Was ist neu

Unendlich unwahrscheinlich

Mitglied
Beitritt
16.05.2005
Beiträge
545

Unendlich unwahrscheinlich

Unendlich unwahrscheinlich

Sollten wir dereinst auf außerirdische Intelligenz treffen und feststellen, dass diese uns ähnlicher sind, als wir es vernünftiger Weise erhoffen dürfen, so werden wir diese Ähnlichkeit daran zu messen haben, ob wir uns mir IHREN Männern besser verstehen, als mit UNSEREN Frauen...

Ich liebe meine Freundin aufrichtig, auch wenn sie manchmal ein kleines, vorlautes Aas ist, doch das ist verzeihlich.
Nicht genug damit, dass sie über eine blendende Figur, ein engelgleiches Antlitz und alabasterweiße Haut verfügt, sie ist auch noch charmant, bewegt sich göttlich graziös und hat einen scharfsinnigen Intellekt. Zugegeben, letzteres ist ein zweischneidiges Schwert und gelegentlich kränkt es mein männliches Ego, da ich aber voll und ganz hinter der Idee der Gleichberechtigung stehe - manchmal übernehme ich sogar den Abwasch - stört mich das nicht weiter.
Unter drei Brüdern aufgewachsen, ist ihre Prägung eher maskulin, ein Umstand den ich nicht hoch genug zu schätzen weiß und der es uns ermöglicht wie vernünftige Erwachsene miteinander umzugehen. Wir sind schließlich keine Teenager mehr.

Wie gesagt ich liebe sie und auch im Bett stellt sie sich sehr geschickt an. In letzter Zeit verweigert sie mir jedoch jedes Gespräch und das einzig Lustvolle, dass ich auf den Matratzen der Venus zu hören bekomme ist ihr mädchenhaftes Schnarchen.
Das es soweit kam, verdanken wir meinem schrägen Humor und einer unwahrscheinlichen Begebenheit, bei der ein Kaugummi eine zentrale Rolle spielte. Apropos Kaugummi, Nadine - erwähnte ich ihren Namen schon? - scheut sich nicht mir ihre Verachtung offen zu zeigen. Sie empfindet das Kauen, Knirschen und ´Blasen machen´ als etwas Abstoßendes, Vulgäres.
Nun ja, ihre Meinung bedeutet mir sehr viel, aber gelegentlich muss man als Mann die Kandare fest anziehen, im Allgemeinen besprechen wir jedoch alles ruhig und sachlich.

So war es auch an jenem sternklaren Abend. Wir waren spazieren gegangen, auf den weiten Feldern vor der Stadt. Hand in Hand schlenderten wir über zerfurchte Ackerkrumen und fladenbestückte Wiesen. Der Mond hing wie ein fetter, unfertiger Pfannkuchen über unseren Köpfen am All festgenagelt und die windbewegten Spitzen der wenige hundert Meter entfernten Fichtenwälder wischten tiefstehende Sterne vom schwarzen Samt des Firmamentes.
Nadine seufzte schwermütig. Irritiert löste ich meinen Blick von den Gestirnen, an denen ich mich festgesaugt hatte, und sah sie fragend an. Sie antwortete nicht und mir wurde bewusst, dass sie das Fragezeichen in meiner Gesichtsmuskulatur nicht sehen konnte.
"Nadine?", pochte ich leise an ihr trübsinniges Gedankenstübchen.
"Alex?", antwortete sie und bis sich hörbar auf die Lippen, sich mühend die unausstehliche Verballhornung meines Namens im Kehlkopf versickern zu lassen.
Alex Zander - Alexander. Wie konnten meine Eltern nur auf den bekloppten Einfall kommen?
"Was denkst du?", begehrte ich ohne sonderliches Interesse zu wissen. Nadine verharrte im Schritt drehte sich zu mir hin, lehnte sich an mich - brachte nebenbei mein Blut in Wallung - und sehnsuchtsvoll zu den glitzernden Diamanten im unendlichen Nichts aufblickend hauchte sie: "Ob wohl jemand von den anderen zu uns heruntersieht?"
Das hätte sie nicht sagen dürfen. Ich halte mich für sehr belesen, na ja, Nadine ist das auch, aber sie hat die frauentypische Tendenz sich für die wirklich elementaren Probleme der Menschheit, wie etwa Philosophie, Astro- und Teilchenphysik, Automobilbau und Fußball nicht zu interessieren.

Deshalb setzte ich an: "Ich interpretiere deine Frage dahingehend, dass du dich fragst, ob es anderes vernunftbegabtes Leben geben mag?"
Worauf sich unverständlicher Weise ein Stöhnlaut ihrer wohlgeformten Brust entrang.
Aber sie hing an der Angel und ein Schwall ihrer kristallklaren Stimme floss über ihre feuchten, schöngeschwungenen Lippen.
"Ich denke da draußen ist niemand, wir sind allein im Kosmos. Hast du dir mal überlegt wie unwahrscheinlich die Existenz anderer intelligenter Wesen ist? Um Leben wie auf der Erde zu ermöglichen bedarf es nicht nur einer Sonne die weit genug entfernt ist um uns nicht zu verbrennen, aber doch so nahe um die lebensnotwendige Wärme zu spenden. Da ist auch zum Beispiel ein Jupiter der uns vor den meisten Meteoriten schützt und ein Mond der die Rotationsgeschwindigkeit der Erdkugel in erträglichen Grenzen hält. Weiterhin ist die Erde so groß, dass sie eine Atmosphäre zu tragen imstande ist, aber auch so klein, dass ihre Gravitation nicht alles Leben zerquetscht. Und um diese kaum vollständige Aufzählung zu beenden, erinnere dich an Verhältnisse in der Keimzeit des Lebens, an die Ursuppe und an das Vorkommen des Rohstoffs allen Lebens, des Wassers.
Ich streite ja nicht ab, dass es Planeten geben mag, auf denen ein Großteil diese Voraussetzungen gegeben ist, aber selbst wenn es einen, der Erde identischen Planeten geben sollte, wer sagt denn, dass sich dort zwangsläufig intelligentes Leben entwickelt? Aus diesen Gründen halte ich die Wahrscheinlichkeit außerirdischer Intelligenz für unendlich klein, gegen Null tendierend."

