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Tanz der Wogen ?
Wir, die Touristen der Anatolienrundreise, saßen wie jeden Abend in der Poolbar. Die Sonne war bereits vor Stunden untergegangen und die Temperatur auf angenehme 25 Grad gesunken. Ein Kellner servierte mit einem charmanten Lächeln farbenprächtige Cocktails. Durch sein weißes Hemd schillerte seine Bräune und bildete jeden Muskel seines Bodys ab.
Die geheimnisvolle, arabische Musik, etwas schrill aber sehr rhythmisch, stimmte an. Es dauerte nicht lange und die ersten aus unserer Reisegruppe wagten ein Tänzchen.
„Komm, tanz du für uns“, wurde ich aufgefordert.
Es hatte sich in unsere Gruppe herum gesprochen, dass ich seit vielen Jahren in Deutschland Bauchtanz ausübe und auch schon aufgetreten bin.
„Oh nein, ich habe mein Kostüm nicht dabei“, ich schüttelte entschieden meinen Kopf, wie würde klassischer Bauchtanz in T-Shirt wirken?
„Das macht doch nichts. Hier hast du mein Fransentuch.“
„Bitte!“ bettelten einige „Oh- Bitte!“
Ich war überredet, langsam stand ich auf, zog meinen Rock aus der Taille auf meine Beckenknochen, band mir das Tuch als Hüftbetonung um und zog die Schuhe aus.
Ich begann mit meinen Hüften große langsame Kreise zu ziehen und ließ meine Arme wie zur Sonnenanbetung kreisen. Die Männer stierten mich an und die Frauen sie. Dieses Szenarium kannte ich. Die Männer hatte ich bereits stimuliert. Jetzt begann der schwierigere Teil und mein Ehrgeiz entbrannte, die Eroberung der Frauen. Ich bewegte mich mit kleinen Hüftkicks in Richtung einiger Gattinnen. Dabei zwinkerte ich den Damen schäkernd zu. Zuerst waren sie etwas irritiert, antworteten schließlich mit einem Lächeln. Andere Damen bekamen von mir ein kesses Schulterzucken begleitet mit einem viel sagenden Schmunzeln. Ich hatte es geschafft und die Damenwelt gnädig eingestimmt. Jetzt konnte mein eigentlichen Tanz beginnen.
Im langsamen Grundtaktschlag der Musik ließ ich meine weiblichen Körperteile solo tanzen. Nach dem weichen, sinnlichen Bauchkreisen folgten Hüfthopser und schließlich wippte ich meine Brüste. Ich spürte wie mein Unterkörper warm wurde. Meine Handflächen strichen sanft über meinen wiegenden Körper. Ich fühlte mich leicht und gelöst, es gab nur mich und meinen Tanz.
Die Augen meiner Zuschauer glänzten und sie klatschten den Takt.
Unerwartet bemerkte ich etwas hinter mir, einen Geruch von Sandelholz und Moschus. Mit einem Hüftschwung drehte ich mich um und blickte in dunkle große Augen und in einen lächelnden Mund. Es war der Cocktailkellner. Er umkreiste mich mit schlurfenden Schritten und hielt dabei seine Arme ausgebreitet, als würde er mich beschwören.
Ich lachte ihn an. Die Musik wurde lauter. Ich spannte meine Bauchmuskeln an, um sie anschließend blitzartig durch Entspannung fallen zu lassen, dieses wiederholte ich einige Male. Meine Hände wiegten sich in der Luft. Dabei drehte ich mich, ohne einen Blick vom Kellner zu lassen. Auch er folgte meinen Blick und bewegte seinen Unterkörper, im gleichen Takt meiner Bewegungen, vor und zurück. Seine Finger zeigten nach oben, ich verstand ihn auch ohne Worte und ich folgte seiner Aufforderung und krempelte mein T-Shirt hoch. Behutsam steckte er mir eine Olive, wie einen Diamanten, in meinen Bauchnabel.
Mein Tanz gleitete über in schlangenförmigen Bewegungen und mein Tanzpartner folgte meinen Bewegungen harmonisch, wie die Kobra der Flöte des Schlangenbeschwörers. Die Musik wurde schneller. Ich begann mein Becken wild zu schütteln bis es zuckte und zitterte. Als der Rhythmus sich weiter steigerte, ergriff dieser feurige Shimmi meinen ganzen Körper. Wir bewegten uns wie in Wahn, sein lustvoller Tanz hatte eine Wirkung wie ein Aphrodisiakum auf mich. Unser Tanz wurde durch die Zurufe des Publikums angeheizt, die sich in einem Kreis um uns wiegten.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie mein Tanzpartner schwitzte und seine Männlichkeit voll entbrannt war. Er umkreiste mich mit Imponierposen einer Balz, begleitet von schwerem Atem, den ich im Nacken spürte, mir lief ein kalter Schauer über den Rücken. Ich war eine Blume im Wind und gleichzeitig eine einzige rhythmische Kontraktion.
Mit einem Trommelschlag endete die Musik und der Tanz. Ich schaute noch immer ihn, meinen Tanzpartner, an, er mich und die Touristen uns. Es war ganz still, die Luft schien zu knistern, bis Applaus los brach und der Bann zerriss.
Hier Ende oder ---
Der Kellner ging zu meinen Mann und fragte: „Darf ich sie küssen?“
Mein Mann, offensichtlich von dieser Frage überrascht, nickte nur. Ich konnte es kaum glauben, mein Mann stimmte zu. Würde er mich gleich noch für Kamele verkaufen?
Der Cocktailkellner kniete vor mir nieder und lutschte mit seiner Zunge die Olive aus meinem Bauchnabel. Genüsslich verspeiste er diese Frucht. Ich lächelte schwach. Dann musterte er mich, feuchtete seine Lippen an und ich bekam einen ausgiebigen, innigen Kuss, auf die Hand.