Was ist neu

Träume

Seniors
Beitritt
23.07.2001
Beiträge
1.974
Zuletzt bearbeitet:

Träume

Träume

Erst war nichts. Entspannte, gelöste Dunkelheit. Dann kam ein leises Klicken aus der Ferne. Es war noch weit weg und dumpf. Bald wurde das Dunkel von leichten, farbigen Schleiern durchzogen.
Das Klicken kam näher und da waren auch noch andere Geräusche, Glucksen und Schmatzen. Die Farben wurden kräftiger, bunte Nebel und Geräusche. Der Nebel wurde heller, von einem gleißenden Licht durchdrungen, begleitet von der Flut des dumpfen, metallischen Klingens. Es wurde kalt. Der bunte Schleier löste sich langsam auf, umrahmte aber weiterhin den Rand ihres Gesichtsfeldes. Kaltes Metall strich über ihre Haut. Sie spürte, dass sie nackt war und lag. Da war nur das Licht, in das sich immer wieder Schatten schoben und wieder verschwanden. Sie gewöhnte sich an die Helligkeit und nahm verschwommen Konturen wahr. Da war Leben, das sie nicht sah. Sie wollte sich aufrichten, aber sie konnte nicht. Es war nicht die Kraft, die ihr fehlte. Auch der Wille war da, aber es schien, als ignorierte ihr Körper die Befehle des Geistes. Sie spürte die kalten Berührungen auf ihrer Haut. Langsam wurden die Umrisse deutlicher. Lampen hingen an metallenen Streben von einer seltsam farbig schimmernden Decke. Ganz klar wurde ihr Bild nicht, aber sie konnte erkennen. Auch die Geräusche klangen wie durch Watte. Sie bemerkte Bewegungen neben sich, unnatürlich langsam, auch Berührungen an den Beinen, merkwürdig taub. Sie hatte keine Angst. Sie wusste, dass die Angst da war, aber sie war ausgeschlossen. Sie hatte keine Macht. Es war unangenehm. Jetzt spürte sie einen leichten Schmerz in ihrem Innern. Sie sah jetzt mehr, trotz des Nebels: Gestalten, Gesichter. Augen sahen sie an. Nein, das waren keine Augen, keine Augen, wie sie sie kannte. Auch die Gestalten, die sich über sie beugten, waren fremd, kahle, große Köpfe mit bläulich schimmernder Haut, schlanke, grazile Körper, unbekleidete Oberkörper. Sie wollte dies nicht. Sie wollte nicht dort sein. Da war noch immer keine Angst. Sie sträubte sich gegen alles, was sie umgab, gegen die Berührungen und gegen die Schmerzen in ihrem Inneren. Sie wusste, dass es Schmerzen waren, nur verspürte sie keine Pein, nur eine seltsame Ablehnung, die nicht minder intensiv war. Eine Gestalt neben ihr wandte sich ab und sie sah diesen sonderbaren Körper, der von hinten fast wie der eines Kindes aussah, ein nackter Rücken und dünne Arme. Seltsame Auswüchse, wie kleine Zapfen standen hervor, und verliefen den Rücken hinab, wie zwei parallele Wirbelsäulen. Sie wollte nicht. Sie stieß ein leises Stöhnen hervor, das sich mit dem Glucksen dieser Kreaturen vermischte. Weitere Geschöpfe wurden aufmerksam und unruhig. Sie sah die großen kahlen Köpfe über sich, die Körper mit der seltsam blauen Haut und den Zapfen auf den Rücken, die sich zu bewegen schienen.
Sie spürte ihren Körper und gleichzeitig auch den heftiger werdenden Schmerz. Sie konnte sich bewegen, nur ganz leicht. Sie war gebunden. Ihr Stöhnen wurde lauter aber immer noch seltsam dumpf. Sie schrie. Die Wesen! Aufgeregt! Nein, sie wollte das nicht. Nicht hier sein. Sie zerrte und riss. Sie wollte sie nicht, diese Berührungen von dem Wesen mit der dürren Hand und den langen Fingern. „Nicht berühren! Nicht das Gesicht!” Die Schleier kamen wieder. Sie schrie und zerrte. Der Nebel kam, und der Schmerz. “Nein....!” Die Arme waren frei. Sie konnte schlagen. Wieder eine Berührung. “Lasst mich...! Weg!” Sie spürte die Berührung jetzt an der Schulter. “Nein..!” Sie wollte schlagen, aber ihre Hand wurde festgehalten.
