Was ist neu

Unachtsamkeit (reale Geschichte)

Mitglied
Beitritt
01.01.2004
Beiträge
59
Zuletzt bearbeitet:

Unachtsamkeit (reale Geschichte)

Ich mampfe öfters mal eine Wurstsemmel oder ein Baguette beim Autofahren, wie auch heute. Dabei fixiere ich mit meinem Knie das Lenkrad, um vernünftig essen zu können. Bei Kurven wird es umständlich. Dann gehe ich etwas vom Gas, lenke mit einer Hand.
Und wie ich so am Wurstsemmelverschlingen bin, und im Radio James Blunt läuft, denke ich an meinen Neffen. Er ist neuerdings Erstklässler und meldet sich brav, wie die anderen Kinder, wenn die Lehrerin etwas fragt. Nur stellt er dann eine Gegenfrage, sobald er aufgerufen wird: Wie lange dauert noch die Schule? Einfach goldig.
Während ich in Gedanken bin, kommt die letzte Abbiegung zu meiner Wohnung. Der Hintermann – ein Audifahrer – regt sich darüber auf, dass ich nicht blinke. Ich kann es durch den Rückspiegel erkennen. Wie soll ich denn blinken, wenn ich am mampfen bin?, will ich rufen, als mich ein dumpfes Geräusch zusammenzucken lässt, vorne, an der Motorhaube, und ein zittern durch meinen Opel geht. Die Wurstsemmel fällt mir aus der Hand, ich greife das Lenkrad, steige auf die Bremse. Der Wagen hebt sich auf einer Seite, dann bleibe ich stehen.
James Blunt hämmert, dröhnt mir in den Ohren. Oder ist es mein Herzschlag? Langsam beuge ich mich vor und sehe auf den Gepäckträger eines Rennrads, auf dem eine Packung Milch geklammert ist. Sie sickert durch einen Riss auf die Blutlache am Asphalt. Das Hinterrad dreht sich aus und ich sinke in den Sitz zurück, drücke das Radio off. Das Hämmern und Dröhnen bleibt. Von hinten kommt ein Auto gebraust, im Seitenspiegel kann ich sehen, dass es ein silberner Mercedes ist. Er bremst auf der anderen Seite. Die Beifahrertür springt auf, eine Frau stürzt heraus und schreckt zurück. Ihr entsetzter Blick auf eine Stelle vor meiner Motorhaube gerichtet. Sie hält die Hand vor den Mund. Etwas stückchencremiges quillt zwischen den Fingern hervor. Mir wird übel, schwenke meinen Blick auf den Fahrer, der um seinen Wagen biegt, dann senke ich den Kopf. Eine angebissene Essiggurke klebt an meiner Kupplung, vor meinen Füßen liegen Brötchenhälfte, Wurstscheibe. Ich schließe die Augen und drücke einen Finger auf das rechte Lid, das nicht mit dem Zucken aufhören will.

Als ich die Augen wieder öffne, stehe ich auf meinem Parkplatz. Unfalllos.

 

Hi Quidam!


Ein wenig kurz ist die Geschichte, denn sobald ein Fünkchen Spannung aufkommt, ist das Ganze schon wieder vorbei und die Auflösung ist letztendlich alles anderes als befriedigend. Hat etwas von dieser "Es-war-alles-nur-ein-Traum"-Pointe, die so gut wie jeden Leser unbefriedigt zurück lässt, da der Autor ihn, um es hart zu sagen, "für dumm verkauft". ;)
Der Autor wirft den Leser in eine Situation, der Leser nimmt sie ihm als Realität ab, glaubt, dabei zu sein, und zum Schluss ist nichts davon passiert. Ich an deiner Stelle würde den letzten Absatz streichen, ebenso das (reale Geschichte) in der Überschrift. Dem Leser ist es schließlich egal, ob sie real ist oder nicht. ;)


Liebe Grüße
Tamira


Indizien:

Dann gehe ich etwas vom Gas, lenke mit einer Hand.
Und wie ich so am Mampfen war, und im Radio James Blunt lief, dachte ich an meinen Neffen.
Warum wechselst du vom Präsens in die Vergangenheit und wieder zurück ins Präsens? Schreib doch die komplette Story in der Gegenwart.

