. Da brach ich die Kreuzworträtsel übers Knie.
›KIKAM‹ setzte ich. Berggipfel in den Seealpen: ›KIKAM‹. Ich fand das sehr schön. Und dies ergötzte mich so, dass ich an einem Nachmittag zweiundzwanzig Kreuzworträtsel löste. Mit Gewalt. Wer nicht hören will, muß fühlen. Ich habe wundervolle Resultate erzielt«, heißt es in Tucholskys „Kreuzworträtsel mit Gewalt“,

liebe Raindog,

und genau so verhält es sich, dass ich an diesem wundervollen „Verstecken“ (hinter‘m „Dude“ z. B.) nicht teilnehme. Ein (Kreuzwort)Rätsel, das nicht in „null, nix“ geknackt ist, wird gewaltsam gelöst (beim „Emil“ kam bei einem ähnlichen Unterfangen die Lösung zum Grautier mit vier Buchstaben „Egel“ heraus, was sich im langgezogenen Schweizerdeutsch schon „egelhaft“ anhört und selbst Lotterien finden in meinem Lotterleben keinen Platz – und Trivial Pursuit will umgekehrt keiner mehr mit mir spielen, so viele pop(uläre) Fragen kann‘s gar nicht geben … doch ach ich mir Sorgen, dass es bald keinen „Kindergarten“ mehr geben wird, weil es nur noch Kids gibt. Aber warum werden „Vater“ und „Mum“ ungleich behandelt¿

Gleichwohl, gern und doch noch ein wenig Flusenlese/n.

Pssst! macht jemand – …
Besser Komma nach dem Ausrufezeichen – sonst hätte „machen“ mit Majuskel zu beginnen … Weiter unten geht‘s doch, z. B.
Einfach geil, oder?, sage ich nochmal.

Ich muss daran denken, wie ich ein paar Jahre zuvor mit meinem Bruder genau so im Sand gelegen und den Surfern zugeschaut ha(b)e.

... fragile Hirngespinste und hochgestapelte Luftschlösser, die so auszusehen versuchen, als könne sie einer bauen; ...
Besser Konj. II, irrealis! „als könnte ...“

Gern gelesen vom

Friedel

(Automatik der Zitate streikt, dass ich den Fettdruck hoffentlich hinkrieg)

 
Zuletzt bearbeitet:

Hey Raindog

Weil ich heute in einem anderen Kommentar was von einer der besten Geschichten seit langem geschrieben habe, ist mir dein Text eingefallen, den ich schon kurz nach dem Einstellen gelesen, aber nie kommentiert habe. :) Der Grund ist, dass mir da einfach keine konstruktive Kritik einfällt. Die eigenartige Konstruktion finde ich einerseits sehr ansprechend und originell, andererseits hat sie mich nicht aus dem Text geworfen. Sprachlich nicht nur sauber, sondern auch mit einigen Highlights versehen. Am überzeugendsten aber die emotionale Wirkung.
Zum Rätselraten: Diese emotionale Wirkung, da hat sich bei mir nach dem Lesen so ein Gefühl eingestellt, das ich gar nicht so recht beschreiben kann. Hat viel mit jugendlichen / jungen Protas zu tun, die halt in Bewegung sind, im Aufbruch, vieles noch nicht kapieren, aber einiges kapieren, was wir Alten wieder verlernt haben. Dieses Gefühl habe ich manchmal bei ziggas Texten mit jüngeren Protas, der bringt das häufig zum Schwingen. Also mein Kopf hat mir ganz klar gesagt, das ist kein zigga-Text, niemals. Aber das Gefühl war so ziggamässig. An dich hätte ich niemals gedacht. Dass du das so hinkriegst, zeigt, welche Bandbreite du drauf hast. Ich ziehe meinen Hut.

