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Unter dem Wüstensand

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27.01.2004
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Unter dem Wüstensand

00:10:00

Wenn das Vertrauen nicht mehr da ist, das uns mit den Dingen verbindet, die wir tun, dann ist da nicht mehr viel, für das es sich zu kämpfen lohnt.
Vielleicht ist der Kampf auch schon vorbei. Das Leben ändert sich so schnell.
Ich sehe in die Augen meines besten Freundes und schaue zu, wie das Leben aus ihnen schwindet. Ich betrachte seine Pupillen, sehe, wie der Glanz jede Sekunde eine Nuance schwächer wird.
Manche werden sagen, dass wir die falschen Dinge getan haben. Viel zu lange schon.
Aber das stimmt so nicht.
Es …

*

… ist der geschmolzene Sand, der die Szene seltsam erscheinen lässt. Nicht die Angst, das Erstaunen zeichnet mich. Und doch weiß ich, dass wir für das hier verantwortlich sind.
Im Osten brennen noch die Feuer. Sie werden ewig brennen und mit ihnen die Menschen, die einmal gelebt haben. Die nicht einmal wussten, was kommen würde, bis es soweit war.
Die Trümmer begraben all das, was einmal von Wert war. (Aber was, wenn dies nicht geschehen müsste? Was, wenn es verhindert wird? Was wird dann aus uns?)
Es wäre nur die Wüste. Die Wüste des polierten Sandes. Nicht die Städte.
Ich stehe in der Sonne und das Licht strahlt tausendmal stärker, als es dürfte und es löscht alles aus. Ich stehe hier.
Ich warte. Ich friere. Und ich habe Angst.

Kein Wecker reißt mich aus dem Schlaf. Die Tür ist leise und trotzdem habe ich sie gehört. Mein Adjutant steht im Zimmer und er salutiert.
„Sie haben lange geschlafen, Sir.“
Ich nicke. „Ist es soweit, Allard?“
„Ja, Sir. Die Meute wartet auf Sie im Room. Sie sprechen von Vergeltung.“
Das bittersüße Wort der Rache. Ein Wort für Schmerz und Vernichtung.
Allard sagt: „Und noch etwas, Sir.“
Mein Blick kreuzt seinen.
„Sie haben Angst.“
Ich nicke wieder.
„Letzte Nacht haben Sie die Kontrolle verloren, Sir.“
„Ich weiß, Allard, ich weiß.“
„Sie werden brennen“, flüstert er. „Sie werden alle brennen. Wie der Rest.“
Ich weiß, dass er Recht hat.
„Semper Fi“, sagt Allard. Das ist die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Ewige Treue.
„Ja“, und eine Woge unendlicher Erleichterung durchflutet mich, „Semper Fi.“
Allard salutiert ab und verlässt den Raum.
Wir werden sie zerbrechen. Und damit das Richtige tun.