Unterricht auf, während alle anderen Schüler samt Lehrerin in Arbeiten vertieft sind und will wissen, wieviel Uhr es denn schon ist. -) Einfach goldig.
Was hat das da drin verloren?

Und während ich so in Gedanken bin, kommt auch schon die erste Kurve. Der Hintermann – ein Audifahrer – regt sich darüber auf, dass ich nicht blinke.
Warum muss er bei einer Kurve blinken? Den Grund solltest du benennen.

ch will lieber nicht wissen, was da zwischen ihren Fingern hervorquillt und konzentriere mich auf ihren Mann,
ungenaue Formulierung. Was hervorquilt, weiß er ja bereits, er will es nur nicht sehen.

 

Hallo Quidam,

stände nicht dein Name über der Geschichte, würde ich niemals denken, sie stamme aus deiner Feder. Ich lese hier keinen Hauch von der packenden Erzählkraft deiner letzten Kg heraus. Hier sind einfach nur ein Paar alberne bis seltsame Sätze aneinandergereiht, die weder Spannung erzeugen noch Orginalität besitzen. Plötzlich ist der Text zu Ende und der Leser bekommt eine ausgelutschte Ätsch-Pointe präsentiert.

Tut mir Leid, aber dieser Text hat mich überhauot nicht überzeugt. Das kannst du um Welten besser!

grüßlichst
weltenläufer

 

Und wie ich so am Mampfen war, und im Radio James Blunt lief, dachte ich an meinen Neffen
Wie lange dauert noch die Schule?
Na, das ist phänomenal doch. Der Abgesang Sprachkultur der, wird begleitet vom Abgesang der musikalischen Kultur aus Autoradio dem. Welch ein Glanzstück kulturellen Schaffens, welch kraftvolles Bild. Ich begeistert bin.

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo Leute,

diese Gedanken plagen mich oft. Du spulst dein alltägliches Leben herunter und das vielleicht sogar ein wenig gelangweilt - und dann passiert etwas, das dein Leben komplett umkrempelt.

Daraus entstand diese Geschichte. Dass es sprachlich wohl noch keine Meisterleitung ist, liegt vielleicht daran, dass ich es niedergeschrieben und gleich eingestellt habe.
Nur hätte ich sie nicht eingestellt, würde ich sie so schlecht sehen, wie ihr sie empfindet.

Tamira hat gute, berechtigte Anmerkungen gemacht, die ich allesamt umsetzen werde. Aber das waren nur Kleinigkeiten.

Sim und weltenläufer, ihr empfindet diese Kg anscheinend grottig. Das ist natürlich komplett akzeptiert - nur würde ich es gerne verstehen. Dass James Blunt im Radio läuft und Kommerz ist, darüber brauchen wir ja nicht zu diskutieren. Auch nicht darüber, dass die Pointe abgelutscht ist, das weiß ich selber. (Hat einen anderen Hintergrund, warum ich mich dennoch daran bedient habe)
Könnt ihr benennen, was so schlecht erzählt ist - und mir Beispiele aufzeigen, wie es besser wäre?

Grüße
Quidam

Tamira:

Ich an deiner Stelle würde den letzten Absatz streichen, ebenso das (reale Geschichte) in der Überschrift. Dem Leser ist es schließlich egal, ob sie real ist oder nicht. ;)

Eben nicht! Es ist ein großer Unterschied, ob ich eine Geschichte als Tatsache lese oder als Fiktion.


Warum muss er bei einer Kurve blinken? Den Grund solltest du benennen.

Grober Schnitzer. Ich dachte an eine Abbiegung.

 

Hallo Quidam,
den einzigen Tipp, den ich dir an dieser Stelle geben kann, ist der, genau dies hier zu vermeiden:

liegt vielleicht daran, dass ich es niedergeschrieben und gleich eingestellt habe.

