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Triumph

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20.10.2001
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Triumph

Triumphierend lachend, grinste ihr die kalte Flut am Ende der steilen Klippe entgegen, an der sie an diesem warmen Frühlingstag stand. Fast schien es ihr als könne sie sein leises Lachen aus weiter Ferne hören, doch sie war in den letzten Monaten schon zu oft auf eben jene Illusion hereingefallen um ihr nochmals zu erliegen. Sie würde sein Lachen nie mehr hören, dafür hatte man gesorgt, sorgsam, gründlich und ebenso endgültig.

Ein leises Lächeln glitt über ihre geschwungenen Lippen als die klare, einzelne Träne aus einem ihrer grünen Augen, über ihre zarte Wange bis eben auf diese Lippen rann und sich in der unendlichen Tiefe verlor um vergessen zu werden. Vergessen, wenn sie doch auch nur so schnell vergessen könnte, doch ihr würde diese Ehre nicht zuteil werden, das wusste sie. Sie wusste es eben so gut wie ihr die Tatsache bewusst war, dass sie allein war und es auch bleiben würde.
Das erste mal seid Tagen empfand sie Hass. Hass auf die Menschen, die sie so einsam haben werden lassen, einsamer als sie doch eh schon war. Warum hatte man ihr das genommen was ihr doch als einziges wichtig war?
Sie blickte voller Abscheu in die Ferne. Suchte mit Augen aus blankem Hass nach einem bestimmtem Punkt am Horizont und fand ihn schließlich. Ihr Blick haftete reglos auf dem grauen, umzäumten Beton-Klotz der starr und unförmig in der Landschaft lag und mit dem ihr Leid begonnen hatte. Sie empfand kein Mittleid mehr mit den Hinterbliebenen seines Opfers, wie sie es zuerst tat. Nun empfand sie nur noch Abscheu mit ihnen.

Kein Mensch habe das Recht, das Leben eines anderen Menschens zu nehmen, so argumentierten sie vor Gericht, doch was taten sie nun? Ein kehliges Lachen presste sie zwischen ihren Lippen hervor , bei diesem Gedanken. Langsam, aber stetig wurde es immer lauter, bis sie sich selbst die Ohren zuhielt um es nicht mehr hören zu müssen.
Als sie sich das große Tor des grauen Klotzes öffnen sah schlug ihr zuvor noch hysthrisches Lachen in verzweifeltes Schweigen um. Nun war es vorbei, sie wusste es.

Mit einem tiefem Atemzug schloss sie ihre Augen und tat einen letzten Schritt.

 

Laber, laber...schlechte Dramatik, kitschig, und ohne Aussage...kam mir gemein vor, als ich zwischendurch dachte "Mann, wanna springt die endlich"? dachte...ist ein heikles Thema, sehe ich ein...aber diese ganzen Pseudo-Suizid-Sachen finde ich eher schlecht als recht, sorry.

San

 

1. Die Geschichte ist gut geschrieben, das muß man ihr lassen. Man sieht, daß der Autor eine Menge Power hat.

2. Die Geschichte ist nicht so mein Fall... Muß ich ehrlich zugeben. Da geht es mir ähnlich wie @Rabenschwarz, nur, daß ich es nicht ganz so drastisch empfinde und ausdrücken würde.

Das Thema ist heikel, das gebe ich zu. Aber das Thema ist auch... ähm... wirklich immer "dasselbe".

Griasle
stephy

 

@Rabenschwarz!
Wer glaubt der Suizit steht im Vordergrund der sollte nochmals lesen.
Im übrigen, Suizit ist nicht heikel, sondern Alltäglich und pseudo Suizit kann ich hier nun beim besten Willen nicht entdecken, sie ist tot.
Die Aussage des Textes ist eine völlig andere und der Tod ist nur eine Konsequenz dessen.
Aber vielleicht sollte ich lieber Geschichten mit Schwänzen und übers Ficken schreiben?!

