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Treppe

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13.04.2006
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Treppe

Treppe

Ich stolpere, verliere den Halt und werde von einer Hand, die von einem schwarzen Leinensacko halb verdeckt ist, gehalten. Vor Schreck schließe ich die Augen, mir wird schwindlig.
Mir blieben an diesem Morgen fünfundzwanzig Minuten, dann würde ich es schaffen. Ich hasste es, zu spät zu kommen. Ich beschloss, am Holbeinplatz umzusteigen und nicht am Hauptbahnhof, weil ich dort nur zwei Treppenabsätze runterlaufen brauchte.
Der Fahrkartenautomat war defekt! Typisch. Also musste ich im Zug nachlösen!
Wieso war ich in letzter Zeit so fertig und wegen jeder Kleinigkeit aufgeregt? Es war seit der Trennung von Knut, über die ich einfach nicht hinwegkam. Ich war es, die sich getrennt hatte und wie es so schön hieß:in gegenseitigem Einvernehmen. Als ob man sich so trennen könnte! Einer verließ und einer wurde verlassen, so war das.
Die nächste Station? Lütten Klein, ich hatte noch Zeit, die Trennung, sie ging mir nicht aus dem Kopf, trotzdem sie fast ein Jahr zurücklag. Es war nie bewiesen worden, dass Knut mit seiner Assistentin ein Verhältnis hatte. Sie stritt es ab , er auch, gesehen hatte sie niemand. Wieso war ich davon überzeugt, dass sie ein Verhältnis hatten?
Ich vermisste ihn, immer noch. Zwei Jahre Zusammenleben waren nicht so einfach auszulöschen.
Er hatte eine leichte Art im Umgang mit Menschen, man vertraute ihm schnell. Wenn er den Raum betrat, veränderte sich die Atmosphäre und er war sofort der Mittelpunkt. Außerdem war er ein guter Zuhörer, besonders wenn jemand seinen Rat suchte, Probleme hatte. Und er hatte eine fröhliche Seite, hatte mich oft zum Lachen gebracht.
Einer seiner größten Schwachpunkte war seine ständige Sucherei. Damit hat er mich wahnsinnig gemacht. Wenn ich nur daran denke, wenn der Fahrkartenkontrolleur kam und er seinen Fahrschein nicht finden konnte.
Bei ihm musste auch immerzu etwas passieren. Er saß selten still. Zu Frauen hatte er ein sehr spezielles Verhältnis. Sie waren für ihn Inspiration auf jeder Ebene. Er faszinierte natürlich auch Männer und sie ihn, aber das wollte ich nie sehen.
Ich wusste um meine Eifersucht, diesem Gefühl aus Angst und Traurigkeit. Dieser beunruhigende Zustand resultierte aus einem vorgestellten oder tatsächlichen Entzug von Liebe oder Aufmerksamkeit.
Er beteuerte immer wieder, dass es nur der Mensch sei, der ihn interessierte, nicht die Frau. Ich glaubte es ihm am Anfang, später nicht mehr. Wieso musste er die Frauen ständig berühren, wenn er mit ihnen sprach? Ich berührte doch auch niemanden. Aber war es nicht genau das, was mich an ihm so fasziniert hatte? Diese lockere Art mit allem umzugehen?
Mit meinen Eifersuchtsattacken hatte ich uns das Leben zur Hölle gemacht, es waren keine Unterhaltungen möglich, wir gingen nicht aus, stritten uns wegen Kleinigkeiten. Durch meine Abhängigkeit von ihm hatte ich mehr und mehr mein Selbstwertgefühl untergraben und dann verloren. Ich zog aus und suchte mir eine kleine Wohnung.
Vor sechs Monaten hatte ich Ralph kennengelernt, der mir gleich das Gefühl von Ruhe und Sicherheit gab. Er arbeitete im Nachbarinstitut. Während eines Meetings saßen wir nebeneinander und kamen so in Kontakt, der schnell intensiver wurde. Das Leben mit ihm verläuft gleichförmig. Der Besuch von kulturellen Veranstaltungen wird abgesprochen. Unangemeldete Besuche gibt es nicht. Wir harmonieren gut miteinander und doch verlässt mich dieses Gefühl nicht, dass etwas fehlt. Nur was?
Bramow, die nächste Haltestelle war Holbeinplatz, da ich musste aussteigen.
Der Zug hielt direkt an der Treppe, ich lief darauf zu, rempelte eine Frau an, kam ins Stolpern, fiel fast die Treppe hinunter und konnte mich gerade noch am Geländer und an einem Männerarm festhalten, der vor mir auftauchte.
Ich starre auf den Ärmel, schwarzes Leinen, die Manschette des weißen Hemdes schauen hervor, nicht zugeknöpft, bei den meisten wirkt das schlampig. Ich kenne nur einen, wo es sehr lässig wirkt. Als ich aufsschaue, blicke ich in die Augen von Knut. Ich fühle, wie mein Blut nach unten sackt, wie mir schwindlig wird.
Ich bin doch auf dem Weg zu Ralph, ich habe gar keine Zeit.

