Hallo zusammen,
mal abgesehen davon, dass ich als Student massig Zeit habe, um mir neue Geschichten auszudenken und zu schreiben, halte ich das wie viele (gute) Musiker: Sie produzieren massig Demo-Tapes, wählen davon die besten aus und geben diesen den letzten Schliff. Habe zum Beispiel mal irgendwo gelesen, dass Moby von 200 Songs letzten Endes 12 verwendet. Ich persönlich spiele gern mit neuen Motiven und schaue, wie weit ich damit komme. In den letzten Monaten habe ich bestimmt Stoff für über 50 neue Geschichten gesammelt, manche Ideen sind nett, andere haben Potenzial, etwas wirklich Gutes drauszumachen. Vorgestern ist mir einfallen:
1) Eine düstere, technoide SF-Geschichte wie einen Programmcode zu schreiben
2) Eine Rache an seiner Ex-Freundin, in dem der Prot ihr Tagebuch in Pappmaschee verwandelt und daraus mit Kleister einen Penis baut 
3) Ein Second-Hand-Geschäft für alte Roboter a la Star Wars: 1.Szene: Eine Frau betritt mit einem Lustmodell den Laden und will es umtauschen, da ihr Mann eigentlich was zum Putzen kaufen sollte 
Persönlich sehe ich KG defintiv (auch) als Geschichten-Werkstatt an. Das mögen manche anders sehen, doch brauche ich das unmittelbare Feedback von Lesern, um in kürzester Zeit eine Geschichte mehr oder weniger sauber glattzuziehen. Ein Schreibprozess, wo das Endergebnis stimmt, auch wenn der Anfang manchmal etwas karg ausfällt. Wenn jemand jammert: "Schreib doch mehr", dann sage ich: "Alles klar!". Bei "Inferno" für den Challenge war mir schnell klar: Da muss mehr Fleisch dran. Also hab ich die Geschichte aufgepeppelt, bin jetzt zufrieden und erhoffe mir einen Platz in der Top 10 *toi, toi, toi*.
Und ich glaube doch, dass mein quantitativer Output dennoch genügend Qualität besitzt, um hier bestehen zu können.
Man möge mich an dieser Stelle korrigieren ...
Zum ersten Posting von Sim:
Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber ich blicke in letzter Zeit mit neidvollem Ärger auf den Output einiger Autoren. Machen die nichts anderes?
Für meinen Teil: Nö.
Mir bliebe dann vor lauter Leseverpflichtungen keine Zeit mehr, selber zu schreiben oder vielleicht mal ein paar neue Autoren hier zu begrüßen, zu entdecken.
Leseverpflichtungen?

Hab ich da was in den Regeln übersehen?
Müssen mehr als 2 Geschichten im Monat wirklich sein? Bei den genannten Autoren handelt es sich ja nicht einmal um schlechte. Aber könnte die Klasse bei weniger Masse eventuell nicht doch steigen?
Siehe Schreibprozess. Außerdem sind bei meinen Geschichten auch viele kleine Sachen für zwischendurch dabei. Zum anfixen.
Hat man bei soviel Geschichten überhaupt noch etwas zu erählen oder ist es nur noch handwerkliche Routine?
Ohne Routine könnte ich meinen Output wohl nicht machen, dann würde ich an den Formulierungen basteln, bis ich umfalle.
Wie geht es anderen Lesern und Kritikern, die verzweifelt versuchen, dem Output eines Autoren hinterher zu kommen?
Das ist ja wohl Käse, lieber Sim.
Mich pisst das manchmal richtig an.
Da hat Häferl wohl Recht: IST DEIN SCHLECHTES GEWISSEN, BABY!
Liebe Grüße
Dante, die Nachteule *schuhu*