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theatralisch.

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10.07.2006
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theatralisch.

"Sie gehen bitte hier rüber wenn da vorne geredet wird, nicht so aufgereiht, stellen Sie sich ein bisschen so geschachtelt hin, genau, wissen Sie, wie man so als Gruppe steht, die Gruppe ist immer da, wo die mehrheit ist und dann gucken sie hoch zur Rede, also die spielt die ja nur, okay, abundzu gibt’s mal nen Applaus, jetzt muss noch das... Leni!"

"Gibt’s ein Signal für mich?"

"Die Musik."

"Ach so. Aber da passiert hier noch was, also da wird hier noch geredet und so oder mach ich das in die Stille rein?"

"Das hab ich grade alles erklärt, da habt ihr darin geredet-"

"Du das ist mir egal, wenn hier noch geprobt wird ich will einfach nur - "

"Ja mir ist es auch egal, Leni! Mir ist das auch egal aber ich habs nur grade gesagt! Dass du da stehst und dann kommt die Musik... Die Musik geht los und dann kommst du runter!"

"Ich kann das nicht auf Ansage machen, ich wills ausprobieren! Das nutzt mir nichts auf Ansage, ich wills ausprobieren!"

"Ja bitte aber dann musst du auch zuhören wann wir das ausprobieren!"

"Ja aber wenn du sagst “jetzt kommst du” das nutzt mir nichts sondern du musst weg sein, dann muss der Vorhang hier sein und dann komm ich!"

"Wir sind alle hysterisch, wir sind alle am Ende..."

"Das weiß ich, brauchste mir nicht sagen."

"Alle müssen jetzt irgendwie gucken, wie sie dadurch kommen. Ja? Extrawürste gibt’s grade nicht."

"ACH DU ARSCH, FICK DICH DOCH!"

"Ja, mach ich doch."

"VERSCHWIND VON DER BÜHNE UND LASS UNS DAS AUSPROBIEREN! Du stehst heute Abend NICHT da!"

"Okay. Super."

"Geh nen Kaffee trinken!"


"Ja gerne, nen Österreichischen. Noch mal von Anfang!"

 

Hi, torpedo, wie's auf Neudeutsch heißt,

„netter dialog. kann grad keinen sinn hinter der fehlenden interpunktion feststellen, ansonsten ists unterhaltsam. aber nich auf dem niveau deiner sonstigen texte, wobei du hier sicher was ausprobiert hast. und vielleicht ists dir ja gelungen?“, schreibt Nachtschatten. Ich erweit’re zunächst mal auf die inkonsequente Kleinschreibung: entweder ich schreib alles klein oder ich halt mich näherungsweise an die offizielle Rechtschreibung. Brechts Tagebücher sind z. B. trotz bewussten Regelverstoßes Literatur pur. Dann will ich es auch mal versuchen:

M. e. versuchstu, eine theaterprobe oder, - allgemeiner, - die probe zu einem bevorstehenden auftritt abzubilden. Dabei kann ein „abundzu“ ab und an vorkommen. Und die regie plappert ohne punkt und komma. Aber warum ist die gruppe größer als die mehrheit? Ist das die mehrheit innerhalb der gruppe und deshalb kleiner als die gesamtheit aller gruppenmitglieder? Und die akteure babbeln in die regieanweisungen rein. Immerhin ist der applaus groß, nämlich ein Applaus und alles theatralisch & hysterisch & alle am ende.

& dann wird jemand von der bühne geschmissen, von dem wir nicht wissen, wer’s ist. Der geht kaffee trinken. Das beste, was man zunächst tun kann.

So kann’s geh’n unter künstlern. Darstellenden. Die arbeiten im team. Die „eigentlich“ schöpferischen, - die ohne die darstellenden wahrscheinlich gar nix wär’n, - die andern also sind zumeist einzelgänger. Da gibt’s ausnahmen. Besagter brecht zum beispiel. Der hat seine frauen arbeiten lassen, was dem patriarchat sehr gefällig ist. Was die frauen ihm nicht mal krumm genommen haben (ausnahmen best…). Das beispiel ließe sich fortsetzen: rembrandt, dürer etc. ließen ihre gesellen arbeiten, erarbeiteten bestenfalls die idee… Ich schweif ab.

„Noch mal von Anfang!" Also dann!

Wehr Dich gegen Ärsche wie mich, z. B.!

FR

 


Tja, da hat ein Kritiker wohl noch nicht gelesen, wie alt du scheinbar bist und Dinge in deinen Text interpretiert, die so gar nicht existieren ;)

Nun ja, ein kurzer Dialog. Immerhin spürt man die Spannung, das ist ja mehr, als manche lange Blabla-KG kann. Aber trotz dieser Stimmung, die gut bei mir ankommt, fehlt mir ein Andockelement, um mit der Geschichte was anfangen zu können.

Lieben Gruß
bernadette

 
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Hallo torpedo.portrait!

Also für mich sprechen hier nur der Regisseur und Leni.
Der Regisseur erklärt, was die Gruppe zu tun hat, dann ruft er Leni, deren Position in der Szene offenbar irgendwo abseits ist. Sie möchte gern Genaueres zu ihrem Einsatz wissen und es ausprobieren, bekommt aber keine zufriedenstellende Antwort, der Regisseur meint, alles erklärt zu haben.

Leni hingegen hat die Situation auf der Bühne vor sich, stellt sie sich genau vor, woraus eben ihre Fragen kommen:

"Ach so. Aber da passiert hier noch was, also da wird hier noch geredet und so oder mach ich das in die Stille rein?"
"Ja aber wenn du sagst “jetzt kommst du” das nutzt mir nichts sondern du musst weg sein, dann muss der Vorhang hier sein und dann komm ich!"

Ihr reißt die Geduld, der Regisseur tut es, sich theatralisch belustigend, als ein "Wir sind alle hysterisch, wir sind alle am Ende..." ab, meint, es sei keine Zeit für Extrawürste.
Leni will ihn auf einen Kaffee schicken, damit sie ihn los sind und endlich in Ruhe proben können, doch in seiner Selbstherrlichkeit versteht er es als Angebot, ihm einen Kaffee zu bringen - und nicht nur irgendeinen, sondern einen ganz Bestimmten. (Zeit haben sie keine und Extrawürste gibt es nicht. Außer für ihn. :lol: )

Fand ich ganz amüsant, Deine Geschichte! :)

Mit der Zeichensetzung, der Groß- und Kleinschreibung, und damit, was man zusammen und was auseinander schreibt, solltest Du Dich noch etwas beschäftigen.
Hab leider gerade keine Zeit und keine Geduld dafür, die Fehler aufzulisten, da ich krank bin. (Ich habs geschafft, mich bei 37 Grad zu verkühlen ...)

Edit: Ach ja, was ich noch fragen wollte: Was ist "österreichischer Kaffee"? :susp:

Liebe Grüße,
Susi :)

 

hallo kinder.

es gibt ausschließlich leni und den regisseur. der regisseur ist christoph schlingensief, der fünf statisten aus dem Behindertenheim in Bademänteln erklärt, dass eine gruppe immer dort ist, wo die mehrheit ist, und dann hat die schauspielerin, die auf dem gipfel eines experimentellen bühnenbilds von janina audick steht, nicht zugehört, das endet in purer hysterie, es ist auch bloß pures agieren. dass ich nicht verstehe, was mir ein kritiker sagen will, hat in diesem fall glaube ich nichts mit einem alter zu tun, sondern damit, dass ich in diesemt text keine verbindung zu brecht und seinem harem sehe.

liebe grüße.

 
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hmmm, ohne die erklärung checkt das keiner ausser schlingensief, seinen kennern von denen es nicht sooo viele geben dürfte, und den anwesenden der probe.
spezielles teil...
schicks doch mal dem schlingensief, der freut sich bestimmt und grinst :)

grüße aus der gruft,

subart

 

Hi, torpedo,

Helge Schneider hätt’ ich schon von mir aus nicht hinter den Proben vermutet.

Christof Schlingensief probt hier also „Freax“.

Dabei hab’ ich doch vor einiger Zeit erst eine Aufführung von „Leonce und Lena“ gesehen mit einer gemischten Truppe aus (hoffentlich nicht-behinderten) Schauspielern und behinderten Laiendarstellern. Allen hat der Auftritt sichtlich Spaß gemacht. Und auch ich hab nichts bayreuth.

Und das eine wie das andere Stück, die Komödie wie die Oper (die ich nicht kenne) sei doch „berührendes“ Drama und „bissige“ Satire.

Gott & torpedo mögen mir verzeih’n, dass ich nicht selber auf Schlingensief gekommen bin! Doch ohne die Regieanweisung hätt' wohl keiner drauf kommen können.

Nix für ungut, wie man bei uns im Ruhrgebiet sagt,

Friedrichard

 

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