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Tiefe Schnitte

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26.06.2005
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Tiefe Schnitte

So ist mein Leben. Von Schicksalswellen hin und her geschleudert wie die berühmte Nußschale. Dramatisches Chaos der Gefühle und ein Aufschrei der Seele nach Antworten. Antworten die mir niemand geben kann.
Die Zeit tickt herunter wie der Sand einer Sanduhr, wie Wasser einen Wasserfall herunterfällt.
Der Strudel, der unten entsteht, das ist mein Herz. Unfähig sich von Verstand, Moral und was weiß ich noch alles leiten zu lassen erlebe ich immer wieder ewigen Schmerz.

Gedacht, gesagt, getan. Die große Liebe gefunden und doch war mir immer klar, dass es auch andere Menschen geben kann, ja sogar geben muss, die es sicher schaffen mein Herz zu berühren. Und dann? Was dann?

Glühend schneidet das Messer durch Fleisch und Sehnen und hinterlässt verbrannte Erde. Ich bin nicht von dieser Welt. Aber ich lebe in dieser Welt.

Bittersüß ist also mein Weg über kühlende Glascherben. Herzblut zeichnet meinen Weg von Anfang an nach. Hinter mir die Bluthunde, vor mir die Ungewissheit.

Ich spanne die Segel und benetze den hölzernen Boden meiner Realität mit leuchtenden Tränen freudiger Trauer. Und dann manifestiert sich meine Zerrissenheit in Segeltuch aus zerschlissenem Eisen.

 
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Danke für deinen Kommentar Imperator.

Du gehst sehr literarisch an diese Momentaufnahme, aber du kannst ja auch nicht wissen, dass es einfach ein Moment aus der Realität ist. Bilder die man fühlt sind niemals die Bilder, die jeder andere auch so sehen will, selbst wenn es diese Bilder schon in einer ähnlichen Form gegeben hat. Und ob es sich dabei um Kitsch handelt oder nicht, kann nur jemand entscheiden, der involviert ist.
Auch literarisch ist kitschig eher eine Wertung des Geschmacks, was aber nichts ausmacht.

Zur Thematik: Manchmal schneidet man sich, blutet, um zu fühlen, dass man noch lebt.

Nur die Resignation will ich noch verneinen. 'Ohne das Bittere ist das Süße nicht so süß!' (Zitat aus 'Vanilla Sky'). Keine Resignation sondern heiß/kalte Reflexion.

Danke für deinen Kommentar!
Gr33ts
Judas

 

Hi Judas,

bei deinem Text liest man schon raus, dass er nicht ganz fiktiv ist.

Für mich ist das gleichmäßige Fließen einer Sanduhr etwas ganz anderes als das Getöse eines Wasserfalles; diese zwei Bilder im Vergleich sind für mich nicht stimmig.
Das Segeltuch aus zerschlissenem Eisen dagegen hat mir sehr gut gefallen.

Du nimmst mit folgender Aussage jedem Kritiker jedoch allen Wind aus den Segeln:

Und ob es sich dabei um Kitsch handelt oder nicht, kann nur jemand entsacheiden, der involviert ist.

Da hat man dann gar keine richtige Lust mehr, was zu deinem Text zu schreiben...

Lieber Gruß
bernadette

 

Hallo Bernadette,

Sanduhr ist ein ruhiges stetiges fließen, der Wasserfall ist laut und unruhig. Eine Antithetik die ebenfalls eine gefühlte Situation beschreibt.

Über Kitsch oder nicht Kitsch lässt sich herrlich und lange und absolut sinnlos diskutieren. Ich persönlich habe einfach nur Bilder verwendet, die meine Gefühle treffend beschreiben. Wenn das nun jemand als Kitsch wertet mag das für ihn okay sein, aber doch nicht für denjenigen der etwas damit verbindet oder?

Das hat dann ein bißchen mehr mit Geschmack zu tun, zumindest in literarischer Hinsicht, oder meinst du es gibt da ein allgemeines Kitschempfinden dem Rechnung getragen werden muss und das uns vorschreibt welche Bilder und Metaphern man verwenden darf oder nicht?

Wie gesagt, darüber kann man diskutieren, allerdings weiß ich nicht warum du deshalb sagst, man habe keine Lust mehr etwas dazu zu schreiben. Da die Sache nicht fiktiv ist, muss man sich nicht unbedingt an förmlichen Fragen aufhalten, findest du nicht?

Lieben Gruß und danke für den Kommentar,
Judas

 

Hi Judas,

Wenn das nun jemand als Kitsch wertet mag das für ihn okay sein, aber doch nicht für denjenigen der etwas damit verbindet oder?

So kann ich das nun auch stehen lassen. Deine erste Aussage kam für mich etwas absolut daher, im Sinne -von mir falsch interpretiert -:Wenn ich das nicht kitschig sehe, haben das die anderen auch so zu sehen.
Mein Fehler.

Aber lassen wir das damit. Das ist wie mit der Kunst ;)...

 

Hallo Judas,

bei diesem Text habe ich mich zwar nicht gefragt, warum du ihn geschrieben haben könntest, aber schon, was ihn für dich zu einer Geschichte macht? Es ist, das muss ich gestehen, einer der Texte, die ich in dieser Art hier bei Kurzgeschichten.de jedesmal völlig deplatziert finde. Es ist eine private Momentaufnahme ohne Entwicklung in den Protagonisten oder Charaktären, es geschieht nichts und er ergeht sich nur elegisch in Selbstmitleidsromatisierungen, weil man dafür so hübsche Bilder formulieren kann. Nichts ist so schön wie Schmerz.

Es ist deine private Geschichte. Was daran ist in einer Weise transzendent, dass es notwendig ist, sie aus der Privatsphäre herauszureißen und öffentlich zu machen?

Die Bilder mögen für dich stimmig sein, wenn ich sie aber ohne die Erfahrung lese, dann ergeben sie teilweise blanken Unsinn oder doppeln sich.

Die Zeit tickt herunter wie der Sand einer Sanduhr,
Genau aus diesem Grund ist es doch eine Sanduhr. Da steckt doch die Zeit schon mit drin.
Glühend schneidet das Messer durch Fleisch und Sehnen und hinterlässt verbrannte Erde
Ein Bild, dass ich für völlig nichtssagend halte. Selbst wenn das Messer beim Durchschneiden tötet, hinterlässt es nicht verbrannte Erde, sondern lässt das Fleich in einem langen Prozess wieder zu Erde werden. Du hast hier mE einfach zwei Bilder über Schmerz und Leere kombiniert, ohne sie gemeinsam auf ihre Sinnhaftigkeit zu überprüfen.
Da die Sache nicht fiktiv ist, muss man sich nicht unbedingt an förmlichen Fragen aufhalten, findest du nicht?
Doch, genau aus diesem Grund sind wir hier. Es geht hier darum, Geschichten zu schreiben, nicht hingehauchte Tagebuchfetzen über die momentane innere Befindlichkeit. Die Texte können also nach nichts anderem besprochen werden als nach förmlichen Fragen darüber, ob die Bilder für den Leser stimmig erscheinen.

Was also macht deine Text über deine eigene Involviertheit zu einer Geschichte, die über den eigenen Horizont für die Allgemeinheit interessant ist?

Lieben Gruß, sim

 

Zur der Sinndopplung:

Das Messer ist etwas, gegen das sich das Fleisch nicht wehren kann. Es schneidet tief, ob man es will oder nicht. Der glühende Schmerz hinterlässt verbrannte Erde, eine Metapher für Hoffnungslosigkeit.

Aber du hast schon recht. Wie komme ich dazu euch mit einer Momentaufnahme von mir zu nerven?! Kommt sicher nicht wieder vor. War einfach etwas das mal herausmusste und hier offensichtlich fehlplatziert ist. Sorry.

 

(Weil mir die Zeit fehlt, habe ich die anderen Kommentare nicht gelesen.)

Moin Judas!
Nun ja ... dein Geschichtchen. Hat mir ehrlich gesagt nicht so toll gefallen. Eine Momentaufnahme, und keine Geschichte. Etwas blumig geschrieben, altbekannte Bilder verwendet. Mit dem Thema kann cih etwas anfangen, aber nciht mit deiner Umsetzung. Was willst du denn damit beim Leser erreichen? Was willst du wie auslösen? Mir ist das Thema nicht fremd und doch gibt es keine einzige, winzige Regung in mir. Das war doch bestimmt nicht der Sinn der Sache. Oder?

Das Thema an sich finde ich auch nicht so prickelnd, zumindest nicht in der Form, in der man es oft liest (meistens irgendwelche mitleidige Geschichten...), allerdings könnte man sicher auch eine gute Geschichte drum herum schreiben.
Schreibe eine richtige Geschichte um das Thema, lass den Protagonisten handeln, fühlen, denken und lass den leser das miterleben.
Solche Momentaufnahmen sind einfach öde. Und auf kg.de haben die mMn auch nichts zu suchen, weil es eben keine Geschichten sind.

Vielleicht überarbeitest du den Text ja noch mal. Würde mich zumindest freuen.

Lieben Gruß
moon

 

Danke für die vernünftigen Kommentare.

Nun ja, Krise würde ich es nicht nennen. Eher ein Gefühl der Zerrissenheit das jemanden immer und immer wieder einholt, vielleicht begleitet. Nichts was einen völlig aus der Bahn werfen müsste.

Und mit den Schnitten sind in diesem Falle keine körperliche Selbstverletzung gemeint.

Aber das hier ist absolut der falsche Ort für sowas, stelle ich fest. Mein eigener Bezug zum Text kann natürlich nicht der des Lesers sein. Mein Fehler. Passiert mir sonst nicht, aber nun denn...

Andererseits ist es immer wieder erheiternd zu sehen, dass es doch Menschen gibt, die ausser hochgestochenem Ratiogeschwafel nicht so recht wissen, etwas sinnvolles mit ihrer Zeit anzufangen und nur darauf aus sind, diskriminierenden und unsinnigen Gedankenmüll irgendwo abzuladen.
Und in diesem Sinne:

@ Lukas:

Wie sage ich es?

ich sage es mal direkt:

Du mich auch!

 

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