Stück für Stück
„Wenn wir Stück für Stück alles richtig machen, sollten wir zu einem Ende kommen.“
„Wenn ich etwas anmerken darf: Vor allem das Ende ist sehr wichtig. Da darf kein Fehler unterlaufen. Sonst ist alles hin.“
„Ich werde vor allem am Ende sehr sorgfältig sein.“
„Gut.“
„Ich muss jetzt Schluss machen, es beginnt gleich.“
Ein lauer Wind fegte durch die warme Sommernacht, als sich die Aufzugtür öffnete und Michael sein Handy ausschaltete, um ungestört zu sein. Er wendete sich nach links und gelangte zur Tür 305 des Hotels an der Autobahnraststätte. Lächelnd stellte er seinen Aktenkoffer ab, führte seinen Schlüssel in das Schlüsselloch und öffnete die Tür. Stück für Stück öffnete sich das Zimmer hinter dem größer werdenden Türspalt. Die Garderobe, der Schreibtisch und das Bett, auf dem eine wunderschöne Frau lag. All diese Elemente fügten sich reibungslos zu einem Granzen zusammen.
Gegen das Bettende gelehnt, blickte Maria Baldini ihn an. Sie lächelte und ihr langes, braunes Haar fiel auf ihre nackten Schultern. Sie trug Dessous, die er noch nie zuvor gesehen hatte. Eine hellrosa Corsage aus halbtransparenter Spitze umgab ihren Oberkörper und drückte ihre Brüste verführerisch aneinander. Weiße Strümpfe leuchteten an ihren braunen Beinen wie Schlagobers in einer Tasse Cappuccino. Maria war zierlich gewachsen, was im schrägen Kontrast zu ihrem Temperament stand.
Michael betrat das Zimmer.
Etwa hundert Kilometer entfernt rastete ein alter Herr vollkommen aus. Es war keiner seiner üblichen Wutanfälle, es war ein regelrechtes, unverhaltenes Ausrasten. Er schmiss ein Glas an die Wand, schlug mit den Händen gegen die Glasvitrine und verpasste seinem Schreibtischsessel einen gehörigen Tritt. Jorge Mandiaz war in seinem Leben schon viel widerfahren – Gerichtsverfahren, Geiselnahme seiner Frau, Schusswechsel auf offener Straße – aber der Verrat seines eigenen Sohnes ging über seinen Horizont hinaus.
„Wie konnte er sich bloß mit dieser Itakerin einlassen?“ spie er voll Wut aus. „Einer Puta! Einer Scheiß-Spaghettifresserin!“
„Wir sollten so kühl wie möglich überlegen, was nun am besten zu tun sei“, schaltete sich Pedro Herrero ein. Jorge Mandiaz war nie ein Denker oder Theoretiker gewesen. Er war ein Mann der Tat, keine Frage, das war der Dünger, der sein riesiges Imperium gedeihen ließ. Doch seit einigen Jahren griffen die langen Schatten der Demenz nach ihm und er wurde unberechenbarer und herrischer als je zuvor. Und das ließ schlussendlich seine Macht im Lande poröser werden. Es war nicht zuletzt Pedro, der Vertraute des Paten, dem es in mühevoller Kleinstarbeit gelang, die Risse im Reich zu kitten.
„Was schlägst du vor, Pedro?“, sagte Jorge Mandiaz etwas ruhiger. Manchmal schien Pedros Stimme wie Baldrian auf seinen Geist zu wirken.
„Du bist gekommen“, sagte Maria.
„Ich bin da“, antworte Michael.
Er ging ans Bett, ließ den Aktenkoffer fallen und beugte sich über sie. Der Duft ihres Parfums erfüllte seine Sinne und zwang seinen Körper, näher zu gehen, um mehr von dem wunderbaren Geschöpf einzuatmen.
Langsam kamen sich ihre Gesichter näher und als sich ihre Lippen berührten, legte er seine Hand um ihre Taille und sie umfasste seine Schultern. Ihre Zungen berührten sich vorsichtig. Er strich über die Corsage, spürte die Hitze darunter und legte seine rechte Hand auf ihre Brust. Langsam schob er den Stoff hinunter und offenbarte eine Brustwarze.
Stück für Stück enthüllte er mehr von seiner Geliebten. Die Frau, der man mehr Kaltblütigkeit als ihrem Bruder zugestand, schien unter seinen Berührungen zu schmelzen.
„Sind Sie sicher?“, fragte Vincenzo Baldini nervös den Telefonhörer.
„Ja, das bin ich, mein Herr.“
„Es gibt keinen Zweifel, ja?“
„Ich bin mir absolut sicher. Es ist eine traurige und beschämende Tatsache und es kränkt mich zutiefst, dass es so weit kommen musste. Wenn ich nur irgendetwas für Sie tun kann, dann...“
Vincenzo legte auf. Er musste nun nachdenken. Reflexartig griff er in seine Hosentasche, holte eine Zigarette heraus und steckte sie in den Mund. Seine Hände zitterten, als er versuchte, sie mit einem Streichholz anzuzünden. Eigentlich hatte er aufgehört zu rauchen, doch der Tod seines Vaters strafte sein Vorhaben mit kläglichen Scheitern.