Sie sehen mich alle an. Jeder einzelne von ihnen. Hochgesteckte, ach so hochdekorierte Menschen unseres Landes. Sie sind in meine Wüste gekommen, um Konversationen zu halten und zu einem Entschluss zu kommen.
Sie sprechen von Vergeltung.
So lass sie reden. Sie wissen nicht, was sie tun. Was ist schon dieses Wort?
Ich schleudere es in ihre feinen Gesichter, spucke auf ihre blank polierten Orden.
Ich setze mich und suche Allard. Er steht an der Tür. Seine Arme sind hinter dem Rücken verschränkt. Er wartet.
Ich höre ihnen zu. Aber ihre Worte sind so schal. Sie reden von dem Feind, dem großen Feind im Osten und wie man ihn stoppen kann. Ihn stoppen muss.
Sie kalkulieren. Sprechen in Tabellen und Statistiken.
Das hier ist keine verdammte Statistik. Sie verstehen es nicht.
Es geht nicht darum, den roten Knopf zu drücken und die Feinde zu zerschmettern. Es geht um die Überzeugung es zu tun.
So einfach ist das nicht.
Aber eigentlich ist die Entscheidung schon gefallen. Schon bevor diese Leute mit ihren Orden hier angetanzt sind. Schon lange vorher und weit weg von hier.
Sie zeigen mir Blätter, dicht beschriebene Blätter, voll mit Siegeln, Stempeln und Unterschriften.
Genehmigung vom Präsidenten, keifen sie.
Sie würden diesen Knopf auch ohne mein OK drücken. Es befehlen.
Nicht hier. In meiner Wüste. Nicht in meinem Stahlkäfig unter der Erde.
Meine Augen suchen den Kontakt zu Allard und finden ihn.
Wir werden brennen.
Die Waffe ist ganz plötzlich in meiner Hand, noch während jemand etwas davon sagt, wie hoch die Todesrate von Unbeteiligten sein wird, und ich denke noch: viel zu hoch, bevor ich abdrücke.
Natürlich zerplatzt der Kopf nicht. Die Kugel schlägt im Gesicht des Bürokraten ein, fast nur ein lächerlich kleines Loch und zerfetzt ihm dafür den Hinterkopf, als sie wieder austritt. All diese Details sehe ich mit unglaublicher Schärfe, während sich die Welt um mich herum in seltsamer Verschwommenheit weiterdreht.
Nicht viele von ihnen sind bewaffnet und jene, die es sind, reißen gerade mal den Mund auf und schaffen es in der Überraschung nicht einmal, vom Stuhl aufzustehen.
Allard kriegt alle in der vorderen Reihe.
Gläser mit Wasser zersplittern, Akten werden von Kugeln zerfetzt und das Papier in die Luft gewirbelt. Fetzen segeln anmutig zu Boden, während die blank polierten Orden mit Blut besudelt werden und Köpfe auf die Tische prallen.
Sie schreien. Aber was nützt ihnen das?
Wer soll sie hören? Hier unten und so weit weg von ihren Helfern.
Das Sicherheitspersonal kann nicht hinein. Allard hat die Tür versperrt.
Wir hören Schläge an der Tür.
Alles wird ruhiger. Mein Pulsschlag, die Stimmen in meinem Kopf und das Stöhnen der Sterbenden.
Der Raum ist nicht direkt ein Schlachtfeld, muss aber einen Vergleich nicht scheuen. Nur zwei Männer in Anzügen sind von den Stühlen gefallen. Ein Gremium ist zerbrochen worden.
Wir haben diese Maschinen abgeschaltet. Nur noch eins zu tun.
Die zweite Tür im Room führt direkt in die Zentrale. Viele Schalter und Knöpfe. Nicht nur ein roter. So leicht ist das nicht.
Ich beginne die Prozedur, drücke Tasten und gebe Befehle ein. Hinter mir kommt Allard in den Kontrollraum. Seine Hand presst er auf seinen Hals.
Er sagt etwas von Querschläger und dann kippt er nach vorn.
Ich kann zwar seinen Körper auffangen, nicht aber das Blut, das ungehalten aus seinem Hals hervorschießt.
Keine Flucht mehr.
Er flucht ein bisschen.
„Nicht sprechen“, sage ich. Im Hintergrund beginnt der Countdown.

00:15:00

Ich lasse alles fallen. Meine Gedanken verschwinden. Kein Plan mehr da. Nichts mehr.
Allard sagt: „Gehen … Sie, Sir ...“
Ich sage ihm, dass er mit diesem Quatsch aufhören soll. Diese scheiß Fernsehsprüche.
Mit dir oder gar nicht.
Sein Gesicht bleibt ausdruckslos.
„Es tut fast gar nicht weh“, flüstert er und das Blut quillt durch meine Finger, fließt über meine Hand, die ich gegen seine Halsschlagader presse.
Wir werden brennen.
Mein Bunker wird bald nicht mehr sein. Taktische Selbstzerstörung.
Allard keucht kurz. Ich kann nur warten.
Sonst nichts. Nur warten.
Semper Fi. Ewige Treue.

*

00:09:00

… war das Richtige, sage ich ihm. Wir haben ehrenhaft gehandelt.
Ich weiß nicht, ob Allard mich noch versteht. Ich spreche trotzdem mit ihm. Der Boden unter mir ist rot von seinem Blut und ich knie darin. Ich habe ihn nie losgelassen, in der ganzen Zeit nicht.
Mein Adjutant, der treueste Soldat. Ein langjähriger Begleiter.
Mein einziger und bester Freund. Rangunterschiede sind da unwichtig.
Es hat sich verändert und in den nächsten Minuten wird sich noch mehr verändern. Aber danach kann ich nicht mehr beurteilen, ob es gut oder schlecht ist.
Was kommen muss, das wird kommen. Und jeder wird ohnehin nur das sehen, was er sehen will. Menschen denken nur zu ihrem eigenen Vorteil.