Sie hatte sich in Rage geredet und völlig außer Puste lauschte sie dem fernen Widerhall ihres letzen Wortes. Natürlich konnte ich dieses typische Konstrukt weiblicher Logik (wann hätte je eine Frau Statistik begriffen?) nicht unwidersprochen unter Gottes weitem Zelt stehen lassen.
"Deine Argumentation erinnert mich an das Ziegenproblem.", begann ich meinen lehrreichen Vortrag,
"Du erinnerst dich? In einer Fernsehshow stehen drei verschlossene Tore. Es ist bekannt, dass zwei der Tore je eine Ziege unter Verschluss halten, hinter dem dritten Tor hingegen den Hauptpreis versteckt ist. Der glücklich-erwählte Kandidat selektiert nun eines der drei Tore aus, hinter dem er den Gewinn vermutet. Da hinter den verbliebenen zwei Toren mindestens eine Ziege verborgen ist, öffnet der Showmaster nun eines dieser beiden und zwar eines mit einer Ziege. Der Kandidat, dessen Tor noch immer verschlossen ist, kann nun überlegen, ob er statt seines Tores das verbliebene andere Tor erwählt. Meine Frage lautete: Erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass der Kandidat, so er wechselt, den Hauptpreis gewinnt?"
Nadine fiel mir ins Wort.
"Ich habe es nun ja begriffen. Die Wahrscheinlichkeit ändert sich in der Tat zugunsten des Kandidaten, wenn er wechselt."
"Weil...", hub ich an und Nadine rekapitulierte gehorsam:
"weil es am Anfang doppelt wahrscheinlich ist, dass der Kandidat eine Ziege erwischt. Das heißt, wenn der Showmaster von den verbliebenen zwei Türen eine öffnet in der eine Ziege ist, ist mit doppelter Wahrscheinlichkeit in dem verbliebenen Tor der Hauptgewinn. Wenn ich mich recht entsinne nanntest du es vererbte Wahrscheinlichkeit."
"Sehr gut", lobte ich und gratulierte mir insgeheim zu so einem verständigen Mädchen.

"Aber ich wollte dir beweisen, dass es Außerirdische gab, gibt und geben wird. Zuerst darf ich dich daran erinnern, dass das Sichtbare nicht immer auch das Wahrhafte sein muss. Du siehst ja jetzt auch keine Menschenseele und trotzdem würdest du nie in Zweifel ziehen, dass 5 Milliarden Exemplare unserer Spezies diese Welt bewohnen."
Nadine lachte und schmiegte sich an mich.
"Du irrst", flüsterte sie mir ins Ohr, „heute nach sind wir allein auf diesem Planeten, er gehört uns ganz allein und wir gehören nur uns."
Sie küsste mich. Als sich unsere Lippen voneinander lösten fuhr ich glücksumnebelt fort:
"...das Wahrhafte.", wiederholte ich, "Du gehst meiner Ansicht nach von falschen Postulaten aus.
Das Leben ist schon hier auf der Erde so vielfältig, dass du einfach eine gewisse Variabelentoleranz zugestehen musst, dass heißt, dass das Leben auch unter vollkommen anderen Bedingungen aufkochen kann. Vielleicht basiert es nicht auf Kohlenstoff, sondern meinethalben auf Schwefel oder Silikaten.
Selbst wenn du das so nicht akzeptierst, führe dir folgendes Model vor Augen: der Raum hat drei Ausdehnungen, Länge, Höhe, Breite, wenn du es stark vereinfacht sehen willst. Ferner darfst du die vierte, wenn auch völlig anders geartete Dimension nicht außer acht lassen, die Zeit. Wenn es dir gelingt ein vierdimensionales Bild in deiner Vorstellung davon zu schaffen und die Erde, heute und jetzt, als Punkt zu definieren, weiterhin annimmst, dass Raum und Zeit unvorstellbare Ausdehnung besitzen, so muss es irgendwo so ähnliche Bedingungen geben, dass sich zivilisiertes Leben entwickeln kann. Verstanden?"
Nadine lächelte mich unsichtbar an und mit dem Brustton der Überzeugung sagte sie: „Nö, aber wenn uns mal ein Außerirdischer besuchen kommt, vernasche ich meinen Scheuerlappen."
Resigniert verschloss ich ihr mit meinen Lippen den schönen Mund.

