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So geht das einfach nicht weiter!

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05.10.2007
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So geht das einfach nicht weiter!

Mit einem Mal wurde ihr die Tragweite ihrer getroffenen Entscheidung bewusst. Sie hatte lange mit sich gerungen und wusste immer noch nicht so recht, ob dies der richtige Schritt war. Auf der einen Seite verstanden sie sich und hatten auch eine wunderschöne gemeinsame Zeit. Sie musste sich aber auch eingestehen, dass sie mittlerweile an einem Punkt angekommen waren, an dem es nicht so recht weiterging. Ihr war nicht entgangen, dass das alles keine Perspektive mehr hatte. Er wollte sich die nächsten paar Jahre in seiner Firma hocharbeiten und sich mit allem noch Zeit lassen, sie hingegen war der Ansicht, dass sie dafür bereit wäre, eine Familie zu gründen oder zumindest mal einen Grundstein zu legen. Schließlich waren sie bereits seit sechs Jahren ein Paar, lebten allerdings immer noch in getrennten Wohnungen. Und leider hatte sich alles so entwickelt, dass sie beide wohl auch wieder getrennte Leben führten. Sie war sehr an Literatur interessiert, ging gern in Ausstellungen und Museen und freute sich über jedes Familienfest, das bevorstand. Er hingegen träumte nur vom nächsten Urlaub und überlegte, in welches tolle Auto er seine nächste Gratifikation stecken würde. Auch ihr gemeinsamer Freundeskreis hatte sich auf ein Minimum reduziert. Er legte inzwischen keinen Wert mehr auf alte, gute Freundschafen. Von seinem Bekannten- und Freundeskreis sind nur noch ein bis zwei gute Kumpels übergeblieben. Den Rest hatte er mit seiner sich über die Jahre angeeigneten Arroganz nach und nach vergrault. Die Menschen, mit denen er sich häufig „abgab“, waren überwiegend Geschäftskontakte und Arbeitskollegen. Er hielt das für seine Karriere sehr förderlich. Das konnte auf keinen Fall so weitergehen, dessen war sie sich tief in ihrem Inneren bewusst.
Sie stand vor dem Spiegel im Flur und begutachtete noch ein letztes Mal ihr Outfit für den bevorstehenden Abend mit Thorben. Sie legte heute Abend keinen gesteigerten Weg darauf, sich großartig aufzubrezeln. Einfach Jeans, ein schwarzer Rollkragenpulli und die schwarzen Stiefel sollten ausreichen. Sie wollten gemeinsam bei Melissas Lieblingsitaliener eine Kleinigkeit essen und danach vielleicht noch einmal in der Bar vorbeischauen, in welcher sie sich ab und zu mit Melissas – und Thorbens ehemaligen - Freunden trafen. Eigentlich war sie in der letzten Zeit nur noch allein dort anzutreffen. Doch Melissa war klar, dass der Abend mit dem Besuch bei DaMarco enden würde. Sie atmete noch einmal tief durch, griff nach ihrem Autoschlüssel und zog die Tür hinter sich zu.

Anhand der vielen Auto auf dem Parkplatz von DaMarcos konnte Melissa ersehen, dass das DaMarcos sehr gut besucht war. Hoffentlich hatte Thorben daran gedacht einen Tisch zu reservieren. Auf der Suche nach einem freien Parkplatz fuhr sie an Thorbens silberfarbenem Maserati – seiner großen Leidenschaft - vorbei. Er brauchte solche Statussymbole um sich selbst zu beweisen. Er vertrat immer die These, dass das Wichtigste in der Finanz- und Wirtschaftswelt der äußere Eindruck sei. Melissa war da generell anderer Meinung. Wenn jemand nichts im Kopf hatte, dann konnte er Gott weiß welches Auto fahren, er würde es so oder so nicht weit bringen.
Schließlich fand sie noch einen freien Platz. Sie blieb noch einen Augenblick in ihrem Auto sitzen und überlegte, ob dies denn wirklich das Richtige wäre, was sie da tat. Sie war sich darüber im Klaren, dass dies endgültig wäre. Sie war kein sehr sprunghafter Mensch und war sich sicher, dass Thorben nicht versuchen würde, sie von ihrem Entschluss abzubringen. Dazu fehlte ihm der Mumm.
Melissa schnappte sich ihre Tasche vom Beifahrersitz und stieg aus.

Im DaMarcos herrschte reger Betrieb. Fast alle Tische waren besetzt. Melissa stand im Eingangsbereich und ihr Blick schweifte durch den Raum. Thorben war nirgends auszumachen. Die meisten Gäste waren in rege Gespräche vertieft, andere Pärchen hingegen saßen an ihren Tischen und schwiegen sich gegenseitig an. Die haben wohl dieselben Schwierigkeiten wie wir, dachte Melissa. Schließlich entdeckte sie ihn an der Bar. Er war in ein Gespräch mit einem Mann im braunen Anzug vertieft. Er war fast einen Kopf größer als Thorben und hatte sehr breite Schultern. Auch Thorben war im Business-Look erschienen, aber sein Gesprächspartner wirkte in seinem Outfit um einiges authentischer als Thorben. Na toll, hätte er sich mal nicht ein wenig legerer anziehen können? schoss es Melissa als erstes in den Kopf. Dieser erste Gedanke war wohl ein Zeichen. Wenn sie sich schon über solche Kleinigkeiten ärgerte, hatte es wohl wirklich keinen Sinn mehr. Melissa warf ihre braunen Haare in den Nacken und setzte ihr in dieser Situation am besten mögliches Lächeln auf. Sie trat hinter Thorben und hauchte ein „Hallo Schatz“. Die beiden Männer drehten sich um. „Hallo meine Liebe. Schön, dass Du endlich da bist. Das hier ist Herr von Minckewitz, einer meiner Kunden.“ Der Herr im braunen Anzug lächelte und reichte Melissa die Hand. Er raunte ein kurzes „Guten Abend.“ Auch sie brachte ein kurzes „Guten Abend“ zustande. Sie hasste es, wenn Thorben so geschwollen daher redete, nur weil er seinem Kunden imponieren wollte. „Ich habe für uns einen Tisch reserviert. Setz Dich doch schon mal, ich komme gleich nach.“ Er deutete in Richtung eines unbesetzten Tisches an der großen Fensterfront. Wenigstens ein Fensterplatz, dachte Melissa. Sie verabschiedete sich von Herrn von Minckewitz und machte sich auf den Weg zu ihrem Tisch. Als Thorben nach einer viertel Stunde immer noch an der Bar stand, bestellte sie sich schon mal ein Glas Rotwein und ließ sich die Speisekarte geben. Der Umstand, dass Thorben sie hier wegen eines Kunden warten ließ, machte sie wütend und bekräftigte sie in ihrem Vorhaben. Nach weiteren zehn Minuten hielt Thorben es endlich für nötig, sich zu ihr an den Tisch zu begeben. „Tut mir leid, ich musste mit ihm noch was wegen seiner Anlage besprechen. Hast Du schon was bestellt?“ Als Thorben an ihren Tisch kam waren „Hallo meine Liebe“ und seine geschwollene Sprache völlig verschwunden. Wie habe ich es so lange bloß mit diesem Blender ertragen? fragte sich Melissa nun. Mit jeder Sekunde in seiner Gegenwart wurde sie selbstsicherer und platzte sofort heraus: „Wir müssen dringend reden!“ Thorben zeigte sich wenig beeindruckt von ihren Worten, er schaute noch nicht einmal von seiner Speisekarte auf. Er brachte bloß ein kurzes „Mhm!“ zustande. Gerade als sie beginnen wollte, mit ihm reinen Tisch zu machen, trat der Kellner an den Tisch, um ihre Bestellungen aufzunehmen. Langsam wurde Melissa unruhig. Da ihr diese Gedanken seit geraumer Zeit durch den Kopf spukten und sich in den letzten 72 Stunden endlich Form angenommen hatten bzw. sie endlich den Mut gefunden hatte, ihre Gedanken in die Tat umzusetzen, wurde sie zunehmend unruhig. Als der Keller endlich gegangen war, rutschte sie nervös auf ihrem Stuhl hin und her. Aber statt endlich auf ihren Gesprächswunsch einzugehen, hob Thorben sein Glas und wollte mir ihr anstoßen. Er schien wirklich keinen blassen Schimmer zu haben, wie es um seine Beziehung stand. Als er sein Glas wieder absetzte, schaute er sich im Gastraum um, ob er irgendwelche bekannten Gesichter ausmachen konnte. Als Melissa erneut zu sprechen begann, widmete er seinen Blick endlich wieder ihr. „Also pass auf. Ich habe die letzten paar Tage viel über uns nachgedacht und“ „Hallo Thorben. Na wie geht’s Dir?“ Die Stimme gehörte zu Nils, einer von Thorbens früheren Kollegen und ein guter Freund, wohl sein letzter der noch übrig war. Sie schüttelten sich die Hände und Thorben begann ein angeregtes Gespräch mit Nils. Das war zuviel für Melissa. Sie wurde wütend, packte ihre Handtasche und ihre Jacke, stand auf und verabschiedete sich mit den Worten „Falls Du irgendwann in den nächsten Tagen die Zeit finden solltest, um mit mir zu reden, dann melde Dich. Meine Nummer kennst Du ja!“ Melissa ging mit forschen Schritten in Richtung Ausgang. Noch bevor Thorben antworten konnte, war sie aus dem DaMarco verschwunden. Sie war total sauer, wütend und Tränen liefen ihr über ihre Wangen. Bin ich ihm denn nicht mal mehr ein ernstes Gespräch wert? Was soll das eigentlich. Sie war sehr aufgebracht und hatte plötzlich tausende Gedanken in ihrem Kopf. Ihre Gefühlswelt spielte total verrückt und ihr Magen verkrampfte sich.
Sie fasste den Entschluss, dass sie sich die nächsten Tage nicht bei Thorben melden würde. Sie wusste, dass er übermorgen geschäftlich nach Rom fliegen würde, aber sie würde weder auf eventuelle Anrufe oder E-Mails reagieren. Aufgebracht stapfte sie in Richtung ihres Wagens und fuhr davon. Dieser Arsch hat noch nicht mal versucht mich aufzuhalten oder ist mir nachgelaufen. Für Melissa war die Beziehung zu Thorben an diesem Abend beendet. Die Wut in ihrem Bauch tat weh und sie hatte einen Klos im Hals, aber der Gedanke daran, dass sie sich nicht mehr so von ihm behandeln lassen würde, tat ihr unendlich gut.

 

Hallo Schreibfeder,

erstmal sei gebegrüßt hia!

Inhaltlich fand ich deinen Erstling o.k. für die Alltagsrubrik. Schön, dass du auf Selbstmord verzichtet hast. :D Ansonsten kann ich nur sagen, ja, Beziehungskram, ist schon eine nette therapeutische Maßnahme, sich den Stress mit der vermeintlich besseren Hälfte von der Seele zu schreiben. Ich gehe mal davon aus, dass die Geschichte so fünfzigprozentig auf eigenen Erlebnissen beruht. Allerdings wird das dann oft ein bisschen problematisch, weil Dritte-Person-Erzähler und Autor im Gefühlsorkan durcheinander geweht werden und so eine gewisse Objektivität flöten geht.

So könnte zum Beispiel Thorbens' Charakterisierung aus Melissas' Feder stammen. Und sie scheint mir in einem sehr aufgebrachten Moment geschrieben zu haben.

Auch der Titel ist extrem plakativ. Hier wäre mehr Zurückhaltung angesagt. Thorben hat ja überhaupt keine Chance. Dabei ist er doch auch nur ein Mensch.

Mit einem Mal

Sehr umgangssprachlich. "Plötzlich" ist besser.

Von seinem Bekannten- und Freundeskreis sind nur noch ein bis zwei gute Kumpels übergeblieben.

Zeitsprung ins Präsens, was, wenn ich mir die Hobbypsychologiererei erlauben darf, für meine These spricht, dass Schreibfeder Melissa ist. :teach:

Das konnte auf keinen Fall so weitergehen, dessen war sie sich tief in ihrem Inneren bewusst.

Das ist so 'ne Floskel ... wo war sie sich dessen bewusst? In der Nähe der Blase oder so Richtung Lunge? Sie war sich darüber im Klaren. Punkt.

Anhand der vielen Auto auf dem Parkplatz von DaMarcos konnte Melissa ersehen, dass das DaMarcos sehr gut besucht war.

Im DaMarcos herrschte reger Betrieb.


Zwei Anfänge zweier Absätze, zweimal dieselbe Information.

Anhand der vielen Auto auf dem Parkplatz von DaMarcos konnte Melissa ersehen, dass das DaMarcos sehr gut besucht war. Hoffentlich hatte Thorben daran gedacht einen Tisch zu reservieren. Auf der Suche nach einem freien Parkplatz fuhr sie an Thorbens

Ich fordere mehr Mut zum Pronomen!

Er vertrat immer die These, dass das Wichtigste in der Finanz- und Wirtschaftswelt der äußere Eindruck sei.

Damit hat er aber nun einmal auch völlig Recht. Komm zum Vorstellungsgespräch bei der Deutschen Bank in Jeans und die rufen den Sicherheitsdienst.

„Also pass auf. Ich habe die letzten paar Tage viel über uns nachgedacht und“ „Hallo Thorben. Na wie geht’s Dir?“

Wenn jemand mitten im Satz unterbrochen wird, macht man das am besten mit dem Ding hier - kenntlich. Also dem Langen. Jetzt ist mir glatt die Tastenkombination entfallen. :shy:

Ich würde die wörtliche Rede nutzen, um mehr Absätze in den Text zu kriegen.

"Wie meinst du das?"
"So."
"Ach so."


Viele Grüße

Jan-Christoph

 

Hallo Jan-Christoph,

vielen lieben Dank für Deine Anmerkungen und Verbesserungsvorschläge. Werde sie in der Zukunft beherzen.

Selbstmord? Das ist sicher keine Beziehung wert. Dafür ist das Leben einfach viel zu schön.:)

Du hast natürlich recht mit Deiner Vermutung, dass meine Geschichte zum Teil auf eigenen Erfahrungen und Erlebnissen beruht. Allerdings habe ich nicht das erlebt, was Melissa in meiner Geschichte erlebt. Aber mit gewissen Situationen kann ich mich schon identifizieren. Ich habe einfach Dinge einfach so wiedergegeben, wie sie auf mich wirken, auch wenn Du Dich als Mann vielleicht ein wenig angegriffen fühlst. ;) Ich will damit auch keinen Beziehungsstress verarbeiten, denn das liegt alles schon eine ganze Weile zurück und beeinflusst mein Leben – zum Glück – nicht mehr.

Ich danke Dir für Dein Interesse an meiner Geschichte.

Viele Grüße

Heike

 
  • Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:
Zuletzt von einem Teammitglied bearbeitet:

Hallo Mel... äh Schreibfeder,

ich sehe ein Problem bei deiner Geschichte, aber das ist sehr typisch, wenn man erst am Anfang steht.

Und zwar: Du erzählst nur, du zeigst nicht. Du kaust dem Leser vor, was er eigentlich hätte selbst herauslesen müssen. Du sagst ihm sozusagen: "Hey, stell dir vor, dass Thorben doof ist, arrogant und karrierefixiert, ohne Sinn für eine Partnerschaft". Besser wäre gewesen, du hättest ihm den Input geliefert, woraufhin er selbst zu der Interpretation gelangt, Thorben sei doof, arrogant und karrierefixiert, ohne Sinn für eine Partnerschaft. Er müsste der Prot entgegenschreien wollen: "Blick doch endlich was los ist, der ist doch nix für dich, du bist ihm doch nur als Bettbeilage was wert!".

Wie verhielt sich ein Thorben, wie nahm ihn Melissa wahr, unreflektiert?

Der erste Absatz ist eine reine Analyse, die du mir servierst. Kann eine Frau, die sich gerade von ihrem Mann trennen will, über ihre Situation so nüchtern denken? Bringt sie sich nicht eher mit der Erinnerung an Detailsituationen in Rage und sagt sich kontinuierlich in einer Klimax der Nachdrücklichkeit: "Ist das richtig, wenn ich mich von ihm trenne?" ... "Es kann nicht so weitergehen, ich muss mich trennen" ... "Ich werd mich trennen!" (oder so ähnlich)
Du könntest in deine Geschichte auch einbringen, wenn du magst, dass Thorben mehrere Male hoch und heilig versprochen hat, sich zu ändern, und dass er auch dieses Mal sie zu Tische anfleht, doch Nachsicht mit ihr zu haben und er liebe sie so sehr. Aber dass ihn Melissa endlich verlässt, nachdem sich der Kerl - und das finde ich gut - im nächsten Augenblick doch wieder einem alten Freund zuwendet, mit dem er jetzt geschäftliche Beziehungen pflegt.

Ein Tipp in anderer Sache: Die Absätze sind manchmal zu lang für eine Geschichte, die sehr wahrscheinlich am Bildschirm gelesen wird. Wobei ich zwischen kleinen und großen Absätzen unterscheide: Erstere werden nur mit einem Zeilenumbruch eingeleitet, letztere mit einer ganzen leeren Zeile (2x Enter). Ich denke, die Zahl 7 ist hierbei ein guter Richtwert: Große Absätze mit höchstens sieben kleinen Absätze am Stück, die ihrerseits jeweils höchstens sieben Zeilen umfassen, und deren letzte Zeile -- damit das Absatzende leicht ins Auge sticht -- deutlich kürzer als die vorangegangenen Zeilen ist.

Was die Rechtschreibung betrifft, sind mir keine Fehler aufgefallen. Nein doch: "Kloß", nicht Klos.


-- floritiv.

 

Hallo floritiv,

vielen Dank für Deine Kritik und Anregungen.

Du hast sicher recht mit der Stellung des Ich-Erzählers und der des „normalen“ Erzählers. Dem Leser wird dann sicher immer eine einzige Meinung aufgedrängt und er kann sich diese nicht selbst bilden.

Mit der Beschreibung in meiner Erzählung habe ich mir allerdings gedacht, alles so genau zu beschreiben, damit ich dem Leser genau meine Gedanken und Gefühle vermitteln kann. Ist das grundsätzlich ein Fehler?:confused:

Nochmals vielen Dank für Deine Anmerkungen.

Schreibfeder

 

Mit der Beschreibung in meiner Erzählung habe ich mir allerdings gedacht, alles so genau zu beschreiben, damit ich dem Leser genau meine Gedanken und Gefühle vermitteln kann. Ist das grundsätzlich ein Fehler?
Nein, prinzipiell nicht. Jede Geschichte vermittelt dem Leser Gedanken und Gefühle, selbst die von E. A. Poe. Es ist die Kunst, den Figuren die Bühne zu überlassen, wie es ein Marionettenspieler tut: Er ist für das Publikum völlig unsichtbar, möglichst auch die Fäden, die er hält, und der Zuschauer verfällt der Illusion, es handele sich um eigenständig handelnde und denkende Geschöpfe. Genauso ist es bei einer guten Geschichte, bei der der Leser nicht mehr denkt, "Aha, die Autorin vermittelt mir also Gedanken und Gefühle von einer Frau, die sich von ihrem arroganten, karrierefixierten Mann trennen will", besser soll er sowas denken wie: "Dass die es überhaupt so lange mit dem Schnösel ausgehalten hat! Gut, dass sie sich jetzt von ihm trennt ..." Dass sich der Leser so mit deinen Figuren identifizierst, schaffst du, in dem du sie zeigst statt erzählst.


-- floritiv.

 

Stimmt. Werde mein möglichstest tun, dies in Zukunft so umzusetzen. Wird sicher nicht leicht, aber Übung macht den Meister. Und solange es Freude bereitet, lernt man auch besser dabei.

Vielen Dank für Deine Hilfe.

Schreibfeder

 

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