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Unser Traum, Dein Traum und meiner.
Unser Traum, Dein Traum und meiner.
Wir pflegten zu träumen. In der Nacht. Bald wurde auch der Tag zur Nacht und wir träumten unser Leben. Wir tanzten. Wir lachten. Wir flogen dem Horizont entgegen, unser Erfolg trug uns mit den Wolken. Die Sterne leuchteten über uns. Wir glaubten, sie pflücken zu können. Doch windige Zeiten zwangen uns zurück zur Erde. Die Landung war hart und wir fanden uns nicht gleich. Benommen standen wir auf, klopften den Staub aus uns. Ich hätte lügen müssen, wenn ich gesagt hätte, dass ich sauber geworden wäre.
Du und ich, wir lebten unseren Traum, wissend, einmal erwachen zu müssen. Denn die längste Nacht hat einen Morgen, das Erwachen manchmal leicht und manchmal kaum möglich. Der Traum weicht der Realität und die Lippen werden salzig. Mit der Zeit werden auch sie geschmacklos und langsam verblasst die Erinnerung an den Traum, den man nicht festhalten konnte. Der Zwirn, der uns zusammengehalten hatte, stellte sich als schwacher Faden heraus, der beim Aufprall auf die Erde zerriss. Wir haben versucht, die beiden Enden zusammenzuknüpfen. Der Knoten löste sich schnell wieder.
Ich. Du. Mein Traum und deiner sind verblasst, es wurde Morgen. Aber Träume hinterlassen einen Geschmack, der an diese andere Welt erinnert.