Noch während wir uns küssten kam ein merkwürdiges Pfeifen auf, ein dünner, feiner Ton, ähnlich einem Pfeifkessel der durch drei verschlossene Türen sein gedämpftes Signal schickt. Das Geräusch trieb sich einem Pfeil gleich in mein Unterbewusstsein und nahm mir die Konzentration, so dass ich Nadines Zunge leicht zwischen meinen Kiefern einklemmte.
Aufschreiend befreite sie sich von mir, funkelte mich im Glanz des fahlen Mondlichtes böse an und fragte ob ich unter die Vampire gegangen wäre. Ich antwortete, dass dies zumindest im Bereich des Möglichen wäre und sie lachte.
Derweil schwoll das Pfeifen zu einem disharmonischen Orkan an, atonale Harmonien knallten wie Vorschlaghämmer auf unsere Trommelfelle und nahe der Ohnmacht sanken Nadine und ich auf die Knie.
Das gleißende Licht, dass wie aus dem Nichts aufgeflammt war, blendete uns und hüllte unsere Körper in eine strahlenbekränzte Korona ein. Mit Mühe gelang es mir - ich hatte zufällig meine Sonnenbrille bei der Hand - die Quelle des Lichtes zu orten.

Nadine, vom ersten Schrecken erholt, fing an zu schreien: "Gott", brüllte sie, „das ist Gott! Gott ist zu uns herabgestiegen."
Offensichtlich war ihr der Schock aufs Gehirn geschlagen und dahin schlug ich sie nun auch. Dann nahm ich sie in die Arme und trocknete ihre Tränen mit der Rückseite meines Taschentuches. Anschließend benutzte ich mit meinem Riechorgan die Vorderseite.

Das Heulen und Dröhnen verebbte langsam und das Licht verlosch abrupt. Das Raumschiff, das neben uns auf der Wiese stand hätte böse und drohend gewirkt, wenn es die vielen kleinen Leuchttafeln nicht in einen fluoreszierenden Flickenteppich verwandelt hätten.
Intuitiv tippte ich, dass es sich um interstellare Werbung handeln musste.
Die Beschreibung des Flugkörpers fällt mir a posteriori schwer. Der metallglänzende Koloss der da vor uns im Gras hockte sah aus wie eine Collage aus der überriesenhaften Vergrößerung eines Heuhüpfers und meines dahingeschiedenen Autos nach dem Unfall mit dem Lastkraftwagen.
Fenster, Bullaugen oder vergleichbares konnte ich nicht erkennen und auch Nadine hatte dergleichen nicht entdeckt. Nun reagierte mein Metabolismus. Mein Herz raste und die Nebennieren schüttete Unmengen von Adrenalin in die Blutbahnen.
Nadine fasste meine Hand.
"Sei vorsichtig.", flüsterte sie, bemüht mich vom Raumschiff wegzuziehen.
Doch trotz Nadines Warnung und der pochenden Angst in meiner Brust zog es mich zu dem Ungetüm wie zu einem Magnet hin. Unter ihrem lautstarken Protest schleifte ich sie mit mir dem Raumschiff entgegen. Hätte ich sie denn allein lassen sollen, wo sie von Natur aus eher furchtsam ist?

Als wir uns dem extraterristischen Stahlmonument bis auf fünfzig Meter genähert hatten und uns bewusst wurde, dass das Raumschiff in seinen Ausmaßen groß wie der Deutsche Reichstag zu Berlin war, öffnete sich eine unsichtbare Luke und im grellen Gegenlicht das aus dem Innern des Flugkörper strömte, erblickten wir die Silhouette eines Außerirdischen.

Um Pathos bemüht stolzierte ich gemessenen Schrittes auf den Extraterristen zu und glücklicherweise kam er mir ebenfalls entgegen, nachdem er mit sich mit einem gekerbten Metallstab an einer Öffnung seines Fluggerätes zu schaffen gemacht hatte.
Er traute uns offensichtlich nicht, wenn ich auch hätte schwören können, dass bis zu diesem Tage in dieser Gegend kein einziges UFO gestohlen worden war.

Fieberhaft erregt arbeitete mein Verstand auf Hochtouren. War mein vis a vis eher menschlich oder glich er fleischgewordenen Alpträumen (sofern er überhaupt fleischliche Konsistenz hatte), war er bewaffnet, was waren seine Absichten?
Wie ich es oft in Science Fiktion Serien gesehen hatte, hob ich zum Zeichen meiner Friedfertigkeit die linke Hand (ich bin Linkshänder) und erreichte damit eine unerwartete Reaktion des Repräsentanten einer fremden, wahrscheinlich technisch- wie moralisch hochentwickelten Intelligenz. Er quietschte schrill auf, machte auf dem Fuß kehrt, stolperte dabei aber und fiel mit panischem Zappeln auf die unbesehen-extraterristische Nase.

Damit war der Pathos dahin und als er sich hochgerappelt hatte stand ich schon neben ihm. Nachdem wir nun die ersten erhabenen Augenblicke so gründlich vermasselt hatten, standen wir uns unsicher gegenüber und während ich noch nachdachte, was ich falsch gemacht hatte, holte er ein kleines rundes Gerät mit chromglänzender Oberfläche aus der Tasche und wir tauchten aus dem Dunkeln auf. Das aber, was mir aber die außerirdische Taschenlampe offenbarte ließ mich in brüllenden Gelächter ausbrechen.
Was für eine Karikatur des Homo sapiens sapiens war dieser homo extraterristis bei Licht besehen!
Beleidigt bemerkte ich nach einer Minute prustenden Lachens, dass mein Gegenüber genauso herzhaft zu kichern und johlen schien.
Fast im selben Augenblick verhallte auch sein piepsige Gelächter und nachdenklich blickten wir uns stumm in die so anderen Augen.

