Was ist neu

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Bei ihr hält jeder Blick inne, unterbricht seinen Streifzug durch dies edle Lokal. Schaut sie an, verweilt, begehrt und verschenkt einen längeren Augenblick. Wie sie dort sitzt, Leben ausstrahlt, Eleganz und Schönheit verbreitet. Mit dem langen, glatten blonden Haar, den nur dezent geschminkten, feinen Konturen ihres Gesichts und der ausgewählten Kleidung. Das dunkelblaue Kostüm trifft genau die Linie zwischen sportlich und schick. Hellblau die Bluse - wer genau schaut, sie spiegelt die Farbe ihrer Augen. Ein Lächeln umspielt den Hauch von Rot auf ihren Lippen, sie strahlt den Mann ihr gegenüber an. Nicht wie die Blender, die nur die Mundwinkel ziehen, die Augen aber weiter die Wahrheit sagen lassen. Sie kann es besser, auch wenn sie den Mann - den wir erst später betrachten - gar nicht mag.

Der Kerzenschein spiegelt sich in den geschliffenen Gläsern, das geputzte Silber des Bestecks entfaltet einen feinen Kontrast zu den schneeweißen Servietten, die heute ihren ersten Dienst anzutreten scheinen. Nur leise Gespräche an großzügig getrennten Tischen, dazu die unaufdringliche aber allzeit bereite Schar schwarz-weiß gekleideter Kellner. Die Menus auf großen Tellern, fast künstlerisch dekoriert, dem Auge dargeboten. Hier zahlt niemand mit Bargeld.

Dem Ober, der gerade die Bühne ihres Gesprächs betritt, widmet sie für einen Moment all die Aufmerksamkeit ihres Wesens. Spricht mit ihm ein freundliches Wort, bittet höflich um mehr von dem trockenen Weißen: „Das wäre wirklich sehr freundlich, der Wein ist ganz hervorragend.“ Schnell eilt der junge Mann in die Küche, um ihr zu bringen, was immer sie wünscht. Dann wieder präsentiert sie sich dem Herrn an ihrem Tisch:
„Ihr Geschäftsmodell ist wirklich genial – wir werden dafür mit Begeisterung eine zielgruppengenaue Kampagne entwickeln“, schmeichelt sie und schaut ihm fest in die Augen.
„Wir wollen einfach von dem Standard der letzten drei Jahre weg.“
„Ja, genau das wollte ich auch sagen. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen, die Werbung war auch bisher sehr gut, aber ich denke ein Restart könnte der Marke gut tun. Alles weitere leistet Ihr hervorragendes Produkt. Ich werde unsere besten Leute daran setzen.“ Sie lächelt überzeugend.

Erst vor zwei Stunden noch beherrschte Trauer ihre Züge. Einige Tage waren vergangen, seit er sie verlassen hatte, doch immer wieder ergreift es sie. So wie vorhin. Dann weint sie, ist verzweifelt, telefoniert mit irgendwem. Isst Berge von Schokolade – zumindest schlägt es ihr nie aufs Gewicht, andere wären darüber glücklich. Dann steht sie auf, badet, entspannt sich und schminkt das Gesicht, lächelt schließlich den Spiegel an.

Sie scherzt mit dem Mann, der ihr Kunde werden soll. Ein Abendessen, kühler Wein und sie selbst werden ihn gewinnen. Wie die anderen auch. Es gibt keinen besseren Kontakter in der Company. Sie arbeitet gern, sicher 12 Stunden am Tag, den ein oder anderen Abend verbringt sie lächelnd in einem ausgesuchten Lokal, einen Termin an den Wochenenden hat sie, wie heut, höchstens zweimal im Monat – nur ein Urlaub mag ihr nicht so recht gelingen. Sie verdient gut, hat das Klischee ihrer Mutter endlich hinter sich gelassen. Das war ihr Ziel, seit sie denken kann. Hart hat sie dafür gearbeitet, Wissen gesammelt, sich selbst ganz beherrschen gelernt, dann Menschen beobachtet und sie bewegt für ihre Zwecke, wenn es notwendig war. Das verängstigte Pummel von einst verwandelte sich in eine erfolgreiche und starke Frau. Darauf ist sie stolz. Sie wollte nie nur schön sein, das auch, aber mehr. Sie ist anerkannt, auch bei den männlichen Kollegen. Das ist es, was Befriedigung verschafft – meistens zumindest.

Manchmal misst sie den Partner an ihrer Seite, einen auf den sie sich verlassen kann. Jemanden kennen wie sich selbst, anlehnen und halten. Jemanden erfahren, noch mehr als sich selbst. Ihm zeigen dürfen, wie es ist, wenn sie fällt. Vielleicht ihn heiraten, muss nicht, nur fühlen, auf immer zu zweit, dabei sich treu sein, sich streiten und lieben, wenn auch vielleicht keine Kinder, sie mag ihren Job. Er ist ihr Ich, gibt ihr das Hochgefühl des Lebens. Männer hat sie. Manchmal etwas mehr als das Frühstück am nächsten Morgen, und an einige glaubt sie für eine kurze Zeit. So wie an den letzten für eine Handvoll Wochen. Zeit, wenn sie nur etwas mehr Zeit hätte.