Dann diese Stimme. Winden, drehen, loskommen. Die Stimme rief ihren Namen. Sie trieb davon, aus einem Nebel in einen anderen, der sich gleich darauf begann sich aufzulösen. Die Berührungen waren zärtlich, die Stimme jetzt beruhigend. Etwas wischte das undurchdringliche Grau aus ihrem Kopf. Ein Wirbel und aufsteigende Übelkeit. Sie spürte, wie ihr Bewusstsein langsam die Oberhand gewann. Sie tauchte auf und spürte ihren Körper, Berührungen, warm und zärtlich. Es dauerte eine Weile, bis sie ihre Augen öffnen konnte. Wieder verschwommene Schemen, Konturen, die schärfer wurden.
Er hatte sich über sie gebeugt. Ihr Atem ging schwer, ihr Herz raste. “Schatz, bist du da? Du hast geträumt.” „Ja“, stammelte sie, „geträumt.“ Ihre Stimme klang schwach. Er lächelte mit sorgenvoller Miene und strich ihr eine Haarsträhne aus dem schweißnassen Gesicht. Es war ein Traum. Sie war wieder da. Sie war wieder in ihrem Schlafzimmer, in dem sie eingeschlafen war, in ihrem Bett, weich und warm. Vertraute Geborgenheit und er war da. Es war immer noch Nacht. Die Fensterflügel waren angelehnt und die Vorhänge zurückgezogen. Auf dem Himmel leuchteten Millionen Sterne wie Diamanten auf schwarzem Samt. Eine dünne Wolke hatte sich vor den Mond geschoben, deren diffuser Schein den Raum in graues Zwielicht tauchte. Es war die Stille der Nacht, die es ihr so schwer machte, die Realität wieder anzunehmen.
Sie griff hinter sich und stopfte ihr Kissen auf, drehte sich auf die Seite und schmiegte sich an seine Schulter. „Es war wieder derselbe Traum“, sagte sie und hatte Mühe, ihre Stimme normal klingen zu lassen und den Drang zum Weinen zu unterdrücken. „Ich will das nicht mehr.“ Ganz sachte zog er sie näher an sich. „Vielleicht solltest du zu einem Arzt gehen. Träume haben oft etwas zu bedeuten.“ Ihr Blick glitt über die Möbel und zu den Bildern an den Wänden. Alles wirkte in diesem Halbdunkel auf sonderbare Weise geheimnisvoll. „Nein“, sagte sie mit müder Stimme und doch so, als sei jetzt die Erkenntnis ganz klar. „Es ist das Haus. Ich denke, dass die Träume etwas mit diesem Haus zu tun haben.“ Er richtete sich etwas auf und sah sie direkt an. „Schatz, das ist Unsinn. Ein Haus ist doch nur.......“ „Doch, ich glaube irgend etwas ist mit diesem Haus. Deine Mutter hatte mir einmal erzählt, dass sie als junge Frau ebensolche Träume hatte, und jetzt habe ich sie auch. Das ist doch merkwürdig, oder?“ Sie sah ihm tief in die Augen, so, als ob sie ihn zur Einsicht zwingen könnte. Aber er lächelte nur auf diese wohlwollende Art, wie man Kinder anlächelt, wenn sie einem die tollsten Abenteuergeschichten erzählen. „Es gibt die verrücktesten Zufälle. Vielleicht hast du Mutters Erzählungen auch zu sehr angenommen, so dass dein Unterbewusstsein jetzt ähnliche Träume hervorbringt. Wir sollten das besser morgen besprechen. Wenn wir nicht noch etwas Ruhe finden, erwartet uns ein harter Tag.“
Sie nickte leicht, aber ihr Gesicht drückte Sorge aus. „Ich habe Angst, einzuschlafen.“ Sie lauschte in die Nacht und betrachtete weiterhin den Himmel. „OK. Ich werde dir ein leichtes Beruhigungsmittel aus dem Bad holen und du wirst dann bald wieder einschlafen. Ich bleibe noch eine Weile wach, und wenn ich merke, dass du unruhig wirst, werde ich dich wieder wecken.“ Er nahm ihren Kopf behutsam in beide Hände, küsste sie sanft, schlug die Decke zurück und schwang sich aus dem Bett.
Als er ihr den Rücken zukehrte und auf die Tür zuging, brach die Panik mit Urgewalt über sie herein. Sie schrie. Das Herz schien auszusetzen, um dann gleich mit aller Macht sämtliche Stoffe, die der Körper in Panik bildet, durch ihre Adern zu pressen.
Das Mondlicht war heller geworden und zum ersten Mal bemerkte sie auf seinem nackten Rücken die ganz schwachen Pigmentflecke, die sich in zwei Reihen von den Schulterblättern hinab fortsetzten. Sie schienen sich zu bewegen.