Lieber Gruss
Peeperkorn

 

@Friedrichard
Lieber Friedel,

„Ich habe wundervolle Resultate erzielt", heißt es in Tucholskys „Kreuzworträtsel mit Gewalt“,
und genau so verhält es sich, dass ich an diesem wundervollen „Verstecken“ (hinter‘m „Dude“ z. B.) nicht teilnehme.
Aber ich freue mich, dass du dich trotzdem zu Wort meldest, obwohl du dich wahrscheinlich mit dem Aufbau der Geschichte und einiger sprachlichen Einsprengsel so fühlst wie Emil bei ebendiesem Kreuzwortgerätsle:
beim „Emil“ kam bei einem ähnlichen Unterfangen die Lösung zum Grautier mit vier Buchstaben „Egel“ heraus
Danke für die schöne Erinnerung - Emil muss ich mir mal wieder ansehen! :)
doch mach ich mir Sorgen, dass es bald keinen „Kindergarten“ mehr geben wird, weil es nur noch Kids gibt.
Mach dir keine Sorgen, im Englischen wird es dafür mittlerweile in der deutschen Schreibweise (mit t) verwendet! ;)
Aber warum werden „Vater“ und „Mum“ ungleich behandelt¿
Hier zitiere ich mich aus vorherigen Antworten:
In erster Linie soll das "Mum" den Kontrast zum nüchternen "Vater" aufzeigen. Einfach eine ganz vertraute, liebevolle Anrede.
"Mutter" geht nicht, das ist kein Kontrast zum "Vater", "Mama" ist natürlich zu kindlich
Aber an dieser Stelle bin ich sowieso noch am Überlegen, vielleicht ändere ich es noch.
Gern gelesen
Darüber freue ich mich sehr, und danke auch für die Flusen, die ich natürlich allesamt korrigiert habe!
Danke dir, Friedel. Schönes Wochenende!
Viele Grüße von Raindog


Lieber @Peeperkorn,
um dir zu antworten, muss ich erst mal wieder von der Zimmerdecke heruntergeschwebt kommen, wo ich seit deinem Kommentar nämlich grinsend herumkreise - so sehr habe ich mich darüber gefreut. :)

Weil ich heute in einem anderen Kommentar was von einer der besten Geschichten seit langem geschrieben habe, ist mir dein Text eingefallen, den ich schon kurz nach dem Einstellen gelesen, aber nie kommentiert habe.
Da bin ich natürlich doppelt froh, dass du nun doch noch vorbeigekommen bist!
Der Grund ist, dass mir da einfach keine konstruktive Kritik einfällt.
Und nicht mal Arbeit machst du mir!
Die eigenartige Konstruktion finde ich einerseits sehr ansprechend und originell, andererseits hat sie mich nicht aus dem Text geworfen. Sprachlich nicht nur sauber, sondern auch mit einigen Highlights versehen. Am überzeugendsten aber die emotionale Wirkung.
Also, wow, mehr kann man sich wirklich nicht wünschen. Alles scheint für dich genau so zu passen, wie es mein Plan war. An dem ich zwischenzeitlich ziemlich gezweifelt habe. Dabei weiß ich ja, dass man die erhoffte (emotionale) Wirkung immer nur bei dem Teil der Leser erzielen wird, der für genau diese Schwingungen gerade empfangsbereit ist. Dass es an dieser Stelle kein Falsch oder Richtig gibt.
Diese emotionale Wirkung, da hat sich bei mir nach dem Lesen so ein Gefühl eingestellt, das ich gar nicht so recht beschreiben kann.
Hat viel mit jugendlichen / jungen Protas zu tun, die halt in Bewegung sind, im Aufbruch, vieles noch nicht kapieren, aber einiges kapieren, was wir Alten wieder verlernt haben.
Aber ein wenig steckt es wohl doch noch in uns drin. Wenn wir Glück haben ...
Dieses Gefühl habe ich manchmal bei ziggas Texten mit jüngeren Protas, der bringt das häufig zum Schwingen. Also mein Kopf hat mir ganz klar gesagt, das ist kein zigga-Text, niemals. Aber das Gefühl war so ziggamässig.
Ein ziggamäßiges Gefühl erzeugt zu haben, ist etwas, das mich sehr stolz macht. Obwohl ich, wie ich schon mehrfach geschrieben habe, überhaupt nicht vorhatte, wie jemand anderes zu klingen. :sconf:
An dich hätte ich niemals gedacht. Dass du das so hinkriegst, zeigt, welche Bandbreite du drauf hast. Ich ziehe meinen Hut.
Puh, Peeperkorn, so viel Lob, ich bin platt! :shy: Tausend Dank! Du kannst deinen Hut jetzt wieder aufsetzen und ich schwebe zurück unter die Zimmerdecke.
Viele Grüße von Raindog