Er nimmt den Käse danach, und sie hofft, dass er es nicht sagt, nicht darauf anspielen mag. Seine Mimik, Gestik, seine Statur drücken Selbstbewusstsein aus, er hat alles, was sie an Männern sonst schätzt. Und das Geschäft ist gewonnen, da ist sie sicher. Eigentlich Zeit für Ausgelassenheit und Genießen aber heute möchte sie an ein Nachspiel trotzdem nicht denken. Dann macht er es doch: „Habe ich Ihnen eigentlich schon gesagt, wie wunderschön Sie heute Abend sind?“ Zumindest die Höflichkeit wahrt er, lässt ihr den einfachen Weg.
„Ich danke Ihnen, mein Mann sagte vorhin auch schon, so würde er mich gar nicht gern den Abend verbringen lassen“, lügt sie mit dem herzlichsten Lachen, welches ihr gegeben ist. Er lacht mit, leicht enttäuscht, auch pikiert, doch bemüht, es sie nicht spüren zu lassen. Da kommt der Kellner, und wir sehen den Mann schon nach der Rechnung fragen. Kurz lässt sie ihr Lächeln fallen, entspannt sich zum ersten Male an diesem Abend. Gleich ist ihr Auftritt vorbei.

Soll er sie noch einmal fragen? Nein, sie will nicht, es würde nur für beide unangenehm werden. Er ist ein Mensch, der aus seinem Leben etwas gemacht hat - sagen andere. Gestern noch hat seine Frau geschwärmt, wie glücklich sie mit ihm sei. Mit den Kindern, die jetzt beide in der Schule seien, so ein schönes Zuhause habe er ihnen gebaut. Sie ist glücklich.

Habe ich noch eine Gelegenheit, fragt er sich, als er die goldene Karte dem Kellner reicht. Schau ihr in die Augen, sag ihr, dass ein Sekt oder Kaffee beim Italiener nebenan kaum schaden kann. Sage nicht mehr, deute nichts an, wiege sie zuerst in Sicherheit. Er steht auf, zieht den Bauchansatz geübt ein, richtet die Schultern auf. Seine Lust ist unbändig – gar nicht so sehr auf sie. Wieder etwas erleben, ein Abenteuer. Früher war es anders. Schon im Studium eine erste kleine Firma. Es war erregender als Sex, wenn er wieder einen Auftrag bekam. Mit 24 schon eine Million Umsatz. Es reichte zwar gerade zum Leben, aber er war bekannt in der Branche. Abenteuer in ganz Europa mit seiner Firma. Diese dann verkauft, ein Jahr mit Freunden und dem Rucksack die Welt bereist, Länder und Menschen gesehen, mit Frauen geschlafen und sie alle geschmeckt, Freundschaften geschlossen, gebrochen. Jeder Tag war neu.

Zurück fand er sie. Alle hatten sie begehrt – aber er sie bekommen, einen Monat gekämpft, auf ganzer Linie gesiegt, geheiratet, Kinder, einen männlichen Nachkommen gezeugt, zweifacher Vater. Rasant dieses Leben. Sie war der Partner, der ihm beständig auch am nächsten Tag noch blieb. Auch mit ihrer Kraft eine noch bessere Firma gegründet und wieder ging es nur bergauf. An die Börse, mit 33 Millionär, vielfach geehrt und in der ganzen Welt bekannt. Erfolge auf jedem Gebiet. Er verdankte ihr viel. Jetzt wurde er 40. Keine Abenteuer mehr. Geschäfte in China, den USA oder Paris. Aber das alles langweilte nur noch, und irgendwie hat er das Gefühl, dass ihm 14-Stundentage wochen-, monate-, jahrelang nur die Zeit vertrieben haben. Wofür? Was soll der Erfolg, die Macht, das liebevolle Heim – alles jeden Tag aufs Neue dasselbe Verdammte, jeder Handgriff Routine, selbst der Sex zuhause, wenn er denn kommt, zweimal im Jahr. Nach zehn Minuten ist es vorbei.

Mit ihr würde es länger dauern, denkt er, als er ihr in den Mantel hilft, ihren Arm sachte streift. Doch zu spät – ihre Gedanken sind bereits woanders. Traurig hat sie gelächelt den ganzen Abend. Er wagte nicht zu fragen warum, vielleicht hätte er sie trösten können – Sex mit einer weinenden Frau war etwas sehr Erregendes. „Vielen Dank für den bezaubernden Abend“, sagt er höflich zu ihr, denkt ärgerlich, wie viel mehr er wollte. Wie es wohl wäre, sie zu verführen, zu entkleiden, zu berühren, es bis zum Höhepunkt mit ihr zu treiben. Eine Nacht, ein Abenteuer und sei es ein kurzes. Und denkt, um wie viel reicher dies wäre, als wieder nach Hause zu fahren in dem Rolls, die Tür seines Hauses zu öffnen und in der hohen Halle zu stehen. Durch die vielen Zimmer zu schreiten, das Schlafzimmer meidend, weil nur Routine auch dort ihn erwartet. Er fühlt sich häufig schlecht, weil sie ihn so langweilt, doch ändert das was? Lieber benutzt er in der Nacht den Pool im Garten, lehnt sich auf den Beckenrand und seine Augen suchen nach Neuem. Was kommt als nächstes? Kommt noch etwas? Es gibt nichts, was er sich nicht kaufen könnte, doch was spannt ihn an? Die Tür des Taxis schließt sich hinter ihr: „Nein, danke, ich laufe noch etwas durch die Nacht, schlafen Sie gut“, sagt er durch das geöffnete Fenster und denkt dabei an das kleine Abenteuer, das er sich dann doch kaufen kann.

Zehn Minuten zu Fuß, klingelt an dem unscheinbar wirkenden Haus. Lächelt bei den Gedanken an die kommenden Stunden. Ein Mann, nein, ein Kerl, noch größer und kräftiger als er, öffnet und lässt ihn hinein. Die Dame des Hauses begrüßt ihn mit einem Lächeln, ungeübter als das seiner Abendbegleitung. Sie braucht es auch nicht - wer bei ihr klopft, hat schon gekauft. „Sabrina und Maria?“ „Ja.“ Dann kommt die erste schon die Treppe herunter, ihr Blick erstarrt kurz, als sie ihn sieht. Hinter ihr wohl ihr letzter Kunde, kleinerer Mann mit groben Händen, monotonem Gesicht – doch sicher weniger fordernd für seine Bezahlung. Nur ein kurzer Blick für ihn – auch wir gedulden uns noch etwas, bis wir ihn kennen lernen - dann wieder bei ihr. Ganz anders sieht er sie schon, wie sie kniet, nackt und mit gefesselten Händen, die Brüste erst leicht, dann fester gebunden, den roten Wachs, wie er auf ihnen zerfließt und dann trocknet. Wie er auf dem Bett sitzt und die andere dann nach einiger Zeit von ihr ablässt, ihm befiehlt, auch seine Kleidung fallen zu lassen. Dann an ihm herunter sieht, erst skeptisch, dann böse seine Erregung betrachtet, wie er es wagen könnte, ohne Erlaubnis – alles bestellt. Dann fest ihn bindet, bis alles Blut sich dort staut, ihn auf den Boden legt, auf den Rücken und die Sklavin ihn erst reiten wird, wenn auch sein Schwanz die Farbe ihrer Brüste hat, seine Brustwarzen geklammert sind, seine Augen gefüllt von Geilheit und Tränen, sein Blick hektisch wechselt, zwischen Schmerz und Gier, dem höchsten, dem einzigen noch gebliebenen Abenteuer seiner Lust.

Da ist auch die andere. Zusammen mit beiden ersteigt er jetzt die Treppen zum Abenteuer. Fast noch streift er den vorherigen Kunden – die Übergabe.

Der verlässt das Etablissement. Ein Wort, dass er noch nie richtig aussprechen konnte, aber sein Vater hat es früher immer benutzt. Irgendwie fühlt er sich kalt, aber auch stark. Er hat sie gehabt, sie geliebt und sie hat laut gestöhnt – noch bevor es ihm gekommen ist. Natürlich hat er sie bezahlt, aber er ist sich sicher, es hat ihr auch Spaß gemacht, wie jedes Mal. Mit den harten verschlissenen Händen zieht er den alten Trench enger um sich, verdeckt den immer noch muskulösen Oberkörper, der aber von Jahr zu Jahr etwas weicher wird. Die Schuhe werden bald durch sein. Nässe an seinen Füßen, wahrscheinlich ist ihm deswegen kalt. Und der Alkohol lässt nach – einige Biere getrunken mit den Jungs beim Kartenspielen.

Das sind für ihn die besten Stunden, wenn sie zusammen sitzen und lachen und reden und zocken. Sie treffen sich schon seit 30 Jahren. Nach der Schule haben sie angefangen, drei-, viermal im Jahr zu spielen. Das blieb auch so, als Ernst nach Hamburg gezogen ist. Fabian hat studiert nach dem Abi und er selbst ist erst zum Pütt gegangen, danach als Elektriker zu einer großen Autofirma. Die bezahlen mit am besten in der Gegend, über Tarif. 35-Stunden-Woche, 30 Tage Urlaub und Essenmarken für die Kantine. Fabian verdient viel mehr – aber den ganzen Tag im Anzug, das wäre nichts für ihn. Sich immer verstellen müssen. Fabian hat schon was aus sich gemacht, das muss man ihm lassen. Aber beim Doppelkopf sind sie alle gleich. So wie früher. Freunde unter sich, richtige Freunde.

Und nach den Jungs noch Maria. Das geht höchstens alle zwei Monate, weil es eine Stange Geld kostet. Er hatte sogar schon versucht, mit dem Rauchen aufzuhören, um häufiger zu ihr gehen zu können, aber das hatte nicht geklappt. Maria hat einen wunderschönen Körper, feste Brüste und vor allem dunkle schwarze Augen, ganz besonders wenn er in sie eindrang. Sie sagt, sie dürfe mit keinem Freier mal abends ausgehen. Das ist schon schade, denn er weiß, sie würde das gerne tun. Vielleicht. Mit ihr war es immer was Besonderes, wenn sie sich in dem edlen Zimmer langsam entkleidete und ihn ansah, als sei er der einzige Mann für sie. So musste Liebe machen sein: eine solche Frau in wunderschönen Kleidern, Kerzen und die Seide überall auf dem Bett.

Leise schließt er die Haustür auf, damit sie und die Kinder nicht wach werden. Sein ältester Sohn ist heute auch da. Die Schuhe direkt unter das Kommoden-Schränkchen gestellt, schleicht auf Socken in die kleine Küche, im Kühlschrank noch ein Bier. Geöffnet, aufs Sofa, blass und verbraucht, Füße auf den Tisch. Noch den Fernseher an, ganz leise und erst einmal einen tiefen Schluck. Wiederholung der Talkshows von heute. Er sieht das gern, meistens schon tagsüber, wenn er um vier zuhause ist. Normale Menschen mit abgedrehten Sorgen. Beruhigend. Um sechs dann das Essen wie jeden Tag, danach das Abendprogramm bis er vor dem Fernseher einschläft.

Jetzt eine Zigarette. Als sie aufglimmt, sieht man das raue Gesicht, noch mehr die dunklen Ränder unter den Augen. Früher in der Schule war er der Chef. Der beste Sportler – er hätte es fast in die Regionalliga-Mannschaft des Vereins geschafft. Der Stärkste unter den Jungs war er – ihr Anführer. Und Iris hatte er auch bekommen. Kein Problem, alle Mädchen wären damals gern von ihm gefragt worden. Iris hatte er schon mit 19, zwei Jahre nach dem Schulabschluss, geheiratet. Mann, war das ein Tag. Dann wollten sie Kinder und er musste nach der Ausbildung erst einmal das sichere Einkommen auf der Zeche verdienen, damit das mit den Kindern ging. Später wollte er sich selbständig machen. Er hatte ein Händchen für alles, was mit Strom zusammen hing. Sein Sohn war vier, als sie sich scheiden ließen. Nach einer langen dumpfen Zeit ging er wieder mit seinen Freunden aus, ganz komisch zuerst das Gefühl, wieder frei zu sein. Hörte sich so toll an – war es aber nicht, frei bedeutet erst mal allein. Aber er lernte eine Neue kennen, dann die nächste, zwei Jahre später heiratete er wieder. Noch zwei Kinder. Irgendwie war nie der richtige Zeitpunkt für eine eigene kleine Werkstatt und einen Kombi und die ganze Ausrüstung dazu. Jetzt hofft er, noch zehn Jahre zu schaffen und dann in Frührente zu gehen. Aber das wird ja immer schwieriger. Und dass er seinen Job behält. Während die Firma immer reicher wird, verlieren die Kumpels ihre Arbeit. Als ob die in Tschechien genauso gut malochen würden, wo sie ja noch nicht mal die Hälfte unseres Geldes bekommen. Ist doch ein deutsches Auto. Qualitätsarbeit. Dann sollen die auch hier bauen.

Manchmal, wenn er Günter Jauch schaut, träumt er davon, eine Million zu gewinnen. Dann ginge alles von allein. Mit seiner Frau nach Spanien an die Küste zu ziehen – hat einer von den Nachbarn auch gemacht vor einem halben Jahr - hin und wieder ein paar Autos zu reparieren, vielleicht mal ein paar Leuten Lampen zu installieren oder ne Alarmanlage. Aber nur wenn er Lust dazu hat. Und er würde sich von dem Geld wieder ein Motorrad kaufen. Soviel Geld bräuchte er ja gar nicht, aber etwas mehr würde sein Leben schon besser machen. Er schaut auf die Uhr. Schon halb zwei. Um sechs muss er wieder raus, um sieben beginnt die Schicht. „Du Schlampe“, brüllt der Junge in der Talkshow. Er schaut ihm direkt in die Augen – Augen, die sich in Tausenden anderer widerspiegeln, die um diese Zeit noch vor dem Fernseher harren. Dann schaltet er aus und wendet sich ab. Für heute war Schluss.

„Du Schlampe!“ Eine ätzende Stimme knallt aus den Boxen in ihre Ohren – sie wird wach und weiß zuerst nicht, wo sie ist. Ein hässlicher Typ schreit eine total aufgetakelte Blondine an. Das Handy liegt auf ihrer Brust, gleich zwei Uhr, er hat nicht geschrieben. Müde sucht ihre Hand neben der Decke nach der Fernbedienung, nicht zu finden. Statt dessen findet sie Zigaretten. Okay. Sie würde wieder müde sein morgen früh im Büro. Scheiß Ausbildung. Ein kräftiger Zug, die Haare etwas beiseite, damit sie nicht an die Glut kommen, sie wird langsam wieder wach. Etwas mürrisch formen sich ihre Lippen, so wie es den meisten Männern, manche eher noch Jungs, am besten gefällt. Da war die Fernbedienung, der Ton wird ausgestellt. Sie saugt das Nikotin mit einem kräftigen Zug tief ein.