 

Hallo Dreimeier!

Eine recht schöne Geschichte, auch wenn mir persönlich "Frau Weiler" besser gefallen hat.

Was ich gut fand, war die langsame und sprachlich angenehm formulierte Auflösung der Geschichte. Alles ist schön treffend und bildlich formuliert.
Wieder bringst du am Ende dann eine Pointe hervor, die dem Leser überraschen soll, wobei man etwas in diese Richtung eigentlich schon vermutet.
Das fand ich eben bei deiner ersten Geschichte, die ich gelesen habe, besser, weil das Ende wirklich für den Leser vollkommen unvorhersehbar war. Daher ist mir "Frau Weiler" auch noch gut in Erinnerung geblieben.

Zurück zu "Träume":

Den Titel finde ich nicht besonders originell, aber mir fällt jetzt auch kein besserer ein.

Inhaltlich ist die Geschichte nicht schlecht, aber auch nicht wirklich neu, da es bereits einige mit ähnlicher Thematik gibt. Dafür ist aber die Umsetzung prima gelungen.

Einige Absätze (z. B. an der Stelle, wenn die Protagonistin aufwacht) hätten das Lesen erleichtert und würden den Text vielleicht optisch ganz gut tun.

Ich denke schon, dass die Geschichte insgesamt ganz gut gelungen ist. Eine typische Science-Fiction-Geschichte eben.

Viele Grüße, Michael

 

Hallo Michael,
ich denke auch, daß mir hier nicht der große Wurf gelungen ist. Das war mir aber auch schon beim Schreiben klar. Irgend Etwas zwingt mich dazu, alles zu veröffentlichen, was aus meiner Maschine kommt. Das Thema ist nun wirklich nicht neu. Der Witz war: Als ich gerade die Rohfassung in der Maschine hatte, lief im Fernsehen ein Film mit dem selben Thema.
Im Ernst: Manchmal interessieren mich bei einer Geschichte besondere Passagen, unabhängig vom Inhalt selbst.
Hier z.b. die Beschreibung des Traumes und der Übergang zum Erwachen.
Mit den Absätzen hattest Du Recht. Ich hab’s auch geändert. Vielleicht ist es so ja besser geworden.
Zum Titel brauche ich wohl nichts zu sagen. Die Unfähigkeit hierzu hängt mir an, wie eine Warze an der Backe.
Danke fürs Lesen
Manfred

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Dreimeier,

vielleicht ist es ein bisschen unfair, eine Geschichte zu kritisieren, die schon so lange hier steht, dass du sie vielleicht selber gar nicht mehr so genau im Kopf hast.
Aber ich finde, es gibt unanbhängig vom oberflächlichen Plot einige interesssante Aspekte in der Story.

Schön finde ich, hast du den Traum und den Übergang in das Erwachen deiner Protagonistin beschrieben. Gelungen, wie sie langsam wieder in die Realität findet, die Gegenwart ihres Mannes annimmt und Angst hat, erneut einzuschlafen.
Interessant finde ich auch, wie du "Entführungen" oder "Heimsuchungen" durch Außerirdische assoziieren lässt, ohne den Terminus auch nur einmal zu verwenden.

In der Auflösung wird dann eine gewissen Irrationalität jenseits der Träume spürbar. Ich weiß nicht, wie lange die beiden verheiratet sind, aber ich gehe davon aus, dass deine Prot den nackten Rücken ihres Gatten schon öfter gesehen hat. Tauchen die Pigmentflecken nicht immer an seinem Rücken auf? Hier wäre es vielleicht hilfreich, wenn die blaue Farbe der Nacht die Pigmente sichtbarer macht.
Unabhängig davon liebt sie ihren Mann, sie vertraut ihm, sie weiß, dass er gut zu ihr ist, dass er sie liebt und sie achtet. Sie fühlt sich bei ihm sicher.
Und dann erschrickt sie über diese Linien, die sie aus dem Traum kennt, sie schreit blendet ihre Realität mit dem Mann völllig aus und assoziiert ihn nur noch mit den Gestalten aus dem Traum.
Das ist sicherlich realistisch. Der Traum ist zu frisch und ich kann nachvollziehen, dass es sie in Panik versetzt.
Gleichzeitig liegt hier gesellschaftliches Potential in der Geschichte. Wir Menschen lassen uns gern durch unbekanntes in Panik versetzen, es macht uns Angst. Darin liegt einer der Hauptgründe für Vorurteile und Ausländerfeindlichkeit.
Der Mann hat seiner Gattin nicht alles über sich erzählt, sie entdeckt etwas an ihm, von dem sie nichts wusste und sie könnte sich von ihm belogen und hintergangen fühlen.
Aber ändert das etwas an den Gefühlen, die er für sie hat, an seinem Verhalten ihr gegenüber? Wird er dadurch "anders" odr bleibt er die selbe liebenswerte und liebende Kreatur, die der Gattin vielleicht sogar die Schrecken der nächtlichen Träume nehmen kann, weil sie zu ihnen gehört?

