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Staring at the cigarettes
Langsam erhob sich der Rauch der im Aschenbecher liegenden Zigarette in die Luft, während der junge Mann alleine in seinem Bett lag. Der Besitzer der Zigarette war gegangen. Hatte genommen, benutzt, genossen und war wortlos verschwunden.
Er hatte sich nicht einmal mehr die Zeit genommen die Zigarette aufzurauchen.
Jetzt lag sie trostlos im Aschenbecher und glühte langsam vor sich hin während der junge Mann sie traurig anschaute.
Was sollte er mit der Zigarette? Er war Nichtraucher! Er wollte den Mann!
Doch es war wie in jeder Nacht! Das einzige was blieb waren die gebrauchten Kondome im Mülleimer, die Gleitcreme an der Bettwäsche und der unangenehme Geruch von Poppers in der Luft.
Lohnte sich all dieses für einige wenige Sekunden der Ekstase? Für einen kurzen Moment des Triumphes, der Überlegenheit, der so schnell verflog, wie einen die Depression eingeholt hatte? War ein Orgasmus soviel Schmerzen wert?
Die Zigarette qualmte weiter vor sich hin. Der junge Mann hasste den Qualm, doch war er schon kaum mehr aus der Wohnung herauszubekommen.
Und doch war es wieder einmal viel zu einfach gewesen.
Ein Lächeln, ein Drink, und schon hatte er dem süßen Kerl zu Füßen gelegen. Seine Augen, seine Art...er war umwerfend.
Und der junge Mann hatte wirklich gedacht, dass mehr daraus werden könnte, dass er vielleicht DER EINE ist, den er sein Leben lang gesucht hatte.
Doch als er den vollen Aschenbecher sah, musste er sich eingestehen, dass er das schon zu oft gedacht hatte.
Langsam richtete der junge Mann sich auf. Der Kerl hatte es ihm ziemlich gut besorgt, er konnte sich nicht beklagen. Doch im Nachhinein...
Er würde es nicht wieder machen!
Sein Blick fiel auf den vollen Aschenbecher. Und auf die glühende Zigarettenspitze.
Es wurde wohl Zeit ihn wieder auszuleeren.
Er hatte dazu gelernt! Kein Mann würde ihn je wieder ausnutzen. Dafür hatte er einfach zuviel Liebe zu verschenken.
Am Abend war die Zigarette aus, der Aschenbecher geleert, und ein neuer Mann lag in seinem Bett.
Aber der junge Mann hatte ja schließlich auch einen viel zu hübschen Arsch...
© Timo Lambrecht