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Unterdrückte Seelen

mat

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01.04.2005
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Unterdrückte Seelen

Für einmal wollte Helmut seiner Frau widersprechen und sagte: "Jetzt muss ich dir aber widersprechen! Gestern sagtest du ich darf mittags draussen spielen und heute verbietest du mir die Spielereien wieder. Das ist nicht fair!" - "Doch", entgegnete seine Frau. "Abe..be.rr,..." - "Tststs, was habe ich dir gesagt? Widersprich mir nicht!", unterbrach ihn seine Frau. "Irgendwann bring ich dich um...", murmelte Helmut in sich hinein. "Bitte?", seine Frau. "Oh, ich sagte nur.. Irgendwann bring ich dich u.. Ich meine, Bananen sind krumm!" - "Ja, ja, du Witzbold! Geh jetzt in dein Zimmer und du kommst erst wieder runter, wenn ich dich rufe!", ermahnte in seine Frau.

Helmut ging in sein Zimmer und war wütend. Erbost griff er sich seinen Teddy und schmetterte ihn gegen die Wand. "Sie kann mich doch nicht wie ein Kind behandeln... Das kann so nicht weitergehen!", dachte er hässig. Dann blickte er auf den Teddy am Boden. "Oh Bobo, was hab ich getan! Es tut mir leid! Komm zu mir..." Er hob den Teddy auf und streichelte ihn liebevoll. Plötzlich: "Ich kann dir helfen." - "Oh Gott, wer bist du?", gab Helmut ganz beängstigt von sich. "Ich, ich dein Bobo. Dein Bobo-Teddy!", antwortete das Stofftier keck. "Menschenskind. Das ist eine Sensation. Ein sprechender teddy. Das muss ich gleich Rita erzählen. Ri.." "Nein! Psst! Das bleibt unter uns, Dummkopf!", unterbrach ihn Bobo. "Sonst nimmt sie mich dir weg und du wirst für immer ein kleines Kind für sie bleiben." "Stimmt. Ok, psst...wir sind ganz leise. Was ist Dein Plan?", erkundigte sich Helmut. "Also pass auf: Leg mich diese Nacht unter das Kopfkissen von Rita, den Rest wirst du dann sehen.", sagte Bobo. "Helmut! Mit wem sprichst du?", rief die Rita von der Küche noch oben. "Mit meinem Teddy Bobo!", rief Helmut zurück. "Du Idiot! Psst!", Bobo. "Oh, ich meine, ich sagte.., mir schmerzt mein Popo!" - "Dann nimm die Salbe die dir der Kinderarzt verschrieben hat!" Helmut war so verärgert, trotzdem liess er die Hosen runter und rieb sich die Salbe ein, welche auf seinem Nachtisch lag.

"Helmut, essen! Runter mit dir!", rief Rita erneut, aber dieses mal richtig wütend. Helmi machte auf dem Weg nach unten noch einen kurzen Abstecher ins Schlafzimmer von Rita, wo er schelmisch grinsend den Teddy unter ihrem Kissen versteckte. Helmi setzte sich an den Tisch und begann die Suppe zu löffeln. "Ne ne, so nicht mein lieber. Zuerst die Hände waschen und dann ziehst du dir dein Lätzchen um." - "Och, menno!" Doch Helmi dachte sich, dass er nur noch einmal zu gehorchen braucht, denn heute Nacht wird Bobo Rita töten. Bei diesem Gedanken lachte Helmi ein wenig in sich. "Was hast du?" Lachst du etwa?", fragte Rita verärgert. "Nein! Ich würde es niemals wagen!", schnupfte Helmut nifelig. "Gut, dann iss jetzt."

