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"Tafelwischen"

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06.05.2005
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"Tafelwischen"

Tafelwischen!

Ich sank tief, immer tiefer und immer …
„Tafel wischen!“
Mein Gedächtnis kehrte zurück, mein Gehirn begann wieder mit den üblichen Denkvorgängen. Erst allmählich begann ich meine Umwelt wahrzunehmen. Es war warm. Einfach unerträglich. Ich schnappte nach Luft, doch es gab nur die Art, die aus Kohlendioxid, verdampften Schweiß und massig Parfüm zu bestehen schien. Mir wurde schlecht. Meine Augen begannen zu tränen. Kalter Schweiß floss mir langsam das Nasenbein herunter. Die Welt drehte sich.
„Na wird’ s bald? Ich sagte Tafel wischen!“
Ich schreckte auf und dachte einen Moment an Gulag, an Arbeitslager, an Sklaverei. Wie die Aufseherin mit einem bösen Grinsen da stand. Sie hob den Stock um ihn auf meine Schultern niederknallen zu lassen. „Patsch!“ Ein markerschütterndes Geräusch traf mich mitten ins Herz. Es war so laut. Meine Ohren! Der Schmerz. Meine Schultern! Nur langsam realisierte ich, dass der Stock nicht mich traf, sondern den Tisch neben mir.
„Hörst du schlecht? Du sollst die verdammte Tafel wischen! Aber ganz schnell!“
Zu dem Klang der dominanten Stimme mischte sich allmählich Gelächter. Mein Gesicht lief rot an vor Scham. Es war so demütigend. Was sollte ich tun? Kann der Mensch gegen eine derartige Übermacht bestehen?
„Wisch die Tafel! Sofort!“
Ich war schon dabei mein Rückgrat innerlich zu beugen und aufzustehen.

„Tzzeee!“ Eine Wespe flog an mir vorbei, auf direktem Weg zur Aufseherin. Umschwirrte sie. Nach der Wespe wurde geschlagen. Doch sie ließ sich nicht abhalten von ihrem törichten Plan. Doch ist es wirklich töricht, Widerstand zu leisten? Die Wespe stach zu. Ihr Opfer schrie vor Schmerz. „Klatsch!“ Die Wespe fiel zu Boden. „Ratsch!“ Ein Schuh drehte sich auf ihr. Mir wurde eines klar: „Du musst für deine Freiheit kämpfen, egal, welche Folgen das für dich haben wird! Kämpf für eine bessere Welt!“ sprach meine innere Stimme zu mir!
„Wischst du endlich die Tafel?“
Das Gelächter schwoll an, doch es war mir nicht mehr peinlich. Nein, es bekräftigte mich in meinem Entschluss.
„Nein!“, antwortete ich und verließ den Raum, während alles Gelächter mit einem Schlag verstummte. Alle Konsequenzen in Kauf nehmend, die mein Handeln haben würde, ging ich. Nun war ich frei!

 
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Hi Jadzia!
Nein, es war tatsächlich keine SM-Geschichte! Aber wenn du willst schreib ich mal eine! :D
Ansonsten hast auch du, meine Absicht völlig missverstanden. Die Erklärungen hab ich schon in vorhergehenden Kommentaren versucht. Ansonsten hat auch Golio meine Absicht noch einmal auf den Punkt gebracht und zwar in einer richtig guten und verständlichen Form!

Der Stil hat mich auch nicht wirklich umgehauen, ist teilweise sehr comicmässig: Ratsch, Patsch, Tzzzze, Klatsch ....
a) Comics sind auch Kunstwerke! Teilweise sogar sehr gute!
b) Ich hielt diese Worte für die beste Möglichkeit, ohne übermäßige Distanz vom Geschehen, die Handlung weiter auszubauen und eine gewisse Spontanität in der plötzlichen Geisteswendung des Protagonisten auszudrücken!

@Golio:

Dafür erstmal ein "Danke!". Ich hoffe, dass jetzt noch einige verstanden haben was ich gemeint habe, wobei sie, nur weil sie die Geschichte verstehen, diese noch nicht gleich für "Gut" befinden müssen!
Auf jeden Fall hast du genau den Kern der Sache getroffen! Einen Vergleich zwischen mir und Sokrates find ich zwar etwas übertrieben, aber ich weiß wie du es gemeint hast!

@alle nachfolgenden Kritiker:
Ich möchte nochmal daraufhinweißen, dass ich weder Sokrates bin, noch mir anmaße, Sokrates zu sein!

MfG
ET

 

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