Und dann auch noch dieser Schlammassel. Der erste Zug füllte seinen Kopf mit erlösenden Nebel. Nachdenken wurde so um vieles einfacher. Fakt war, seine Schwester hatte ein Verhältnis mit jemandem aus der Mandiaz-Familie und dieser Jemand war rein zufällig der Sohn des großen Paten. Das würde böse enden, gar kein Zweifel.
„Nur ist die Frage, für wen“, sagte er ins Zimmer.
Er saß auf dem Schreibtisch, an dem noch vor kurzem der große Vito Baldini gesessen hatte. Es war nicht leicht gewesen, den Verlust seines Vaters zu verarbeiten und noch schwieriger gestaltete sich die Übernahme der Familie, die in fester Hand gehalten werden wollte. In Wien drohte die Prostitution zu rebellieren, in Graz und Klagenfurt das Glücksspiel. Auch Betrügerbanden und Tagelöhner im Osten wollten nach dem Tod seines Vaters ihren Teil. Er durfte sich einfach keine Blöße mehr leisten. Er musste mit fester Hand regieren. Regieren, wie sein Vater.
„Was soll ich bloß tun?“, fragte er, doch das Wandgemälde seines Vaters antwortete nicht. Er griff an seinen Gürtel, um sich zu vergewissern, dass seine 45er Magnum noch darin steckte. Er hasste Blutvergießen. Er war ein Geschäftsmann, kein verdammter Krimineller. Doch Titulierungen halfen nun nichts. Er musste etwas tun. Er musste beweisen, dass er fähig war, die Familie zu führen. Er musste es einfach.
Bevor er das Zimmer mit großen Schritten verließ, drückte er mit zitternden Fingern die Zigarette aus.
Maria stöhnte unter der Berührung ihres Geliebten. Lange Zeit hatte sie auf ihn gewartet, doch nun sollte sich alles Stück für Stück ineinander fügen. Zu lange schon hatte sie dieses Verhältnis geheim gehalten. Zu lange hatte sie geplant, zu lange taktiert. Heute würde der Höhepunkt endlich erreicht werden.
Sie stieß Michael von sich und setzte sich rittlings auf ihn. Ihre Oberschenkel hielten ihn fest umschlossen und sie genoss seine Blicke auf ihren nackten Brüsten. Ihre Fingerspitzen strichen über ihren Hals und ihr Schlüsselbein, hinunter zu ihrem Brustansatz.
„Heute ist der große Tag, mein Geliebter, der Beginn von allem“, sagte sie. Ihre Brustwarzen wurden hart. Sie beugte sich zu ihm herab, um seine Lippen zu küssen, dann seinen Hals. „Manchmal mag vielleicht auch etwas Schlimmes geschehen. Doch denk nur immer daran: Das haben wir uns ausgesucht.“ Ihre Lippen wanderten Stück für Stück seinen Körper hinab.
„Selbst ein Kugelhagel könnte mich nun nicht mehr aufhalten“, sagte Michael kurz bevor ihm jeder weitere Gedanke unmöglich wurde.
„Der Wagen ist bereit, Senior Mandiaz.“
„Gut, gut, Pedro. Dann fahren wir also los.“
Jorge Mandiaz stand auf dem großen, hofähnlichen Parkplatz seines Anwesens umringt von einigen seiner besten Männer und Handlanger. Handlanger mag vielleicht das falsche Wort sein, Agenten wäre vielleicht die treffendere Bezeichnung gewesen, aber Wortschatz bleibt Wortschatz.
„Bitte entschuldigen Sie, wenn ich es wage, einfach meine Gedanken laut auszusprechen. Ich weiß es steht mir nicht zu, aber...“ Es war verdammt schwer den alten Paten auf ein mögliches Risiko anzusprechen, aber bisher hatte es Pedro immer angemessen adäquat geschafft. „Ich finde, wir sollten noch einmal über die Verfahrensweise nachdenken. Vielleicht wäre es besser, wenn wir noch einmal in uns gehen und mehr Rat einholen...“
„Schweig!“, fuhr ihm der Pate über den Mund. In seinen Augen spiegelte sich eine Mischung aus Hass und tiefste Verletztheit wider. Ein Ausdruck, den Pedro noch nie zuvor gesehen hatte. „Ich habe in meiner Pistole eine Kugel für diese Itaker-Fotze. Meinen Sohn werde ich kastrieren, wenn es sein muss. Ich mag alt sein, aber niemand - wirklich niemand - hält mich zum Narren!“
Mit diesen Worten stieg der Pate der größten Familie Mitteleuropas in das Auto. Pedro nickte stumm und entfernte sich von dem Wagen. Der Pate war immer gut zu ihm gewesen und hatte ihn aufgenommen wie ein Vater. Und jetzt, da es schließlich so weit war, tat ihm seine Entscheidung beinahe leid.
