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Triste

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03.10.2025
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Anmerkungen zum Text

So dies ist nun eine Kurzgeschichte die hoffentlich den Angaben entspricht. Viel Spaß beim lesen und ich hoffe auf Rückmeldung😄

Triste

Der Morgentau liegt auf den Feldern am Wald. Kleine, schwere Tropfen schmücken die geknickten Halme, sie wirken fast kämpfend. Netze spannen zwischen den beugenden Pflanzen. Das Feld grenzt an einen Wald, der Kontrast des grauen Feldes und der sumpfgrünen Nadelbäume wirkt nahezu malerisch.
Kinder sehen diese Lyrik der Natur. Während sie die engen Pfade inmitten des Feldes entlangstreifen und in krummen Stöckern Bögen, Schwerter oder Speere sehen, tollt ein Hund durch die tristen Blumen. Sein langes, weißes Fell sticht nicht heraus, nein, es verliert sich in der frühen Triste. Die Fichten ragen über dem Feld empor. Die Kinder spielen, in der Ferne ihre Häuser, doch für den Moment sehen sie in der Triste des Feldes ihr Schlachtfeld. Aus ihren kleinen Mündern sprießen Wolken in der Herbstkälte, während sie den Hund im grauen Beet suchen.
Im Himmel, welcher dem Feld in der Farbe ähnelt, ziehen Gänse gen Süden. Sie fühlen den fast ironischen Komfort der grauen Triste nicht; sie sind nicht bereit, sich auf sie einzulassen. Ihnen fehlt die Farbe, die roten Mohnfelder und die tiefgrünen Eichen.
Die Kinder verstehen dies nicht, sie werden dies auch lange nicht. Der Hund hechelt auf sie zu, und der Weg führt zurück. Hin zu den Häusern in der Ferne, in die Realität zurück, hinein in ihre warme Kälte.

 

Hallo @Lordy,

sei willkommen bei den Wortkriegern!
:)

Eine der Jahreszeit entsprechende Geschichte hast du uns vorgestellt. Mir ist beim Textlesen folgendes ein- und aufgefallen:

Kleine, schwere Tropfen
Ist das nicht ein Gegensatz?


Netze spannen zwischen den beugenden Pflanzen.
Vielleicht flüssiger: spannen sich

Während sie die engen Pfade inmitten des Feldes entlangstreifen und in krummen Stöckern Bögen, Schwerter oder Speere sehen, tollt ein Hund durch die tristen Blumen.
"Stöckern" ist das Dialekt?

Im Himmel, welcher dem Feld in der Farbe ähnelt, ziehen Gänse gen Süden.
Am Himmel (im Himmel sind die Götter).

Sie fühlen den fast ironischen Komfort der grauen Triste nicht; sie sind nicht bereit, sich auf sie einzulassen
Da verlangst du vom Leser Assoziationen, die sich nicht unbedingt erschließen.

Hin zu den Häusern in der Ferne, in die Realität zurück, hinein in ihre warme Kälte.

Das Feld mit dem Hund, die Düsternis ist durchaus Realität. Warum die Wärme der Häuser für die Kinder Kälte bedeutet, wird nicht dargelegt.

Du versuchst mit Worten zu malen, eine wehmütige Stimmung zu erzeugen. Zum Teil gelingt dir das auch. Bei deiner Bemühung eine verhaltene Atmosphäre zu erzeugen vernachlässigst du den Inhalt deiner Geschichte (eine Geschichte ist es, es gibt - wenn auch recht schlicht - eine Entwicklung des Geschehens).
Ich habe schon zwei Stellen aufgezeigt, an denen du den Leser recht alleine läßt.

So bleibt die Frage: Was willst du, über die Stimmung hinaus, mitteilen?

Fragt sich

Woltochinon

 

Hallo @Lordy,
auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum. Im Gegensatz zu @Woltochinon (viele Grüße zu dir :)) sehe ich hier keine Geschichte. Allen voran vermisse ich einen Protagonisten. Wer nimmt denn die Eindrücke, die du hier beschreibst, wahr?

