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Unsichtbar

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11.09.2007
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Unsichtbar

Zweimal hatte er sie in dieser Pause bereits gesehen. Sie grüßten ihn, wie immer. Klar, sie waren ja auch seine Freunde. Und doch kam es ihm merkwürdig vor. Scheinbar fiel es ihnen nicht auf, dass er unsichtbar war.
Felix saß mit seinem Pausenbrot auf einer Bank am Rande des Schulhofs und studierte zum wiederholten Male seinen Notitzzettel, den er für sein Referat über John McCaine, dass er gleich halten würde, benötigte. Der Zettel blendete ihn, die Sonne kam heute mehr als nur zum Vorschein und ließ ihn gleißend weiß leuchten.
Bisher hatte Felix nie ein Problem damit gehabt, dass er unsichtbar war. Doch seit ein paar Tagen störte es ihn maßlos. Wieso, das wusste er selbst nicht genau. Heute wünschte er sich, er könnte genauso hell schimmern wie dieser Zettel. Natürlich hatte es auch viele Vorteile, unsichtbar zu sein, so konnten ihn die Mädchen, die er begehrte, nicht nach seinem Aussehen beurteilen, sondern ausschließlich nach seinem Charakter, und der war wirklich sehr begehrenswert, Mann. Er fragte sich nun, wie er da so saß, woher seine Freunde überhaupt wussten, dass er dort auf der Bank saß. Felix hatte nichts gerufen oder sonstwie auf sich aufmerksam gemacht und doch hatten Martin und Ozan ihm aus der Ferne lässig zugewunken.
Er würde sie bald fragen, jetzt musste er sich um sein Referat kümmern. Nachher hatte er Mathematik mit ihnen, dort würde sich sicherlich eine Gelegenheit bieten. Und so widmete Felix sich wieder seinem Zettel, darüberlehnen, um Schatten zu spenden, konnte er sich nicht, die Sonne schien schließlich durch ihn hindurch. Felix griff in seinen Schulrucksack und war froh, dass er dort eine Sonnenbrille fand, mit der das Lesen einigermaßen erträglich wurde.
Für sein Referat erntete Felix viel Lob, vom Lehrer wie auch von den Mitschülern. Später am Tag saß er mit Martin und Ozan in Mathe.
"Leute, wie kommt es eigentlich, dass ihr mich sehen könnt, obwohl ich unsichtbar bin?"
Martin lachte. "Wir sehen dich doch überhaupt nicht, sonst wärst du ja nicht unsichtbar, oder?"
Ozan grinste und nickte zustimmend.
"Wir nehmen dich einfach wahr. Unsere gute Frau Lehrerin wusste doch schließlich auch, dass du heute nicht fehlst, obwohl sie dich nicht sieht und du auch nichts gesagt hast."
"Na gut. Trotzdem frage ich mich, wieso ich unsichtbar bin, ich habe noch nirgendwo sonst nen Unsichtbaren wahrgenommen."
"Ich schon mehrmals, ab und an läuft einem einer über den Weg.", sagte Ozan. "Aber stimmt, von deinen Eltern kannst du es nicht haben, die sind ja sichtbar. Aber mein Vater ist ja Biologe, vielleicht weiß der, warum das bei dir so ist, ich frag den mal."
Ozan vergaß mehrmals, seinen Vater zu fragen, doch dann klingelte eines Nachmittags das Telefon bei Felix. Es war Ozan, der herausgefunden hatte, wieso Felix unsichtbar war.
"Also es ist so, dass die Sache nur oberflächlich etwas mit Biologie zu tun hat. Deine Unsichtbarkeit ist während deiner frühen Kindheit zu deinem Schutz erschaffen worden."
"Zu meinem Schutz? Wieso?"
"Wie viele Freundinnen hattest du bisher?"
"Hmm, fünf Stück und ein paar Affären."
"Siehst du, das ist mehr, als fast jeder andere 19-jährige vorzuweisen hat. Ohne deine Unsichtbarkeit hättest du wahrscheinlich niemals eine gehabt. Denn sie wird jedem gegeben, der zu häßlich für die Augen anderer Menschen ist. Das solltest du deinen zukünftigen Freundinnen aber nicht sagen. Vor allem nicht deiner Ehefrau, solltest du mal eine haben. Denn dieser Schutz wurde von der deutschen Regierung dazu bestimmt, damit die Zahl der Neugeborenen sich wieder erhöht. Weil nämlich total häßliche Menschen als Unsichtbare nicht als derbe häßlich wahrgenommen werden und so viel größere Chancen haben, eine Familie zu gründen."
Felix nickte.
"Alles klar, vielen Dank Ozan. Es lebe unsere Regierung!"

 

Hallo Dan!

Erstmal: So ein Forum wie dieses lebt vom Geben und Nehmen. Wer nicht gibt (also nie Kommentare zu Texten anderer schreibt) wird von den meisten Mitgliedern links liegen gelassen, und das finde ich auch völlig in Ordnung. Also beteilige dich mal ein bisschen.
Und wenn dann so ein einseitiges Mitglied wie du sich nicht mal daran setzt, von anderen Mitgliedern sorgfältig aufgelistete RS- und andere Fehler zu korrigieren (denk auch mal an die Leser, die sich durch deine Texte quälen), vergeht auch den meisten übrigen Mitgliedern die Lust zu kommentieren. (Warte mal ab? Apfelstrudel wartet nun schon fast ein Jahr!)