Ein Schatten huschte hinter der großen Hecke an ihm vorbei. Er war schwach und nicht wirklich geboren für den Job als Pate, aber immer nur kleiner Ratgeber zu sein, war auch nicht das Wahre. Es musste doch eine Erfüllung für sein Leben geben. Etwas Großes.
Pedro ging langsam den Kiesweg entlang durch das am höchsten gesicherte Anwesen, das er kannte. Wie eine Festung stand die Hauptvilla umringt von diversen Nebengebäuden inmitten der Stadt. Überwachungskameras, Sperrcodes und bewaffnete Wachen gehörten ebenso zu der Gartenanlage wie Lilien, Tulpen und Nelken. „Alle drei verwelken“, ging Pedro ein alter Kinderreim durch den Kopf.
Ein Mann kauerte hinter einem Strauch und sah ihn an. Manchmal im Leben muss man eben Entscheidungen treffen, die nicht einfach waren. Er war nun am Eingang der Villa angekommen und blieb stehen. Stück für Stück führten ihn die Ereignisse zu dem großen Ziel.
Doch als der erste Schuss auf Jorge Mandiaz Wagen fiel, seufzte Pedro. Er drehte sich mit hängendem Kopf um und beobachtete das Spektakel.
Als Marias Lippen wieder die von Michael berührten, erschien ihr all das richtiger als eh und je. Es war richtig, dass sie in einem schmutzigen Hotel einer Autobahnraststätte auf dem schmutzigen Bett lagen. Es war richtig, dass er nun langsam in sie eindrang und es war richtig, dass sie ihn warm empfing. Sie passten zusammen und das nicht nur körperlich. Jeder kleinste Gedanke ihrer Existenz empfing den des anderen mit Jubel und Wohlgefallen. Stück für Stück vereinten sie sowohl ihre Körper als auch die zwei größten Mafia-Imperien Mitteleuropas.
Klar, es war nicht leicht, mit der großen Verantwortung fertig zu werden, die ihm sein Vater hinterlassen hatte. Diese Aufgabe wurde ihm darüber hinaus durch sein kindliches Äußeres nicht gerade leichter gemacht. Aber vielleicht war dieser Abend ja ein schicksalhafter Zufall. Immerhin konnte er, Vincenzo Baldini, allen beweisen, dass er durchaus in der Lage war, in ein schäbiges Hotel zu fahren und seine Feinde kaltblütig zu erschießen. Er griff noch mal an den Gürtel. Seine Magnum war noch da.
Er saß hinter dem Steuer seines Pontiacs. Die Streifen der Bodenmarkierungen rasten auf ihn zu wie große, weiße Insekten. Er fuhr schneller als erlaubt, viel schneller, aber hier in der Gegend würde ihm sowieso kein Polizist in die Quere kommen.
Er sah in den Rückspiegel. Es war finster. Links und rechts breiteten sich Felder aus, die durch gelegentliche Waldstriche von einander getrennt wurden. Finsternis umschloss die Welt. Weit hinter ihm konnte er zwei Scheinwerfer ausmachen, die auf einen weiteren Verkehrsteilnehmer schließen lassen könnten. Keine Polizei in Sicht.
Natürlich würde er seiner Schwester kein Haar krümmen. Aber sie sollte mit ansehen, wie ihr unbedachter – und schlussendlich auch unbedeutender – Liebhaber die größten Schmerzen litt, die man sich nur vorstellen konnte. In dem Hotel waren freilich auch andere Gäste und Hotelpersonal, denen das Geschehen nicht verborgen bleiben würde. Und genau das war sein Glück. Die Schilderungen über die Hinrichtung würden sich wie ein Lauffeuer verbreiten, Details würden hinzuerfunden werden und im Handumdrehen war er ein gefürchteter Pate, der mit stahlharter Hand regierte. Mundpropaganda war stets sehr wirksam und...
Scheinwerfer blendeten ihn. Der Wagen der noch vor Kurzem weit hinter ihm gefahren war, hatte mit hoher Geschwindigkeit aufgeholt.
„Verdammte Scheiße!“, stieß Vinzenco aus, als seine zitternden Finger die glühende Zigarette fallen ließen.
Er hupte, um zu signalisieren, dass er geblendet wurde. Der Wagen hinter ihm hupte ebenfalls. War es etwa doch ein Streifenwagen? Wenn dem so war, dann würde der zuständige Polizeibeamte bald ordentliche etwas auf die...
Der Wagen rammte seinen und er musste das Lenkrad herumreißen, um nicht von der Straße abzukommen.
Von Polizei war weit und breit keine Spur.