 

Hi Jurewa,

und wurde von einer Hand in einem schwarzem Leinensacko gehalten

Eine Hand, die ein Sakko trägt? Surreal ...

Ich war es , die sich getrennt hatte

Ich war es, die sich getrennt hatte, oder besser: Das war merkwürdig, schließlich hatte ich mich von ihm getrennt und nicht umgekehrt.

hieß:....in gegenseitigem Einvernehmen....Als

hieß: ... in gegenseitigem Einvernehmen ... Als ... Ich würde das Gepunkte hier allerdings lassen - ... hieß: In gegenseitigem Einvernehmen.

Solche generellen Statements sollte man im Präsens stehen lassen, es heißt ja immer noch so schön ...

sich soo trennen

Absicht? Wozu? So

Ich vermisste ihn, immer noch. Zwei Jahre Zusammenleben waren nicht so einfach auszulöschen.

Au, das trifft mich in die Brust wie ein vergifteter Indio-Pfeil. Habe auch gerade zwei Jahre mit jemandem zusammen gelebt und jetzt ist er weg. Nur dass er eine sie war, aber ansonsten genau das Gleiche.

Er hatte eine leichte Art im Umgang mit Menschen, man vertraute ihm schnell.

Charakterisiere deine Figuren lieber anhand ihrer Taten, das liest sich viel spannender.
„Er kämmte sein Haar sorgfältig über die ausdünnenden Stellen“ kommt besser als „Er war sehr eitel“. Lass den Leser selbst rausfinden, was er von dieser Figur zu halten hat.

Dieser alarmierende Zustand resultierte aus einem vorgestelltem oder tatsächlichem Entzug von Liebe oder Aufmerksamkeit.

vorgestellten (besser: eingebildeten) oder tatsächlichen ... Alarmierender Zustand klingt irgendwie nach Frankfurter Börse. Das hier ist doch wohl eine Liebesgeschichte ... Wortwiederholung „oder“

Das Leben mit ihm verlief gleichförmig

Gleichförmig? Was ist das denn für’n Wort?

Keep on rockin’,

Jan-Christoph

 

Hallo Jan,

danke für dein ausführliches Lesen und die vielen Hinweise.
Ich schaue sie mir in Ruhe an und werde den einen oder anderen einbauen. Bin nur im Moment im Stress, wollte mich aber trotzdem schon bedanken.
Ciao,
Jurewa

 

Hallo Proof,

ich habe deine Hinweise nochmals gründlich durchgelesen und zum Teil umgesetzt. Das Wort 'gleichförmig' war tatsächlich unangebracht. Eigenartig, ich empfinde es immer eigenartig und aufschlußreich, wenn man Wörter auf ihren Sinn hin überprüft.
Ich bin,z.B., selbständig, was heißt: selbst und ständig! Und genau das trifft es ;-))

Ciao und schönen Sommer,
Jurewa

 

Hallo Jurewa,

mir sagt sie zu, diese kleine Alltagsbegebenheit zwischen dem was ist und dem was war. Schön finde ich den Bogenschluss von Anfang zum Ende und das offene Ende, das dennoch deutlich werden lässt, welcher innere Konflikt Deine Prot da beutelt.

Gleichförmig übrigens, auch wenn es im Text nicht mehr auftaucht, finde ich als Wort sehr angenehm :) Und Wörter auf ihren Sinn und ihre wörtliche Bedeutung zu untersuchen ist immer wieder spannend, auch deswegen, weil der allgemeine Sprachgebrauch bisweilen den Sinn arg vom Klang trennt.