00:05:00

Wir gehen in die finale Runde.
Allard ist nicht mehr da. Seine Augen blicken geradeaus an die Decke.
Er ist ausgeblutet.
Mein tapferer Freund. Wir werden nicht lange voneinander getrennt sein.
War es nun das Richtige?
An was soll ich denken? In den letzten Minuten meines Lebens.
Ich weiß es nicht.
Ich bin kurz in den Room gegangen und habe mir ein Glas Wasser geholt.

00:01:00

Es wird schmerzlos sein.
Die Schläge an der Tür haben schon lange aufgehört. Die Leute werden sich in Sicherheit gebracht haben.
Richtig oder falsch ist jetzt nicht mehr so wichtig.
Vergeltung auf eigener Seite.

00:00:30

Wir werden brennen. Und die Wüste. Nicht die Städte.
Das ist wichtig. Aber richtig?
Der Sand wird schmelzen und aus der Entfernung wird man glauben, dass die ganze Wüste aus Glas besteht, wenn sich die Sonne in den geschmolzenen Teilchen spiegelt.
Der Eindruck wird etwas Schönes haben.
Die taktischen Nuklearwaffen, die tief unter der Erde und der ganzen Illusion von Schönheit begraben werden, wird man verdrängen. Vielleicht nur kurz.
Denn vergessen darf man nie.

00:00:01

Ich komme, Allard.

 

Hi one weak,

wow, ich habe schon lange nichts mehr von dir gelesen. Gab es schon länger nichts mehr von dir? Egal. Diese Geschichte hat mir auf jeden Fall sehr gut gefallen. Und du hast anscheinend einen großen Sprung nach vorne gemacht beim Schreiben. Vor allem der Stil hat mir wirklich sehr gut gefallen. Du hast einige nette Wortspiele drin, die nicht aufgesetzt wirken. Ob das nun bewusst oder unbewusst war, weiß ich nicht, aber ist ja im Grunde auch egal.

Die ersten beiden "Zeitzonen" hatte ich Probleme mit den Zeitangaben. Ich hatte nämlich zuerst an eine Uhr gedacht, dann wäre ein Rückblick gekommen. Passte aber natürlich nicht und es ist natürlich ein Countdown. Das ist auch sehr schön vom Aufbau her. Ich hab's wie gesagt zuerst nur als Uhr gesehen. Da man das dann aber sehr schnell merkt, ist das sicher kein Problem und vielleicht geht es anderen auch gar nicht so.

Die Perspektive hast du durchgängig gehalten. Das macht es dem Leser einfach bei einer solch kurzen Geschichte. Ich merke das hier auch nur an, weil ich in letzter Zeit hier häufig Geschichten gelesen habe, bei denen die Perspektive oft unmotiviert wechselte. Da fällt einem das Gegenteil direkt positiv auf. ;)

Zwei kleine Fehler sind mir aufgefallen:

Wer soll sie hören? Hier unten und soweit weg von ihren Helfern.
so weit (auseinander)

Nur zwei Männern in Anzügen sind von den Stühlen gefallen.
Männer (-n)

Irgendwo war glaube ich noch ein "dieses" oder "dieser", das eigentlich nur ein "diese" hätte sein dürfen, aber das finde ich grad nicht wieder.


Eine ausgefeilte Geschichte, sowohl vom Aufbau her wie auch sprachlich. Gerne gelesen. :)

Viele Grüße
Kerstin

 

Ahoi!

Danke mal fürs Lesen und kommentieren. Freut mich, dass es dir gefallen hat, zumal es eher ein Schnellschuss war.
Die zwei Fehler wurden ausgebessert.
Nach längerer Zeit mal wieder eine Story, ja, hatte eine extreme Schreibblockade und weiß ja immer noch ned, ob ich sie überwunden habe. War mehr oder weniger ne Übung zum auflockern.

Grüße,
One

 

Hallo One Weak,

auch mir hat deine Geschichte sehr gut gefallen, hauptsächlich der Stil. Der Anfang hat mich sofort in deine Geschichte hineingezogen.
Einen kleinen Bruch im Stil sehe ich in der Szene, als die Schießerei beginnt. Rein gefühlsmäßig wirkt deine Schreibe da nicht so ausgefeilt, wie im Rest der Geschichte.

