Susannah
Das Schneegestöber war ganz unvermittelt gekommen. Auch die Heftigkeit, mit der der Schneefall eingesetzt hatte, war außergewöhnlich! Die ungeheure Menge von kleinen Pulverschneeflocken machte einen schwindlig. Der gleichzeitig aufgetretene, böige Wind verstärkte noch den Eindruck vom plötzlichen, wirbelnden Chaos. Und wie um das Besondere des Moments zu unterstreichen, stellte sich der Schneesturm als Wintergewitter von seltener Heftigkeit heraus, wo sich zuckende Blitze und laut rollende Donner pausenlos abwechselten.
Ich stapfte durch die weiße Pracht vorsichtig, um nicht auszugleiten, über die leicht abschüssige Strasse zur nächsten Tramstation. Dabei kämpfte ich mit meinem Regenschirm, der bei diesen entfesselten Naturgewalten ohnehin nutzlos war. Die drei bis vier Minuten, bis meine Straßenbahn kam, genügten, meinen Mantel rundum so voll zu schneien, dass ich wie ein Schneemann aussah.
Ich rettete mich ins Innere des halb vollen Wagens und setzte mich erleichtert. Mein Handy läutete, ich hob ab, ein Arbeitskollege wollte noch etwas mit mir besprechen. Die Straßenbahn war mittlerweile abfahrbereit, da öffnete sich nochmals die Tür, auf die ich von meinem Platz blickte, und ein etwa zwanzigjähriges Mädchen sprang in den Wagen.
Ihre Erscheinung zog die Blicke ihrer Umgebung an. Das lag an der Art ihres Auftritts, aber vor allem daran, dass ihre bis zur Hüfte reichenden glatten Haare mit Schneeflocken zugedeckt waren, was sie wie einen verspäteten Weihnachtsengel erscheinen ließ. Und dann war es diese Energie, die von ihr ausging ... Sie schüttelte ihre Haare nach vorn, der Schnee stob von ihr und ihrer Jacke. Dabei drehte sie sich in die Richtung, in der ich saß, nahm meinen Blick wahr und lächelte amüsiert über sich selbst. Schließlich setzte sie sich in Sichtweite von mir hin.
Die Straßenbahn war in der Zwischenzeit abgefahren, ich war immer noch am Telefon. Wie von selbst glitt mein Blick immer wieder auf dieses Mädchen. Sie war von einer frischen, natürlichen Schönheit, nicht ausgesprochen hübsch, aber ungeheuer apart. Sie wirkte ruhig, sanft, ihre glatte, helle Haut kontrastierte mit ihren braunen Haaren. Der geschmolzene Schnee hatte diese oberflächlich ein wenig nass gemacht, was ihr eine noch stärkere erotische Ausstrahlung gab.
Erst als sie meinen Blick kurz erwiderte, fiel mir auf, dass ich sie angestarrt hatte. Rasch sah ich woanders hin, aber natürlich zu spät. Immer wieder stahl mein Blick sich zu ihr. Diesmal schaute sie nicht wirklich zurück, sondern vermittelte mir den Eindruck, einer älteren Dame, die neben mir laut gestikulierend das Wetter kommentierte, amüsiert zuzuhören. Dabei bemerkte ich erstmals ihre Augen: groß, von einem tiefen, dunklen Braun.
Nach der nächsten Haltestelle, wieder hatte ich verstohlen zu ihr gesehen, blickte sie mir unvermittelt eingehend in meine Augen. Ich war hilflos - verloren in der Tiefe ihres Blicks, hatte ich den Eindruck, bodenlos in sie hineinzufallen. Dieser Blick vermittelte in einem einzigen Moment all das, was folgen sollte: ihr Interesse, ihre Lust auf Berührung, auf engen Kontakt, ihre Natürlichkeit, ihren Humor, ihre Energie.