Grüße,
C. Seltsem

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Mr.Seltsem,

ich freue mich immer über jede Meinung, klar. Und wenn jemand nachvollziehen kann, was in meinem Kopf so abläuft, ganz besonders.
Das Wort 'gleichförmig' hatte ich ursprünglich in dem Satz:...Das Leben mit ihm verlief gleichförmig.
Ja, das ist nun die Frage. Kann ein Leben gleichförmig verlaufen oder sagt man besser, es ist langweilig? Nur, wann ist ein Leben langweilig? Wenn nichts mehr passiert, alle Tage 'gleichförmig' (gleich geformt)sind? Ja, und da stellt sich mir die Frage, kann ein Tag eine Form haben?
Sag du es mir ;-)))

Ciao,
Jurewa

 

Formatiert

Hallo Jurewa,

kann ein Tag eine Form haben?
Gegenfrage: kann ein Mensch eine Form haben ? Sicherlich, menschenförmig. Doch was, wenn der Mensch mal gut in Form ist, mal schlecht ? Und welche Form hat oder hätte ein Tag, eine andere als die Nacht ?

Das Leben mit ihm verlief gleichförmig klingt in meinen Ohren treffend, da es in der gleichen Form (für Vorlage oder Blaupause) verläuft (nebenbei: Menschen, die den Weg nicht kennen, verlaufen sich, oder Tropfen auf einer Scheibe, wie verläuft sich ein Leben und wohin ?), also ohne Höhen/Tiefen um eine - sicherlich dann auch langweilige - Mittelachse, einen definierten Status quo.
Insofern finde ich Deine Ableitung inhaltlich stimmig, die Gleichförmigkeit kann z.B. in Langeweile, in Sicherheit, in Berechenbarkeit münden (Berechenbar, die Endsilbe -bar wird ja auch in Formulierungen wie "bar jeder Vernunft" eingesetzt, vom Barwert in der Kostenrechnung mal zu schweigen, doch das (Pferde)schweift ab...), ist also offener formuliert als direkte Langeweile (das auch schon wieder ein interessantes Objekt ist, lang und Weile...).
Um eine lange Ausführung auf den Punkt zu bringen, also zum Ende zu führen, ich hätte doch mal Linguistik studieren sollen, wobei, brächte das Licht ins Dunkle ? Hab ich Deine Frage beantworten können und nur bei mir neue aufgeworfen ? Und was wäre, wenn ? Nicht ?

Verwirrt,
C. Seltsem, formulierungsfreudig

 

Hallo,
du Mitglied der selten anzutreffenden formulierungsfreudigen Zeitgenossen,

haben die Menschen eine Form? Ich komme eben vom Strand (FKK) und kann deine Frage mit einem klarem 'JA' beantworten. Ja, haben sie. Und noch dazu sehr unterschiedlich, was aber keine Aussage über das 'in Form sein' zulässt ;-)))
Meine Frage hast du auf sehr vergnügliche Weise beantwortet.
Ob du hättest Linguistik studieren sollen? Da stellt sich die Frage, was wäre anders in deinem Leben, wenn du jeden Tag Linguine hättest? Linguine auf dem Teller. Ich denke mal, dann wärst du bald außer Form, rein optisch gesehen. Deswegen, bleib so und beglücke die Leute auf KG mit deinen nicht gleichförmigen Kommentaren ;-))
Ciao,
Jurewa

 

Hallo Jurewa

Hat mir gefallen, eine Alltagsbegebenheit. Besonders der Bezug zu den treppen, mit denen die Prot am Ende dann doch ihre Schwierigkeiten bekommt. Schön.

Sicherlich hat mich der Hauptteil, wo deine Prot einfach nur schwärmt etwas angewiedert und genervt. Aber es gehört wohl so in die Geschichte.

Bramow, die nächste Haltestelle war Holbeinplatz, da ich musste aussteigen.
na!?

gruß

 

Hallo Aris,
tut mir Leid, dass du etwas angewidert warst, aber meine Prot musste da aussteigen. Gut, könnte man anders schreiben. Will ich aber nicht.
Danke für dein Lesen und sonnige Grüße von der kalten Ostsee,
Jurewa

 

Hallo Jurewa,


die Frau erlebt etwas (das Stolpern), dann gibt es eine Art erklärende Rückblende, dann wieder den Anschluss an die aktuelle Situation: Deshalb würde ich die ersten beiden Zeilen in Gegenwart (ohne ersten Satzteil), dann Rückblende in Vergangenheit, Schluss (letzter Absatz) in Gegenwart schreiben.

Die Geschichte ist recht gut erzählt, doch der Inhalt nicht überraschend, halt alltäglich - aber dafür ist es auch eine Alltagsgeschichte :D Gut finde ich, wie du die Unzufriedenheit der Frau beschreibst, die zwar Sicherheit sucht, aber auch immer noch von dem unstetigen Knut fasziniert ist.

„Wie war die Ansage eben? Lütten Klein, ich hatte noch Zeit, die Trennung, sie ging mir nicht aus dem Kopf, trotzdem sie fast ein Jahr zurücklag“

- Was hat „Lütten Klein“ damit zu tun, das sie Zeit hat? Wahrscheinlich der Name einer Station, kann aber auch ein Personenruf sein.


„Als ob man sich so trennen könnte! Einer verließ und einer wurde verlassen, so war das.

Ich vermisste ihn, immer noch. Zwei Jahre Zusammenleben waren nicht so einfach auszulöschen.“

- Das sind so Allerweltsaussagen, fast wie in einem pseudopsychologischen Kitschroman.


Und er war ein guter Zuhörer. Sicher, er suchte ständig nach irgendetwas. Wenn ich nur daran denke, wenn der Fahrkartenkontrolleur kam

- (Eigentlich ist sein Befingern von Frauen seine stärkere - und soziale - Schwäche).Ein arger Sprung: Eben noch Reflektionen über seinen gesellschaftlichen Stand, dann seine Suchmarotte. Anstelle von „Sicher“ vielleicht einen milderen Übergang wählen. Ich denke auch, dass du die Reihenfolge der Aussagen kontrollieren musst:


Er hatte eine leichte Art im Umgang mit Menschen, man vertraute ihm schnell. Wenn er den Raum betrat, veränderte sich die Atmosphäre, er war sofort der Mittelpunkt. (Und) er war ein guter Zuhörer, besonders wenn jemand seinen Rat suchte, Probleme hatte. Aber er hatte auch eine fröhliche Seite, hat mich oft zum Lachen gebracht.
Sein einziger Schwachpunkt schien seine ständige Sucherei zu sein. Wenn ich nur daran denke, wenn der Fahrkartenkontrolleur kam und er seinen Fahrschein (suchte) nicht finden konnte! Bei ihm musste auch immerzu etwas passieren. Zu Frauen

- Wenn man die erste Klammer weglässt, ergeben sich vermehrt Satzanfänge mit „Er“.

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo Woltochinon,

ja, ja, der Alltag mit seinen Banalitäten.
Ist nicht alles, was wir erleben, in irgendeiner Form banal und wird erst durch das Erzählen aufregend und besonders?
Danke für dein Lesen und deine Hinweise. Du hattest Recht mit der Reihenfolge und den Zeiten, ich habe es geändert. Ist mir vorher nicht aufgefallen.

So, nun warte ich mit den zehn anderen Leuten aus Deutschland auf den Sieg von Italien ;-)))
Ciao,
Jurewa

 

Hallo Jurewa

Diese Geschichte erzählt einen inneren Konflikt der Frau , zeigt die ambivalenten Sehnsüchte auf. Zwei Lebensgefährten und zwei Beziehungen werden verglichen. Einerseits möchte die Prot. Fürsorge und Gleichförmigkeit, andererseits möchte sie Abenteuer und Lebenslust. Es scheint, als langweilen sie Fürsorge und Gleichförmigkeit, während die Abenteuer und Lebenslust sie ängstigen und überfordern.
Mit dem Einstieg steuerst du bildhaft auf ihren Konflikt zu

Ich stolpere, verliere den Halt und werde von einer Hand, die von einem schwarzen Leinensacko halb verdeckt ist, gehalten.
Ich würde den Satz aber noch etwas genauer formulieren
Ich stolpere, verliere den Halt und werde von einer Hand, die von einem schwarzen Leinensacko halb verdeckt ist, fest gehalten.
Unschön finde ich jedoch die Wortwiederholung Halt und gehalten. Aber es geht dir bestimmt gerade darum, oder? ;)

Um die Rahmenhandlung von der Rückblende abzugrenzen, würde ich einen deutlicheren Absatz machen.

Die Mir blieben an diesem Morgen fünfundzwanzig Minuten, dann würde ich es schaffen. Ich hasste es, zu spät zu kommen. Ich beschloss, am Holbeinplatz umzusteigen und nicht am Hauptbahnhof, weil ich dort nur zwei Treppenabsätze runterlaufen brauchte.
Der Fahrkartenautomat war defekt! Typisch. Also musste ich im Zug nachlösen!
Die Rückblende ist narrativ erzählt. D.h. Die Ich- Erzählerin und Protagonistin vergegenwärtigt, rekonstruiert ihre Liebesbeziehungen im Zeitraffergeschehen. Dabei hältst du dich an keinen chronologischen Ablauf, du wählst praktisch eine weitere Rückblende in der Rückblende
Ich finde du verwirrst den Leser dadurch.
Wieso war ich in letzter Zeit so fertig und wegen jeder Kleinigkeit aufgeregt? Es war seit der Trennung von Knut, über die ich einfach nicht hinwegkam. Ich war es, die sich getrennt hatte und wie es so schön hieß:in gegenseitigem Einvernehmen. Als ob man sich so trennen könnte! Einer verließ und einer wurde verlassen, so war das.
Insbesondere die Rückschlüsse
Als ob man sich so trennen könnte! Einer verließ und einer wurde verlassen, so war das
zeigen auf, dass die Chronologie aufgeweicht ist.
Ich starre auf den Ärmel, schwarzes Leinen, die Manschette des weißen Hemdes schauen hervor, nicht zugeknöpft, bei den meisten wirkt das schlampig. Ich kenne nur einen, wo es sehr lässig wirkt. Als ich aufsschaue, blicke ich in die Augen von Knut. Ich fühle, wie mein Blut nach unten sackt, wie mir schwindlig wird.
Ich bin doch auf dem Weg zu Ralph, ich habe gar keine Zeit.
Mit dem Schluss machst du deutlich, dass die Protagonistin die Augen vor ihrem Konflikt verschließt.

Lieben Gruß
Goldene Dame

 

Hallo Goldene Dame,

bei deiner Einschätzung meiner Geschichte wurde mir klar, dass ich Dinge schreibe, die in meinem Unterbewusstsein ablaufen. So wie du einiges deutest, empfand ich es gar nicht. A B E R, deine Einschätzungen stimmen natürlich. Diese Zwielichtigkeit meiner Prota ist, denke ich, manchmal auch mein Problem. Und indem ich es in dieser Geschichte nicht kläre, kläre ich es auch nichtfür mich. Sicher kann man nicht alles eins zu eins übertragen, aber das Unterbewusstsein arbeitet immer mit.
Interessant für mich ist, dass ein Außenstehender das alles so leicht durchschaut.
Ich danke dir erst einmal für dein Lesen und deine Einschätzung. Im Moment bin ich beruflich etwas angespannt, so dass ich wenig Zeit habe.
Ich überarbeite und überdenke vor allem diese Geschichte.
Liebe Grüße,
Jurewa

 

Jurewa - hi
da stolpert das Herz, die Nerven liegen vom Denken und die Haut vom Fühlen ganz wund und Du musst Dich mit dem banalen Wort durch eine Geschichte schlagen. Manchmal schaust Du und erkennst, aber nutzt die Intensität nicht aus - warum? Ist denn der Schmerz so schwer zu beschreiben?
Ich hab es gern gelesen, konnte auch diesen Verlust von Selbstachtung empfinden, aber nur, weil ich selbst diese Achterbahn gefahren bin - leider nicht Deinem Wort entnommen. Aber Du kannst mehr.
Detlev sagt Danke und winkt

 

Detlev
sagt Danke, winkt und meint, ich könne mehr.
Wirklich? Kann ich das? Da bin ich mir nicht so sicher... ;-/
Ich glaube, jeder empfindet den Schmerz anders und wenn Du, wie Du schreibst, dieses Verlustgefühl als 'Achterbahnfahrt der Gefühle' sehr intensiv erlebt hast, so bist du sicher vielen in deinen Empfindungen voraus. Aus Deinen Geschichten weiß ich, dass Du ganz ausgezeichnet Gefühlszustände beschreiben kannst. Eine Gabe, um die ich dich beneide!!
Diese Geschichte war eine Momentaufnahme und ich habe sie schon mehrmals 'vorgehabt' für Veränderungen und dann doch nichts getan. Deine Kritik ist Anlass, einen erneuten Versuch zu starten.
Jurewa lächelt und-
grüßt zurück ;-)))

 

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