Schreibe deine Geschichte und lass sie dann erstmal ruhen. Dann befass dich erneut damit. Überarbeiten. Erneut ruhen lassen. Wieder mit befassen... etc. Bis das Gefühl "Jetzt ist sie reif" diesen Kreislauf durchbricht. Dann erst posten. Diese Maßnahme erspart dir solche Kritiken und den Lesern unausgegorener Kauderwelch ;)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo Weltenläufer,

hm.. da muss ich dir wohl widersprechen. Viele Geschichten, die hier auch überaus gelobt wurden, sind im Grunde Erstfassungen mit wenig Schliff. (Ausser 'Das Mondgeheimnis')
Und ich kann nicht erkennen, was hier sprachlich so schief läuft, im Vergleich zu meinen anderen Geschichten. Kannst du da nicht Beispiele geben, was dir als Kauderwelsch scheint und wie ich es besser machen könnte? Andererorts wird diese Geschichte sogar gelobt. (Soll keine Rechtfertigung sein, nur eine Anmerkung, dass anderorts diese Geschichte von meinen anderen Geschichten nicht so abfällt - das marolische ausklammernd.)

Grüße
Quidam

 

Hallo Quidam nochmal,

dein Widerspruch will mir nicht so recht einleuchten.
So würde mich dorch stark interessieren, mit welcher Begründung du solche Meinungen rausposaunst.

Viele Geschichten, die hier auch überaus gelobt wurden, sind im Grunde Erstfassungen mit wenig Schliff
Entweder hast du das einmalige Talent, wirklich nur jene Kgs ohne "schliff" anzuklicken, oder sie entsprechen generell schlichtweg nicht deinen Ansprüchen.
Klar, jeder lässt sich mal zu einem Schnellschuss hinreißen, aber in der Regel arbeiten die Autoren tatsächlich an ihren Geschichten, bevor sie sie hier posten. Andernfalls kommt es dann eben zu solchen oder ähnlichen Kommentaren. Die wenigsten vermögen es, ein Meisterwerk am Stück runterzuschreiben. ;)

Noch viel dicker mutet mir aber dieser folgende Satz an:

Viele Geschichten, die hier auch überaus gelobt wurden, sind im Grunde Erstfassungen mit wenig Schliff. (Ausser 'Das Mondgeheimnis')
Vielleicht solltest du dich vorher ein wenig mehr mit den hier vertretenen KGs und Autoren auseinandersetzen, bevor du solche Äußerungen von dir gibst ;)

Andererorts wird diese Geschichte sogar gelobt
hiermit meinst du vermutlich andere Internet-Foren?
Das kann schon sein. Was meine Erfahrung mit anderen Foren angeht, kann ich nur die kursierende Meinung vertreten, dass hier eben recht "hart" kritisiert wird. Letztlich kommt einem das jedoch immer zu Gute, wenn man wirklich an sich und seiner Schreibkunst arbeiten möchte.

Du fragst nach Beispielen, die mir an deiner Kg nicht gefallen.
Nun, für mein Empfinden ist der Text einfach ein wildes aneinandergewürfel von allerhand Dingen, die letztlich ins "verarschende" Nichts führen. Und da dies eben nicht sonderlich sprachlich geschliffen ;) vor sich geht, bleibt jede Lesefreude aus.
Konkret am Text:

Ich mampfe öfters mal eine Wurstsemmel oder ein Baguette beim Autofahren, wie auch heute. Dabei fixiere ich mit meinem Knie das Lenkrad, um vernünftig essen zu können. Bei Kurven wird es umständlich. Dann gehe ich etwas vom Gas, lenke mit einer Hand.
Was ist das für ein einführender Satz?
Warum sagst du mampfen? Das verulkt, und passt deswegen nicht.
Und wie ich so am Wurstsemmelverschlingen bin, und im Radio James Blunt läuft, denke ich an meinen Neffen. Er ist neuerdings Erstklässler und meldet sich brav, wie die anderen Kinder, wenn die Lehrerin etwas fragt. Nur stellt er dann eine Gegenfrage, sobald er aufgerufen wird: Wie lange dauert noch die Schule? Einfach goldig.
Der erste Satz impliziert erneut einen leicht ulkigen Ton.
Folgende Sätze:Welche Rolle spielt das für die Kg? Wenn du die Gedanken schon schilderst, sollten sie auch einen Bezug haben.
Während ich in Gedanken bin, kommt die letzte Abbiegung zu meiner Wohnung. Der Hintermann – ein Audifahrer – regt sich darüber auf, dass ich nicht blinke. Ich kann es durch den Rückspiegel erkennen.
wie kann er das Erkennen, wenn er in Gedanken versunken isT? Und was spielt die Automarke für eine Rolle?
Wie soll ich denn blinken, wenn ich am mampfen bin?, will ich rufen, als mich ein dumpfes Geräusch zusammenzucken lässt, vorne, an der Motorhaube, und ein zittern durch meinen Opel geht
Was bitte soll dieser Satz?
drücke das Radio off.
klingt sehr schief
naja, dies nur als kleine Liste. Es geht aber so durch den ganzen Text.

Hoffe, du kannst mit diesen Anmerkungen etwas anfangen. Falls nicht, bin ich nicht der Richtige, um deine Frage beantworten zu können. In jedem Fall bitte nicht falssch verstehen, wir sind ja schließlich alle hier, um dazu zu lernen, nicht?

Und selbstverständlich verstehen sich alle Angeben, die ich hier mache unter dem schönen Kürzel: mMn

grüßlichst
weltenläufer

 

weltenläufer schrieb:
Entweder hast du das einmalige Talent, wirklich nur jene Kgs ohne "schliff" anzuklicken, oder sie entsprechen generell schlichtweg nicht deinen Ansprüchen.
Klar, jeder lässt sich mal zu einem Schnellschuss hinreißen, aber in der Regel arbeiten die Autoren tatsächlich an ihren Geschichten, bevor sie sie hier posten. Andernfalls kommt es dann eben zu solchen oder ähnlichen Kommentaren. Die wenigsten vermögen es, ein Meisterwerk am Stück runterzuschreiben. ;)

Hallo weltenläufer,

da hast du mich gründlich mißverstanden!

Ich rede von MEINEN Kurzgeschichten! Die schreibe ich herunter und schleife sie nur wenig, bevor ich sie online stelle. Und einige bekamen auch hier durchwegs Komplimente.

Und jetzt fragst du dich vielleicht, warum ich nur noch wenig an meinen Kurzgeschichten schleife und sie überwiegend 'passen' ...
Ganz einfach: Wenn ich die Geschichte niederschreibe, ist sie bereits in meinem Köpfchen fertig.

Und 'Das Mondgeheimnis' von mir ist im Vergleich zu meinen anderen Kurzgeschichten eben kein Schnellschuß, sondern tausendmal umgeschrieben worden.

Mißverständnis aufgeräumt?

Grüße
Quid

 

weltenläufer schrieb:
wie kann er das Erkennen, wenn er in Gedanken versunken isT? Und was spielt die Automarke für eine Rolle?

Was bitte soll dieser Satz?

klingt sehr schief
naja, dies nur als kleine Liste. Es geht aber so durch den ganzen Text.

Hoffe, du kannst mit diesen Anmerkungen etwas anfangen. Falls nicht, bin ich nicht der Richtige, um deine Frage beantworten zu können. In jedem Fall bitte nicht falssch verstehen, wir sind ja schließlich alle hier, um dazu zu lernen, nicht?

Und selbstverständlich verstehen sich alle Angeben, die ich hier mache unter dem schönen Kürzel: mMn

grüßlichst
weltenläufer

Nun zu deiner Kritik:

Was ist das für ein einführender Satz?
Warum sagst du mampfen? Das verulkt, und passt deswegen nicht.

Es ist eine Wortschöpfung, meiner Meinung nach. Verspeise passt mir nicht recht zum Ich-Prot und seiner laxen Fahrweise. :)

wie kann er das Erkennen, wenn er in Gedanken versunken isT? Und was spielt die Automarke für eine Rolle?
Er ist ja in diesem Moment nicht mehr in Gedanken versunken, sondern eben aus den Gedanken herausgerissen worden. Ist der Markenname nicht spezieller als das schlichte Wort Auto? Es gibt ein klareres Bild.

Und wie ich so am Wurstsemmelverschlingen bin, und im Radio James Blunt läuft, denke ich an meinen Neffen. Er ist neuerdings Erstklässler und meldet sich brav, wie die anderen Kinder, wenn die Lehrerin etwas fragt. Nur stellt er dann eine Gegenfrage, sobald er aufgerufen wird: Wie lange dauert noch die Schule? Einfach goldig.
Der erste Satz impliziert erneut einen leicht ulkigen Ton.
Folgende Sätze:Welche Rolle spielt das für die Kg? Wenn du die Gedanken schon schilderst, sollten sie auch einen Bezug haben.

Nicht ulkig, einen laxen Ton. Passt eben zur Gemütlichkeit des Prots. Und welche Rollen die Gedanken spielen? Naja.. Es verleiht der Figur Tiefe. Wenn ich lese, dass eine Figur in Gedanken versunken ist, dann nervt mich das, weil das wischiwaschi ist. Und ich empfinde die Figur nicht als in-Gedanken-versunken. Verstehst du?
Bis hierher schildere ich eine Figur, die an den Neffen denkt, gemütlich dahin tuckert - und da passt der Ton, meiner Meinung nach.
Wie soll ich denn blinken, wenn ich am mampfen bin?, will ich rufen, als mich ein dumpfes Geräusch zusammenzucken lässt, vorne, an der Motorhaube, und ein zittern durch meinen Opel geht
Was bitte soll dieser Satz?

Der erste? Ist doch auch ein Charaktermerkmal der Figur! Er rechtfertigt sich - und seine Rechtfertigung ist doch ein Witz. Hier schimmert sein Humor durch.

Lieber weltenläufer, bitte meine Rechtfertigungen nicht falsch verstehen. Ich bin sehr lernwillig - aber überlege mir auch, warum ich etwas so und so schreibe. Daher kann ich dir nur teilweise Recht geben, mit deiner Kritik.

Grüße
Quidam

 

Und noch einmal hallo Quidam,

Ich rede von MEINEN Kurzgeschichten! Die schreibe ich herunter und schleife sie nur wenig, bevor ich sie online stelle.
Huppala, da haben wir uns wirklich missverstanden. nehme also alles diesbezüglich zurück.
Hat mich auch ehrlich gewundert, welch Töne du da auf einmal anschlägst. Sorry also. :shy:

Und einige bekamen auch hier durchwegs Komplimente
.
ja, ich weiß, unter anderem von mir ;)

Zu meinen erwähnten Kritikpunkten kann ich nichts hinzufügen. Verstehe es als Kompliment, dass ich überhaupt so viel herausgefischt und kommentiert habe, denn das kostet auch Zeit und Kraft - jetzt aber noch einmal darauf einzugehen, ist mir zu müßig. Ich habe es getan, weil du ausdrücklich darum gebeten hast. Und ich habe es auch gerne getan. Damit erschöpft es sich aber auch.

bitte meine Rechtfertigungen nicht falsch verstehen
Das einzige, was ich zu verstehen meine, ist, dass du die erwähnten Stellen tatsächlich etwas verkrampft zu rechtfertigen versuchst.
Was du aus den von mir aufgezeigten Mängeln machst, ist aber wirklich dir überlassen. Ich wollte dir damit nur entgegen kommen.
Möglicherweise kann ich mich in dieser Hinsicht auch einfach nicht klar genug ausdrücken.

Wie auch immer, warte einfach ab, was andere Leser noch für Meinungen vom Stapel ablassen.
Viel Spaß noch witerhin...:)

grüßlichst
weltenläufer

 

Hallo weltenläufer,

das Problem ist, denke ich, dass manche (oder viele) so wie du, sich an der laxen Einleitung (der gemütlichen Figur) stören - weil das so garnicht zu dem weiteren Verlauf der Geschichte passen will.
Ich aber finde, dass gerade das 'ulkige' - so wie du es nennst - das schreckliche betont.

Ich könnte das auch mit einer anderen Figur machen.
Mit einer unsympathischen: Ich fresse oft eine Wurstsemmel hinterm Steuer .. und dachte an die süße Maus von gestern, die ich da vernascht habe. Ihren Namen weiß ich nicht mehr .. (und in dem Ton weiter.)
Oder einer geschäftigen: Oft hetze ich von Termin zu Termin, so dass ich mir nur schnell eine Wurstsemmel beim Metzger holen kann und sie beim Fahren verspeisen muss...

Besser wäre es natürlich, dass ich den Charakter mit der Geschichte verwebe. So hängt er in der Luft und als Leser fragt man sich, warum der so ist, wie er ist. Da bleibt vieles offen. Auch die Gedanken der Figur sollten in die Geschichte geknüpft werden.
So wirkt das alles unausgegoren. Die Geschichte, nicht aber die Sprache - mMn. ;)

Grüße
Quidam

 

Hallo Quidam,

Ich habe nichts gegen Schnellschüsse. Nur dann, wenn sie nicht funktionieren.

1. Die Sprache charakterisiert nur wenn die Figurenrede entsprechend angelegt ist. Ein Ich-erzähler, erzählt aus seiner Perspektive und man kann nicht unmittelbar daraus auf den Charakter schließen. Es fehlt der Antagonist an dem der Leser es festmachen kann, dass die Sprache Merkmal des Protagonisten ist und nicht die des Autors.

2. Die Spannung um die es geht, wird zwar aufgebaut, weil am Anfang alles harmlos ist, aber sie verflacht schnell, weil die Gedanken des Protagonisten zum Neffen ohne Bezug und in der Schwebe hängend erzählt werden.
Hier fehlen Übergänge, die so konstruiert sein wollen, dass der Leser merkt, der Prot fährt eigentlich gar nicht Auto, er ist abgelenkt, von seiner Semmel und seinen Gedanken
3. Die Auflösung- alles nur ein Traum- ist a) ausgelutscht und b) nicht nachvollziehbar. Auch hier hast du keine Übergänge konstruiert, die erkennbar machen, dass der Protagonist im Tagalbtraum hängt.
4. Intention Wozu erzählt mir der Autor diese Geschichte?
und das ist etwas, was ich ganz wichtig finde.

diese Gedanken plagen mich oft. Du spulst dein alltägliches Leben herunter und das vielleicht sogar ein wenig gelangweilt - und dann passiert etwas, das dein Leben komplett umkrempelt.

In dieser Geschichte wird von dem, was du hier sagst nichs spürbar!

Sorry. Das kannst du besser
Lieben Gruß

Goldene Dame

 

Hallo Quidam,

dir ist schon einiges gesagt worden, den Kritiken kann ich mich anschließen. Ich mag kurze Geschichten, doch diese hier ist zu unausgegoren. (Die Ausgangssituation fand ich recht vielversprechend). Es ist natürlich auch schwer, gerade etwas Spannendes in Kürze zu vermitteln.

Tamira:
Zitat:

Ich an deiner Stelle würde den letzten Absatz streichen, ebenso das (reale Geschichte) in der Überschrift. Dem Leser ist es schließlich egal, ob sie real ist oder nicht. ;)

Eben nicht! Es ist ein großer Unterschied, ob ich eine Geschichte als Tatsache lese oder als Fiktion.

- Ja, das ist ein Unterschied, eine Kurzgeschichte ist aber kein Bericht (oder gar eine Reportage), sondern fiktive Realität (s. „Geschichtenthread“ bei „Autoren“)


LG,

tschüß Woltochinon

 

Sim und weltenläufer, ihr empfindet diese Kg anscheinend grottig. Das ist natürlich komplett akzeptiert - nur würde ich es gerne verstehen.
Na, das sollte doch aus der Satzstellung meiner Kritik deutlich geworden sein. Oder habe ich die Quidamsche Grammatik noch nicht deutlich genug überzogen, damit dir auffällt wie gezwungen und absurd um Originalität bemüht sie wirkt? Oder findest du solchen Satzbau normal?

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom