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Stotter-Lehmann

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18.04.2005
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Stotter-Lehmann

Das Büro, ein Raum mit vergifteter Atmosphäre. Gestalten, die auf ihren Stühlen saßen und fakturierten. Es ist kühl.
Der Einzige, der vergnügt war und ein wenig Freude an der Arbeit fand, war Lehmann.
Die anderen machten sich oft über Lehmann lustig. Er stotterte, was das Zeug hielt. Manchmal brauchte er Minuten, um einen Satz über seine Lippen zu quälen. Außerdem hatte er einen ungewöhnlich schrillen Geschmack für Klamotten. Er mochte die Farbe Rosa. Er war seinen Kollegen ein Dorn im Auge. Er passte nicht zu Ihnen.
Eines Tages war es soweit. Der Raum explodierte. Aus irgendeinem Grunde war das Fass übergelaufen.
Alle zogen über Lehmann her. Sie äfften ihn nach und verdrehten seine Sätze.
Link für Pink!

Am nächsten Tage erschien Lehmann nicht mehr. Auch die darauf folgenden Tage war er nicht aufzufinden. Was soll man dazu sagen?
Irgendwann erschienen zwei Uniformierte und überbrachten die Todesnachricht von Lehmann. Er hatte sich auf die Gleise geworfen.
Danach geschah etwas Unglaubliches mit den Mitarbeitern. Sie sahen ein, das sie in Fehl und Tadel handelten. Einer spendete eine Menge Geld an die Witwe, ein anderer kündigte seinen Arbeitsplatz und wurde Logopäde.
Tribute for Stotter-Lehmann!

 

Hi Buchbinder,

erstmal zum Text:

Manchmal brauchte er Minuten, um einen Satz über seine Lippen zu zaubern.

aber der Satz ist doch dann eher geqält über die Lippen gekommen...zaubern passt für mich nicht

Er passte nicht zu Ihnen.

ihnen ...und vorher: rosa


Eines Tages war es soweit. Der Raum explodierte. Aus irgendeinem Grunde war das Fass übergelaufen.
Alle zogen über Lehmann her. Sie äfften ihn nach und verdrehten seine Sätze.
Link für Pink!

Mir ist nun überhaupt nicht klar, was passierte. :confused:

Danach geschah etwas unglaubliches mit den Mitarbeitern. Sie sahen ein, das sie in Fehl und Tadel handelten. Einer spendete eine Menge Geld an die Witwe, ein anderer kündigte seinen Arbeitsplatz und wurde Logopäde.

Spätestens hier ist deine KG in Alltag falsch untergebracht. Das gehört wohl eher unter Satire.

Also, Buchbinder, ich kann leider mit deinem Text nicht viel anfangen. Der moralische Zeigefinger ist sehr derb und unwahrscheinlich. Zudem ist die Handlung etwas konfus.

Lieber Gruß
ber

 
Zuletzt bearbeitet:

Janey, es heißt(e) "bei deinem Texte"
Die Feder aus der Hand nehmen, des Schreibers Waffe berauben??
Mich um meine Prosa bringen?

Mensch Bernadette, bei einigen Sachen da hast du echt recht. Und mit der Satire, die du erwähntest, das wäre ne gute Idee, ...vielleicht mach ich da eine Satire draus. Aber ich befürchte, dass in Satire meine Geschichte nicht so oft gelesen wird wie hier.
Will meinem Stammpublikum ja nichts vorenthalten. Das wäre fahrlässig, irgendwie.
Ich denke, ich bin auf dem richtigen Wege und teile sicherlich diese Meinung mit Dir!

Ganz liebe Grüße

The Bookbinder

 

Hoi Buchbinder

Heikle Themen wie „Stottern“ und „Selbstmord“ so kurz und bündig, lieblos und ziemlich unrealistisch abzuhandeln finde ich etwas problematisch.

Obwohl der Stotterer bis anhin mit seinem Leben zufrieden schien, bringt er sich aufgrund von Ereignissen, welche sich während eines einzigen Tages abspielen, um?! Wohl kaum.

vielleicht mach ich da eine Satire draus
Vor allem der Schluss zielt schon in Richtung Satire. Trotzdem. Lieber nicht.

Janey, es heißte "bei deinem Texte"
Finde ich unpassend, auf Flüchtigkeitsfehler in Kritiken hinzuweisen. Sieht für mich danach aus, von Unzulänglichkeiten in der eigenen Geschichte abzulenken.

Gruss Rolf

 

Hallo rolf, vielen dank für deinen Beitrag und dein Interesse. Ich freue mich immer über konstruktive Kritik.
Vielleicht änderst du ja noch deine Sichtweise.
Es wird keine Frevel sein, auf einen Fehler hinzuweisen.
Was es sonst noch ist....spielt sich in der Interpretation des Lesers ab. Die wiederrum kann und will ich nicht beeinflussen.

Liebe Grüße Buchbinder

 

Moin,
netter Titel irgendwie, wohl wegen der Ähnlichkeit zu "Herr Lehmann". Erinnert mich von der Machart her stark an den Todeszebrastreifen.
Angenehm kruz, diesmal fühle ich mich auch schon weniger verarscht als unterhalten, die Stelle mit dem Rosa bzw. das Ende gefielen mir, weniger der Selbstmord des Prots, weil´s so was viel zu oft hier gibt. Auswandern zu den Mormonen oder so wär doch auch was gewesen.
...para

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Es ist kühl.
Vorsicht, hier brichst du die Zeit. Außerdem find ich den Satz überflüssig.
Manchmal brauchte er Minuten, um einen Satz über seine Lippen zu zaubern.
"Zaubern" hat etwas Leichtes, in dem Falle wäre "quälen", "wälzen" o.Ä. angebrachter.
Auch die darauf folgenden Tage, war er nicht aufzufinden.
Komma überflüssig.

 

Danke Paranova, ich glaube "zaubern" ist wirklich nicht so gut gewählt. Ich nehme "quälen" Und das Komma kommt auch weg.
Sag mir mal doch bitte, wo ich die Geschichte vom "Lehmann" finde, guck ich mir mal an.
Vielen Dank Paranova, schön, dass du dich unterhalten fühltest.

Buchbinder

 

Hi Buchbinder,

Sag mir mal doch bitte, wo ich die Geschichte vom "Lehmann" finde, guck ich mir mal an.

Herr Lehmann ist ein Buchtitel und es gibt auch einen Film.

 

Dear Buchbinder,

dieser Text ist tatsächlich eine Geschichte. Sie enthält eine interessante Hauptfigur, einen Konflikt und eine dramatische Wendung. Weil Du uns sämtliche Beschreibungen WIE sich das alles abspielt vorenthältst, erwacht diese Geschichte nicht zum Leben, sondern bleibt beiläufig und abstrakt - wie ein Entwurf. Folgende Fragen bleiben offen:

WELCHE Anzeichen für eine vergiftete Atmosphäre gibt es?
WELCHE Gestalten sitzen auf Stühlen und fakturieren? Dieses Verb zu verwenden finde ich übrigens hübsch.
WARUM hat Lehmann Freude an seiner Arbeit?
WORAN merkt man das?
WIE machen sich die anderen über Lehmann lustig? Was tun sie konkret?
WIE stottert er, und wie geht er damit um? Belastet es ihn?
Und WARUM zieht er diese seltsamen Klamotten an? Gibt ihm das einen gewissen Kick? Hat er nicht alle Tassen im Schrank? Ist er so veranlagt, dass er gern Frauenkleider tragen würde, weil er sich aber nicht traut wagt er nur den Schritt zur Farbe Rosa?
Bei welchem ANLASS ziehen alle über Lehmann her?
WIE konkret?
WIE genau ist das, wenn Uniformierte kommen, und eine Todesnachricht überbringen?
WAS spielt sich in den Köpfen der Anderen ab, bevor sie Geld spenden oder Logopäde werden?

Dostojewski hätte locker dreißig Seiten über all diese Sachverhalte geschrieben. Bei Dir hingegen würden die Brüder Karamasow auf zwanzig Seiten zusammenschrumpfen. *g*

Wenn Du Dich bemühst, über all diese Fragen nachzudenken und einige davon zu beantworten, kommt eine lesenswerte Geschichte heraus. Das ist natürlich viel Arbeit! ;)

Deine Präsenz in diesem Forum hat einen gewissen Charme! Du bist für mich der Eddy the Eagle der Kurzgeschichten. Irgendwann wirst Du es schaffen, etwas richtig Gutes zu schreiben. ;)

Schöne Grüße,

Fritz

 

Hallo Buchbinder.

Kennst du dieses Gefühl, wenn man sich für andere Menschen schämt, obwohl man eigentlich gar nichts mit ihnen zu tun hat?

Mal ehrlich, wen willst du mit diesem Müll eigentlich verarschen?

Der Einzige, der vergnügt war und ein wenig Freude an der Arbeit fand, war Lehmann.

Klar, wenn man von den Kollegen verachtet wird, macht die Arbeit gleich doppelt so viel Spaß.

Deine seltsamen Ergüsse, von denen ich mir mittlerweile mehrere angetan habe, sind stellvertretend für eine völlig oberflächliche Sicht der Dinge, die ich beinahe schon bedenklich finde, und die du zu allem Überfluss auch noch irgendwie intellektuell zu vermitteln versuchst, dabei aber leider nicht das geringste Talent zum Schreiben erkennen lässt.

Des weiteren ist das hier keine Geschichte. Es ist ein Bericht.

 

Hallo guter Fritz, richtig gut finde ich, dass du dir so viel Gedanken gemacht hast. Ja, ich kenne Eddie the Eagle, er hat sich gefreut, wenn er um die 70 Meter sprang, allerdings auf der großen Chance.
Im Ernst! Vielen Dank für deine konkreten Vorschläge.

Hallo Cerberus, ich möchte nicht so sehr auf deine Zeilen im einzelnen eingehen.
Du hast sicherlich kluge Überlegungen dazu gehabt.
Allerdings! Ich kenne das Gefühl, wenn man sich für andere schämt, obwohl man nichts mit Ihnen zu tun hat. Von früher! Habe allerdings heute weniger Komplexe, un die die ich noch habe, sind nicht mehr so stark ausgeprägt,...und deswegen passiert es mir auch nicht mehr, dass ich mich für andere schäme.

 

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