 

Liebe @Raindog ,

Meine Hose ist zu weit. Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her, umfasse den Stoff an den Oberschenkeln, bis er eng an den Beinen anliegt.
Das war merkwürdigerweise so ein Satz, von dem ich schließlich dachte, das hat wahrscheinlich doch ein Mann geschrieben. Und auch die Szene, wo er das Mädchen auf dem Surfbrett beobachtet. Das Raffinierte, Verspielte, die Parallele zwischen Kugelbahn und Leben, die perlenden Dialoge, die geschickt gesetzte Kursivschrift, das bist schon du. Ich habe es gerade noch einmal gelesen und ich finde es jetzt sehr rund. Und die Idee mit dem Zentauren so großartig.

Liebe Grüße von Chutney

 

Hab jetzt nochmal die Neufassung gelesen, liebe @Raindog, und die finde ich sehr viel dichter. Smiley macht jetzt mehr Sinn und auch die Rückblenden. Jetzt sehe ich klarer, dass ihm das alles im Kopf rumgeht, während er in der Aula sitzt und werde auf den Schluss vorbereitet.

Weil es aber mehrere Rückblenden sind, fände ich es noch eleganter, wenn du immer einen Satz aus der Gegenwart zwischenschiebst, bevor die nächste anfängt. Sonst wirkt es ein wenig drangepappt auf mich.

Vornehmes Hüsteln und zarte Parfümwolken schweben durch den Raum, verflüchtigen sich in der strengen Luft der Aula.
Gefällt mir sehr viel besser als die zusammenprallenden Gerüche :)

Ich nehme mir vor, nach ihr zu tauchen, falls es sein muss.
Das gefällt mir auch sehr. Ist neu, oder?

Grüffelo Soldscher,
Hahaha. Das fällt mir jetzt erst auf! Super, wie du dich in diese Kinderseele versetzt! Ich weiß noch, dass ich als Kind bei dem Song Girls, Girls, Girls immer Görtz, Görtz, Görtz gesungen hab.

Einen schönen Wochenstart wünscht Chai

 
Zuletzt bearbeitet:

Liebe @Chutney,

Meine Hose ist zu weit. Ich rutsche auf dem Stuhl hin und her, umfasse den Stoff an den Oberschenkeln, bis er eng an den Beinen anliegt.
Das war merkwürdigerweise so ein Satz, von dem ich schließlich dachte, das hat wahrscheinlich doch ein Mann geschrieben. Und auch die Szene, wo er das Mädchen auf dem Surfbrett beobachtet.
Dann ist es mir wohl wirklich gelungen, mich den Prot hineinzuversetzen, das beglückt mich. Es gibt da ja auch einen Bezug, den man an dieser Stelle als Leser noch gar nicht sehen kann: Die als zu weit empfundene Hose soll einerseits ein zusätzliches Element seiner, bzw. der generellen Unruhe in der Aula sein, aber der Prot vermisst auch unbewusst das eng Anliegende vom Neoprenanzug.
Das Raffinierte, Verspielte, die Parallele zwischen Kugelbahn und Leben, die perlenden Dialoge, die geschickt gesetzte Kursivschrift, das bist schon du. Ich habe es gerade noch einmal gelesen und ich finde es jetzt sehr rund. Und die Idee mit dem Zentauren so großartig.
Das freut mich so sehr, dass du es jetzt rund findest! Die Änderungen sind ja nicht so riesig (und vielleicht habe ich inzwischen auch schon zu viel erklärt), aber möglicherweise haben sie an den entscheidenden Stellen doch etwas bewirkt. Ich freue mich total über dein Lob, und darüber, dass du den Zentauren magst :kuss:, denn der ist mir ja auch ein sehr wichtiger Bestandteil in dieser der Geschichte!
Ich danke dir sehr, liebe Chutney, und wünsche dir eine schöne Woche. Viele Grüße von Raindog