Irgendwie schaffte ich es, mein Telefongespräch halbwegs vernünftig zu beenden. Ihr Blick hatte sich längst wieder abgewandt, die nächste Haltestelle kam, und ich sah mit Entsetzen, dass sie aufstand, um auszusteigen. Auch wenn sie nicht mehr hersah, so war doch ein Band zwischen ihr und mir entstanden. Ich sollte zwar noch vier Stationen weiterfahren, doch ich raffte meinen Regenschirm und meine Aktentasche an mich und schaffte es eben noch, auch auszusteigen.
Sie war bereits einige Schritte von der Tür entfernt und wartete offenbar darauf, hinter dem abfahrenden Zug die Geleise überqueren zu können. Ich kam mir mit meinen 43 Jahren wie ein halbwüchsiger Junge vor, fragte mich, was ich hier tat, und nestelte an meinem Schirm herum. Es schneite immer noch gleich stark, aber der Wind schien nachgelassen zu haben. Mir kam nur eine Idee, um die Situation zu retten und nicht in wenigen Sekunden wie ein beschneiter Pudel an der falschen Haltestelle zu stehen. Ich schritt todesmutig auf sie zu, riss den Knirps auf, hielt ihn über sie und würgte heraus: „Ist ja nicht nötig, dass du nass wirst, wenn wir ein Stück gleichen Wegs haben.“ Ich kam mir wirklich bescheuert vor bei diesem Satz, - warum duzte ich sie denn überhaupt - aber der erneute Blick, mit dem sie mich wieder in sich hineinfallen ließ, machte mich das schnell vergessen. Diesmal war mehr Lächeln darin, zufriedenes und amüsiertes gleichzeitig. „Hast du für diese Augen eigentlich einen Waffenschein?“ (Mein Gott, das war ja noch viel schlimmer!)
Ohne auf mein pubertäres Gestammel einzugehen, antwortete sie: „Hängt davon ab, ob wir in die gleiche Richtung gehen. Ich gehe nach Hause, und das ist dort." Dabei zeigte sie zu meinem Erstaunen nicht über die Geleise, wohin sie sich zuerst gewandt hatte, sondern in die entgegengesetzte Richtung. „Drei Straßen weiter, keine fünf Minuten." Beim vergeblichen Versuch, ihren erneuten Blicken Stand zu halten, fragte ich mich, ob dieser Richtungswechsel zur Prüfung meiner Entschlossenheit diente oder ob sie vorgegeben hatte, die abfahrende Straßenbahn abzuwarten, damit ich sie einholen konnte. Wie auch immer, in dem Zustand, in den sie mich versetzt hatte, hätte ich selbst dann gesagt: „Gut, das ist auch mein Weg.“, wenn sie mir eröffnet hätte, sie ginge in den Hindukusch. Und so schritten wir los.
Trotz des wieder zunehmend heftigen Schneesturms gingen wir nicht zu schnell, offenbar wollten wir beide Zeit für einen Entschluss gewinnen. Der Regenschirm war nun endgültig nutzlos, er diente mir einzig noch als Alibi, mit ihr zu gehen. Der Wind zwang mich, nach unten zu blicken, um nicht den Schnee in die Augen zu bekommen. Ich sah ihre Füße, die in glänzenden, dunkelroten, ein wenig burschikosen Schuhen durch den Schnee stapften, unter grauen Flanellhosen. Sie war nicht sonderlich groß, reichte mir knapp über die Schulter. Wir sprachen wetterbedingt nicht viel miteinander, ich erfuhr aber, dass sie Susannah hieß (und auf das „h" am Ende Wert legte), einundzwanzig war und Geschichte studierte. Dazwischen kreuzten sich immer wieder unsere Blicke. Ich hatte noch selten so viel in Zehntelsekunden in Augen lesen können wie bei ihr.
Nach etwa fünf Minuten kamen wir vor ihrer Haustür an: Sie wohnte in einem dieser zahllosen, fünfstöckigen Miethäuser der Gegend. Als ob es das Natürlichste der Welt wäre, sagte sie: „So, jetzt mach ich uns noch einen Tee zum Aufwärmen bei mir - wenn du willst.", und sah mich an. Es war wohl dieses kurze Zögern vor dem ‚wenn du willst', das auch meinen letzten Widerstand, mit hinauf zu kommen, gebrochen hätte, wäre da überhaupt noch einer da gewesen. Sie war wieder völlig weiß von Schnee und sah so ungeheuer anziehend und erotisch aus in ihrer ruhigen Natürlichkeit. „Ja, gerne", antwortete ich, und in diesem Moment wurde ich endlich wieder erwachsen. Sie öffnete die Haustür, wir gingen fünf Stockwerke hinauf zu ihrer Wohnung. Ich fühlte, dass jetzt der Moment gekommen war, wo das geschehen würde, was zu geschehen hatte. Das machte mich innerlich ruhig, und in dieser Ruhe fühlte ich mich Susannah ungeheuer nahe.
Wir betraten ihre Mansardenwohnung, die vom ersten Augenblick an etwas Angenehmes, Heimeliges auf mich ausstrahlte. Sie zog meinen Mantel und ich meine Lederjacke aus. Zum ersten Mal konnte ich sie nun ganz sehen. Sie war schlank, mit fast knabenhaften Hüften, unter dem Strickpullover wölbte sich eine angenehm dezente Brust. Sie nahm wohl wahr, wie ich sie so mit den Augen maß, verwirrte mich daher konsequenterweise wieder mit einem ihrer waffenscheinpflichtigen Blicke, fragte mich, was für Tee ich wolle, und verschwand mit einem ‚Machs dir gemütlich’ in der kleinen Küche.
Ich setzte mich aufs weiche Kanapee. Meine innere Erregung fiel mir erst jetzt auf. Ich fühlte mich angespannt wie eine Harfensaite und doch gleichzeitig ruhig und gelassen wie selten zuvor. Irgendetwas hatte Susannah an sich, das ich noch nie erlebt hatte, zwischen ihr und mir flossen Energien von einer Intensität, die die Grenzen zwischen Angst vor dem Unbekannten und unwiderstehlicher Anziehung verfließen ließen.
Sie kam mit einem Tablett mit grünem Tee und Ingwerkeksen ins Zimmer zurück und setzte es auf einem Tischchen neben dem Kanapee ab, indem sie sich niederkniete. Ihre Nähe machte mir warm. Es wunderte mich überhaupt nicht, dass sie das sofort bemerkte, mich ernst ansah und sagte: „Du wirst glauben, dass ich oft Männer hier mit hinaufnehme, aber das stimmt nicht. Ich bin nicht so, wie du glauben musst." Ich brachte nur ein ‚Ich auch nicht' über die Lippen. Und beide erfuhren wir in diesem Moment voneinander mehr als je zuvor, mit einem Blick wussten wir, dass wir beide die Wahrheit gesagt hatten und dass dieses Jetzt, das wir durchlebten, für uns beide einzigartig war.
Susannah hatte Tee in eine japanische Tontasse gegossen und reichte sie mir mit beiden Händen, immer noch auf den Knien. Dabei berührten sich unsere Hände ein wenig zu lange und zu intensiv, als dass es ungewollt hätte sein können. Was sich bis dahin in Blicken abgespielt hatte, vertiefte sich jetzt in der Berührung. Es gab keinen Weg mehr zurück.
Sie warf die langen Haare nach hinten, stand lächelnd auf und setzte sich zu mir auf die Couch. Sie tat dies mit einem Schwung und einer Intensität, die mit einem Schlag alle Schwermut und Druck von der Situation nahm. Sie nippte an ihrem Tee, begann zu plaudern, und es war erstaunlich, wie viel Feuer ihre dunklen Augen in diesem abendlichen Mansardenraum versprühten. Ihre Bewegungen waren von einer natürlichen Laszivität, die mich mehr und mehr reizte. Aber Susannah war nicht im geringsten provokant. Sie strahlte eine selbstverständliche Erotik aus in ihrem Strickpullover und ihrer Flanellhose. Sie legte eine CD auf, zündete eine Kerze an und setzte sich etwas näher zu mir.
Es war etwa eine halbe Stunde vergangen. Dann - denn ich kann nicht sagen ‚auf einmal’ oder ‚unvermittelt’ - legte sie mir ihre Hände sanft in meinen Nacken, sog mich mit ihrem Blick in sich hinein. „Ich will mit dir schlafen, ich weiß, dass ich das will.“ Als Antwort legte ich meine Hände auf ihre schmalen Schultern, zog sie an mich heran und küsste sie, meine Zunge sanft in ihren Mund schiebend. Sie erwiderte dies und unser beider Atem wurde rasch und schwer, wie wenn er zu einem großen Weltatem werden wollte.
Mit einem Arm hatte ich sie um die Hüfte gefasst. Die andere Hand wühlte in ihrem Genick in ihren langen, sanften Haaren. Susannah entglitt ein leichtes Stöhnen, ich fühlte, wie es seinen Ursprung in der Tiefe ihres Seins nahm, da, wo auch ihr Blick herkam.
Sanft zog ich ihr den Pullover mit beiden Händen über den Kopf. Trotz des kalten Wetters trug sie nichts darunter, die Nippel ihrer nackten Brüste streckten sich mir in steifer Erregung entgegen. Ich bedeckte sie mit meinen Händen und begann sie langsam, aber fest zu massieren. Sie schien diesen Zugriff zu mögen, denn ihr Atem wurde rasch und laut, während ihr Blick sich veränderte und nach innen kehrte. Mit ihrer rechten Hand tat sie genau das, was ich so gern hatte: Sie legte sie auf meinen Schritt und massierte meine durch den Stoff spürbare Erregung mit sanfter Insistenz.
Susannah entwand sich meinem Zugriff, nahm mich bei der Hand und führte mich ins andere Zimmer. Sie legte sich wortlos aufs Bett, und zog mich zwischen ihre geöffneten Beine über sich. Während ich ihre Schultern und ihren bebenden nackten Oberkörper mit Küssen bedeckte, knöpfte sie mein Hemd auf und zog es mir aus. Ich drückte meine Scham gegen die ihre, was unmittelbar rhythmische, rollende Bewegungen ihrer Hüften provozierte. Ich nahm ihr Tempo auf und so rieben wir uns aneinander, unsere Lust nur getrennt durch Stoff. Ich küsste ihren Hals und Mund, während sie mit beiden Händen meinen Oberkörper massierte, was ebenso erregend war wie vorher ihre Hand zwischen meinen Beinen. Schließlich ergriff ich ihr Becken mit beiden Händen, presste sie so gegen mich. Ihr Oberkörper bäumte sich auf und ein Urlaut entglitt ihren Lippen, der wie ein erster, früher Orgasmus klang.
Unsere Körper suchten nicht nur den Einklang, sie fanden ihn auch. Wortlos knieten wir uns voreinander hin und öffneten uns gegenseitig Gürtel und Hose. Ich fuhr mit meiner Hand tief in ihren Schritt hinein. Susannah klammerte sich an meinem Oberarm fest, den Kopf auf meine rechte Schulter gelegt. Ich fühlte durch ihr Spitzenhöschen, wie feucht sie war, zog es ein wenig zur Seite und stellte zu meiner Erregung fest, dass sie rasiert war.
Sie stieg vom Bett und zog sich, ohne mich mit den Augen loszulassen, langsam ganz aus. Dann kniete sie sich wieder mit leicht gespreizten Schenkeln aufs Bett und sah mir zu, wie ich es ihr nachtat. Als mein steifes und großes Glied zum Vorschein kam, legte sie eine Hand zwischen ihre Schenkel und begann zu masturbieren. Ihr dabei zuzusehen, wie ihr Becken langsam ondulierte und ihre Augen Verlangen ausdrückten, machte mich völlig verrückt. Ich kam zu ihr aufs Bett, schob sie zurück, legte sie auf den Rücken. Sie spreizte ihre Beine und ich schob mich mit einem kräftigen Stoß tief in sie. Sie bäumte sich auf und stieß einen unterdrückten Schrei aus, von dem ich nicht wusste, ob er Schmerz oder Lust ausdrückte. Doch als ich mich schuldbewusst zurückziehen wollte, legte sie sofort beide Hände auf meine Pobacken und zog mich fest an sich. Ich hatte verstanden und gab ihr einen zweiten harten Stoß. Ich ließ mich gehen und liebte sie mit zarter Härte, spürte wie jeder dieser Angriffe ihre Lust erhöhte und sie näher an den Höhepunkt brachte.
Unsere Körper waren nass von Schweiß. Sie zog sich auf einmal von mir zurück und drehte sich auf den Bauch, ihren Hintern leicht anhebend, die Knie gespreizt. Ich kam mit Wonne von hinten in sie hinein, Susannah röchelte bei jedem Stoß ins Kopfkissen. Ich wickelte ihre Haare nahe am Ansatz um meine Hand und zog sanft an. Sie gab dem Zug nach und hob ihren Kopf. Das bäumte sie noch stärker auf und wir beide spürten unsere Bewegung noch intensiver, noch tiefer.
Als ich sie endlich losließ, entglitt sie mir und legte mich auf den Rücken. Dann schwang sie sich über mich, mir dabei wieder tief in die Augen blickend, und setzte sich auf mein sehnsüchtiges, hoch aufgerichtetes Glied. Sie stieß es tief in sich hinein, dann begann sie, auf und ab zu reiten. Ihr Atem wurde schwer, ihr ganzer Körper vibrierte. Sie stieß mich hart in sich hinein, mit jedem Mal gab sie einen tiefen, stöhnenden Laut von sich. Ich spürte, wie meine eigene Lust und Energie sich mehr und mehr auf den Punkt der Vereinigung unserer Körper konzentrierte, Hitze stieg in uns empor. Ich massierte ihre zarten Brüste, zwischen denen der Schweiß herunterrann. Sie vergaß sich, ihren Körper immer stärker auf mich drückend.
Ich fühlte, wie ich explodierte. Susannah zitterte am ganzen Körper, sie klammerte sich mit beiden Händen an meine Schultern, ihre Nägel bohrten sich in meine Haut. Doch ich spürte keinen Schmerz, in einem letzten Aufbäumen unter ihr schoss ich meinen Saft tief in sie hinein. Susannah schrie auf und zuckte unter meinen Stößen. Meine Hände schlossen sich fest um ihre Brüste, sie warf den Kopf nach hinten und hielt in ihrer Bewegung inne. Dann, wie wenn man einer Marionette die Fäden durchschneidet, fiel sie auf meine Brust nieder, erschöpft, ihre Haare umspielten ihren schlanken Oberkörper.
Noch minutenlang blieben wir so, ich tief in ihr drinnen. Unser Atem beruhigte sich langsam. Was in diesen Augenblicken genau in uns vorging, kann ich nicht sagen. Doch wir wussten, ohne es auszusprechen, dass wir beide noch nie eine derart intensive Begegnung gehabt hatten.
Als wir uns endlich voneinander lösten, blickte sie mir wieder tief in die Augen. Ich sah in ihnen Glück, Entspannung, Freude. Aber ich las auch die Bitte, zu gehen und nie wieder zu kommen. Der Moment, den wir erlebt hatten, war für uns beide einmalig, unwiederbringbar. Jeder Versuch würde den ersten Genuss zerstören, wir durften uns nie mehr wiedersehen.
Ich erhob mich, zog mich an. Susannah kam mit mir zur Tür, wunderschön in ihrer erfüllten Nacktheit. Angezogen empfand ich mich hässlich und fehl am Platz. Sie öffnete mir die Tür, zog mich sanft an sich. Ich spürte, wie sie mir gleichzeitig mit ihrem Kuss etwas in die Hand schob. „Schau das erst draußen an“, flüsterte sie und schob mich nach draußen.
Ich traute mich erst die Hand aufzumachen, als ich wieder in der Straßenbahn saß. Es lag eine zarte Goldkette darin, mit einem kleinen Medaillon mit der Inschrift: ‚Zur Taufe, von deinem Paten’. Sie hatte mir ein zweites, einzigartiges Geschenk an diesem Abend gemacht.