Unbegegnung
Als er an diesem Morgen erwachte fühlte er sich nicht wohl. Sicher hätte er aufstehen sollen, man wartete schließlich auf ihn, und er war nicht krank, er fühlte sich nur ein wenig unwohl. So wie wenn man die Nacht über falsch gelegen hätte und nun diese bestimmte Stelle an der Seite ein wenig ziehen würde. Das schlimme war auch eigentlich gar nicht das ziehen in der Seite, doch es zog sich durch bis in den Magen, und der fing nun an zu grummeln. Ein Grummeln wie dieses war nichts ungewöhnliches, und nichts was nicht mit einem ausgiebigen Frühstück hätte kuriert werden können, doch zusammen mit diesem schrecklichen Ziehen in der Seite stellte er fest, dass er so nicht losgehen konnte. So drehte er sich wieder um und schlief auf der Seite liegend wieder ein, natürlich mit Schmerzen, denn das war ja die kranke Seite.
Ein wunderbarer Sommertag hätte ihn erwartet. Sein Nachbar, der mit dem neuen Cabrio, wäre genau mit ihm aus dem Haus gegangen, und hätte ihm angeboten ihn mitzunehmen, anstatt mit dem Bus zu fahren. Da er so zehn Minuten früher da gewesen wäre, hätte er sich noch einen Kaffee kaufen können, in der kleinen Bäckerei ganz in der Nähe, dort wo auch sie immer hingeht. Zum ersten Mal hätte er sie getroffen und wäre mit ihr ins Gespräch gekommen. Er hätte sie zum Mittagessen treffen können, in dem kleinen Chinesischen Restaurant an der Ecke, das er schon immer mal ausprobieren wollte.
Doch zu dieser Zeit lag er noch in seinem Bett und fragte sich, warum das Leben ihm nichts zu bieten hatte.