Alles in allem ging er als Humanoid durch. Der Korpus war in Kopf, Rumpf und Extremitäten gegliedert, die Proportionen ähnelten den menschlichen und die Gelenke und Glieder stimmten in Lokalität und Anzahl mit den meinen überein. Im Detail jedoch waren wir lichtstraßenweit unterschiedlich.

'Eine Tonne', dachte ich und meinte nicht sein Gewicht, 'er hat das Aussehen einer Tonne'.
In der Tat war alles an ihm füllig und massig, ja plump. Man stelle sich einen Menschen vor in den ein Kubikmeter Gas hineingepumpt worden war und man hätte eine Abbildung dieser außerirdischen, menschenähnlichen Comicfigur.
Besonders deutlich kam das im Gesicht zum Ausdruck. Das erhob sich ein überdimensionaler Berg von einer Nase über den wulstigen Hügeln der grünen Lippen. An der tiefgefurchten Nasenwurzel quollen zwei faustgroße Augen fast aus den Höhlen und ihre bernsteinfarbene Iris glänzte unheimlich. Das Lächerlichste an diesem Gesicht waren jedoch zweifelsohne die Ohren. Die im oberen Drittel abgeknickten, wie kupiert anzuschauenden Hörmuscheln hatten die Form riesiger Rotorblätter und ich war mir sicher, dass er beim Wackeln mit diesen Hörinstrumenten abheben könnte.

Das meckernde Lachen, das ich mir mit einer gehörigen Portion Missmut anhörte, war hochenergetisch-schwingend. Ich gestehe es ungern, aber anfangs ich mochte den E.T. ganz und gar nicht.

Nadine hatte sich zu uns gesellt und neugierig musterte sie den Außerirdischen. Offensichtlich galt ihr Interesse dem blanken Stoffgewebe das der Besucher trug, wohingegen ich mir den Kopf zerbrach, wie er unsere Luft atmen konnte.
Statt wie ich in Gelächter auszubrechen begann Nadine auf der Stelle zu hopsen und ermunterte den Fremden durch Gesten es ihr Nachzutun. Nach kurzem Zögern ging er leicht in die Hocke und hob ab. Wie ein Hartgummiball wirbelte er durch die Luft um fünfzehn Meter weiter aufzuprallen und bis zum Bauch im Boden stecken zu bleiben.
Ich brüllte Nadine an: "Was sollte der Scheiß. Du hast ihn getötet, du dummes Weib."
Als ich aber sah wie kreidebleich sie geworden war, zog ich sie an mich, herzte sie und rannte dann zu der Unglücksstelle.
Ich nahm den außerirdischen Arm - der sich genau wie ein menschlicher anfühlte - und versuchte den Puls zu ertasten. Nachdem ich 6 Sekunden gewartet und ihn gerade für tot erklären wollte, schlug es einmal kräftig in der Blutbahn. Verwirrt ließ ich den Arm fallen und sah Nadine, die sich neben mir niedergelassen hatte, ratlos an. Sie zuckte die Achseln. Da kam mir eine gewagte Idee. Aus meiner Hosentasche zog ich eine Tüte Pfefferminzbonbons (extra scharf, wirkt bei Verzehr größerer Mengen abführend) und schob dem bewusstlosen Außerirdischen eine Pastille zwischen die Lippen.
Sofort kehrte Leben in den Körper zurück, denn er schlug die Augen auf, keuchte heftig und spie das Bonbon in weitem Bogen aus, ehe er sich aus dem Boden ausgrub.
Dann setzte er sich auf den Boden nahm den Kopf in beide Hände und erstarrte in dieser hochnachdenklichen Stellung.
Nadine hatte unterdessen eine recht plausible Theorie für das merkwürdige Aussehen des Außerirdischen zurechtgelegt und während sie es mir darlegte hatte ich Muße mich zu wundern, wie schnell sie die Begegnung mit einem Außerirdischen verkraftet und akzeptiert hatte.

"Sein Heimatplanet muss einen bedeutend größeren Durchmesser haben als unsere Erde", mutmaßte sie,
"denn die massivere Bauweise seines Körpers, die große Kraft seiner Extremitäten und die Robustheit erlaubt Rückschlüsse auf eine wesentlich höhere Gravitation. Automatisch ergibt sich daraus das Vorhandensein einer dichteren Atmosphäre, was wiederum seine energiereiche, hohe Stimme und die übergroße Sinnesorgane erklärt und vielleicht auch den langsameren Puls."

Ich nickte. Ja, das war einleuchtend.
Während wir uns so unterhielten hatten wir nicht mehr auf den fernen Besucher geachtet und so erschraken wir ein wenig als er wie aus dem Boden gestampft vor uns stand, mit einer rauchenden Waffe in der Hand. Er hielt die qualmende Öffnung in meine Richtung und in Erwartung eines tödlichen Strahles schloss ich die Augen.
Nichts geschah.
Ich öffnete die Augen wieder und sah zu meiner Überraschung wie Nadine an den glimmenden Ende der Waffe schnupperte und die Augen verdrehte, wie sie es sonst nur im Bett zu tun pflegte.
Neugierig schob ich sie beiseite und zog nunmehr selbst an dem Metallstück an dessen Spitze eine lila Flamme züngelte. Eine Bombe aus Farben und Formen explodierte in meinem Kopf!
"Marshaschisch", schoss es durch meinen Kopf und ich kicherte. Als das ekstatische Gefühl in mir verebbte zog ich eine angebrochene Schachtel Zigaretten aus der Brusttasche meines hellblauen, im fahlen Licht grauschimmernden Hemdes, entzündete eine der krautgefüllten Hülsen und zog einmal kräftig an ihr, ehe ich sie dem Fremden reichte.
Er tat es mir nach, mit erstaunlicher Wirkung. Wie vom Schlag gerührt erstarrte er, ließ den glimmenden Stängel fallen und spuckte plötzlich eine gallertartige Masse mit dem Geruch von Dieselöl und dem Aussehen von verkauten Süßkirschen vor unsere Füße.
So langsam kamen mir ernste Zweifel ob eine intergalaktische Kontaktaufnahme auf der Basis von Rauschmitteln erfolgreich bestehen konnte.
Dem Fremden mochten ähnliche Gedanken gekommen sein, denn mit quietschender Stimme und einer einladenden Bewegung winkte er mich zum Raumschiff hinüberzukommen. Ich setzte mich nach kurzem Zögern in Bewegung und der Fremde nickte wohlwollend. Als Nadine sich jedoch anschickte mir zu folgen, setzte er ein aberwitziges Gegacker an, so dass sie erschrocken stehenslieb.

Ich folgte den Außerirdischen bis nahe an sein Raumschiff. Dort angelangt öffnete er eine unsichtbare Luke (die, wie ich schnell begriff, im Handschuhfach eines Automobils seine terrestrische Entsprechung fand) und entnahm eine pergamentähnliche Karte die, bis auf einige violette Punkte, vollkommen Gelb eingefärbt war.
Der Fremde musste meine Ratlosigkeit bemerkt haben, denn er deutete mit einem, seiner wulstigen Finger auf die Sterne über uns und tippte dann auf einen besonders leuchtenden Punkt auf dem gelben Gewebe. Dann deutete er abwechselnd auf mich und den Wiesenboden und auf sich und den Punkt auf der Karte.
Ich wiederholte schnell seine Gesten um ihm zu verstehen zu geben, dass ich verstanden hatte.
Bei eingehendem Studium der Sternenkarte überraschte mich die Tatsache, dass die abgebildete Sternenkonstellation der vertrauten Ansicht des mitteleuropäischen Sternenhimmels entsprach. Den fetten, violetten Klecks, auf den mein Extraterrist gedeutet hatte, hielt ich für den Stern Riegel und nannte den Außerirdischen fortan „Milky Way“ (dt. Milchstraße) was ja auch ein Riegel, wenn auch aus Schokolade war.
(Wie ich später herausfand, handelte es sich bei besagtem Stern um Betageuzte.)

´Milky Way´ wirkte unruhig. Er zappelte hin und her, bemüht dabei den Kontakt mit dem Boden nicht zu verlieren und verschwand schließlich hinter dem Raumschiff, nicht ohne zuvor einen Blick auf Nadine geworfen zu haben.
Unauffällig folgte ich ihm einige Augenblicke später und fand ihn damit beschäftige seine extraterristische Hose herunterzulassen. Und dann wickelte er ihn ab. Rund um die lederartige Haut seines Bauches gab es eine ringförmige Aussparung in die er eingepackt war. Er maß mindestens hundertfünfzig Zentimeter und hatte den Durchmesser eines Armes.
Als ´Milky Way´ ihn in die Hände nahm, schwoll er an der Spitze und spie dann aus der kleinen Spalte eine dampfende, bläuliche Flüssigkeit aus, die sich zischend in den Boden fraß.
Ich hatte gemeinsames Pinkeln immer als etwas empfunden, was die Männer dieser Erde einte. Wie ein illuster Geheimbund, dem die Hälfte der Menschheit angehörte, verband dieses stehende, schweigende Nebeneinander, dass durch nichts unterbrochen wurde, als das leise Plätschern des Stoffwechselendproduktes, mit unsichtbaren Fäden und man war stolz Mann zu sein.
Hier aber, im Angesicht eines Gemächtes, das einem Blauwal zur Ehre gereicht hätte, nagte bitterster Neid an mir, um so mehr, als `Milky Way´ sich mein mittlerweile hervorgeholtes Pendant besah und unverkennbar ein Grinsen unterdrückte.
Während sein säurekochender Strahl neben meinem Getröpfel riesige Löcher in den Boden riss, malte ich mir aus, welche leidenschaftliche Feuerwerke ich mit so einem Stück Nadine und mir bereiten könnte.
Ohne zu wissen was ich da tat wanderte meine Hand zu Milky Way hinüber und berührte ihn.
Die Reaktion war überwältigend. Das Teil schwoll auf Baumstammdicke an und wuchs mehr als vier Meter in den Himmel. (Nadine, die es aus der Ferne emporragen sah, hielt es für eine Antenne und ich hüte mich, ihren Irrtum aufzuklären).
´Milky Way´ schrie leise auf und schoss zornige Blicke auf mich ab. Ich errötete und stammelte undeutliche Worte der Entschuldigung.

Die Situation entspannte sich jedoch als Nadine, des Wartens überdrüssig, langsam und wie zufällig zu uns herüberschlenderte. Mit jedem ihrer Schritte schrumpfte das Ding und bald konnte es ´Milky Way´ wieder um seinen Bauch wickeln.

