Was ist neu

Unfall

Mitglied
Beitritt
09.12.2007
Beiträge
19
Zuletzt bearbeitet:

Unfall

Eigentlich klingt es verrückt solche Gedanken zu haben, aber ich habe ja auch nie behauptet ganz klar im Kopf zu sein. Was wäre schon dabei? Nichts würde mir zustoßen. Ich hätte vielleicht ein gebrochenes Bein, gebrochene Rippen und eine Halskrause müsste ich auch tragen, dennoch ist das alles nicht schlimm. Um ehrlich zu sein, ich glaube nicht, dass ich der Erste bin, der mit der Idee spielt, sich vor ein Auto zu werfen. Es haben schon Tausende gemacht, ob nun gewollt als Suizid oder ungewollt als Unfall spielt keine Rolle. Die Menschen haben, Entschuldigung wenn ich mich so ausdrücke, keinen verdammten Plan. Meist sind sie allein, einsam, haben keine Freunde , nur ihre Eltern, im Grunde genommen keine sozialen Kontakte. Nur in ihren Köpfen gibt es vielleicht einen Mr.Nick oder Edward das Freundschaftskrokodil. Ich betrachte ebenjene Menschen als gestört und gesellschaftsuntauglich. Jawohl, das kann man, denn für wen oder was sind sie von Nutzen? Welchen Beruf könnten sie ausüben? Den des Bäckers, der täglich neue Gesichter sieht und freundlich sein muss? Den des Autoverkäufers, der die Aufgabe hat, Menschen anzusprechen und sie von etwas zu überzeugen? Nein, wohl eher nicht. Am Besten man nimmt solche Leute einfach als Mülltonne. So sind sie nützlich, still und müssen nichts machen.
Ich dagegen möchte vor ein Auto laufen, weil es mein Wunsch ist, das zu tun. Der aus dem Unfall resultierende Schmerz ist mir wie gesagt egal. Ich bin nicht einer von diesen Sadisten oder Masochisten oder was auch immer (ich konnte mir noch nie merken, welche Gruppe Schmerz zufügt und welche ihn erträgt), ich mache das nicht des Schmerzes wegen. Mein Anliegen ist es, dass die Menschen sich um mich Sorgen machen, sich um mich kümmern, mich im Krankenhaus besuchen und Blumen mitbringen, dass sie einfach an mich denken. Das ist wohl das Schönste auf dieser Welt, wenn Menschen an einen denken. Ich liebe dieses Gefühl. Und sein wir doch mal ehrlich: alle Menschen denken doch nur an jemanden, wenn es diesem Jemand schlecht geht. Immer wieder habe ich das gesehen und erfahren, niemandem bin ich etwas Wert. Und kaum wird es mir schlecht gehen, kümmert sich jeder um mich.
Ich habe mal eine Kurzgeschichte gelesen, in der es um einen alten Mann ging, der als Staubsaugervertreter oder so was arbeitete. Jedenfalls war er unglücklich – sehr unglücklich-, und suchte sich deshalb eines Tages ein Motel heraus, in dem er übernachtete. Vor dem Motel standen Huren, die auf ihre Freier warteten. Dieser Mann ging zu einer Nutte, bezahlte und trottete mit ihr zu seinem Zimmer. In dieser Nacht war er der glücklichste Mann des ganzen Universums, denn endlich wurde er gebraucht. So wird es mir nach meiner Handlung auch gehen.
Doch wie stelle ich es an? Es wäre wohl das Beste, ich gehe zu einer der Nebenstraßen, die von der Hauptstraße wegführen. Ich kann mich dadurch besser herausreden, ich hätte das Auto nicht kommen sehen oder so etwas. Aber was ist, wenn die Autos auf den Nebenstraßen nicht schnell genug fahren? Ach was solls, es wird schon klappen. Weiterhin wäre es wohl sehr gut alles bei Nacht zu erledigen – ein weiteres Argument ich hätte das Auto nicht gesehen.
Also ist es beschlossen. Ich spüre schon richtig wie es wehtut. Die Spannung in mir steigt, zu erfahren wer alles um mich trauert. Und Schmerzensgeld bekomme ich ja auch noch vom Fahrer. Langsam sticht es schon in meinen Fingern. Morgen werde ich alles erledigen dann wird...
„SCHWESTER, MEHR MORPHIUM!“
alles gut sein und ich bin
„VERDAMMT, ER SCHMIERT UNS AB!!!“
glücklich.

 

Hallo Piitii und willkommen auf DER Internetseite! :)

Nur in ihren Köpfen gibt es vielleicht einen Mr.Nick oder Edward das Freundschaftskrokodil.
Großartig, der Satz! :lol:

Jawohl das kann man, den für wen und was sind sie von Nutzen?
denn

„SCHWESTER MEHR MORPHIUM!“
SCHWESTER[Komma]...