 

Oho...welch bissige Bemerkung:-)

Ich versuch's noch mal ein bißchen sachlicher...zugegebenermaßen war das mein erster Kommentar nicht so ganz...andererseits muß man, wenn man beim Leser ein ganz bestimmtes Textverständnis erreichen will, den Text auch dementsprechend gestalten...und ich glaube nicht, daß dies in "Thriumph" geschafft worden ist...sonst hätte ich anders reagiert, einen guten Text raffe ich eigentlich immer schon beim ersten Lesen (auch wenn keine Schwänze drin vorkommen :) )

Das Problem hier ist, wie so oft, daß der Text viel zu viele schwache Andeutungen enthält. Mal ein paar Beispiele:

"Fast schien es ihr als könne sie sein leises Lachen aus weiter Ferne hören,..." >>> Wessen Lachen? Liebhaber, Vergewaltiger, Mörder...Müllmann, Postbote, Schuldirektor? Ok, wir sind ja erst in der Einleitung, kann alles noch offenstehen...aber die Signifikanz des Lachens spielt im Verlauf des Textes weiterhin eine (große?) Bedeutung...über den "Lachenden" selbst erhält der Leser aber viel zu wenige bzw. keine Informationen...ich meine keine überflüssigen Details, seine alte Addresse interessiert mich nicht...aber wenn dann später dieser "Er" mit weiteren Personen verknüpft wird ("mit den Hinterbliebenen seines Opfers,..."), reichen die wenigen Anspielungen vorne und hinten nicht...eine (gute!) knackige Formulierung würde reichen, Alternative dazu wäre eine Ausarbeitung der besagten Anspielungen...

"..., dafür hatte man gesorgt, sorgsam, gründlich und ebenso endgültig." >>> gleicher Kritikpunkt, "man" sagt Null aus, dies gilt eberfalls für die verwendeten Adjektive "sorgsam", "gründlich" und "endgültig"...starke Adjektive im Prinzip, hier aber ohne Inhalt und Aussage...

"Ein leises Lächeln glitt über ihre geschwungenen Lippen als die klare, einzelne Träne aus einem ihrer grünen Augen, über ihre zarte Wange bis eben auf diese Lippen rann und sich in der unendlichen Tiefe verlor um vergessen zu werden" >>>; Den Satz habe mich mir lange angesehen...auf den ersten Blick: ahhh, poetic wanna-be; auf den zweiten Blick: vielleicht doch nicht so hochgestochen? Letztendlich: Ok, die Träne als Sinnbild. Aber wofür? Und um was zu vergessen? Man kann einen Inhalt nur mit stilistischen und poetischen Mitteln verpacken, wenn man nach dem Auspacken auch noch das Faktum in den Händen hält. Hier aber eher das Prinzip des Knallbonbons, für den Leser gibt's nämlich nur zerrissene Fragmente.

"Vergessen, wenn sie doch auch nur so schnell vergessen könnte [WAS?], doch ihr würde diese Ehre nicht zuteil werden [WARUM?], das wusste sie [WOHER?]. Sie wusste es [WAS?]eben so gut wie ihr die Tatsache bewusst war [WOHER?], dass sie allein war und es auch bleiben würde[WARUM?]." >>> Habe mal bewußt übertrieben, um das mit der Verpackung ohne Inhalt zu verdeutlichen. Das selbe gilt für den folgenden Satz

"Das erste mal seid Tagen empfand sie Hass. Hass auf die Menschen[WELCHE?], die sie so einsam haben werden lassen[WIE?], einsamer als sie doch eh schon war[WIE/WANN?]. Warum hatte man [WER?]ihr das genommen was [GENAU: WAS?] ihr doch als einziges wichtig war? >>>; "Hass", "Einsamkeit", "Wichtigkeit"...große Worte, die so viel beinhalten können...aber nicht ohne die dazugehörigen Infos...muß nicht gleich ein Roman werden, aber der Leser verschmachtet hier total...

"Ihr Blick haftete reglos auf dem grauen, umzäumten Beton-Klotz der starr und unförmig in der Landschaft lag und mit dem ihr Leid begonnen hatte." >>>; Hier kommt dann mal eine wichtige Information, die aber Null Beachtung findet, denn sie ist zu wage. Nehmen wir einmal an, es handelt sich um ein Gefängnis. "Umzäunt" wär dafür ein Hinweis...andererseits, Krankenhäuser sind auch oft umzäunt, Schulen, Ministerien, sogar Spielplätze. Wär da ein klitzekleiner Nebensatz über die bewaffneten Aufseher in jedem der Wachtürme, oder die marschierenden Insassen im Innenhof...der Leser würde nicken und denken "ach so, Gefängnis, keine Frage...und streng bewacht, sieht nicht nach so 'ner Urlaubsfarm für Klein-Deliktler aus...". Vielleicht bin ich als Leser/Kritiker auch völlig auf dem falschen Weg...aber wie soll ich auch auf dem Richtigen sein, bei einer Schnitzeljagd ohne Kreidepfeilen auf der Straße...?

"Kein Mensch habe das Recht, das Leben eines anderen Menschens zu nehmen, so argumentierten sie vor Gericht, doch was taten sie nun?" >>> Ok, "vor Gericht" gibt nun doch mal eine vage Richtung vor...aber wer sind "sie?" Und was ist mit dem Angeklagten? Um Mord geht's wohl, hier kommt der Rate-Leser-Kandidat mal ein bißchen leichter an seine Rate-Verständnis-Punkte. Gibt des vielleicht noch die Möglichkeit eines Endspurts im letzten Absatz? Finale grandioso, oder wenigstens so etwas wie eine Auflösung? Günther Jauch sagt doch hinterher auch immer, was die richtige Antwort gewesen wäre, oder?

"Als sie sich das große Tor des grauen Klotzes öffnen sah schlug ihr zuvor noch hysthrisches Lachen in verzweifeltes Schweigen um. Nun war es vorbei, sie wusste es." >>> Nee, Jauch schickt uns gleich in die Werbung. Ok, mal ernsthaft...das Tor geht auf. Und? Kommt einer raus, kommt keiner raus? Freispruch für Mord? Oder saß der Typ für ne Weile? Drei Jahre, fünf, Zehn? Oder kommt da der zähneknirschende Verteidiger durch das Tor, der die Injektion durch's Plexiglassfenster beobachtet mußte und gerade an seinen Ruf denkt, der Verteidiger mit den meisten zum Tode verurteilten Mandanten zu sein?


Destiny, nicht aufregen...ich habe mit Absicht übertrieben, und Aspekte bewußt ins Lächerliche gezogen. Nicht um Dich zu ärgern...es ist nur so: eine Idee kann noch so gut sein, eine Metapher noch so brilliant und durchdacht...aber wenn der Rahmen nicht stimmt, die Ausarbeitung, die Verknüpfungen, die einen Text wie seidene Fäden durchlaufen, dann kann der Leser nix dafür, dass er die Story nicht rafft...mit den Achseln zuckt und murmelt "schon 20mal sowas gelesen"...denn daß Deine Idee hier nicht neu ist, wirst Du zugeben müssen...aber dann setzt dich hin und gestalte sie so, daß der Leser nicht nur kapiert, was alles abgeht (also nicht nur den vordergründigen Suizid, sondern die psychologischen Hintergründe, das Motiv, die Verstrickungen zu anderen Personen), sondern auch noch begeistert ist von einer Handhabung des Themas/der Themen, die er so noch nicht gesehen hat...

San

 

Aber vielleicht sollte ich lieber Geschichten mit Schwänzen und übers Ficken schreiben?!

Jepp... wir hatten lange keine Geschichte über Pferdezucht mehr! Also... nur zu!

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Hm, wenn du hier eine Geschichte schreiben wolltest, was bestimmte Taten (in diesem Fall Mord und anschließendes Urteil) bei einem auslösen kann, dann ist dir das leider nicht gut gelungen. So liest es sich wirklich nur wie eine 0815-Suizid-Story.

So, und da ich wahrscheinlich nicht gerafft habe, was unser Schicksal mir wirklich versucht hat, mitzuteilen, begehe ich nun den langsamen Pseudo-Suizid... Prost!

Sodele!

Poncher

 

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