Viele Grüße
Katta

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo @Lordy,

die Beschreibung einer Atmosphäre, eine story fehlt hier, könnte man machen, aber für mich sind nicht alle Bilder stimmig.

sie wirken fast kämpfend.
Klingt für mich nicht gut.
der Kontrast des grauen Feldes und der sumpfgrünen Nadelbäume wirkt nahezu malerisch.
Sumpfgrün hätte ich auch nicht mit Nadelbäumen im Herbst in Verbindung gebracht.
Aus ihren kleinen Mündern sprießen Wolken in der Herbstkälte
Schön ausgedrückt.
Die Fichten ragen über dem Feld empor.
Natürlich tun sie das, Bäume sind höher als ein Feld; m.E. überflüssig.
Sie fühlen den fast ironischen Komfort der grauen Triste nicht; sie sind nicht bereit, sich auf sie einzulassen.
Weiß ich nicht richtig was mit anzufangen. Es geht hier um Gänse. Warum sollten sie einen Komfort der grauen Tristesse wahrnehmen?
Ihnen fehlt die Farbe, die roten Mohnfelder und die tiefgrünen Eichen.
Auch hier fehlt mir die Zuordnung, ist das so gemeint, dass die Gänse lieber Sommer hätten? Und lieber Eichen als Fichten?

Aber meinen Hauptpunkt hat Woltochinon bereits angesprochen: Die Kinder ziehen zurück in die warme Kälte. Da liegt evtl. Konfliktpotential, aber das müsste erläutert werden.

Welcome und schönen Gruß von

Jaylow

 

„Triste“ meint im süddeutschen Raum ein Gebilde aus Heu (oder Stroh), aufgehäuft um eine hohe Stange,

liebe[r¿] Lordy,

und ich kann mir vorstellen, dass ich einiges über die Kindergartenzeit hinaus am „Tackenberg“ – eine Erhebung mitten im Ruhrpott mit Gärten und Landwirtschaft, aber auch „meinem“ Kindergarten (tatsächlich aber der AWO) auf dem (scheinbaren) Hochplateau von stattlichen 60 m über Normalnull, Kämpfe gegen diverse Widrigkeiten (und sei es in Konkurrenz zum besten Freund) um die Gunst eines Fräuleins – und wär’s die – natürlich wesentlich ältere – Kindergärtnerin -

und damit erst einmal herzlich willkommen hierorts!

Meine „feudale Ära“ endete keineswegs mit der Einschulung, wandelte sich aber über diverse indogermanistischen Heldensagen, aber auch Karl M., zum Interesse an Weltgeschichte usw. usf.

Und zu Deinem schönen Einstand hierorts mit einem ersten Hinweis bereits hier

Netze spannen zwischen den beugenden Pflanzen
denn Netze können eigentlich nix, schon gar nicht „spinnen“, außer dass es sie halt gibt, sie werden gespannt (oder leiern aus und werden wieder abgenommen), also genauer „Netze sind/waren gespannt zwischen ...)

Kinder sehen diese Lyrik der Natur.
Für mich schon ein feiner Hinweis!, denn so isset, wie man im Pott so "sacht".

Und nicht erschrecken, vielleicht sind hier die krummen „Stöcker“

Während sie die engen Pfade inmitten des Feldes entlangstreifen und in krummen Stöckern Bögen, Schwerter oder Speere sehen, …
vllt. landschaftlich bedingt (oder sonst doch „krummen Stöcke“. Hierorts zwischen Rheinland im Westen, Münsterland im Norden, Westfalen im Osten und dem Bergischen Land südlich der Ruhr würd ein sehr steifes oder formales Verhalten als „stöckern“ bezeichnet werden.)

Wie dem auch wird,

gern gelesen vom

Friedel

 

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