Hat mir ganz gut gefallen, deine Geschichte. Kurz, knackig und makaber. Auch die Überlegungen des Erzählers scheinen mir schlüssig. Mehr fällt mir schon gar nicht mehr ein.


Gruß,
Abdul

 

Hi Piittii und auch von mir ein Herzliches Willkommen!

Deine Geschichte liest sich recht flüssig, obwohl ich durchaus mehr Absätze eingebaut hätte (oder Zeilenumbrüche).
Spannend fand ich die Story hingegen nicht. Du nimmst bereits am Anfang das Ende weg, und irgendwie fehlt mir die Nähe zum Prot, die du nicht rüberbringst, um sein Handeln nachzuvollziehen und um mit ihm zu fühlen.

Vielleicht solltest du diesen "Wunsch" noch mehr hervorheben. Wie kam es dazu? Vielleicht ein kurzes prägendes Ereignis in der Jugend? Wie stellt er sich das Ganze vor? Wie will er den drohenden Tod umgehen? (so ein "Unfall" endet mit hoher Wahrscheinlichkeit so, zumal er sich ja über das niedrige Tempo der Fahrzeuge Sorgen macht).

Also, von der Idee her durchaus ausbaufähig.

Gruß! Salem

 

hey also erstmal ein herzliches dankeschön, dass ich so lieb hier begrüßt werde=)eigentlich hab ich angefangen kurzgeschichten auf e-stories.de zu veröffentlichen, aber dort bekommt man ja nie kritik, deshalb hab ich mich hier mal niedergelassen:Dalso danke für eure meinungen, ob positiv oder negativ das ist mir egal, ich nehme beides sehr gern zur kenntnis und setze mich damit auseinander. hier bekommt wenigstens andere meinungen...
@Salem: hast du verstanden was am ende passiert? wenn ja, warum geschieht das?
also einen lieben gruß von mir PiiTii

 

Mir hat die Geschicht auch gefallen, schlank, ohne unnötiges/ umständliches drumherum...allerdings fehlt dadurch ein Effekt, etwas, dass diese Geschichten über andere hinaushebt...aber mehr ist da glaube ich nicht rauszuholen, ergo solide Idee, gute Umsetzung, kurzweilig...

Mach weiter so :)

 

Hallo,

Es haben schon Tausende gemacht, ob nun gewollt als Suizid oder ungewollt als Unfall spielt keine Rolle.
Unnötig aufgeblähter Satz. Ob nun gewollt oder nicht – sagt alles aus.

Jawohl das kann man, den für wen und was sind sie von Nutzen?
Jawohl (Ausrufe gehören abgetrennt, deshalb) KOMMA
, denN für

Als Bäcker, wobei man täglich neue Gesichter sieht und freundlich sein muss?
Das geht so nicht. Der Anschluss ist falsch. Für wen oder was sind sie von Nutzen? War die Frage. Da kannst du nicht: „Als Bäcker“ antworten.

Als Autoverkäufer, wobei man die Aufgabe hat, Menschen anzusprechen und sie von etwas zu überzeugen?
Und an „Als Autoverkäufer“ oder „Als Bäcker“ kann man auch nicht so im Handstreich mit „wobei“ anschließen. Das ist grammatikalisch und vom Sprachgefühl her einfach nicht möglich, da muss man schon mal umformulieren und sich was einfallen lassen und nicht mit der Faust Puzzlestückchen ineinander prügeln, ob sie passen oder nicht.

Ich dagegen möchte von mir aus vor ein Auto laufen, es ist mein Wunsch das zu tun.
Füllwörter! Das sind Worte, die zu einem Satz nichts, aber auch gar nichts beitragen. Hier: „von mir aus“.
Das bringt gar nichts. Es führt nur dazu, dass die ersten Worte des Satzes auten :“Ich dagegen möchte von mir aus vor ein“
Das sind nur Partikelchen, kein Bild, nichts Neues. Ich dagegen möchte von mir aus, das ist nur so Lari-Fari. Ich (dagegen) werde vor ein Auto laufen. Zack. Ein Satz gewinnt oft, wenn man der Versuchung widersteht mehr hinzuzufügen und stattdessen, eher was wegnimmt.

mich im Krankenhasu besuchen
Hassu Möhrchen? Tschuldigung.

Ehm, warum steht die Geschichte in „Horror“? Für mich nicht nachvollziehbar. Sprachlich find ich sie wirklich nicht besonders gelungen. Inhaltlich leider auch nicht. Essayhafte Überlegungen ohne Bild und Ton, ohne Zeit und Raum und dann so ein „Ach, er liegt ja im Sterben“-Ende. Nee, für mich nichts.

Quinn

 

Nochmal hallo!

Ja...doch...irgendwie...also mir gefiiel's. Doch das hatte was, kurz und knackig - sehr schön. Nur weiter so!

Gruß, scharker

 

Neue Texte

Zurück
Anfang Bottom