1. Er wird alt
Das werden wir alle...Ahem. Ne, aber im Ernst: Viele Autoren erlangten erst im Alter wahre Reife und Größe!
2. Wer soviel schreibt und auf den Markt bringt wie Stephen King, der muß zwangsläufig auch mal einen Mist veröffentlichen...
Hm... Da muss man natürlich fairerweise hinzufügen, dass sich King nicht damit begnügt, wie etwa John Saul, der wohl unsäglichste aller unsäglich Unsäglichen, 1 (in Worten: EINE!!!) Story jedes Jahr ein bisserl umformen und als "neuen" Roman anzupreisen, sondern, oftmals was völlig neues auszuprobieren. Ich glaube schon, dass er einfach Spaß am Schreiben hat.
3. Er hatte einen Autounfall den er in den nächsten 24 Büchern verarbeiten wird... brrrhhh...
Das kann ich mir nicht vorstellen, obwohl er traumatische Erlebnisse - etwa Tod der Mutter, verrückte Fans - stets verarbeitet hat. Aber er hat dies nie endlos ausgewalzt.
Fazit; die alten Bücher sind wirklich genial, obwohl mir manche nicht sooo gut gefallen.
Bis "Alpträume" gefielen mir fast alle seiner Bücher, außer...Mal sehen: Feuerkind, Thinner und, na ja, die Dark Tower-Bücher, weil Fantasy nicht meins ist, obwohl King einfach alle Genres intus hat.
Ich finde viele seiner Kurzgeschichten schwachsinnig (man denke da nur an diesen komischen Tieger auf'm Klo - bäh

), aber es sind auch ein paar wirklich Gute dabei...
Und mir gefielen/gefallen GERADE sine Kurzgeschichten am besten! Seine Sammlung "Nachtschicht" mit Stories die entstanden, BEVOR er berühmt wurde, ist der absolut beste Kurzgeschichtenband, den ich kenne. Rauh, direkt, unverblümt - einfach King.
Die Tiger-Geschichte ist echt dämlich, aber jeder schreibt mal Mist - sogar ich. *G*
Letzten Endes hat er ein paar "Ausrutscher" - wie gerade dieses von Dir angesprochene "Desperation/Regulator" und vor allem "Duddits" war ein Ausrutscher.
Ich war mal so ziemlich der größte King-Fan, den man sich vorstellen kann (weiß schon, das klingt idiotisch, aber ich habe wirklich ALLES von ihm gelesen, auch jeden Artikel über ihn, Bücher über ihn,...), aber seit Desparation/Regulator bin ich traumatisiert. Ich konnte schon "Das Bild" nicht leiden, fand "Schlaflos" zum Einschlafen und bei "Dolores"...Nun gut. Aber das war so was von scheiße, dass ich nur "Regulator" irgendwie überstand und nach ein paar Seiten "Desparation" aufgab - und das beim Lieblingsautor!!! Duddits habe ich mir gar nicht mehr erst angetan nachdem ich hörte, dass es so ähnlich wie "Es" sein sollte - und das ist mein Lieblingsroman von King - den will ich mir nicht auch noch versauen.
Mich würde es nur freuen, wenn die eingefleischten King-Fans auch mal so kritisch an den "Großen Meister" herantreten würden, wie Du Rainer... Denn; nicht alles, was King macht ist genial.
Ja, da unterscheide ich mich in meiner Auffassung wohl von den meisten meiner Mitmenschen, denn diese wache Kritik ist Teil meiner Lebensphilosophie. Ich bin zB auch Schwarzenegger-Fan, aber wenn ich einen Film wie End of Days scheiße finde, dann sehe ich das so ohne zu beschönigen, weil Arnie mitspielt. Man sollte auch an sich selber mit einer kritischen Distanz rangehen und mal zugeben können: Das habe ich total falsch gemacht, da habe ich Mist gebaut und das muss ich jetzt ausbügeln.
In "Duddits" z.B. waren die Figuren so platt wie sie nur sein können - da leben Koontz' Figuren ja richtig auf dagegen...
Dean Koontz!!! Der ist ja auch so was von entsetzlich schlecht! Und anscheinend erkennt niemand, wie platt, dumm, reaktionär, heuchlerisch seine "Werke" sind. Ich meine, zB "Schutzengel" war von der Story her ein sehr interessanter Roman, aber was macht Koontz daraus? Heldengesänge auf brave amerikanische Bürger, die, wenn´s sein muss, mit der Knarre rumlaufen und Nazis erschießen. Und natürlich sind die Guten gut, die Bösen böse, und die hehre Familie ist überhaupt das einzig Gute im Leben, und blablabla. Wohlgemerkt, ich halte diesen Roman für seinen weitaus besten! Vom Rest wollen wir gar nicht reden, etwa von "Mitternacht", wo er über Heavy Metal-Musik herzieht - einfach unfreiwillig komisch, der Mann. Davon abgesehen, dass sein Stil erbärmlich ist, auch im Original.
Griasle
stephy
die gerade "Farm der Tiere" von George Orwell liest
Oh Mann, das musste ich schon in der Schule lesen! "1984" ist weitaus besser und zählt zu meinen Lieblingsbüchern.