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Trostlos
Du stinkst nach Alkohol.
„Miststück!“, brüllst du und schlägst zu.
Mama stöhnt auf und schluchzt. Stumm, damit du nichts hörst. Ihr Ausdruck ist starr vor Hass und Furcht.
„Du bist nicht klar im Kopf, Tom! Ruh dich aus. Willst du Milch und Brot? Ich koch auch von mir aus.“. Mama umarmt dich hastig, hat Angst.
Du grinst hämisch und sagst: „Lass mich und halt’s Maul. Ich mach, was ich will, ist das klar?“
Mama blickt zu mir.
Ich bin hilflos und kann nichts tun, bin zu jung und zu schwach.
Warum tust du uns das an, Tom? frag ich mich. Damals warst du nicht so. Du warst fröhlich und lustig und glücklich. Wir auch. Damals warst du nicht so durstig.
Du packst Mama grob am Arm und brüllst ihr sarkastisch ins Ohr:. „Hur nicht rum, du Sau! Das macht mich nämlich zornig und traurig. Furchtbar traurig sogar. Doch das ist dir nicht wichtig? Stimmt‘s? Ich bin doch nur grob und brutal und grausam.“ Ihr Kopf schlägt auf. Hart. „Ups…Na schau, das stimmt ja wirklich.“ Du lachst laut und hässlich.
„Nicht doch, Schatz! Das ist falsch, du irrst dich. … Du irrst dich. Ich mag dich … Tom…Tom!“
Du hörst ihr nicht zu. Das tust du kaum noch. Mum rafft sich auf, ihr Kopf ist blutig.
„Lauf doch nicht davon“, äffst du höhnisch und schlägst hart zu, nochmal, hörst nicht auf. Blut. Mama rührt sich nicht. „Du hast doch nicht wirklich Angst vor mir? Ich bin doch unschuldig und harmlos. Und nun schlaf schön, Schatz und ruh dich aus.“ Du singst fröhlich vor dich hin, wäschst dir das Blut vom Arm und haust ab.