Keine neue Nachricht von ihm. Mehr beleidigt als traurig schaut sie drein – Martin war nicht wirklich wichtig, aber er hatte versprochen, sich zu melden, bevor er zuhause ankam nach seiner Feier. Dann sollte er das verdammt noch mal auch tun. Durst. Sie steht auf, drückt die Zigarette im vollen Aschenbecher halb aus, geht nur im String in die Küche. Milch aus dem Beutel, ein Schluck daneben, läuft ihr an den Mundwinkeln hinab, ein, zwei Tropfen auf ihre Brust. Achtlos wischt sie die Milch mit dem nackten Arm ab. Morgen ist Montag, oh Gott. Es wird noch ein Jahr dauern, bis sie endlich mit dieser Scheißausbildung fertig war, endlich nicht mehr jeden Tag auf einen Stuhl gefesselt und sich mit irgendwelchen drögen Aufgaben beschäftigen. Schule ging ja noch, aber die Arbeit, der Chef. Grauenhaft. Die anderen waren ja ganz nett zu ihr. Vor allem die Männer. Sie hatte sich schon von einigen küssen lassen. Viele wollten das. Aber nach ein paar Küssen waren sie entweder zu alt oder noch zu grün. Ein Luder sei sie, sagten die Alten, so süß, meinten die anderen Azubis. Wie verschieden sie waren. Zur Zeit küsste sie manchmal Martin von der Firma nebenan in der Mittagspause oder bei einem kleinen Spaziergang nach Feierabend. Ihn kannte sie von der Berufsschule. Irgendwie war das schön, wenn sich so viele um sie bemühten. Ständig kam eine nette sms, eine Karte per Mail oder einfach nur ein Nachtisch zum Mittag. Manche wollten dann ausgehen oder sich übers Wochenende mit ihr treffen. Die musste sie sich schließlich vom Leib halten – das konnte manchmal anstrengend, manchmal aber auch lustig sein.

Roman war was anderes als diese Typen. Früher schon war er ihre große Liebe gewesen und nach drei Jahren waren sie wieder zusammen. Schon vier Wochen jetzt. Und es waren schöne Wochen, die Wochenenden vor allem. Picknicken, Boot fahren, spazieren gehen und über das Leben plaudern. Roman war so schlau. Und sie schlief auch gerne mit ihm, er hatte schöne starke Arme. Die Monate vorher verschwendete sie ihre Zeit vor allem mit ihren Freundinnen, also Shoppen, Disko und irgendwelche Parties. Wieder zurück unter die Decke, ein kurzer Blick fliegt flüchtig über das halbdunkle Chaos aus Jeans, Shirts, Zeitschriften und CDs, aus dem Aschenbecher stinkts, die Letzte hat ein paar Zigaretten wieder angezündet. Eine neue und ein wenig zappen, ohne richtig hin zu sehen.

Was wird nur aus uns beiden nach der Ausbildung? Ich möchte weg von hier, weit weg für ein Jahr, am liebsten nach Australien. Einmal alles sehen und dann auf einer Farm arbeiten oder so. Den ganzen Tag an der frischen Luft und richtig was tun. Aber er würde nicht mitkommen. Wahrscheinlich. Sie mochte ihn nicht fragen, denn was würde er sagen? Nein, vielleicht. Oder sie ansehen, und sie bitten, hier zu bleiben. Aber das ging nicht. Später einmal wollte sie einen Mann, Roman natürlich, und auch Kinder, zwei süße Söhne. Aber jetzt noch nicht. Sie musste erst etwas erleben und danach studieren. Alle sagen, dass studieren super sei, weil man soviel Zeit und Freiheit hat und man so viele Sachen über das Leben lernen konnte. Roman hatte auf der Uni Kunst studiert, er versuchte, ihr oft Dinge zu erklären. Studium war auch deshalb wichtig, weil sie nicht nachher so einen miesen Bürojob machen wollte, wie jetzt in der Ausbildung – und sie konnte ja auch nicht ewig auf einer Farm arbeiten. Konnte sie sich zumindest nicht vorstellen. Auf keinen Fall wollte sie ihr Leben lang jeden Tag aufs neue verplant sein. Sollte sie ihr Leben lang immer nur auf das Wochenende und den Urlaub warten?

Ihr Handy vibriert, eine sms kommt. Na endlich, ein leichtes, zufriedenes Lächeln umschmiegt ihr Gesicht, neugierig drückt sie auf Lesen. Wie süß. Martin wünscht sich, von ihr zu träumen heute Nacht und sie morgen in der Mittagspause wieder zu küssen. Vielleicht etwas länger als sonst, versteckt in einem kleinen Lokal am Ende der City, wo keine Gefahr besteht, dass sie jemand überrascht. „Oh ja, träum was schönes von mir und erzähle es mir dann morgen“, schreibt sie zurück und setzt drei küssende Smilies an den Schluss. Sie legt das Handy weg und nimmt eine neue Zigarette. Gleich kurz vor drei Uhr. Abends würde sie sich dann mit ihrem Roman treffen, seine Küsse waren anders. Im Stars zusammen rumhängen und dann noch eine Stunde in seinem Auto. Er hatte einen großen Kombi, immer zwei Decken dabei und manchmal auch eine Flasche Sekt und eine Rose. So wie Samstag Abend. Sie strahlt, macht die Zigarette wieder aus und kuschelt sich in die Bettdecke, umarmt das eine Kissen und drückt ihren Kopf fest in das andere.

Wenn Sie es nur richtig machte, erst ihre Ausbildung, dann etwas erleben und Roman nicht verlieren. Vielleicht hatte sie dann mit 30 schon Roman geheiratet und Kinder. Und falls es mit ihm oder einem anderen Mann nicht klappte, würde sie nach der Uni selbst Karriere machen, erfolgreich sein und viel verdienen. Eine große Loft-Wohnung haben, ein cooles Auto fahren und dann ein freies Leben führen. Ja, das wäre auch was, etwas zum glücklich sein. Das ist schließlich von allem das wichtigste. Egal ob arm oder reich, ob verheiratet oder nicht. Hauptsache glücklich. Kann das so schwer sein? Kurz vor dem einschlafen, murmelnd: Roman ich liebe dich. Sie zappt auf Off.

Roman schläft. Träumt von den großartigen Erfolgen, den Triumphen, die er sicher bald mit seinen Gemälden feiern wird. Von dem teuren und berühmten Atelier, in dem seine Werke begehrt sein werden, Einladungen renommierter Museen täglich eingehen, um seine Bilder zu präsentieren, eine Vernissage der nächsten folgt, weil jeder ihn sehen will. Roman Ritter ist die Entdeckung des 21. Jahrhunderts. Visionäre Kunst und überragender Geist vereint. Sie werden ihn suchen und huldigen. Und er wird geduldig ausführen, welch Bedeutung in jedem einzelnen seiner Pinselstriche liegt, warum er das Innerste des Menschen begriffen hat, sie alle, die oberflächlichen Masken durchschaut und ihre lächerlichen Wünsche in schallend lachenden oder Wut schnaubenden Bildern verewigt. Ja, so wird es kommen, nur das kann die Zukunft sein.

Sein immer wiederkehrender Gedanke - "ich weiß es besser als ihr" - wenn er die Menschen hört und sie sieht, wenn er ihnen erklärt, sie rhetorisch elegant zerpflückt, zu Statisten der Sprache degradiert, in seinen Bildern blamiert und sie nicht verstehen können, weil sie sein Niveau nie erreichen. Ihre profanen Sorgen, kindlichen Träume – immer die selben Klischees von Liebe und Erfolg und Anerkennung. Was sind sie alle nur für simple Menschen.

 

Hallo Streicher,
Einen ziemlich langen Text hast du hier gepostet. Dauert so seine zeit bis man da mal durch ist :D.
Stilistisch hast du hier was gutes gemacht. Erinnert mich etwas an Echnatons und Rainers Stil. Was nicht heissen soll, das es ein Abklatsch ist. Dafür hast du noch sehr viel eigenes dabei.
Das war aber schon alles was ich Positives erwähnen kann. Du hast eine Geschichte über ich-weiß-nicht-wieviele Seiten geschrieben, diue genauso gut auf zwei Seiten gepasst hätte. Du verlierst dich in Details und ich gestehe, das mir zwei Mal die Augen zugefallen sind (was aber hauptsächlich daran liegt, das ich seit meiner Nachtschicht nicht mehr geschlafen hab).
In dieser Geschichte liest man die beschreibungen (die wirklich gut gemacht sind) und wartet immer auf den Großen Knall (Warum muss ich jetzt da an meine letzte Geschichte denken? ;)) doch der kommt und kommt nicht.
Du beschreibst Menschen. Das war es dann auch schon. zu dreien von den menschen besteht ein kleiner Zusammenhang, aber was hat die vierte in der Geschichte zu suchen?
Die Taucht einfach so auf und man versucht den Sinn dahinter zu verstehen. Finden kann man ihn aber nicht, es sei denn ich habe etwas versäumt.
Zudem stört mich auch die Einwürfe die du machst. Du sprichts mit dem Leser und das ist meiner Meinung nach, in dieser Geschichte absolut unpassend.
Mein Vorschlag:
Kürze die Beschreibungen und bau eine Handlung mit einer Pointe ein, die die fünf Personen die du beschreibst auch zusammenwachsen lässt. Dann lebt die Geschichte nicht nur von deinem Stil sonder auch vom Geschehen.

 

Hallo Henna,

vielen Dank erst mal für dein lesen und kommentieren .erst mal: du hast in allem recht! Lang, kein spannungsbogen, wenig handlung, kein großer knall – ein unglaublich guter stil..:D

im ernst:

Freut mich, dass dir der stil gefallen hat – mit rainer oder auch etwas echnaton eint mich wohl die vorliebe für kräftige adjektive und „die gelegentlich etwas andere satzstellung“ – vielleicht ist es das...

inhaltlich war es eine der beiden kritik-richtungen, die ich erwartet habe bei diesem „experiment“ – langweilig, etwas aus schweifend... was vereint die menschen, wo steckt der sinn..? vielleicht sind diese fragen gleichzeitig die antwort?

klar hast du was versäumt ;) – erstens was ich rüberbringen wollte und zweitens den zusammenhang der fünf menschen - was natürlich des autors fehler ist.. wobei gerade die vierte absichtlich eine etwas andere figur ist...und die fünfte die zusammenhängende, erklärende „pointe“ darstellt..

ich glaube schon, dass zwei lesegänge und einige eigene gedanken notwendig sind, um sich etwas aus der geschichte zu ziehen... dafür ist aber natürlich sehr notwendig, dass die beschreibungen der figuren für interesse und nicht für langeweile sorgen..dies ist mir bei dir leider nicht gelungen..

mal schauen, ob ich interesse bei anderen lesern wecken kann – oder ob es wie bei dir nicht klappt.. fände ich schade, aber dann habe ich halt noch daran zu arbeiten..

was ich auf keinen fall machen möchte: eine verquickung der figuren mit mehr handlung als ein kleiner augenblick - und eine pointe die anders ist, als die jetzige.. denn das würde den sinn raus nehmen..und ein großer knall ist so ziemlich das gegenteil meiner absicht...

tausend dank fürs lesen und deine mühe - ich weiß, dass diese geschichte in ihrer länge und ihrem stil einiges vom leser verlangt..

viele grüße, streicher

PS: auf zwei seiten werden fünf personen immer nur abziehbilder bleiben..keine charaktere

 

Hallo Streicher,

deine Geschichte hatte ich schon lae auf meiner Liste derer, für die ich noch eine Rezension schreiben wollte. Nun hatte ich dank der Zeit, die ich zufahrend verbringen durfte, auch einmal die nötige Ruhe.

Stilistisch ist dieseGeschichte an Episodenfilme angelehnt, zum Beipspiel an einige Filme von Robert Altman. Du verbindest die Portraits von Menschen, deren Wege sich manchmal nur durch eine gemeinsame Tätigkeit wie dem Glotzen der nächtlichen Talkwiederholungen kreuzen.
Dies finde ich für sich eine gute Idee. Auch sprachlich setzt du das gut und bis auf die unten aufgeführten Anmerkungen stilsicher um.

Bisher hatte ich mich, wann immer ich begann deine Geschichte zu lesen, durch Telefon oder ICQ ablenken lassen, oder das Gefühl, mir fehle es an der inneren Ruhe, mich auf deine Gesschichte einzulassen.
Aus diesem Grund mein Verweis auf die Zugfahrt, bei der ich jede Menge an Ruhe hatte.
Leider stellte ich dabei fest, dass mich deine Geschichte nicht fesseln konnte. Die Anzahl der verschiedenen Schicksale verwirrte mich, ich hatte Mühe, "bei der Stange" zu bleiben und die Geschichte bis zu ihrem Ende zu lesen. Dem könntest du vielleicht durch ein bisschen Reduzierung vorbeugen. Auch stellte sich zum Schluss bei mir so etwas wie Enttäuschung ein. Mir fehlt neben dem von dir verwendeten thematischem Kreis ein Handlunskreis, der sich wieder schließt, an dem du vielleicht wieder auf deine Protaonistin zu Beginn zurückommst, sei es nur dadurch, dass Roman, der begabte Künstler, sich als der rausstellt, der sie kürzlich verlassen hat.
Ich kann es nicht sprachlich festmachen, denn die Sprache des Erzählens beherrschst du, aber um es ganz ehrlich zu schreiben, hat mich deine Geschichte gelangweilt. Ich fand die Geschichte intellektuell interessant, ergreifen konnte sie mich nicht. Auch das Gefühl der unzufriedenen Kälte deiner Protagonisten erklomm mich nicht.


Ein paar stilistische Anmerkungen:

Das dunkelblaue Kostüm trifft genau die Linie zwischen sportlich und schick. Hellblau die Bluse -
Meine erste Assoziation dazu war. "Aha, eine Lufthansastewardess" Vielleicht ziehst du ihr doch besser was anderes an. ;)
fast künstlerisch dekoriert
warum nur fast?
Schnell eilt der junge Mann in die Küche
das ist bei der Weinlagerung so weit ich weiß, faktisch falsch. Es wäre für Wein zu unruhig. In solchem Ambiente eilt man an die Bar, um jemanden anzuweisen, den edlen Tropfen aus dem Keller zu holen.
„Ihr Geschäftsmodell ist wirklich genial –
Genial passt sprachlich für mein Gefühl nicht. Es ist für diese Form der Kommunikation zu direkt, und zu verbindlich. Da wäre ein flacherer Begriff geeigneter. Andererseits kenne ich viele Jugendliche, die das Etikett "Genial" heute so schnell vergeben, dass es schon fast beliebig wird. Irgendwie hats mich jedenfalls gestört. ;)
Manchmal misst sie den Partner an ihrer Seite,
ich würde vermisst schreiben, auch wenn es gewöhnlicher klingt. ;)
So musste Liebe machen sein: eine solche Frau in wunderschönen Kleidern, Kerzen und die Seide überall auf dem Bett.
"Liebe machen" klingt mir in jedem Zusammenhang in jeder Geschichte zu ungelenk.


Vielleicht bin ich noch nicht reif für diese Form des Erzählens. ;) Ich finde auch Jarmush und Altman Filme oft langweilig ;)

Lieben Gruß, sim

 

Hallo sim,

vielen dank für deine mühe und die ausführliche resonanz - auch wenn sich die begeisterung in grenzen hält..*smile*

ich fasse mal zusammen:
-zuviele prots..(nur das - oder auch die prots zu ausführlich?)
-fehlender handlungskreis
-die geschichte - und damit die "schicksale" bzw. charaktere der prots erreichen dich nicht..dadurch langeweile (könnte das auch daran liegen, dass die personen sehr wenig handeln und vor allem sehr viel denken, träumen?)

ich glaube, dass sind so die kernpunkte..

ich könnte mir beispielsweise vorstellen eine figur rauszuschmeissen - beispielsweise die azubi, da sie auf nichts zurückblickt, sondern nur träumt und hofft - und damit einen widerpart zu den ersten dreien bildet, die ihren weg schon gegangen sind - im positiven wie im negativen.. ich glaube, dass der sinn dieser figur nur dem autor klar ist.. klang ja auch bei henna an. :D und nur autor - das ist ein bisserl wenig..

ein handlungskreis (ebenfalls auch henna) - vielleicht angedeutet am schluss..hm hm...vielleicht kann ich da Roman noch etwas ausbauen.. ich kann mir das vorstellen, wenn es in dem engeren rahmen bleibt, den du mit deinem beispiel ja auch andeutest.. appropos roman

dass Roman, der begabte Künstler,

war dir der knabe sympathisch? eigentlich ist das ein arrogantes miststück, der so sehr mit dem herabschauen beschäftigt ist, dass er nicht im ansatz mit bekommt, dass er genau das gewöhnliche träumt, was er den anderen vorwirft.. kam das gar nicht rüber? oder ist man da nicht mehr so aufnahmefähig, weil man sieht: "es sind die letzten zeilen"..:(

das "Gewöhnliche" wollte ich ja auch beschreiben - das war hauptziel der geschichte, das Normale, das uns alle zu 99% repräsentiert, das erreichte und nicht erreichte, das geträumte, verträumte und resignierende etc etc - egal ob als erfolgreiche marketinglady oder möchtegern intelektueller oder malocher.. das interessant rüberzubringen, ist sinn und zweck...ich werde noch daran arbeiten.. :)

auch wenn ich von altman nichts kenne (glaube ich), war der text schon an die art und weise der episoden filme angelehnt..

oki - soweit bisher - vielen dank nochmal..

ganz liebe grüße, streicher

PS: die stilistischen sachen schaue ich mir noch im detail an..

 

Hallo Streicher,

um deine Fragen noch einmal genauer zu beantworten:

zuviele prots..(nur das - oder auch die prots zu ausführlich?)
nein, die Ausführlichkeit der Prots fand ich in Ordnung.
war dir der knabe sympathisch?
Nein, das war er nicht. In der Tat war es wohl eher so, dass die Aufmerksamkeit bei Roman schon sehr nachgelassen hat. Ich war ermüdet.
das "Gewöhnliche" wollte ich ja auch beschreiben - das war hauptziel der geschichte, das Normale, das uns alle zu 99% repräsentiert, das erreichte und nicht erreichte, das geträumte, verträumte und resignierende etc etc - egal ob als erfolgreiche marketinglady oder möchtegern intelektueller oder malocher.. das interessant rüberzubringen, ist sinn und zweck...ich werde noch daran arbeiten..
Ja, da musst du leider wirklich noch dran arbeiten, denn nicht nur Roman war mir nicht sympathisch. Im Grunde war mir keine deiner Figuren wirklich sympathisch. Sie alle sind Spiegelbilder der Kälte in der sie leben, egal ob sie mit Kindern gesegnet sind oder nicht,sind sie einsam, auch dann wenn sie ihre Haut aneinander reiben. So kann man die Welt natürlich betrachten, ich weiß aber nicht, ob das das "Gewöhnliche" ist. Es gibt sympathische nette Menschen, die glücklich sind (soll es zumindest irgendwo;)).

Lieben Gruß, sim

 

Hallo Streicher,

ich habe mich jetzt zu wiederholten Mal an dieser Geschichte versucht. Ich hatte den Ergeiz sie ganz zu lesen, aber leider steige ich nach ungefähr der Hälfte aus. Mir wird langweilig. Und ich ertappe mich dabei, dass ich lieber noch viel mehr über die ersten beiden Protagonisten deiner Geschichte erfahren hätte. Kannst du über die beiden keine neue Geschichte schreiben?! Diese beiden Charakter kannst du sicherlich noch sehr gut ausarbeiten.Natürlich ist alles was ich hier schreibe immer nur aus meiner subjektiven Sichtweise betrachtet. Deinen Erzählstil finde ich im übrigen sehr gut, auch wenn du mich nicht abholst und mit auf deine Gedankenreise nimmst. Die Geschichte ist mir einfach zu lang. Also werde ich noch einmal nach deinen anderen Geschichten schauen, da sind gute Sachen bei! Schreib mal wieder was :)

Liebe Grüße!

Sweetie

 

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