Um 23 Uhr war es soweit. Rita ging zu Bett, üblicherweise nackt. Rita war sehr dick. Helmi hörte, wie das Bett quietschte, als sie sich darauf legte.
Er rieb sich freudig die Hände. Sekundenbruchteile später ein lauter Schrei, ein noch lauteres Quietschen, ein Poltern, ein Jauchzen und ein letztes Aufstöhnen. Dann war es still. "Oh Gott...", dachte Helmi in seinem Bettchen. "Ist es jetzt vorbei..?" Er war extrem neugierig und beschloss sich ins Zimmer von seiner Frau zu schleichen, um zu schauen, ob Rita tot sei. Als er die Tür öffnete, traf ihn fast der Schlag. Der Anblick schockierte ihn zutiefst, er sah einen abgerissenen Arm von Bobo. Doch dann blickte er auf zum Bett seiner Frau, und was er da sah, überraschte ihn gar nicht, denn Rita schnarchte in gewohnter Manier, liegend auf dem Bauch. Enttäuscht ging Helmi zurück in sein Zimmer und fragte sich noch wie das mit dem Arm passiert sein könnte. Plötzlich hinter ihm eine Stimme: "Helmi, schnell nimm dieses Messer und ramm es ihr in den Rücken. Ich habe es nicht geschafft!", keuchte Bobo. Helmi nahm den blutverschmierten Bobo in die Hand und meinte: "Du darfst jetzt nicht sterben. Ich brauche Dich." Bobo nahm noch einige Atemzüge, dann verendete er. "Neeein.", sagte Helmi und nahm das Messer. Er stapfte wütend auf das Schlafzimmer von Rita zu und betrat dasselbe. Er drückte die Augen zu und rammte das Messer mit voller Kraft in den Wanzen von Rita. Doch das Messer war ja in Teddybärengrösse, also nur 4 cm lang, und konnte die 12 cm dicke Fettschicht von Rita nicht durchdringen. Rita stöhnte nur "Scheiss Stechmücken... Schnarch.." und kratzte sich an der Einstichstelle. Helmi konnte ist nicht glauben, er war so hilflos. Doch plötzlich erschien im der Geist Bobos, welcher im befahl: "Verbrenn die alte Sau!" Helmi nahm ein Streichholz und zündete Rita an. Dann musste er aus dem Raum gehen da der Rauch zu dick und es zu heiss wurde. Er hörte noch die quiekenden Quietschrufe von Rita, dann war sie tot. Helmi hatte seither eine unbescholltene und schöne Kindheit; er wurde von einer äusserst netten Familien adoptiert.

ENDE

 

Hallo
bis zu dem Gespräch mit dem Teddy musste ich grienen - wenn das auch sehr überzogen ist, den Ehemann so völlig zu einem Kind zu degradieren.

Was Bobo ausheckt, wirkt wieder sehr erwachsen-
der Mensch ist es ja in Wirklichkeit auch, aber in der Geschichte benimmt er sich auch wie ein Kind, schläft sorgar in einem Bettchen. Keine Spur von normaler Haltung eines Erwachsenen, der unterdrückt wird. Das wirkt dann wie Idiot in der Dunkelkammer - nicht so witzig wie vor.

Mir ist noch nicht ganz klar, ob ich das in dieser Form für reinen Humor halte.

was ist das für ein Wort? Hässig
dachte er hässig
oder : niefelig? passt gut, kenne ich aber nicht
schnupfte Helmut nifelig
oder Wanzen? Der Wanst ist doch der Bauch - was ist Wanzen?
in den Wanzen

Ich habe nur Inhalt gelesen, nicht auf anderes geguckt.

 

Hallo needle

Danke für Dein Feedback. Hatte viel zu tun, daher erst jetzt eine Antwort.

Das sich Helmut sich auch wie ein Kind benimmt war nicht bewusst so geschrieben worden, sondern hat sich ergeben. Diese Geschichte habe ich bekanntlich zusammen mit Norther geschrieben.

Was ist für dich reiner Humor? >Ich könnte den Begriff Humor gar nicht definieren, geschweige denn reinen Humor...


Ja nifelig isch ein sehr schönes Wort.

Gruss
mat

 

Hallo Mat!

Also die Geschichte steht hier aber schon unter der Rubrik Humor, oder?
Hm, ich fand die Geschichte nicht lustig. Sorry.
Aber dafür ziemlich grotesk?!
Wie alt soll der Typ denn sein? Ist es nun ein Kind, oder ein erwachsener Mann?
Irgendwie geht das nicht ganz eindeutig aus deiner Geschichte hervor.
In beiden Fällen gäbe es allerdings große Wiedersprüche.
:confused:

 

Hallo
Ja Sumpfkuh, die Geschichte steht unter der Rubrik Humor. Humor ist etwas zum lachen. Du hast recht, die Geschichte ist nicht lustig und sehr grotesk. Aber das ist halt Geschmacksache.
Der Typ sollte etwa 55 Jahre alt sein, daher ein erwachsener Mann. Es ist im dem Sinne aus der Geschichte lesbar, da erwähnt wird, dass er mit Rita verheiratet ist. Na klar gibt es Wiedersprüche: Darum ist sie ja so lustig UND das ganze Leben ist ein Wiederspruch, findest du nicht auch?

 

Hallo Mat
xx Was ist für dich reiner Humor? >Ich könnte den Begriff Humor gar nicht definieren, geschweige denn reinen Humor... xx

ich auch nicht -

nun, die Geschichte hat etwas makabres - etwas was einem aufstösst beim Lesen, man davonlaufen möchte oder beide packen möchte und die Wut bekommt.- und - das ist mir bei Humor so noch nicht untergekommen.
Humor hat sehr viel mit der Verhohnepiepelung von Wahrheit zu tun - denke man nur an die Witze - ist man selbst betroffen und Ziel der Verulkung, kann es schon sauer aufstossen. Ja, Humor - man sollte sich mal die Definitionen zusammensuchen was das eigentlich ist, hilft gewiss auch beim Schreiben.

Nun, die Familienbande von Tom Sharpe fällt wohl auch unter Humor - bin mir aber nicht sicher, wie das eingeordnet wird.

 

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