Ich mache meinen Komm also kurz:

Formales:
Ich empfehle zumindest eine automatische RS-Prüfung, dann wären wenigstens blöde Buchstabendreher raus (die sich in diesem und auch in deinem Spannungstext durchaus finden).
Die Regeln zur Zeichensetzung, besonders im Zusammenhang mit Dialogen, solltest du studieren.
Und Zahlen schreibt man in literarischen Texten aus, Abkürzungen benutzt man allgemein nicht.

Inhaltlich:
Dein Protagonist ist am Ende also der Regierung dankbar, dass sie ihn für so hässlich gehalten hat, dass sie ihn unsichtbar machen musste? Mit solchen Ansichten kann ich nun überhaupt nichts anfangen. Das ist eine irrwitzige Diskriminierung aller Nicht-Normalos!
"Du hast ein großes Muttermal im Gesicht? Zieh dir bloß eine Tüte über, du belästigst die anderen! Du hast nur einen Arm, ein Bein oder eine andere körperliche Behinderung? Geh bloß nicht aus dem Haus, wir Normalen wollen dich nicht sehen! Down-Syndrom oder eine andere geistige Behinderung? An besten auf eine einsame Insel mit denen! Ist ja nicht zu ertragen!"
=> Tja, so oder so ähnlich. Ist das wirklich, was du mit deinem Text sagen wolltest? Falls nicht, solltest du deine "Botschaft" dringend überdenken, sorry, und den Text abändern.

Grüße
Chris

 

HI,
also der Anfang gefällt mir ziemlich gut! Ich finde deine Art wie du zu Beginn schreibst toll. So oder so ähnlich lese ich die Bücher am liebsten!!!
Doch leider finde ich das Ende nicht sehr gelungen. Wie Chris scho gesagt hat, die Aussage die du machen willst leuchtet mir nicht ganz ein, und find ich auch nicht gut! Er ist nur unsichtbar, weil er zu hässlich ist....naja....
Aber an deinem Schreibstil solltest du unbedingt dran bleiben und wenn du dann noch ein besseres Thema hast, wird die Geschichte bestimmt klasse!!!!
Viel Glück und Spaß,
deine Celina

 
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Hallo Dan!

Erstmal: So ein Forum wie dieses lebt vom Geben und Nehmen. Wer nicht gibt (also nie Kommentare zu Texten anderer schreibt) wird von den meisten Mitgliedern links liegen gelassen, und das finde ich auch völlig in Ordnung. Also beteilige dich mal ein bisschen.
Und wenn dann so ein einseitiges Mitglied wie du sich nicht mal daran setzt, von anderen Mitgliedern sorgfältig aufgelistete RS- und andere Fehler zu korrigieren (denk auch mal an die Leser, die sich durch deine Texte quälen), vergeht auch den meisten übrigen Mitgliedern die Lust zu kommentieren. (Warte mal ab? Apfelstrudel wartet nun schon fast ein Jahr!)


Jaa, ich weiß, das Problem war, dass ich seit eben diesem Jahr bis hin zu meiner anderen neuen Story hier diese Forum fast vergessen habe. Habe erst vor kurzem wieder die Lust am Schreiben bekommen. Ich kann nichts versprechen, aber ich schaue mal, dass ich andere Geschichten kommentiere und auch meine älteren Storys neu überarbeite. Diese Geschichte hier habe ich ganz schnell innerhalb kürzester Zeit geschrieben, da mir die Idee dazu plötzlich in den Kopf geschossen kam. Dazu gleich mehr.

Ich mache meinen Komm also kurz:

Formales:
Ich empfehle zumindest eine automatische RS-Prüfung, dann wären wenigstens blöde Buchstabendreher raus (die sich in diesem und auch in deinem Spannungstext durchaus finden).
Die Regeln zur Zeichensetzung, besonders im Zusammenhang mit Dialogen, solltest du studieren.
Und Zahlen schreibt man in literarischen Texten aus, Abkürzungen benutzt man allgemein nicht.


Mit Dialogen habe ich ehrlich gesagt komplettes Neuland betreten. Sie haben mir früher schon sehr viele Schwierigkeiten bereitet, offensichtlich immer noch, auch wenn es nur formal ist. Darüber bin ich schonmal froh, da das wohl reine Übungssache ist.

Inhaltlich:
Dein Protagonist ist am Ende also der Regierung dankbar, dass sie ihn für so hässlich gehalten hat, dass sie ihn unsichtbar machen musste? Mit solchen Ansichten kann ich nun überhaupt nichts anfangen. Das ist eine irrwitzige Diskriminierung aller Nicht-Normalos!
"Du hast ein großes Muttermal im Gesicht? Zieh dir bloß eine Tüte über, du belästigst die anderen! Du hast nur einen Arm, ein Bein oder eine andere körperliche Behinderung? Geh bloß nicht aus dem Haus, wir Normalen wollen dich nicht sehen! Down-Syndrom oder eine andere geistige Behinderung? An besten auf eine einsame Insel mit denen! Ist ja nicht zu ertragen!"
=> Tja, so oder so ähnlich. Ist das wirklich, was du mit deinem Text sagen wolltest? Falls nicht, solltest du deine "Botschaft" dringend überdenken, sorry, und den Text abändern.

Grüße
Chris


Nein, es ist eben keine Diskriminierung aller Nicht-Normalos. Aber ich habe mir schon gedacht, dass man die Nachricht missverstehen könnte, ich weiß aber nicht, ob ich sie so deutlich in die Geschichte hätte integrieren können, dass es jeder versteht.
Die Geschichte soll aussagen, dass der Charakter eines Menschen, und nur dieser wird hier ja von den Leuten wahrgenommen, wesentlich wichtiger sein sollte, als das Aussehen. Wie oft habe ich es schon erlebt, dass Menschen aufgrund ihres Aussehens von vorneherein als "Idioten" oder sonstwas abgestempelt werden und gar keine Chance bekommen, in die Gesellschaft integriert zu werden.
Dass Felix sich über seine Unsichtbarkeit freut, ist von ihm als Protagonisten durchaus ernst gemeint, aber er lebt ja auch in einer Welt, wo es scheinbar des Öfteren vorkommt, dass jemand nicht sichtbar ist und deshalb ist seine Reaktion aus meiner Sicht nicht ganz ungewöhnlich. Von mir als Autor ist das aber natürlich ironisch gemeint, da er sein Aussehen theoretisch locker hätte durch seinen Charakter gutmachen können. Außerdem sollte man jeden Menschen so nehmen, wie er nunmal ist.
Ich hoffe, die Antwort hilft euch, den Sinn nachzuvollziehen.

HI,
also der Anfang gefällt mir ziemlich gut! Ich finde deine Art wie du zu Beginn schreibst toll. So oder so ähnlich lese ich die Bücher am liebsten!!!
Doch leider finde ich das Ende nicht sehr gelungen. Wie Chris scho gesagt hat, die Aussage die du machen willst leuchtet mir nicht ganz ein, und find ich auch nicht gut! Er ist nur unsichtbar, weil er zu hässlich ist....naja....
Aber an deinem Schreibstil solltest du unbedingt dran bleiben und wenn du dann noch ein besseres Thema hast, wird die Geschichte bestimmt klasse!!!!
Viel Glück und Spaß,
deine Celina

Vielen Dank für diese netten Worte, es freut mich, dass mein Schreibstil dir so gefällt. Nun gut, die Wahl des Themas, oder die Art, wie ich es rübergebracht habe, scheint etwas unglücklich gelaufen zu sein, aber wie gesagt, die Geschichte ist total spontan (vielleicht zu spontan) entstanden. Ansonsten habe ich im vorherigen Beitrag ja schon Stellung dazu genommen, vielleicht relativiert das eure erste Ansicht ja ein wenig.

Danke und bis dann, ihr Beiden!

 

Nochmals hallo Dan!

"Nein, es ist eben keine Diskriminierung aller Nicht-Normalos." => Leider doch. Du schreibst: "Wenn ihr Hässlichen euch schöner macht, werden wir Normalos euch angucken, uns auf euren Charakter konzentrieren. Wenn ihr aber hässlich bleibt, habt ihr selbst schuld und uns ist euer Charakter schnuppe."
Die Botschaft, die du rüberbringen wolltest: "Die Geschichte soll aussagen, dass der Charakter eines Menschen, und nur dieser wird hier ja von den Leuten wahrgenommen, wesentlich wichtiger sein sollte, als das Aussehen." - ist ja überaus löblich. Aber so etwas kannst du nur rüberbringen, wenn du deine Normalos lernen lässt, wenn sie tolerant werden! Der Normalo muss seinen Fehler einsehen, er muss einsehen, dass es falsch ist, nach dem Äußeren zu urteilen (ob hässlich oder unsichtbar macht doch keinen Unterschied - Äußeres bleibt Äußeres).

"Dass Felix sich über seine Unsichtbarkeit freut, ist von ihm als Protagonisten durchaus ernst gemeint," => Ich gehe mal davon aus, dass du nie in der Situation warst, wegen deines Äußeren diskriminiert oder gemobbt zu werden. Dieses "Hurra, wenn ich schön bin, ist die Welt plötzlich in Ordnung" ist eine Märchen-Weisheit. Plötzliche Schönheit verändert nämlich nicht die Welt, in der man lebt; die, die vorher diskriminiert haben, verändern sich nicht, bleiben so intolerant wie zuvor - und werden einen anderen Grund zum Diskriminieren finden. Klamotten aus dem Discounter? Ihh, geht gar nicht! Oder gar eine abweichende Meinung? Dann gehörst du nicht zu uns, bleib bloß weg! U.s.w.

Denk noch mal drüber nach.

Grüße
Chris

 

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