Liebe @Chai,
erst einmal entschuldige ich mich, dass ich deinen zweiten Antwortpost noch gar nicht beantwortet habe, das war keine Absicht, sondern pure Schlamperei … :rolleyes:

Ich fass es nicht! Da wäre ich im Leben nicht drauf gekommen
Warum denn eigentlich nicht?
In erster Linie wegen der Struktur. Es wirkte ja - zumindest auf mich - recht zerfasert, ich hab den Smiley irgendwie nicht untergekriegt und die eleganten Raindog'schen Szenenübergänge vermisst.
Ich danke dir für diese Rückmeldung (und für das indirekte Lob an Übergängen in älteren Geschichten). Ich habe mich inzwischen bemüht, das deutlicher zu machen, und wie dein neuer Post zeigt, klappt es dadurch bei dir jetzt auch besser! Danke.
hab ich tatsächlich auch im Hinterkopf gehabt, dass da ein junger Junge schreibt. Das spricht absolut für dich als Autorin und zeigt mal wieder, wie sehr ich mich als Leser vom Ton des Erzählers beeinflussen lasse, bzw. den Autoren damit in Verbindung bringe.
Das ist ja wirklich so gut wie allen so gegangen. Ich nehme es sehr gerne als Bestätigung. :D Ich denke, sehr viel macht da auch die Zeitform aus, das Präsens, dass man da diesen Jungen vor sich sieht. Denn ich habe ja z.B. auch eine Geschichte aus Sicht einer Siebenjährigen (Zughausen) – da hat sicher niemand gedacht, ein kleines Kind hätte das geschrieben. Aber das war eben auch im Präteritum und wirkt dadurch eher wie ein Rückblick, den auch eine ältere Person aus ihrer damaligen Kindersicht erzählen könnte.
Und nun hab ich ganz vergessen, deine Frage zu beantworten:
Meinst du die Kugelbahn-Szene?
Ja. Jetzt, wo du sie erklärt hast, macht das alles Sinn.
Das ist schön, aber blöd ist, dass ich es erklären musste. Das werde ich also versuchen (habe inzwischen), im Text selbst deutlicher zu machen.
…mit deiner Erklärung im Hinterkopf steht der Smiley wohl auch für eine Art Freiheit, denn selbst, als er sich als Loser gefühlt hat, hat er dieses Gefühl eben mit einem Smiley verbunden und nicht mit irgendwas Negativem.
Ja, ganz genau, danke, du hast es perfekt ausgedrückt! :thumbsup:

Und nochmal Hallo, liebe Chai, klasse, dass du dich sogar ein drittes Mal gemeldet hast!

Hab jetzt nochmal die Neufassung gelesen, liebe @Raindog, und die finde ich sehr viel dichter. Smiley macht jetzt mehr Sinn und auch die Rückblenden. Jetzt sehe ich klarer, dass ihm das alles im Kopf rumgeht, während er in der Aula sitzt und werde auf den Schluss vorbereitet.
Super, das ist ein total wichtiges Feedback, den an sich waren die Änderungen ja nicht sehr groß - aber wenn sie das wirklich so bewirken, dann machen sie, was sie sollen.
Weil es aber mehrere Rückblenden sind, fände ich es noch eleganter, wenn du immer einen Satz aus der Gegenwart zwischenschiebst, bevor die nächste anfängt. Sonst wirkt es ein wenig drangepappt auf mich.
Ich stehe jetzt gerade ein wenig auf dem Schlauch, wie du das genau meinst, aber ich schaue es mir nochmal an und überlege.
Vornehmes Hüsteln und zarte Parfümwolken schweben durch den Raum, verflüchtigen sich in der strengen Luft der Aula.
Gefällt mir sehr viel besser als die zusammenprallenden Gerüche
Danke!
Ich nehme mir vor, nach ihr zu tauchen, falls es sein muss.
Das gefällt mir auch sehr. Ist neu, oder?
Das war schon immer da, aber vorher im Präteritum.
Grüffelo Soldscher,
Hahaha. Das fällt mir jetzt erst auf! Super, wie du dich in diese Kinderseele versetzt! Ich weiß noch, dass ich als Kind bei dem Song Girls, Girls, Girls immer Görtz, Görtz, Görtz gesungen hab.
Görtz, Görtz, Görtz ist auch sehr kreativ! :lol:Da könnten wir uns sicher stundenlang unterhalten, da gibt es ja die herrlichsten Verhörer! (Sicher kennst du das Büchlein: „Der weiße Neger Wumbaba“?)
Einen schönen Wochenstart wünscht Chai
Danke dir, liebe Chai - Raindog wünscht dir einen ebensolchen!

 

So, Chai die Vierte ...

Weil es aber mehrere Rückblenden sind, fände ich es noch eleganter, wenn du immer einen Satz aus der Gegenwart zwischenschiebst, bevor die nächste anfängt. Sonst wirkt es ein wenig drangepappt auf mich.
Ich stehe jetzt gerade ein wenig auf dem Schlauch, wie du das genau meinst, aber ich schaue es mir nochmal an und überlege
Beim ersten Mal, als er die Surferin ranzoomt, finde ich das elegant gelöst, aber hier:
Aber sie kommt immer wieder zum Vorschein, flucht, lacht und wirft den Kopf zur Seite wie eine Tangotänzerin.
Ich muss daran denken, wie ich
könnte er vor "Ich muss daran denken" vielleicht kurz in die Gegenwart switchen, sowas wie : Der Rektor sprach jetzt über (irgendein Einführungsthema) Ich muss daran denken, wie ich ...
Ist jetzt nur ein Vorschlag, nichts Weltbewegendes. :shy:

Vom weißen Neger Wum ...usw. habe ich gehört, ich glaub, ich hab da auch schon mal reingelesen. Ist aber schon sehr lange her.

Nochmal Grüße und so.

 

Liebe @Chai,

danke für die erneute Hilfe :), jetzt habe ich nun auch verstanden, wie du es meinst. Ich finde die Idee sogar sehr gut. Für eine Umsetzung, mit der ich wirklich zufrieden bin, werde ich aber viel Fingerspitzengefühl brauchen - also mal schauen.
Danke nochmal und liebe Grüße

 

Liebe @Raindog

Herrlich, jetzt passt's mit den Übergängen, wirkt leichtfüssiger und es flutscht geschmeidig durch die Rückblenden. Smiley hast du für mich nun viel dezidierter eingesetzt, dafür bei gewissen Übergängen durch Satz-Wiederholung den Zeitsprung kenntlich gemacht.
Entgegen @Chais Meinung brauchts für mich eigentlich kein Einflechten von Sätzen aus der Gegenwart. Ich hab das mal für mich in Gedanken probiert, und es hat nicht mehr die gleiche Wirkung, weil ich dadurch immer an den Ausgangspunkt, nämlich die Immatrikulations-Feier, gesetzt werde. Gerade dieses Abschweifen in verschiedene Zeiträume und erst gegen Ende das Wiederauftauchen in die Gegenwart, hat mir gut gefallen. Aber das ist natürlich nur mein Empfinden.

Liebe Grüsse,
dot

 

Lieber @dotslash,
das hat mich aber sehr gefreut, dass du dich nochmal gemeldet hast! Und noch mehr natürlich, dass du jetzt die Rückblenden geschmeidig findest. Die Geschichte ist ja inzwischen schon etwas abgehangen und ich habe sie nochmal mit einigem Abstand gelesen und finde das für mich so jetzt auch in Ordnung. Über @Chais Vorschlag habe ich auch einige Zeit nachgedacht, weil er mir interessant erschien, aber ich finde es, bei der relativen Kürze der Geschichte, doch besser, die Immatrikulations-Szene nur zu Beginn und am Schluss zu haben. Sonst wäre es irgendwie noch holpriger.
Dein erneutes Feedback hat mich da jetzt natürlich noch einmal bestärkt. Hat mich sehr gefreut, danke dir, dot, dafür gibt's für dich 'ne ganze Ladung Basic-Smileys: :):):):):):):)
Liebe Grüße von Raindog

 

Letzte Empfehlungen

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom