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Unberührte Wasserflasche

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23.05.2005
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Unberührte Wasserflasche

Ich aß mein Frühstücksei und sinnierte. Die Wasserflasche stand nach wie vor unberührt auf dem Tisch.
Von meinem Bruder hatte ich schon lange nichts mehr gehört. Die ehemals täglichen Briefe kamen nach und nach wöchentlich, monatlich, dann nur noch ein paar Mal im Jahr und schließlich gar nicht mehr. Hatte ich überhaupt einen Bruder? Aber wer hätte sonst die Briefe schreiben sollen, scholt ich mich ob dieser dummen Frage. Vielleicht war er gestorben. Hätte er mir ruhig vorher sagen können.

Rhetorische Systeme erforderlich für die Erfordernisse rhetorischer Systeme. Ja. So einen Quatsch bekommt man hier zu hören.
Ich musste mich erst töten, um leben zu können. Deshalb bin ich hier.

Drittes Auge öffnen. Hatte sich ja gar nicht so schlecht angehört. Hat auch wunderbar geklappt. Aber so toll war das dann gar nicht mehr.
Moment. Ich hatte gelebt und musste mich deshalb töten. So war das gewesen. Ich hatte gelebt und musste mich töten, um wieder leben zu können.
Und deswegen saß ich nun hier, aß mein Frühstücksei und sinnierte.

Was für ein Schwachsinn.

 

Back in action. Aber nur was Kleines, ne Fingerübung. Trotzdem viel Spaß.

 

Hallo Tserk,

Was für ein Schwachsinn.

ich habs mir jetzt wieder und wieder durchgelesen, und irgendwie erinnert es mich an "Hurz" von Hape.

"Der Wolf, das Lamm, auf der grünen Wiese...
HURZ!"

Was genau soll uns dieses Meisterwerk der Poesie sagen?

Schöne Grüße,

yours

 

Hallo yours truly,

ist ein Typ in ner Irrenanstalt.

Was genau soll uns dieses Meisterwerk der Poesie sagen?
Soll nix sagen. Allerhöchstens noch, dass du dein drittes Auge nicht ohne nötige Vorbereitung öffnen solltest. ;)

Bruder Tserk

 

Hallo Bruder Tserk,

ist ein Typ in ner Irrenanstalt.

vielleicht stehen igendwo weiße Trunschuhe herum, oder ...

"Wenn ich doch nur an mein Ei kommen könnte, doch meine Jacke ist so eng ..."

"Draußen lachen sie wieder. Sie lachen immer. Manchmal weinen sie auch, manchmal beides kurz hintereinander."

"Der weiße Mantel kommt herein und fragt mich, wie die Nacht war. Ich antworte, das Auge ging nicht auf, und darum will ich jetzt mein Ei, und zwar ohne Jacke."

Also, natürlich nur Blödsinn, aber wenn du etwas einbauen würdest, so dass man beim vierten Mal lesen in etwa erahnen könnte, dass das kein normaler Frühstückstisch ist - das wäre himmlisch.

Allerhöchstens noch, dass du dein drittes Auge nicht ohne nötige Vorbereitung öffnen solltest.

Ich werde das mit meinen Ärzten besprechen. :) Aber erst mal muss ich die atmenden Teddys hier loswerden, deren Gezeter geht mir mittlerweile sowas von auf die Nerven.

Schöne Grüße,

yours

 

Drittes Auge öffnen. Hatte sich ja gar nicht so schlecht angehört. Hat auch wunderbar geklappt. Aber so toll war das dann gar nicht mehr.
Leute, die es schaffen, ihr drittes Auge zu öffnen, aber noch nicht dafür bereit sind, müssen eingewiesen werden, weil sie einfach wahnsinnig werden. Natürlich muss man dieses Wissen voraussetzen, damit man das hier dann versteht. Hab ich halt mal gemacht. Ist ja auch mein gutes Recht als Schreiberling. :)
Ich antworte, das Auge ging nicht auf
Das Auge ging auf, deshalb sitzt er dort.
Ich werde das mit meinen Ärzten besprechen. :) Aber erst mal muss ich die atmenden Teddys hier loswerden, deren Gezeter geht mir mittlerweile sowas von auf die Nerven.
:D

 

Hi Tserk, Bruder!

Erstens: Was soll die Wasserflasche?
Zweitens: Vom offenen dritten Auge auf die geschlossene Anstalt bin ich auch nicht gekommen. Und das wegen "ich musste mich töten" und so. Das verwirrt.
Drittens: Es gibt an der Geschichte vor allem 2 Stellen, die ich sehr mag:

Vielleicht war er gestorben. Hätte er mir ruhig vorher sagen können.

und der Schluss:

Was für ein Schwachsinn.

Der Stil ist gewohnt tserkianisch (?). Mag ich auch. :) Inhaltlich halt mager, was auch nicht weiter schlimm wäre, wenn der obengenannte Zusammenhang besser rauskäme.

Trotzdem, wie immer, amüsiert gelesen
Gruß
Kasimir

 

Hallo kasimir,

Erstens: Was soll die Wasserflasche?
Wasser fließt, symbolisiert Leben. Die Wasserflasche steht unberührt da. Nichts fließt. Es gibt kein Leben. Hab ich mir zumindest grade als Interpretation aus den Fingern gesogen. Finde ich aber gar nicht schlecht. So lerne ich selbst Stück für Stück meine Geschichte besser kennen.
Zweitens: Vom offenen dritten Auge auf die geschlossene Anstalt bin ich auch nicht gekommen. Und das wegen "ich musste mich töten" und so. Das verwirrt.
offenes Auge <-> geschlossene Anstalt, sehr schön!
Es heißt, "Erkenne dich selbst". Dazu muss man aber erst mal man selbst sein, wie sollte man sich sonst selbst erkennen können. Versucht man es, würde man jemanden erkennen, der man gar nicht ist. Wenn man man selbst ist, ist das Erkennen nicht weiter schwer.
Man muss aber erst den ganzen Schrott los werden. Der Protagonist "lebt" also zuerst, das Leben, das ihm alle aufdiktiert hatten, er ist nicht er selbst, er ist das, zu dem man ihn gemacht hat. Deshalb muss er sich erst töten, den Schrott entfernen, sein Selbst zum Vorschein bringen, um leben zu können.
Drittens: Es gibt an der Geschichte vor allem 2 Stellen, die ich sehr mag:
Danke.
Trotzdem, wie immer, amüsiert gelesen
Danke. Was hast du denn sonst noch so von mir gelesen? Mir fällt grad nichts ein. Die Antwort nehme ich gerne als PN entgegen. ;)

Bruder Tserk

 

Ahhhh, Tserk,

Ein Ei? Ist es das? Ist es das Ei als Symbol der menschlichen Seele.

Der Bruder mit den Briefen ist das Küken, das versucht aus der Schale zu kommen und dabei Briefe schreibt, die vielleicht erst in der Vegangenheit ankommen werden. Aus diesem Grund ist die Wasserflasche auch noch unberührt
da die Briefe ja nicht ankommen und so auch keiner dazu kommt etwas zu trinken. Ausser vielleicht das Ei ...


hat mich beschäftigt

Gruß
kirlliam

 

Hallo krilliam,

nette Interpretation, jedoch nicht so ganz treffend. Aus meiner Sicht zumindest.

Das Ei symbolisiert in vielen Kulturen den Ursprung des Lebens. Das gleiche Motiv, um das sich alles dreht, das auch schon durch das Wasser symbolisiert wird.


Viel Spaß mit der weiteren Beschäftigung. ;)
Und danke fürs Lesen und Kommentieren.

Bruder Tserk

 

Hi Tserk,

du willst uns doch nur alle vergageiern ... ich jedenfalls fall' nicht drauf rein. Das mit dem dritten Auge besprechen wir dann noch, Hand drauf. Ansonsten: Wenns Sinn machen soll, bitte etwas mehr Fleisch . So kommt man sich ja vor wie auf dem Kettenkarrusell.

Liebe Grüße
bernadette

 

Hallo bernadette,

nichts macht Sinn, etwas kann höchstens Sinn ergeben oder haben. ;)
Fleisch ist in der Irrenanstalt verboten. Nur Eier und Wasser gibt es da.
Der Körper ist nur die fleischliche Hülle. Aber alles was wir sind, ist ein Resultat dessen, was wir gedacht haben, sagt Buddha.

Danke fürs Lesen und Kommentieren.

Bruder Tserk

 

Meister, was willst Du mir sagen?

scholt ich mich ob dieser dummen Frage.
Darin steckt ganz klar ein Code. Der Tserk-Code. Man muß die richtigen Sätze lesen, das ist wie Schallplatterückwärtshören:

"So einen Quatsch bekommt man hier zu hören.
Deshalb bin ich hier.
Hatte sich ja gar nicht so schlecht angehört.
So war das gewesen.
Und deswegen saß ich nun hier ..."

Das ist die Stimme aus der Tiefe!
(Wirken lassen, wirken lassen!)

Ein anonymer Jünger

P.S.

Hätte er mir ruhig vorher sagen können.

 

Tach Tserk,

sobald mir jemand "viel Spaß" wünscht, werde ich misstrauisch, in Kombination mit dem kleinen Zusatz "trotzdem" und in einem Atemzug mit dem Begriff "Fingerübung" formuliert wird dieses Gefühl deutlich verstärkt.
So also ein in aller angemessenen Kürze präsentierter Verriss :
wäre es ein Erstling eines Neulings - er müsste sich - zu Recht - fragen lassen, ob er dieses ernst meine, was genau und wann denn die erste Geschichte von ihm zu erwarten wäre.
Die gibt es von Dir schon, also formuliere ich es etwas um : wann kommt eine Geschichte statt einer Schreibübung von Dir ?

Textliches :

Die ehemals täglichen Briefe kamen nach und nach wöchentlich, monatlich, dann nur noch ein paar Mal im Jahr und schließlich gar nicht mehr.
der Satz ist unvollständig, entweder kamen nach und nach nur noch oder kamen nach und nach wöchentlicher, ich bevorzuge Variante 1
Rhetorische Systeme erforderlich für die Erfordernisse rhetorischer Systeme.
ich persönlich vermisse das Hilfsverb

Grüße
Cpielverderber Seltsem

 

Hallo Kollege,

sobald mir jemand "viel Spaß" wünscht, werde ich misstrauisch, in Kombination mit dem kleinen Zusatz "trotzdem" und in einem Atemzug mit dem Begriff "Fingerübung" formuliert wird dieses Gefühl deutlich verstärkt.
Gehört nicht zur Geschichte. Diese Geschichte erhebt sicherlich keinen Anspruch auf literarische Perfektion. Ich habe Word geöffnet und angefangen zu tippen. Es ist nur eine Fingerübung. Aber dennoch eine Geschichte.
der Satz ist unvollständig, entweder kamen nach und nach nur noch oder kamen nach und nach wöchentlicher, ich bevorzuge Variante 1
Halte ich persönlich nicht für notwendig. Wöchentlich ist ja an sich schon weniger als täglich, wieso denn dann noch mal ein redundantes "nur noch" einfügen?
ich persönlich vermisse das Hilfsverb
Hehe, ja. Ist eben Quatsch. Der Satz stand auf einem Übungsblatt aus dem Literaturwissenschaftstutorium ... grandioser Tutor.

Trotzdem (ups ...) danke fürs Lesen und Kommentieren.

Bruder Tserk

 

Hallo Bruder,

"Scholt" heißt schelten, schalt, gescholten.

Ansonsten: sprachlich feine Sinnsauerei. Hätte auch gut zu Experimente gepasst, meiner Irrelevanz glaubend.

Gruß, Pardus

 

Hallo Pardus,

danke für deine Irrelevanz. ;)

Bruder Tserk

 

Hallo Basti08,

Wenn ein Tetrapack Milch auf der Straße verschüttet wird, dann ist es für die meisten nur eine Sauerei, aber man kann natürlich auch behaupten, es wäre die/eine Milchstraße.
:thumbsup:
Entschuldige, das geht nicht mal als Fingerübung durch.
Ich verzeihe dir.
Als 'freies assoziatives Schreiben' könnte man es durchgehen lassen.
Dann eben 'freies assoziatives Schreiben' statt Fingerübung, an der Bezeichnung solls nicht liegen. ;)
Du kannst Schreiben, das hast du schon oft bewiesen, Fingerübungen wie diese hast du nicht mehr nötig.
Hui ... na, dann war das hier immerhin für dieses Kompliment gut. :)

Danke fürs Lesen und Kommentieren,
Bruder Tserk

 

Hallo Tserk,

ja, eine Fingerübung. Für mich keine Geschichte sondern eine kurze Szene. Aber hübsch zu lesen. Ist zwar eh schon kurz, aber ich hätte mit dem Ei aufgehört, also so:
"Und deswegen saß ich nun hier und aß mein Frühstücksei."
Wirkt stärker als der Kommentar am Ende.

Besten Gruß
nic
(laaange her... aber endgültig wird mich niemand los :D)

 

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