Es lässt sich also (vielleicht überinterpretiert) eine Menge lesen aus deiner Geschichte, auch wenn sie in ihrer Dichte und Geschlossenheit sicherlich nicht an andere deiner Stories herankommt.

Lieben Gruß, sim

 

Hi Dreimeier,

sehe deine KG im großen und ganzen so wie Sim.

Jedoch dass deine Prot bei der Rückenansicht ihres Mannes schreit, kann ich verstehen.

Weil, auch ich habe manchmal Alpträume von irgendwelchen seltsamen Wesen, die mir zwar nicht weh tun, aber mich "gefangen" halten.
Dabei umgibt mich ein stilles Grauen. (Kann es nicht besser beschreiben)

Nun, ich werde wach, schmiege mich an meinen Mann. Er dreht sich ganz langsam zu mir und ich schaue in das Gesicht des Wesens aus meinem Traum.
Horror kann ich dir sagen. :dozey:
Allerdings der Unterschied zu deiner Geschichte ist, dass ich in Wahrheit nur geträumt hatte, dass ich aufgewacht bin.

Gut geschrieben, wie immer :)
Wenn auch so, schon oft in Filmen gesehen.

libe Grüße, coleratio

 

Hallo Sim,
wie sollte ich deine Stellungnahme als unfair ansehen?
Schließlich habe ich die Geschichte hier veröffentlicht.
Meine Idee war, daß der Mutter das Selbe passiert war wie der Prot. und ihr Mann somit das Ergebnis dieser Entführungen ist. Aber das ist wohl deutlich geworden.
...........
Hier wäre es vielleicht hilfreich, wenn die blaue Farbe der Nacht die Pigmente sichtbarer macht.
...............
Du hast absolut Recht. Ich hätte diese Situation mehr erklären sollen. Es mag schon sein, daß sie die Pigmentflecken vorher schon gesehen hatte.
...........
die ganz schwachen Pigmentflecke
...........
Bisher hatte sie ihnen aber keine Bedeutung beigemessen, weil sie eben erst in dieser Nacht und in diesem Traum die Wesen von hinten sah. Ein Vergleich war somit erst da möglich.
.............
Der Mann hat seiner Gattin nicht alles über sich erzählt, sie entdeckt etwas an ihm, von dem sie nichts wusste und sie könnte sich von ihm belogen und hintergangen fühlen.
................
Das hatte ich eigentlich nicht so gesehen. Er muß ja tatsächlich keine zwei Wirbelsäulen haben. Es sind erblich eben nur diese Male übrig geblieben. Ich meine, daß er selbst nichts wußte.
Sicher hätte ich noch in einigen Sätzen auf die Beziehung der Beiden eingehen können und Hinweise auf den weiteren Verlauf geben können. Ich meine aber, daß dies den Leser nicht befriedigen würde und ihm so genau der Spielraum für eigene Gedanken bleibt, den ich so mag.
.............
Es lässt sich also (vielleicht überinterpretiert) eine Menge lesen aus deiner Geschichte
.............
Und das freut mich!
Danke für deine Gedanken und dafür, daß du diese alte Geschichte beachtet hast.

Hallo Coleratio,
.............
Jedoch dass deine Prot bei der Rückenansicht ihres Mannes schreit, kann ich verstehen.
................
Genau! Und das hat auch nichts mit der Liebe zu tun, sonder mit der Intensität des Traumes, der noch sehr frisch ist.
............
Er dreht sich ganz langsam zu mir und ich schaue in das Gesicht des Wesens aus meinem Traum.
................
Das ist der Hammer!
.................
dass ich in Wahrheit nur geträumt hatte, dass ich aufgewacht bin.
................
...und dann das Gefühl, selbst die Flucht ins Aufwachen nicht mehr zu haben. Total ausgeliefert im Grauen.
Ich glaube ich kann mir das annähernd vorstellen und beneide dich nicht.
Vielleicht solltest du mal psychologische Hilfe suchen. Einen Grund für diese Träume wir es ja geben.
Auch dir danke fürs Lesen.
Es war mein einziger Ausflug in die SF-Liega, die mir aber wohl nicht so liegt.

Gruß an euch und vielen Dank.

 

Ola!

Na, wenn die Geschichte nun mal hier vorne steht, muss ich jetzt auch was dazu schreiben.

Mir haben deine Beschreibungen der Prot, ihre Ängste und Gefühle in dem "Traum" sehr gut gefallen, sie waren so richtig gruselig-realistisch.

Was mir allerdings nicht so sehr klar war, war dass ihr Mann ein Ergebnis der früheren Entführungen sein soll, ich dachte, er wäre ein Alien-in-Tarnung, der seine Frau den anderen ausliefert, und es vielleicht früher schon mit der Mutter getan hat (wer weiß, wie lange diese Aliens leben).

Alles in allem hat mir die Story sehr gut gefallen, ich finde auch nicht, dass dir SciFi nicht liegt. Mit dem Stil kannst du das eigentlich ganz gut schreiben. Allerdings hätte "Horror" wohl auch gepasst.

Liebe Grüße,

Ronja

 

Hallo Felsenkatze,
.............
ich dachte, er wäre ein Alien-in-Tarnung, der seine Frau den anderen ausliefert, und es vielleicht früher schon mit der Mutter getan hat
.............
Genau! Das ist wieder eine Möglichkeit, die ich nicht in Betracht gezogen hatte.
Ich hatte die Geschichte wohl genau im Kopf, ohne zu bedenken, daß die Leser eigene Gedanken entwickeln.
Tja, ist doch ziemlich unausgegoren, diese Geschichte.
Eigentlich wollte ich an diesem alten Text ja nichts mehr ändern, merke aber langsam, daß ich ihn durchaus noch zu einer größeren Geschichte ausbauen könnte.
Ich werde das mal im Hinterkopf behalten, denn ich denke, daß die Idee nicht schlecht ist.
Danke fürs Lesen und für den Hinweis.
Gruß Manfred

 

Hallo Dreimeier

Ich versuche mal deinen Überarbeitungsentschluss zu bekräftigen :) und stelle mich auf die Seite von Felsenkatze:
Ich hatte die gleiche Vermutung, und hab erst in den Kommentaren zu dieser Geschichte von deiner ursprünglichen Intension in bezug auf den Mann erfahren (und dies mit einer Spock'schen Augenbraue zu Kenntnis genommen :D )
Zwischendurch hatte ich sogar vermutet, dass das Haus eine Art Feldlabor sein könnte, um die menschl. Rasse detailierter untersuchen zu können. Aber damit lag ich wohl komplett falsch.

mfg Hagen

 

Und noch eine Idee für den Ausbau dieser Geschichte. Sollte ich später damit reich werden, lade ich euch auf ein Bier ein. :D
Danke fürs Lesen und Kommentieren.
Gruß 3

 

Aloha!

Träume ... Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich mir den Schluss nicht irgendwie zusammenreimen konnte. Trotzdem ist da die unterschwellige Spannung, die Du so schön in die kleine Erzählung hinein fabrizierst. Und doch, da könnten einige Sätze umgestrikt, Forumulierungen blumiger gestaltet und natürlich die Absätze zwischen der wörtlichen Rede der unterschiedlichen Charaktere besser verdeutlicht werden.

Wie auch immer: Die Storyline ist vermutlich so alt, dass wir dafür ein Museum einrichten könnten. Und doch, da ist etwas, kaum dass ich es exakt beschreiben könnte, was den Spannungsbogen aufrecht erhält. Die Wahl der Worte, das Gesamtkonstrukt. Ein klein wenig mehr Aufmerksamkeit, vielleicht das Feilen an dem ein oder anderen Satzkonstrukt ...


Dinge, die mir auffielen:

Erst war nichts.
-> Hmm ... nicht falsch, aber „Erst war da nichts.“ klingt irgendwie runder.

Das Klicken kam näher und da waren auch noch andere Geräusche, Glucksen und Schmatzen.
-> Geräusche: Glucksen

Die Farben wurden kräftiger, bunte Nebel und Geräusche. Der Nebel wurde heller, ...
-> Wiederholung von „Nebel“

... , daß sie nackt war und lag.
-> dass

Sie wollte sich aufrichten aber sie konnte nicht.
-> aufrichten, aber

Lampen hingen an metallenen Streben von einer seltsam, farbig schimmernden Decke.
-> seltsam farbig (Komma streichen!)

Ganz klar wurde ihr Bild nicht, aber sie konnte erkennen.
-> Was genau konnte sie erkennen? „aber sie konnte ihre Umgebung/Peiniger erkennen“ ...

Sie bemerkte Bewegungen neben sich, seltsam langsam, auch Berührungen an den Beinen, merkwürdig taub. Sie hatte keine Angst.
-> langsam; (auch) Berührungen
Nicht falsch, aber dies lässt sich auch besser ausformulieren. ;)

Sie wußte, daß die Angst da war, ...
-> wusste, dass

Nein, das waren keine Augen, keine Augen, wie sie sie kannte.
-> keine Augen, jedenfalls keine, wie

... , waren fremd, kahle, große Köpfe mit bläulich schimmernder Haut, ...
-> fremd: Kahle

Sie wußte, daß es Schmerzen waren, nur verspürte sie keine Pein, nur eine seltsame Ablehnung, die nicht minder intensiv war.
-> wusste, dass
-> Wiederholung von „nur“

Sie wollte nicht.
-> ??? Was genau wollte sie nicht?

Sie sah die großen kahlen Köpfe über sich, ...
-> großen, kahlen

Sie war gebunden.
-> Erklärung, womit und wie sie gebunden war oder wie es ihr erschien, wäre angebracht.

Ihr Stöhnen wurde lauter aber immer noch seltsam dumpf.
-> lauter, blieb/wirkte aber ...
Nein sie wollte das nicht.
-> Nein, sie

Sie zerrte und riß.
-> riss

“Nein....!”
-> Eine Auslassung besteht aus drei Punkten, abgesetzt vom letzen vollständigen Wort: „Nein ...!“

“Laßt mich....!
-> „Lasst mich ...!

“Nein..!”
-> „Nein!“ oder „Nein ...!“

Sie wollte schlagen aber ihre Hand wurde festgehalten.
-> schlagen, aber

... , der sich gleich darauf begann aufzulösen.
-> gleich darauf aufzulösen begann.

... , die Stimme jetzt beruhigend.
-> Stimme klang/wirkte beruhigend.

... , wie ihr Bewußtsein langsam die Oberhand gewann.
-> Bewusstsein

„Ja,“ stammelte sie, „geträumt.“
-> “Ja“, stammelte sie. „Geträumt.“

Es war ein Traum.
-> Traum gewesen.

... , in dem sie eingeschlafen war, in ihrem Bett, weich und warm.
-> war; in

„Es war wieder derselbe Traum,“ sagte sie und hatte Mühe, ...
-> Traum“, sagte

Alles wirkte in diesem Halbunkel auf sonderbare Weise geheimnisvoll.
-> Halbdunkel

... , daß die Träume etwas mit diesem Haus zu tun haben.
-> ..., dass“

Ein Haus ist doch nur.......“
-> nur ...“

... , daß sie als junge Frau ebensolche Träume hatte und jetzt habe ich sie auch.
-> ..., dass

... , so daß dein Unterbewußtsein jetzt ähnliche Träume hervorbringt.
-> dass dein Unterbewusstsein

... , daß du unruhig wirst, ...
-> dass

... , küßte sie sanft, ...
-> küsste


shade & sweet water
x

 

Wie kommst Du an diesen alten Schinken? Man, ich freu mich aber doch! Gerade hab ich die Geschichte mal wieder gelesen und stelle fest, dass ich heute doch einiges anders gemacht hätte. Mir gefällt irgendwie die ganze Beschreibung der Empfindungen nicht. Ich meine, der Leser taucht da nicht mit ein, fühlt nicht die Kälte, sieht nicht das gleißende Licht.
Am Wochenende werde ich wohl die Fehler korrigieren und vielleicht später mal die Geschichte überarbeiten ... wenn ich mal wieder Zeit habe.
Danke für Deine Mühe und sowieso bis bald.
3

 

:baddevil:
Ach ... ich dachte, Du hast kapiert, wie gerne ich alte Wunden öffne, die Maden der Entropie auf das inzwischen langsam genesende Fleisch loslasse und mich daran labe, wie sich der Körper drunter windet. Ich habe die eine Erzählung, sie alle zu finden ...

Three Tales for the Elven-bards underer the open sky,
Seven for the Dwarf-lords in their halls of stone,
Nine for Mortal Men doomed to die,
One for the Dark Bard on his throne
In the Land of Germoney where the Shadows lie.
One Tale to rule them all, One Tale to find them,
One Tale to bring them all and in the darkness bind them
In the Land of Germoney where the Shadows lie.

 

Hallo Dreimeier!

Prima Anfang: So wie dem Protagonisten vieles klarer wird, so geht es auch dem Leser. Eine schöne, stetige Einführung in die Situation.
Der Traum hat meine Erwartungen an die Geschichte nicht erfüllt, war zwar super beschrieben, aber doch zu sehr wie andere Alien-Entführungs-Szenarien. Den Schluss fand ich wieder besser, auch wenn man wusste was wohl kommt. Die Frau mit ihrer Angst ist prima beschrieben, man kann sich gut in sie hineinversetzen, die schwierige Situation in der sie sich befindet nachvollziehen.

- Pol

 

Ein alter Schinken kommt zu Ehren.
Was den Anfang betrifft, stimme ich mit Dir nicht ganz überein. Vielleicht ist es auch nur die Art wie man liest ... mir fehlt da was.
Was den Rest betrifft bin ich wohl Diner Meinung.
Auch ist die Geschichte zu kurz. Da kann noch was passieren. Warum, kann ich nicht mehr sagen. Vielleicht war ich zu faul, vielleicht brauchte ich das Geld ...
Nun, es war mein erster und einziger Ausrutscher in die SF... Kommt auch nicht richtig als Entschuldigung.
Vielleicht bau ich die Geschichte ja auch mal weiter aus.

Polaris, danke dass Du meine Geschichte gelesen hast.
Viele Grüße
3

 
Zuletzt bearbeitet:

Hi Dreimeier!

Da ist dir wirklich eine atmosphärisch dichte Geschichte gelungen. Gut, der Plot ist alles andere als originell, aber ich habe mal gehört, dass nicht die Idde, sondern nur die Umsetzung klischeehaft sein kann. Du hast hier bewiesen, dass dieser Satz stimmt.

Meine Interpretation war eher, dass der Mann ein maskierter Alien ist, der die Aufgabe hat, sie zu überwachen.
Allerdings funktioniert sie natürlich auch, wenn er nur das Ergebnis einer Kreuzung ist, nur wirkt die Story dann viel harmloser.

Kleine Fehlerliste:

Da war Leben, das sie nicht sah.

Klingt irgendwie komisch. Dass sie nur Konturen wahrnimmt, hast du schon gesagt. Wenn da Leben ist, wieso weiß sie es dann? Ich denke, der Satz ist überflüssig.

Sie wollte sich aufrichten, aber sie konnte nicht.

Lampen hingen an metallenen Streben von einer seltsam, farbig schimmernden Decke.

Das Komma hat hier nichts zu suchen. Und in welcher Weise schimmert die Decke farbig? Hell, dunkel, eher grün, rot oder blau? Bitte etwas präziser werden.

Sie bemerkte Bewegungen neben sich, seltsam langsam, auch Berührungen an den Beinen, merkwürdig taub.

Das seltsam ist zwei Sätze vorher schon gefallen. Und ich weiß nicht, ob so allgemeine Ausdrücke in solchen Situationen wirklich etwas aussagen. Gerade da könnte man doch speziellere Ausdrücke finden, meinst du nicht?

Es war unangenehm.

Sagt wieder nicht viel aus. Ich meine, nicht, dass ich ihr nicht glauben würde, eher im Gegenteil. Ich kann es mir denken. ;)

Nein, das waren keine Augen, keine Augen, wie sie sie kannte.

Das heißt, die Augen wären mit nichts vergleichbar, was sie kennt? Nicht mit Augen von Fischen? Von Amphibien? Von Insekten?
Dann wäre eine nähere Beschreibung nicht schlecht.

Auch die Gestalten, die sich über sie beugten, waren fremd,

Ach, tatsächlich? :D

Eine Gestalt neben ihr wandte sich ab, trat ein wenig zurück

Nur so als kleiner Hinweis: Wenn jemand zurücktritt, geht er rückwärts. Das heißt, er geht jetzt auf ihre Position zu statt weg. ;)

seltsame Ablehnung, Seltsame Auswüchse,

Ich bin seltsam verständnislos durch die seltsam vielen identischen Ausdrücke, vor allem dieses eine seltsame Wort. Dass die Situation seltsam schwer zu beschreiben ist, leuchtet ein, aber das ist auch der Raum, den der Plot für sprachliche Innovationen bietet. Versuch es doch mal. :)

wie zwei parallele Wirbelsäulen. Sie wollte nicht.

Was will sie nicht? Befürchtet sie, mit den Wirbelsäulenknorpeln vergewaltigt zu werden? :D

Sie spürte ihren Körper und gleichzeitig auch den heftiger werdenden Schmerz.

Füllwörter sind der Feind. Radiere sie aus, oder sie werden dich ausradieren ( schade, dass der ak47-Smilie nicht mehr da ist ).

Ihr Stöhnen wurde lauter, aber immer noch seltsam dumpf.

Erstens: AAAAAAAAAAAAAARGH!!!! :xxlmad: :bonk: ( du weißt schon, weshalb )
Zweitens: Also, ihr Stöhnen wird lauter, aber es wird immer noch seltsam dumpf? Da stimmt was mit der Grammatik nicht.

Die Wesen! Aufgeregt! Nein, sie wollte das nicht.

Die Wesen sind aufgeregt?

Sie wollte schlagen, aber ihre Hand wurde festgehalten.

der sich gleich darauf begann aufzulösen.

Besser: "... der gleich darauf begann, sich aufzulösen."

Sie spürte, wie ihr Bewußtsein langsam die Oberhand gewann.

Doppel-s.

Ihr Atem ging schwer, das Herz raste.

Du brauchst nicht für Gewalt Abwechslung reinzubringen, es gibt ja auch die Anapher als Stilmittel ( Ihr ... ihr ... ).

Es war ein Traum.

Gewesen.

Auf dem schwarzen Himmel leuchteten Millionen Sterne wie Diamanten auf schwarzem Samt.

Also ein schwarz reicht völlig, meinst du nicht?

Eine dünne Wolke hatte sich vor den Mond geschoben, und sein diffuser Schein tauchte den Raum in graues Zwielicht.

Na ja, ganz korrekt würde klingen dessen diffuser Schein.

sagte sie und hatte Mühe, ihre Stimme normal klingen zu lassen und den Drang zum Weinen zu unterdrücken.

Hmmm, zwei Unds hintereinander sind immer so unelegant. Da fällt dir sicher ein besserer Satzbau ein.

Alles wirkte in diesem Halbunkel auf sonderbare Weise geheimnisvoll.

Das sagt genauso viel aus wie seltsam. Aber zumindest hast du dich im Ausdruck abgewechselt. Das ist schon mal etwas. :dozey:

„Nein,“ sagte sie mit müder Stimme und doch so, als sei jetzt die Erkenntnis ganz klar.

Ach, das scheint nur so? Ich meine, immerhin schreibst du ja aus ihrer Sicht, da sollte sie es doch genau wissen, oder?

Ich denke, daß die Träume

Ähem.

Ein Haus ist doch nur.......

Eine Ellipse reicht. Und dann macht man *seufz* nach dem Wort ein Leerzeichen.

Deine Mutter hatte mir einmal erzählt, daß sie als junge Frau ebensolche Träume hatte, und jetzt habe ich sie auch.

Ebensolche klingt etwas schriftsprachlich. Ich würde auch solche schreiben.

auch zu sehr angenommen, so daß dein Unterbewußtsein

Auf die fehlplatzierten ßs würde ich achtgeben. Das ist nämlich einer der Punkte der Rechtschreibreform, die garantiert nicht zurückgenommen werden.

Sie nickte leicht, aber ihr Gesicht drückte Sorge aus.

Erwischt! Ein verbotener Perspektivenwechsel. Den Gesichtsausdruck sieht man nur von außen.

Ich bleibe noch eine Weile wach, und wenn ich merke,

Fazit: Die Geschichte ist zwar schön eindringlich geschrieben, aber wie du siehst, kann man das durchaus noch steigern.

Ciao, Megabjörnie

 

Hallo Megabjörnie,
Zum einen ist der der Plot alles andere als originell, aber dafür ist die Umsetzung klischeehaft.
Wenigstens ist mir dieser Schrott atmosphärisch dicht gelungen.
Eine böse Falle. Du verpackst Deinen Verriss fast wie ein Lob. Clever!:thumbsup:
Macht aber nichts, denn zum einen halte ich dieses Werk nicht für mein bestes und zum anderen ist der Schinken vier Jahre alt.
Wer hat in seiner Jugend nicht gesündigt?
Tja und leider ist die Story auch noch harmlos. Es soll tatsächlich so sein, dass ... wie heißt der Typ noch mal... eine Kreuzung ist. Schon seine Mutter wurde entführt und nun auch noch seine Frau. Es wäre sicher lustig wenn sie die Tochter einer Entführten wäre. Ihr Kind könnte dann wohl fliegen oder hätte Kiemen.
Danke für die Mühe bei der Fehlersuche. Am Wochenende werde ich mich sicher dranmachen.
Hast mir ja ordentlich was aufgegeben.

Gruß
3 :D

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom