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Talutah´s Blut

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08.07.2002
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Talutah´s Blut

Das Land verkaufen? Warum nicht auch die Luft und das Meer? Hat nicht der Große Geist all das
zum Wohl seiner Kinder geschaffen?

-Tecumseh-​

Soon I will be here no more ...​

Ich fühlte mich in der Zeit zurückversetzt. An diesem Abend lebte ich um 1850. Die Luft war angereichert mit würzigen Gerüchen und rauchigen Dämpfen und vibrierte unter den exotischen Klängen von Trommeln und ledergesäumten Rasseln.
Die Hitze des Feuers war bis hierher spürbar und ich drehte mich weg vom regen Treiben das dort herrschte. In meinem Kopf machte sich zunehmend eine wohlige Umneblung bemerkbar. Dieses Maisbier hatte ich auf Grund seines milden Geschmacks ganz klar unterschätzt.
Ich schaute hinaus auf die endlose Prärie und staunte über die enorme Weitsicht die sich mir bot. Der Mond stand hell und unnatürlich groß am Himmel und legte einen silbrigen Schleier über das Land. Die Klänge einer Flöte durchströmten meinen Körper sanft und melodisch. Die plötzliche Ruhe beflügelte meine Phantasie. Es war, als ob ich da draußen irgendetwas zu finden versuchte.
Mein Körper war elektrisiert von den Klängen der Musik und der wildromantischen, klischeebeladenen Szenarie überall um mich herum.
„Ist das der große Geist“, murmelte ich und wartete auf eine Art göttlichen Eingriff, der mir die Antwort darauf geben sollte.
Fast im selben Augenblick legte man mir von hinten eine Hand auf die Schulter. Ich brauchte mich nicht umzudrehen, denn die zierliche Person trat augenblicklich neben mich.
„Was suchst du?“, fragte sie mich, als ob sie wüsste, dass ich momentan sehr empfänglich für spiritistische Anregungen war. Ich musterte dabei ihre hellen, braunen Augen und verlor mich in den brennenden Funken, die von den Ausläufern des Feuers dort hinein gezaubert wurden.
Ich schüttelte den Kopf und lächelte, legte meinen Blick wieder auf die Ebene die vor mir lag.
„Ich fühle mich so klein und unbedeutend hier, aber ...“
Talutah blickte mich erwatungsvoll an. Sie schien regelrecht versessen darauf zu sein, mir die Lebensphilosophie ihrer Vorfahren näher zu bringen. Oder wollte sie einfach nur Verständnis und Anerkennung eines Mannes, jenseits der Menschen ihres Reservates?
„Gleichzeitig fühle ich mich großartig. Mir ist so, als könnte ich mit meinem Blick den Raum beherrschen“, sagte ich und gestekulierte dabei mit meinen Händen um Nachdruck.
Sie schaute mich erst eindringlich an und lächelte dann.
Ich fühlte mich ein wenig unverstanden, aber eben genauso ging es mir. Auch wenn ich wusste, dass die Zivilisation mit ihren großen Städten und automatisierten Bürgern einen Katzensprung von hier entfernt war. Hinter den hohen Bergen, die sich scheinbar unendlich weit am Horizont auftaten verlief mit Sicherheit ein stark befahrener Highway. Und trotzdem fühlte ich eine derart überwältigende Freiheit, die mich schwindelig werden ließ.
Talutah griff ganz unerwartet nach meiner Hand und lief los. Noch bevor ich über diese neu gewonnene Zutraulichkeit nachdenken konnte, zog sie mich durch festen Sand hinter sich her, vorbei an getrockneten Wandersträuchern und mannshohen Kakteen.
„Gibts hier Wölfe oder Cojoten“, stammelte ich, während ich versuchte Schritt zu halten.
„Vielleicht ein paar Schakale“, scherzte sie und lachte, wähend sie mein ängstliches Gesicht vor Augen hatte.

Wandering on Horizon Road
Following the trail of tears​

Ein paar Hundert Meter weiter ließ sich Talutah erschöpft und begleitet von einem zufriedenen Seufzer auf den Boden sinken. Ich schaute sie zuerst keuchend und lächelnd an, kratzte mich dann aber verlegen am Kopf und blickte zurück auf das Stück das wir zurückgelegt hatten. Das Feuer war von hier aus deutlich zu sehen. Es wirkte wie ein brennender Baum inmitten einer kahlen, zu Stein erstarrten Wüste. Ein Panorama wie auf einer Postkarte. Als hätte der Mond mit seinem silbernen Licht die Umgebung absichtlich erstarren lassen. Es war großartig. Kleiner Mann trifft auf große Natur. So fühlte ich mich immer noch und hoffte insgeheim, dass dieser Moment niemals an Intensität verlieren würde.
Zeitgleich fühlte ich mich allerdings auch etwas verlegen. Die Musik war hier nur noch dumpf zu hören und der Wind wurde stärker, ohne dabei zu schneiden. Um uns herum veranstalteten die Grillen ihr eigenes Konzert.
„Komm schon, leg dich zu mir“, sagte Talutah aufgeregt und klopfte mit einer Hand auf die sandige Stelle neben sich. Ich war wirklich erstaunt über diese Frau. Sie sagte diese Worte, so war ich mir sicher, ohne jeglichen Hintergedanken. Für sie existierte vorrangig nur die Welt um sie herum. Ich konnte dieses Verhalten in den paar Tagen, in denen wir uns besser kennengelernt hatten immer wieder aufs neue beobachten. Sie hatte stets eine bemerkenswerte Auffassung von den Dingen, die um sie herum passierten.
Ich setzte mich neben sie, streckte erst meine Beine aus und verschränkte dann die Arme hinter dem Kopf, bevor ich mich auf den festen Erdboden legte.
Der Himmel über uns war gespickt mit funkelnden Sternen. Ein tiefes, beruhigendes Blauviolett gab ihnen Halt. Um uns herum das Zirpen der Grillen und das sanfte Heulen des Windes, der mir beständig feinsten Wüstensand ins Gesicht wehte. Kein unangenehmes Gefühl, nein, ich würde sogar noch weiter gehen. Ich hatte mich niemals im Leben freier und lebendiger gefühlt als jetzt in diesem Moment. Keiner von uns beiden sagte etwas. Wir lagen nur da und blickten nach oben.

You´ll hear the tale through my blood
through the eagle´s cry
the bear within will never lay to rest​

Talutah war eine starke Frau, die sich mit Leib und Seele ihrer Kultur verschrieben hatte und deswegen hart mit der amerikanischen Geschichte und Lebensweise ins Gericht zog. Ich konnte es ihr gar nicht verübeln und fühlte mich auf einmal richtig mies, denn noch vor ein paar Tagen war diese Indianerin für mich nichts weiter als ein riesiger Fundus für meine Ermittlungen gewesen. Für meine Arbeit als Journalist war sie Teil einer Milieu-Studie über das heutige Leben der Indianer, losgetreten durch einen Mann aus diesem Dorf, der bei einem terroristischen Anschlag auf das Bureau of Indian Affairs, kurz BIA, ein Blutbad angerichtet hatte, bei dem er und fünf weitere Männer dieses Reservates getötet worden waren.
Talutah hatte mich zu dieser Abschiedszeremonie eingeladen, damit ich mehr über die Lebensweise der Indianer erfahren konnte. Tagsüber war das nicht möglich, denn dann spielten die Indianer für die Touristen ein Rollenspiel von Jägern und Sammlern, eine Farce bestehend aus wilden Feuertänzen und exotischen Ritualen. Nur damit diese einen Mythos bestätigt sahen und dafür Geld bezahlten, welches diese armen Leute mehr als dringend benötigten.
„Meinst du, dass sich der Wind für uns noch einmal wenden kann?“, fragte Talutah und schloss die Augen, als im selben Moment eine kräftige Windböe heulend über uns hinwegfegte.
Ich setzte mich hin und strich mir fleißig den Sand aus den Haaren.
„Ich wünschte ich könnte euch dabei so viel mehr helfen“, sagte ich betroffen und musterte sie dabei eindringlich. Sie hatte sich ebenfalls aufgerichtet und schwarze Strähnen fielen ihr dabei ins Gesicht. Ihr Lächeln war herzerwärmend ehrlich. Ihre Augen, so hell und klar sie auch funkelten, spiegelten einen Teil der Last wieder, die sie und ihr Volk zu tragen hatte.
Ich konnte gar nicht anders, geblendet von soviel Zerbrechlichkeit und vergänglicher Schönheit, strich ich ihr ganz sanft die Strähnen aus dem Gesicht. Sie zuckte verwundert zusammen, schloss dann aber die Augen und genoss meine Berührungen. Streichelnd begann ich damit, die Konturen ihres Gesichtes nachzuzeichnen und rückte näher an sie heran.
Sie griff nach meiner Hand und führte sie ihren Hals entlang nach unten, immer darauf bedacht, dass ein Finger von mir ihre Haut berührte. Ich verweilte leicht oberhalb ihrer Brüste und lehnte mich nach vorne, um ihren Hals zu küssen. Ihr Körper zitterte vor Anspannung und als ich das bemerkte ging ich mit meinem Kopf hoch und suchte ihre Lippen.

Es war ein unbeschreibliches Gefühl, hier draußen mit ihr Sex zu haben. Ihre Haut erstrahlte im Licht des Mondes heller als Porzellan und der Wind streichelte unsere verschlungenen Körper mit unzähligen Händen. Unsere lustvollen Seufzer wurden begleitet von einem ständig zunehmenden Chor der Zirpen. Vielleicht lag es am Maisbier, vielleicht aber auch an der ganzen Szenarie die uns umgab. Nachdem die Lust verebbte, blieb ein Gefühl ganz deutlich: die einmalige Empfindung höchster Vollendung ...

Our spirit was here long before you
Long before us
And long will it be after your pride brings you to your end​

Ich sah Talutah in den folgenden Tagen nur selten, denn ich arbeitete wie ein Verrückter an der Fertigstellung meines Artikels, den ich immer wieder komplett überarbeiten musste. Ich merkte ganz deutlich, wie ich aufgrund dieser zauberhaften Nacht mehr und mehr meine Objektivität einbüßte.
An diesem Nachmittag erreichte mich eine Meldung, die wie eine Bombe in unserer Redaktion einschlug. Für die meisten war die Woche damit gerettet und alle begannen, wie wild durcheinander zu laufen und ihre Aufgaben neu zu verteilen. Ich aber blieb versteinert sitzen, ganz unfähig das Geschehene zu begreifen.
Sceneries painted beautiful in blood
Eine junge Indianerin, die seit längerer Zeit bei uns eingebürgert ist, verübt nur wenige Tage nach dem blutigen Attentat auf das Komitee des BIA einen neuen Anschlag auf selbiges.
Soon I will be here no more ...
Dieses Mal sterben zusammen mit der Attentäterin vier weitere Menschen. Ein hochrangiges Mitglied des Komitees überlebt schwer verletzt.
Our souls will join again the wild

Ich erinnerte mich zurück an den Abend. Als wir vollkommen nackt nebeneinander lagen, unsere nasse Haut beklebt mit feinstem Wüstensand.
„Unser Volk geht unter“, hatte sie gesagt.
„Takoda wusste das und er versuchte alles, um wenigstens die Reservationen zu erhalten. Aber Jahr um Jahr verließen dutzende Indianer ihre Reservate und ließen sich einbürgern, womit sie ihre Privilegien verloren und fortan zu den untersten Gesellschaftsschichten gehörten.“
Während sie das sagte konnte ich sehen, wie sie ihre Hand zu einer Faust ballte.
„Man gibt uns keine Chance und desswegen werden wir untergehen. Schlimmer noch, wir werden vergiftet um uns nach und nach vergessen zu lassen. Takoda trug kriegerisches Blut in sich. Er wusste das der Kampf nicht zu gewinnen war, ließ sich aber dennoch nicht vom kämpfen abhalten.“

Ich nahm den dreiseitigen Artikel zur Hand und die Buchstaben verflüssigten sich vor meinen Augen. Ich klopfte die Seiten auf der Tischkante zurecht und schaltete den Schredder ein.
„Ich will nur, das man uns Verständnis entgegenbringt“, hatte sie als letztes zu mir gesagt und ich hatte ihr trauriges Gesicht dabei vor Augen, als ich das Papier zurücknahm und in meine Schreibtischschublade packte.
Ich hätte schon von dem Moment an wissen sollen, das diese Worte eigentlich von ihr stammten ...


Unsere Welt ist verschwunden. Nur die letzten Bruchstücke unseres Landes sind uns noch geblieben. Aber es ist unsere Absicht, auch diese Bruchstücke mit der gleichen Sorge und Achtung zu bewahren und zu entwickeln, wie das jede andere kleine Volk, jede ethnische Gruppe tut, die sich ihre Identität, ihre nationale Existenz bewahren will.

Auszug aus der Schlussdeklaration der Indianer auf der allindianischen Konferenz von Chicago 1961​


Enthaltene Lyrics:
Nightwish - Creek Mary´s Blood

 

Hi ANiMA,

du schreibst ja wieder. ;)

Deine Geschichte gefällt mir gut. Manchmal muss man in etwas eintauchen, um es zu verstehen oder nachvollziehen zu können. Manchmal setzt sich die Liebe über Denkweisen hinweg, über Feindschaften, Klassenunterschiede und Standeprivilegien.
Die Faszination, die dein Prot erlebt, kann ich gut nachfühlen.

Ein paar Details noch:

Dieses Maisbier hatte ich in seinem milden Geschmack ganz klar unterschätzt.
Wenn du es so lässt, ist der Geschmack noch milder, als der Prot geglaubt hat. Du meintest aber sicherlich, dass es mehr knallt, als der Prot glaubte. Entweder
"hatte ich auf Grund seines milden Geschmacks" oder Dieses Maisbier mit seinem milden Geschmack hatte ich"
die von den Ausläufern des Feuers dort hienein gezaubert wurden.
da hast du dich vertippt
„Ich fühle mich so klein und unbedeutend hier, aber ...“
Talutah blickte mich erwatungsvoll an. Sie schien regelrecht versessen darauf zu sein, mir die Lebensphilosophie ihrer Vorfahren näher zu bringen.
Wie kommt dein Prot auf die Idee, dass sie darauf versessen schien? Wenn er einen Satz unterbricht ist es doch viel wahrscheinlicher, dass sie einen erwartungsvoll anblickt, um die Fortsetzung des Satzes zu hören.
Mir ist so, als könnte ich mit meinem Blick den Raum beherrschen“, sagte ich und fuchtelte dabei mit meinen Händen um Nachdruck.
beherrschen hat etwas majetätisches, welches für mich zu der Stille passt. Fuchteln hat etwas hektisches, eher despotisches oder lachhaftest. Für mein Gefühl zerstörst du damit die Atmoshpähre.
und Mannshohen Kakteen.
mannshohen ist ein Adjekitv
Zeitgleich fühlte ich mich allerdings auch etwas Verlegen.
verlegen auch
Ein tiefes, beruhigendes Blauviolett gab ihnen halt.
Halt ist ein Substantiv
Kultur verschrieben hatte und desswegen hart mit der
deswegen
Als Journalist war sie für mich Teil einer Milieu-Studie über das heutige Leben der Indianer
Nach diesem Satz ist Talutah der Journalist
ein Blutbad anrichtete, bei dem er und fünf weitere Männer dieses Reservates getötet wurden.
bin mir in den Tempi ja auch nie ganz sicher, müsste aber mE "angerichtet hatte" heißen
Talutah hatte mich zu dieser Abschiedszeremonie eingeladen, auf das ich mehr
wenn, "auf dass" ich würde den Satz aber noch mal überdenken. Vielleicht: "damit ich mehr über ... erfahren würde"
Vielleicht lag es am Maisbier, vielleicht aber auch an der ganzen Szenarie die uns Umgab.
umgab
Aber nach dem verebben körperlicher Lust blieb ein Gefühl ganz deutlich. Und das war das einmalige Befinden der höchsten Vollendung ...
Verebben nutzt du hier als Substantiv. Ich finde diese Passage klingt etwas hölzern.
Vorschlag: "Nachdem die Lust verebbte, blieb ein Gefühl ganz deutlich: die einmalige Empfindung höchster Vollendung ..."
unsere nasse Haut behangen von feinstem Wüstensand.
*g* das ist doch kein Lametta.;)
um wenigstens die Reservationen zu wahren
heißt es nicht "Reservate"?
wahren tut man Anstand und Sitte, ich würde von "erhalten" oder von "retten" sprechen.
Ich hätte eigentlich schon von dem Moment an wissen sollen, das diese Worte eigentlich von ihr stammten ...
Mindestens ein eigentlich solltest du weglassen

Lieben Gruß, sim

 

Hey ihr beiden :)

Zuerst natürlich ein Dank an dich Sim, für die vielen Verbesserungs- und Korrekturvorschläge! Ich hab soweit alles ausgebessert und die betreffenden Passagen abgeändert.
Freut mich sehr, dass du die Gefühlswelt des Prots. nachvollziehen konntest! Wahrscheinlich hast du, ähnlich wie es mir des öfteren passiert, den großen Geist (was immer das auch sein mag) auch schon des öfteren Mal in deiner Umgebung gespürt :D

Ja, und nun zu dir Noel:

Maisbier? watt is dat denn? Hab ich den neuesten Trend verpasst?
Die alten Indianer haben damals aus Mais ein Getränk hergestellt, dass den ungefähren Alkoholgehalt von Bier aufzuweisen hat. Desswegen mein logischer Gedanke ---> Maisbier :bier:

"Gibts hier Wölfe oder Cojoten, stammelte ich ..."
da hab ich doch wirklich lachen müssen!
Stimmt :) Ich hätte mich absolut über Skorpione, Schlangen und Spinnen informiert, denn immerhin lieg ich wenig später ne ganze Weile lang im Sand herum!

Ich muß zugeben, dass ich schon nach fünf Sätzen gelangweilt war und erstmal wieder wegklickte. Dann bin ich aber doch wieder zurückgekommen und es hat sich ja gelohnt. Wenn man mal vom prolligen Nightwish Zitat absieht. (Wie können die sich überhaupt anmaßen, über sowas zu singen? Kein Verständnis meinerseits!)
Da bin ich aber erstmal sehr froh das du noch einmal zurückgekommen bist. Vielleicht ist der Anfang wirklich ein wenig zu schmalzig *kopfkratz*

Hehe, das du kein Anhänger von Nightwish und Co. bist wusste ich ja spätestens seit dem Duisburg-Treffen. Entsprechend viel Angst hatte ich auch vor deinem Urteil, als ich den Text heruntergescrollt habe ;)
Aber ist ja doch noch mal alles gut gegangen.

Wenn du willst schicke ich dir das Lied und bekehre dich :lol:

Also ihr beiden!
Habt Dank für die Kritik!!

besten Gruß
*Chris*

 

auf Wunsch des Autoren nach Gesellschaft verschoben.

 
Zuletzt bearbeitet:

Lieber ANiMA!

Nachträglich noch einmal alles Gute zum Geburtstag! :)

So, und jetzt muß ich erst einmal eine (nicht so gaaanz ernst gemeinte ;-)) Drohung aussprechen: Wenn Du noch einmal eine Geschichte über Indianer schreibst, noch dazu eine so schöne, und mich nicht gleich nach dem Posten mit der Nase drauf stößt, mach ich Dich zum Pizzabelag! :D Ich hoffe, das wirkt. :lol: ;)

Die Geschichte hat mir wirklich ausnehmend gut gefallen! :) Vom Inhalt her ganz nach meinem Geschmack, der Aufbau absolut gelungen, und stilistisch bin ich auch ziemlich beeindruckt. Die eingefügten Liedertextauszüge könntest Du ruhig weglassen, aber das ist natürlich Geschmacksache und mir schmecken sie halt nicht so gut. Das ist so, wie die Frage, ob man Knoblauch mag oder nicht. ;)

damit ich mehr über die Lebensweise der Indianer erfahren konnte. Tagsüber war das nicht möglich, denn dann spielten die Indianer für die Touristen ein Rollenspiel von Jägern und Sammlern, eine Farce bestehend aus wilden Feuertänzen und exotischen Ritualen. Nur damit diese einen Mythos bestätigt sahen und dafür Geld bezahlten, welches diese armen Leute mehr als dringend benötigten.
Mittlerweile dürfen sie ja eigene Spielcasinos betreiben, das hilft ihnen zwar, das Überleben zu sichern, bringt sie aber gleichzeitig auch noch weiter von ihrer eigenen Natur weg. Ein Großteil des indianischen Wissens ist ja bereits unwiederbringlich verloren gegangen, sodaß man, selbst wenn man mit ihnen leben würde, nicht wirklich einen Einblick in das erhalten könnte, was die Indianer einmal waren.

Ein paar Anmerkungen hab ich noch:

»Ich schaute hinaus auf die endlose Prärie und staunte über die enorme Weitsicht die sich mir bot.«
– ich bin mir nicht ganz sicher, aber gefühlsmäßig würde ich eher in die endlose Prärie schreiben
– »die sich mir bot« würde ich streichen und aus der Weitsicht die Weite machen: staunte über die enorme Weite.

»und der wildromantischen, klischeebeladenen Szenarie überall um mich herum.«
– Szenerie

»Ich fühlte mich ein wenig unverstanden, aber eben genauso ging es mir.«
– »aber eben genauso ging es mir« würde ich streichen, ich glaube den ersten Teil des Satzes auch so. ;-)

»Und trotzdem fühlte ich eine derart überwältigende Freiheit, die mich schwindelig werden ließ.«
– würde das »Und« streichen, was Du damit ausdrücken willst, sagst Du ohnehin durch das »trotzdem«.

»„Gibts hier Wölfe oder Cojoten“, stammelte ich, während ich versuchte Schritt zu halten.
„Vielleicht ein paar Schakale“, scherzte sie und lachte, wähend sie mein ängstliches Gesicht vor Augen hatte.«
– zweimal »während«, einmal davon ohne r
– finde den Ausdruck »vor Augen hatte« hier nicht so ganz passend

»blickte zurück auf das Stück das wir zurückgelegt hatten.«
– Stück, das

»in den paar Tagen, in denen wir uns besser kennengelernt hatten immer wieder aufs neue beobachten.«
– aufs Neue

»Ich setzte mich hin und strich mir fleißig den Sand aus den Haaren.«
– müßte eigentlich »setzte mich auf« heißen, da er ja vorher gelegen ist, oder?
– »fleißig« finde ich unpassend, würde »eifrig« schreiben

»„Ich wünschte ich könnte euch dabei so viel mehr helfen“«
– »so viel« würd ich streichen

»Ich verweilte leicht oberhalb ihrer Brüste und lehnte mich nach vorne,«
– »leicht oberhalb« klingt ziemlich seltsam…

»als ich das bemerkte ging ich mit meinem Kopf hoch«
– bemerkte, ging

»begleitet von einem ständig zunehmenden Chor der Zirpen.«
– ich nehme an, Du meinst Zikaden oder Grillen, die erzeugen dieses Geräusch, das man Zirpen nennt

»vielleicht aber auch an der ganzen Szenarie die uns umgab.«
– zum zweiten Mal die Szenerie, vielleicht findest Du ein Synonym? »Atmosphäre« vielleicht?

»„Man gibt uns keine Chance und desswegen werden wir untergehen. Schlimmer noch, wir werden vergiftet um uns«
– deswegen
– vergiftet, um

»Er wusste das der Kampf nicht zu gewinnen war, ließ sich aber dennoch nicht vom kämpfen abhalten.“«
– wusste, dass … vom Kämpfen

»„Ich will nur, das man uns Verständnis entgegenbringt“,«
»Ich hätte schon von dem Moment an wissen sollen, das diese Worte«
– dass
eigentlich von ihr stammten ...


wie das jede andere kleine Volk, jede ethnische Gruppe tut, die sich ihre Identität,«
– jedes andere kleine Volk


Liebe Grüße,
Susi :)

 

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