Deine Protagonisten haben auf mich sehr authentisch gewirkt, ich konnte auch die Trauer deines Prot. um Allard sehr gut nachvollziehen, war sogar selbst traurig und einen Leser derart zu berühren ist ja bei einer Kurzgeschichte nicht immer leicht.

Weiter so!

LG
Bella

 

Hallo one weak!

Eine interessante Geschichte. Ich habe zwar keine Ahnung wo sie genau spielt, aber das ist auch nicht wirklich wichtig.

Ein Problem habe ich mit deinen Zeitangaben. Es soll ja ein Countdown sein, aber was hat die 15 zwischen der 10 und der 9 zu suchen? Absicht, deren Sinn sich mir nicht erschließt, oder Fehler? Oder an der falschen Stelle? Vor dem "Kein Wecker reißt mich aus dem Schlaf." würde es einen Sinn ergeben, da es dort ein Rückblick wäre.

„Sie werden brennen", flüstert er. „Sie werden alle brennen. Wie der Rest" - Da fehlt ein Punkt.

"Semper Fi. Ewige Treue." - An diesem Punkt würde ich Semper fidelis ausschreiben. Dein Protagonist ist ja gerade am Nachsinnen und hat Zeit.

Grüße
Chris

 

Einen schönen Abend Euch beiden!

@Bella
Tja, vielen Dank für das Lob. Es freut mich, dass ich auch gefühlsmäßig bei dir was bewegen konnte, zumal die Prots ja nicht vollständig gezeichnet werden.

@Chris Stone
Es ist ein Rückblick, aber der Countdown beginnt ja erst ziemlich am Ende des Rückblicks, als de Selbstzerstörung aktiivert wird. Und beginnen tuts während dem Countdown.
Und der Punkt wird gemacht. Semper Fi wird bei den Marines soweit ich weiß nie ganz ausgesprochen, sondern der Gruß/Schwur immer nur Semper Fi, aber ich denke, dass ist nicht so wichtig.


Grüße,
One

 

Hallo

Schöne Geschichte. Am Anfang hatte ich Probleme mir die ganze Situation vorzustellen und auch am Ende ,finde ich, ist sie nicht ganz klar. Wo ,Wer ist er und was wollen eigendlich diese Männer von ihm. Der Schluss macht diese Fragen aber unwichtig. Auch der Stil ist meiner Meinung nach gut gewählt.
Hut ab.

lg aus den Schatten.

 

Abend, Nachtschattengewächs.

Der Anfang hat auch dazu gedient, das Ganze ein bisschen zu verchleiern, sonst weiß man ja alles und das is ja auch ned gut ;)

Ansonsten danke ich dir fürs Lesen und dein Lob.

Grüße aus dem eisigen Österreich,
One

 

Hi one.

Hier die Sätze, die mich am meisten beeindruckt haben. Ich lasse sie unkommentiert, nicht der Faulheit wegen, sondern, da sie für sich sprechen (und für dein Talent):


Wenn das Vertrauen nicht mehr da ist, das uns mit den Dingen verbindet, die wir tun, dann ist da nicht mehr viel, für das es sich zu kämpfen lohnt.

Es geht nicht darum, den roten Knopf zu drücken und die Feinde zu zerschmettern. Es geht um die Überzeugung es zu tun.

All diese Details sehe ich mit unglaublicher Schärfe, während sich die Welt um mich herum in seltsamer Verschwommenheit weiterdreht.

Alles wird ruhiger. Mein Pulsschlag, die Stimmen in meinem Kopf und auch derer, die endlich beschlossen haben, zu sterben.

Allard ist nicht mehr da. Seine Augen blicken geradeaus an die Decke.
Er ist ausgeblutet.
Äußerst erschreckend! (doch ein Kommentar)

Ja, mein Freund, was soll ich sagen? Erwähnte ich bereits, dass ich finde, du bist hier einer, der sich auf "erschreckender" Weise weiter entwickelt hat (positiv, versteht sich).

Dein Stil ist bestechend professionell, ebenso deine melancholischen Beschreibungen.
Winziges Manko: Die Erschießungsszene sticht ein wenig aus dem positiven Gesamtbild heraus. Sie wirkt schon beinahe plump, obwohl du sie sehr gut beschreibst. Vielleicht bringst du speziell hier noch mehr der Gefühle des Prot rein, nicht nur die reine Beschreibung.
Ist aber Geschmacksache.

Insgesamt: :thumbsup:

Gruß! Salem, der stark beeindruckt ist ...

 

Hallo Salem!

Danke dir fürs lesen und deinen Comment.
Freut mich echt, dass dir der kleine Ausflug so gefallen hat und ich danke dir für die lobenden Worte.
Sowas freut mich sehr :shy:

Zu der Schussszene. Im nachhinein betrachtet ist sie vielleicht tatsächlich emotionslos. Ich werd drüber nachdenken, sie zu ändern. Nur hoff ich, dass ich dann ned das Gesamtbild zerstöre.

Grüße,
One

 

Tach oneweak!

Warum war ich eigentlich noch nie in dieser Rubrik? Anscheinend habe ich eine Menge verpaßt. Himmel auch, Deine Geschichte hat mir richtig gut gefallen. Die Stimmung hat von der ersten bis zur letzten Zeile gesessen. Und dieser Kunstgriff mit der Rückblende ... prima! Es wurde wirklich schon alles gesagt. Klasse! Manche (Ab)Sätze sind aber auch von einer Intensität ... Nur weiter so!

Kleinigkeiten:

Schon bevor dieses Leute mit ihren Orden hier angetanzt sind ...

... diese Leute ...

Fetzen segeln in prächtiger Anmut langsam zu Boden ...

Das Wort „prächtig“ paßt meines Erachtens nicht so richtig hier rein. Das ist kleinlich und zudem Geschmackssache, ich weiß, aber „prächtig“ harmoniert für mich nicht mit einer anmutig langsamen Bewegung. (An dieser Kleinigkeit siehst Du, wie gut ich den Stil Deiner Geschichte finde – ich finde einfach nichts zu meckern ...)

Und jeder wird ohnehin nur das sehen, dass er sehen will.

das, oder was

Das war´s schon. Nicht sehr konstruktiv, aber es wurde wirklich schon alles gesagt. Ich fand´s toll! :thumbsup:

Bis denne!

 

Ahoi Fischstaebchen!

Vielen Dank fürs lesen und dein Lob.
Noch mehr fast aber für die kleinen Fehler, die du aufgezählt hast. Das 'dieses' hab ich gesucht und ned gefunden :D
Rest wird ausgebessert.Freut mich, dass es dir gefallen hat.

Gruß!
One

 

Ich betrachtet seine Pupillen, sehe
betrachte

Hi one weak,

das ganz große Plus dieser Geschichte ist ihr Schreibstil. Der Inhalt dient hier mMn nur als Garnitur ;)
Viel mehr als das bisher Erwähnte kann ich leider nicht sagen, deshalb beschränke ich mich auf:
Sehr gerne gelesen! :)

Tserk!

 

Hi one,

ich kann mich meinen Vorkritikern eigentlich nur anschließen und nichts Konstruktives mehr beitragen, also beschränke ich mich auf ein Lob: der Anfang ist dir sehr gut gelungen, er zieht einen sofort in die Geschichte, die einen bis zum Ende nicht mehr los lässt.
Der Stil ist eindeutig das Highlight deiner Story - er schafft Athmosphäre, ist zugleich aber präzise ohne einen Hang zu selbstzweckhaftem Wortgewichse. :D

Hat mir sehr gut gefallen!

Grüße,

Tobias

 

Abend Mr.P!

Es freut mich, dass es dir gefallen hat.
Dank dir fürs Lesen und deinen Kommentar.

Gruß,
One

 

Hy one weak,

Ich betrachte seine Pupillen, sehe, wie das Licht in ihnen jede Sekunde eine Nuance schwächer wird.

Es ist zwar eine gängige Floskel bei einem Sterbenden zu sagen, dass sein Augenlicht erlischt, aber das ist im übertragenen Sinne gemeint und nicht zu beobachten oder im Augenblick des Todes zu sehen.

Hochgesteckte, ach so hochdekorierte Menschen unseres Landes.

Unter hochgesteckten Menschen kann ich mir nichts vorstellen.

All diese Details sehe ich mit unglaublicher Schärfe, während sich die Welt um mich herum in seltsamer Verschwommenheit weiterdreht.

In einem Drehbuch fände ich diese Beschreibung angebracht, denn das beschriebene ist eine gängige Art Filmszenen zu zeigen. Ich halte es aber nicht für übertragbar auf die wirkliche menschliche Sichtweise, wenn ich über eigene Erfahrungen des Sehens nachdenke.

Menschen denken nur zu ihrem eigenen Vorteil.
Kannst Du streichen. Der vorhergehende Satz "Und jeder wird ohnehin nur das sehen, was er sehen will." sagt bereits genau das aus.

Der Sand wird schmelzen und aus der Entfernung wird man glauben, dass die ganze Wüste aus Glas besteht, wenn sich die Sonne in den geschmolzenen Teilchen spiegelt

wunderschöne Beschreibung. :)

Stilistisch flüssig & gut zu lesen. Allerdings sprachlich nicht so gut, als das der Inhalt nur Garnitur sein darf.

Thematisch nicht mein Ding, deshalb äußer ich mich dazu nicht weiter. Positiv anzumerken ist nur, dass mich der Text dennoch zum Weiterlesen animiert hat.

miez & liebste Grüße, thorn

 

Hallo Thorn!

Danke, dass du dir die Zeit genommen und meine Geschichte gelesen hast.
Deine Anmerkungen werde ich mir durch den Kopf gehen lassen, wobei jedoch

Menschen denken nur zu ihrem eigenen Vorteil.
Kannst Du streichen. Der vorhergehende Satz "Und jeder wird ohnehin nur das sehen, was er sehen will." sagt bereits genau das aus.
ich das lassen würde, da diese "Doppelung" von mir beabsichtigt ist.

Das Hochgesteckte ... ok, werd ich ändern. Die Szene aber lass ich wieder drinnen. Ein bisschen Surrealismus muss ein ;)

Danke für deinen Kommentar.

Gruß,

One

 
Zuletzt bearbeitet:

Hallo one weak,

die Nüchternheit deiner Geschichte, unterstützt durch den Count Down passt gut zu der beschriebenen Szenerie.
Gut gelungen ist die Darstellung der Gewalt, die Darstellung der Menschen, die fast schon etwas in Trance das Geschehen erleben.

Diese beiden Formulierungen kommen mir etwas zu verbraucht vor:

„Ich sehe in die Augen meines besten Freundes und schaue zu, wie das Leben daraus schwindet.“

„Wir werden nicht lange voneinander getrennt sein.“

Mein Hauptkritikpunkt ist aber, dass du inhaltlich nicht viel Neues entwickelst, solche Untergangsszenarien liest man doch immer wieder (wenn auch nicht immer so gut geschrieben). Das `Semper fi´ könnte noch mehr als Problem in den Vordergrund gerückt werden.

L G,

tschüß Woltochinon

 

Hallo one weak,

langsam hättest du Fug und Recht, dich one strong zu nennen ;). Möchte, auch in Sorge um deinen Charakter, nicht das Lob meiner Vorredner wiederholen, habe nur ein paar Anmerkungen für eine weitere Optimierung, wenn du möchtest:

Ich sehe in die Augen meines besten Freundes und schaue zu, wie das Leben daraus schwindet.
  • "daraus" eignet sich nach meinem Gefühl nur zum Bezug auf begriffliche Dinge, besonders in guter Schriftsprache >> wie das Leben aus ihnen schwindet. -- Im nächsten Satz könntest du dann "ihr Glanz" schreiben.

Fetzen segeln in anmutender Langsamheit zu Boden
  • Das heißt Langsamkeit, aber überhaupt würde ich dieses Wort weglassen, da es schon durch "segeln" impliziert, ergo redundant ist >> Fetzen segeln anmutsvoll / anmutig zu Boden ...

Mein Pulsschlag, die Stimmen in meinem Kopf und auch derer, die endlich beschlossen haben, zu sterben.
  • "und" kann nur Glieder derselben Art verbinden, nicht ein Lokal- und ein Genitivattribut. Mach es lieber konkret >> und das Stöhnen derer, die endlich beschlossen haben zu sterben.

Ich bin generell ein Fan von nüchterner Melancholie.


-- floritiv.

 

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