Michael schob seinen Körper über Maria. Er war recht stolz auf seine gute Figur. Er war muskulös, obwohl nicht zu muskelbepackt, wie etwa die Zuhälter aus Budapest oder Prag. Sein schlanker Bauch wirkte wohlgeformt, nicht kränklich dünn, wie die der Dealer. Sein Penis war hart und kräftig, trotzdem nicht zu fleischig, wie die der schwarzen Mädchenhändler. Klar, all das waren Stereotypen, aber diese verfluchte Welt bestand eben aus Stereotypen und Vorurteilen.
Diese Gedanken machten es Michael leichter, seine Ejakulation unter Kontrolle zu halten (schon das Wort „Ejakulation“ machte es erheblich leichter). Nicht, dass er damit Probleme hätte. Wenn er kam, dann kam er. Aber dieses Mal sollte es etwas Besonderes sein, etwas Einzigartiges. Etwas ganz Spezielles.
Marias Körper unter ihm war mindestens so wunderschön wie seiner und als er nun auf sie herab sah und sie ihn lustvoll entgegenblickte, wusste er, dass die Welt in Ordnung war.
Jetzt pass mal auf, dachte Michael, das wird der beste Orgasmus deines Lebens.
Pedro Herrero betrachtete das Spektakel, das sich auf dem Parkplatz rund um Jorge Mandiaz’ Wagen abspielte. Er hätte nicht gedacht, dass es so leicht sein würde, große Teile der Familie dazu zu bringen, sich gegen den alten Paten zu stellen. Klar, Michael hatte gesagt, dass es klappen würde. Alle hörten auf den guten Pedro, den besonnenen, langjährigen Freund des Paten. Und das vor allem, wenn es um die Alterserscheinungen von Jorge Mandiaz ging, die die ganze Familie beunruhigten.
Und mittlerweile war die Lage gespannt. Vor kurzem war das Oberhaupt einer anderen großen Familie, der alte Baldini gestorben und sein Sohn Vincenzo war ein verfluchter Versager. Das Gleichgewicht schwankte wie nie zuvor. Wenn nun auch Jorge Mandiaz Schwäche zeigte, würden die anderen, kleineren Familien über sie herfallen und ein Krieg wäre nicht mehr zu verhindern. Alle strebten nach Macht, gierten nach Ansehen und Einfluss und das aus gutem Grund. So war das Geschäft. Und es war Pedros Geschäft, genau das zu verhindern. Das Gleichgewicht musste im Namen aller gewahrt bleiben. Jorge Mandiaz hätte das gleiche getan, wenn er noch der alte gewesen wäre.
Vier Gruppen zu jeweils zehn Mann strömten aus allen Himmelsrichtungen auf den Parkplatz zu. Jorge Mandiaz Leibwächter waren eiskalt erwischt worden und hatten viel zu spät ihre Pistolen gezogen. Sie konnten nichts gegen die mit AK47 bewaffneten Eindringlinge ausrichten. Mit jedem Schuss klatschte Blut auf den Wagen des Paten.
Kurze Zeit später lagen die Leichen der Leibwächter mit entsetzten Gesichtern rund um das Auto. Der Fahrer stieg aus. Er schien etwas sagen zu wollen, doch Kugeln durchsiebten seinen Körper, ehe er noch recht wusste, was geschah. Einige der Handlanger stürmten aus der Villa, um ihr Revier zu verteidigen, doch die Angreifer waren ihnen weit überlegen. Der ganze Verteidigungsplan des Grundstückes stützte sich darauf, dass ein Alarm frühzeitig losging, das Familienoberhaupt die Männer führen würde und Angreifer gezielt ausgeschaltet wurden. Doch niemand besetzte die Scharfschützenpositionen auf dem Dach, niemand verbarrikadierte sicht im Keller und schoss aus den Fenstern. Alle stürmten auf den Parkplatz zu, wie Insekten auf das Licht.
„Was ist denn hier los?“, schrie Enrique Comolenos. Er war hinter Pedro aus der Villa gestürzt. „Mach doch was, Pedro! Diese Hurensöhne killen die ganze Familie!“
Dann war der Erste Offizier des Paten vorbeigezogen und versuchte seine Leute zusammen zu rufen und das Chaos zu ordnen. Die Männer würden auf ihn hören, vor allem in einer Situation absoluten Chaos. Die Stimme des Ersten Offiziers war wie Magie, die die Männer führte. So könnte eine Abwehr vielleicht doch noch gelingen. Pedro zog seinen Revolver und schoss Enrique Comolenos in den Hinterkopf. Er sah das Blut spritzen und wie Enrique vornüber auf dem Asphalt landete. Er ging langsam auf den Körper des Ersten Offiziers zu. Keiner von den Männern beachtete ihn oder bemerkten die Leiche des Mannes, auf dessen Stimme sie eigentlich hören sollten. Lange betrachtete Pedro den toten Körper seines einstigen Freundes.
„Senior Herrero!“ Jemand rief ihm vom Parkplatz aus zu. Erst jetzt bemerkte Pedro, dass kein Schuss mehr zu hören war. Leichenübersät offenbarte sich das Mandiaz Anwesen in der warmen Sommernacht. Sommerluft hatte noch nie so gut und frisch gerochen. Es war fast vorbei.
Auf dem Parkplatz umzingelte eine Schar von Männer mit Sturmmasken und AKs den Wagen des Paten und zielten auf die Rückbank. Für Pedro erschien die ganze Szenerie wie ein Ausschnitt aus einem Traum, als er auf die Mitte des Hofes zuschritt. Ein Mann mit Sturmmaske riss die Hintertür des Wagen auf. Ein Schuss durchbrach die frisch eingekehrte, nächtliche Stille und der Mann fiel zu Boden. Gleich einem Hai im Netz wehrte sich der alte Mandiaz Pate bis zur letzten Sekunde, egal, wie aussichtslos es war. Pedro hatte großen Respekt davor.
Ein weiterer Mann versuchte sein Glück und war erfolgreicher. Unmittelbar nachdem er die Hintertür aufgerissen hatte, trat er in den Wagen. Ein Schuss löste sich, doch traf dieser vermutlich nur einen der Ledersitze. Jorge Mandiaz wurde aus dem Wagen gezerrt und auf den Boden geworfen. Der Alte blutete aus einer Platzwunde auf der Stirn. Er wehrte sich immer noch, doch hielten ihn die Männer mit den Sturmmasken unbarmherzig fest.
Pedro Herrero kam Stück für Stück näher. Der Plan war aalglatt gelaufen, besser wäre es kaum gegangen. Nur noch wenige Meter, dann war die Ära Herrero Mandiaz’ endgültig Geschichte.
Marias Atem beschleunigte sich. Sie seufzte laut und krallte ihre Fingernägel in Michaels Schulter. Ihre Corsage hatte sie schon lange ausgezogen. Ihre weiß-bestrumpften Beine klammerten sich um Michaels Hüften. Bald war er so weit. Bald waren sie am Höhepunkt angekommen. Michael presste sich nun von oben an sie, während seine Hüften erbarmungslos kreisten.
Sie seufzte laut auf. Michael stöhnte.
Sie spürte die Wärme des Körpers ihres Geliebten. Sie fühlte, wie sich ihr Schweiß mit seinem vereinte. Sie veränderte die Position ihrer Hüften ein wenig.
Stück für Stück näherten sie sich dem Punkt, ab dem es kein Zurück mehr gab.
Wieder donnerte der Wagen hinter ihm gegen seinen. Vincenzo trat das Gaspedal bis zum Boden durch. Für wenige Augenblicke konnte er den Abstand zwischen sich und dem Angreifer vergrößern, doch kurze Zeit später holte dieser gnadenlos auf.
Vincenzo sah in den Rückspiegel und versuchte, den Fahrer zu erkennen, um zumindest irgendeinen Hinweis zum Hintergrund dieses Attentats zu haben. Doch die Scheiben waren getönt. Er sah nichts.
„Verfluchte Scheiße, ihr verdammten Idioten!“ schrie er und zog seine Magnum, um durch das geöffnete Fenster auf das angreifende Auto zu schießen. Doch dieses ließ sich nicht irritieren. Im Gegenteil, es antwortete damit, dass es beschleunigte und bald darauf beinahe auf gleicher Höhe links neben ihm auf der Gegenfahrspur fuhr.
Vincenzo stieg wieder aufs Gaspedal. Er fuhr nun mit beinahe 210 km/h. Bäume rasten links und rechts an ihm vorbei. Wieder schoss er. Diesmal war der Wagen knapp neben ihn und er konnte gut auf das Fenster zielen. Doch nichts geschah, der Wagen schien komplett gepanzert zu sein.
Ihm fiel nur eine einzige Lösung ein. Er überprüfte den Gurt und verkrampfte seine Arme am Lenkrad. Dann trat er mit seinem gesamten Gewicht in die Bremsen.
Doch nichts geschah.
Wieder stieg er auf das Bremspedal, doch es ließ sich durchtreten, als... „Verdammte Scheiße, ihr Hurensöhne! Ihr habt meine Bremsen manipuliert!“
Vincenzo feuerte die letzten Schüsse aus seiner Magnum ab. Dann rammte ihn der Wagen so hart von links, dass er von der Straße abkam. Die Fahrbahn hinab ging es in ein ausgetrocknetes Feld. Unvermögen sein Fahrzeug zu kontrollieren, riss Vincenzo unsinnig an seinem Lenkrad, während er durch den holprigen Untergrund durchgeschüttelt wurde. Die Fahrt wurde schließlich von einem angrenzenden Baum gestoppt.
Stück für Stück spürte Maria den Höhepunkt kommen. Pedro bewegte sich auf den sich noch immer wehrenden Jorge Mandiaz zu, seine Waffe geladen in der ausgestreckten rechten Hand.
Michael konnte es nicht viel länger aushalten. Seine Hüften klatschten gegen Marias, als Vincenzo Baldini völlig benommen aus seinem Wagen kletterte. Er wusste nicht genau, wo er war, nur dass etwas schreckliches passiert war. Die völlige Dunkelheit um ihn herum wurde durch Autoscheinwerfer unterbrochen. Das Auto fuhr auf ihn zu.
Maria stemmte ihre Hüften gegen Michael, ließ ihn so tief wie möglich eindringen. Sie krallte ihre Fingernägel in seinen Rücken und stöhnte laut auf. Was immer jetzt auch auf dieser Welt geschah, war ihr egal. Dieser Moment zählte. Nur dieser.
„Pedro, du verdammtes Schwein!“, krächzte der alte Pate. Pedro hatte sich diesen Moment schon so oft vorgestellt, doch das vermeintlich schlechte Gewissen blieb aus. Ganz im Gegenteil war der Moment sogar von einem einzigartigem Gefühl beherrscht. Es schien, als würde Macht durch seine Venen in jeden Winkel seines Körper gepumpt werden.
Er blieb direkt über dem sterbenden Paten stehen. Blut floss in kleinen, schmalen Rinnsälen von der Stirn auf seine Augenbrauen, sammelte sich dort und lief dann über seine knochigen Backen hinab. Sein Haar klebte an seinem Schädel. Ein Mitleid erregender Anblick, trotzdem erkannte Pedro in den verschleierten Augen, das letzte wache Aufflackern des Verstandes des Senilen.
„Pedro, du verfickter, hinterhältiger Schweinehund“, krächzte er und spuckte Blut auf den Asphalt. „Vielleicht habe ich es verdient, heute zu sterben. Ich war seit Monaten schon nicht mehr der Alte. Aber Michael und du habt euch soeben euer eigenes Grab geschaufelt. Ich gebe euch zehn Tage, spätestens dann werdet ihr mausetot im Straßengraben liegen. Ihr seid doch nur verfickte Schwanzlutscher. Niemand wird euch beistehen. Ihr habt nicht die Eier um mein Reich zu führen.“
Aus ehrlichem und sentimentalem Respekt ließ Pedro den alten Mann ausreden, als Michael Marias Haare packte und seinen Körper empor streckte. Er wollte, dass Maria seine Brust sah, seine Bauchmuskeln und auch er wollte sie sehen. Ihre Brüste schwangen im Takt seiner Stöße, ihr Bauch wallte durch ihre Hüftbewegungen. Ihr treiben war bestimmt noch im Nebenzimmer zu hören. Ach was, dachte Michael, im ganzen Stockwerk.
Und auch Maria stöhnte und keuchte, als die Scheinwerfer auf Vincenzo zuschossen. Auf allen Vieren kroch er über den spröden Erdboden. Unendliche Schmerzen erfüllten sein Denken. Schmerzen aus der Lunge, den Beinen - ein Bein stand in einem grotesken Winkel von dem Rest seines Körper ab - Schmerzen aus seinem Kopf und nicht zuletzt der unendliche Schmerz zu wissen, bald sterben zu müssen. Er wusste nicht recht, wiesehr Maria die Finger im Spiel hatte, aber er roch den Verrat in dem Blut, das aus seinem Körper schoss. Ja, er hatte versagt. Er war nie bestimmt gewesen, das große Baldini-Reich zu führen. Es war ein für alle Mal zu Ende. Mit letzter Kraft holte er tief Luft und schrie.
Auch Maria schrie nun laut auf. Ihre Lust war vollkommen und einzigartig. Michael war ein fantastischer Liebhaber, mehr aber erregten sie die Dinge, die in diesem Augenblick passieren mochten. Während sie fickte, würde Pedro eine Waffe auf den alten Mandiaz Scheißkerl richten und ein Wagen würde Vincenzo um sein Leben und die Verantwortung, die er doch nicht ertragen konnte, erleichtern. Sie schrie Michaels Name und dachte an die Macht, die sie in dem gleichen Moment erlangen würde.
„Es ist nichts Persönliches, Senor Mandiaz, alles ist Geschäft.“
„Oh Michael, komm jetzt, bitte komm!“
„Zehn verfickte Tage, höchstens. Dann seid ihr alle tot und das Mandiaz Reich ist Geschichte.“
„Ja, jetzt!“
Stück für Stück für Stück wurde der Rubikon überschritten. Maria beugte ihren Rücken als sie ihren Höhepunkt hatte und empfing Michael mit der größten Lust, die sie jemals verspürt hatte. Wie ein Niesen explodierte eine unbeschreibbare Empfindung ihren Hüften, breitete sich über den Bauch aus und schoss über die Wirbelsäule in ihren Kopf. Sie wusste nicht, ob sie still war oder laut schrie, es scherte sie auch nicht. Einzig allein der Moment zählte. Und der Moment war einzigartig und unbeschreibbar.
Der Moment, in dem die Scheinwerfer seinen Kopf gerade noch nicht berührten, war für Vinzenco auch einzigartig und unbeschreibbar. Wie Minuten kam ihm dieser Moment vor. Es war, als ob ihm bereits das Wissen zu Sterben alles Leben aus dem Körper saugte. Stück für Stück fühlte er sich lebloser und leichter. Es war, als ob er seinen Körper verließe und das Geschehen nur noch von sekundärer Bedeutung war. Leicht und elegant fühlte er sich, als würde er schweben. Und als ihm das Auto traf, seinen Schädel zertrümmerte und sein Gehirn im spröden Feldboden langsam versickerte, spürte er keinen Schmerz. Er empfand gar nichts.
Als Michael kam und er sich in Marias Körper ergoss, empfand er eine Befriedigung, die er nie zuvor verspürt hatte. Seine Lust mischte sich mit dem nüchternen Gefühl, genau das Richtige getan zu haben. Maria Baldini zu ficken, sie zum Schreien zu bringen und schließlich in ihr zu kommen, war genau das Richtige.
Schlussendlich ließ er sich herab, legte sich auf Maria und küsste sie. Sein Penis war noch immer in seiner Geliebten. Ihre Lippen waren auf seinen. Es war alles richtig so. Ihm wurde ganz schwindelig und sein Kopf sank auf den weichen Polster.
Jorge Mandiaz Kopf sank auf den harten Asphalt, nachdem ihm Pedro drei Mal in die Brust geschossen hatte. Der alte Mann war auf der Stelle zusammengebrochen. Er war Blut spuckend gestorben. Obwohl Kopfschüsse sichere Treffer gewesen wären, hatte Pedro darauf verzichtet. Seine Familie sollte ihren Vater und Gatten, und kein unerkenntliches Etwas, in der Kirche verabschieden können.
Als sich Pedro sicher war, dass der Alte tot war, kehrte er um und ging Stück für Stück auf die Villa zu. Bald sollte er wieder telefonieren.
Nachdem Michaels Blut sich abgekühlt und der Rausch seiner Hormone langsam aber unweigerlich nachgelassen hatte, stand er vom Doppelbett auf. Maria schlief bereits und so schlich er auf Zehenspitzen in das Badezimmer. Er holte sein Handy hervor und wählte.
„Hallo?“, sagte eine Stimme am anderen Ende.
„Hallo Pedro. Hier ist Michael.“
„Hallo.“
Pedro war nie ein großer Redner gewesen, aber was er sagte hatte Hand und Fuß.
„Du lebst also, das ist ein gutes Zeichen.“
„Es lief alles so, wie du es gesagt hast. Es war ein Kinderspiel.“
„Ausgezeichnet, Pedro. Ausgezeichnet. Ich habe nun noch etwas zu erledigen. Dann aber treffen wir uns unverzüglich.“
Michael legte auf. Das grelle Neonlicht flackerte und das Licht, das die weißen Fliesen widerspiegelten, schmerzte in den Augen. Michael dachte an einen Film den er vor langer Zeit gesehen hatte. In einem billigen Motel machte ein Serienmörder jagt auf die Gäste. Die Stimmung, die dieses Badezimmer erzeugte, war der des Films nicht unähnlich.
Aus seinem Aktenkoffer holte er eine Pistole. Er lud durch und öffnete die Badezimmertüre.
Das Hotelzimmer lag vor ihm wie der weite Ozean und hinter dem Horizont begann das Reich seiner Träume. Ein Reich, das einzig und allein ihm gehlörte. Das Licht, das hinter ihm aus dem Badezimmer strömte, durchschnitt die friedliche Finsternis des Zimmers wie eine Kreissäge. Das Nachtkästchen, der Lampenschirm, das Bett, alles war teils von Dunkelheit umhüllt, teils durch grelles Neonlicht entblößt. Auf dem Bett lag vollkommen in Decken gehüllt seine Geliebte, wie sie es immer tat, nachdem sie sich geliebt hatten. Dass er sie nicht sehen musste, würde ihm das Ganze etwas leichter machen.
Er hob die Pistole und zielte auf das obere Drittel des Deckenhaufens. Dort musste ungefähr ihr Herz liegen. Vielleicht hatte es Maria nicht verdient zu sterben. Vielleicht war es unfair, sie hinterhältig zu erschießen. Vielleicht war es sogar unehrenhaft und gegen den Kodex. Maria hatte stets zu ihm gehalten, hatte ihn wirklich geliebt. Unzählige Momente hatten sie gehabt, in denen sie sich wirklich nahe waren und in denen auch Michael so etwas wie Liebe zu der Italienerin verspürt hatte.
Doch nun war es zu spät. Das ist es, was sie gewählt hatten, diese Worte hatte sie erst heute gesagt, nichtsahnend, dass sie ihm eine halbe Stunde später als stinkende Ausrede dienen würde. Er drückte drei mal ab.
Danach ging alles schnell.
Seinen Aktenkoffer in der Hand eilte er zu der Türe des Hotelzimmers und stürzte in den hellen Gang. Es war, als wäre er in eine fremde Welt gefallen. Die Idylle und Romantik des Zimmers lag weit hinter ihm und vor ihm lag eine Welt, die vor Realität nur so strotzte. Er ging schnellen Schrittes durch das stille Hotel.
Erst in seinem Wagen atmete er tief durch. Es war vollbracht. Sein Vater war tot und die komplette Mandiaz Familie ebenso. Es hätte nicht besser laufen können.
Bevor er losfuhr, rief er noch einmal Pedro an. Das Läuten klang für ihn zu leise und ordinäre, fast so, als erwartete er, dass selbst das Telefonklingen vor Ehrfurcht vor dem neuen Mafiaboss erzitterte.
Es läutete etwas zehn mal, dann legte er auf. Wo war Pedro nur? Ob es einen Zwischenfall gab?
Werde jetzt ja nicht paranoid, Michael, schnauzte er sich selbst an. Nur die Ruhe bewahren.
Als er den Zündschlüssen betätigten wollte, läutete das Handy. Es war Pedro.
„Sorry, Michael. Ich war zu spät dran.“
„Ich habe mir Sorgen gemacht, Pedro. Mach das ja nicht wieder. Ich bin nicht einer deiner Huren, die du warten lassen kannst.“
„Ja, schon gut Michael. Ich hab’s kapiert.“
„Sonst alles gut?“
„Ja, alles läuft nach Plan. Fahr nun los!“
Michael legte auf ohne sich zu verabschieden. Es war wirklich Zeit loszufahren.
Doch als Michael den Zündschlüssel drehte, passierte nichts.
Verdammte Scheiße, dachte er. Wieso musste sein Wagen gerade jetzt streiken? Alles war nach Plan gelaufen und nun sowas. Glücklicherweise waren noch keine Polizeisirenen zu hören.
Er drehte den Schlüssel erneut. Der Motor keuchte diesmal, weigerte sich allerdings anzuspringen. Michael musste nun Ruhe bewahren. Er legte seine Hände auf das Lenkrad, setzte sich waagrecht hin und lauschte kurz. Es war alles ruhig. Die ersten Vögel zwitscherten bereits dem neuen Morgen ein fröhliches Hallo.
„Ja, alles läuft nach Plan“, hatte Pedro gesagt und so war es auch. Alles verlief verdammt noch mal nach dem verschissenen Plan. Oder etwa nicht?
Stück für Stück drehte Michael den Zündschlüssel ein drittes mal. Hatte er etwas übersehen?
Der Motor begann zu keuchen. „Manchmal mag vielleicht auch etwas Schlimmes geschehen. Doch denk nur immer daran: Das haben wir uns ausgesucht.“ Das waren Marias Worte gewesen, denen er im Moment der Aussprache nicht viel Bedeutung beigemessen hatte. Schlimme Dinge passieren, verdammte Scheiße, ja. Nun lag sie tot in einem Motelzimmer.
Doch Stück für Stück stahlen sich Zweifel in seinen Verstand. Was hatte er übersehen?
„Sorry, Michael. Ich war zu spät dran.“ Pedros Worte hallten geisterhaft in seinem Verstand. Warum sollte Pedro zu spät ans Telefon gehen? Was hat er gemacht? Telefoniert? Wenn ja, mit wem?
Der Motor hustete weiter, während ein weitere Bild Gestalt annehmen wollte. Er hatte Maria erschossen. Fünf Kugeln in die Herzmitte, eine in den Kopf. Aber das stimmte nicht. Er hat nicht wirklich gesehen wohin er geschossen hatte, das Laken verdeckte Marias Körper und...
„Das haben wir uns ausgesucht“, sagte Maria. Der Motor hustete. „Fahr nun los!“, antwortete Pedro
Stück für Stück wurde ihm nun alles klar. Er blickte hoch zu dem Hotelzimmer. Licht brannte nun und eine Frauensilhouette hob sich deutlich von den Vorhängen ab. Maria beobachtete ihn. Dann explodierte die Autobombe
„Es ist geschafft, Pedro.“
„Ausgezeichnet.“
„Du bist ein Schatz.“
„Vielen Dank.“ Maria konnte ihm beinahe durch das Telefon grinsen hören.
„Es ist besser, wenn wir nun einige Tage keinen Kontakt haben. Ich muss um meinen Bruder trauern, die Familie zusammenhalten, mich von meinem Schock erholen, dass mein Geliebter ein geistesgestörter Mafiaboss war. All das, was die Medien verlangen.“
„Ich verstehe.“
„Das nächste Mal sprechen wir ganz offiziell miteinander. Im Beisein der anderen Familien. Wir müssen nur alles nach der Reihe machen. Stück für Stück.“
„Stück für Stück“, wiederholte Pedro.
Dann legten sie auf.