´Ihr hattet wohl Männergespräche?´, mutmaßte sie. Meine Wangen mussten immer noch tomatenrot sein, deshalb trat ich beiläufig einige Schritte aus dem Kegel der Raumschiffbeleuchtung.
´Milky Way´ ahnte wohl was Nadines Worte bedeuteten, denn er zog impulsiv den Kopf zwischen die Schultern und nahm die, offensichtlich universumweit-identische, geduckte Ergebenheitshaltung eines schuldbewussten Mannes ein.
Ich befürchtete, dass Nadine das wittern und uns ins Kreuzverhör nehmen könnte und zog ´Milky Way´ einige Meter beiseite.
Mit Armen und Füßen machte ich ihm dann verständlich, dass ich seine Taschenlampe benötigte. Nach einigem Zögern reichte er sie mir.

Unter dem grünlichen Schein der Funzel malte ich mit einem Stock ein krakeliges Quadrat in den Staub, dem er einen Kreis hinzufügte.
Stolz auf die ersten Früchte unserer geometrischen Kommunikation grinsten wir zufrieden. Plötzlich schien ihm ein Licht aufzugehen, denn er tanzte wie wild vor Freude herum, warf dabei eine hundertjährige Birke um und gab erschreckend glucksende Laute von sich.

Als er sich beruhigt hatte projizierte er mit einem kleinen Apparat, den er aus der Tasche holte, einen mir unbekannte Gegenstand in die Luft.
Das Hologramm rotierte um drei imaginäre Achsen und war so plastisch, dass man meinen konnte, es sei auch real.
Während ich gebannt auf die Holographie starrte, verschwand Milky Way im Raumschiff und nahm Nadine, unter dem leichten Zwang dessen sie gelegentlich bedarf mit sich.
Wenig später tauchte sein Kopf aus einer Luke auf und mit einem Grunzen holte er mich aus meiner Erstarrung. Dann hob er die linke Hand, was mir ein versonnenes Lächeln entlockte.

Nadine quiekte.
Mein Lächeln gefror wie in einem Eisschrank.
„Du kannst mit ihm sprechen?“, staunte ich Nadine an.
Sie nickte. „Er hat mich an den Zentralcomputer angeschlossen und mir Wortschatz und Phonetik ins Gedächtnis implantiert“,
erklärte sie.
„Außerdem ist es nicht seine Sprache, die ist nicht so guttural, sondern die ihrer, ihrer.. wir würden wohl Frauen sagen, auch wenn es das nicht ganz trifft. Wenn ich ihn recht verstanden habe, gab es auf seiner Welt zwei zwittrige vernunftbegabte Spezies, die sich eines Tages dafür entschieden haben, sich miteinander fortzupflanzen.“
Das schien mir eine metaphorische Parallele mit der Menschheit zu sein.
Innerlich grinste ich humorlos.
„Übrigens hat er mich dafür ausgewählt, weil er mein Gehirn für leistungsfähiger hält“, endete Nadine schnippisch und selbstbewusst.
„Und warum spricht er selbst dann nicht mit uns?“, hakte ich argwöhnisch nach.
„Hör ihn Dir doch an“, gab sie zur Antwort, „meinst Du wirklich er wäre imstande, eine filigranes Gespinst aus Tönen wie denen unserer Sprache zu weben?“
Das leuchtete mir ein. Zudem bewegte mich eine weitaus interessantere Frage.
„Nadine“, flötete ich zuckersüß, „würdest Du dich bitte erkundigen, warum er sich uns für den ersten Kontakt ausgesucht hat ?“
„Gerne Liebling“, sirrte sie zurück und grunzte einige Laute in Milky Ways Ohr. Er antwortete ebenfalls grunzend und Nadine übersetzte simultan.
„Hallo erst einmal, schön, dass wir uns jetzt unterhalten können. Mein Name ist übrigens Klubaket, aber Milky Way ist in Ordnung.
Ich war auf dem Weg zu den Treffen der interstellaren Olympiaden auf Aldebaran, hatte dann aber einen Defekt in der Treibstoffzelle und bin hier notgelandet.“
Ich unterbrach ihn und fragte, warum er allein geflogen sei.
Entweder hatte Nadine falsch übersetzt oder Klubaket mich missverstanden, jedenfalls antwortete er, dass er der Raumflotte vorangeflogen sei, weil er auf eine kürzlich erfolgte Durchsicht in der Kasseopeischen Generalwerkstatt drei irdische Jahre Garantie habe.
Mit dem Ausdruck tiefster Verachtung hob er erneut die Hand und ich erkannte in dem Metallklumpen, das Gegenstück zu der Holographie wieder. Nur das Teil, dass Milky Way in die Höhe gehoben hatte besaß ein Loch. Ich nahm es ihm aus der Hand und wunderte mich über das geringe Gewicht und die kautschukähnliche Konsistenz.
„Kannst Du es reparieren?“, erkundigte sich Milky Way durch Nadines Mund hoffnungsvoll.
Ich wollte es gerade verneinen, als mir eine Idee kam.
„Ich denke schon“, antwortete ich und Nadine hob erstaunt die linke Augenbraue.

Der Kaugummi schmeckte scheußlich. Die Jahre in meiner Hosentasche hatten ihn ausgelaugt und spröde gemacht. Minutenlang knete ich unter stetigem Speichelfluss die bröckelige Masse zwischen den Zähnen und als er endlich weich und geschmeidig auf der Zuge lag, nahm ich ihn mit spitzen Finger aus dem Mund und stopfte ihn in die Öffnung des Raumschiffteiles. Das mir unbekannte Material nahm den Kaugummi auf und schon nach wenigen Sekunden hatte sich ein fester Verbund von zwei Industrieprodukten verschiedener Sternensysteme gebildet.

Dankbar nickend besah sich Milky Way das reparierte Stück. Dann umarmte er mich, brach mir ein, zwei Rippen und gab Nadine einen Kuss auf die Wange. Das er sie dabei mit einer Art galaktischem Herpes infizierte lang gewiss nicht in seiner Absicht.
Zum Abschied schenkte er uns ein Hologramm, das ihn und seine annähernd doppelt so große Frau zeigte. Wir tauschten die Adressen aus, wobei ich bezweifele, ob seine Briefe jemals ankommen würden. Selbst ein Anruf über die Funktelefonnummer meines Handys hielt ich zwar für technisch machbar, aber finanziell ruinös.

Dann hob er noch einmal den Arm (wie ich es bei seinem Erscheinen getan hatte) und stieg in sein Raumschiff. Gut zweihundert Meter hoch mochte sich das Sternenfahrzeug in den Himmel erhoben haben, als es explodierte. In diesem Moment, als ein gigantischer Feuerball am Himmel entlang raste, stellte ich mir zum ersten Mal die Frage, welche Funktion das vermeintlich reparierte Bauteil gehabt haben mochte.*

Und trotz der Trauer über den Verlust eines außergewöhnlichen Freundes hat die Geschichte doch ein Gutes und eröffnet mir die Möglichkeit für immer mit Nadine zusammenzuleben (so sie mir denn vergibt - zugegeben, es war unsensibel von mir, ihr einen Wischlappen in Senfsoße eingelegt, als Menü zu servieren).
Neuerdings hasse ich Kaugummi.

*(Es war ein Kau-Kautschuk-reaktor, siehe auch „Lehrbuch über die Entscheidungen interstellarer Rechtsfälle, Kapitel 1 -„Der erste Kontakt“)

 

Hallo KGler und SF-Freunde,

ich bin Frischfleisch.
Also keine Scheu und zerplueckt diese Story (die anderen beiden dann zum Ausgleich wohlwollend behandeln, die sind eh besser).
Im Ernst: ich war erstaunt und sehr erfreut, endlich ein Forum gefunden zu haben, in dem ernsthafte Kritik geuebt wird (muss man das ueben?).
Ich verspreche auch fleissig Eure Storys zu sichten und nach dem alten Kritikermotto:
Na ja, das haette ICH besser geschrieben... zu bewerten.

Und an Lems Erben: ich bin ein (oh koennte ER das lesen) LEM-Fanatiker und insofern hast Du einen Lemanspruchskritikmalus (ist das ein Wortungetuem? Oder eine Dopplung?). Helft mir ihr listigen Linguistiker (das ist aber sicher eine Aliteration)!

 

Hi! Auch von mir (obwohl selbst noch nicht so lange hier) ein herzliches Willkommen auf KG.de :)

Zu der Geschichte: Ich kam flüssig bis zum Ende, hatte kaum Stolpersteine im Weg und konnte trotz der späten Nachtzeit amüsiert lächeln!
Doch, die Geschichte hat etwas, auch die Pointe gefällt mir gut.
Nur die Person von Nadine gefällt mir noch nicht so. Sie wirkt irgendwie extrem männlich, fast jungenhaft in ihrem AUftreten und ihre Ausführungen über die Wahrscheinlichkeit von Leben im All schrieb ich zunächst deinem Prot zu.
Also wie gesagt, überarbeite Nadine und alles is wunderbar. (Lass doch mal ne Freundin drüberlesen was die zu der Person meint. Ich hab die Erfahrung gemacht, dass das sehr helfen kann)

 

Hi Sandnix,

danke fuer Deine Anmerkungen.
Waere nett, wenn Du mir ein paar Fingerzeige gibst, an welchen Stellen Du "gestolpert" bist.
Wie Du wahrscheinlich selbst weisst, verliert man beim 3,4 Ueberarbeiten leicht das Gefuehl fuer den Sprachfluss und verschlimmboesert oft.

Zu Nadine sei angemerkt, dass ich Sie so haben wollte (solche Frauen gibt es selten, aber heiraten wuerde ich die alle).
Ausserdem schimmert in einigen Szenen ihre "emotionale" Seite durch.
Sie ist ein wenig das Produkt von Alex und das wird verstaerkt durch seine (als Erzaehler) gefaerbte Wahrnehmung.
Das Alex, gelinde gesagt, arschlochmaessig dasteht zeigt doch nur seine schraege Wahrnehmung der Dinge (Intelligent und gebildet, aber mit minimaler Vernunft).

Da Du amuesiert gelaechelt hast, hat die Story fuer mich schon ihre "Arbeitskosten" eingespielt. ;)

 

hi proxi

überraschenderweise finde ich diese geschichte am gelungensten von dir, auch wenn du da anderer meinung bist, aber: geschmäcker sind wie arschlöscher, jeder hat eines. ;) frei nach irgend'nem film, mir fällt partu nich ein welcher, aber ersetze geschmäcker durch meinungen und frag ma in die Runde.
wie anderweitig versprochen, hier was, was dir hoffendlich hilft.
ich finde die idee zwar so naja, aber die umsetzung in bezug auf die Pointe viel besser als bei den anderen kg's. zwar immer noch nich das gelbe vom ei, aber hehe.
zu dem konflikt mit deiner Freundin (sozusagen) kommt der megachrash mit dem et, der is gut, ich muss wirklich sagen, der gefällt mir extrem gut.
was mich ein bisschen gestört hat, waren die teilweise knallharten einschnitte, die das mädel brachte, nich von der meinung, sondern mehr von den krassen unterbrechungen, besser vielleicht den übergängen. einige der absätze lassen sich nur von mehreren personen beurteilen. (d.h. nicht unbedingt auf mich hören) diese ähh... fickgeschichte, welche unterschwellig impliziert wird (und sie wird impliziert), stört mich im fluss der geschichte, du verbindest eine gewisse erotik mit dem grundlegenden roten faden der geschichte. ich persönlich würde es weglassen, aber wie gesagt, ... jeder hat ein arschloch..., :hmm:
ehrlich gesagt ist das eigendlich schon fast alles was ich dazu bemerken wollte, naja bis auf folgendes.
lass die nachträglichen erläuterungen zur geschichte möglichst weg, schreib sie in eine extra antwort, denn obwohl einige der meinung sind, man sollte erklärungen per fussnote einfügen, sozusagen Anmerk. d. Übersetz. bin ich der meinung inner kg kann man das weglassen.

zum schluss noch ne bemerkung zu deinem Einstand.
ausarbeitungsmässig, hmm... , übereilt, trifft es glaube ich am besten,
ideenmässig sehr gelungen, auch wenn mir nich alles zusagt, ich würd gern mehr von dir lesen,

erweitere meinen horizont
finster

ps: scheibenkleister schon wieder alles klein, uwe killt mich.

 

Hi Finster,

das Zitat stammt angeblich vom Hustler Herausgeber (Name ist mir entfallen). Im Film faellt der Satz waehrend des Gerichtsverfahrens im Zusammenhang mit der Anklage wg. Verbreitung von Pornographie. :klug:

Die Uebergaenge sind tatsaechlich nicht immer weich - werde das ueberarbeiten.

Was hast Du gegen eine "unterschwellige Fickgeschichte"? Und wo lokalisierst Du die? Die beiden sind doch ein Paar, da soll es hin und wieder sogar Sex geben.

Zur Ausarbeitung: bei "Raum fuer Gedanken" und "Unendlich unwahrscheinlich" stimme ich zu.
"Lokal Lapsus" ist doch aber ganz ok, oder?

 

:ak47: finster
:D
Ach was, in ner Kritik ist das nicht so wichtig. Aber ein gutes Vorbild gibt's nicht ab :shy:

 

Hi Proproxilator

Ich finde deine Geschichte sehr gelungen.
Sie könnte auch in Satiere stehen, ist aber Geschmackssache.
Den Titel fand ich nicht ganz passend, vielleicht fällt dir noch etwas besseres ein.
Die Charaktäre sind recht gut dargestellt. Nur Nadine ist etwas flach und bei ihr vermisse ich einen Grund bei Alex zu bleiben.

Der Mond hing wie ein fetter, unfertiger Pfannkuchen über unseren Köpfen
das Bild finde ich etwas schief
öffnete sich eine unsichtbare Luke
eine vorher nicht erkennbare Luke. Die unsichtbare Luke kann er ja nicht sehen
War mein vis a vis eher menschlich oder glich er fleischgewordenen
In diesem Moment müßte er das schon Ansatzweise sehen
Ich gestehe es ungern, aber anfangs mochte ich den E.T. ganz und gar nicht.

L.G.
Bernhard

 

Tachi Proprox

ICh muss sagen, ich find die Geschichte aufgrund ihrer Schreibweise sehr gelungen.

Die zugrundeliegende Basisidee (erster Kontakt mit Außerirdischen) ist nach der verne'schen Mondlandung wohl gleich die zweite Plotidee auf die die SciFi-Autoren jemals gekommen sind. Will sagen: das Ding ist so abgeschmackt wie ein feuchter Eis-am-Stiel-Stiel im überquellenden Mülleimer eines sommerlichen Stadtparks :D

Das und die Tatsache, dass du das ganze mit einem sehr gelehrigen (aber mindestens ebenso abgeschmackten) Dialog-Vortrag über Wahrscheinlichkeitstheorie und davon abgeleitete extraterristrische Populationsdichte beginnst, führt mich zu der Annahme, dass es sich wohl hierbei um eine SciFi-Satire handelt. Und um gar keine schlechte sei dazu gesagt.

Allein dein verwendeter Humor - der ironische Vortragsstil deines Erzählers, konnte mich nicht so vom Hocker reißen. Andererseits war genau diese Ironie Grund genug für mich, den doch recht langen Text bis zu Ende zu lesen.

Du siehst: In diesem Punkt bin ich noch einwenig uneins mit mir selbst.

Aber als Einstiegstext allemal gelungen und recht amüsant zu lesen.


Gruß von hier nach dort
Hagen

 

Hi Hagen,
zur Zivilisationsdichte (Stichwort: Silencium Universii) kannst Du ja mal bei Lem in der Summa Techologie nachlesen - da habe ich auch nur abgekupfert.
Das Ziegenproblem musste ich einfach unterbringen, weil, nach Aussage der ZEIT 98 Prozent aller Menschen das nicht verstanden haben!
Die logische Frage ist nun einmal: bin ich so intelligent oder die anderen so doof.
Ich neige klar zur zweiten Auffassung (aber nur, weil ich nicht den Golem geschrieben habe, sondern Lem).

Und wer sagt denn, dass der Erstkontakt mit Stieleisstielen nicht auch so seine Reize hat? :D

Der softeisessende
Proxi

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom